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"Du musst unbedingt die Eindrücke Deiner Reisen veröffentlichen!" so lautete der Wunsch zahlreicher Freunde, den ich zu erfüllen versprochen hatte, ohne zu bedenken, dass das Wollen leichter als das Können ist. Als ich zur Erfüllung meines Versprechens schritt, ja da erschien -- abgesehen von den vielen Schwierigkeiten, denen der Schriftsteller gewöhnlich begegnet -- sofort die der Wahl des Objektes zum Beginnen. Womit beginnen? Das war die Frage. Soll es Amerika, soll es Australien oder Asien sein -- deren Länderstrecken ich kreuz und quer, täglich treu ein Tagebuch führend durchwandert, oder mehrfach durchreist bin -- womit ich die Beschreibungen meiner Reisen um die Welt eröffnen soll?
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Seitenzahl: 526
Herausgeber
Erik Schreiber
Windrose 19
Graf Reinhold Anrep-Elmpt
Die
Sandwich-Inseln
oder das
Inselreich von Hawaii
Saphir im Stahl
Windrose
Reiserzählungen 19
e-book 241
Graf Reinhold Anrep-Elmpt - Die Sandwich-Inseln oder das Inselreich von Hawaii. (1885)
Erscheinungstermin 01.06.2024
© Saphir im Stahl Verlag
Erik Schreiber
An der Laut 14
64404 Bickenbach
www.saphir-im-stahl.de
Titelbild: Archiv Andromeda
Redaktion und Lektorat Peter Heller
Vertrieb neobook
Herausgeber
Erik Schreiber
Windrose 19
Graf Reinhold Anrep-Elmpt
Die
Sandwich-Inseln
oder das
Inselreich von Hawaii
Saphir im Stahl
Vorwort.
„Du musst unbedingt die Eindrücke Deiner Reisen veröffentlichen!“ so lautete der Wunsch zahlreicher Freunde, den ich zu erfüllen versprochen hatte, ohne zu bedenken, dass das Wollen leichter als das Können ist.
Als ich zur Erfüllung meines Versprechens schritt, ja da erschien -- abgesehen von den vielen Schwierigkeiten, denen der Schriftsteller gewöhnlich begegnet -- sofort die der Wahl des Objektes zum Beginnen. Womit beginnen? Das war die Frage. Soll es Amerika, soll es Australien oder Asien sein -- deren Länderstrecken ich kreuz und quer, täglich treu ein Tagebuch führend durchwandert, oder mehrfach durchreist bin -- womit ich die Beschreibungen meiner Reisen um die Welt eröffnen soll?
Mein Entschluss schwankte hin und her, bis ich auf den Gedanken kam, mit dem kleinsten selbstständigen Reiche des Stillen Oceans den Anfang zu machen, um zugleich durch diese Wahl beweisen zu können, dass oft im Kleinen Grosses und wo man wenig erwartet, mehr als man vermuthet zu finden ist.
Ich griff deshalb zu meinen Reise-Tagebüchern der Sandwichinseln, d. h. des Inselreichs von Hawaii, des interessanten Stillen Ocean.
Die Wahl dieses kleinen Reiches und seiner in ihrer Reife noch jugendlichen Nation als Beginn meiner Reisebeschreibungen gibt mir den Muth die Hoffnung auszudrücken, dass gleichwie in der Kleinheit meines Objektes des Inselreiches von Hawaii sich Grosses zeigt, vielleicht auch in meiner kleinen Arbeit etwas Nützliches für das Grosse zu finden sein wird und dass, gleichwie das in seiner fabelhaft raschen Entwicklung interessante kleine Reich seiner Jugend wegen Nachsicht verdient, auch dieser meiner kleinen Arbeit gütige Nachsicht und einiges Interesse vom Leser gewährt werden wird.
Inhalts-Verzeichniss.
I. Theil:
3 Monate 8 Tage im Inselreiche. Reisebeschreibung.
I. Abtheilung.
Von San Francisko (Californien) nach Honolulu (Inselreich Hawaii).
Den 13. Mai 1878. -- Ab San Francisko. -- Eindrücke.
Rückblick auf die Metropole. -- Im Stillen Ocean.
Vom 18. bis 21. Mai. -- Sicht von Oahú.
Sicht von Honolulu. -- Der Hafen.
Halt vor der Werft. -- Tabelle der Reise.
II. Abtheilung.
Ankunft in Honolulu. -- Eindrücke.
Landung. -- Wohnung.
Umriss des Inselreiches.
Abnorme Sterblichkeit. -- Ursache derselben. -- Tabelle der Einwohner. Erster Eindruck. -- Wanderung durch die Stadt.
Hauptstrassen.
Gärten. -- Die Kirchen Honolulus.
Sehenswerthe Gebäude. -- Palais des Königs.
Die Kaserne. -- Das Gefängniss auf dem Riff.
Das „Oahú-College“.
Principien der Anstalt.
Gemeinschaftliche Erziehung. -- Amerikanisches Schulprincip.
Oeffentliche Prüfung der Schule. -- Die Gärten der Anstalt.
Entwicklung des Schulwesens. -- Das „Joláni-College“.
Asyl für Geisteskranke.
Das Reformatorium. -- Zweimonatlicher Aufenthalt.
Vorbereitungen zur Reise nach Kauai.
III. Abtheilung.
Ausflug von Honolulu nach Kauai.
Der Schooner „Marianne“.
Sicht von Kauai. -- Hafen Navillivilli. -- W. Lowel. -- Guter Kaffee. -- Die Terrafirma. -- Eindrücke.
Von Navillivilli nach Kolóa. -- Eindrücke. -- Brücke des Niúmalú.
Stille der Natur. -- Auf der Höhe des Passes. -- Dreiers Plantage. -- Kolóa.
Schlechte Weide. -- Der Ort Kolóa.
Plantage Kolóa. -- Rückweg. -- Lowel’s Häuslichkeit.
Lehúa-Plantage. -- Ein Abend unter Hawaii’ern. -- Wie die lieben Leute speisen.
Frisches Pferd zum Weiterritt. -- Ab durch die Insel.
Mündung des Wailúa. -- Das Dorf Wailúa. -- Die Heimath der Deborah. -- Der Wailúa-Sturz. -- Ueppige Vegetation. -- Dorf Kapaá.
Sicht im Ritt. -- Viehgut des Mr. Krull. -- Ursache der Grasarmuth. -- Ort Moloá.
Irrthum durch Stille und Schädel. -- Nacht in Pelaá. -- Herr Bertelmann.
Weiterritt. -- Die Gegend. -- Von Moloá bis Kiloéa. -- Nach Hanalei. -- Eindrücke.
Von der Höhe. -- Princeville-Plantage. -- Ein steiler Zickzack. -- Ueppige Lage der Plantage.
indrücke. -- Vor dem Hause. -- Herr Conrad nebst Frau. -- Wanderung durch das Thal.
Bei Hackfield. -- Idyllische Behausung. -- Eindrücke. -- Die schmierige Pfeife. -- Die Hawaii’er Frauen.
Rückkehr zur Plantage. -- Lebensweise. -- Die Chinesen.
Importirter Hass. -- Der Europäer in der Plantage. -- Gemischte Sprösslinge. -- Früh zur Ruh.
Rentabilität der Zuckerrohrplantage. -- Ein Exempel der Rentabilität.
Den 9. Juli im Sattel. -- Prachtscenerien. -- Das Waioli-Thal. -- Ritt durch die Brandung. -- In Naué. -- Mr. Robinson und sein Haus.
Ritt zu den Grotten von Haëna. -- Eindrücke der Grotten.
Rascher Ritt. -- Hunger zwingt zur Eile. -- Mr. Titcomb und kein Nachtlager.
Bei Bertelmann. -- Vielseitige Unterhaltung. -- Herr Titcomb und seine Charakteristik. -- Seidenraupenzucht.
Beispiel wirkt. -- Die Heiligkeit des Sonntags liebt die Seidenraupe nicht. -- Ruin Titcombs.
Sein Aufschwung. -- Die Insel verliert eine Industrie. -- Im Sattel bis Lehúa. -- Parforceritt nach Kolóa. -- Auf dem Dampfer „Kilauéa“.
Eindrücke der Insel. -- Die „iron bound coast“. -- Lage der Insel Kauai.
Ankunft in Honolulu.
IV. Abtheilung.
Ausflug von Honolulu zur Insel Maui und Ritt durch dieselbe.
Auf dem Dampfer „Likelike“.
Eindruck des Hafens von Honolulu.
Lahaïna. -- Die Malaéa-Bai. -- Gerüttelt, geschüttelt bis Wailúku. -- Die Landenge Kóla.
Ost-Maui. -- West-Maui. -- Das „Jáo-Thal“. -- Die Schlacht der Vernichtung. -- Die „Brewer“-Plantage.
Der Ort Wailúku. -- Eindruck der Bevölkerung.
Die „Waikapú“-Plantage. -- Eindrücke. -- Wanderung durch das „Wailúku“-Thal.
Pompöse Schlussgebirge des Thales. -- Zurück nach Wailúku.
Die „Waihae“-Plantage. -- Der Fischmarkt. -- Der stille Sonntag. -- Die römisch-katholische Kirche.
Wahrheit oder Schein. -- Der Schein und die Wahrheit. -- Die „Poi“-Manufaktur. -- Bahn von Kahúluï.
Ritt nach Ost-Maui. -- Eine öde Fläche. -- Mossmann’s Plantage.
Die „Gruve-Ranch“. -- Eine freundliche Aufnahme. -- Der Ort Makawaó. -- „Sanich-Set“.
Ueberraschende Anlagen. -- Coralls und ihre Pforten.
Die „Hayku“-Plantage. -- Meine Rechnung. -- Die Fahrt nach Kahúluï.
V. Abtheilung.
Von Maui nach Hawaii. Auf dem Dampfer „Kilauéa“. -- Die Insel Kahooláwe. -- Folgen der Entwaldung
Vor Honoaúla. -- Die Felseninsel. -- Molokíni. -- Die „Hoúlapalákuá“-Plantage. -- Hawaii in Sicht. -- Stürmischer Canal. -- Bai von Kawaihae. -- Distrikt Kohála. -- Ort Kawaihae.
Von Kawaihae bis Waiméa. -- Distrikt Waiméa. -- Der Tempel von Puúapá. -- Irrthümliche Behauptung der Europäer.
Kein Kannibalismus. -- Vor Kohála. -- Vor Laupahoehoe. -- Pracht der Wasserfälle. -- Halt vor Hakaálaú. -- Die Küste.
Vor Hilo. -- Beschwerliche Landung.
VI. Abtheilung.
Die Insel Hawaii.
Der Bäckermeister Wilhelm. -- Ein umfangreiches Dorf.
Hilo, wie es ist. -- Die Regenbogen-Cascade.
Lieblicher Blick. -- Wanderung durch die Stadt. -- Die Hochschule.
Eindruck der Schule. -- Schulzwang. -- Schulwesen. -- Trennung der Kirche von der Schule.
Keine Staatsregierung. -- Distrikts- und Normalschulen. -- Privat- und Kirchenschulen. -- Wirkung des hiesigen Schulwesens. -- Miethe eines Pferdes.
Hilo und sein Klima.
Hilos Wasser und Feuchtigkeit. -- Ueppiges Gedeihen. -- Warum die Produkte theuer.
4. August im Sattel. -- Ein störrisches Pferd.
Joe Puni tröstet. -- Weg und Gegend. -- Die Vegetation.
Die hiesige Flora im Vergleich zu der Indiens und Ceylons. -- Die Fama der Flora ist vorbei. -- Ursache des Schwindens der Flora.
Die Hauptbedingungen der Pflanzenwelt der Tropen.
Die Natur bleibt Herrscherin der Schöpfung. -- Ort Olaá. -- Die Sicht. -- Kaauá und sein Grashaus. -- Ein dampfendes Prachtmahl.
Von Olaá zum Kilauéa. -- Die Sicht -- Erstes Rollen.
3 Meilen vor dem Krater. -- Das Kraterhaus.
Dampf und Schwefelgeruch. -- Kamin- und Kraterfeuer. -- Zum Krater. -- Vor dem Feuerbecken.
Eindrücke. -- Farbe der Masse. -- Das Loch der Péle. -- Der Rückweg.
Der Mauna-Lóa und seine Nebenkrater in Charakterzügen.
Ab vom Kraterhaus. -- Meine Rechnung. -- Eine wüste Gegend. -- Nebel.
Vor Kapapála. -- Verpestete Luft. -- Ueber Kaiwa nach Pahálla. -- Gastfreundschaft.
Die „Pahálla“-Plantage. -- Praktische Cisternen. -- Folgen der Dürre. -- Unternehmungsgeist des Besitzers.
Ab nach Waiohíno. -- Hartes Fell der Pferde. -- Der Mensch das gequälte Thier. -- Mein Weg. -- Hafenort Púnaluú. -- Quellen am Ufer.
Verheerung durch Eruption. -- Ein mattes Pferd.
Die Mühle von Waiohíno. -- Lage der Stadt. -- Keimkraft.
Im Hause echter Kanaken. -- Wanderung durch Waiohíno.
Durch die Zuckerrohrfelder. -- Praktischer Transport des Rohres von den Feldern.
Ritt nach Kaálualú. -- Schlechter Transport meiner Sachen. -- Zum Dampfer.
VII. Abtheilung.
Von Hawaii nach Honolulu.
Heftig schwankend ab von Kaálualú. -- Halt vor Hóopúlo.
Sicht der Küste. -- Vor Kauilií.
Ort Kapaá. -- Vor Hookéna. -- Es wird „Ava“ geladen. -- Die Fischerbevölkerung. -- Ein wohlhabender Ort.
Halt vor Kaawalóa in der „Kéalakékuá“-Bai. -- Denkmal Cooks.
Vor Kailúa. -- Distrikt Kóna. -- Vor Wainanálií. -- Halt vor Kawaihae. -- Sicht des Húalálií. -- Lieblicher Hain. -- Sturm vor Máhukóna. -- Der Mumúkohú hebt Steine.
Oede Umgebung. -- Der „Hawaii-Maui“-Kanal.
Lahaïna. -- Die Normalschule. -- Die Abendschulen und Privatschulen.
Die Insel Lanaï. -- Die Nadeln von Honopú. -- Die Verwüstung Lanaïs.
Die Insel Molokai.
Fruchtbarkeit des Bodens. -- Ansiedelung für Aussätzige.
Lage der Ansiedelung.
Die Insel Nihau.
Ankunft in Honolulu.
Ich hätte poltern sollen. -- Die Fregatte „Kreiser“. -- Sehnsucht.
VIII. Abtheilung.
Tendenz der Europäer. -- Charakterzüge der Hawaiier. -- Gebräuche und Sitten derselben. Eine nützliche Bekanntschaft. -- Trübe Gedanken. -- Anglo-sächsischer Einfluss.
Die Vernichtung. -- Civilisatorischer Einmarsch unter dem Deckmantel der Religion.
Um rasch Proselyten zu machen. -- Hass und Zwietracht. -- Folgen der Verzweiflung.
Gerechte Verzweiflung als Rebellion. -- Pulver gegen Schleuderstein.
Action, Besetzung, Colonisation und Scheidewasser. -- Die Plagen der Ureingeborenen.
Keine Gerechtigkeit und Nächstenliebe. -- Import der Verachtung. -- Civilisationstaufe des Urbodens.
Schlimme Folgen gewisser Colonisationssysteme.
Günstigere Folgen anderer Systeme.
Gewisse Colonisatoren und die Menschen-Vernichtung.
Philanthropische Vereine als Deckmäntel.
Die Schlussfolgen der anglo-sächsischen Colonisation. -- Der Colonisator müsste bedenken -- --. -- Erobern und Berauben.
Politisches Handeln und gewandter Betrug.
Eifersucht der Staaten und Nationen. -- Der Staat und das eigenmächtige Attentat.
Der Eroberer und das Eroberte. -- Toleranz ist besser als Zwang.
Legitime Mittel gegen Unterworfene. -- Das Inselreich Hawaii berücksichtigt unter den Colonien.
Cooks Zahl der Bevölkerung. -- Abnorme Sterblichkeit von 1779 bis 1872 tabellarisch. -- Was kann diese Sterblichkeit hemmen?
Ursachen der Sterblichkeit. -- Vergiftung des Blutes
Der Aussatz und der Aberglaube. -- Der Aussatz und die neue Zeit.
Aerzte sind erforderlich. -- Frühzeitiges Sterben der Kinder. -- Sorglosigkeit der Mütter. -- Jugendlicher Beischlaf. -- Polyandrie. -- Foeticidium und Geschlechtskrankheiten. -- Das Reiten.
Gutmüthigkeit und Indifferenz. -- Das „tabú“ und die Kinder. -- Die Mutter und das Kind.
Aversion der Frauen gegen Kindererzeugung. -- Entwicklung der Kinder.
Widerspruch im Charakter. -- Vom Barbarismus in 58 Jahren zur Civilisation. -- Das Volk von heute athmet frei.
Wirkung einer unübertriebenen Civilisation. -- Der Hawaiier und der Wechsel seines Temperaments.
Der Hawaiier hat keinen Ausdruck für das Gefühl. -- Nationale Spiele.
Nationale Tänze und Lieder.
Charakter der Spiele. -- Charakter der Tänze. -- Musikalische Instrumente.
Schmuck der Tänzerinnen. -- Federmantel Kamehámehás I. -- Waffen der Kanáken.
Ihre Ackergeräthe und Werkzeuge alter Zeiten.
Charakter der Kanáken. -- Veränderung desselben.
Misstrauen gegen Fremde. -- Beispiel der Europäer.
Charakter der Kanáken. -- Das Wort „tabú“.
Die Wirkung des „tabú“.
Die Mythologie der Hawaiier. -- Ihr Begriff der Seele.
Das „Wakéa“ und der „Milú“. -- Die Götter der Unterwelt.
Die Priester und die „Kiéo“. -- Das Todtengebet.
Die Jahreszeiten und Monate.
Unterschied zwischen dem „kaú“ und dem „hooílo“. -- Ihre Astronomie.
Die alten Sitten unsichtbar, jedoch vorhanden.
Die Hawaiier ohne Schleier.
Die Kunst der Verstellung.
Bemeisterung der Gefühle. -- Die Grashütten. -- Haltbarkeit der Dächer. -- Das Innere der Hütten. -- Die Matten.
Frische der Hütten. -- Frauen speisen abgesondert.
Zubereitung eines Schweines. -- Ihre liebste Nahrung -- Der „taro“.
Zubereitung des „poi“.
Kleidung der Frauen. -- Ihr Kopfputz. -- Kleidung zu Pferde.
Malerische Reiterinnen. -- Die „selápa“. -- Das Alphabet der Kanáken.
Eine 53jährige Entwicklung.
Das Schulwesen im Inselreich.
Die Mädchen im elterlichen Hause. -- Charakteristik der Frauen.
Die Frauen waren nicht den Männern untergeordnet.
Warum speisten die Frauen abgesondert? -- Wechsel im Temperament der Frauen. -- Ihre Leidenschaft in der Liebe.
Ihre Liebe für Blumen. -- Ihr dolce far niente.
IX. Abtheilung.
Mein Entschluss. -- Recapitulation. -- Meine Eindrücke.
Mein Entschluss. -- Reisevorbereitungen.
Die Einfahrt in den Hafen den 11. August -- Die Gebirgsketten der Insel Oahú.
Die Diamantspitze. -- Der Pluto von Hawaii.
Eine idyllische Ebene. -- Waikíki. -- Der Kaula. -- Die Einfahrt in den Hafen. -- In der Rhede. -- Honolulu im Morgenschlaf.
Die Glocke der Frühmesse. -- Ueber die Stadt hinweg. -- Die Gebirgsketten.
Die „Ewa“-Fläche. -- Das Gefängniss. -- Reisfelder.
Eine öde Fläche. -- Das üppige „Núuanú“-Thal. -- Die „Núuanú-Pali“-Strasse. -- Freudige Züge.
Des Teufels „Punch-Bowl“.
Sicht vom Teufelsgipfel.
Die Kratervertiefung. -- Nebenkrater als Teiche.
Auf der Höhe des Kegels. -- Die Umgebung des Kegels.
Das „halfway“-Haus. -- Schluss des Thales. -- Der „Pali“-Pass. -- Der Abgrund von 1794.
Der Zickzackweg. -- Die nördliche Ebene von Oahú.
Das Dorf Kailua. -- Chinesische Reisplantagen. -- Gute Jagd.
Das Thal Waimanalóa. -- Die Fläche von Kapaá.
Der Ort Káneohé nebst Umgebung.
Der „Hoeii“-Distrikt und Waikáno. -- Dem Strande entlang.
Das „Waiahoeé“-Thal. -- Das Dorf Kualóa.
Kauá. -- Hauúla. -- Laïe. -- Die Ansiedelung der Mormonen.
Die Gemeinde der Mormonen. -- Eine echte Strandgegend.
Von Kahukú bis Waïalúa. -- Der Ort Waïalúa. -- Der Weg über Waïanae.
Der Weg durch das „Waïalúa“-Thal. -- Pittoreske Sicht -- Die Vegetation des Gebirges.
Waïpio am Schluss des Thales. -- Die „Perl-Lochs“. -- Keine Austern mehr.
Eine öde Fläche. -- Puúlóa.
Vor Honolulu. -- Ursprung und Bildung der Inseln.
Das Gebirge und der Untergrund. -- Die Reihen Vulkane. -- Der Humus.
Sandansammlungen. -- Die Laven. -- Die Asche.
Die Fauna der Inseln. -- Säugethiere.
Vögel.
Reptilien. -- Lurche. -- Fische. -- Insekten. -- Tausendfüsser.
Spinnenthiere. -- Krustenthiere.
Räderthiere. -- Würmer.
Weichthiere.
Strahlthiere.
Moosthiere. -- Darmlose Thiere. -- Urthierchen.
Die Flora.
Cryptogamen. -- Algen. -- Pilze. -- Flechten. -- Charen.
Laubmoose. -- Lebermoose. -- Farnen.
Schachtelhalme. -- Natterzungengewächse. -- Wurzelfrüchtler. -- Bärlappen. -- Phanerogamen. -- Cicadeen. -- Nadelholzgewächse.
Monocotyledonen. -- Kolbenblüthige. -- „Kalo“. -- Thyphaceen. -- Pandanen.
Palmen. -- Kokospalmen. -- Spelzenblüthige. -- Die „papaia“. -- Die Weideflächen, wie sie waren und wie sie sind.
Ursache des Schwindens der Gräser. -- Der „ki“.
Der „úhi“ und „úbi“. -- Die „ensis argentia“.
Bananen. -- Banane als Heilmittel. -- Arowroot -- Dicotyledonen. -- Apetalae. -- Sandelbäume.
„Awa“ als Getränk. -- „Awa“ als Heilmittel. -- „Awa“ als „betle“. -- Piper cubeba. -- Der „kahuiláo-kaláni“ oder „nioi“ als Gift.
Der „nioi“ vernichtet durch Kamehámehá III. -- Der Brotbaum. -- Der „makokó“. -- Der „mii-mákole“.
Dicotyledonen-Sympetalae. -- Spanischer Pfeffer als Heilmittel.
Der „kowáli“. -- Der „pohuéhué“. -- Die Batate.
Der „williwilli“. -- Teak.
Dicotyledonen. -- Polypetalae. -- Der „púnalíma“. -- Kürbisse.
Eucalyptus. -- Der Hawaiier Bergapfel. -- Der „kóa“. -- Der „rus coraria“. -- Sumach.
Der Mango. -- Der „hau“. -- Geranium und Balsaminen.
Der „kukuï“. -- Ranunculaceen. -- Physiognomien der Inseln.
Die Insel Hawaii.
Erhebungen derselben. -- Ihre Gipfel mit Schnee. -- Form des Gebirges. -- Das Ufer der Insel.
Umgebung der Ufer. -- Eindruck der Insel Hawaii.
Die Insel Maui. -- Ost-Maui. -- West-Maui.
Maui im Vergleich zu Hawaii. -- Charakter von West-Maui.
Die Insel Kauai und ihr Charakter.
Die Insel Kauai als die üppigste. -- Charakter der Insel Oahú. Geringe Veränderungen derselben. -- Oahú’s Gebirge.
Oahú’s Flora. -- Charakter der Insel Molokai. -- Allgemeiner Eindruck der bewohnten Inseln.
Die üppigste Insel. -- Welche könnte die ertragreichste sein? -- Früherer Erwerbszweig der Inseln.
Walfischfahrerstationen. -- Regelmässiges Treiben derselben.
Der Verdienst der Inseln. -- Abnahme der Walfischfahrer und deren Ursache.
Als Ersatz die Moralität. -- Wiederbelebung der Fischerei und des Ackerbaues.
Die rationelle Landwirtschaft schwer möglich. -- Zu zahlreiche Heerden. -- Devastation der Waldungen.
Günstiges Klima. -- Günstiger Boden für Zuckerrohr.
Erforderliche Einschränkung des Dampfbetriebs.
Wasser nimmt ab. -- Das Zuckerrohr ist lukrativ; doch soll der Wald geschont werden.
Arbeitskräfte mangeln. -- Der Kanake liebt keine fesselnde Arbeit. -- Günstigste Einwanderer.
Der Kaffeeanbau vorteilhaft. -- Die Seidenraupenzucht anzurathen.
Obstbaumzucht, verbunden mit Seidenraupenzucht. -- Einmachen der Früchte. -- Schonung der Waldungen.
Maulbeer-, Obst-, Kaffeebäume geben Schatten. -- Schwierigkeit, Capitalien aufzutreiben. -- Hohe Prozente.
Was erfordern die Inseln zur Entwickelung ihres Wohlstandes?
Erhaltung der Naturkräfte. -- Schonung der Vögel.
Der Kaffeebaum. -- Die Seidenraupenzucht. -- Der Sandelbaum.
Vermehrung der Arbeitskräfte. -- Protektion der Einheimischen. -- Fremde Machthabung ist der Nation schädlich.
Fremde Machthaber folgen dem Princip des Aussaugens. -- Ursache dieses Princips.
Sonderbarer Ausspruch. -- Die Selbstentwicklung der Hawaiier.
Gefahr ihrer Selbstständigkeit.
II. Theil:
Entdeckung der Sandwich- oder Hawaii-Inselgruppe und chronologische Entwicklungsgeschichte des Königsreichs von Hawaii.
I. Abtheilung.
Entdeckung der Sandwich- oder Hawaii-Inselgruppe.
1542 der spanische Seefahrer Gaëtano. -- 1567 Besuch Mendonas. -- Die Insel schon früher bekannt gewesen. -- Sage von 1527. -- Sinalóa und die Moluken.
Sturm an der Küste Hawaiis. -- Die Ihú. -- Mendonas geogr. Feststellung.
1567, Mendona benennt die Inseln. -- Capitän Cook. -- 1777, die Middleton’sche Karte der Inseln.
Ursprung der Eingeborenen. -- Möglichkeit ihrer Wanderung aus Asien.
Sie sind Westmalayen. -- Ihre Aehnlichkeit mit denen von Sinalóa.
Die Maori Westmalayen. -- 1778 Cooks Besuch.
Die Urbevölkerung freundlich.
Cook vor Waiméa. -- Cook vor Nihau. -- Kamehámehá besucht ihn.
Cook in der Bai Kealákekuá. -- Seine Vergötterung.
Eine Volkssage. -- Cook als Gott Leno.
Cook verlässt die Bai.
Freude des Volkes. -- Cook landet wieder. -- Cooks List überlistet. -- Ein Häuptling erschlagen. -- Rache.
Cook stöhnt -- Cook tödtet und wird getödtet.
Vergeltung seines Todes. -- Flucht der Eingeborenen mit der Leiche. -- Wiedergabe seiner Knochen.
1786 Laperouse vor Maui. -- 1779 bis 1792.-- Kiwaló gegen Kamehámehá. -- Tod Kiwalós. --Kamehámehá als Sieger.
Kamehámehá in Maui. -- Die „Jao“-Schlacht.
Schlacht auf Hawaii. -- Der Aschenregen. -- Keuá ermordet. -- Kamehámehá wird Herr von Maui und Hawaii.
1790, die ersten Schiffe Amerikas. -- Neue Freunde Kamehámehás. -- Ein Gemetzel. -- Vorbereitungen des Krieges. -- Seeschlacht vor Hilo. -- Die Schlacht von Nuuanú.
Der Sturz in den Abgrund. -- Kamehámehá wird Herr von Maui, Oahú und Hawaii. -- Kriegsvorbereitungen gegen Kauai.
1792 Vancouvers Besuch. -- 1794, Entdeckung des Hafens von Honolulu. -- Frieden bis 1804. -- Vancouver und der König.
1801, Eruption des Hualalaï. -- Die „Peleleu“-Flotte. -- Der König siedelt nach Waikiki. -- Seine Schaaren.
Kamehámehá I. und Kaumualii von Kauai.
Kaumualii besucht Kamehámehá I.
Ihre Unterredung. -- Ihre Vereinbarung.
Gründung der Einheit des Reiches. -- Ausbruch der Pocken.
II. Abtheilung.
Die Gründung des Königreichs von Hawaii unter Kamehámehá I. -- Kamehámehá II. während seiner Minderjährigkeit. -- Die Regentschaft. Charakteristik Kamehámehás I. -- Seine zweite Frau.
Ereignisse während seines Lebens bis 1804.
Sein erstes Handeln als alleiniger Herrscher. -- Sein Wunsch um Missionäre. -- Seine Regierung.
Der König als Kaufmann. -- Seine Schonung der Sandelbäume. -- Geburt seines Sohnes. -- Festung Honolulu erbaut.
Die Religion des Königreichs. -- 1819, Tod Kamehámehás I. -- Das „tabu“.
Das Heidenthum fühlt sein Ende. -- Kamehámehá II. als minderjährig. --Die Kaahúmanú. -- Krönung des Königs.
Ceremonie der Krönung. -- Charakter Kamehámehás II.
Leichtsinn und Indifferentismus des Königs. -- Bruch des tabu 1819. -- Schreck der Priester.
III. Abtheilung.
Bruch der Priester mit dem König. -- Sturz des Heidenthums. -- Das Christenthum fasst Wurzel. -- Kamehámehá II. und die Regentschaft. -- Tod des Königs. -- Kamehámehá III. unmündig. -- Tod der Kaahúmanú. -- Ihre Nachfolgerin. -- Rebellion der Priester. -- Schlacht bei Kuamoó.
Vernichtung des Heidenthums.
Der König unwillkürliche Ursache derselben. -- 1820, die ersten Missionäre.
Verbot ihrer Niederlassung. -- Der Grund des Verbotes. -- Aufhebung des Verbotes. -- Die ersten Missionäre in Honolulu.
1822, erste Druckerei. -- 1823, Eruption des Kilauéa. -- Die Kaahúmanú und die Missionäre.
Ihre Zurückhaltung den Missionären gegenüber. -- Der König reist nach England. -- 1824, Tod des Königs.
Die Königin-Mutter lässt sich taufen. -- Aufstand in Kauai. -- George wird geschlagen. -- Strenge des Gouverneurs.
Kamehámehá III. -- Die Regentin. -- 1825, Ankunft der Leiche des Königs. -- Die Kaahúmanú lässt sich taufen.
Die Taufe der Kaahúmanú bekehrt das Volk. -- Die erste Kirche in Honolulu. -- Entwicklung des Christenthums im Inselreiche.
Die Regierung, das Volk und die Missionäre. -- Die Missionäre bedrängt durch die weisse Bevölkerung.
Ihre Tendenz gegen Spirituosen.
Schiffsmannschaften gegen die Landesgesetze.
Die Regentin tritt energisch für die Missionäre auf.
Energische Antwort der Kaahúmanú. -- Die 2. Compagnie Missionäre.
Die Proklamation von 1829. -- Protest der weissen Bevölkerung.
Die Vereinigten Staaten beglückwünschen die Regentin. -- Einschärfung der Gesetze. -- Schulen und Missionäre.
1832, Tod der Kaahúmanú. -- Ihre Nachfolgerin. -- Vulkanische Eruptionen. -- Depravation des Königs.
Gefährlicher Umschwung des Volksgeistes.
IV. Abtheilung.
Volljährigkeit des Königs Kamehámehá III. -- Die „Kuina-nui“ Kinau und ihre Regierung. -- Kamehámehá III. giebt eine Constitution. -- Seine Regierungszeit. -- Sein Tod. --
1833, Kamehámehá III. volljährig. -- Die Kinau regiert. -- Zunahme der Missionäre.
1834, erste Zeitschrift in nationaler Sprache. -- Die Missionäre. -- Der König verändert sich. -- Eine wichtige Proklamation.
Einfluss der Kinau auf den König. -- Verfolgung der römisch-katholischen Kirche. -- Die ersten Glieder ihrer Gemeinde. -- Die ersten Geistlichen derselben landend. -- Boki schützt die Väter. -- Er verlässt die Inseln.
Die amerikanischen Missionäre. -- Der römisch-katholische Glaube. Bedrängte Lage der römisch-katholischen Gemeinde.
Zähigkeit derselben. -- Abführung ihrer Geistlichen nach Californien. -- Kriegsschiffe aus Chili.
Die römisch-katholische Gemeinde von ihnen geschützt. -- Scheinbare Toleranz. -- Energischer Schritt Kamehámehás III.
1836, erneuerte Verfolgung der Gemeinde. -- Des Königs Vermählung. -- Missionäre. -- Protest der „Clementine“.
Ihr Capitän schützt die katholische Gemeinde. -- Provisorische Erlaubnis der Geistlichen zum Bleiben. -- Verbot neu angekommener zum Landen.
Umtriebe der Vulkane. -- Phänomen der Ebbe und Fluth. -- Ihre verwüstende Wirkung. -- 199
1837, des Königs Proklamation gegen den katholischen Glauben.
Geburt der Lydia Kamehámehá. -- Capitän Laplaces Auftritt für die römisch-katholische Gemeinde. -- Seine Forderung.
Der König fügt sich derselben. -- Definitive Toleranz des katholischen Glaubens. -- Der Grundstein zur römisch-katholischen Kathedrale.
Kamehámehá III. froh über dieses Ergebniss. -- Er giebt eine Constitution. -- Hauptpunkte derselben.
Die Minister des Königs. -- Eruption des Kilauéa. -- Erste Hinrichtung eines Häuptlings.
Einfluss amerikanischer Missionäre. -- Ihre geistliche Stellung wird eine politische.
Ihr verdienter Ruf. -- Beginn ihrer politischen Wirksamkeit. -- Die Annexion und die Missionäre. -- Befürchtung des Königs.
1842, erster Schritt wegen Protektorats der Vereinigten Staaten. -- Haalilio als Abgesandter nach Amerika und Europa.
1843, Anerkennung der Selbstständigkeit des Inselreiches. -- Der Vorfall Charltons. -- Lord Paulets Ankunft.
Seine Forderungen. -- Der König muss sich fügen.
Bestimmungen Lord Paulets. -- Uebertriebene Forderung.
Der König cedirt sein Reich mit Protest. -- Die Proklamation.
Proklamation Lord Paulets.
Die provisorische Regierungs-Commission. -- Protest Kearneys.
Der König in Lahaïna. -- Er stellt sich nicht auf Befehl. -- Admiral Thomas restituirt das Reich.
Die Rede des Königs. -- Das nationale Motto. -- Rede des Admiral Thomas.
Lord Paulets Eigenmächtigkeit nützlich dem Inselreich. -- 1843, Eruption des Mauna-loa.
Die Missionäre rastlos. -- Erster Export von Seide.
Tod Haalilios. -- Tod des Kekauluohi. -- Einweihung der römisch-katholischen Kathedrale.
1846, Rückgabe der 20,000 Dollar Garantie. -- Commission zur Regelung der Besitztitel.
Die Streitfrage Charltons vor der Commission.
Die öffentliche Meinung gegen Charlton. -- Schiedsgerichtliche Entscheidung der englischen Regierung.
Die 12. Compagnie Missionäre. -- Ihr Streben um die Session des Reiches. -- Epidemische Masern. -- Das Goldfieber. -- Consul Dillon verklagt die Regierung.
Admiral Tromelin besetzt die Festung. -- Abzug desselben. -- Die Yacht des Königs verschwindet.
Wirkung dieses Falles auf den König. -- 1849, erster Fleisch-Export. -- Aufschwung des Handels.
Des Königs Schritte bei den Vereinigten Staaten. -- Die Commission von 1850. -- Revision der Constitution.
Der König denkt an seine Krönung. -- Mangel an Staatsmitteln. -- Die Grosssöhne Kamehámehás I.
Gründung der Agrikulturgesellschaft. -- Die verbesserte Constitution von 1852.
Eruption des Kilauéa. -- 1853, die asiatischen Pocken.
Die Vereinigten Staaten-Kriegsdampfer vor Honolulu. -- Wirken der Missionäre. -- 1854, Tod Kamehámehás III.
V. Abtheilung.
Kamehámehá IV. -- Seine Regierung bis zu seinem Tode. -- Kamehámehá V. -- Seine Regierung bis zur Constitution von 1864. 1854, Kamehámehá IV. -- Seine ersten Handlungen.
Beisetzung des verstorbenen Königs.
Neuwahl der Minister. -- Charakteristik derselben.
Der König anullirt die Sessionsschritte seiner Vorgänger. -- Seine Gesandtschaft nach Europa.
Feuersbrunst in Honolulu. -- Vermählung des Königs. -- Die Königin Emma.
Proposition eines Handelsvertrages mit den Vereinigten Staaten. -- Abschlägige Antwort derselben. -- Die Commission zur Ausarbeitung des Civilcodex.
Bau des Gefängnisses. -- Ministerwechsel. -- Geburt des Thronfolgers.
Comité zur Prüfung des Civilcodex. -- Erste Reiscultur.
Der Civilcodex.
Sammlung gerichtlicher Berichte. -- Der Handelsvertrag mit Frankreich.
Ein Adreferendum und dessen Folgen. -- Eruption des Maunaloa.
Das Gaswerk von Honolulu. -- Mr. Tiffany verschwindet.
Verhängnissvoller Tag des Königs. -- Kamehámehá IV. will abdanken. -- Seine Gesandtschaft nach England.
Religiöse Motive des Königs. -- Prinz Lott in Missionen nach Amerika.
Lydia Kamakaehá heirathet. -- Tod Armstrongs. -- Annexion einiger Inseln.
Tod des Thronfolgers. -- Tod des Königs 1863. -- 1863, Kamehámehá V. -- Seine ersten Handlungen. -- Sein Charakter.
Enttäuschung der amerikanischen Partei. -- Trauerbezeigung für den verstorbenen König.
Kamehámehá V. und sein Wille. -- Wahl seiner Minister.
Erstes Werk der Regierung.
Verfassung bietet Hindernisse. -- Revision der Constitution.
Beisetzung des verstorbenen Königs. -- 1864, Proklamation des Königs. -- Der Befehl der Minister.
Bildung einer Opposition. -- Das Wühlen unter dem Volke.
Des Königs Entschluss. -- Der König besucht die Inseln. -- Die legislative Versammlung von 1864. -- Das Scrutinium.
Die Debatten. -- Sieg der Opposition.
Das Veto des Königs. -- Seine Proklamation einer neuen Constitution.
Die Opposition geschlagen. -- Ovation des Volkes für den König.
VI. Abtheilung.
Die neue Constitution von 1864. -- Fortsetzung der Regierung Kamehámehá’s V. bis zu seinem Tode.
Das Wühlen der Opposition. -- Die Treue des Volkes. -- Der König verliest die Constitution.
Der König und die hohen Beamten leisten derselben ihren Eid.
Die Constitution. -- Die Rechte des Menschen. -- Recht des habeas corpus.
Die Strafen. -- Das Arretiren. -- Nur eine Strafe für ein Vergehen. -- Das „Gegensichselbstzeugen“. -- Eigenschaften eines Richters und Geschworenen.
Zwangdienst. -- Recht der Haussuchung. -- Für wen soll der König regieren? -- Rechte der Glieder der menschlichen Gesellschaft.
Recht der Feststellung von Steuern, Abgaben, Subsidien, Gelderhebungen.
Das Gesetz soll nicht rückwirkend sein. -- Das Militär und die Gesetze. -- Rechte der Wähler. -- Das Obergericht. -- Die Regierung des Reiches.
Die Confirmirung der Krone.
Pflicht der Glieder der königlichen Familie. -- Eid des Königs.
Rechte des Thrones. -- Der König als Oberbefehlshaber. -- Recht der Begnadigung. -- Recht, die legislative Versammlung zu berufen. -- Des Königs Recht Verträge abzuschliessen.
Die Prärogative des Königs. -- Die Heiligkeit des Königs. -- Minderjährigkeit eines Thronerben. -- Des Königs Stellvertreter.
Souveränetät des Königs. -- Recht der Verleihungen. -- Das Kriegsrecht. -- Die nationale Standarte. -- Des Königs Eigenthum.
Der König unter keiner Gerichtsbarkeit. -- Das Staatsconcilium. -- Das Königl. Cabinet. -- Die Glieder des Cabinets.
Das Finanzbudget. -- Die legislative Gewalt. -- Die Versammlung der Legislatur. -- Pflichten der Glieder derselben. -- Das Recht zur Verbesserung der Constitution. -- 250
Das Gesetz und die Billigung des Königs. -- Gewalt der legislativen Versammlung über ihre Mitglieder. -- Die Wahl ihrer Beamten. -- Die Macht der legislativen Versammlung.
Das Journal der legislativen Versammlung. -- Die Glieder der legislativen Versammlung und der Arrest.
Entschädigung der Repräsentativen. -- Der König wählt den Adel. -- Der Gerichtshof der Noblen.
Die Repräsentativen des Volkes. -- Qualification derselben.
Qualification der Wähler. -- Eigenthumsqualification derselben.
Die richterliche Gewalt. -- Das Obergericht.
Vertheilung der richterlichen Gewalt. -- Competenz derselben. -- Stellung des Oberrichters.
Decision des Oberrichters. -- Verpflichtung desselben. -- Die Ernennung der Richter. -
Ueber das Urtheil eines Richters. -- Qualification zu Ehrenposten.
Ein Verbot für die Beamten. -- Bewilligungen der Legislatur. -- Stil der Verfügungen. -- Der Titel für Urkunden.
Die bisherigen und die neuen Gesetze.
Das Inkrafttreten der Constitution von 1864. -- Das Recht zu Amendements.
Eifer der Regierung. -- Die legislative Versammlung von 1864. -- Rede des Königs.
Der König wird beglückwünscht. -- Debatte über das Alkoholgesetz.
Das Finanzbudget. -- Schluss der Versammlung. -- Das Comité für Einwanderung.
Unternehmungen und Landwirtschaft heben sich. -- Der Hafen von Honolulu. -- Die Glieder des Comités für Emigranten.
Königin-Wittwe Emmas Reise nach England. -- Tod Mr. Wyllies. -- Sein Nachfolger. -- Ministerwechsel. -- Eröffnung der legislativen Versammlung von 1866.
Tod der Thronfolgerin. -- Vorlagen der legislativen Versammlung. -- Der Handelsvertrag mit den Vereinigten Staaten.
Bestimmungen der legislativen Versammlung. -- Der Abgesandte nach Washington. -- Rückkehr der Königin-Wittwe Emma.
Das Kriegsschiff der Vereinigten Staaten. -- Unheimliche Verzögerung seines Abganges. -- Der Handelsvertrag scheint zu gelingen. -- Ausarbeitung eines Projektes zu demselben.
Die Vereinigten Staaten und der Handelsvertrag. -- Die anglikanische Kathedrale. -- 1867, Tod des Oberrichters. -- Die „Laka-Wana“ vor Honolulu. -- Capitän Reynold.
Die Regierung fordert Erklärung von den Vereinigten Staaten. -- Englands und Frankreichs Kriegsschiffe vor Honolulu. -- Zurückberufung der „Laka-Wana“.
Extraordinäre legislative Versammlung 1867.
Der Handelsvertrag in Washington und acta. -- Die Rede des Königs vereitelt. -- Eruption des Mauna-loa.
Verwüstungen in Hilo. -- Des Königs Rückkehr nach Honolulu. -- Unterstützung der Verunglückten.
Der Gesammtschaden der Eruption. -- Subventionen für Dampfer. -- Ministerwechsel.
Tod des Kékuanaóa. -- 1869, der fanatische Kaóna.
Kaóna in der Irrenanstalt. -- Rebellion des Kaóna.
Gefangennahme des Kaóna. -- Herzog von Edinburg in Honolulu. -- 12 Tage Festlichkeiten.
Abreise des Herzogs. -- Ministerwechsel. -- Wachsende Opposition. -- Einigkeit der Regierungsorgane schwindet.
Legislative Versammlung von 1870. -- Der Dampfer „Waga-Waga“.
Eröffnung einer regelmässigen Dampferverbindung. -- Ministerwechsel.
Legislative Versammlung von 1872. -- Tod des Königs. -- Neuwahl eines Königs. -- Das Ballotement.
Lúnalílo als König. -- Seine Ministerwahl.
Eine Wahl der Opposition. -- Schritte der Vereinigten Staaten wegen Abtretung eines Hafens.
Der Vorschlag und die Opposition. -- Der König und der Vorschlag.
Das Land befreit von der Gefahr. -- 1874, Tod des Königs. -- Sein Grab.
VII. Abtheilung.
König Kalakaua und sein Wirken.
1874, Kalakaua als König gewählt. -- Die neue Dynastie.
Die Nachkommen Kamehámehás I. -- Regierungsantritt Kalakauas. -- Der Aufstand.
Die Gegenwart von vier Kriegsschiffen hemmt den Aufstand. -- Ministerwahl. -- Charakteristik der Minister und höheren Beamten.
Auflösung einiger Militärkörperschaften. -- Creirung neuer. -- Die legislative Versammlung von 1876.
Die Rede des Königs. -- Bewilligungen der legislativen Versammlung.
Die 4 juridischen Bezirke. -- Die Hawaiier Artillerie. -- Geburt der Princess Victoria. -- Die „Hawaiian Guard“. -- Der Handelsvertrag mit den Vereinigten Staaten.
Des Königs Reise nach Amerika ermöglichte denselben. -- Wortlaut des Vertrages.
Die Valuta ausländischer Gold- und Silbermünzen im Inselreiche.
Das Stempelgesetz des Inselreiches.
Regelung des Postwesens. -- Taxe für Lohnwagen. -- Das Museum. -- Die Arbeitsdauer.
Keine Arbeit an Feiertagen. -- Commission zur Entwickelung des Reiches. -- 1877, Resultat ihrer Arbeit.
Kurzgefasster Wortlaut der Arbeiter-Commission.
Oberrichter-Wechsel.
Generalrechtsanwalt-Wechsel. -- Die muthmassliche Thronfolgerin.
Die legislative Versammlung von 1878. -- Gesetz über die Arbeitszeit.
Einige Veränderungen des Civilcodex die Arbeiter betreffend.
Commission für sanitäre Instruktionen. -- Beschluss, Kamehámehá I. ein Denkmal zu errichten.
1879, Grundsteinlegung des neuen Joláni-Palais. -- Sanitäre Instruktionen werden veröffentlicht.
Die legislative Versammlung von 1880. -- Die Arbeiter betreffende Gesetze.
Gesetze für Wohnungen der Arbeiter.
Die Arbeiterverträge Betreffendes.
Ministerwechsel. -- Die deutsche Krankenkasse. -- Der deutsche Club. -- Die Krönungsfrage.
Das Gesetz der Krönung.
Bemerkungen einiger Glieder der Versammlung gegen die Krönung.
W. M. Gipson’s Erklärung über den Begriff von Krönung und das sogenannte „poni“. -- Die Regalien. -- Vertagung der Krönung.
1881, Reise des Königs um die Welt. -- Die legislative Versammlung von 1882. -- Die Minister von 1882.
Die legislative Versammlung von 1882 eine gesetzgebende. -- Creirung neuer Aus- und Einfahrtshäfen.
Compensation der Repräsentanten des Volks.
Gesetz gegen Brandlegung. -- Competenz der Richter für kleine Vergehen.
Die Polizeirichter Betreffendes. -- Bewilligung der Königin-Wittwe Emma.
Länder der Krone und die Forderungen C. Spreckels.
Die Tanzhäuser.
Die Pässe Betreffendes.
Die Naturalisation der Ausländer.
Beförderung der Agrikultur.
Hospitalgebühren der Passagiere.
Sitzungsbehörden.
Stadt Honolulu und feuerfeste Gebäude.
Gage der Geschworenen. -- Die Auktionäre Betreffendes.
Licenz der Milchhäuser.
Autorisation einer nationalen Anleihe.
Niederdrückung der Krankheiten unter den Thieren.
Schutz der Mädchen-Pensionen.
Regelung der Licenz für ausländische Handlungsreisende. -- Internationale Steuergesetze. -- Kopfsteuer.
Schulsteuer. -- Steuer für Thiere.
Wegesteuer.
Eigenthumssteuer.
Schätzung und Collekte der Steuern.
Der Appellhof für Steuern.
Collekte der Steuern.
Strafen für Steuern betreffende Vergehen.
Regelung des Verkaufes spirituöser Flüssigkeiten.
Feststellung der Bewilligungen für das Biennium von 1882 bis 1884.
Imports- und Exportsangabe einiger Jahre von 1848 bis incl. 1882.
1883, formelle Krönung des Königs. -- Das neue „Jolani“- Palais.
Enthüllung des Standbildes Kamehámehás I. -- Tod der Letzten der Dynastie Kamehámehás I. -- Die Regierungszeit des Königs Kalakaua.
Charakteristik des Königs Kalakaua.
Charakteristik der Regierung des Königs Kalakaua.
Schluss.
I. Theil.
Sandwich-Inseln.
Motto:
„Natura non facit saltus.“
(C. von Linné.)
I. Abtheilung.
Von San Francisco (Californien) nach Honolulu (Inselreich Hawaii).
Es war einer der in San Francisco bekanntlich stets schönen sonnigen Tage des Mai -- den 13. 1878 --, als mich ein kleiner Lootsendampfer aufnahm, und mich zur weit vom Ufer geankerten „City of Sydney“ führte.
Hinter uns blieb die terra firma der gewaltigen Metropole des an Gold und anderen edlen Metallen so reichen Californien mit ihren schönen Häusern, strotzenden Waarenlagern, reichen Verkaufslokalen, luxuriösen Hotels etc.
Hinter uns blieb der gewaltige Wirrwarr einer in Spekulationen und giganten Unternehmungen rastlos hin und her wogenden Menschenmenge verschiedenartigster Nationalitäten, des zu einer Weltstadt sich fühlbar und sichtbar rasch ausbildenden, erst seit 1850 entstandenen San Francisco.
Vor uns in herrlicher Beleuchtung lag die schöne von Bergen umgebene weite Bai, Berge, die, wenngleich öde, so doch im Farbenreichthum einen höchst schmucken Anblick und einen allgemein bewunderten Rahmen der so gefällig geformten Bai liefern.
Auf der „City of Sydney“ angelangt, löste ich mein Billet für die Strecke von 2094 Seemeilen bis Honolulu erst auf dem Schiffe. Die Kabine kostete 75, das Zwischendeck 30 $.
Die „City of Sydney“ gehört der „Pacific-Mael-Steamship-Comp.“, hat 3500 Tonnen deklarirten Raumgehalt oder ihre Maschine 650 Pferdekraft und ist durchweg als ein vollendet schönes Schiff in bester Ordnung.
Bald hatte ich mich häuslich in meiner geräumigen Kabine eingerichtet, und um 1 Uhr bewegte sich unter der Leitung eines Piloten langsam drehend und dröhnend unser Riesendampfer, und nach kurzem Gange heftig schwankend durchzog er die sich so auffallend stauende Enge der „Golden Gate“ und ihr heftig brandendes und brausendes Wogenspiel.
Noch ein Rückblick auf die imposante Sieben-Sandhügelstadt, das Eldorado der abenteuerlichsten Geld-Spekulanten, dem Brutnest des verwegenen „Raudi“, des Humbug und der faulen Glücksritter, jedoch auch den geselligen Wohnort zahlreicher achtungswerther, mir liebgewordener Persönlichkeiten.
Bald schwand die Sicht des Landes, und vor und um uns blieb nur die unabsehbare Sicht einer sich kräuselnden Wasserfläche, der gigante „Stille Ocean“, durch dessen weit sich ausdehnende Wogen unser Schiff in S. 61 W.-Richtung seinen Weg mit seinem hohen Kiel stolz durchschnitt.
Heftiger, zugleich frostigkalter NO. machte, dass ein warmer Ueberzieher nicht zuviel war.
Bis zum 18. Mai bei ruhiger Fahrt ohne erwähnenswerthe Zufälle, blieb die Witterung ziemlich gleichmässig dieselbe, d. h. im Schutze des Windes warm, der Wind frostig kalt. Den 18. nahm die Wärme allmählig zu, die Farbe des Wassers wurde dunkler im Blau, klar und tief durchsichtig. Der Wind gab plötzlich nach, als wir nämlich die Strömung der „Nord-Pacificschen-Trift“ verlassen hatten. Den 19. war es trüb und frisch. In der vergangenen Nacht um 12 begegnete uns der Post-Dampfer aus Honolulu. Zahlreiche fliegende Fische unterbrachen die Monotonie. Die schwarzen Seevögel, die uns treu von San Francisco gefolgt, schienen uns nicht verlassen zu wollen.
Am 19. mussten wir gegen Quittung 2 Dollar für das Jedem zur Disposition stehende „Hospital der Königin Emma“ zahlen -- eine Steuer, die jedem Ankommenden im Königreich Hawaii auferlegt wird, der mehr denn 30 Tage im Königreiche verweilt, und dem, der weniger denn 30 Tage im Königreiche sich aufhält, wieder zurückgezahlt wird.
Gegen Abend kamen wir wieder in die Strömung, daher sofort unruhigere See und heftiges Rollen des Schiffes; der NNO. war uns günstig und gestattete volle Segel, da unsere Richtung stets in S. 61. W. hielt.
Den 20. recht frischer NNO. bei heissen Sonnenstrahlen. Wir durchzogen den Wendekreis des Krebses um 1 Uhr. --
Den 21. Mai um 6 in der Früh waren wir in Sicht der felsigen, öden, von schwarzen, durch die heftige Brandung bunt ausgehöhlten Riffen umgebenen Küste und der öden, wilden, vulkanischen Gebirge der Insel Oahú.
Um 1/2-9 bei scharfer Wendung nach N. umzogen wir die pompöse Felsmasse des hell glitzernden sogenannten „Diamond-Head“ und bogen in den durch die Inseln „Molokai und Oahú“ gebildeten „Oahú“-Kanal. Hier ändert sich vollständig die Sicht: Die Ufer sind bebaut und im üppigsten Grün, das vulkanische Gebirge ist gleichsam wie grün getüncht, und bald lag rechts vor uns der Badeort der Bewohner Honolulus, das liebliche Waikiki mit seinem reizenden Kokospalmen-Hain. Unzählige Vögel und spielende Fische zeigten sich.
Bald erhoben sich Kirchthürme aus einem Thale und Masten der Schiffe, und endlich um 10 Uhr lag vor uns Honolulus -- wenngleich kleiner, so doch ruhiger und stets durch kühle Brise -- frischer Hafen, der immer sicher, mit Ausnahme der Zeit, wo hin und wieder vom Dezember bis März der wüthende Südsturm, der „Kóna“ herrscht.
Die Grenzen des reizenden Hafens bilden breite Korallen-Bänke, die, von zwei Seiten ausgehend, ihn kranzförmig umfassen. Der Eingang ist 550 Fuss breit und ist durch eine geankerte Bake bezeichnet, die genau unter der Latt. 21° 16‘ 56“ und der Long. 157° 48‘ 51“ westlich von Greenwich liegt. In den Hafen können -- Dank seiner Tiefe von 13-18 engl. Klafter -- die grössten Schiffe einkehren. Rechts von der einen Korallenbank, 3/4 Meilen von der Bake entfernt, steht der seit 1869 den 2. August beständig 8 Seemeilen weit leuchtende Thurm, der klein, schmuck gestrichen, aus Holz auf Bollwerk in wild brandender, schäumender Wogenumgebung der Bänke erbaut ist.
Bald hielten wir vor dem Werft der „Pacific-Dampfer-Compagnie“, und nach Beendigung des mühsamen Manövers des Anziehens des Schiffes an die Brücke kamen wir um 11 Uhr an Land, nach einer in 8 Tagen weniger 3 Stunden zurückgelegten Reise von 2094 Seemeilen, d. h. wir hatten durchschnittlich 11,089 Knoten die Stunde gemacht.
Uebersicht über den Lauf der Reise:
Uhr Nördlich der Länge Täglich Tägliche
der Breite westlich gemacht Richtung
täglich von Greenwich Seemeilen
1 Mai 13 Grad 37 48 10 Grad 122 Die Golden-Gate S. 61 W.
12 Mai 14 36 06 00 126 36 230 S. 61 W.
12 Mai 15 33 58 00 131 29 272 S. 62 W.
12 Mai 16 31 36 00 136 13 277 S. 59 W.
12 Mai 17 29 27 00 140 37 262 S. 60-1/2 W.
12 Mai 18 27 23 00 145 20 268 S. 62 W.
12 Mai 19 25 14 00 149 45 271 S. 61-1/2 W.
12 Mai 20 22 57 00 154 11 279 S. 61 W.
II. Abtheilung.
Ankunft in Honolulu. -- Eindrücke.
Gleichwie vor Aden und wie im Allgemeinen vor allen tropischen und subtropischen Häfen, so auch hier bei unserer Ankunft lieferten uns nach Geld in die Tiefe tauchende Buben in Mitte zahlreicher Haifische ihre Kunstproduktion mit auffallender Behendigkeit. --
Nach einer höchst liebenswürdigen Untersuchung des Zollamtes fand ich ein gutes Unterkommen bei dem Bäckermeister Singer, einem Deutschen, an der Ecke der „Queen-“ und „Richard“-Strasse für 2 Dollar die Woche: ein gutes, geräumiges, höchst sauberes Zimmer.
Somit war ich in der reizend gelegenen, sauber gehaltenen kleinen Hauptstadt und dem Handels-Empyrium des Insel-Königreiches von Hawaii, dessen Umfang circa 8000 engl. Quadratmeilen beträgt und aus 17 Inseln besteht, von denen 8 Inseln, und zwar Hawaii, Maui, Lanaï, Kahooláwe, Molokai, Oahú, Kauai, Niihau beständig, die 9 andern Inseln Molokíni, Lehúa, Kaula, die Vogel-Inseln, die Palmira-Inseln, die seit 1862 annectirten Guano-Inseln Kaláma, Layson, Lisansky, Cornwallis wenig oder nur temporär bewohnt sind. Sämmtliche Inseln sind vulkanischen Ursprungs und tragen in klimatischer Beziehung den reinen polinesisch-subtropischen Charakter. Die geographische Lage des Inselreiches ist zwischen den 18° 50′ und dem 22° 30′ n. B. und zwischen den geographischen Längen 154° 30′ und 161° westlich von Greenwich zu finden. Der Eingang in den Hafen von Honolulu ist von San Francisco 2094 Seemeilen, von Sydney via Auckland 4368 und von Hongkong 4487 Seemeilen entfernt. Das Inselreich von Hawaii bildet augenblicklich das Empyrium der Inseln des Stillen-Ocean.
Die Grösse der Inseln, d. h. der bewohnten des Königreiches, die höchsten Höhen und die Bevölkerung derselben zeigt folgende Tabelle:
engl. Maximum. Zahl der
Meilen: Höhe: Bevölkerung:
Insel Hawaii 5000 13,935 17,034
Insel Maui 600 10,200 12,109
Insel Oahú 520 3,800 20,236
Insel Kauai 520 4,800 5,634
Insel Molokai 170 2,800 2,581
Insel Lanai 110 1,600 214
Insel Niihau 80 800 177
Insel Kahooláwe 60 400 --
1878 in Summa 7060 -- 57,985
1779 sollen die Inseln circa 300.000 Einwohner gezählt haben. 1866 ergab der Census nur 64.131 Einwohner, von denen 58,765 Ureingeborne und 5366 Fremde waren. Da 1779 unter der muthmasslich durch Cook angenommenen Zahl von 300,000 wenig oder gar keine Fremde waren, so muss von derselben die 1866 sich ergebende Zahl von 58,765 Ureingebornen zum Vergleich in Abrechnung gebracht werden, wonach im Verlauf von 87 Jahren die Abnahme der Bevölkerung sich auf die abnorme Zahl von 241,235 Seelen stellt. Diese Abnormität der Abnahme der Bevölkerung lässt sich nur entweder durch die höchst glaubliche Irrthümlichkeit der Angabe von 1779 oder aber durch die als blutig sich bewiesenen Kriege des Kamehámehá I., durch die Pestilenz von 1804, die Epidemie der Masern von 1848, die Epidemie der Pocken von 1856, durch die Folgen des Importes von Alkohol, sowie durch dem Volke fremdartige Gewohnheiten, Kleidungsmoden und namentlich ansteckende Kleidungsstoffe europäischen Imports, durch die Aussatz-, diverse Fieber- und Seuchenkrankheiten erklären. Ein treues Bild dieser abnormen Abnahme der Bevölkerung soll folgende Zusammenstellung verschiedener Census ergeben:
Kanaken Chinesen Amerikaner, Europäer etc.
1779 muthmasslich 300,000 -- --
1823 laut Census 142,000 -- --
1832 dto 130,000 -- --
1836 dto. 108,000 -- --
1850 dto. 84,165 -- --
1853 dto. 73,137 -- --
1860 dto. 66,984 -- 2716
1866 dto. 58,765 1317 5366
1872 dto. 49,044 1938 4119
1878 dto. 43,088 5916 4561
1882 dto. 36,756 13,000 10,477
Die Stadt Honolulu hat Einwohner gehabt:
-- 1820 waren laut Census 7000.
-- 1860 dto. 14310.
-- 1866 dto. 13521.
-- 1878 dto 14114.
-- 1882 dto. 17000.
Der erste Eindruck der Insel Oahú bei Umfahrung ihrer Küste und bei Sicht der grünen Umgebung der Stadt Honolulu ist der einer wilden, öden, vulkanisch durchwühlten Masse, auf der mit Hilfe der günstigen klimatischen Verhältnisse und humusreichen Grundlage -- mit Ausnahme einzelner zerstreut gelegener feuchter Schluchten, wo die Natur den Keim zur üppigsten Vegetation der verschiedenartigsten Farn, Tamarinden, Kaffeestauden, Thekstauden, Thysträucher u. s. w. selbstständig legt, -- die rege Hand des Menschen stellenweise eine üppige, künstliche Vegetation entwickelt hat.
Angelangt, durch Bad und Nahrung erfrischt, war mein Erstes eine gründliche Durchwanderung der Stadt, deren meist parallel laufende Strassen mit ihren von Gärten und auffallend mannigfaltigen Blumenreichthum umgebenen Häusern, reichhaltigen Waarenlagern und Schauläden einen saubern, höchst angenehmen Eindruck hervorrufen. Die Strassen sind meist mit Lava, die prachtvolle, von der Stadt aus schattige „Nuuanú“-Strasse theilweise mit Korallensteinen belegt. Beide Arten sind recht wasserdicht und angenehm zum Gehen, jedoch höchst staubig.
Zu den Hauptgeschäftsstrassen gehören nächst der „Nuuanú“-Strasse die sehr breite „KingsStreet“, in welcher meist die Handwerker sich niedergelassen und deren nördliches Ende eine solide Brücke über den „Nuuanú“-Bach, der das Thal schlängelnd durchzieht, bildet und die „Fort-Street“, die nur kurzweilig aus Schauläden, sonst nur Privathäusern besteht.
Die Grosshändler haben ihre reichhaltigen Magazine an den Werften und zwar resp. in der „Queen-Street“ und „Port-Street.“ Als höchst liebliche und national-charakteristische, schattige Strassen sind die „Hotel-Street“ und die „Beretania-Street“, deren nördliches Ende ebenfalls eine Brücke über den „Nuuanú“-Bach bildet, zu benennen. In diesen breiten Strassen ist die Verschiedenartigkeit der Bäume in den Gärten und Alleen eine bemerkenswerthe. Hauptsächlich figurirender reichtragende Mango-Baum mit seinen aromatisch feinschmeckenden Früchten, diverse stämmige Akazien und Mimosen. Die Palmen und Bananen sind meist in etwas leidendem Zustande, fast krüppelig zu nennen, dessen Ursache ich im ätzenden Staube der Lava, die die Strassen deckt, zu finden glaube.
Die Flora der Gärten ist im Allgemeinen in Honolulu eine reichhaltige und auffallend üppige, jedoch der Unterhalt der Gärten -- mit Ausnahme der des Banquiers Sir Bichop in der „Kings-Street“, des tropischen des Palais der Königin-Wittwe Emma in der „Nuuanú“-Street und theilweise der des königlichen Palastes -- ein scheinbar unordentlicher, meist verstaubter, dürrer und im Allgemeinen -- mit Ausnahme des Gartens des Sir Bichop -- eigentlich geschmackloser zu nennen.
An schmucken Kirchen fehlt es nicht. Sie sind an Zahl und Verschiedenheit der Konfessionen reich. Die hervorragendsten derselben sind: Die 1840 erbaute römisch-katholische Kathedrale in der „Fort-Street“ und die ihr gegenüber liegende sog. „congregationelle“ Kirche, die beide einen recht schmucken Eindruck machen. -- Von den speziellen Kirchen der Ureingeborenen sind zu bemerken: die „Kau-ma-ka-pili“-Kirche, die eine congregationelle am westlichen Ende der „Beretaria“-Strasse gelegen und deren Pastor, der Rev. Kauéa, ein Ureingeborner ist. Die Kirche wurde von den amerikanischen Missionären 1838 erbaut (congregationell ist eine amerikanische Benennung für „altpuritanisch“). Dann folgt die ebenfalls congregationelle „Kawaiahae“-Kirche an der Ecke der „King-“ und „Punch-bowl-Street,“ die 1825 erbaut, die älteste Kirche in Honolulu ist und in deren Hofraum das schmucke Mausoleum des Königs Lunalílo steht. Der Pastor der Kirche ist der Rev. W. Frear. Dann folgt die anglikanische oder reformirt-katholische Kirche, die sog. „St. Andrews“-Kathedrale, die im „Emma-Square“ gelegen und deren Grundstein 1867 durch König Kamehámehá V. gelegt worden ist. Dann wäre noch zu bemerken die aus Holz erbaute Kirche „the Seaman’s-Bethel,“ die 1833 an der Ecke der „King-“ und „Bethel-Street“ unter der Leitung des Missionärs John Diel von der „American-Seaman’s-Friend-Society“ erbaut wurde. Nach dem Tode Diels 1841 wurde der im Lande höchst geachtete Rev. Dr. S. Damon als Pastor ernannt. 1843 rief er unter seiner Redaction die für die moralische Entwicklung der Nation höchst wirksame, monatlich erscheinende Zeitschrift „the Friend“ ins Leben.
An schönen Gebäuden, obgleich dieselben im Allgemeinen sehr wohnlich sind, ist vollständiger Mangel. Es sind nur wenige Häuser halbwegs hervorragender Architektur vorhanden. -- Unter den hervorragendsten wären zu nennen: das Parlamentsgebäude („Alioláni“-Halle) in der „Kings-Street,“ in der die Versammlungen der Legislatur abgehalten werden und in welcher ferner die Regierung alle Branchen ihrer Amtslokale eingerichtet hat und in der auch das noch jugendliche Museum und die reichhaltige Bibliothek des Staates sich befinden. Dann käme das am Werft gelegene steinerne, kasernenartige Gebäude des Zollamtes; das zweistöckige inhaltsvolle Geschäftslocal der Firma „Hacfield & Co.,“ ein höchst geschmackloses, aber geschäftsvolles Gebäude; die Bank gegenüber der Post, wohl das hübscheste Gebäude der Stadt; die Post, sehr praktisch eingerichtet, aber als Gebäude unschön; das Hospital der Königin Emma, welches reizend in der Mitte einer umfangreichen Parkanlage am Fusse eines Hügels, des sog. „Punsch-Bowl-Hill,“ gelegen, und 1860 von Kamehámehá IV. erbaut und nach seiner Frau, der Königin Emma benannt worden war und nach der Bank unter die schönsten Gebäude zu zählen ist. Das „Joláni“-Palais des Königs, in der „Kings-Street,“ der „Alioláni“-Halle gegenüber, besteht aus mehreren einstöckigen, an breiten Veranden reichen, mit Schindeln oder Schilf gedeckten luftigen Häusern, die in einem grossen, recht schattig gehaltenem Garten liegen, aus Korallenstein erbaut und äusserlich recht unansehnlich sind. Das eine Gebäude enthält die Staats-Empfangsräume. Die Wände der Eingangshalle desselben sind gefüllt mit stattlichen Ölporträts verschiedener Herrscher Europas, die meist Geschenke derselben sind. -- Der Empfangssaal ist stattlich eingerichtet und reich an Vergoldungen; die eine Wand desselben ziert ein vortreffliches Porträt des Königs Kamehámehá IV. Diesem Raume angrenzend befindet sich der Saal der Bibliothek, die eine sehr reichhaltige ist; die Wände zieren Porträts verschiedener Könige des Inselreiches und der „Kuina-nui“ Kaahúmanú. Die Krönungshalle ist ein schmucker Saal, dessen Wände mit gediegenen Gemälden, Kupferstichen und Stahlstichen gefüllt sind. Neben dieser Halle, die zugleich auch für Galagelage benutzt wird, ist das Buffetzimmer, in welchem eine reichhaltige Schau von Porzellan-, Fayence- und Krystall-Gegenständen sich befinden, die Geschenke verschiedener Monarchen der Welt sind. Die übrigen Räumlichkeiten sind reich möblirt und mit Gemälden geziert. Der Ballsaal befindet sich in einem abgesondertem Gebäude, ebenso die höchst wohnlich und elegant eingerichteten Privatzimmer der königlichen Familie. Das letztgenannte Gebäude der königlichen Wohnzimmer liegt unmittelbar am Haupteingang des Palais. Das ganze Areal des die Häuser umgebenden Gartens ist von einer 8 Fuss hohen Steinmauer umgeben (Korallenstein), durch die an jeder Windseite sehr primitive Pforten nebst zwei Seitenthüren, die stets unter Wache eines patrouillirenden Postens sich befinden, führen. Westlich von diesem Häusercomplex soll das neue Palais erbaut werden, welches bei 140 m Länge und 120 m Breite 4 Stock hoch werden soll. Die 4 Ecken desselben werden Thürme bilden und das Zentrum des fast viereckigen Gebäudes bei 80 m Höhe ein Gewölbe fassen. Zum Bau dieses Gebäudes hat die legislative Versammlung 65,000 Dollar bewilligt. --
In der unmittelbaren Nähe des Palastes liegt die 200 Mann fassende Kaserne, ein kleines, rothes, höchst originelles, nicht geschmackloses Gebäude.
Sehr sehenswerth ist das auf der Landzunge Lelcó gelegene, aus weissem Korallenstein erbaute Gefängniss. Frei liegend, umgeben von schattigen Bäumen, unter dem directen Einflusse der gesunden Luft der See und der Winde, prangt dieses 1857 im italienischen Stile erbaute Gebäude als Zierde der Stadt. Die Disziplin, so auch die Gesundheitsmassregeln der Anstalt sollen, wie es die zur Arbeit oft erscheinenden Inwohner ihrem Aussehen nach beweisen, eine bemerkenswerthe sein. Man gelangt zum Gefängniss, die südliche Richtung der „Kings-Street“, bis zur schmucken Brücke über den „Nu-u-anú“-Bach einschlagend, und die Stadt alsdann verlassend, der „Ewa“-Landstrasse folgend, bei diversen Schildkrötenteichen vorbei, erblickt man das links frei auf der Landzunge liegende stattliche Gebäude. In seiner Nähe auf Riffen erbaut, liegt die Quarantaine, die bisher nur zur Accommodation der Einwanderer benutzt worden ist.
Sehr sehenswerth ist die in der Umgegend von Honolulu, circa 1-1/2 Meilen von der Stadt gelegene Schule von Púnahu, die im Mai 1853 unter dem Namen „Oahú-College“ im vergrösserten Massstabe eröffnet worden ist. Bis 1853 war die Schule seit ihrer Gründung unter Kamehámehá III. 1842 nur für die Erziehung der Kinder protestantischer und zwar amerikanischer Missionäre benutzt worden. Allmählig nahm der Zudrang anderer Kinder derart zu, dass die Anstalt zum, wie schon bemerkt, „Oahú-College“ vergrössert werden musste, und ist dieselbe augenblicklich die bedeutendste Erziehungsanstalt des Reiches. Die Anstalt empfängt ohne Ausnahme Externe und Interne. Die Zöglinge sind Knaben und Mädchen zusammen; der Unterricht ist ein höchst gründlicher. Das Gebäude ohne architektonischen Stil und Zierde liegt circa 1/2 Meile vom Meere entfernt, enthält die Wohnungen des Directors und der Directrice, desgleichen die der in der Anstalt lebenden Lehrer und Lehrerinnen, so auch die Klassen und den Speisesaal. Diesem Zentralgebäude angeschlossen sind zwei Flügel, der rechte für Mädchen, der linke für Knaben. Der Raum zwischen den beiden Flügeln ist durch zierliche Anpflanzungen ohne jegliche trennende Umzäunung ausgefüllt. Jeder Zögling hat sein Zimmer für sich allein, welches klein, aber auffallend sauber gehalten ist. Der Unterricht in der Anstalt ist ein gemeinschaftlicher für Mädchen und Knaben, desgleichen der Speisesaal und der Tummelplatz.
Dieses stete Beisammensein und Untersichleben beider Geschlechter -- wo ja Zöglinge im Alter von 12 bis 20 Jahren sich befinden -- ist für uns Europäer unbegreiflich. Doch sobald man den Charakter der Kanaken kennen gelernt und nachdem man den Ausspruch authentischer Persönlichkeiten über die Sittlichkeit der Anstalt und die Resultate dieser gemeinschaftlichen Erziehung gehört hat, gewinnt man bald die Überzeugung, dass bis jetzt bei den Kanaken dieses dem Europäer fast unsittlich erscheinende Prinzip statt schlecht sich gut bewährt hat.
Trotz der dem Kanaken eigenthümlich sinnlichen Tendenz ist oder soll seit Errichtung der Anstalt kein Fall von Seduction oder leichtfertiger, sinnlicher Handlung vorgekommen sein. Erzogen unter dem Prinzip der amerikanisch-protestantischen Kirche, d. h. indem der persönlichen moralischen Verantwortung -- einem Prinzip, welches, wenn es richtig gehandhabt wird, im Zögling eine ernste moralische Willenskraft erweckt. Diese von Jugend auf erweckte Kraft der Überwindung des Sichselbstbemeistern ist meiner Ansicht nach die Ursache zu der jeden Fremden in Erstaunen setzenden Gabe der Männer und Frauen dieser Nation, jedem Fremden Respect einzuflössen. Obgleich frei in Rede und Bewegung, obgleich in Folge traditioneller Gewohnheiten, klimatischen Zwanges und national-körperlicher Erfordernisse sehr leicht bekleidet, steht demungeachtet dem muthigen europäischen Frauen-Belagerer, dem europäisch Eingebildeten, dem nach europäischem Begriffe sog. Unwiderstehlichen kein weites Feld ihnen gegenüber offen, um über die Grenzen des Anstandes zu schreiten. Dieses ist das Resultat einer gut überwachten, gemeinschaftlichen Erziehung unter den Kanaken, während bei uns eine solche bei bester Überwachung nie und nimmer ein gleiches Resultat liefern würde.
Durch diese gemeinschaftliche Erziehung lernen die Geschlechter genau untereinander sich kennen, lernen ihre gegenseitigen Fehler, Gewohnheiten und Eigenthümlichkeiten erkennen, und es entstehen oft jugendliche Inclinationen, Anhänglichkeiten reiner Natur, die sie sehr oft, später reifend, zusammenbringen, was hier leicht, da die Kinder völlig frei in der Wahl ihres Herzens, ihrer Gefühle und ihres Willens sind. Von unglücklichen Ehen, wie bei uns so oft, ist mir noch kein authentisch bewiesener Fall hier zu Ohren gekommen. Eine Eigenthümlichkeit des Landes ist, dass bei Heirathen die Eltern nicht wie bei uns eine Aussteuer den Töchtern geben.
Das amerikanische Prinzip der Erziehung ist im Reiche das herrschende. Die Mädchen machen gleich den Knaben denselben und den vollen Cursus durch. Ausser den Wissenschaften, als: Geschichte, Geographie, Mathematik, Naturwissenschaft u. s. w. wird auch Musik, Gesang und Zeichnen betrieben. Den Mädchen werden Handarbeiten gelehrt, werden theoretische Anweisungen zum Haushalte gegeben, sowie auch praktische, indem abwechselnd für je 14 Tage Mädchen der Anstalt unter der Leitung der Directrice den Haushalt der Anstalt in allen Branchen versehen, sogar die für die Anstalt erforderlichen Markteinkäufe bewerkstelligen. Jeder Zögling ist angehalten, sein Zimmer selbst zu reinigen und zu betten.
Jährlich findet eine öffentliche Prüfung statt; zu der alle Eltern und Verwandte der Zöglinge erscheinen. Die Prüfung dauert drei Tage, während denen sämmtliche Eingeladenen auf das glanzvollste bewirthet werden. Die Prüfung findet von 10 Uhr Morgens bis 6 Uhr Abends vor einem zahlreichen Auditorium statt, was die Unbefangenheit und Selbstständigkeit der Zöglinge überaus entwickelt. -- Höchst anmuthig ist das mit Blumenkränzen und verschiedenen Verzierungen festlich geschmückte Versammlungslokal, desgleichen das mit Blumenkränzen geschmückte Auditorium, wie es überhaupt dieses sinnreiche, der Poesie so zugängliche Volk prächtig versteht, mit der ihr zur Disposition stehenden, so mannigfaltigen und rastlos blühenden Flora des Landes sich und ihre Umgebung zierlich und geschmackvoll zu schmücken.
Die Pflege der Gärten, die Zucht und Pflege der Blumen etc. bewerkstelligen die Jünglinge. Manche bedeutende Erdarbeiten; Wasserleitungen der Anstalt, sind von denselben gemacht worden und das im progressiv sich vergrössernden Massstabe, da jährlich das zur Cultur bestimmte Areal vergrössert und mit acclimatisirten Gewächsen bepflanzt wird, die in spätern Jahren durch ihr gedeihliches Wachsen die Freude ihrer jugendlichen Erzeuger und Gründer bilden und angenehme Erinnerungen ihrer Thatkraft hinterlassen. Kurz gesagt, mein Auge traf das Modell einer Erziehungsanstalt, in der mir namentlich der wohlaussehende, vergnügte, sittlich-zufriedene Ausdruck der Zöglinge auffiel, aus welchem die günstigen Resultate dieser theoretisch-praktischen Erziehung klar hervortraten.
Auch muss ich zur Ehre des Landes und seiner Regierung hervorheben, dass beide ihr Möglichstes thun, um die Schulen des Landes zu heben, was ihnen denn auch mit Dank gelingt, da dieses Bestreben mit erstaunlich unbeschränkten Bewilligungen der legislativen Versammlung unterstützt wird. -- Die Tendenz der Überanstrengung der Jugend existirt hier im Lande noch nicht, da die gesunde Überzeugung hier noch herrscht, dass für die Zukunft des Landes eine unnöthige Gelehrsamkeit von keinem Nutzen sei. Die bestehende Tendenz ist: der Jugend einen religiösen Sinn und die erforderlichen Kenntnisse eines civilisirten, in der Civilisation allmählig fortschreitenden Bürgers beizubringen -- eine Tendenz, aus der sicher eine gesunde kernige und vernünftige Nation sich zum Wohle des Landes entwickeln wird, wenn nicht der Eindrang schädlicher europäischer Beeinflussungen diesen gesunden Keim erstickt.
Nach der Anstalt von Punahou wäre noch zu erwähnen das in der „Nuuanú-Street“, circa 3/4 Meilen ausserhalb der Stadt gelegene, 1872 eröffnete „Joláni-College,“ welches unter der speziellen Leitung des Bischofs der anglikanischen resp. der episkopalen Kirche steht. Die Anstalt ist in 2 Departements getheilt, das elementare und gymnasiale. Die Anstalt ist eine durchweg disciplinirte. Die Schlafsäle nehmen einen ganzen Stock ohne Abtheilungen ein, sind daher vollständig ventilirt und gesund. Die 4 Acker umfassende Umgebung der Anstalt, da sie hoch gelegen, bietet eine prachtvolle Sicht über die Stadt und den Hafen und bildet eine Parkanlage, die gegenwärtig noch jung, jedoch mit der Zeit eine der schattigsten und lieblichsten von Honolulu werden wird.
An der „Ewa“-Landstrasse, an der nördlichen Seite derselben, von der „King-Street“ kommend, liegt das „Asyl für Geisteskranke“ im Stadttheile Kapaláma, hoch, in luftiger, gesunder Lage. Die Anstalt besteht aus mehreren einstöckigen Steinhäusern für die Kranken und dem Gebäude des Superintendenten Mr. Wright.
In der Nähe dieses Asyles, circa 3/4 Meilen von der Stadt, ist das 1864 gegründete „Industrielle Reformatorium,“ eine Verbesserungsanstalt für Knaben und Mädchen. Die Lage ist gesund. Das Areal der Anstalt bilden 6 Acker, von denen die Hälfte mit Bananen und andern Gewächsen bepflanzt und von den Zöglingen gepflegt werden; die andere Hälfte nehmen die Gebäude und die Tummelplätze der Jugend ein. Das Zentralgebäude ist zweistöckig. Im Grundstock befinden sich die Schulräume und der Speisesaal und den zweiten Stock bildet ein ungetheilter, daher luftiger und gesunder Schlafsaal. Das Gebäude ist von 72 Fuss Länge und 36 Fuss Breite. Die Nebengebäude dienen zur Wohnung dem Superintendenten der Anstalt, Mr. Hill, und den Assistenten, Lehrern und Lehrerinnen, desgleichen zu Küchen und Wirthschaftsräumlichkeiten. Ausser den benannten 6 Ackern gehören der Anstalt noch 15 Acker Land, die die Jugend mit Reis und „tarro“ bebaut. Die Zöglinge haben täglich 4 Stunden zur Mahlzeit und Recreation frei, den Rest der Zeit verbringen sie entweder in der Schule oder mit Feldarbeiten. Durch ihre Arbeit und den Erlös der Produkte bezahlt sich reichlich ihr Unterhalt. Ausserdem giebt der Staat der Anstalt eine Subvention, die für sämmtliche Verbesserungsanstalten des Königreiches in Summa für die biennale Periode circa 10,000 Dollar betragen soll. Zur Entlassung der Zöglinge aus der Anstalt wird gefordert, dass dieselben ein gutes Sittenzeugniss erhalten, zu rechnen und in der Hawaii’schen und englischen Sprache zu lesen und zu schreiben verstehen.
Bis den 2. Juli, d. h. während fast zwei Monaten, tummelte ich geschäftlich und gesellig durch die Strassen der Stadt, durch die Umgegend von Honolulu, durch das lebhafte „Nuuanú“-Thal längs den romantisch schlängelnden, das Thal durchziehenden Bächen „Panóa“ und „Nuuanú“, oder durchwanderte die Insel Oahú. Ich lernte die Bevölkerung und Stadt und Land in ihrer anziehenden Gemüthlichkeit, ihrem eigenthümlichen Wesen und die Freundlichkeit, den Charakter Sr. Majestät des Königs Kalakaua kennen und liebgewinnen.
Meine weiteren Erörterungen über Honolulu und über meine Wanderung durch die Insel Oahú behalte ich mir für später vor und zwar nachdem ich die andern Inseln besucht und vielseitiger das Land und sein Volk kennen gelernt haben werde.
Meine Absicht war nämlich diese gewesen: ich wollte mit dem kleinen Schooner „Marianne“ den folgenden Tag zur Insel Kauai, die in NO.-Richtung circa 100 Seemeilen von Honolulu entfernt ist, abgehen. Ich richtete zum Zweck einer Excursion durch die Insel mein Sattelgepäck in möglichst kleinem Massstab ein.
III. Abtheilung.
Ausflug von Honolulu nach Kauai.
Bei recht windigem Abend wars am 2. Juli, als ich um 1/2-4 den kleinen, höchst sauber blau und weiss gestrichenen Schooner „Marianne“ betrat. Um 4 spannten sich dessen verhältnissmässig gewaltigen Segel, und bald hatten wir, einem Pfeile gleich, den kleinen, ruhigen Hafen durchzogen und befanden uns in der recht unruhigen See des „Oahú“-Kanals. Trotz der glänzenden Beleuchtung der Küste, einer erfrischenden Luft und köstlicher Sicht zwangen die entsetzlichen Bewegungen des kleinen Schooners mit seinem kaum 2 Fuss hohen Geländer alle Passagiere, so auch mich zum Sichausstrecken und Stillliegenbleiben.
Den folgenden Morgen um 6 lag vor uns Navillivilli, der erste und bedeutendste Hafen der Insel Kauai.
Der durch Korallenbänke gebildete Hafen ist wildschön, zugleich aber auch wild-unruhig. Ein durch die gewaltige Wogen oft hoch gehobenes Boot holte die hier Absteigenden, sowie die Briefsäcke vom Schooner ab, wonach die „Marianne“ hin und her schwankend unter vollen Segeln oft sich hochbäumend ihren Weg weiter nach Kolóa nahm. --
In Folge der unbeschreiblich stürmischen Nacht betrat ich mit sehr unsicheren Füssen das Land. Es schien der ganze Boden unter denselben zu schwanken und hin und her wie närrisch taumelnd betrat ich das Haus des Schreiners und Grundbesitzers William Lowel, wo nach gutem Kaffee und einem herzstärkenden Frühstücke bald wieder der Boden unter meinen Füssen fester wurde, die mich umgebenden Wände zu schwanken aufhörten und ich mich wieder factisch auf terra firma fühlte.
Hierauf gab Lowel mir ein Pferd nach Kolóa und zurück für den Miethpreis von 2-1/2 Dollar. Die Strecke soll 12 englische Meilen betragen und mich über die zwei Meilen von hier entfernte Zuckerplantage Lehúa führen.
Der Ort Navillivilli ist klein, besteht nur aus 6 Häusern und einigen Hütten, die zerstreut auf einem hügeligen Terrain liegen. Die Umgebung des Ortes ist wüst, sandig und zugleich reich an kleinen, seichten Lagunen, in welchen üppiger „tárro“ gebaut wird. Das Ganze bildet eine nach der See offne 200 m über dem Meeresspiegel liegende Kesselschlucht, welche von der Landseite kranzförmig von Bergen umgeben ist.