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Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Otto-Friedrich-Universität Bamberg (Germanistik NDL), Veranstaltung: Shoah und Geschlecht, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Holocaust gilt bis heute als das größte Verbrechen, welches die Menschheit im Verlauf ihrer kurzen Existenz begangen hat. Da dieses bereits 70 Jahre zurückliegt und der Mensch einer natürlichen Sterblichkeit unterworfen ist, sterben sowohl Opfer als auch Täter, die Zeitzeugen dieses Desasters, langsam aber sicher aus und somit wächst auch die Gefahr, dass ihr Vermächtnis mit ihnen ein Stück stirbt. Damit sich ein solches Verbrechen nicht wiederholt, ist es wichtig, sich an die Ereignisse zu erinnern und daran zu mahnen. Dies schafft man mit der Erinnerungskultur. Diese kann sich in vielen Facetten zeigen. So gibt es neben den Orten der Grausamkeiten, welche größtenteils als Gedenkstätten fungieren, auch Mahnmäler und Museen. Doch auch in der Kunst gab und gibt es zahlreiche Möglichkeiten, den Holocaust bzw. die Shoah in Erinnerung zu behalten, so gibt es neben zahlreichen Filmen, Theater- und Musikstücken auch die Erinnerungskultur in der Literatur. Diese können auf ganz verschiedene Weisen agieren, jedoch besitzen sie alle dieselbe Problematik: „…wie schwer es ist eine angemessene Form der Repräsentation des Genozids zu finden, insbesondere in dem Land, von dem dieser ausging.“(?)
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Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. „Der Nazi und der Frisör“, ein Tabubruch in der Holocaustaufarbeitung?
3. Holocaustliteratur, ein kurzer Forschungsüberblick
4. Die „sozialen Geschlechter“ des Max Schulz
4.1. Der deutsche Max Schulz im Vergleich zum Juden Itzig Finkelstein
4.2. Der SS-Mann Max Schulz
4.3. Der Jude Max Schulz als Itzig Finkelstein. Die Verwandlung.
5. Resümee
6. Literatur
6.1. Primärliteratur
6.2. Sekundärliteratur
Der Holocaust gilt bis heute als das größte Verbrechen, welches die Menschheit im Verlauf ihrer kurzen Existenz begangen hat. Da dieses bereits 70 Jahre zurückliegt und der Mensch einer natürlichen Sterblichkeit unterworfen ist, sterben sowohl Opfer als auch Täter, die Zeitzeugen dieses Desasters, langsam aber sicher aus und somit wächst auch die Gefahr, dass ihr Vermächtnis mit ihnen ein Stück stirbt. Damit sich ein solches Verbrechen nicht wiederholt, ist es wichtig, sich an die Ereignisse zu erinnern und daran zu mahnen. Dies schafft man mit der Erinnerungskultur. Diese kann sich in vielen Facetten zeigen.[1] So gibt es neben den Orten der Grausamkeiten, welche größtenteils als Gedenkstätten fungieren, auch Mahnmäler und Museen. Doch auch in der Kunst gab und gibt es zahlreiche Möglichkeiten, den Holocaust bzw. die Shoah in Erinnerung zu behalten, so gibt es neben zahlreichen Filmen, Theater- und Musikstücken auch die Erinnerungskultur in der Literatur. Diese können auf ganz verschiedene Weisen agieren, jedoch besitzen sie alle dieselbe Problematik: „…wie schwer es ist eine angemessene Form der Repräsentation des Genozids zu finden, insbesondere in dem Land, von dem dieser ausging.“[2] (?)
Man kann zumindest in der Literatur zwischen autobiographischen und fiktionalen Romanen unterscheiden, wenn man von der Beantwortung der vorangestellten Frage einmal absieht. Diese Arbeit untersucht den fiktionalen Roman von Edgar Hilsenrath „Der Jude und der Frisör“. Um die angemessene Form der Repräsentation zu bewerten, muss man hierbei erwähnen dass der Autor selbst Jude ist. Dieser lässt das grausam Erlebte durch die Augen eines Täters erzählen. Max Schulz, Frisör und SS-Mann, nimmt in diesem Roman verschiedene „soziale Geschlechter“ an.[3] Das Skurrile daran ist es, dass Max nach dem Krieg die Identität seines jüdischen Freundes Itzig annimmt und „jüdischer“ wird als ein Jude. Die Arbeit soll hierbei eine Auswahl der verschiedenen Stationen des Max Schulz aufzeigen und versucht die „sozialen Geschlechter“ des Massenmörders im Hinblick auf die Erinnerungskultur zu deuten. Hierbei soll der Fokus nicht darin liegen, ob es sich um eine angemessene Form der Repräsentation der Shoah handelt, sondern eine Möglichkeit gezeigt werden, wie man diese darstellen kann, ohne zu werten, inwiefern diese einem angemessen erscheint. Die Frage der Angemessenheit sollte man sich als Leser / Opfer selbst beantworten.