Die Pagane Partei - Mathias Bellmann - E-Book

Die Pagane Partei E-Book

Mathias Bellmann

0,0

Beschreibung

Die ersten politischen Handlungen der Menschheit wurden sicher von Paganen ausgeführt. Der Senat in Rom und das Thing im Norden Europas beweisen, dass pagane Politik schon vor Jahrtausenden existierte. Heute ist dezidiert Pagane Politik nur noch in einzelnen Regionen wie Indien nachweisbar. Dieses Buch will das ändern und der Startschuss sein für ein neues Zeitalter Paganer Politik. Pagane Menschen gibt es in jedem Land und in jeder Region unserer Erde. Um ihre Rechte, ihren Schutz und ihre Freiheit zu garantieren, braucht es eine Pagane Partei, die ihre Interessen auf politischer Ebene vertritt. Deshalb ruft dieses Buch alle Paganen auf, sich politisch aktiv füreinander einzusetzen.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 71

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhaltsverzeichnis

1. Die Bedeutung des Paganen für die Menschheit

2. Eine Skizze Paganer Politik

3. Ideale und Ziele der Paganen Partei(en)

4. Politisches Alltagsgeschäft

5. Organisation der Paganen Partei

6. Pathos der Paganen Partei

1. Die Bedeutung des Paganen für die Menschheit

Die erste Kultur der Menschheit war das Pagane. Zu diesem Urteil gelangte ich nach einem langen Studium unserer Geschichte. Auch bei der Entwicklung der modernen Wissenschaft und des Demokratischen war das Pagane eine essenzielle Triebkraft. Diese Erkenntnis kann nur zu einem Schluss führen: Das Pagane ist für alle Menschen von größter Bedeutung!

Mehr als zehntausend Jahre lang stellte das Pagane quasi die einzige Kultur der Erde dar. De facto jeder Mensch lebte damals pagan. Von damals bis heute reiht sich die Kette pagan lebender Menschen ungebrochen. Auch ich bin ein paganer Mensch. Aus meiner paganen Lebenserfahrung heraus schreibe ich dieses Buch für alle Paganen und all jene, die pagan werden wollen. Ich schreibe es genauso für alle Freunde, die uns Pagane darin unterstützen wollen, ein sicheres und selbstbestimmtes Leben führen zu können.

Pagan steht in meiner Sprache synonym für naturreligiös und heidnisch. Die Wörter meinen genau dasselbe. Sie unterscheiden sich höchstens im Sprachniveau. Während naturreligiös es sehr neutral bezeichnet, steht Heide oder heidnisch eher für einen bildungsfernen Sprachstil. Pagan wiederum kann als gehobene, wissenschaftliche Bezeichnung betrachtet werden.

Das sind jedoch nur Gedankenanstöße. Jede:r möge sich seinen* eigenen Zugang zu den drei Begriffen und ihrer gemeinsamen Bedeutung machen. Wesentlich für mich und den Ansatz dieser Abhandlung ist, dass alle drei Begriffe als bedeutungsgleich angesehen werden.

In diesem Buch geht es um die politische Dimension des Paganen. Ja, das Pagane ist primär eine Religion; dennoch hat es wie jede andere Religion der Erde auch eine politische Seite. Wenn wir heute von Paganer Politik reden, dann müssen wir uns eingestehen, dass wir einen kompletten Neustart wagen müssen.

Explizit Pagane Politik ist derzeit auf der Erde quasi unsichtbar. Das ist schade. Wir sollten uns daran erinnern, dass Pagane Politik einst für viele Jahrtausende die Bestimmende war und dass die Paganen das menschliche Politisieren sehr wahrscheinlich erfunden haben. Es ist interessant sich vorzustellen, dass es mit höchster Wahrscheinlichkeit pagane Menschen waren, die zuerst in der Menschheitsgeschichte politisch aktiv geworden sind. Dieser Blick auf unsere Ursprünge ist bereichernd. Er offenbart uns einen Ozean der Inspiration für unser heutiges Handeln. Durch diesen großen Ozean können wir uns zu unseren heutigen politischen Aktionen motivieren lassen.

In diesem Buch geht es um die Pagane Partei. Ausgang dafür ist die Erkenntnis, dass bisher einzig und allein die Demokratie in der Lage war, ernsthaft ethisch-moralische Politik zu betreiben. Die politische Landschaft innerhalb einer Demokratie teilt sich in Interessengruppen, die sich wiederum in Parteien organisieren.

Es gibt sehr viele Gründe, die dafür sprechen eine, bzw. in jedem Land eine Pagane Partei zu gründen. Es gibt mehrere Hauptgründe, die für den schnellstmöglichen Aufbau der Paganen Partei sprechen. Der erste Hauptgrund ist die jahrhundertelange Verfolgung der Paganen überall auf der Erde. Als zweites ist bedeutend, dass das Pagane die erste Kultur der Menschheit war und drittens natürlich: die Erfindung der Demokratie durch die Paganen des Altertums.

Gerade der zweite Grund kann die Grundlage unserer langfristigen Motivation sein. Denn eine Pagane Partei handelt immer im Geiste ihrer paganen Wurzeln, die mehr als zehntausend Jahre alt sind. Der erste Grund wiederum wird unser Antrieb sein: Denn es geht auch um unser nacktes Überleben! Wir müssen als Pagane politisch handeln, damit wir alle sicher leben können.

Pagane Kulturen verteilen sich heute überall auf der Erde. Im Großen lassen sich zwei Strömungen unterscheiden. Zum einen haben wir die ungebrochenen Traditionen. Diese haben zwar massive Veränderungen durchlebt, dennoch steht das Pagane in ihnen in ungebrochener Tradition. Am bedeutendsten ist hier die indische Naturreligion, heute oft als Hinduismus zusammengefasst; aber auch das Shinto in Japan. Dazu kommen viele pagane Traditionen in Asien, Afrika und Amerika.

Die zweite Strömung umfasst die gebrochenen paganen Traditionen. Überwiegend durch den monotheistischen Fundamentalismus, aber in einigen wenigen Fällen auch durch den Kommunismus und durch Wirtschaftskriege, sind diese paganen Traditionen durchbrochen worden. Das betrifft pagane Kulturen etwa in Südamerika, Afrika und Australien.

Besonders hart hat es die europäischen Paganen getroffen, die durch das aus dem südwestlichen Asien stammende Christentum sehr viele Jahrhunderte totaler Unterdrückung erlebt haben. Auf keinem Kontinent war das Pagane länger systematischer Verfolgung ausgesetzt. Tatsächlich ist in dem Prozess der Vernichtung des europäischen Heidentums, die Bewegung entstanden, die unter dem Symbol „1492“ überall auf der Erde systematisch pagane Kulturen vernichtet hat.

Historisch wurde uns Paganen von der Christenheit massiv Schaden zugefügt. Sie haben Millionen Pagane vorsätzlich und systematisch getötet. Dennoch wird eine gute Zukunft für uns Pagane nur möglich, wenn wir lernen, mit ihnen friedlich zusammen zu arbeiten.

Bei dieser Zusammenarbeit wird die primäre Aufgabe darin bestehen, alle systematischen und strukturellen Benachteiligungen für Pagane, die von Christen geschaffen wurden, aufzuheben. Und unter Umständen und in Einzelfällen auch Wiedergutmachung und Ersatz einzufordern, bzw. vorübergehend Sonderrechte einzuführen, um die strukturellen Benachteiligungen fair und demokratisch auszugleichen. Sobald dieser Heilungsprozess vollzogen wurde, steht einer Zusammenarbeit auf Augenhöhe nichts mehr im Weg. Es muss möglich sein, dass die Paganen und die Buchmonotheisten gleichberechtigt und gemeinsam zum Wohle der Welt handeln!

Pagane Kulturen finden sich auf allen bewohnten Kontinenten. Vorsichtige statistische Hochrechnungen schätzen, dass es derzeit mehr als eine Milliarde paganer Menschen auf der Erde gibt. Innerhalb dieser paganen Kulturen ist eine große Anzahl an Entwicklungsprozessen sichtbar. Dabei geht es sowohl um die komplexe soziokulturelle Konsolidierung mit festen Gruppen- und Individualidentitäten, als auch um die Integration neuer Technologien in die jeweilige pagane Kultur.

Seit einigen Jahrzehnten erleben wir in Europa wieder ein Aufblühen paganer Kulturen. Grund dafür ist, dass die weitreichenden systemischen Diskriminierungen weniger geworden sind. Am auffälligsten sind dabei jene Pagane, die sich an alten Riten, archaischer Kleidung und Kultur orientieren. Es ist die heidnische Strömung der Traditionalist*innen. Doch neben ihnen gibt es noch viele andere heidnische Strömungen.

Neben denen, die ihr Verständnis des Paganen vor allem in der Vergangenheit verorten und ihr Leben mit den alten Kulturen in Einklang bringen wollen, gibt es noch jene, die voll bewusst ihre pagane Lebensweise mit dem digitalen Zeitalter verbinden. Für sie spielt die Tradition nur eine untergeordnete Rolle. Ihre Religiosität manifestiert sich bewusst an den Fragen der Gegenwart, etwa dem Klimawandel und dem Internet, und richtet sich dezidiert auf die Zukunft aus.

Ich persönlich versuche immer im Einklang mit den drei Nornen zu leben. Dabei bringt mich der Blick mit der Norne Urd in Einklang mit den Traditionalist*innen. Mit Werdandi versuche ich meine Beitrag für eine bessere Gegenwart zu leisten. Skuld hingegen lässt mich gedanklich in die Zukunft schweifen. Sie ist die große Vision, die mich antreibt. Durch sie sehe ich in der Zukunft ein globales Netz vieler paganer Zentren, die eng verbunden politisch aktiv für eine heile Welt arbeiten.

Viele Pagane, inklusive mir, arbeiten an einer kontinuierlichen und steten Verbesserung unserer Lebensbedingungen. Wir versuchen unser Bestes zu geben, um zu helfen. Unsere Arbeit ist eine politische Arbeit. Denn Politik bedeutet: das sich umeinander kümmern. Das heißt, jede:r die sich aktiv um die Gesellschaft kümmert, handelt politisch. Jede:r Pagane, die das tut, betreibt Pagane Politik.

Ziel unserer Paganen Politik ist eine Politik zu realisieren, die Vorteile für alle bringt. Das beziehen wir sowohl auf alle Heiden als auch Nicht-Heiden. Die Pagane Partei strebt nach der Sicherheit, dem Wohlstand und dem Frieden der ganzen Welt. Dabei ist unsere Politik jedoch dezidiert pagan.

Unsere Politik repräsentiert die heidnische Kultur, die die erste Kultur der Menschen war. Sie ist somit die Kultur der Vorfahren aller Menschen. Das Band mit unseren Vorfahren ist für das Pagane Bewusstsein essenziell. Denn wir handeln politisch, während wir uns spirituell mit unseren Ahnen in Verbindung setzen und bauen dadurch auch eine Verbindung zu kommenden Generationen auf.

Wir müssen politisch handeln. Denn wenn wir uns nicht füreinander einsetzen, wird es niemand tun. Jede:r Pagane, der bereit ist, die Verantwortung für seine Kultur und Religion zu übernehmen, muss sich somit zwangsläufig verpflichten, politisch aktiv zu werden. Die effizienteste und moralischste Form das zu tun, ist die Arbeit in einer Partei innerhalb einer Demokratie!

Als ich sah, wie oft Heid*innen in unserer Gesellschaft noch immer benachteiligt werden, wollte ich etwas tun. Ich fragte andere, ob sie sich politisch für die Rechte der Paganen einsetzen wollten. Leider fand ich nur verschlossene Türen. Keine:r wollte sich die Mühe machen und sich politisch für die Rechte der Heiden stark machen. Einige sagten sogar, dass sie dagegen sind, dass wir uns politisch für die Rechte und gegen die Diskriminierung von Paganen einsetzen sollten.