Die polnisch-deutschen Beziehungen seit 1989 - Elisabeth Bergmann - E-Book

Die polnisch-deutschen Beziehungen seit 1989 E-Book

Elisabeth Bergmann

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Politik - Thema: Deutsche Außenpolitik, Note: 1,0, Universität Wien (Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Seminar: Polen: politisches System und EU-Mitgliedschaft, Sprache: Deutsch, Abstract: Auf der Webseite des deutschen Auswärtigen Amtes findet man folgende Aussage über die bilateralen Beziehungen zwischen Deutschland und Polen: „Die deutsch-polnischen Beziehungen haben seit 1989 starke Substanz entwickelt. Übereinstimmende Interessen in vielen Bereichen und die gemeinsame Mitgliedschaft in EU und NATO geben ihnen ein solides Fundament.“ Und dennoch lesen wir in den Zeitungen regelmäßig über verschiedene Meinungsverschiedenheiten und Spannungen, die das deutsch-polnische Verhältnis trüben. Diese Arbeit hat es sich zum Ziel gesetzt die polnisch-deutschen Beziehungen, ihre Vergangenheit sowie ihre Gegenwart darzustellen und deren Hintergründe zu analysieren, da, unabhängig davon, wie die bilateralen Beziehungen konkret aussehen, ihnen in der Zukunft große Bedeutung zukommen wird, gerade auch deswegen, weil sich die zukünftigen bilateralen Beziehungen im Rahmen der EU abspielen und Auswirkungen auf die gesamte Gemeinschaft haben werden. Die vorliegende Arbeit geht davon aus, dass ausgehend von 1989 eine sehr schnelle Annäherung zwischen Deutschland und Polen erfolgt ist, die allerdings oberflächlich war und viele Problempunkte ausgeklammert hat. Mit dem erstarkten Selbstbewusstsein Polens in der EU ändert sich das vormals rein klientelistische Verhältnis zum westlichen Nachbarland und Polen tritt gegenüber Deutschland zunehmend bestimmter auf, was in der Folge zu vermehrten Konflikten zwischen den beiden Staaten führt. Die Ursache dieser Konflikte ist aber nicht monokausal, sondern geht auf eine Vielzahl von Faktoren zurück, wie die deutsch-polnische Asymmetrie, die schwierige Vergangenheit aber auch innenpolitische Instrumentalisierungen dieser Probleme. Zunächst werde ich einen kurzen geschichtlichen Rückblick wagen, da viele Probleme zwischen Polen und Deutschland aus der Vergangenheit noch immer auf die Gegenwart wirken. Danach stelle ich die Entwicklung der bilateralen Beziehungen von 1989 bis heute dar und gehe auf einige konkrete Probleme ein. Anschließend versuche ich, die Hintergründe und Charakteristika der polnisch-deutschen Beziehungen zu erfassen, wobei ich insbesondere auf Belastungen aus der Vergangenheit, deutsch-polnische Asymmetrien, aber auch innenpolitische Faktoren und unterschiedliche geopolitische Perzeptionen eingehen werde. Schließlich möchte ich noch einen kurzen Ausblick auf eine mögliche Entwicklung der polnisch-deutschen Beziehungen in der Zukunft wagen.

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Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Geschichtlicher Rückblick
3. Entwicklung der polnisch-deutschen Beziehungen ab 1989
3.1. Annäherung in großen Schritten
3.2. Abkühlung des bilateralen Verhältnisses
3.3. Aktuelle Probleme und Entspannungen der polnisch-deutschen Beziehungen
3.3.2. Die Restitutionsforderungen deutscher Vertriebener
3.3.3. Die Frage der zukünftigen Ausgestaltung der EU
3.3.5. Das Verhältnis zu Russland und die Ostseepipeline
4. Analyse der polnisch-deutschen Beziehungen
4.1. Belastungen des polnisch-deutschen Verhältnisses aus der Geschichte
4.3. Innenpolitische Einflüsse auf die bilateralen Beziehungen
4.4. Die deutsch-polnische Interessengemeinschaft: Goldene Vergangenheit
4.5. Polen und Deutschland als EU-Mitglieder
4.6. Unterschiedliche geopolitische Perzeptionen Polens und Deutschlands
5. Die Zukunft der polnisch-deutschen Beziehungen
6. Resümee

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1. EINLEITUNG

Auf der Webseite des deutschen Auswärtigen Amtes findet man folgende Aussage über die bilateralen Beziehungen zwischen Deutschland und Polen:„Die deutsch-polnischen Beziehungen haben seit 1989 starke Substanz entwickelt. Übereinstimmende Interessen in vielen Bereichen und die gemeinsame Mitgliedschaft in EU und NATO geben ihnen ein solides Fundament.“(Website: Auswärtiges Amt) Und dennoch lesen wir in den Zeitungen regelmäßig über verschiedene Meinungsverschiedenheiten und Spannungen, die das deutsch-polnische Verhältnis trüben. Diese Arbeit hat es sich zum Ziel gesetzt die polnisch-deutschen Beziehungen, ihre Vergangenheit sowie ihre Gegenwart darzustellen und deren Hintergründe zu analysieren, da, unabhängig davon, wie die bilateralen Beziehungen konkret aussehen, ihnen in der Zukunft große Bedeutung zukommen wird, gerade auch deswegen, weil sich die zukünftigen bilateralen Beziehungen im Rahmen der EU abspielen und Auswirkungen auf die gesamte Gemeinschaft haben werden. Die vorliegende Arbeit geht davon aus, dass ausgehend von 1989 eine sehr schnelle Annäherung zwischen Deutschland und Polen erfolgt ist, die allerdings oberflächlich war und viele Problempunkte ausgeklammert hat. Mit dem erstarkten Selbstbewusstsein Polens in der EU ändert sich das vormals rein klientelistische Verhältnis zum westlichen Nachbarland und Polen tritt gegenüber Deutschland zunehmend bestimmter auf, was in der Folge zu vermehrten Konflikten zwischen den beiden Staaten führt.

Die Ursache dieser Konflikte ist aber nicht monokausal, sondern geht auf eine Vielzahl von Faktoren zurück, wie die deutsch-polnische Asymmetrie, die schwierige Vergangenheit aber auch innenpolitische Instrumentalisierungen dieser Probleme. Diese Faktoren wirken zusammen und beeinflussen und verstärken einander mitunter auch gegenseitig.

Zunächst werde ich einen kurzen geschichtlichen Rückblick wagen, da viele Probleme zwischen Polen und Deutschland aus der Vergangenheit noch immer auf die Gegenwart wirken. Danach stelle ich die Entwicklung der bilateralen Beziehungen von 1989 bis heute dar und gehe auf einige konkrete Probleme ein. Anschließend versuche ich, die Hintergründe und Charakteristika der polnischdeutschen Beziehungen zu erfassen, wobei ich insbesondere auf Belastungen aus der Vergangenheit, deutsch-polnische Asymmetrien, aber auch innenpolitische Faktoren und unterschiedliche geopolitische Perzeptionen eingehen werde. Schließlich möchte ich noch einen kurzen Ausblick auf eine mögliche Entwicklung der polnisch-deutschen Beziehungen in der Zukunft wagen.

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Allein aufgrund des insgesamt überwältigenden Umfangs des behandelten Themenkomplexes erhebt diese Arbeit keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit. Ich musste insbesondere Einschränkungen hinsichtlich der behandelten Dimensionen der zwischenstaatlichen Beziehungen machen. Es ist klar, dass ein Großteil der Annäherung nicht auf der politischen, sondern auf der Ebene der Verbände, Kirchen, aber auch zwischenmenschlicher Begegnung erfolgt ist, allerdings liegt der Fokus dieser Arbeit auf der politischen Ebene. Weiters musste ich gewisse Einschränkungen hinsichtlich der Einbeziehung der Geschichte machen. So wurde zum Beispiel das Mittelalter fast vollständig ausgeklammert, obwohl auch dieses noch Auswirkungen auf die Gegenwart hat; wurden doch die Deutschen auch im 20. Jahrhundert in Polen umgangssprachlich als „Kreuzritter“ bezeichnet. Allerdings würde eine so genaue Auseinandersetzung mit dem Thema viel zu weit gehen und so habe ich versucht, einen Überblick über die wichtigsten Problempunkte und Charakteristika der polnischdeutschen Beziehungen zu geben.