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Die Rauhnächte, die Tage zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag, gelten von jeher als die geheimnisvollste Zeit des Jahres: mystisch, geheimnisvoll und sagenumwoben kommen die Tage daher. Die magische Zeit gilt auch als Schwellenzeit, in der die Grenze zur Anderswelt dünner wird: Die Schranken zwischen Diesseits und Jenseits, zwischen Licht und Dunkelheit, guten und bösen Kräften, Neuem und Altem, verschwimmen und fließen ineinander. Zahllose Sagen, Mythen und Bräuche ranken sich seit vielen Jahrhunderten rund um die Rauhnächte. In dieser dunkelsten Zeit des Jahres, in der die Nächte lang und kalt waren, und Schneetreiben und tosende Winterstürme über das Land fegten, machten Geschichten von Geistern, Dämonen und toten Seelen die Runde. Kaum ein Mensch wagte es, nach Einbruch der Dämmerung das Haus zu verlassen, um nicht den finsteren Gestalten, welche um die Höfe streiften, zu begegnen. Der Mensch spürt auch heutzutage die Besonderheit und die Magie dieser Zwischenzeit Wie sich das Leben in der Natur zurückzieht, ziehen sich auch viele Menschen in dieser Zeit zurück – in die eigenen vier Wände und in sich selbst. Zahlreiche Menschen nutzen die Rauhnächte als Zeit zur innerlichen Einkehr und Besinnung. Lassen Sie Ihren Gedanken und Gefühlen freien Lauf, besinnen Sie sich auf Ihre innersten Wünsche und Bedürfnisse. Gehen Sie raus in die Natur, lauschen Sie dem Wind und achten Sie darauf, was Sie wahrnehmen und empfinden. Es ist darüber hinaus auch an der Zeit, auf das alte Jahr zurückzublicken Schaffen Sie sich ein Ambiente, das Ihnen guttut Nutzen Sie dazu Kerzen, Düfte, Räucherungen, Musik, Entspannungstechniken. Lassen Sie Ihren Gedanken und Gefühlen freien Lauf, besinnen Sie sich auf Ihre innersten Wünsche und Bedürfnisse. Gehen Sie raus in die Natur, lauschen Sie dem Wind und achten Sie darauf, was Sie wahrnehmen und empfinden. Ein magisches Buch für eine magische Zeit Die Weise, wie wir sie verbringen, soll der Überlieferung nach das nächste Jahr bestimmen. Dieses zauberhaft ausgestattete Buch lädt ein, die heilige Zeit mit einer Fülle von Bräuchen, Orakeln und Ritualen zu feiern. Übernehmen Sie die Rituale, die Ihnen sinnvoll erscheinen und praktizieren Sie diese Maßnahmen, die Ihnen und Ihrer Seele guttun. In diesem Buch finden Sie zahlreiche Anregungen und Tipps für die Gestaltung Ihrer persönlichen Rauhnächte. Das Buch enthält mehr als 40 farbige Fotos und Abbildungen.
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Dr. Angela Fetzner
Die Rauhnächte -
Die Zeit
zwischen den Jahren
und Welten
Impressum:
© 2020 Dr. Angela Raab geb. Fetzner
alle Rechte vorbehalten
Gartenstr. 10
56462 Höhn
www.angela-fetzner.de
1. Auflage 2020
Umschlaggestaltung:
ZERO Werbeagentur, München unter
Verwendung von Motiven von shutterstock.com
EBook-Satz: Michael Raab
Cover-Foto: © balaikin
depositphotos.com
Inhaltsverzeichnis
Prolog
Die Nacht des Jahres
Die Zeit des Raunens
Herkunft und Bedeutung des Namens Rauhnächte
Die Zeit zwischen den Jahren - Tiefste Dunkelheit und Geburt des Lichts
Mythologische und kulturelle Aspekte zur Lichtgeburt
Das fruchtbare Potenzial der Dunkelheit
Ursprung und Bedeutung der Rauhnächte
Kalendarische Abweichungen: Wintersonnenwende, Weihnachten und Nikolaus
Die weibliche Gottheit - Die dunkle Seite des Lebens
Das Rad des Jahres
Die Grenze zur Anderswelt wird dünner
Die Geister toben durch die Lüfte
Offene Tore auch für Dämonen
Orakeln, Deuten und Transformieren
Eine magische Zeit des Übergangs
Reinigung und Befreiung
Die Nacht der Wunder
In der Ruhe liegt die Kraft
Die Rauhnächte als Quell von Mythen, Legenden und Märchen
Die Wilde Jagd
Hel - Schutzpatronin und Seelenführerin
Perchta - Dämonin oder jungfräuliche Schönheit?
Wolfsnächte
Naturgeister und Naturerscheinungen
Orakel, Wahrsagungen und sprechende Tiere
Mythen um sprechende Tiere
Deutungsarten der Rauhnächte
Weitere Wahrsage- und Orakelpraktiken
Rituale und alte Bräuche der Rauhnächte
Bräuche im Volksglauben
Zeit für die Seele - Altes loslassen, sich Neuem öffnen
Die Bedeutung der Rauhnächte für die seelische Entwicklung
Rituale und Räucherungen
Räucherungen entfalten sich feinstofflich
Literatur (Auswahl)
Zur Autorin
Ein herzliches Dankeschön
Bücher von Dr. Angela Fetzner
Leseprobe: Schamanische Reisen zum Krafttier
„Es gibt: ein Bleiben im Gehen, ein Gewinnen im Verlieren, im Ende einen Neuanfang“
(altes, japanisches Sprichwort)
Prolog
Die Rauhnächte, die Tage zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag, gelten von jeher als die geheimnisvollste Zeit des Jahres: mystisch, geheimnisvoll und sagenumwoben kommen die Tage daher.
Die magische Zeit gilt auch als Schwellenzeit, in der die Grenze zur Anderswelt dünner wird: Die Schranken zwischen Diesseits und Jenseits, zwischen Licht und Dunkelheit, guten und bösen Kräften, Neuem und Altem, verschwimmen und fließen ineinander.
Zahllose Sagen, Mythen und Bräuche ranken sich seit vielen Jahrhunderten rund um die Rauhnächte. In dieser dunkelsten Zeit des Jahres, in der die Nächte lang und kalt waren, und Schneetreiben und tosende Winterstürme über das Land fegten, machten Geschichten von Geistern, Dämonen und toten Seelen die Runde. Kaum ein Mensch wagte es, nach Einbruch der Dämmerung das Haus noch zu verlassen, um nicht den finsteren Gestalten, welche um die Höfe streiften, zu begegnen.
Türen und Fenster der Häuser wurden geschlossen, auf den Höfen wurden Feuer entzündet, deren heller Schein Dämonen fernhalten sollte. Runen am Haus und an den Ställen sollten Mensch und Tier Schutz bieten. Auch das Ausräuchern von Häusern und Ställen war eine gängige Praktik.
Durch diese Rituale sollten die Geister milde gestimmt werden, um ihrem Treiben nicht hilflos ausgeliefert zu sein. Die Menschen versuchten, sich zu schützen, aber gleichermaßen die Gelegenheit zu nutzen, etwas über ihr Schicksal im kommenden Jahr zu erfahren und dieses günstig zu beeinflussen.
Bis heute haben die Traditionen der Rauhnächte überlebt
Die einzelnen Rauhnächte haben eine spezifische Bedeutung, die von großem Nutzen für unsere seelische Entwicklung im kommenden Jahr sein kann.
So finden wir spezielle Rituale etwa mit dem Vertreiben von Dämonen mit unheimlichen Masken und dem Ausräuchern von Haus und Hof mit duftendem Räucherwerk.
Der Mensch erlebt auch heutzutage die Besonderheit und die Magie dieser Zwischenzeit
Wie sich das Leben in der Natur zurückzieht, ziehen sich auch viele Menschen in dieser Zeit zurück - in die eigenen vier Wände und in sich selbst. Zahlreiche Menschen nutzen die Rauhnächte als Zeit zur innerlichen Einkehr und Besinnung.
Es ist darüber hinaus auch an der Zeit, auf das alte Jahr zurückzublicken
Die Zeit zwischen den Jahren ist eine Zeit des Abschieds, des Wandels, des Aufbruchs und der Erneuerung.
Altes und Belastendes wird losgelassen, um Raum für Neues zu schaffen. Die Regeneration und Erneuerung in der Natur sind eine Chance für den Menschen, sich dieser Erneuerung im Einklang mit dem Rhythmus des Lebens anzuschließen. Alles entsteht neu aus der Dunkelheit, die eine zerstörerische, aber auch schaffende Kraft besitzt.
Es liegt am Menschen, sich der Dunkelheit zu öffnen, und zu erspüren, welches fruchtbare Potenzial die Dunkelheit hat, aus der neues Licht und Leben geboren wird
Lassen Sie Ihren Gedanken und Gefühlen freien Lauf, besinnen Sie sich auf Ihre innersten Wünsche und Bedürfnisse. Gehen Sie raus in die Natur, lauschen Sie dem Wind und achten Sie darauf, was Sie wahrnehmen und empfinden.
Die Bedeutung der einzelnen Rauhnächte für die seelische Entwicklung
Jede der einzelnen Rauhnächte hat eine besondere Bedeutung für unsere seelische Entwicklung. - Während Praktiken wie das Meditieren und Räuchern gepflegt werden, können wir uns und unserer Seele wieder näherkommen.
Es ist zugleich die Chance, Körper, Seele und Geist in Einklang zu bringen sowie für eine äußere und innere Reinigung zu sorgen.
Schaffen Sie ein Ambiente, das Ihnen guttut
Nutzen Sie Kerzen, Düfte, Räucherungen, Musik und andere Entspannungstechniken. Hören Sie auf Ihre Intuition, besinnen Sie sich darauf, was Ihnen wichtig ist. Es steht Ihnen frei, sich in den Rauhnächten verstärkt den Naturkräften zu widmen oder sich in den eigenen vier Wänden auf sich selbst zu besinnen. Finden Sie heraus, was Ihnen guttut und Ihren Bedürfnissen entspricht.
Ein mystisches Buch für eine mystische Zeit
Die Weise, wie wir die Rauhnächte verbringen, soll nach alter Tradition das nächste Jahr bestimmen.
In diesem Buch finden Sie zahlreiche Anregungen und Tipps für die Gestaltung Ihrer persönlichen Rauhnächte.
Herzlichst Ihre Apothekerin Dr. Angela Fetzner
Die Nacht des Jahres
Ein Jahr neigt sich dem Ende, das neue ist nicht mehr fern. Die Sonne erreicht zur Wintersonnenwende ihren tiefsten Stand, die Tage sind kurz und die Nächte lang. Dunkelheit und Kälte dominieren. Das Leben in der Natur hat sich zurückgezogen und harrt aus, bis die Tage wieder länger werden, Licht und Wärme zunehmen und neues, pulsierendes Leben erwachen kann.
Es ist die Zeit zwischen den Jahren, eine Zeit der Besinnlichkeit. Das Weihnachtsfest steht an, die Geburt Christi wird gefeiert und die Menschen beschenken sich gegenseitig. Wenige Tage später folgt Silvester, um mit einem Lichtspektakel das alte Jahr zu verabschieden und das neue zu begrüßen. Mit Wachsgießen und anderen Orakeln wird in die Zukunft geschaut, was das neue Jahr bereithält. Die Heiligen Drei Könige am 6. Januar beenden diesen Jahresabschnitt formell.
Die heutigen Feierlichkeiten in der Zeit zwischen den Jahren sind christlich geprägt: Weihnachten ist das Fest zu Ehren Jesus, des Erlösers. In älteren Kulturen wurde dagegen zum 25. Dezember die Geburt des Sonnengottes gefeiert - oder dessen Wiederkehr aus der Unterwelt. Auch der Sonnengott ist als ein Erlöser zu verstehen, da die Licht und Wärme spendende Sonne wieder zunehmend an Kraft gewinnt und damit die Zeit des winterlichen Ausharrens endet: Sobald die Tage wärmer wurden, konnten die Felder wieder bewirtschaftet werden, die Tiere paarten sich und zeugten neues Leben, was den Menschen die Nahrung sicherte.
© depositphotos - zlikovec
Wintersonnenwende
Über den Sommer hinweg konnte neues Feuerholz gesammelt und Kleidung aus Fellen, Leder oder Wolle gefertigt werden, um der Kälte des nächsten Winters zu trotzen. Bis zum folgenden Winter war Zeit, Vorräte anzulegen, um wiederum das Überleben in der dunklen Zeit des Jahres zu sichern.
Symbolisch drückten dies einige Kulturen im Jahresrad aus, welches sich fortlaufend dreht, den Gesetzen der Natur und des Universums folgend. Es ist die Sonne, die sich saisonal durch das Jahresrad bewegt, vom Erwachen des Lebens im Frühjahr, durch die Blüte des Lebens im Sommer bis zur Ernte der Früchte des Lebens im Herbst, um sich schließlich im Winter erneut weitgehend zurückzuziehen. Dies spiegelt sich im modernen Kalender, der Sommersonnenwende inmitten des Jahres und der Wintersonnenwende zum Jahresende hin. Alljährlich vollzieht sich derselbe Zyklus der zunehmenden und nachlassenden Kraft der Sonne, den langen, hellen Tagen und kurzen Nächten im Sommer sowie den kürzeren Phasen der Helligkeit und langen Stunden der Dunkelheit im Winter.
Frühere Kulturen hatten allerdings eine andere Zeitrechnung, die durch die Mondphasen bestimmt wurde. Das Mondjahr ist jedoch mit einer Differenz von zwölf Tagen kürzer als das Sonnenjahr. Zudem wurde zwar die Mondgöttin verehrt, der Sonnengott war aber ebenfalls kein Unbekannter und unabhängig vom Stellenwert der Götter war es auch in alten Zeiten die Sonne, die den Rhythmus des Lebens entscheidend prägte.
© wikipedia.de GNU license
Jahresrad als Gemälde im Museum of witchcraft - Boscastle (Cornwall UK)
Ihr Licht und ihre Wärme bringt die Natur ab der Wintersonnenwende zum Erwachen, während sie sich ab der Sommersonnenwende langsam wieder zurückzieht.
In frühen heidnischen Traditionen gab es daher durchaus auch Feierlichkeiten zu Ehren der Sonne als lebensspendende Gottheit. Die Verehrung des Mondes bezog sich auf das Empfangen dieses lebensspendenden Samens, des Lichts und der Wärme, ganz so, wie es auch den Menschen ergeht. Der Mond wird von der Sonne angestrahlt, empfängt ihr Licht, und reflektiert es. Im zyklischen Umlauf um die Erde ist stets so viel vom Mond zu sehen, wie er im aktuellen Strahlungswinkel reflektieren kann. Der Mond als Trabant und Begleiter empfängt und spiegelt das Sonnenlicht, was von der Erde aus ersichtlich ist. Er nimmt zu und ab, ganz so, wie auch das Licht und die Wärme der Sonne auf der Erde und im Leben der Menschen.
Analog empfängt also die Erde das Licht der Sonne, den Menschen am Tag sichtbar, in der Nacht dagegen zeugt nur der Mond am Himmel von der Existenz der Sonne. Der Mond zeigt das, was der Mensch auf Erden erlebt. Er ist Sinnbild für das Erleben, das Empfinden, das Seelenleben und die empfangende Weiblichkeit, die das Leben gebiert, welches durch die Kraft, den Samen der Sonne, befruchtet wird. Ebenso verhält es sich mit der Natur auf Erden: Sie bringt das Leben hervor, eigentlicher Lebensspender ist aber die Sonne.
Als Kinder der Erde verehrten die Menschen folglich die Mondgöttin als weiblichen Part. Ohne sie ist auf Erden kein Leben möglich. Die Sonne, der Sonnengott, liefert den lebensspendenden Samen, aber das Leben selbst wird durch die Göttin hervorgebracht, nachdem es in ihr gereift ist.
Neben den Festlichkeiten zu Ehren der Sonne richtete sich daher das Leben nach dem Mond. Der Neumond zeigt immer wieder aufs Neue, wie das Licht vergeht und neu erscheint - ebenso, wie es sich im Jahresverlauf verhält. Die Wintersonnenwende entspricht dem Neumond, das Frühjahr dem zunehmenden Mond, die Sommersonnenwende dem Vollmond und der Herbst schließlich dem abnehmenden Mond, bevor das Licht und das Leben erneut wieder geboren werden.