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Der sechste Eifel-Kriminalfall für Lokaljournalist Nusselein: Beim Schlagwort Kriminalität fallen einem die Bronx, Rio de Janeiro, das Frankfurter Bahnhofsviertel und die Eifel ein. In kaum einer Gegend gibt es so viele Gewalttaten wie in dem Schmelztiegel der Kulturen zwischen Trier und Aachen, Bonn und Eupen. Morde und Gewalttaten sind in der Eifel an der Tagesordnung, hinter jeder Buchenhecke kann die Fratze des Grauens lauern. Der umtriebige Monschauer Lokaljournalist Charly Nusselein und Gottfried Zimmermann, einziger Kripomann auf weiter Nordeifeler Flur, ermitteln wieder. Es ist der nunmehr sechste Kriminalfall, den es zu lösen gilt. Diesmal geht es um eine verkohlte Leiche, die in einem niedergebrannten Blockhaus bei Hirschrott gefunden wird. Schnell führt die Spur in die 'hohe Politik' und zu alten Männern, die sich - über alle ideologischen Grenzen hinweg - verbündet haben. Dabei liegt der Grund für diesen scheußlichen Mord Jahrzehnte zurück – als ein alter und ein junger Mann im Kloster Maria Laach Rosen züchteten. Diesmal spielt neben der Eifel auch die Geschichte der Bundesrepublik eine Rolle im Geschehen, die Recherchen gehen über die Grenzen der Eifel hinaus. Wie immer hat Hubert vom Venn wie in den vorangegangenen Büchern ein wenig Realität in die Fiktion einfließen lassen. Man denke nur an die letzten fünf Nusselein-Krimis, in denen es um Neugründung von Parteien, Bundesnachrichtendienst, Neonazis, Kunstdiebstahl und Klostergründung ging und wo so mancher (betroffene) Zeitgenosse 'Verdammt, woher weiß er das?' ausgerufen hat.
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Seitenzahl: 220
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Nusseleins Eifel-Kriminalfälle: 1. Fall: »Wer stirbt schon gern in Düsseldorf« 2. Fall: »Väter unser …« 3. Fall: »Kopflos in Reichenstein« 4. Fall: »Den Letzten beißen die WerWölfe« 5. Fall: »Wasser ist zum Waschen da« 6. Fall: »Die Rosenzüchter von Maria Laach«
© 2013 E-Book-Ausgabe RHEIN-MOSEL-VERLAG Brandenburg 17, D-56856 Zell/Mosel Tel. 06542/5151 Fax 06542/61158 www.rhein-mosel-verlag.de Alle Rechte vorbehalten ISBN 978-3-89801-823-4 Ausstattung: Cornelia Czerny Umschlagillustration: Steffi Delfmann Korrektur: Thomas Stephan
Hubert vom Venn
Die Rosenzüchter von Maria Laach
Nusseleins sechster Eifel-Fall
RHEIN-MOSEL-VERLAG
***
Dies ist ein Roman und kein Tatsachenbericht. Alle Handlungen, Gespräche und Personen sind frei erfunden, irgendwelche Ähnlichkeiten sind also rein zufällig. Halt! Einige reale Personen habe ich eingebaut – allerdings ist all das, was sie in diesem Buch sagen und machen, ebenfalls meiner Fantasie entsprungen.
Mein Dank gilt einigen, natürlich ungenannten Informanten, die mir – wissentlich und unwissentlich – immer wieder Geschichten aus dem Alltag der Eifel erzählt haben. Mein Dank gilt schreibenden, mitteilenden und mitteilungsbedürftigen Menschen, deren Originalzitate ich – meist satirisch – verfremdet habe.
Besonders bedanken möchte ich mich auch bei meiner Frau Ingrid, meiner Tochter Katharina und unserem Kater Paul, die mich über Monate in einer anderen Welt ließen.
Man kann es nicht oft genug sagen:
Beim Schlagwort Kriminalität fallen einem die Bronx, Rio de Janeiro, das Frankfurter Bahnhofsviertel und … die Eifel ein. In kaum einer Gegend gibt es so viele Gewalttaten wie in dem Schmelztiegel der Kulturen zwischen Trier und Aachen, Bonn und Eupen. Morde und Gewalttaten sind in der Eifel an der Tagesordnung, hinter jeder Buchenhecke kann die Fratze des Grauens lauern.
Oder auch Charly Nusselein!
Der lebt immer noch mit seinem Kater Incitatus in einem Wohnwagen in der von Belgien umzingelten Enklave Ruitzhof bei Kalterherberg. Ungefragt erklärt er Spaziergängern, dass zu Urzeiten der berühmte farbige Zirkusdirektor Pablo Fanqu in diesem Karren durch England gezogen sei – in Wirklichkeit stammte der bunt bemalte Wagen aber aus der Konkursmasse eines Hoch- und Tiefbauunternehmers, der hoch gepokert hatte und tief gefallen war.
Nusselein arbeitet als Redakteur beim »Blättchen«, wie die Eifeler despektierlich sagen. Die Publikation heißt »Der Hammer«, ein völlig idiotischer Name in einem ländlichen Verbreitungsgebiet.
*
An anderer Stelle hätte Charly Nusselein laut gerülpst.
Da er aber nicht alleine im Raum war, sondern vielmehr im »Weißen Stein« in Hirschrott, unterdrückte er den geballten Luftausstoß. An diesem Reibekuchentag, der an jedem Mittwoch in dem Gasthaus am Ende der Welt stattfindet, waren nämlich zahlreiche Eifeler in der Gaststube und verdrückten die rheinische Köstlichkeit bis zum Abwinken.
Und selbst Nusselein, dem sonst die Eifel und der Erdkreis am Allerwertesten vorbeigehen, blamiert sich nicht gerne: wenigstens nicht vor Einheimischen. Wäre die Gaststube allerdings voller Touristen gewesen – man weiß es nicht, man weiß es nicht …
Nusseleins etikettengerechtes Verhalten hatte allerdings noch einen anderen Grund – er war nicht alleine in das einsame Tal gekommen. Kenner werden sich jetzt die Augen reiben – ja, Nusselein war mit einer Frau zum Reibekuchentag erschienen.
Wir wollen die Gaby direkt aus dem Sack lassen!
Es handelte sich zum die 34-jährige Gaby Armbruster, die eines Tages in der Redaktion des »Hammer« in Monschau aufgetaucht war und der verdutzten Redaktionssekretärin Elli Breuer erklärt hatte:
»Ich möchte Journalistin werden!«
Nach einem Blick auf die beträchtliche Oberweite der Dame hatte die Sekretärin sofort erkannt, dass die Besucherin in den Zuständigkeitsbereich von Charly Nusselein fallen musste. Mit der geballten Kraft ihrer lieblichen Stimme brüllte sie durch die Redaktion:
»Charly – Bewerbungsgespräch!«
Dann begleitete sie die Besucherin in die erste Etage, wo Nusselein in seinem Büro einen Artikel über Nordeifeler Fastenbräuche redigierte. Den Artikel hatte ein pensionierter Oberlehrer eingereicht, aber das bringt uns in dieser Geschichte auch nicht weiter.
Nusseleins Blick fiel sofort auf die Oberweite, er behielt aber die Fassung:
»Ja, öh, äh, ach so, ja aha, soso, Bewerbung. Sehr interessant. Haben Sie denn die Dinger dabei, also ich meine die Referenten, also die Referenzen, meine ich.«
Gaby Armbruster nickte, während Elli die Augen verdrehte. Wären die Dinger, also die Referenzen, nicht gewesen, hätte Nusselein die Frau mit so Liebenswürdigkeiten wie »Ich habe leider keine Zeit« oder »Können Sie nicht morgen noch einmal mit Ihrem Anliegen vorbeikommen« bedacht. So aber nahm er eine pinke Mappe freundlich lächelnd entgegen, während Gaby Armbruster sich vor den Schreibtisch setzte und losplapperte:
»Also, Erfahrung im Journalismus, das ist gar keine Frage: Seit Jahren redigiere ich den Pfarrbrief ›St. Lucia‹ von Eicherscheid, habe viele, viele Artikel für die Monatszeitschrift ›Land und Landfrau‹ geschrieben, die immerhin im Verbreitungsgebiet der gesamten Gemeinde Simmerath erscheint, und sicher erinnern Sie sich auch an den Artikel ›Mit Palette und Pinsel durch Fauna und Flora‹ im letzten Jahrbuch des Monschauer Landes.«
Nusselein erinnerte sich, wenn auch nicht genau, fragte sich aber insgeheim, welche Körbchengröße die Referenzen wohl hatten. Dann lehnte er sich, langsam die Fassung wieder gewinnend, weit zurück und blätterte in der Mappe:
»Sehr interessante Arbeiten, wirklich interessant und damals der Artikel über Pinsel und Fauna, ich erinnere mich mit Freuden. Wir sollten es mit einer Hospitanz versuchen. Sie begleiten mich, ich gebe Ihnen journalistische Tipps und dann gehen wir immer Ihre Artikel gemeinsam durch. 12 Cent pro Zeile, acht Euro pro Foto – natürlich nur bei Veröffentlichung.«
Nusselein wusste, dass er im Leben nicht mehr oft in so eine Situation kommen würde, daher riss er seine ganze angeborene Schüchternheit zusammen, lehnte sich zurück und sprach, während Elli auf leisen Sohlen grinsend verschwand:
»Was halten Sie davon, wenn ich Sie heute Abend zum Essen einlade, damit wir alles Weitere besprechen.«
Charly Nusselein erwartete, dass die Besucherin ihm sofort den Locher auf den Kopf schlagen oder zumindest die henkellose Tasse mit Büroklammern über seinem Haupt entleeren würde – aber weit gefehlt:
Gaby Armbruster strahlte:
»Gerne, wann?«
»Ich hole Sie um 19 Uhr ab!«
Gaby strahlte, sehr zur Verwunderung des Journalisten, noch immer:
»Gut, ich wohne …«
Das war Nusselein zu schnell und zu intim, daher unterbrach er seine zukünftige Hospitantin:
»Mein Navi ist gerade in der Werkstatt. Treffen wir uns doch einfach an der Bushaltestelle ›Ehrenmal‹ in Eicherscheid.«
»Gut, dann parke ich da«, nickte Gaby Armbruster eine Spur kühler, während Elli, die auf der Treppe immer noch horchte, sich vor die Stirn schlug und schnell zu ihrem Schreibtisch eilte. Wenig später verließ Gaby Armbruster die Redaktion und Elli Breuer schrie:
»Nusselein, du bist ein Idiot, was sage ich? Ein Vollidiot!!«
***
20.15 Uhr
Gaby Armbruster hatte sich die Einladung etwas anders vorgestellt, akzeptierte dann aber stillschweigend »Reibekuchen satt für 5 Euro«, zumal sie noch nie in Hirschrott gewesen war.
Hinter dem Weiler, das sei Ortsunkundigen und urbanem Wandervolk erklärt, endet tatsächlich die Welt. Fährt man bis zum Ende des winzigen Dörfchens in einem Nebental der Rur, macht die Straße plötzlich einen Schwenk und führt den verdutzten Autofahrer wieder auf die Straße, auf der er gerade gekommen ist, zurück.
Nusselein nahm sich gerade seinen sechsten Reibekuchen, den er weltmännisch unter Apfelmus begrub. Gaby Armbruster hatte sich für die Solovarianten entschieden und gab weitere Details ihres Lebenslaufs preis.
»Also, nach meiner Scheidung will ich mich selbst finden und Journalistin werden. Dazu bin ich doch noch nicht zu alt?«
»Nein, nein«, beeilte sich Nusselein mit vollem Mund zu versichern, während Gaby weiter plauderte:
»Vor meiner Ehe mit diesem Monster war ich Käsefachverkäuferin beim ›Real‹ in Imgenbroich.«
Die Ehe kann nicht lange gehalten haben, überlegte Nusselein, da es das Warenhaus so lange nun auch noch nicht gab. Dann erwiderte er:
»Das ist keine schlechte Einstiegsvoraussetzung für den Beruf des Journalisten. Kontakt mit Menschen, alles bestens. Wie sagte doch Rick Blaine so ähnlich in Casablanca: ›Ich denke, das ist der Beginn einer wunderbaren Zusammenarbeit.‹ Gute Voraussetzungen, gute Voraussetzungen, nein, wirklich.«
Während Nusselein noch einmal Reibekuchen orderte und sich den weiteren Verlauf des Abends in den buntesten Farben ausmalte, zuckte plötzlich Baulicht durch das Tal der Erkensruhr. Der umtriebige Journalist, wie Charly sich gerne selbst bezeichnete, erfasste sofort die Situation:
»Sehen Sie, Frau Gaby, das ist journalistische Intuition. Ich hatte es im Uri…, also im Gefühl, dass sich hier was tut. In so einem Fall muss sofort die Recherche beginnen. Ich rufe jetzt die Leitstelle der Polizei an, die müssen uns Journalisten nämlich Auskunft geben.«
Während Nusselein laut und wichtig telefonierte, stolzierte Gaby Armbruster zum Fenster. Als sie wieder an den Tisch kam, schimpfte Nusselein:
»Die Bullen in Aachen wissen noch nicht einmal, wo Hirschrott liegt.«
Gaby Armbruster schüttelte den Kopf:
»Da hätten Sie gar nicht anrufen brauchen. Aus dem Fenster sieht man, dass es am Ende der Straße brennt.«
»Das war doch nur ein Test«, maulte Nusselein und legte 15 Euro in kleinen Scheinen auf den Tisch:
»Das wird ja wohl für Reibekuchen und zwei Apfelschorlen reichen.«
Dann griff er Gaby Armbrusters Hand:
»Los schnell, jetzt sind wir mitten im Journalismus drin.«
***
20.35 Uhr
Entgegen seiner Gewohnheit bewältigte Nusselein die wenigen Meter bis zum Feuer zu Fuß. Gaby Armbruster überholte ihn dabei mehrmals und munterte ihn auf:
»Los, keine Müdigkeit vortäuschen, das ist mein erster journalistischer Einblick.«
Nusselein entschuldigte seine Unsportlichkeit mit einer Unaufrichtigkeit:
»Ich habe neue Einlegesohlen, die drücken noch etwas.«
Nach wenigen Minuten erreichten die beiden ein brennendes Blockhaus, das sich links am Waldweg in Richtung Leykaul befand.
Ein diensteifriger Feuerwehrmann hielt sie verärgert auf:
»Halt, hier dürfen Sie nicht durch!«
Auf diesen Augenblick hatte Nusselein gewartet.
Wichtig zückte er nicht nur seinen nationalen DJV-Presseausweis, sondern auch die optisch viel wirkungsvollere rote »International Press Card«.
Der Feuerwehrmann nickte nur: »Na dann!«
Das Blockhaus stand in hellen Flammen.
Gleich aus mehreren Schläuchen ließen die Feuerwehrleute Wasser aus der nahen Erkensruhr auf das Gebäude niederprasseln.
Plötzlich rief jemand:
»Da ist nichts mehr zu machen! Übergreifen auf den Wald verhindern!«
Nusselein rannte nahe an den Brandherd, da die Blitzlichtkraft seiner winzigen Samsung doch mehr als bescheiden war.
Wieder war eine ärgerliche Stimme zu vernehmen:
»Was ist das denn für ein Spaßvogel?«
»Presse!«, antwortete ein anderer.
»Dann kann er sich den Arsch verbrennen!«
Gaby Armbruster hielt sich in sicherer Entfernung zurück und beobachtete Nusselein bei seinem Tun – sie wollte ja was lernen. So prägte sie sich den Satz »Hey Spritzenmann, winken Sie mal in die Kamera, das kommt bei unseren Lesern immer gut an« als eine ihrer ersten lokaljournalistischen Erfahrungen ein.
Wieder zuckte Baulicht durchs Tal – diesmal näherte sich ein Streifenwagen, dem die polizeilichen Monschauer Urgesteine Benno Breuer und Hermann Cremer entstiegen. Der Erkensruhrer Löschgruppenführer Christoph Kau eilte sofort zu den beiden und erstattete Bericht. Nusselein schlenderte derweil auffällig unauffällig an die Gruppe ran und raunte Gaby Armbruster zu:
»So macht man das, so erfahre ich immer Dinge, die die anderen Kollegen nicht haben. Anonymität ist mein Schutzschild.«
»Na, Nusselein, du Schwachkopf, was machst du denn hier?«, begrüßte ihn Benno Breuer: »Wo kommst du denn her? Ich habe meiner Frau doch noch gar nichts gesagt.«
Der Polizeihauptwachmeister spielte auf die Tatsache an, dass Nusselein bei den meisten Eifel-Verbrechen von der »polizeiangetrauten Ehefrau« und Redaktionssekretärin Elli Breuer geweckt und informiert werden musste.
»Journalistische Intuition«, maulte der Redakteur sichtlich verärgert, doch Gaby Armbruster hatte nichts gehört, da sie sich gerade mit Gras die Schuhe reinigte.
Benno Breuer nickte: »Intuition also! Kann man das trinken?«
Nusselein schaute ihn böse an: »Das Fremdwort, das der Herr Beamte meint, heißt Instantkaffee.«
Benno Breuer ließ es dabei bewenden und fragte: »Hast du schon deinen Busenfreund von der Kripo angerufen?«
Nusselein war immer noch beleidigt: »Das ist ja wohl deine Aufgabe. Und für so ein Feuerchen musst du deinen werten Kollegen doch nicht aus der verdienten Abendruhe reißen. Das reicht doch, wenn der morgen in der Asche stochert.«
»Das entscheidest nicht du!«
»Dann tu was!«
Inzwischen war die Blockhütte fast völlig niedergebrannt und zwei Wehrleute näherten sich mit schwerem Atemschutz dem Waldhaus. Einer kam sofort zurück:
»Da liegt ’ne verkohlte Leiche!«
»Anrufen!«, sagte Nusselein zu Benno Breuer und eilte mit seiner Samsung davon.
Gaby Armbruster folgte ihm.
Die Schuhe würde sie später in den Mülleimer werfen.
***
21.25 Uhr
Gottfried Zimmermann, einziger Kripomann auf weiter Nordeifeler Flur, stoppte seinen uralten Dienst-Ford hinter dem Streifenwagen, an dem Charly Nusselein lehnte und von seinem Handy erste Fotos auf die Facebookseite des »Hammer« stellte. Die Überraschung des Kripomanns hielt sich in Grenzen:
»Hat Elli dich geweckt?«
Nusselein tat beleidigt:
»Was Ihr immer mit eurer Elli habt. Meine Spürnase hat mich an den Ort des Geschehens geführt. Und am frühen Abend braucht man mich nie wecken.«
Gottfried Zimmermann zeigte sich versöhnlich:
»Sollte nur ein Witz sein. Wo ist der Tote?«
Nusselein war immer noch beleidigt:
»Der sitzt oben auf dem Baum.«
»Arschloch!«
»Bitte mit Vornamen!«
Dann wandte sich Nusselein an Gaby Armbruster:
»Wir machen nur Spaß. In Wirklichkeit arbeiten wir Hand in Hand. Für die journalistische Basisarbeit …«
»Arbeiten zusammen? Davon wüsste ich was«, unterbrach ihn der Kripomann.
Nusselein ging darauf nicht ein:
»Gottfried, darf ich dir meine neue Assistentin vorstellen: Gaby Armbruster aus Eicherscheid. Gaby, das ist Gottfried Zimmermann, der Kripochef aus Monschau.«
»Chef? Davon wüsste ich was!«, wiederholte sich der Kommissar: »Seit wann hast du eine Assistentin?«
»Seit eben. Aber ich habe schon einmal deinen Job gemacht. Also: Hier ist eine Blockhütte abgebrannt.«
»Ach was! Ich hätte auf Flugzeugabsturz gewettet«, spottete der Kommissar und Nusselein fuhr fort:
»Zunächst ging man von einem normalen Feuerchen aus. Aber dann fand man in den Trümmern eine verkohlte Leiche.«
»Kennt einer den Toten?«, fragte der Kripomann laut.
Aus der Masse der inzwischen zahlreich herbeigeeilten Schaulustigen löste sich ein Mann:
»Ich bin Christoph Poschen, der Ortsvorsteher. Also, die Hütte steht hier seit Urzeiten und ist nie bewohnt gewesen. Wir wollten sie schon abreißen lassen, da sie für den Beginn des Wanderweges wirklich kein Schmuckstück war. Aber da sind wir bei der Gemeinde immer auf taube Ohren gestoßen. Keine Ahnung warum. Ich habe hier noch nie einen Menschen gesehen.«
»Und wem gehörte die Hütte?«, fragte Zimmermann nach.
»Auch darüber hüllte man sich in Schweigen!«, antwortete der Ortsvorsteher und Zimmermann nickte:
»Gut, das kriegen wir dann morgen bei der Gemeindeverwaltung raus! Vielleicht hat ein Einbrecher die Bude abgefackelt und ist dabei selbst draufgegangen.«
Ortsvorsteher Poschen schüttelt den Kopf:
»Da gab es doch nichts zu holen. Ich habe vor Jahren mal reingeguckt. Da war nichts drin, noch nicht einmal ein Tisch oder Stuhl.«
»Wir haben es also mit einem unbekannten Toten zu tun«, nickte der Kommissar.
»Das ist fein beobachtet – hätte Loriot gesagt«, konnte sich Nusselein nicht verkneifen.
Gottfried Zimmermann ging darauf nicht ein:
»Gut, dann muss jetzt die Spurensicherung aus Aachen rauskommen. Das kann dauern.«
Inzwischen hatten die Feuerwehrleute mehrere Scheinwerfer aufgestellt und tauchten den Brandherd in helles Licht.
Nusselein tippte sich an die Stirn:
»Dann verabschiede ich mich.«
Gaby Armbruster sah ihn fragend an:
»Aber jetzt wird es doch erst interessant.«
Nusselein schüttelte den Kopf:
»Die Spusi braucht mich hier nicht zu sehen. Die beiden Arschlöcher von der Spurensicherung können mich nämlich nicht leiden. Ich war eben in der Vergangenheit bei der Aufklärung zahlreicher Verbrechen in der Eifel einfach zu erfolgreich.«
»Davon wüsste ich auch was«, bemerkte Gottfried Zimmermann wieder und hakte dann nach:
»Was machst du eigentlich hier?«
»Reibekuchen, nichts als Reibekuchen«, erwiderte Nusselein: »Wir telefonieren morgen.«
Er gab Gaby Armbruster ein Zeichen, dann gingen beide zu Nusseleins Mazda, der vor dem »Weißen Stein« parkte.
***
21.45 Uhr
In Strausberg, östlich von Berlin, stoppte vor einem Haus in einer Kleingartenanlage an der Hegermühlenstraße ein grauer SUV »Lada C-Cross« mit polnischem Kennzeichen.
Zwei Männer beobachteten eine Zeit lang die Straße, weit und breit war kein Mensch zu sehen. Langsam stiegen sie aus und näherten sich dem gelb getünchten Gartenhäuschen. Geschickt öffnete einer der Männer das einfache Haustürschloss mit einem Dietrich. Dann verschwanden die beiden in dem Anwesen. Sofort waren laute Stimmen zu hören, dann ertönte ein dumpfer Knall.
Sekunden später verließen die beiden Gestalten das Haus und brausten Richtung polnischer Grenze davon.
***
22.10 Uhr
Nusselein brachte Gaby Armbruster zurück nach Eicherscheid.
Über den weiteren Verlauf des Abends braucht nichts berichtet zu werden, da es auch nichts zu berichten gab.
Doch, halt, eins!
Incitatus war bei Nusseleins einsamer Rückkehr nach Ruitzhof so verärgert, dass er wartete, bis der Mensch, der ihn einen ganzen Tag alleine gelassen hatte, seine Kleider auf den Flokati schmiss.
Aus Rache kotze er das eben verschlungene Katzenfutter »Bunte Vielfalt in Soße« über die Garderobe.
8.31 Uhr
Susanne Bode verlas auf WDR 2 eine Meldung, die wenige Minuten vorher von der Pressestelle der Polizei gekommen war.
»Grausiger Fund in der Nordeifel: Nach einem Brand in einer Waldhütte bei Hirschrott – Gemeinde Simmerath – fand die Feuerwehr am Mittwochabend eine verbrannte Leiche. Der verkohlte Körper lag in einer ehemaligen Jagdhütte, die seit Jahren nicht mehr genutzt wurde. Wie die Polizei mitteilte, handelte es sich bei dem Toten um einen Mann, dessen Identität noch unbekannt ist.«
***
8.40 Uhr
Elli Matern lehnte ihr Fahrrad gegen einen verrotteten Jägerzaun an der Strausberger Hegermühlenstraße. Dann öffnete sie die Tür zu einem Gartenhäuschen, in dem seit seiner Pensionierung der ehemalige evangelische Superintendent Paul Ostkreuz lebte.
Wie jeden Donnerstag wollte sie bei dem Theologen putzen, doch schon nach Sekunden verließ sie schreiend das Häuschen.
Ein zufällig vorbeikommender Briefträger alarmierte die Polizeiinspektion Märkisch-Oderland an der Wriezener Straße in Strausberg.
Eine Viertelstunde später standen mehrere Rettungs- und Streifenwagen sowie Zivilfahrzeuge am Rande der Gartenkolonie, die weiträumig abgesperrt wurde.
***
8.50 Uhr
Incitatus, Nusseleins treuester Lebenspartner, hatte die Faxen dicke. Bereits zweimal war er an diesem Morgen durch die Katzenklappe in das morgendliche, nebelige Ruitzhof geflüchtet, um irgendwo etwas Fressbares zu ergattern. Aber die Katzenschüsselchen vor den anderen Häusern waren bereits leer und frisches Mäusefleisch war nirgendwo auszumachen. Also sprang er auf Nusseleins Bett, rammte diesem den Katzenkopf an die Schläfe und erreichte tatsächlich, dass der Journalist wach wurde:
»Ja, ja, ich komme ja schon. Man kann sich doch auch mal ein paar Minuten zusammenreißen.«
Incitatus dachte nicht daran und zeigte seinem Untermieter, wo es langging – nämlich zum Schrank mit diesen liebevoll zubereiteten kleinen Häppchen.
Charly verkündete seinem Kater die Speisefolge:
»Raffiniert mariniert-saftige Stückchen in leckerem, goldbraunem Gelee.«
Den Kater interessierte das nicht. Nusselein selbst bereitete sich einen braunen Brei, der aus Haferflocken, warmem Wasser, etwas Milch, Salz und Maggi bestand. Als er gerade den ersten Löffel genüsslich zum Mund führte, meldete sich sein Handy in einem Westernstiefel. Der Redakteur griff hinein, roch am Handy und meldete sich:
»Ich sitze quasi schon im Auto, habe schon x-Telefonate in Sachen verbrannter Leiche geführt.«
»Lügner!«, schrie Elli Breuer. »Benno hat mir alles erzählt. Du bist schon vor der Spusi mit deinem Tittentierchen abgezogen.«
»Eifersüchtig?«, warf Nusselein ein.
»Vollpfosten! Ich wollte nur mal höflich nachfragen, wann du gedenkst, deinen Arsch in die Redaktion zu bewegen?«
»Immer diese vulgäre Aussprache. Was kann ich dafür, dass viele Frauen mit mir die Nacht verbringen wollen.«
»Die letzte Nacht«, prustete Elli los, »scheinst du aber gewaltig in den Sand gesetzt zu haben, da Miss Oberweite schon seit zehn Minuten oben an deinem Schreibtisch sitzt, um sich von dir in den Journalismus einführen zu lassen.«
Nusselein schluckte:
»Ich bin eben kein Typ für die erste Nacht. So was will aufgebaut werden. An meinem Schreibtisch? Ich bin sofort da!«
»Zähneputzen nicht vergessen«, rief Elli noch, aber das hatte Nusselein schon nicht mehr gehört.
***
8.55 Uhr
Gottfried Zimmermann hatte bereits ausführlich mit Cornelius Damm von der Spurensicherung telefoniert, der noch bis weit nach Mitternacht in Hirschrott geblieben war und nun völlig übermüdet in seinem Büro im Aachener Polizeipräsidium saß.
»Dass Eifel immer so weit draußen sein muss!«, meckerte er.
»Also zum Mitschreiben: Völlig verkohlte Leiche, ob Selbstanzündung oder Verbrechen muss der Dr. Weixler von der Gerichtsmedizin klären. Wir haben auf jeden Fall keine Spuren von Gewalt gefunden. Auffallend war nur, dass ein Fuß kaum in Mitleidenschaft gezogen war. Da war ein knatschbuntes Ringelsöckchen noch zu erkennen.«
»Wann kann ich mit dem Ergebnis rechnen?«
Cornelius Damm wetterte:
»So blöde Fragen stellen doch sonst nur die Bullen im ›Tatort‹. Du weißt doch selbst, dass wir uns hier in Aachen für euch in der Eifel immer den Arsch aufreißen.«
Zimmermann lachte laut:
»Davon habe ich allerdings in den letzten Jahren nie etwas bemerkt.«
»Undankbares Landvolk!«, maulte der Spurensicherer und legte auf.
Gottfried Zimmermann wählte die Nummer der Gemeinde Simmerath und ließ sich mit dem Einwohnermeldeamt verbinden.
Eine junge Dame, wenigstens schlussfolgerte das der Kommissar der Stimme nach messerscharf, meldete sich. Der Kommissar kam – wie weiland Charly Huber bei »Der Alte« – sofort zur Sache:
»Kripo Monschau, Sie haben bestimmt von dem Brand mit der Leiche in Hirschrott gehört. Da der Leichnam bislang nicht identifiziert werden konnte, wollte ich wissen, wem das Grundstück gehört und ob da jemand gemeldet ist.«
Man hörte die Frau in die Tastatur hacken, dann meldete sie sich wieder:
»Da ist ein Vermerk. Dazu darf ich nichts sagen. Das ist Chefsache. Da müssen Sie mit dem Bürgermeister persönlich sprechen.«
»Dann verbinden Sie mich!«
»Der ist noch nicht im Haus, da sich die Bürgermeister zu einem Gespräch treffen, Sekundarschule Nordeifel. Versuchen Sie es doch gegen 11 Uhr.«
Zimmermann murmelte noch etwas Unverständliches, das aber nicht sehr freundlich klang, dann legte er auf.
***
9.10 Uhr
Vom Seniorenheim kann man weit über den Rhein blicken.
Der Alte schob mühsam einen Sessel ans Fenster und schaute einem Frachtkahn nach, der Richtung Koblenz tuckerte. Dann öffnete er den grauen Aktenordner und las lange, immer wieder von kurzen Pausen unterbrochen, bei denen er versunken über den Fluss blickte. Anschließend nahm er von einem Beistelltisch das Seniorenhandy »Hagenuk fono 3« und wählte eine Nummer in Berlin an. Als sich jemand meldete, sagte der Alte nur:
»Zu wenig wissen ist gefährlich. Zu viel wissen auch.«
»Einstein!«
»Und?«
»Ein Abend, an dem sich alle Anwesenden einig sind, ist ein verlorener Abend.«
»Einstein und Opium-fürs-Volk richten keinen Schaden mehr an?«
»Eine neue Art von Denken ist notwendig, wenn die Menschheit weiterleben will.«
Dann beendete der Alte das Gespräch, legte den Aktenordner zur Seite und schaute lange den Schiffen auf dem Fluss nach.
***
9.25 Uhr
Nusselein stürmte in die Redaktion des »Hammer« und knallte eine Tüte mit Gebäck auf den Tisch.
Elli Breuer schaute ihn fassungslos an:
»Als du das letzte Mal Teilchen mitgebracht hast, hasteten drei Monarchen mit Kamelen einem Stern hinterher. Wahrscheinlich das Beste von gestern, vom Mittelalter.«
»Falsch, die waren vor zwei Stunden noch Mehl, Wasser und Kirschen aus dem Glas. Noch warm!«
Elli deutete nach oben:
»Ah, ich verstehe, Einführung in den Journalismus mittels Süßwaren.«
Nusselein tat pikiert:
»Kollegiales Gefühl eben, da ist sogar eins für dich dabei. Gibt’s Kaffee?«
Ellis Augen wurden zu Schlitzen:
»Ja, aber morgen will ich mal ’ne Packung von dir in Empfang nehmen. Du bist überfällig.«
»Ist ja gut.«
Nusselein nahm sich die Kanne, zwei Tassen und den einzigen Löffel der Redaktion, während Elli maulte:
»Die Kanne bringst du sofort wieder runter, verstanden! Und führe die Tante gleich in die erste Regel unseres Redaktionsjournalismus ein: Der Löffel darf nicht abgeleckt werden!«
Der Redakteur eilte die Treppe zu seinem Büro hoch und überlegte kurz, mit welcher geistreichen Bemerkung er seine Hospitantin begrüßen sollte:
»Na, gut geschlafen?«
Gaby Armbruster legte sich ebenfalls ins Zeug:
»Sie haben wahrscheinlich kein Auge zugemacht, da Sie die ganze Nacht recherchiert haben.«
Nusselein fiel ein, dass er die abendliche Einladung zu einem Kaffee unter anderem auch mit dem Hinweis ausgeschlagen hatte: »Ich muss noch stundenlang im Internet recherchieren!«
»Ich habe kaum ein Auge zugemacht. Bin da auf einige interessante Sachen gestoßen, über die ich aber noch nicht sprechen kann.«
Gaby Armbruster nickte.
»Ich hatte noch nie eine Leiche gesehen.«
Nusselein hob die Hand:
»Das legt sich mit der Zeit. Ich würde vorschlagen, dass dies unser erster gemeinsamer Fall wird.«
Dann schubste er unauffällig eine angebissene Frikadelle von seinem Bürostuhl, die er am Vortrag dort abgelegt und vergessen hatte. Anschließend griff er zum Telefon, überzeugte sich noch schnell, dass das Telefon nicht auf Mithören geschaltet war, und rief Gottfried Zimmermann an.
Dieser meldete sich mit: »Ausgeschlafen?«
Nusselein reagierte beleidigt:
»Guten Morgen, Herr Ausgeschlafen. Kann ich mal Kommissar Zimmermann sprechen?«
Der Redakteur bejubelte sofort seinen Entschluss, ein Mithören verhindert zu haben, da der Kommissar die Situation sofort erfasst hatte:
»Ach, dein Busenwunder sitzt neben dir. Hoffentlich hast du ›Mithören‹ ausgeschaltet. Wie war denn die erste Nacht?«
Nusselein ging darauf nicht ein:
»Ach, du bist es. Gibt es schon erste Erkenntnisse?«
»Nichts«, antwortete Zimmermann. »Ich würde vorschlagen, du kommst jetzt in mein Büro, damit wir alles Weitere besprechen können. Aber alleine! Mir reicht es schon, wenn dich jemand hier sieht.«
Dann legte er auf, während Nusselein erklärte:
»Geheimgespräch bei den Bullen. Ich würde Sie ja gerne mitnehmen, aber …«
Kurz überlegte er, dann fuhr er fort: »… aber da sind immer ganz strenge Kontrollen, da kommt man nur mit einem Presseausweis rein.«
»So einen schicken Presseausweis hätte ich auch gerne.«
Kurz überlegte der Journalist, was an einem Presseausweis chic sein könnte, verwarf aber weitere Gedankengänge in dieser Richtung:
»Das wird jetzt dauern. Am besten schauen Sie etwas meiner Sekretärin über die Schulter. Ich bringe morgens immer etwas Gebäck mit, da ist bestimmt auch etwas für Sie dabei.«
Er ließ Gaby Armbruster einfach sitzen und eilte die Treppe runter, wo Elli Breuer ihn böse anschaute:
»Verpisst du dich schon? Und was ist mit der da oben?«
»Ich habe gesagt, dass auch eine Redaktionssekretärin über eine gewisse journalistische Erfahrung verfügen würde und sie dir etwas über die Schulter schauen soll. Biete ihr etwas Naschwerk an!«
In einem Kugelhagel von Büroklammern verließ Nusselein die Redaktion.
***
9.45 Uhr
Die Männer wollten nicht auffallen.
In einem hellblauen Ford Fiesta mit Bonner Kennzeichen bogen zwei Wanderer auf den Parkplatz am Ende der Welt ab. Vom Rücksitz ihres Wagens nahmen sie zwei Rucksäcke und hängten sie sich über die Schulter. Wie zufällig fotografierten sie den Brandherd des letzten Abends. Von der Hütte waren nur noch ein Häufchen Asche und einige verkohlte Balken übrig geblieben.
Anschließend stapften die Männer in Richtung Leykaul und Dreiborner Höhe davon. Nach noch nicht einmal einer Stunde kamen sie von ihrer Kurzwanderung wieder zurück und fotografierten noch einmal die verbrannte Erde.
Alsdann schleuderten sie die Rucksäcke in den Wagen und fuhren davon.
***
9.55 Uhr
Charly Nusselein trottete – entgegen seiner sonstigen Gewohnheit – den Weg von der Redaktion des »Hammer«, die sich gegenüber dem ehemaligen Kino befand, bis zur Polizeistation an der Laufenstraße zu Fuß.
Gottfried Zimmermann war alleine in den Polizeibüros und empfing den Journalisten mit verhaltener Freude:
»Ah, setz dich!«
»Keine Umarmung nach so vielen Wochen der Entbehrung, Entfremdung? Wie geht es Frau und Kind? Wo steht der Kaffee? Wird Gebäck gereicht?«