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Kein Fuchs im Hühnerstall, dafür einer im Kohlenkeller.
Wenn sich Theo nicht beeilt, ist der Jäger schneller, und um das erstaunlich zutrauliche Tier mit dem rostroten Fell ist es geschehen.
Doch im Keller findet er keinen Fuchs.
Nur einen jungen Mann mit faszinierend schönen Augen.
Und die verrückteste Geschichte seines Lebens.
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Liebe Laura!
Es war mir eine große Freude, diese Geschichte zu schreiben. Ohne dich würden Theo und Kouki immer noch hinter dem Vorhang auf ihren ersten Auftritt warten.
Copyright © 2019 S.B. SASORI
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Wie bei allen fiktiven Geschichten gilt auch bei dieser: Sämtliche Personen und Ereignisse sind frei erfunden.
Bildmaterial: depositphotos.com; ©karandaev, ©HT-Pix, ©lifeonwhite
Korrektorat: Ingrid Kunantz
Der Fuchs im Kohlenkeller
Haku schritt durch den Schnee, als würde er darüber schweben. Der lange, weiße Bart flatterte im Wind, die dunklen Augen waren auf Kouki gerichtet.
Mit unerbittlicher Strenge und dem stets in Haku schwelendem Zorn, der sich in dem starren Blick festgebissen hatte und egal, was Kouki anstellte, er wollte nicht weichen. Seit er bei Haku lebte, hatte er den Magier nie freundlich erlebt, dabei riss er sich alle vier Beine aus, um es ihm recht zu machen.
Gut, er hätte die Taube nicht fressen dürfen. Das war ein Fehler gewesen, aber er hatte schrecklichen Hunger gehabt und der Vogel hatte so schön rund und fett ausgesehen. Das Wasser war ihm in der Schnauze zusammengelaufen und plötzlich, ganz von allein, hatten seine Zähne in zartem, saftigem Fleisch gesteckt.
Haku baute sich in seiner furchtbaren Größe vor ihm auf und sah niederschmetternd streng auf ihn herab.
Kouki kauerte sich zusammen, legte die Ohren an. Der Fuchsschwanz schlang sich bis zu seinen Vorderpfoten. Unauffällig versuchte er, sich die Federn von der Schnauze zu streifen. Ein paar von ihnen fielen blutig in den Schnee, doch der Rest schien wie festgeklebt.
»Du nichtsnutziger kleiner Dieb!« Hakus Stimme schnitt durch die eisige Kälte. »Meine Geduld mit dir ist endgültig vorbei. Wer seinen Herrn bestiehlt, hat den Platz an dessen Herd verwirkt.«
Der Herd war ihm egal. Das Bett wär’s gewesen. Aber damit brauchte er Haku nicht kommen.
»Du bist eine Schande deiner ohnehin verlausten Art!«
Die gezischten Worte schmerzten ebenso wie Stockschläge.
»Ich habe genug von dir, Kouki. Genug von deinem beklagenswerten Ungeschick, genug von deinem ständigen unverschämten Aufbegehren und deine Zudringlichkeit ist mir ebenfalls zuwider!«
Er würde ihn fortscheuchen. Er fühlte es bis in die vor Angst zuckende Schwanzspitze hinein.
Sein Herz verschluckte sich. Lieber ertrug er die Prügel und die ständigen Vorwürfe als Einsamkeit.
Haku packte ihn im Nacken. So fest, dass Kouki aufjaulte. »Du hast keinen Herrn verdient.«
Aber er brauchte einen!
»Ein Hilfsgeist, der den Gehorsam verweigert und nach der Hand schnappt, die ihn füttert, kann nicht genug bestraft werden!«
Er hatte niemals nach Hakus Hand geschnappt. Im Gegenteil, er hätte sie gern auf sich gefühlt. Nicht strafend, sondern kraulend. Er hätte sie auch gern abgeleckt und den Kopf reingeschmiegt. Noch lieber hätte er zärtlich an den langen, etwas faltigen Fingern geknabbert aber nie, wirklich nie hätte er sie gebissen!
»Du elender, schurkischer Dieb!«, donnerte der furchteinflößendste aller Magier. »Wie konntest du es wagen?«
»Es war nur eine Taube«, zwang er die menschliche Stimme aus einer Kehle, die in seiner momentanen Verfassung nicht dafür geschaffen war. »Davon hast du genug.«
»Du wagst es, mir Widerworte zu geben?«
Die zornigen Worte bebten ihm durch den gesamten Körper.
Kouki senkte den Kopf, bis seine Nasenspitze im Schnee steckte.
»Fürwahr, ich habe nie einen ungehorsameren, nichtsnutzigeren und durch und durch verdorbeneren Hengeyōkai zu mir befohlen als dich.« Er drückte ihn noch tiefer in den Schnee, bevor er ihn endlich losließ. »Höre, Kouki, Schande aller Kitsune, ich verbanne dich von meiner Seite und solltest du es wagen, dich mir nur einen schrittweit zu nähern, fege ich dich schneller aus dem Leben, als du winseln kannst!«
»Das darfst du nicht!« Er war sein Herr! Außer ihm besaß er niemanden!
»Im Gegensatz zu dir, elender Tölpel, darf ich tun, was immer mir beliebt«, sagte der gemeinste aller Magier. »Zügele deine unverschämte Zunge, sonst sorge ich dafür, dass es nichts mehr zu zügeln gibt.«
Kouki biss die Zähne zusammen und sperrte seine Zunge fest dahinter ein. Er liebte sie. Sie verschaffte ihm ein paar kleine Freuden in seinem dank Haku trostlosen Dasein. Sie war rau, leckte gern über Fell, umschmeichelte noch lieber zarte Haut.
Wenn Haku sie nur ließe.
»Meine Schwelle ist fortan für dich tabu.« Mit einer herrischen Geste schleuderte der Magier den dünnen Schleier zurück, der das Refugium von dem Grau der Stadt trennte. »Überschreite sie und ich ziehe dir das Fell über die Ohren.«
Das war nicht fair. Das Refugium war auch sein Zuhause und wohin sollte er sich wenden? Er konnte niemand anderem unter die Augen treten und niemand außer Haku würde verstehen, was er brauchte.
Verstehen war das eine, es zu geben das andere. Haku ließ ihn an langer Hand verhungern. Auf sämtlichen Gebieten. Was hatte er verbrochen, dass er ausgerechnet an den hartherzigsten Magier aller Zeiten geraten war?
»Ich war dir stets zu Diensten!« Das Sprechen würde ihm leichterfallen, wenn er sich in einen Menschen verwandeln dürfte, doch Hakus unerbittliche Hand verhinderte das. »Du hast mich als Diener zu dir befohlen und ich habe dir gedient!«
Haku lachte.
So klang Eis, wenn es zersprang.
»Du bist ein Tölpel und das Ärgernis meiner Tage und Nächte.« Er umfasste Koukis Schnauze, drückte zu. »Geh, oder ich trete dich aus meiner Heimstatt.« Endlich ließ er ihn los.
Kouki legte die Ohren an, knurrte. Seine Nackenhaare stellten sich auf. Es geschah einfach. Er konnte nichts dagegen tun.
Hakus Blick verschattete sich. »Wage es.«
Rückwärts schlich er zum Ausgang. Einen Schritt nach dem anderen, die Augen auf Haku gerichtet. Wenn der Magier vorhatte, ihm zum Abschied noch eins aufs Fell zu brennen, wollte er gewarnt sein.
Doch Haku rührte sich nicht. Reglos stand er im blendenden Weiß des ewigen Winters und wartete, bis Kouki die unsichtbare Grenze überschritten hatte. Ein Wink der langfingrigen, dünnen Hand, und der Schleier fiel vor Koukis Nase herab.
Wo eben noch diffus blauer Himmel und glitzerndes Weiß geherrscht hatten, versperrte ihm nun eine fleckige Tür den Weg. Nach oben hin verschwand sie im Dunklen eines trostlosen Treppenhauses.
Kouki kratzte vergebens daran. Haku hatte ihn fortgescheucht. Er würde ihn nie wieder bei sich aufnehmen. Wo sollte er hin?
Hinter der Nachbartür schimpfte ein Mann. Seine schweren Schritte wurden lauter. Ein dumpfer Schlag, etwas polterte und eine wahre Fluchsalve strömte in Koukis Ohren.
Er wich zurück, stolperte dabei über seinen Schwanz.
Grelles Licht. Es flammte auf, vertrieb jeden noch so kleinen Schatten.
Der Schreck fuhr ihm durch Mark und Bein. Er rannte die Treppe hinunter. Sie war so lang und so steil und das Licht ging nicht aus. Unten versperrte ihm erneut eine Tür den Weg. Doppelt so breit, doppelt so hoch und ganz bestimmt doppelt so dick. Wie ein Verhängnis lehnte ein Besen daneben.
Er hasste Besen. Haku hatte ihn oft mit einem verdroschen.
Sein Herz schlug wie verrückt, während seine Pfoten an dem Holz kratzten, was dem Holz egal war. Die paar Schrammen änderten nichts an dem Zustand der Tür, geschlossen zu sein.
Ein Duft. Süß, würzig, buttrig. Er drang aus einem Päckchen. Es stand auf dem Sims, duftete ihm das Knurren zurück in den kaum noch gefüllten Magen.
Das Wasser lief ihm in der Schnauze zusammen.
Er stellte sich auf die Hinterläufe, biss in die Pappe. Ein Ruck und alles Leckere fiel ihm entgegen.
Köstlich, so unglaublich …
»Was ist denn hier los?«
Eine zu zornige Stimme mit zu schnellen Schritten.
Das bedeutete nie etwas Gutes.
Kouki duckte sich an die Wand.
Ein Mann stapfte die Treppe hinab. Sein schwarz-grau gestreifter Morgenmantel flatterte ihm um die dünnen Beine. Unter dem wild zerzausten Haar starrte er Kouki zuerst erstaunt, dann böse an. »Was machst du Vieh in meinem Treppenhaus?« Er schnappte sich den Besen, ging auf ihn los. »Verschwinde!« Der wirre Blick fiel auf das duftende Päckchen. »Das hat dich also angelockt.« Fluchend warf er es auf die Treppe. »Raus mit dir!« Wie von Sinnen wedelte er mit dem Besen durch die Luft, schlug auf Kouki ein.
Hin und herhuschen. Weg von dem Besen.
Warum kam ihm Haku nicht zu Hilfe? Er war sein Herr! Er musste ihn beschützen!
Weil er das nicht mehr war. Kein Herr, kein Schutz und rausgeschmissen hatte er ihn außerdem.
Ein Hieb krachte ihm auf den Rücken. Der Schmerz zuckte ihm durch den Körper, sammelte sich im Kopf und wurde zu schrecklicher Angst.
Kouki jaulte und bellte, doch die Hiebe prasselten immer schneller auf ihn herab.
»Herr Romanowski!«, gellte eine schrille Frauenstimme. »Lassen Sie sofort das arme Tier in Ruhe!«
»Die Tollwut bringt uns das ins Haus!«
Wie das denn? Er war ein Kitsune und kein schnöder Wald- und Wiesenfuchs!
»So machen Sie ihm doch um Himmels willen die Tür auf!«
»Ich habe keinen Schlüssel!« Wie eine Lanze hielt der Mann den Besen vor sich, schnappte nach der Klinke und zerrte völlig umsonst daran.
Eine Frau in rosa Blümchenstrickjacke humpelte die Treppe hinab. »Wehe Sie schlagen noch einmal nach dem armen Tier.« Sie drängte den Mann von der Tür weg, schloss auf und öffnete sie weit. »Husch, Kleiner. Und pass auf, dass du nicht überfahren wirst.«
Durch die dünnen Beine raus in die Nacht. Ein Schatten sprang fauchend auf eine Fensterbank.
Kouki flitzte durch die Tordurchfahrt.
Ein Auto hupte. Quietschende Bremsen, grelles Licht, das ihm in die Augen stach.
Er rannte von der Straße, huschte zwischen erschrocken zurückspringenden Menschen entlang in eine Einfahrt. Hinter einem Müllcontainer kauerte er sich zusammen, versuchte, klar zu denken.
Moment, war er nicht eben hier rausgerannt?
Auf der anderen Seite der Tür zeterte die Frau mit dem Mann und der Besen sauste bestimmt immer noch in der Luft herum.
Kouki machte sich so klein wie er konnte.
Er war verloren. Ohne einen Herrn war er nichts wert. Allein würde er den Verstand verlieren. Aber wie sollte er jemanden finden, der sich seiner annahm?
Als Fuchs käme ein Jäger in Betracht.
Seine Lefzen zogen sich hinauf. Ja genau. Danach waren seine Probleme ein für alle Mal erledigt.
In seiner menschlichen Gestalt war es kaum leichter, jemanden für sich zu begeistern. Gleichgültig, wie sehr er sich anstrengte, er hatte es nie geschafft, sich der Ohren und des Fuchsschwanzes zu entledigen. Sie waren die Attribute seiner Existenz, die sichtbaren Zeichen für jeden Magier, mit welcher Art Hengeyōkai er es zu tun hatte.
Es hatte sich für ihn ausgemagiert. Er befand sich nicht mehr in der Sphäre dahinter, sondern mitten in der Welt der Menschen. Hier würde niemand Verständnis für das befremdliche Nähebedürfnis eines jungen Mannes aufbringen, dem Fuchsohren aus den Haaren wuchsen und ein felliger Schwanz aus der Hose wippte.
Er brauchte Kleidung. Irgendetwas mit Kapuze und dazu eine weite Hose. Außerdem war es bitterkalt. Nach der Verwandlung war er bis auf das bisschen Fell an seinem Schwanz nackt.
Der Gedanke ließ ihn jetzt schon zittern.
Viel zu nah kläffte ein Hund.
Kouki zuckte zusammen.
Er war allein. Ausgesetzt und verstoßen.
Weil er zu viele Widerworte gegeben hatte, zu aufdringlich gewesen war, zu ungehorsam und zu guter Letzt eine von Hakus geliebten Tauben gestohlen hatte.
Und gefressen.
In ein paar Stunden würde sein Magen erneut knurren. Schrecklicher als zuvor. Haku hatte ihm nie genug gegeben, um wirklich satt zu sein.
Seine menschliche Seite begann sich zu regen. Das angestrengte Denken lockte sie hervor. Er hätte es besser bleibenlassen, doch jetzt war es zu spät.
Bevor sie den Fuchs vertrieb, brauchte er verflixt noch mal Kleidung!
~*~
Hinter seinen Lidern wartete ein dunkler Tag auf ihn. Kalt, nass, definitiv grau und mittelprächtig einsam. Wenn er wenigstens eine ruhige Nacht gehabt hätte, doch kaum war er eingeschlafen, hatte ihn ein Tumult aus dem Treppenhaus geweckt. Wahrscheinlich hatte Romanowski einen Penner vor die Tür gescheucht.
Armer Kerl, aber der Hausmeister kannte keine Gnade.
Theo wühlte sich aus den zwei Decken. Sanken die Temperaturen weiter, würde er Romanowski in den Heizungskeller schleifen und ihn zwingen, das verdammte Ding ein paar Stufen höher zu schalten. Nachtabsenkung bedeutete nicht bis knapp vor dem Gefrierpunkt.
Bevor er die Füße aufs kalte Linoleum stellte, angelte er seinen Pullover und die dicken Socken vom Stuhl.
Kurz vor sieben. Noch eine Stunde, bis die Wohnung warm genug war, um sich nicht nach Mütze und Handschuhen zu sehnen.
Er schüttelte die Decken auf, öffnete das Fenster. Nasskalte Dezemberluft verpasste ihm eine eins A Gänsehaut auf den Oberschenkeln.
Auf dem Weg zum Badezimmer verfluchte er den Hausmeister im Sekundentakt. Erst, als ihm der Heizlüfter warm an den nackten Hintern pustete, entspannte er sich. Exakt zu diesem Zweck hatte er das Ding auf dem ausrangierten Barhocker platziert.
Theo seufzte. Ein warmer Arsch war was fantastisches.
Als der kurz davor stand, Blasen zu werfen, trennte er sich von Socken und Pullover und floh unter die Dusche.
Ein normaler Freitag, vollgepackt mit Aufgaben, die um Andis neues Projekt kreisten. Das Haus war abbruchreif, aber wenn das sein Boss anders sah, war ihm das nur recht.
Er musste die Butze winterfest verpacken, damit es nicht mehr durch das löcherige Dach regnete. Eventuell schaffte er es, wenigstens einen der beiden Räume im Erdgeschoss zu entrümpeln. Andi würde ihm von jetzt auf gleich einen Container vors Haus stellen. Solche Dinge erledigte er professionell und auf Zuruf.
Theo trocknete sich ab, schrieb einhändig eine Nachricht an seinen Boss, und warf sich in Rekordgeschwindigkeit in die Sportsachen. Der Gedanke, seine Runde heute ausfallen zu lassen, streifte ihn bloß für eine Sekunde. Das Laufen hielt ihn nicht nur körperlich, sondern auch mental in Form. Im Winter war das für ihn wichtig.
Er hatte die Turnschuhe noch nicht zugeschnürt, als das Handy vor sich hinsummte.
Uroma? Um sieben in der Früh?
»Was ist los? Geht’s dir nicht gut?« Dreiundneunzig war kein Pappenstiel.
»Was?«, donnerte ihm die nur ein wenig brüchige Stimme ins Ohr. »Sprich lauter, Junge!« Es klang eindeutig nicht schwach, krank oder sonst wie elend. Höchstens nach einem schlecht eingestellten Hörgerät. Vielleicht hatte sie es auch wieder verloren.
»Warum rufst du mich an?«, brüllte er ebenso laut. »Ich bin eben erst aufgestanden. Es ist gerade mal sieben, Uroma.«
»Nenn mich nicht so«, wetterte es zurück. »So alt wie das klingt, werde ich nicht mehr. Wieso kannst du nicht Oma zu mir sagen? Andere Enkel machen das mit ihren Großmüttern auch und das klappt.«
»Weil du meine Uroma bist«, erinnerte er sie zum tausendsten Mal an Fakten.
»Nenn mich Lotte oder Oma, aber lass das Ur weg. Mein letztes Wort.«
Gedanklich stand er stramm, während sich seine linke Wange an die schallenden Ohrfeigen erinnerte, die er als Kind von ihr kassiert hatte. Sie hatte nach jedem Ausrutscher versucht, ihn zurück auf den rechten Weg zu scheuchen. Mal mehr, mal weniger handgreiflich.
»Hast du noch deine Arbeit bei dem Hausmeister?«
»Andi ist ein Immobilienverwalter aber ja, den Job habe ich noch.« Seit vier Jahren ununterbrochen und bei jedem Anruf fragte sie wieder danach. Ihre Angst vor seinem sozialen Abstieg saß tief, war jedoch grundlos. Er hatte sich geschworen zu funktionieren und daran hielt er sich.
»Wie schmecken dir die Zimtsterne?«
»Bitte?« Für schnelle Themenwechsel war es zu früh.