Die Psychologie der Erbtante - Erich Mühsam - E-Book

Die Psychologie der Erbtante E-Book

Erich Mühsam

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Beschreibung

25mal soll eine reiche Erbtante ins Gras beißen, das Zeitliche segnen, endlich abkratzen und vor allem: Das Geld herausrücken. Die Erben warten schon. »Sich fügen heißt lügen« – so der vielleicht bekannteste Ausspruch von Erich Mühsam. Und nur zu gut lässt sich sein Leben an diesen vier Worten ableiten. Und so radikal seine politischen Texte waren (für die damalige Zeit), so absurd komisch zeigte er sich in diesem kleinen Traktat. Von Tante Amalia bis Tante Zerlinde gibt es 25 Möglichkeiten, zu Reichtum zu gelangen. Die Erben scharren schon mit den Hufen. Doch kein einziger Neffe, keine einzige Nichte kommt wirklich in den Genuss der Erbschaft - es darf gelacht werden, wieso nicht. Was bleibt dem Dichter als Fazit: »… (Ihr) Geld aber stinkt nicht …« Null Papier Verlag

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Seitenzahl: 85

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Erich Mühsam

Die Psychologie der Erbtante

Eine Tantologie aus 25 Einzeldarstellungen zur Lösung der Unsterblichkeitsfrage

Erich Mühsam

Die Psychologie der Erbtante

Eine Tantologie aus 25 Einzeldarstellungen zur Lösung der Unsterblichkeitsfrage

Veröffentlicht im Null Papier Verlag, 2024Klosterstr. 34 · D-40211 Düsseldorf · [email protected] 2. Auflage, ISBN 978-3-954189-83-0

null-papier.de/angebote

Inhaltsverzeichnis

Au­tor

Ein­lei­tung

Tan­te Ama­lia

Tan­te Bert­h­chen

Tan­te Chris­ti­ne

Tan­te Do­ro­thea

Tan­te El­frie­de

Tan­te Frie­de­ri­ke

Tan­te Ger­ta

Tan­te Hen­ri­et­te

Tan­te Jul­chen

Tan­te Ku­ni­gun­de

Tan­te Lu­do­vi­ka

Tan­te Mi­riam

Tan­te Nan­ny

Tan­te Olly

Tan­te Pau­la

Tan­te Q.

Tan­te Rosa

Tan­te So­phie

Tan­te The­re­se

Tan­te Ur­su­la

Tan­te Vera

Tan­te Wer­ra

Tan­te X

Tan­te Yvet­te

Tan­te Zer­lin­de

Ne­kro­log

Dan­ke

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Ihr Jür­gen Schul­ze

Klas­si­ker bei Null Pa­pier

Ali­ce im Wun­der­land

Anna Ka­re­ni­na

Der Graf von Mon­te Chri­sto

Die Schat­zin­sel

Ivan­hoe

Oli­ver Twist oder Der Weg ei­nes Für­sor­ge­zög­lings

Ro­bin­son Cru­soe

Das Got­tes­le­hen

Meis­ter­no­vel­len

Eine Weih­nachts­ge­schich­te

und wei­te­re …

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Autor

»Sich fü­gen heißt lü­gen« – so der viel­leicht be­kann­tes­te Auss­pruch von Erich Müh­sam. Und nur zu gut lässt sich sein Le­ben an die­sen vier Wor­ten ab­lei­ten. Müh­sam (1878-1934) war ein Dich­ter und Den­ker, ein Pa­zi­fist und An­ar­chist.

Der ge­bür­ti­ge Jude aus gu­tem Hau­se (der Va­ter war Apo­the­ker) eckt schon als Schü­ler mit »so­zia­lis­ti­schen Um­trie­ben« an. Folg­lich wird er be­reits 1903 un­ter stän­di­ge Po­li­zei­auf­sicht ge­stellt –zu un­er­hört ist sein Le­bens­wan­del, zu frei sei­ne Tex­te, zu ra­di­kal sei­ne For­de­run­gen (u. a. freie Rech­te für Ho­mo­se­xu­el­le). Wäh­rend des Ers­ten Welt­kriegs be­treibt Müh­sam An­ti­kriegs­pro­pa­gan­da. Ein vor­läu­fi­ger, trau­ri­ger Hö­he­punkt sei­ner »Kar­rie­re« als Volks­feind ist 1920 die Ver­ur­tei­lung we­gen Hoch­ver­rats zu 15 Jah­ren Fes­tungs­haft. Nach sechs Jah­ren wird er be­gna­digt. Als Jude, lin­ker und in­tel­lek­tu­el­ler An­ar­chist ist Müh­sam ein be­vor­zug­tes Feind­bild der Na­zis. 1933 wird er durch die Macht­ha­ber des Drit­ten Reichs ver­haf­tet, ge­fol­tert und 1934 im KZ Ora­ni­en­burg von sei­nen SS-Be­wa­chern er­mor­det. Er ist ei­ner der ers­ten Op­fer der Na­zis, vie­le wer­den fol­gen.

Mar­ga­re­te Beut­ler zu­ge­eig­net.

Einleitung

Nicht der Drang, in das Heer li­te­ra­ri­scher Er­zeug­nis­se einen neu­en Re­kru­ten ein­zu­stel­len, war die An­re­gung zu die­sem Bu­che, son­dern das un­ab­weis­ba­re Be­dürf­nis, einen Stein zu dem Bau zu fü­gen, an des­sen Auf­rich­tung die Phi­lo­so­phen und Theo­lo­gen, die Dich­ter und Den­ker seit Men­schen­ge­den­ken ihr Bes­tes ga­ben. Die Fra­ge nach der Uns­terb­lich­keit der Din­ge und Men­schen, de­ren Beant­wor­tung man ge­trost die Er­kennt­nis als sol­che nen­nen dürf­te, ist von so ein­schnei­den­der Be­deu­tung für das wirt­schaft­li­che, so­zia­le, psy­chi­sche und phy­si­sche Le­ben des In­di­vi­du­ums und der Völ­ker – han­delt sie doch im letz­ten Grun­de von de­ren Sein oder Nicht­sein –, dass ich glaub­te, mei­ne par­ti­el­len Beo­b­ach­tun­gen auf die­sem Ge­bie­te, wel­che im­mer­hin ge­eig­net er­schei­nen, die Fra­ge ih­rer Lö­sung nä­her zu brin­gen, der Mensch­heit nicht vor­ent­hal­ten zu sol­len.

Kein Ge­rin­ge­rer als Gott­hold Eph­raim Les­sing war es, der in ei­nem sei­ner tief­grün­di­gen Epi­gram­me einen be­mer­kens­wer­ten Bei­trag zum Nach­weis der Uns­terb­lich­keit lie­fer­te. Er singt von ei­nem Jung­fern­stif­te:

Denkt, wie ge­sund die Luft, wie rein Sie um dies Jung­fern­stift muss sein; Seit Men­schen sich be­sin­nen, Starb kei­ne Jung­fer drin­nen.

Aber weiß die­ser Dich­ter nur den In­sas­sen die­ses einen Hau­ses die köst­li­che Ei­gen­schaft der Uns­terb­lich­keit nach­zu­rüh­men, so gehe ich einen ge­wal­ti­gen Schritt wei­ter, in­dem ich im vor­lie­gen­den Bu­che den Nach­weis lie­fe­re, dass es eine gan­ze Gat­tung von Men­schen gibt, wel­che ge­feit ist ge­gen Klap­per­manns Wür­ge­hand: die Erb­tan­ten. Das Pro­blem ist zu wich­tig, sei­ne Er­ör­te­rung zu ernst­haft, als dass ich mich da­mit auf­hal­ten könn­te, in langstie­li­ger Po­le­mik mei­ne Er­for­schung de­nen be­greif­lich zu ma­chen, die in Skep­sis und Nör­gel­sucht be­fan­gen ihre Ohren vor al­lem Un­ge­wöhn­li­chen, Um­wäl­zen­den mit Wat­te zu­stop­fen. Knapp und schla­gend wie die Be­haup­tung: Die Erb­tan­te ist un­s­terb­lich! sei mei­ne Be­weis­füh­rung. An 25 Bei­spie­len mag die Welt er­mes­sen, ob mei­ne Wahr­neh­mung be­deu­tungs­voll, ob mei­ne Rück­schlüs­se be­rech­tigt sind. Lang wa­ren die Dis­pu­te, schwer die Er­wä­gun­gen, in wel­cher Form und un­ter wel­cher Flag­ge mei­ne epo­che­ma­chen­de Ent­de­ckung in die Welt hin­aus soll­te. Be­son­ders der Ti­tel des Bu­ches be­rei­te­te mir viel Sor­ge und Kopf­zer­bre­chen.

Psy­cho­lo­gie oder Phy­sio­lo­gie? – das war die Fra­ge. Schon woll­te ich mich für die letz­te­re Be­zeich­nung ent­schei­den.

Denn ist nicht das Ster­ben und noch viel mehr das Nichtster­ben ein phy­sio­lo­gi­scher Vor­gang? Je­doch die Er­wä­gung, dass sich ge­ra­de bei der Erb­tan­te des Nichtster­ben viel eher als eine Cha­rak­terei­gen­schaft, als ein see­li­scher De­fekt dar­stellt, be­hielt end­lich die Ober­hand, und die Auf­zäh­lung der 25 Bei­spiel­stan­ten gibt mir das Recht, mein Buch »Die Psy­cho­lo­gie der Erb­tan­te« zu nen­nen. Eine wei­te­re Schwie­rig­keit trat bei der An­ord­nung der Tan­ten in den Weg. Si­cher wäre es ge­recht ge­we­sen, die Da­men der An­zi­en­ni­tät nach auf­mar­schie­ren zu las­sen. Aber ers­tens war es mir trotz al­ler un­ge­scheu­ten Be­mü­hun­gen nicht mög­lich, das Al­ter der meis­ten der­sel­ben mit Si­cher­heit fest­zu­stel­len, dann auch wäre es we­nig höf­lich und nicht ge­ra­de rück­sichts­voll ge­we­sen, alte, längst ver­ges­se­ne und be­gra­be­ne Ei­fer­süch­te­lei­en da­durch wie­der auf­zu­rüh­ren, dass ich hier vor al­ler Öf­fent­lich­keit den Man­gel an Ju­gend­lich­keit bei ei­ner Tan­te noch mehr her­vor­tre­ten las­sen soll­te als bei der an­dern. Die al­pha­be­ti­sche Rei­hen­fol­ge al­lein dürf­te mich vor An­fein­dun­gen von al­len Sei­ten si­chern und eine ob­jek­ti­ve Wür­di­gung der 25 Tat­be­stän­de er­mög­li­chen.

Ich den­ke mit der Her­aus­ga­be die­ses Bu­ches ei­nem tief emp­fun­de­nen Be­dürf­nis un­se­rer Zeit, end­lich Licht zu wer­fen in das Mys­te­ri­um des Erb­tan­ten-Er­den­wal­lens, Rech­nung zu tra­gen; ich den­ke all de­nen, die im­mer von neu­em auf das Er­b­las­sen die­ser oder je­ner Tan­te hof­fen und sich im­mer von neu­em über das Fehl­schla­gen ih­rer Hoff­nun­gen wun­dern, ein für alle Male den Star ge­sto­chen und nach­ge­wie­sen zu ha­ben, wie tö­richt und un­be­dacht je­ner jun­ge Mann han­del­te, der einst in ei­nem Lo­kal­blat­te an­non­cier­te: 3 ge­wöhn­li­che Tan­ten ge­gen eine Erb­tan­te ein­zut­au­schen.

Al­len ge­wöhn­li­chen Ta­ten aber glau­be ich da­durch zu ih­rem gu­ten Recht ver­hol­fen zu ha­ben, dass ich sie als den Erb­tan­ten gleich­be­rech­tig­te Mit­glie­der der mensch­li­chen Ge­sell­schaft öf­fent­lich an­er­ken­ne, je­ner Da­men, wel­che ihr Ti­tel zu ei­ner wan­deln­den Vor­spie­ge­lung falscher Tat­sa­chen stem­pelt.

Erich Müh­sam.

Tante Amalia

Sie war im Grun­de ih­res Her­zens eine gute Frau. Au­ßer­dem hat­te sie viel – man­che sag­ten: sehr viel – Geld und war min­des­tens 25 Jah­re äl­ter, als sie je­dem er­zähl­te, der es wis­sen woll­te. Konn­te es da wun­der­neh­men, dass Tan­te Ama­lia von ih­ren Nef­fen – de­ren hat­te sie drei: Hans, Fer­di­nand und Eber­hard – und von ih­ren Nich­ten – vier an der Zahl: Char­lot­te, Anni, Else und Pau­la – ver­göt­tert wur­de?

Zu ih­rem Ver­mö­gen war Tan­te Ama­lia erst ge­kom­men, als sie schon längst Wit­we war. Ihr Mann, On­kel Theo­dor, war ein bra­ver Kür­sch­ner ge­we­sen, der da­durch, dass er im Som­mer Pel­ze wusch und ge­gen ent­spre­chen­de Be­zah­lung in Ver­wah­rung nahm und im Win­ter die ele­gan­te Welt mit neu­en Wär­mehül­len ver­sah, sich und die trotz al­ler Be­mü­hun­gen kin­der­lo­se Tan­te Ama­lia recht und schlecht er­nähr­te. Zum letz­ten Weih­nach­ten, das er er­leb­te, hat­te er sei­ner teu­ren Ehe­hälf­te ein Los ei­ner Pfer­de­lot­te­rie ge­schenkt, und nach­dem dies mit dem ers­ten Ge­winn ge­zo­gen war und er noch die Freu­de ge­habt hat­te, den Ver­kauf des so in ih­ren Be­sitz ge­ra­te­nen Vier­ge­spanns für drei­tau­send Mark zu ver­mit­teln, war er ge­stor­ben. Tan­te Ama­lia aber nahm von dem Geld so viel ab, wie sie zu sei­nem Be­gräb­nis und zum An­kauf ei­nes Vier­tel-Lo­ses der säch­si­schen Staats­lot­te­rie brauch­te, und leg­te das üb­ri­ge auf Zin­sen in die Bank der Fir­ma Trug­gold & Co., ein­ge­tr. G.m.b.H.

Das säch­si­sche Los kam wie­der her­aus, und Tan­te Ama­lia kauf­te sich ein neu­es. Die­ses Mal ein hal­b­es Los in der thü­rin­gi­schen Lot­te­rie. Auch das ward ge­zo­gen, und so ging es wei­ter. Sie spiel­te schließ­lich 26 gan­ze Staats­lo­se der Lot­te­ri­en deut­scher Va­ter­län­der, und ihr un­er­hör­tes Glück setz­te sie schon bald in den Stand, sich zur Ruhe zu set­zen, von den Zin­sen ih­res ge­won­nen Ver­mö­gens, die ihr die Fir­ma Trug­gold & Co., ein­ge­tr. G.m.b.H. mo­nat­lich aus­zahl­te, zu le­ben und von der Ei­gen­schaft ei­ner ge­wöhn­li­chen Tan­te in die ei­ner Erb­tan­te ih­rer drei Nef­fen und vier Nich­ten auf­zu­rück­en.

Die­se sie­ben Er­ben hat­ten in­zwi­schen eine Ver­si­che­rung auf Ge­gen­sei­tig­keit ge­schlos­sen, in­dem sie sich un­ter­ein­an­der ver­lob­ten. Hans ver­lob­te sich mit Pau­la, Fer­di­nand mit Anni, und Eber­hard mit Else. Die äl­tes­te Nich­te, Char­lot­te, aber blieb un­ver­lobt. Sie soll­te ih­ren An­teil an Tan­te Ama­li­as Erb­schaft für sich al­lein ha­ben, um selbst eine glück­li­che Erb­tan­te ih­rer Nef­fen und Nich­ten zu wer­den.

Ei­nes Abends sa­ßen die sie­ben Erb­schafts­ak­tio­näre bei­sam­men, und Char­lot­te las aus der Zei­tung vor – un­ter »Lo­ka­les«. Plötz­lich schrie sie auf. Da stand et­was Furcht­ba­res: Der In­ha­ber des Bank­hau­ses Trug­gold & Co., ein­ge­tr. G.m.b.H., Mo­ses Trug­gold, war un­ter Hin­ter­las­sung ei­nes De­fi­zits von 6 Mil­lio­nen Mark und un­ter Mit­nah­me ei­ner jun­gen Zir­kus­da­me aus­ge­rückt. Die »Com­pa­gnie« hat­te den Kon­kurs an­ge­mel­det.

Die sie­ben Er­ben stürz­ten ent­setzt zu Tan­te Ama­lia, da­mit die­se noch ret­ten soll­te, was zu ret­ten war. Sie ka­men zu spät.

Tan­te Ama­lia war kei­ne Erb­tan­te mehr. Sie saß auf ei­nem Stuh­le, den Ober­kör­per vor­ge­neigt, und auf ih­rem Schoß lag das Zei­tungs­blatt mit der trau­ri­gen Bot­schaft vom Zu­sam­men­bruch der Fir­ma Trug­gold & Co., ein­ge­tr. G.m.b.H.

Als aber die Nef­fen und Nich­ten sie mit Fra­gen be­stürm­ten, er­hiel­ten sie kei­ne Ant­wort. Tan­te Ama­lia war tot. Der Schlag hat­te sie ge­rührt.

Die Ver­si­che­rung der sie­ben auf Ge­gen­sei­tig­keit lös­te sich auf. Char­lot­te aber gab die Hoff­nung auf, durch Erb­schaft selbst zur Erb­tan­te zu wer­den. Sie ver­leg­te sich da­her, wie eins­tens die Ve­rewig­te, aufs Lot­te­rie­spie­len.

Tante Berthchen

Je­den Nach­mit­tag um 3 Uhr nahm Tan­te Bert­h­chen die grü­ne Gieß­kan­ne vom Na­gel, hing sich ih­ren ro­ten tür­ki­schen Schal über und ging auf den Kirch­hof, dem sie seit nun­mehr 23 Jah­ren der Be­quem­lich­keit hal­ber ge­gen­über wohn­te. Dort bog sie in die fünf­te Grä­ber­rei­he ein und setz­te sich auf die Bank, die beim sech­zehn­ten Hü­gel stand, un­ter dem seit 24 Jah­ren ihr Gat­te, der pen­sio­nier­te Steu­e­rer­he­ber Bief­ke, ruh­te.

Nach­dem Tan­te Bert­h­chen sich ein Trän­lein aus der gel­ben Run­zel ge­wischt hat­te, die ihr von der Gru­be, wel­che einst Au­gen­braue hieß, bis zum Mund­win­kel führ­te, ent­nahm sie der rech­ten Ta­sche ih­res grauschwar­zen Klei­der­rocks einen Strick­strumpf, der lin­ken eine Tüte mit Scho­ko­la­den­plätz­chen, spann­te bei Re­gen­wet­ter den vio­lett­punk­tier­ten Re­gen­schirm auf, den sie hier­zu täg­lich auf der Bank lie­gen ließ, und be­gann zu stri­cken, zu lut­schen und zu den­ken.