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Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Otto-Friedrich-Universität Bamberg (Institut für Geschichte), Veranstaltung: Feste in der spätmittelalterlichen Stadt, Sprache: Deutsch, Abstract: Prozessionen gehörten im Mittelalter zum festen Bestandteil des Lebens. In den spätmittelalterlichen Städten erfuhren die Bittprozessionen eine große Bedeutung. Die Anlässe hierfür waren zum einen, die Bitte um Frieden und siegreiche Schlachten und zum anderen, dass Bitten für gute Ernten sowie das Abwenden von Plagen. Um eine rege Teilnahme an diesen zu erreichen, motivierte man die städtische Bevölkerung mit Präsenzgeld und kirchlichen Ablässen. Prozessionen wurden überwiegend durch die Kirche organisiert und im Umfeld kirchlicher Feiertage zelebriert. Als 1348-1351 die Pest in Europa auf dem Vormarsch war und zahlreiche Todesopfer forderte, stand man dieser Katastrophe machtlos gegenüber. Mediziner und Ärzte waren hilflos. So lag das Schicksal der Stadtbewohner, nach Auffassung der mittelalterlichen Bevölkerung, in Gottes Händen. Auch in Erfurt wütete die Pest und forderte zahlreiche Opfer. Im Zeichen der Not initiierte der Stadtrat eine Bittprozession, um der Plage Einhalt zu gebieten. Die Pestprozession zu Erfurt. Diese Arbeit soll am Beispiel der Stadt Erfurt aufzeigen, wie es zu dieser Prozession kam. Dies umfasst zum einem den Verlauf der Epidemie und zum anderen deren Auswirkungen auf die Bevölkerung der spätmittelalterlichen Stadt Erfurt. Auch soll diese das Verständnis von Leben und Tod im Mittelalter näherbringen, um die Entstehung dieser Prozession besser zu verstehen. Da Prozessionen meist einen kirchlichen Aspekt verfolgten, wurden diese überwiegend durch die klerikale Schicht organisiert, anders in Erfurt. Im Verlauf dieser Arbeit soll die Rolle des Rates während der Pestprozession erörtert und geklärt werden. Auch soll der Wandel von der „Erfurter Pestprozession“ von einer Bitt- zu einer Gedenkprozession erläutert werden. Desweiterem sollen die Motive des Rates und dessen Struktur beleuchtet werden. Da der „schwarze Tod“ nicht nur Tod und Vernichtung mit sich brachte, sollen hierbei mit Hilfe von Beispielen, die positiven Veränderungen nach diesem beschrieben werden. Quellen und Überlieferungen aus dieser Zeit sollen dazu dienen, all diese Fragen aufzudecken und zu beleuchten.
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Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Fakultät für Geistes- und Kulturwissenschaften
Institut für Geschichte
Lehrstuhl für Historische Grundwissenschaften
Wintersemester 2011 / 2012
Hauptseminar: Feste in der spätmittelalterlichen Stadt
Die Pestprozession zu Erfurt
Von der Bittprozession zur Gedenkprozession und der Rolle
des Rates.
Verfasst von: Stefan Sebastian Bahn
Lehramt Germanistik / Geschichte Realschule
7. Hochschulsemester / 5. Fachsemester
Modulangabe: Wahlpflichtmodul Geschichte
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Prozessionen gehörten im Mittelalter zum festen Bestandteil des Lebens. In den spätmittelalterlichen Städten erfuhren die Bittprozessionen eine große Bedeutung. Die Anlässe hierfür waren zum einen, die Bitte um Frieden und siegreiche Schlachten und zum anderen, dass Bitten für gute Ernten sowie das Abwenden von Plagen. Um eine rege Teilnahme an diesen zu erreichen, motivierte man die städtische Bevölkerung mit Präsenzgeld und kirchlichen Ablässen. Prozessionen wurden überwiegend durch die Kirche organisiert und im Umfeld kirchlicher Feiertage zelebriert. Als 1348-1351 die Pest in Europa auf dem Vormarsch war und zahlreiche Todesopfer forderte, stand man dieser Katastrophe machtlos gegenüber. Mediziner und Ärzte waren hilflos. So lag das Schicksal der Stadtbewohner, nach Auffassung der mittelalterlichen Bevölkerung, in Gottes Händen. Auch in Erfurt wütete die Pest und forderte zahlreiche Opfer. Im Zeichen der Not initiierte der Stadtrat eine Bittprozession, um der Plage Einhalt zu gebieten. Die Pestprozession zu Erfurt. Diese Arbeit soll am Beispiel der Stadt Erfurt aufzeigen, wie es zu dieser Prozession kam. Dies umfasst zum einem den Verlauf der Epidemie und zum anderen deren Auswirkungen auf die Bevölkerung der spätmittelalterlichen Stadt Erfurt. Auch soll diese das Verständnis von Leben und Tod im Mittelalter näherbringen, um die Entstehung dieser Prozession besser zu verstehen. Da Prozessionen meist einen kirchlichen Aspekt verfolgten, wurden diese überwiegend durch die klerikale Schicht organisiert, anders in Erfurt. Im Verlauf dieser Arbeit soll die Rolle des Rates während der Pestprozession erörtert und geklärt werden. Auch soll der Wandel von der „Erfurter Pestprozession“ von einer Bitt- zu einer Gedenkprozession erläutert werden. Desweiterem sollen die Motive des Rates und dessen Struktur beleuchtet werden. Da der „schwarze Tod“ nicht nur Tod und Vernichtung mit sich brachte, sollen hierbei mit Hilfe von Beispielen, die positiven Veränderungen nach diesem beschrieben werden. Quellen und Überlieferungen aus dieser Zeit sollen dazu dienen, all diese Fragen aufzudecken und zu beleuchten.