Die neue Vitamin-Bibel - Earl Mindell - E-Book

Die neue Vitamin-Bibel E-Book

Earl Mindell

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Beschreibung

Fit und schön durch die optimale Nährstoffversorgung – der Klassiker zur gesunden Ernährung

Seit zwei Jahrzehnten ist Mindells „Vitamin-Bibel“ für unzählige Menschen ein unverzichtbarer Leitfaden zur gesunden Ernährung. Der weltberühmte Experte präsentiert in seinem Standardwerk die neuesten Erkenntnisse zu Vitaminen, Mineralstoffen, Proteinen, Aminosäuren, Fetten, Kohlenhydraten, Enzymen und Antioxidantien. Durch die Ermittlung des persönlichen Nährstoffbedarfs kann man Krankheiten vorbeugen, Beschwerden lindern oder sogar heilen.

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Seitenzahl: 594

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Earl Mindell

Vitamine – Bausteine für ein gesundes, langes Leben

Aus dem Amerikanischen von Jutta Hein, Hanna R. Müller und Barbara Radke

Alle Angaben in diesem Buch beruhen auf dem neuesten Stand von Wissenschaft und Forschung. Grundsätzlich sollten jedoch alle Befindlichkeitsstörungen mit einem Arzt besprochen werden, ehe eine Selbstbehandlung vorgenommen wird. Insbesondere muss geklärt werden, dass die Beschwerden nicht Symptome von Krankheiten sind, die dringender ärztlicher Hilfe bedürfen. Für den Erfolg bzw. die Richtigkeit der Anwendungen in jedem Einzelfall können Autoren und Verlag keinerlei Gewähr übernehmen. Bitte beachten Sie auch, dass nicht alle in den USA als Vitamine bezeichneten Substanzen auch in Deutschland laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung so bezeichnet werden. Ein Teil der von Earl Mindell empfohlenen Produkte ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz noch nicht frei verkäuflich, teilweise werden sie in Medikamenten eingesetzt und sind dann verschreibungspflichtig. Die für Deutschland empfohlenen Tagesmengen wurden ergänzt.

Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen.

Sollte diese Publikation Links auf Webseiten Dritter enthalten, so übernehmen wir für deren Inhalte keine Haftung, da wir uns diese nicht zu eigen machen, sondern lediglich auf deren Stand zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung verweisen.

Die Originalausgabe erschien 2004 unter dem TitelEarl Mindell’s New Vitamin Biblebei Time Warner Book Group, New York

Copyright © 1985, 1991, 1999 by Earl Mindell and Hester Mundis Revisededition Earl Mindell’s New Vitamin Bible © 2004by Earl Mindell and Hester MundisPublished in agreement with the authorc/o Baror International, Inc., Armonk, New York, USA

Copyright © 1986, 1999 und 2007 der deutschsprachigen Ausgabeby Wilhelm Heyne Verlag,in der Verlagsgruppe Random House GmbH,Neumarkter Str. 28, 81673 MünchenRedaktion: lüra – Klemt Mues GbRPharmazeutische Beratung: Heidi Steinhoff ErnährungswissenschaftlicheBeratung: Dipl.-oec. troph. Claudia Lenz Printed in Germany 2008Umschlaggestaltung: Eisele Grafik-DesignUmschlagabbildungen: M. Eisele; Südwest-Verlag, München: B. Bonisolli,Karl Newedel (3), Amos Schliack (2), Siegfried SperlSatz: C. Schaber Datentechnik, Wels

ISBN: 978-3-641-26780-3V001

www.heyne.de

Dieses Buch istGail, Alanna, Evan, unseren Eltern,Familien und Freundenund der Zukunft gewidmet

Inhalt

Anmerkung zur neu überarbeiteten, 25. Jubiläums-Ausgabe

Wichtiger Hinweis

Vorwort

I Lernen Sie die Vitamine kennen

Wie ich selbst dazu kam · Was sind Vitamine? · Was Vitamine nicht sind · Wie Vitamine wirken · Sollten Sie zusätzliche Vitaminpräparate nehmen? · Was sind Nährstoffe? · Der Unterschied zwischen Mikro- und Makronährstoffen · Wie Nährstoffe wirken · Lernen Sie Ihr Verdauungssystem kennen · Bezeichnung der Vitamine · Bezeichnung der Mineralstoffe und Spurenelemente · Der Körper braucht das Zusammenspiel · Welche Antioxidantien gibt es? · Welche »Nutraceuticals« gibt es? · Welche alternativen Heilverfahren gibt es? · Fakten zur Ernährung, die Ihnen die Augen öffnen werden · Noch Fragen zu Kapitel I?

II Allerlei Wissenswertes über Vitaminpräparate

Woher kommen Vitamine? · Warum Vitaminpräparate in verschiedenen Formen angeboten werden · Fettlösliche Vitamine in trockener oder wasserlöslicher Form? · Synthetische oder natürliche, anorganische oder organische Vitamine? · Chelatbildung (Verwertung) · Langzeitwirkung · Füllstoffe, Bindemittel und weitere Inhaltsstoffe · Lagerung und Haltbarkeit · Wann und wie nimmt man Vitamin- und Mineralstoffpräparate? · Was ist für Sie richtig? · Noch Fragen zu Kapitel II?

III Vitamine und ihre Steckbriefe

Vitamin A · Vitamin B1 (Thiamin) · Vitamin B2 (Riboflavin) · Vitamin B3 (Niacin, Nicotinsäure, Niacinamid, Nicotinsäureamid) · Vitamin B6 (Pyridoxin) · Vitamin B12 (Cobalamin) · Vitamin B13 (Orotsäure) · Vitamin B15 (Pangamsäure, Dimethylglycin, DMG) · »Vitamin B17« (Amygdalin, Laetril, Nitrilosid) · Biotin (Coenzym R oder Vitamin H) · Cholin · Folsäure (Folacin, Folat) · Inosit · PABS (Paraaminobenzoesäure) · Pantothensäure (Panthenol, Kalziumpantothenat, Vitamin B5) · Vitamin C (Ascorbinsäure) · Vitamin D (Calciferol, Ergocalciferol, »Sonnenvitamin«) · Vitamin E (Tocopherole/Tocotrienole) · Vitamin F (ungesättigte Fettsäuren, Linolsäure, Linolensäure, Arachidonsäure) · Vitamin K (Menadion) · Vitamin P (Vitamin-C-Komplex, Citrin, Bioflavonoide, Rutin, Hesperidin) · Vitamin T · Vitamin U · Noch Fragen zu Kapitel III?

IV Wichtige Mineralstoffe und Spurenelemente

Chlor (Chlorid) · Chrom · Eisen · Fluor (Fluorid) · Jod (Jodid) · Kalium · Kalzium · Kobalt · Kupfer · Magnesium · Mangan · Molybdän · Natrium · Phosphor · Schwefel · Selen · Vanadium · Zink · Wasser · Noch Fragen zu Kapitel IV?

V Eiweiß und die erstaunlichen Aminosäuren

Der Zusammenhang zwischen Proteinen und Aminosäuren · Wie viel Eiweiß brauchen Sie wirklich? · Verschiedene Arten von Eiweiß – wo liegen die Unterschiede? · Märchen über Eiweiß · Proteinpräparate · Aminosäurepräparate · Tryptophan und 5-HTP · Phenylalanin · DL-Phenylalanin (DLPA) · Lysin · Arginin, das »natürliche Viagra« · Taurin · Freisetzer des Wachstumshormons · Das dynamische Duo der Aminosäuren: Ornithin und Arginin · Weitere erstaunliche Aminosäuren · Noch Fragen zu Kapitel V?

VI Fette und ihre Beeinflussung

Lipotrope Verbindungen: Was ist das? · Wer braucht sie und warum? · Die Sache mit dem Cholesterin · Wie bringt man den Cholesterinspiegel ins Gleichgewicht? · Vergleich zwischen gesättigten und ungesättigten Fettsäuren · Wirklich ungesund: Trans-Fettsäuren · Nahrungsmittel, Nährstoffe und neue Präparate, die den Cholesterinspiegel auf natürliche Weise senken · Wissen Sie, was Ihren Cholesterinspiegel ansteigen lässt? · Omega-3-Fettsäuren und was sie leisten können · Was Sie beim Verzehr von Omega-3-haltigem Fisch beachten sollten · Noch Fragen zu Kapitel VI?

VII Kohlenhydrate und Enzyme

Warum Kohlenhydrate wichtig sind · Nachschlagetabelle für Kohlenhydrate: Der glykämische Index · Die Aufgabe der Enzyme · Die zwölf Gewebesalze und ihre Funktion · Noch Fragen zu Kapitel VII?

VIII Sinn und Zweck von Antioxidantien

Soll ich Antioxidantien nehmen? · Was Antioxidantien leisten können · Phytochemische Substanzen · Carotinoide · Flavonoide · Isoflavone · Vitamine · Mineralstoffe · Zwiebelgemüse (Allium) · Heidelbeere (Blaubeere) · Coenzym Q10 (Co-Q10, Ubichinon) · Kohlgemüse (Kreuzblütler) · Ginkgo (Ginkgo biloba) · Glutathion · Liponsäure · Melatonin · Superoxiddismutase (SOD) · Noch Fragen zu Kapitel VIII?

IX Andere »Wundermittel«

Probiotika: Lactobacillus acidophilus · Bromelain · Curcumin · Ginseng · Alfalfa, Knoblauch, Chlorophyll und Yukka · Ballaststoffe und Kleie · Kelp · Pilze · Haifischknorpel · Propolis · Hefe · Das Soja-Phänomen · Noch Fragen zu Kapitel IX?

X Kräuter, Volksheilmittel, homöopathische Mittel und ätherische Öle

Was Sie über natürliche Heilmittel wissen sollten · Aloe vera · Anis (Samen) · Arnika · Artischocke · Ashwagandha · Augentrost · Baldrian · Basilikum · Bitterdistel · Blaubeere · Bockshornklee · Brennnessel · Cayennepfeffer · Dong Quai · Echinacea · Ephedra · Fo-Ti · Garcinia cambogia · Gotu Kola · Grüntee-Extrakt · Gugulipid · Holunderbeere · Johanniskraut · Kamille · Kava-Kava (Wurzel) · Kermes (Phytolacca) · Kudzu · Mäusedorn · Minze (Flohkraut) · Mönchspfeffer · Moosbeere (Cranberry) · Mutterkraut · Nachtkerzenöl · Papaya · Passionsblume · Petersilie (Samen und Blätter) · Pfefferminze (Blätter) · Pygeum · RosmarinRosskastanie · Sägepalme (Frucht) · Schwarzwurz · Süßholzwurzel (Lakritze) · Teebaumöl · Teufelskralle · Thymian · Tragant (Astragalus) · Traubenkern-Extrakt · Traubensilberkerze · Uña de Gato · Wacholder (Beeren) · Weidenrinde · Weißdorn · Wilde Yamswurzel · Yohimbe (»Potenzrinde«) · Gefährliche Kräuter · Grundlagen der Homöopathie · Aromatherapie, ätherische Öle und Tinkturen · Noch Fragen zu Kapitel X?

XI Wie Sie herausfinden, welche Vitamine Sie wirklich brauchen

Ist Ihre Ernährung ausgewogen? · Wie Sie testen, ob Sie Mangelerscheinungen haben · Mögliche Warnzeichen · Die Bedeutung des Heißhungers · So bekommen Sie ein Maximum an Vitaminen aus Ihrer Kost · Noch Fragen zu Kapitel XI?

XII Lesen Sie, was auf der Packung steht

Es ist wichtig, die Angaben auf der Verpackung zu verstehen · Ihr täglicher Nährstoffbedarf · Worauf Sie achten müssen · Noch Fragen zu Kapitel XII?

XIII Ihr persönlicher Vitaminbedarf

Bestimmen Sie Ihr Vitaminprogramm · Worauf Sie bei Kombipräparaten achten sollten · Frauen · Männer · Kleinkinder · Kinder · Schwangere · Stillende Mütter · Senioren · Behinderte · Studenten · Lehrer · Computerbenutzer · Manager · Fernfahrer · Bauarbeiter · Verkaufspersonal · Ärzte und Krankenpflegepersonal · Frisöre und Nagelpfleger · Nachtarbeiter · Spieler · Schauspieler, Menschen aus Funk, Film und Fernsehen · Sänger · Tänzer · Läufer und Jogger · Sportler · Radfahrer · Schwimmer · Golfer · Tennisspieler · Squashspieler · Bodybuilder · Raucher · Alkoholkonsumenten · Menschen, die viel fernsehen · Reisende · Noch Fragen zu Kapitel XIII?

XIV Das richtige Vitamin zur richtigen Zeit

Nahrungsergänzungsmittel für besondere Fälle · Akne · Antibabypille · Beinschmerzen · Bienenstiche · Blaue Flecken · Chemotherapie · Fieberbläschen (Entzündungen am Mund und Herpes) · Fußpilz · Glatze und Haarausfall · Hämorrhoiden · Heuschnupfen · Hitzepickel und Juckreiz · Impotenz · Kalte Füße · Kater · Knochenbrüche · Kopfschmerzen · Krampfadern · Menstruationsbeschwerden · Mundgeruch · Muskelkater · Nikotinentwöhnung · Polypen · Postoperative Heilung · Prostataleiden · Reisekrankheit · Schlaflosigkeit · Schnittwunden · Schuppenflechte · Sodbrennen · Sonnenbrand · Sterilisation · Stress · Trockene Haut · Verbrennungen · Verstopfung · Warzen · Wechseljahre · Zähneknirschen · Zahnfleischbluten · Zeitumstellung nach Langstreckenflügen (Jetlag) · Noch Fragen zu Kapitel XIV?

XV Gesund werden und bleiben

Warum Sie bei einer Krankheit Vitamin- und Mineralstoffpräparate brauchen · ADS/ADHS · Allergien · Arthritis · Asthma · Augenbeschwerden · Blutdruckkrankheiten · Blutunterzucker (Hypoglykämie) · Bronchitis · Candida albicans · Chronisches Müdigkeitssyndrom · Darmkatarrh · Diabetes · Drüsenfieber (Mononukleose) · Erkältungen · Geschlechtskrankheiten · Geschwüre · Gicht · Gürtelrose · Hautausschlag · Herzbeschwerden · HIV (Aids) · Mandelentzündung · Masern · Mumps · Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) · Prämenstruelles Syndrom · Windpocken · Noch Fragen zu Kapitel XV?

XVI Es ist nicht alles nur Einbildung

Wie Vitamine und Mineralstoffe Ihre Stimmung beeinflussen · Vitamine und Mineralstoffe gegen Depressionen, Angstzustände und Stress · Medikamente und Drogen können Ihre Probleme noch verschlimmern · Noch Fragen zu Kapitel XVI?

XVII Suchtmittel und andere Drogen

Beginnen wir mit Koffein · Sie nehmen mehr Koffein zu sich, als Sie denken · Alternativen zum Koffein · Wie Alkohol dem Körper schadet · Was Sie trinken und wann · Vitamine verringern das Verlangen nach Alkohol · Die Wahrheit über Marihuana und Haschisch · Kokain kostet Sie mehr, als Sie denken · Mittel gegen Kokainsucht · Natürliche Alternativen zu Arzneidrogen · Medikamente als Nährstoffräuber · Noch Fragen zu Kapitel XVII?

XVIII Schlank werden – Diäten pfundweise

Die Atkins-Diät · Die Euphorie-Diät · Weight Watchers · Jenny-Craig-Diät · Diät mit flüssigem Protein · South-Beach-Diät · Makrobiotische Zen-Diät · Diät mit Kelp, Lecithin, Essig, Vitamin B6 · Mindells Diät-Empfehlungen · Mindells ausgewogene Nährstoffdiät, mit der Sie gut abnehmen und gut leben können · Schlank machende Zusätze · Weitere natürliche Alternativen zu Diätmitteln · Noch Fragen zu Kapitel XVIII?

XIX Sie denken, dass Sie nicht viel Zucker und Salz essen …?

Zuckerarten · Andere Süßungsmittel · Gefahren bei zu hohem Zuckerverbrauch · Vorsicht vor verborgenem Zucker · Gefahren von zu hohem Salzverzehr · Verborgene Salze · Salzgehalt einiger Lebensmittel · Noch Fragen zu Kapitel XIX?

XX So bleiben Sie schön und attraktiv

Vitamine für gesunde Haut · Vitamine für gesundes Haar · Vitamine für Hände und Füße · Naturkosmetik – was ist darin enthalten? · Medikamente können Ihrer Schönheit schaden · Noch Fragen zu Kapitel XX?

XXI Bleiben Sie jung, energiegeladen und sexy

Verzögerung des Alterungsprozesses · So bleiben Sie länger jung · So erhalten Sie sich ein hohes Energieniveau · Zusätzliche Energiespender · Vitamine und Sex · Ernährung und Liebesleben · Noch Fragen zu Kapitel XXI?

XXII Auch Haustiere brauchen gute Kost

Vitamine für Ihren Hund · Spezielle Kost für Ihren Hund bei Arthritis und Gewebeschwäche · Krebsprophylaxe für Ihren Hund · Antioxidantien für die Gesundheit Ihres Tieres · Vitamine für Ihre Katze · Alternative Heilmittel, die für Katzen unverträglich sind · Noch Fragen zu Kapitel XXII?

XXIII Nachteile, über die Sie Bescheid wissen sollten

Vorsicht! · Noch Fragen zu Kapitel XXIII?

XXIV Fakten auf einen Blick

Abkürzungen für Nahrungsergänzungspräparate · »Gute« Fette auf einen Blick · Aminosäuren auf einen Blick · Pflanzliche Antioxidantienlieferanten für ACE und Mineralstoffe · Mittel zur Aktivierung des Immunsystems · Nahrungsmittel, die krebsvorbeugend wirken · Nahrungsmittel, die krebsfördernd wirken · Natürliche Alternativen zur Hormonersatztherapie

XXV Wie findet man einen ernährungswissenschaftlich orientierten Arzt bzw. Heilpraktiker oder Ernährungswissenschaftler?

Wie Sie vorgehen · Wo Sie nachfragen sollten

 

Nachwort

Glossar

Literatur

Danksagung

Register

Anmerkung zur neu überarbeiteten, 25. Jubiläums-Ausgabe

Die vorliegende Ausgabe wurde – genau 25 Jahre nach Erstveröffentlichung der Vitaminbibel – nun zum dritten Mal überarbeitet und auf den neuesten Stand gebracht, damit dieses Buch auch in Zukunft als die zuverlässige Quelle für aktuelle Informationen zum Thema Ernährung und Nahrungsergänzung dienen kann, die es für Millionen Menschen auf der ganzen Welt seit mehr als zwei Jahrzehnten ist. Ich habe es stets als meine Berufung angesehen, für eine optimale Gesundheit zu werben, und ich hoffe, dass Sie in dieser Jubiläums-Ausgabe alle Informationen finden, die Sie benötigen, um sich selbst und Ihre Familie gesund zu erhalten.

In Anbetracht der unzähligen, nicht kontrollierten Internetadressen, über die man Nahrungsergänzungsmittel bestellen kann, ist es heutzutage wichtiger denn je zu wissen, wonach man suchen muss und wovor man sich in Acht nehmen sollte. An den Stellen in diesem Buch, wo ich auf mögliche Wechselwirkungen zwischen Naturheilmitteln und verschreibungspflichtigen Medikamenten hinweise, finden Sie Vorschläge, wie Sie diese vermeiden können, sowie Ratschläge, wie Sie mithilfe eines ernährungswissenschaftlich orientierten Arztes oder Heilpraktikers Medikamente durch natürliche Heilmittel ersetzen können. Außerdem gibt es neue Abschnitte zum schnellen Nachschlagen, die Ihnen die wichtigsten Informationen auf einen Blick bieten. Die Abschnitte mit den Leserfragen am Ende der einzelnen Kapitel wurden erweitert, um den zunehmenden gesundheitlichen Bedenken Rechnung tragen und auf neue Nahrungsergänzungsmittel eingehen zu können.

Ich habe sämtliche Vorschläge zur Einnahme von Ergänzungsmitteln überarbeitet und um die neuesten Naturheilmittel sowie bahnbrechende Nutraceuticals ergänzt. Insgesamt 40 Abschnitte habe ich dem Buch neu hinzugefügt, und mein besonderes Augenmerk lag dabei auf der Gesundheit von Frauen (natürliche Alternativen zur Hormonersatztherapie), den Möglichkeiten, den Alterungsprozess hinauszuzögern, der Stärkung des Immunsystems, der Gewichtskontrolle, der Vorbeugung von Krebs sowie auf dem Umgang mit chronischen Erkrankungen. Vor dem Hintergrund der neuesten Forschungsergebnisse über den Zusammenhang zwischen Entzündungen und Krankheiten habe ich die Abschnitte über natürliche entzündungshemmende Mittel ausgeweitet und spezielle Ernährungsvorschläge sowie Ratschläge für die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln mit aufgenommen. In den einzelnen Abschnitten der Vitaminbibel finden Sie wie bisher viele Querverweise zu anderen Abschnitten, in denen Sie bei Bedarf zusätzliche Informationen nachschlagen können. Wenn es um Ihr Wohlbefinden geht, sollten Sie sich eines stets vor Augen halten: Je mehr Sie darüber wissen, wie Ihnen die verschiedenen Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel nutzen können, desto zielsicherer können Sie den Weg zu optimaler Gesundheit einschlagen.

Wichtiger Hinweis

Die Ernährungsvorschläge in diesem Buch sind wirklich nur Vorschläge, keine Vorschriften, und sie sind auch nicht als medizinische Beratung gedacht. Wenn Sie mit einem neuen Ernährungsprogramm anfangen wollen, besprechen Sie sich vorher mit Ihrem Arzt oder einem ernährungswissenschaftlich orientierten Arzt, Heilpraktiker oder einem Ernährungswissenschaftler, vor allem, wenn Sie spezielle körperliche Probleme haben oder Medikamente einnehmen müssen.

 

 

 

 

Der größte Reichtum ist die Gesundheit.

RALPH WALDO EMERSON

Vorwort

Dieses Buch ist für Sie geschrieben worden – für die vielen Zigtausend Männer und Frauen, die stets versuchen, sich den statistischen Normen anzupassen und dann nur herausfinden, dass die Tabellen auf irgendeinen geheimnisvollen Durchschnittsmenschen zugeschnitten sind, der größer, kleiner, dünner, dicker, aktiver oder weniger aktiv ist, als Sie es je sein werden. Das Buch ist eine Anleitung zum gesunden Leben für den einzelnen Menschen, nicht für die statistische Größe. Wo immer es machbar war, habe ich persönliche Ratschläge eingefügt, denn ich glaube, das ist der einzige Weg, um jemanden zur optimalen Gesundheit hinzuführen, und das ist ja die Absicht dieses Buches.

Ich habe meine Kenntnisse der Pharmazie und der Ernährungswissenschaft genutzt, um die verwirrende, oft gefährliche Wechselwirkung von Medikamenten und Vitaminen so gut wie möglich zu erklären. Ich habe versucht, sehr konkret und auf den Einzelfall bezogen zu schreiben, um jene Verunsicherungen in Bezug auf Vitamine zu beseitigen, die durch Verallgemeinerungen entstanden sind.

Bei der Benutzung dieses Buches werden Sie manchmal feststellen, dass Ihr Vitaminbedarf in verschiedene Kategorien gehört. In diesem Fall lassen Sie sich bei der Dosierung von Ihrem gesunden Menschenverstand leiten. Wenn Sie beispielsweise schon Vitamin B6 nehmen, müssen Sie nicht noch mehr davon nehmen – es sei denn, eine höhere Dosierung ist notwendig.

Meine Empfehlungen sind nicht als Vorschriften gedacht, sie können aber gut als Grundlage benutzt werden, wenn Sie sich mit Ihrem Arzt besprechen. Kein Buch kann die ärztliche Versorgung und Beratung ersetzen.

Ich hoffe von ganzem Herzen, dass ich Ihnen die Informationen liefern kann, die Ihnen zu einem längeren, glücklicheren und gesünderen Leben verhelfen.

Earl Mindell, R.Ph., Ph.D.

I

Lernen Sie die Vitamine kennen

Wie ich selbst dazu kam

Meine berufliche Ausbildung war ganz und gar konventionell, soweit es die Vitamine anging. Meine Kurse in Pharmakologie, Biochemie, organischer und anorganischer Chemie und allgemeiner Gesundheitslehre befassten sich kaum mit Vitaminen – außer im Zusammenhang mit Mangelerkrankungen. Mangel an Vitamin C? Skorbut. Kein Vitamin B1? Beriberi. Nicht genügend Vitamin D? Rachitis. Meine Vorlesungen verliefen wie üblich, mit den gängigen Hinweisen auf die »richtige Ernährung« – wenig appetitanregend illustriert durch Tabellen auf billigem Papier.

Es gab keinerlei Hinweise darauf, dass man Vitamine auch zur Vorbeugung gegen Krankheiten oder als Mittel für die beste Gesundheit einsetzen kann.

1965 eröffnete ich meine erste Apotheke. Bis dahin hatte ich nie bemerkt, wie viele Medikamente die Menschen nahmen, und zwar nicht wegen konkreter Krankheiten, sondern ganz einfach, um den

Tag zu überstehen: Ich hatte einen Stammkunden, der Tabletten verschrieben bekam, und zwar für buchstäblich alle seine Körperfunktionen, und er war nicht einmal krank! Mein damaliger Geschäftspartner hielt sehr viel von Vitaminen. Wir arbeiteten beide täglich 15 Stunden, aber nur ich sah danach aus und fühlte mich auch so. Als ich ihn nach seinem Geheimnis fragte, antwortete er, dass es keines gäbe. Aber es gäbe Vitamine. Ich merkte, dass das, was er sagte, nur wenig mit Skorbut und Beriberi, aber sehr viel mit mir zu tun hatte. Ich wurde sofort zum eifrigen Schüler und habe es seither nie bereut. Mein Partner von damals brachte mir bei, welche Segnungen wir aus den Nahrungsmitteln der Natur in Form von Vitaminen bekommen – dass der Vitamin-B-Komplex und Vitamin C Stress abbauen, dass Vitamin E meine Ausdauer und mein Durchhaltevermögen steigern und Vitamin B12 Erschöpfungszustände lindern konnten. Nachdem ich die einfachsten, grundlegenden Vitamine zu mir genommen hatte, war ich nicht nur überzeugt: Ich war bekehrt.

Eine ganz neue Welt hatte sich mir eröffnet, und ich wollte, dass auch andere daran teilhatten. Mein Partner verstand mich vollkommen. Wir begannen, Proben aus dem Vitamin-B-Komplex und Vitamin-B12-Tabletten an unsere Kunden zu verteilen, weil wir vermuteten, dass wir deren Abhängigkeit von Beruhigungsmitteln, Aufputschmitteln und Tranquilizern mit Vitaminen und vitaminreicher Kost abbauen konnten.

Die Ergebnisse waren bemerkenswert! Die Leute erzählten uns immer wieder, wie viel besser und tatkräftiger sie sich fühlten. Statt der negativen Einstellung und Resignation, die oft die Behandlung mit Medikamenten begleiten, stellten wir eine überwältigende positive Haltung fest. Da war eine Frau, die fast ihr ganzes Erwachsenenleben lang Librium genommen hatte – sie war vom Arzt zum Psychotherapeuten gelaufen und wieder zurück zum Arzt; nun wurde sie zu einem glücklichen und gesunden Menschen, der ohne Medikamente auskam. Da war ein 60-jähriger Architekt, der wegen schlechter Gesundheit an den Ruhestand dachte; er wurde wieder gesund und nahm sogar den Auftrag an, ein Bürohaus zu bauen, das heute zu den schönsten in Los Angeles gehört; ein tablettensüchtiger Schauspieler mittleren Alters kam von seiner Abhängigkeit los und erhielt die begehrte Hauptrolle in einer Fernsehserie, die ihm heute noch einiges einbringt.

Etwa 1970 hatte ich mich ganz der Ernährung und der vorbeugenden Medizin verschrieben. Als ich sah, wie viel Unwissen in diesem Bereich herrschte, schloss ich mich mit einem anderen Apotheker zu einer Partnerschaft zusammen; unser erklärtes Ziel war es, der Öffentlichkeit genaue Informationen über natürliche Vitamine und gesunde Ernährung zugänglich zumachen.

Heute, als Ernährungswissenschaftler, Dozent und Autor, bin ich immer noch ganz erstaunt angesichts dieser Welt, die sich mir vor mehr als 30 Jahren eröffnet hat – einer Welt, die täglich durch neue Erkenntnisse größer wird; und ich bin versessen darauf, andere daran teilhaben zu lassen.

Was sind Vitamine?

Wenn ich das Wort »Vitamine« ausspreche, denken die meisten Leute »Tablette«. Und der Gedanke an die Tablette führt zu verwirrenden Vorstellungen von Medizin und Medikamenten. Obwohl Vitamine sicherlich die Arbeit von medizinischen Tropfen und Tabletten übernehmen können, sind sie weder das eine noch das andere.

• Kurz gesagt sind Vitamine lebenswichtige organische Substanzen. Vitamine sind wichtig für das normale Funktionieren unseres Körpers, und bis auf wenige Ausnahmen können sie nicht vom Körper hergestellt werden. Sie sind für unser Wachstum, unsere Vitalität und unser allgemeines Wohlbefinden notwendig, und man findet sie in winzigen Mengen in allen natürlichen Nahrungsmitteln. Wir müssen durch natürliche Ernährung oder durch die Einnahme zusätzlicher Mittel Vitamine aufnehmen. Denken Sie daran, dass die zusätzlichen Präparate, die es als Tabletten, Kapseln, Dragées, Flüssigkeit, Pulver, Sprays oder auch als Depotpflaster und Spritzen gibt, immer noch Nahrungssubstanzen sind und auch – wenn sie nicht synthetisch sind – aus lebenden Pflanzen und Tieren gewonnen werden.

• Man kann ohne die Zufuhr aller essenziellen Vitamine nicht leben.

Was Vitamine nicht sind

Viele Menschen meinen, Vitamine könnten die Nahrung ersetzen. Das können sie aber nicht! Tatsache ist, dass Vitamine nicht ohne Nahrung vom Körper aufgenommen werden können. Es gibt viele falsche Meinungen über die Vitamine, und ich hoffe, dieses Buch kann mit den meisten von ihnen aufräumen.

• Vitamine sind keine Aufputschmittel und haben keinen eigenen Wert, was Kalorien und Energie angeht.

• Vitamine sind kein Ersatz für Eiweiß oder andere Nährstoffe wie Minerale, Fette, Kohlenhydrate und Wasser – und sie können sich auch nicht gegenseitig ersetzen.

• Die Vitamine selbst sind nicht Bestandteil unserer Körperstruktur.

• Man kann nicht Vitamine schlucken, mit dem Essen aufhören und erwarten, dass man gesund bleibt.

Wie Vitamine wirken

Wenn Sie sich den Körper als den Verbrennungsmotor eines Autos und die Vitamine als Zündkerzen vorstellen, wissen Sie schon ziemlich genau, wie diese erstaunlichen, winzigen Nahrungsbestandteile für uns arbeiten.

Vitamine sind Bestandteile unserer Enzymsysteme, die – wie Zündkerzen – unseren Stoffwechsel antreiben und regulieren; sie sorgen dafür, dass wir in Schwung bleiben und leistungsfähig sind. Verglichen mit der Aufnahme von anderen Nährstoffen wie Eiweiß, Fett und Kohlenhydraten ist unsere Vitaminzufuhr winzig – selbst bei bestimmten Behandlungen mit Megadosierungen.

Aber ein Mangel an einem einzigen Vitamin kann für den gesamten menschlichen Körper gefährlich sein.

Sollten Sie zusätzliche Vitaminpräparate nehmen?

Da Vitamine in allen organischen Stoffen vorkommen (wobei einige mehr von einem bestimmten Vitamin enthalten als andere und auch die Mengen unterschiedlich sind), könnte man sagen, dass man alle notwendigen Vitamine bekommt, wenn man die »richtige Kost« nach einem ausgewogenen Speiseplan isst. Und das ist wahrscheinlich richtig. Das Problem liegt aber darin, dass nur wenige von uns in der Lage sind, diese »Idealkost« auch zu sich zu nehmen. »Jeder, der in der Vergangenheit zu viel raffinierten Zucker, weißes Mehl oder Konservennahrung gegessen hat, hat eine Mangelerkrankung, und zwar abhängig vom Anteil dieser unzureichenden Nahrungsmittel an seiner Ernährung«, schreibt Dr. Daniel T. Quigley in einem Buch über die falschen Ernährungsweisen in den Vereinigten Staaten.

Im Oktober 2002 berichtete die Fachzeitschrift Journal of the American Medical Association von einer wissenschaftlichen Studie, die zu dem klaren Ergebnis geführt hatte, dass heutzutage jeder Erwachsene ein Multivitaminpräparat einnehmen sollte, da es unmöglich sei, alle Nährstoffe, die der Körper braucht, mit der täglichen Nahrung aufzunehmen.

Viele Restaurants wärmen Speisen wieder auf oder halten sie warm; wenn Sie also häufig außer Haus essen, laufen Sie Gefahr, zu wenig Vitamin A, B1 und C zu bekommen. Und wenn Sie eine Frau zwischen 13 und 40 Jahren sind, kostet Sie diese Art von arbeitssparendem Essen vermutlich unschätzbares Kalzium und Eisen.

Die meisten Nahrungsmittel, die wir essen, sind bearbeitet worden und haben Nährstoffe eingebüßt. Nehmen Sie z.B. Brot oder Frühstücksflocken: Praktisch alle Sorten, die man heute im Supermarkt zu kaufen bekommt, sind an nichts anderem reich als an Kohlenhydraten. »Aber auf der Packung steht doch, dass sie angereichert sind!«, sagen Sie. Angereichert?

Anreicherung bedeutet nichts anderes, als dass Nährstoffe, die früher natürlicher Bestandteil der Nahrung waren, dieser wieder zugesetzt werden, weil sie wegen Hitzebehandlung, Lagerung und aus anderen Gründen nicht mehr darin enthalten sind. Nur deshalb werden Nahrungsmittel »angereichert«: um den Gehalt an bestimmten Bestandteilen, die das Naturprodukt vor der Bearbeitung enthielt, wiederherzustellen. Leider lässt der Standard dieser Anreicherungsvorgänge vom ernährungsphysiologischen Standpunkt aus oft viel zu wünschen übrig. Beispielsweise bedeutet die Anreicherung von weißem Mehl in der Regel, dass die 22 natürlich vorkommenden Nährstoffe durch drei B-Vitamine, Vitamin D, Kalzium und Eisensalze ersetzt werden. Ist das nicht ein schwacher Ersatz für ein so lebenswichtiges Nahrungsmittel?

Ich glaube, Sie fangen an zu begreifen, warum ich den Gebrauch von zusätzlichen Präparaten für sinnvoll halte.

Was sind Nährstoffe?

Das sind nicht nur die Vitamine, obwohl die Leute oft glauben, es sei dasselbe.

Sechs wichtige Nährstoffe

Kohlenhydrate, Eiweiß (das aus Aminosäuren aufgebaut wird), Fette, Mineralstoffe, Vitamine und Wasser sind Nährstoffe, die aus den Nahrungsmitteln resorbiert werden und für eine gute Gesundheit notwendig sind. Nährstoffe sind wichtig für die Gewinnung von Energie, das Funktionieren der Organe, die Ausnutzung und Verwertung der Nahrungsmittel und das Zellwachstum.

Der Unterschied zwischen Mikro- und Makronährstoffen

Mikronährstoffe wie Vitamine und Mineralstoffe liefern selbst keine Energie. Makronährstoffe wie Kohlenhydrate, Fett und Eiweiß tun das hingegen, aber nur, wenn ausreichend Mikronährstoffe vorhanden sind, um die Energie freizusetzen. Die Menge an Mikro- und Makronährstoffen, die Sie für eine gute Gesundheit brauchen, ist sehr unterschiedlich, aber jede Menge für sich ist wichtig (»Der Zusammenhang zwischen Proteinen und Aminosäuren«). Bei Nährstoffen ist weniger oft gleichbedeutend mit mehr.

Wie Nährstoffe wirken

Nährstoffe können ihre Wirkung erst durch die Verdauung entfalten. Die Verdauung ist ein Prozess ständiger chemischer Vereinfachung der Stoffe, die durch den Mund in den Körper gelangen. Die Stoffe werden durch Enzyme in kleinere und einfachere chemische Bausteine gespalten, die durch die Wände des Verdauungstrakts – einer am Ende offenen muskulösen Röhre von fast 10 Metern Länge, die sich durch den Körper zieht – aufgenommen werden und schließlich in den Blutkreislauf gelangen.

Lernen Sie Ihr Verdauungssystem kennen

Wenn Sie wissen, wie Ihr Verdauungssystem arbeitet, werden nun einige gängige Unsicherheiten darüber, wie, wann und wo Nährstoffe am Werk sind, beseitigt.

Mund und Speiseröhre

Die Verdauung beginnt im Mund mit dem Zerkauen der Nahrung und mit dem Einspeicheln: Ein Enzym namens α-Amylase, das im Speichel enthalten ist, beginnt bereits hier, Stärke in Einfachzucker zu spalten. Dann gelangt die Nahrung in die Speiseröhre. Dort fängt die Peristaltik an, ein knetendes Zusammenziehen und Entspannen der Muskeln, durch das die Nahrung im Verdauungssystem transportiert wird. Damit die Nahrung nicht zurückfließt und die richtigen Enzyme rechtzeitig freigesetzt werden – denn kein Enzym kann die Arbeit eines anderen übernehmen –, ist der Verdauungstrakt an wichtigen Punkten mit Absperrvorrichtungen ausgestattet.

Die winzige Klappe am Ende Ihrer Speiseröhre öffnet sich gerade so lange, dass die durch das Kauen zerkleinerte Nahrung in den Magen gelangen kann. Gelegentlich entspannt sich diese Klappe, vor allem nach dem Essen, und dadurch können Sie aufstoßen. Wenn diese Klappe nicht richtig schließt, kann aber auch Magensäure zurück in die Speiseröhre aufsteigen, was landläufig als »Sodbrennen« bezeichnet wird.

Magen

Er ist die größte Ausbuchtung im Verdauungstrakt, wie die meisten von uns nur zu gut wissen. Der Magen ist ein geschmeidiger Beutel, der von rastlosen Muskeln umgeben ist und ständig seine Form ändert.

• Außer Alkohol wird praktisch nichts von den Magenwänden absorbiert.

Wässrige Substanzen wie Suppe verlassen den Magen ziemlich schnell. Fette verweilen beachtlich länger. Eine normale Mahlzeit mit Kohlenhydraten, Eiweiß und Fett ist nach drei bis fünf Stunden wieder aus dem Magen heraus. Magendrüsen und spezialisierte Zellen produzieren Schleim, Enzyme, Magensaft und einen Stoff, der es möglich macht, dass Vitamin B12 durch die Wände des Verdauungstrakts ins Blut übergeht. Ein normaler Magen hat ein saures Milieu, und der Verdauungssaft – die besondere Mischung des Magens – besteht aus vielerlei Substanzen:

Pepsin: das Hauptenzym des Magens, ein kräftiges Verdauungsmittel für Fleisch und andere Proteine; es wirkt nur in saurer Umgebung.

Rennin (Labferment): lässt Milcheiweiß gerinnen.

Salzsäure: wird von den Magenwandzellen hergestellt und sorgt für den Säuregehalt.

Eine normale Mahlzeit verlässt den Magen nach drei bis fünf Stunden.

Der Magen ist nicht absolut unentbehrlich für die Verdauung, wenn auch der größte Teil des Verdauungsprozesses außerhalb des Magens, im Dünndarm stattfindet.

Dünndarm

Hier wird die Verdauung abgeschlossen, und praktisch die gesamte Aufnahme von Nährstoffen findet hier statt. Der Dünndarm hat ein alkalisches Milieu, verursacht durch die stark alkalische Gallenflüssigkeit, den Saft der Bauchspeicheldrüse und die Absonderungen der Darmwände. Das alkalische Milieu ist für die wichtigsten Vorgänge der Verdauung und der Absorption notwendig. Der Zwölffingerdarm, der sich an den Magen anschließt, ist der erste Teil des Dünndarms. Er geht über in den Leerdarm, auf den wiederum der Krummdarm folgt. Wenn halbflüssige Inhalte im Dünndarm durch die peristaltischen Bewegungen transportiert werden, behaupten wir oft, dass unser Magen »knurre«, obwohl er gar nichts mit dem Geräusch zu tun hat.

Dickdarm

Der Nahrungsbrei, der den Krummdarm verlässt und in den Dickdarm transportiert wird, ist sehr wässrig; an diesem Punkt wird ein Zurückfließen durch einen Muskel verhindert.

Der Dickdarm besorgt in erster Linie die Lagerung und Eindickung des Speisebreis. Außer Wasser wird vom Dickdarm sehr wenig aufgenommen. Der Nahrungsbrei, der in flüssigem Zustand ankommt, wird halbfest, wenn das Wasser absorbiert wird. Der Inhalt braucht 12 bis 14 Stunden, um seinen Weg durch den Dickdarm zu nehmen. Im Gegensatz zum keimfreien Magen ist der Dickdarm reichlich mit Bakterien, der ganz normalen Darmflora, bevölkert. Ein großer Teil des Stuhls besteht aus Bakterien; dazu kommen die unverdaulichen Stoffe – vorwiegend Cellulose – und dem Blut entzogene Substanzen, die die Darmwände abgeben.

Leber

Die Leber ist das größte feste Organ des Körpers und wiegt fast vier Pfund. Sie fungiert als unvergleichliche Chemiefabrik: Fast jede chemische Struktur kann sie verändern. Sie ist ein wirkungsvolles Entgiftungsorgan und kann eine ganze Reihe von giftigen Molekülen aufbrechen und unschädlich machen. Sie ist aber auch ein Blutreservoir und ein Speicherorgan für Vitamine wie A und D und für verdaute Kohlenhydrate (Glykogen), die freigesetzt werden, um den Blutzuckerspiegel zu erhalten. Die Leber stellt Enzyme, Cholesterin, Proteine, Vitamin A (aus Carotin) und Stoffe für die Blutgerinnung her.

Das Hauptspeicherorgan für fettlösliche Vitamine

Eine der Hauptfunktionen der Leber ist es, Gallensaft zu produzieren. Gallensaft enthält Salze, die die richtige Verdauung von Fetten fördern, wobei Fettstoffe gespalten werden.

Gallenblase

Sie ist ein sackähnliches Speicherorgan von etwa 10 Zentimeter Länge. Sie enthält den Gallensaft, verändert ihn chemisch und konzentriert ihn zehnfach. Der Geschmack oder manchmal nur der Anblick von Essen kann ausreichen, dass die Gallenblase sich entleert. Bestandteile der Gallenflüssigkeit kristallieren manchmal aus und bilden Gallensteine.

Bauchspeicheldrüse

Diese Drüse ist etwa 18 Zentimeter lang und mündet in den Zwölffingerdarm. Ihre Zellen geben Insulin ab, das die Aufnahme von Zucker aus dem Blut in Muskel- und Fettzellen beschleunigt. Der größere Teil der Bauchspeicheldrüse produziert und sondert einen Saft ab, der einige der wichtigsten Verdauungsenzyme enthält: Lipasen, die Fette zerlegen, Trypsine, die Eiweißstoffe (Proteine) in Aminosäuren abbauen, und Amylasen, die Kohlenhydrate spalten.

Bezeichnung der Vitamine

Weil früher niemand die chemische Struktur der Vitamine kannte und sie darum nicht wissenschaftlich benannt werden konnten, tragen die meisten einen Buchstaben als Bezeichnung. Die folgenden Vitamine sind heute bekannt, und viele warten noch auf ihre Entdeckung:

Bekannte Vitamine von A bis U

Vitamin A (Retinol, Carotin); Gruppe des Vitamin-B-Komplexes: B1 (Thiamin), B2 (Riboflavin), B3 (Niacin, Nicotinsäureamid), B4 (Adenin), B5 (Pantothensäure), B6 (Pyridoxin), B10, B11 (Wachstumsfaktoren), B12 (Cobalamin, Cyanocobalamin), B13 (Orotsäure), B15 (Pangamsäure), B17 (Amygdalin, Laetril), BC (Folsäure), BT (Carnitin), BX oder PABS (Paraaminobenzoesäure), Cholin, Inosit, Vitamin C (Ascorbinsäure), Vitamin D (Calciferol, Ergocalciferol), Vitamin E (Tocopherol), Vitamin F (ungesättigte Fettsäuren), Vitamin G (Riboflavin), Vitamin H (Biotin), Vitamin K (Phyllochinon, Menachinon, Menadion), Vitamin M (Folsäure), Vitamin P (Bioflavonoide), Vitamin PP (Niacinamid), Vitamin P4 (Troxerutin), Vitamin T (wachstumsfördernde Substanzen), Vitamin U (Extrakt aus Kohlsaft).

Neue Vitamin-Entdeckung: Japanische Forscher vom Institute of Physical and Chemical Research in Tokio sind zu dem Schluss gekommen, dass die bereits seit dem Jahr 1979 bekannte Substanz Pyrroloquinolin-Quinon (PQQ), die offenbar eine wichtige Rolle für die Fruchtbarkeit von Mäusen und möglicherweise auch von Menschen spielt, zur Kategorie der Vitamine gezählt werden kann. Damit wäre dies die erste Entdeckung eines neuen Vitamins seit mehr als 55 Jahren.

Man geht davon aus, dass PQQ zur Familie der B-Vitamine gehört. Die beste Quelle ist das japanische Gericht Natto, das aus vergorenen Sojabohnen besteht. PQQ ist aber auch in Petersilie, grünem Tee, grüner Paprika, Kiwi und Papaya enthalten. (Mein Tipp: Wenn Sie Ihre Nahrung auf natürlichem Weg mit PQQ anreichern wollen, nehmen Sie mehr Petersilie, grünen Tee, Paprika, Papaya und Kiwis zu sich.)

Bezeichnung der Mineralstoffe und Spurenelemente

Die aktiven Mineralstoffe in Ihrem Körper sind: Chlorid, Chrom, Eisen, Fluorid, Jod, Kalium, Kalzium, Kobalt, Kupfer, Magnesium, Mangan, Molybdän, Natrium, Phosphor, Schwefel, Selen, Vanadium und Zink. Außerdem sind Spurenelemente wie Bor, Silizium, Nickel und Arsen ebenfalls notwendig für das Wachstum und das optimale Funktionieren der Zellwände.

Etwa 18 bekannte Mineralstoffe sind für den Körper und seine Funktionen erforderlich, für die meisten von ihnen gibt es Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) zur Tageszufuhr: Chlorid, Chrom, Eisen, Fluorid, Jod, Kalium, Kalzium, Kupfer, Magnesium, Mangan, Molybdän, Natrium, Nickel, Phosphor, Selen, Zink.

Die sieben Hauptmineralstoffe sind Eisen, Jod, Kalzium, Magnesium, Phosphor, Selen und Zink.

Der Körper braucht das Zusammenspiel

So wichtig Vitamine auch sind, ohne Mineralstoffe können sie gar nichts ausrichten. Ich nenne die Mineralstoffe gern die »Aschenputtel der Ernährungswelt«, weil – was nur wenige wissen – Vitamine ohne die Hilfe der Mineralstoffe nicht funktionieren, nicht resorbiert werden können. Und obwohl der Körper einige Vitamine synthetisieren kann, ist er nicht in der Lage, einen einzigen Mineralstoff selbst herzustellen.

Welche Antioxidantien gibt es?

Antioxidantien (die »Guten«) sind eine Reihe von Enzymen, Aminosäuren und verschiedenen anderen Substanzen wie Vitaminen und Mineralstoffen, die den Körper vor Freien Radikalen (den »Bösen«) schützen. Freie Radikale sind unkontrollierte Oxidationsprodukte, die die Zellen angreifen und das Immunsystem schwächen. Der Körper erzeugt tagtäglich Freie Radikale, indem er aus Brennstoff Energie gewinnt. Sie stellen also, anders gesagt, ein notwendiges, aber unerwünschtes Nebenprodukt dar. Durch verschiedene Umwelteinflüsse und körperlichen Stress – z. B. durch Luftverschmutzung, Rauchen, Alkoholgenuss und Krankheit, aber auch durch Speisen vom Holzkohlengrill, Alterungsprozesse und körperliche Überanstrengung im Sport – werden zusätzlich Freie Radikale erzeugt. Um ihr Überhandnehmen zu verhindern, braucht unser Körper verschiedenartige natürliche Antioxidantien. Die wichtigsten sind: das Enzym Katalase, Coenzym Q10, Glutathion, Melatonin, Vitamin A, Alpha- und Beta-Carotin, Vitamin C, Vitamin E, Alpha-Liponsäure, Selen, Superoxiddismutase (SOD) und Zink. Unglücklicherweise sammeln sich mit zunehmendem Alter immer mehr Freie Radikale an, und immer weniger natürliche Antioxidantien werden erzeugt, sodass das Krebs- und Herzinfarktrisiko zunimmt. Aus diesem Grund sollten wir unserem Körper Nahrungsmittel zuführen, die reich an Antioxidantien sind, sowie zusätzliche Präparate mit antioxidativer Wirkung, wie Gingko biloba, Traubenkernextrakt, Grüntee-Extrakt, Isoflavone, Lutein, Lycopin. Und je eher man sie der Ernährung hinzufügt, umso größer sind längerfristig die gesundheitlichen Vorteile (siehe Kapitel VIII).

Welche »Nutraceuticals« gibt es?

Nutraceuticals (eine Wortschöpfung aus den englischen Wörtern für Ernährung nutrition und Medikament pharmaceutical) sind wahrscheinlich der aufregendste Fortschritt in der vorbeugenden Medizin der letzten Jahrzehnte. Diese Präparate werden aus Naturprodukten gewonnen (aus Lebensmitteln bzw. deren Bestandteilen), die nachweislich ähnliche therapeutische Vorzüge besitzen wie pharmazeutische Produkte – z. B. Isoflavone, die aus Soja hergestellt werden und krebshemmende Eigenschaften aufweisen, oder Johanniskraut und die darin vorkommenden Polyphenole mit ihrer antidepressiven Wirkung. Diese natürlich vorkommenden Verbindungen, die als Konzentrate aus Pflanzen, Algen und anderen biologischen Quellen gewonnen werden, sind in Form von Tabletten, Pulvern und Kapseln erhältlich. Sie werden zur Vorbeugung gegen zahlreiche Krankheiten eingesetzt, ebenso wie zur Behandlung verbreiteter Leiden – was früher ausschließlich die Domäne rezeptpflichtiger Medikamente gewesen ist. So scheinen zum Beispiel Nutraceuticals wie 5-HTP, ein aus dem Samen der afrikanischen Schwarzbohne gewonnener Extrakt, ähnlich effektiv gegen Depressionen zu wirken wie selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer wie Paxil und Prozac.

Nährstoffpräparate liefern in konzentrierter Form segensreiche chemische Nährstoffsubstanzen für unseren täglichen Bedarf. Da z.B. nur ein geringer Prozentsatz der Bevölkerung fünfmal täglich Obst und Gemüse zu sich nimmt, spielen diese Präparate eine zunehmend wichtige Rolle für die Volksgesundheit. Es gibt z.B. schon Produkte wie Knabberriegel, denen phytochemische Sojasubstanzen (Phytoöstrogene) zugesetzt wurden und die bestimmte Symptome – wie etwa Hitzewallungen bei Frauen in den Wechseljahren – lindern können oder Prostataproblemen bei Männern vorbeugen. Außerdem gibt es speziell angereicherte Margarinesorten, die den Cholesterinspiegel im Blutserum senken, sowie auch phytochemisch angereicherte Süßwaren für Kinder, die nicht gern Gemüse essen. So haben wir heute viele neue Möglichkeiten, wie wir dem Körper das zuführen können, was er braucht und was für ihn gut ist.

Welche alternativen Heilverfahren gibt es?

Genauso wenig, wie ein bestimmtes Präparat für jeden gut ist, gibt es auch keine alternative Heilmethode, die für jeden geeignet wäre. Es sind heute Dutzende von Alternativen zur herkömmlichen Schulmedizin verfügbar, die allmählich an Ansehen gewinnen und zu erstaunlichen Ergebnissen führen können.

Zu den bekannteren alternativen Heilverfahren zählen:

Ayurveda

Die ayurvedische Medizin Indiens ist nicht nur eines der ältesten dokumentierten Heilsysteme der Welt, sondern sie wird bis heute in diesem Land – und zunehmend auch in westlichen Ländern – praktiziert. Aufgrund ihres tiefgreifenden Einflusses auf nahezu alle anderen medizinischen Systeme ist Ayurveda auch als »Mutter aller Heilweisen« bezeichnet worden. Ayurveda behandelt nicht nur die Symptome einer Krankheit, sondern bezieht dabei auch den Körper als Ganzheit ebenso wie Denken, Fühlen und die Lebensweise des Menschen mit ein. Sie lehrt die Auffassung, dass es neben der Heilung von Krankheiten ebenso wichtig sei, gesunde Menschen gesund zu erhalten, und hält deshalb eine frühzeitige Intervention – noch vor dem Auftreten von Symptomen – für unumgänglich, um das Wohlbefinden zu erhalten. Die ayurvedische Medizin kennt mehr als 2000 verschiedene Arzneimittel; Kräuter werden im Allgemeinen nur kombiniert mit anderen Kräutern verwendet. Tatsächlich verwenden ayurvedische Heiler immer die ganze Pflanze – im Unterschied zu der westlichen Praxis, nur ein bis zwei Wirkstoffe einer Pflanze zu isolieren –, denn laut Ayurveda trägt jeder chemische Bestandteil einer Pflanze dazu bei, harmonisch im Körper zu wirken. Die ayurvedische Medizin macht es sich zur Aufgabe, sämtliche Funktionskreise im Körper zu fördern und zu unterstützen.

Akupunktur

Dies ist ein uraltes chinesisches Heilsystem, das auf der Auffassung beruht, dass die Lebenskraft, Qi (sprich: »tschi«), im Körper 14 Energiekanäle (Meridiane) durchströmt. Durch das Setzen von Akupunkturnadeln an bestimmten Stellen des Körpers (es gibt 360 Akupunkturpunkte) lässt sich das Qi stimulieren, um den gestörten Energiefluss wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Die Akupunktur vermag nachgewiesenermaßen in vielen Fällen nicht nur vorübergehende Beschwerden, sondern auch chronische organische Erkrankungen zu beheben; Akupunkteure verwenden außerdem auch Kräuter zur Heilbehandlung. In Deutschland müssen Ärzte eine Zusatzausbildung in Akupunktur absolvieren. Akupunkturbehandlungen werden aber auch von Heilpraktikern durchgeführt.

Chiropraktik

Die chiropraktische Medizin konzentriert sich auf die manipulierende Behandlung der Wirbelsäule, um das gesundheitliche Wohlbefinden wiederherzustellen. Mithilfe der Hände werden dabei durch ruckartige Drehung der Wirbelsäule oder Einwirkung auf die Dornfortsätze verschiedene Wirbel und Bandscheiben wieder eingerichtet. Chiropraktische Behandlungen werden in Deutschland von Ärzten (meist Orthopäden oder Sportmediziner) mit Zusatzausbildung oder Heilpraktikern durchgeführt.

Kräutermedizin

Diese seit Jahrtausenden weltweit am häufigsten praktizierte Heilmethode gilt als einer der wichtigsten Trends in Richtung selbstverantwortlicher Gesundheitsvorsorge. Die Kräutermedizin beruht auf denselben theoretischen Grundlagen wie die offizielle Pharmakologie. Tatsächlich sind nahezu 50 Prozent aller allgemein üblichen bzw. rezeptpflichtigen Arzneimittel entweder pflanzlicher Herkunft oder enthalten die gleiche chemische Zusammensetzung wie pflanzliche Wirkstoffe. Die Wirksamkeit vieler pflanzlicher Arzneimittel ist heute unbestritten und gut dokumentiert (siehe Kapitel X).

Homöopathie

Auf der Grundlage der Erkenntnisse von Samuel Hahnemann verwendet die Homöopathie Mittel, die die natürlichen Abwehrkräfte des Körpers stimulieren sollen. Sie beruht auf dem Prinzip »Heile Gleiches mit Gleichem«. So kann z.B. eine Substanz, die in hohen Dosierungen bei einem gesunden Menschen bestimmte Symptome hervorrufen würde, die gleichen Symptome bei einem Kranken heilen, wenn sie extrem niedrig dosiert wird. Der homöopathische Ansatz zur Behandlung von Krankheiten betrachtet das Individuum als eine geistig-körperlich-emotionale Einheit und beruht auf dem Verständnis, dass die Symptome den Versuch des Körpers ausdrücken, ein Ungleichgewicht zu korrigieren und die Gesundheit wiederherzustellen. Statt die Symptome zu unterdrücken, bewirken homöopathische Mittel – die aus natürlich vorkommenden pflanzlichen, mineralischen oder tierischen Substanzen in nichttoxischen Mengen hergestellt werden – eine schnelle Stimulierung und Regulierung der Körperabwehr ohne schädliche Nebenwirkungen, wenn man sie vorschriftsmäßig anwendet (siehe Kapitel X). Homöopathische Behandlungen werden von Ärzten, Heilpraktikern und Homöopathen durchgeführt.

Naturheilkunde

Die Naturheilkunde umfasst neben Kräuterheilkunde, Massage und Akupunktur ein breites Spektrum weiterer alternativer Behandlungsmethoden, die durch diätetische oder physikalische Mittel eine Besserung zu erreichen suchen. Eine naturgemäße Lebensweise und der weitgehende Verzicht auf Arzneimittel werden ebenfalls propagiert. Naturheilkundliche Behandlungen werden von Ärzten mit Zusatzausbildung und von Heilpraktikern durchgeführt.

Orthomolekulare Medizin

Dies ist eine alternative Behandlungsmethode mit dem Ziel, eine optimale Versorgung des Körpers mit allen wichtigen Nährstoffen zu gewährleisten. Neben dem Gebrauch verschiedener zusätzlicher Nahrungsergänzungspräparate, die den Körper in die Lage versetzen sollen, die für die Gesundheit notwendigen biochemischen Substanzen herzustellen, zielt die orthomolekulare Medizin auch auf die Beseitigung von schädlichen Substanzen ab, wie z.B. Drogen, Umweltschadstoffe und Allergene. Orthomolekulare Medizin wird meist von Ärzten, Ernährungswissenschaftlern und Heilpraktikern praktiziert.

Osteopathie

Ein Osteopath hat in den USA die gleiche medizinische Grundausbildung wie jeder andere Arzt und ist berechtigt, alles zu tun, was auch andere Ärzte tun dürfen, einschließlich operativer Eingriffe. Der große Unterschied besteht darin, dass Osteopathen sich nicht wie die traditionellen Fachärzte der Schulmedizin auf bestimmte Organe oder Krankheiten spezialisieren, sondern einen ganzheitlichen (holistischen) Heilungsansatz anwenden und daher im Allgemeinen sehr viel versierter in präventiver Ernährungslehre sind.

Fakten zur Ernährung, die Ihnen die Augen öffnen werden

• Eine Zigarette zerstört 25 bis 100 mg Vitamin C.

• Mit synthetischem Vitamin D angereicherte Milch kann dem Körper Magnesium entziehen!1

• Menschen, die in Städten mit hoher Luftverschmutzung leben, bekommen nicht dieselbe Menge an Vitamin D wie Bewohner ländlicher Gegenden, weil der Dunst über der Stadt die ultravioletten Sonnenstrahlen schluckt.

• Die meisten älteren Menschen nehmen nicht genug Vitamin D über die Nahrung auf bzw. erzeugen selbst nicht genug davon, weil sie zu wenig Sonne abbekommen.

• Die tägliche Happy-Hour, bei der Sie mehr als einen Cocktail trinken, kann Ihrem Körper die Vitamine B1, B6 und Folsäure entziehen.

• Frauen, die auch nur ein alkoholisches Getränk am Tag zu sich nehmen, haben ein erhöhtes Risiko, an Darm- oder Brustkrebs zu erkranken, da Alkohol die Resorption von Folsäure einschränkt.

• 80 Prozent der Frauen in den USA weisen einen Kalziummangel auf, in Deutschland leiden etwa 8% der Bevölkerung an Osteoporose.

• Millionen von Frauen nehmen die Pille als Verhütungsmittel, und die meisten ahnen nicht, dass das einen negativen Einfluss auf die Verfügbarkeit von Vitamin B6, B12, Folsäure und Vitamin C haben kann.

• Kinder benötigen die eineinhalb- bis zweifache Menge Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht wie Erwachsene, Babys das Dreifache.

• Die Krebsforschung hat herausgefunden, dass Vitamin C und E sowie bestimmte chemische Substanzen, die man Indole nennt und die im Kohl, Rosenkohl und anderen Verwandten der Kreuzblütlerfamilie vorkommen, hochwirksame und sichere Inhibitoren für bestimmte krebserregende Substanzen darstellen.

• Vitamin B1 kann gegen Reisekrankheit helfen.

• Wenn Sie eine Diät mit hohem Eiweißanteil machen, brauchen Sie mehr Vitamin B6.

• Zwiebeln, Knoblauch, Rettich und Lauch enthalten ein natürliches Antibiotikum mit Namen Allicin, das Krankheitskeime zerstören kann, ohne die nützlichen Darmbakterien zu beseitigen.

• Aspirin kann die Ausscheidung von Vitamin C verdreifachen.

• 18 halbe Pekannüsse können den gesamten Tagesbedarf an Vitamin F decken.

• Der häufige Verzehr von Lebensmitteln, die künstliche Aromen, Farbstoffe, Mononatriumglutamat und andere Zusätze enthalten, kann zu Unverträglichkeiten und Allergien führen.

• Rohe Erdnüsse2 enthalten enzymhemmende Substanzen, die die Eiweißverdauung im Körper erschweren.

• Kleie ist kein vollwertiges Nahrungsmittel.

• Nudelprodukte verlieren in durchsichtiger Zellophanverpackung oder in Packungen mit großem Zellophanfenster an Nährstoffen.

• Wasserenthärtende Zusätze können zu einer ungesunden Erhöhung der täglichen Salzzufuhr führen.

• Blaubeeren, Brombeeren und Rotkohl sind gesünder, wenn man sie gekocht verzehrt.

• Gelbe und rote Zwiebeln, blaue Weintrauben und Brokkoli sind reich an Quercetin, einem krebshemmenden Stoff. Dieser kann – so haben Laborversuche an der Universität von Kalifornien gezeigt – bösartige Zellen unterdrücken, noch bevor sie Tumore bilden.

• Olivenöl und Rapsöl sind reich an einfach ungesättigten Fettsäuren und gehören zu den besten natürlichen Nahrungsmitteln zur Vorbeugung gegen Herzerkrankungen.

• Die einfachste Methode, überschüssiges Natrium aus dem Körper zu beseitigen, besteht darin, täglich 6 bis 8 Gläser salzfreies Wasser zu trinken und das Natrium dadurch hinauszuspülen.

• Es gibt möglicherweise einen Zusammenhang zwischen Zahnpasta (mit ihren kristallinen Scheuerstoffen, Schaummitteln und anderen Zusätzen) und Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa, Morbus Crohn und Reizdarm. Es empfiehlt sich deshalb, nach dem Zähneputzen den Mund immer sehr gut auszuspülen und möglichst keine Zahnpasta zu schlucken.

• Der Schaden, der durch das Rauchen angerichtet wird, ist viel größer, als allgemein angenommen wird. Während die Amerikanische Krebsgesellschaft von einer durchschnittlichen Verkürzung der Lebenserwartung um sieben Jahre spricht, haben neuere Untersuchungen ergeben, dass es tatsächlich elf Jahre mehr sind: Die Lebenserwartung von Rauchern liegt 18 Jahre unter der von Nichtrauchern!

• Der Mineralstoff Bor (der in Äpfeln, Weintrauben, Traubensaft und Rosinen enthalten ist) kann den Knochenabbau bei Frauen nach den Wechseljahren verzögern. Außerdem trägt Bor bei Frauen, die eine Östrogenersatztherapie durchführen, dazu bei, dass das Östrogen länger im Blut bleibt.

• Der Verzicht auf schwarzen Kaffee kann dazu beitragen, Speiseröhrenkrebs zu vermeiden. Die in Kaffee und Schwarztee enthaltene Gerbsäure hat vermutlich krebsfördernde Wirkung; durch das in der Milch enthaltene Eiweiß wird jedoch die Gerbsäure neutralisiert, sodass der Körper sie nicht aufnimmt.

• Karotten tragen dazu bei, Arterienverkalkung zu verhindern, und sie senken das Herzinfarktrisiko bei Menschen, die unter Arteriosklerose leiden. Eine große Karotte täglich liefert ca. 11000 IE Vitamin A über das in der Karotte enthaltene Beta-Carotin.

• Man hat festgestellt, dass Menschen, die Lebensmittel und Getränke mit Zuckeraustauschstoffen oder Süßstoffen zu sich nehmen, die Einbuße an Zuckerkalorien dadurch wettmachen, dass sie im Schnitt 11 Prozent mehr Fett zu sich nehmen.

• Zähneputzen innerhalb einer Stunde nach dem Verzehr von normaler oder Diät-Limonade (oder anderer Getränke, die sowohl sauer als auch kalziumarm sind, z.B. Colagetränke), kann Zahnbeläge verstärken.

• Das Magenkrebsrisiko lässt sich um 50 Prozent verringern, wenn man täglich eine halbe Zwiebel isst. Zu diesem Ergebnis gelangte eine über vier Jahre laufende Untersuchung in Holland. Offenbar werden durch die in der Zwiebel enthaltenen krebshemmenden Allylsulfide Enzyme aktiviert, die krebserregende Substanzen unschädlich machen.

• Der Verzehr von Tomatensauce, etwa zwei- bis viermal pro Woche, kann bei einem Mann das Risiko von Prostatakrebs vermindern, weil Tomatenprodukte viel von dem Antioxidans Lycopin enthalten.

• Bei vielen Menschen sind ab dem Alter von zwölf Jahren die Enzyme zur Verdauung des Milchzuckers Laktose kaum noch vorhanden. Darum haben viele Erwachsene nach dem Trinken von Milch Blähungen und andere Verdauungsprobleme.

• Durch die Einnahme von Vitamin-E-Präparaten vermindert sich das Herzinfarktrisiko.

• Vegetarier, die fünfmal in der Woche oder öfter Nüsse zu sich nehmen, haben ein geringeres Herzinfarktrisiko als solche, die weniger als einmal wöchentlich Nüsse essen.

• Es hat sich gezeigt, dass die tägliche Zufuhr von Vitamin-C-Präparaten das Risiko, grauen Star zu bekommen, verringert.

• Die in blauen Weintrauben enthaltenen Flavonoide können tausendmal wirksamer sein als Vitamin E, wenn es darum geht, die Oxidation von LDL-Cholesterin beim Menschen zu verhindern.

• Die Aminosäure Arginin kann Erektionen beim Mann verstärken.

• Die tägliche Zufuhr von 100 mg des Phospholipidpräparats Phosphatidylserin kann Menschen mit gewöhnlicher altersbedingter Gedächtnisschwäche helfen, ihre Gehirnkräfte um einige Jahre zu verjüngen.

• Neueren Forschungsergebnissen zufolge kann die Einnahme von Selen in entsprechenden Dosierungen das Fortschreiten von Aids wesentlich verlangsamen.

• Das Karpaltunnelsyndrom und hormonelle Störungen können ein Hinweis auf Vitamin-B6-Mangel sein.

• Das Antioxidans N-Acetylcystein (NAC) kann zur Linderung von Grippesymptomen wirksamer sein als Vitamin C.

• Magnesium wirkt muskelentspannend und stellt ein natürliches Äquivalent für Kalziumblocker-Medikamente dar.

• Neuere Untersuchungen haben gezeigt, dass, wer mehr als 4 Glas Wasser täglich trinkt, sein Darmkrebsrisiko möglicherweise um mehr als 30 Prozent verringert.

• Die Einnahme von hochdosierten Steroiden oral, per Injektion oder in Form eines Asthmasprays kann grauen Star sowie eine Abnahme der Knochendichte verursachen, die schließlich zu Osteoporose führen kann.

• Wenn Sie eine Woche oder länger bettlägerig waren, braucht Ihr Körper zusätzliches Kalzium, da die Knochendichte durch lange Bettruhe abnimmt.

Noch Fragen zu Kapitel I?

»Ich habe gehört, Aminosäuren seien Nährstoffe und genauso wichtig für den Körper wie Vitamine. Stimmt das?«

Absolut! Aminosäuren sind die Bausteine für einen unserer wichtigsten Nährstoffe – das Eiweiß.

Jede Zelle im Körper enthält (und braucht) Eiweiß. Es wird benötigt, um neues Gewebe zu bilden und beschädigte Zellen zu reparieren, außerdem für die Bildung von Hormonen und Enzymen, für die Ausgeglichenheit des Säure-Basen-Haushalts im Blut und zur Beseitigung unerwünschter Blutschlacken.

Bei der Eiweißverdauung wird das Eiweiß in seine kleineren Bestandteile, die Aminosäuren, gespalten. Wenn diese Aminosäuren die Körperzellen erreichen, werden sie wieder zu Eiweiß umgewandelt. Es ist ein großartiger Kreislauf. Vitamine und Aminosäuren sind in der Ernährung gleich wichtig, denn Sie haben keinen Nutzen von dem einen, wenn das andere nicht in ausreichender Menge vorhanden ist. Was Aminosäurepräparate und deren Nutzen für Ihre Ernährung angeht, empfehle ich Ihnen, in Kapitel V nachzulesen, welche erstaunlichen Vorteile das bringen kann.

»Soweit ich weiß, werden Vitamine erst durch Mineralstoffe richtig wirksam. Stimmt es, dass bestimmte Mineralstoffe die Wirkung von Vitaminen günstiger beeinflussen als andere?«

Zweifellos. Vitamin A wirkt z.B. am besten in Verbindung mit den Mineralstoffen Kalzium, Magnesium, Phosphor, Selen und Zink. Auch die B-Vitamine werden durch diese Mineralstoffe verstärkt, und zusätzlich durch Eisen, Kalium, Kobalt, Kupfer, Mangan und Natrium. Was das Vitamin C betrifft, so sind die fünf Mineralstoffe, die seine Wirksamkeit am stärksten unterstützen, Eisen, Kalzium, Kobalt, Kupfer und Natrium; für Vitamin D sind es Kalzium, Kupfer, Magnesium, Natrium und Selen und für Vitamin E Eisen, Kalium, Kalzium, Mangan, Natrium, Phosphor, Selen und Zink. Um festzustellen, welche Mineralstoffe bzw. andere Vitamine die Wirkung der einzelnen Vitamine verstärken können, siehe Kapitel I.

»Was ist Bor?«

Eine völlig unterschätzte Substanz! Es ist ein Spurenelement, das vom Körper nur in winzigen Mengen benötigt wird, und deshalb gibt es dafür auch keine offiziell empfohlene Tagesmenge. Nichtsdestoweniger ist es von großer Wichtigkeit im Zusammenwirken mit Kalzium, Magnesium und Vitamin D zur Verhinderung von Osteoporose. Bor vermag auch die Leistungsfähigkeit des Gehirns zu steigern. Man findet es in den meisten Früchten und Gemüsen, aber die beste Quelle ist Trockenobst wie Dörrpflaumen und getrocknete Aprikosen. Als Zusatzpräparat empfehle ich 3 mg täglich. Die tägliche Menge sollte aber 10 mg nicht überschreiten.

»Was ist eigentlich der Unterschied zwischen ›Nutraceuticals‹ und ›Functional Foods‹?«

Nutraceuticals und Functional Foods (die übrigens häufig verwechselt werden) haben über den eigentlichen Nährwert eines Lebensmittels hinausgehende gesundheitsfördernde oder krankheitsvorbeugende Eigenschaften. Aber während ein Nutraceutical aus dem Nahrungsmittel isoliert und in dosierbaren Mengen verkauft wird, sind Functional Foods konventionelle Lebensmittel, denen lediglich z.B. Vitamine, Mineralstoffe oder auch Bakterienkulturen (wie bei probiotischen Milchprodukten) zugesetzt wurden, um einen besonderen Nutzen zu erzielen.

»Was sind Phytochemikalien3?«

Die sogenannten Phytochemikalien sind chemische Substanzen, die in Pflanzen vorkommen; es sind gesundheitsfördernde Nährstoffe, die Obst, Gemüse, Getreide und Hülsenfrüchten ihre Farbe, ihr Aroma und natürlichen Schutz gegen Krankheiten verleihen. Im Wesentlichen stellen sie das Immunsystem der Pflanzen dar. Sie sind hochwirksame Antioxidantien, bieten dem Körper Schutz vor den schädlichen Auswirkungen der Freien Radikalen und unterstützen ihn darin, eine Vielzahl von Krankheiten und Leiden wie Herzinfarkt oder Krebs abzuwehren.

»Ich habe einen Mitralklappenprolaps und nehme deshalb häufig Antibiotika. Ich habe von ›probiotischen‹ Mitteln gehört, weiß aber nicht, was man darunter versteht. Wäre es sinnvoll für mich, solche Mittel zu nehmen?«

Das sollten Sie auf jeden Fall! Probiotisch bedeutet »für das Leben«, und es ist eine allgemeine Bezeichnung für Mikroorganismen, die als »freundliche« Bakterien gelten und die körpereigenen Abwehrkräfte gegen Infektionen und Krankheiten unterstützen. Es gibt Milliarden solcher nützlicher Bakterien in unserem Körper, die ganz wunderbare Dinge für uns tun: Sie unterstützen die Verdauung, verbessern die Immunabwehr, halten den Hormonspiegel im Gleichgewicht, erzeugen bestimmte Vitamine der B-Gruppe, schützen vor Infekten, die durch das Überhandnehmen von Pilzen bzw. Hefepilz hervorgerufen werden (diese können in den Blutstrom gelangen und andere ernste Erkrankungen fördern) und vieles mehr.

Leider können ja Antibiotika nicht zwischen nützlichen und schädlichen Bakterien unterscheiden. Durch allzu häufigen Einsatz von Antibiotika können vermehrt resistente Stämme auftreten, wodurch sich die Krankheitsanfälligkeit erhöht. Der Anteil der guten Bakterien kann durch eine ballaststoffreiche Kost gesteigert werden, da sich die Darmbakterien von Ballaststoffen ernähren und diese in Säuren umwandeln, die wiederum das Wachstum der schädlichen Bakterien hemmen. Und außerdem können Sie Joghurt essen – vorzugsweise fettarmen –, der mit lebenden, aktiven Kulturen hergestellt wurde. Daneben gibt es aber auch probiotische Zusätze, die nicht bei Milchprodukten verwendet werden. Am besten ist es, wenn Sie während der Zeit, da Sie Antibiotika nehmen, und noch einen Monat länger täglich ein probiotisches Präparat zusetzen, um Ihre Darmflora wieder aufzubauen. Ich empfehle 1 Kapsel (oder 1 Teelöffel Flüssigkeit) dreimal täglich eine halbe Stunde vor dem Essen. Ein Hinweis: Wenn Sie mit der Einnahme von probiotischen Präparaten beginnen, kann es vorkommen, dass Sie unter Gasbildung und Blähungen leiden. Das ist ein Zeichen dafür, dass die guten Bakterien Gärung bewirken, und sollte innerhalb etwa einer Woche wieder aufhören, sobald Ihr Körper sich an die Veränderung gewöhnt hat.

»Soviel ich weiß, verhindern Antioxidantien die Oxidation im Körper, aber was genau ist eigentlich ›Oxidation‹, und wodurch wird sie hervorgerufen?«

Oxidation ist das, was geschieht, wenn Metall rostet oder ein Apfel sich bräunlich verfärbt. Instabile Sauerstoffmoleküle, die man Freie Radikale nennt, stehlen sich von anderen Molekülen Elektronen, um stabil zu werden. Durch diesen Vorgang zerstören die Freien Radikale Körperzellen, verkürzen ihre Lebensdauer und beschleunigen den Alterungsprozess. Sobald die Oxidation erst einmal in Gang gesetzt ist, lässt sie sich unter Umständen nur schwer wieder aufhalten. Die Folgen reichen von Infekten bis hin zu verschiedenen degenerativen Beschwerden, einschließlich Herzerkrankungen, Arthritis und Krebs. Wodurch wird Oxidation hervorgerufen? Es gibt vielerlei Ursachen, aber die häufigsten sind Umweltschadstoffe, Chemikalien und Gifte, wie z.B. Zigarettenrauch.

»Es soll Präparate geben, die angeblich die Leistungsfähigkeit des Gehirns steigern. Kann man dadurch intelligenter werden?«

Jedenfalls ist man klug beraten, sie zu nehmen. Es handelt sich um Nährstoffe, die nachgewiesenermaßen die Gehirntätigkeit unterstützen und aktivieren. Mit dem Älterwerden erzeugt unser Körper auf natürlichem Wege weniger Antioxidantien, die das Gehirn vor schädlichen Freien Radikalen schützen. Dafür gibt es bestimmte Präparate mit antioxidativer Wirkung, in denen Vitamine, Mineralstoffe, Aminosäuren und Kräuter enthalten sind (siehe Kapitel VI.).

Hier eine Liste einiger dieser Mittel, die Sie näher unter die Lupe nehmen und ausprobieren sollten, vor allem in Kombinationspräparaten: Vitamin E, Traubenkernextrakt, Liponsäure, Nicotinamid-Adenin-Dinukleotid (Coenzym I), Vitamin B1 (Thiamin), Vitamin B3 (Niacin), Vitamin B6 (Pyridoxin), Vitamin B12, Folsäure, Cholin, L-Carnitin, Phenylalanin, Docohexaensäure (DHS), Dimethylaminoethanol (DMAE), Phosphatidylethanolamin, Phosphatidylcephalin, Fo-Ti-Wurzel, Schizandrabeere, L-Glutamin, Vinpocetin, Ginkgo biloba, Gotu-Kola (asiatischer Wassernabel), Huperzin A, Magnesium, Pregnenolon, Phosphatidylserin, Phosphatidylcholin, Inosit und Zink. Zwar wird keines dieser Präparate einen Albert Einstein aus Ihnen machen, aber vielleicht ist es Ihnen eine Hilfe, sich wieder daran zu erinnern, wo Sie Ihre Autoschlüssel hingelegt haben.

»Sind gentechnisch veränderte Lebensmittel unbedenklich? Und woran kann man erkennen, dass ein Lebensmittel gentechnisch verändert wurde?«

Mein Gefühl sagt mir, dass Sie möglichst die Finger von gentechnisch manipulierten Lebensmitteln lassen sollten. Dummerweise ist das in den USA leichter gesagt als getan, da zwei Drittel der nicht naturbelassenen Lebensmittel genetisch veränderte Zutaten beinhalten und die Auflistung dieser Zutaten noch immer nicht verbindlich vorgeschrieben ist. In der EU gibt es diesbezüglich mehr Klarheit: Wenn ein Lebensmittel aus gentechnisch veränderten Organismen (GVOs) besteht oder solche enthält, muss dies auf der Verpackung angegeben sein (ausgenommen sind Fleisch, Eier, Milchprodukte sowie diverse Zusatzstoffe; bei Produkten aus biologischem Anbau sind grundsätzlich keine gentechnischen Veränderungen erlaubt).4

Und was die Unbedenklichkeit solcher Lebensmittel angeht – nun, eine im Jahr 1998 durchgeführte Studie hat gezeigt, dass die DNS von gentechnisch verändertem Futter, das man trächtigen Mäusen zu fressen gegeben hatte, am Ende in der Darmschleimhaut der Tiere, in den weißen Blutkörperchen, den Gehirnzellen und auch in den Feten nachweisbar war. Beim Menschen könnte es sich ähnlich verhalten, wobei die langfristigen Auswirkungen noch völlig unbekannt sind. Mein Rat lautet: Kaufen Sie naturbelassene Nahrungsmittel, vermeiden Sie chemisch veränderte Lebensmittel und beschränken Sie die Besuche in Fast-Food-Restaurants auf ein Minimum.

 

1 In Deutschland werden nur Margarine und Säuglingsmilchnahrung mit Vitamin D angereichert. (Anm. d. Red.)

2 In Deutschland gibt es keine rohen Erdnüsse, dort gilt dies für rohe Hülsenfrüchte. (Anm. d. Red.)

3 Auch Sekundäre Pflanzenstoffe genannt. (Anm. d. Red.)

4 Unabhängig davon, ob gentechnisch veränderte Bestandteile im Endprodukt nachgewiesen werden können, müssen Lebensmittel (und Futtermittel), die gentechnisch veränderte Organismen (GVO) enthalten, aus ihnen bestehen oder hergestellt wurden, ab dem 18. April 2004 EU-weit gekennzeichnet werden. Auch Produkte, wie zum Beispiel aus GVO hergestellte Pflanzenöle, die nach bisherigem Recht nicht gekennzeichnet werden mussten, unterliegen damit einer Kennzeichnungspflicht. Verbraucher erhalten damit die Wahlfreiheit, sich für oder gegen gentechnisch veränderte Produkte zu entscheiden. Keine Kennzeichnungspflicht besteht für Produkte von Tieren, die mit gentechnisch veränderten Futtermitteln gefüttert wurden. Ebenso wenig müssen Lebensmittel oder Lebensmittelzutaten gekennzeichnet werden, die zufällige oder technisch unvermeidbare Spuren von GVO oder daraus hergestelltem Material bis zu einem Anteil von höchstens 0,9 % enthalten. (Quelle: Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz; Anm. d. Red.)

II

Allerlei Wissenswertes über Vitaminpräparate

Woher kommen Vitamine?

Weil Vitamine natürliche Substanzen sind, die in Nahrungsmitteln vorkommen, werden auch die Vitaminpräparate, die Sie zusätzlich einnehmen – als Kapseln, Tabletten, Pulver oder Flüssigkeit – aus Nahrungsmitteln gewonnen. Obwohl man viele Vitamine synthetisch herstellen könnte, werden die meisten aus natürlichen Rohstoffquellen gewonnen.

Z.B. stammt Vitamin A normalerweise aus Lebertran (Fischleberöl). Der Vitamin-B-Komplex wird aus Hefe oder Leber gewonnen. Das beste Vitamin C stammt von der Hagebutte – aus den Beeren, die sich aus dem Fruchtstempel der Rose bilden, nachdem die Blütenblätter abgefallen sind. Und Vitamin E wird üblicherweise aus Sojabohnen, Weizenkeimen oder Mais gewonnen.

Warum Vitaminpräparate in verschiedenen Formen angeboten werden

Die Bedürfnisse jedes einzelnen Menschen sind unterschiedlich, daher werden die Vitamine von den Herstellern in verschiedenen Formen angeboten.

Tabletten und Dragées sind die häufigste und praktischste Form. Sie sind leicht aufzubewahren und zu transportieren, haben eine längere Haltbarkeit als Pulver oder Tropfen und können nicht gestreckt (verfälscht) werden.

Kapsuletten sind kapselförmige Tabletten. Sie können mit einem besonderen Überzug versehen werden, sodass sie sich erst im Darm und nicht schon im (sauren) Magen auflösen.

Kapseln sind wie Tabletten praktisch und leicht zu lagern und werden meistens für die fettlöslichen Vitamine A, D und E verwendet. Sie enthalten weniger Füllstoffe als Tabletten.

Gelatinekapseln werden aus Gelatine, einem tierischen Produkt, erzeugt. Sie sollten lichtgeschützt an einem kühlen, trockenen Platz gelagert werden, um die Oxidation zu verhindern.

Pflanzliche Kapseln sind frei von tierischen Produkten, Stärke, Zucker und anderen Allergenen. Sie werden aus Cellulose und Pflanzenfasern von Bäumen hergestellt, die widerstandsfähig gegen Pilz- und Bakterienbefall sind. Sie können in warmem Klima gelagert werden, ohne miteinander zu verkleben oder zu schmelzen. Auch kaltes, trockenes Klima, in dem Gelatinekapseln leicht brüchig werden, macht ihnen nichts aus. Leider kann es zu Reaktionen zwischen der Kapsel und ihrem Inhalt kommen, weshalb sie nicht so häufig verwendet werden wie Gelatinekapseln. Sie sind außerdem teurer.

Gelkapseln sind weiche Gelatinekapseln, die für manche Menschen leichter zu schlucken sind als gewöhnliche Kapseln. Wie Tabletten und Kapseln müssen Gelkapseln durch das Verdauungssystem verarbeitet werden und sind deshalb langsamer wirksam als flüssige oder pulverförmige Präparate.

Pulver bieten eine erhöhte Wirksamkeit (1 Teelöffel der meisten Vitamin-C-Pulver wirkt wie bis zu 4000 mg) und haben außerdem den Vorteil, dass keine Füllstoffe, Bindemittel und andere Substanzen zugesetzt sind, was für Menschen mit Allergien wichtig sein kann.

Tropfen lassen sich leicht mit anderen Getränken mischen und sind für Menschen geeignet, die Kapseln oder Tabletten schlecht schlucken können.

Mundsprays