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Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Politik - Politisches System Deutschlands, Note: 2,0, Technische Universität Darmstadt (Institut für Politikwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: „Sie halten keine Parteitage, brauchen keinen Vorsitzenden und kommen ohne Plakate oder Wahlwerbung aus. Trotzdem sind sie auf dem Vormarsch wie keine andere Partei: Die Partei der Nichtwähler.“ Süddeutsche Zeitung Magazin, 13. März 19922 Die Zeitungsmeldung bringt es auf den Punkt: Jahrzehntelang zeichnete sich die Bevölkerung der Bundesrepublik durch eine mustergültige Wahlbeteiligung aus, die unter den westlichen Demokratien ihresgleichen suchte. Allenfalls in Demokratien mit gesetzlich festgeschriebener Wahlpflicht (z.B. Italien oder Belgien) ging ein höherer Prozentsatz der Wahlbevölkerung wählen, in den restlichen Staaten zog es wesentlich weniger Bürger zu den Urnen.3 Seit Mitte der Achtziger Jahre, besonders aber seit den Jahren nach der deutschen Wiedervereinigung, geht die Beteiligung dramatisch zurück. Ist diese Entwicklung ein Schritt zu mehr demokratischer Reife oder Anlass zu ernster Sorge? Mit dieser Frage soll sich diese Arbeit beschäftigen. Beruht die zunehmende Wahlenthaltung darauf, dass sich die Bundesbürger zunehmend von einem lange Zeit bestehenden autoritären Politikverständnis mit verinnerlichter „Wahlpflicht“ emanzipieren4 oder rekrutiert sich die Masse der Nichtwähler5 aus mit der Politik oder gar dem politischen System Unzufriedenen ist sie also Symptom einer zunehmenden Politikverdrossenheit? Um eine Antwort auf diese Frage und eventuell Lösungsmöglichkeiten zu finden, muss zunächst eine andere beantwortet werden: Wer sind die Nichtwähler? Anders als es durch die Zeitungsmeldung am Anfang suggeriert wird, sind die Nichtwähler nämlich alles andere als eine homogene Gruppe. Um ein besseres Bild von dem Untersuchungsobjekt zu bekommen, soll zunächst kurz eine soziologische Betrachtung der Nichtwähler stattfinden (2.). Anschließend soll die politische Bedeutung der Wahlenthaltung analysiert werden: Ist die Wahlenthaltung eine Warnung politikverdrossener Wähler? (3.) Da sich, wie wir sehen werden, berechtigte Gründe ergeben, die Wahlenthaltung tatsächlich als Krisensymptom zu sehen, soll ein weiterer Abschnitt dieser Arbeit versuchen, mögliche Auswege aus diesem Dilemma aufzuzeigen (4.). Im Fazit soll abschließend auf die aktuelle Entwicklung in den Parteien und bei der Institution „Wahl“ eingegangen werden. Die Frage ist: Sehen die Parteien ihre Möglichkeiten, das Ruder herumzureißen? Und wenn ja: Nutzen sie sie auch? (5.)
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