Die Schnupftabaksdose - Stumpfsinn in Versen - Joachim Ringelnatz - E-Book

Die Schnupftabaksdose - Stumpfsinn in Versen E-Book

Joachim Ringelnatz

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Beschreibung

Für Literaturliebhaber und Anhänger humoristischer Lyrik: Eine Auswahl der schönsten und populärsten Gedichte des bekannten kabarettistischen Dichters Joachim Ringelnatz. Erschienen 1912, finden sich in dieser Zusammenstellung Ringelnatz' bekannteste Gedichte, welche die Vielfältigkeit seines Werkes in ihrer ganzen Bandbreite repräsentieren. Mal nachdenklich, mit Tiefgang und Melancholie, aber vor allem abwechslungsreich, bunt und voller Komik.-

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Seitenzahl: 16

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Joachim Ringelnatz

Die Schnupftabaksdose - Stumpfsinn in Versen

 

Saga

Die Schnupftabaksdose - Stumpfsinn in Versen

 

Coverbild/Illustration: Shutterstock

Copyright © 1912, 2021 SAGA Egmont

 

Alle Rechte vorbehalten

 

ISBN: 9788728015735

 

1. E-Book-Ausgabe

Format: EPUB 3.0

 

Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit der Zustimmung vom Verlag gestattet.

Dieses Werk ist als historisches Dokument neu veröffentlicht worden. Die Sprache des Werkes entspricht der Zeit seiner Entstehung.

 

www.sagaegmont.com

Saga Egmont - ein Teil von Egmont, www.egmont.com

Die Schnupftabaksdose

Es war eine Schnupftabaksdose,

Die hatte Friedrich der Große

Sich selbst geschnitzelt aus Nußbaumholz.

Und darauf war sie natürlich stolz.

 

Da kam ein Holzwurm gekrochen.

Der hatte Nußbaum gerochen.

Die Dose erzählte ihm lang und breit

Von Friedrich dem Großen und seiner Zeit.

 

Sie nannte den alten Fritz generös.

Da aber wurde der Holzwurm nervös

Und sagte, indem er zu bohren begann:

»Was geht mich Friedrich der Große an!«

 

Ein männlicher Briefmark erlebte

Was Schönes, bevor er klebte.

Er war von einer Prinzessin beleckt.

Da war die Liebe in ihm erweckt.

 

Er wollte sie wiederküssen,

Da hat er verreisen müssen.

So liebte er sie vergebens.

Das ist die Tragik des Lebens!

Die Ameisen

In Hamburg lebten zwei Ameisen,

Die wollten nach Australien reisen.

Bei Altona auf der Chaussee

Da taten ihnen die Beine weh,

Und da verzichteten sie weise

Denn auf den letzten Teil der Reise.

 

So will man oft und kann doch nicht

Und leistet dann recht gern Verzicht.

War einmal ein Schwefelholz ...

War einmal ein Schwefelholz,

Das sich mit erhabnem Stolz

Einen Anarchisten nannte

Und ein ganzes Haus verbrannte.

Dieses war schon ungewöhnlich,

Doch es kannte auch persönlich

Meyers Taschenlexika,

Ganz speziell das Bändchen »A«,

Weshalb es sich nach dem Brande

An besagtes Bändchen wandte

Mit den Worten: »Sag, was ist

Eigentlich ein Anarchist?«

Nein, schimpfte die Ringelnatter ...

»Nein,« schimpfte die Ringelnatter, »die Mode