Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Die Schule der magischen Wesen – der Fantasy Bestseller aus den USA "Dieses Mädchen? Sie ist ein Nichts. Sie ist nicht einmal mehr ein Wandler" Kaum, dass Rina ihre Wandlerkräfte einzusetzen wusste, hat sie sie auch schon wieder verloren. Rina ist verzweifelt und depremiert. Aber noch will sie nicht aufgeben. Sie verfügt schließlich noch über andere magische Kräfte, auch wenn sie diese weder versteht noch kontrollieren kann. Denn wenn Rina jemals wieder mehr als eine Schachfigur im Spiel anderer sein will, dann muss sie lernen irgendwie auch ohne Wandlerfähigkeiten zurechtzukommen. Sie muss eine Kraft in sich finden, über die niemand sonst verfügt.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 392
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Der Streit zwischen dem König der Feen und seinem Sohn eskalierte, und ich zuckte zusammen, weil ich König Dillmons Verachtung selbst durch die Wand spürte, die uns trennte. Ich saß ganz allein auf einer Bank in einem offenen Hof, abgesehen von den Bäumen um mich herum, die mit meiner misslichen Lage zu sympathisieren schienen und deren Blätter in der Windstille raschelten, als wollten sie mir Trost spenden. Beim ersten Anzeichen von Unruhe hatte das umfangreiche Personal des Königs das Weite gesucht, vermutlich weil es nicht den Zorn seines Herrschers auf sich ziehen wollte. Ich konnte es ihnen nicht verdenken. Der König war ein grimmiger Mann, und auch ich wäre verschwunden, wenn Leander mich nicht gebeten hätte, hier auf ihn zu warten ... und außerdem war ich der Grund für die Wut des Königs.
Vermutlich hatte Leander nicht mit einem derart heftigen Krach mit seinem Vater gerechnet, aber andererseits war er schon seit unserer Ankunft viel optimistischer als ich, so als würde er die verstohlenen Blicke der Berater des Königs in meine Richtung nicht sehen.
Ich dagegen bemerkte jeden einzelnen der missbilligenden Blicke, brennend wie Wespenstiche. Und auch wenn ich es mir anders gewünscht hätte, konnte ich sie verstehen: mir Wohlwollen entgegenzubringen war gleichbedeutend damit, sich ihrem König zu widersetzen. Die Berater würden noch lange hier sein, nachdem ich längst wieder gegangen war, und Feen konnten mehrere hunderte Jahre alt werden. Keiner von ihnen war bereit, das Vertrauen des Königs wegen einer Neunzehnjährigen zu riskieren, die ihre Wandler-Kräfte verloren hatte. Sogar Adalia, die ich inzwischen als enge Freundin betrachtete, sah ich nicht mehr so oft wie sonst, obwohl ich nicht wusste, ob sie sich freiwillig von mir fernhielt. Je mehr Zeit ich bei den Feen verbrachte, desto mehr verstand ich, dass der König eine beträchtliche Macht hatte und unnachgiebig Einfluss auf sein Volk ausübte.
Seine Kontrolle über seine beiden Söhne war noch viel stärker. Sie war wie ein Würgegriff.
"Du kannst nicht erwarten, dass ich diese Beziehung billige", schrie König Dillmon, wobei seine Stimme so kräftig war, dass ich ihn auch bei normaler Lautstärke verstanden hätte. "Es ist unglaublich, dass du von mir die Erlaubnis erwartest, dieser jungen Frau den Hof zu machen."
"Warum, Vater? Warum ist es so unvorstellbar zu glauben, dass ich mich für jemanden außerhalb unseres Volkes interessieren könnte?" Leander begegnete der Wut seines Vaters mit gleicher Stärke, so dass ich jedes seiner Worte verstehen konnte. "Die Welt ist groß."
"Aber deine Verantwortung liegt nicht in der großen Welt, sondern bei deinem Volk. Und genau deswegen kannst du keine Beziehung zu diesem Mädchen aufbauen. Das führt zu nichts."
"Ich bin nicht der Thronfolger, Vater, meine Verantwortung für unser Volk ist eine andere ist als die meines Bruders. Mein Verhalten, betrifft unser Volk nicht auf dieselbe Weise."
Der König lachte und ein Schauer der Vorahnung durchfuhr mich. "Du würdest alles sagen, um mein Einverständnis zu bekommen, nicht wahr? Auch wenn du weißt, dass es lächerlich ist. Natürlich bist du unserem Volk gegenüber verpflichtet. Du bist ein Fürst dieses Hofes, bei den Göttern. Das bedeutet, du trägst genauso viel Verantwortung wie dein Bruder. Nur weil er der Thronfolger ist, heißt das nicht, dass du nicht eines Tages sein Nachfolger werden könntest. Und selbst wenn nicht, ist das Bündnis, das durch deine Heirat zustande kommt, ein wesentlicher Bestandteil der Macht unseres Volkes. Deine Verantwortung nicht nur als Prinz der Feen, sondern aus der edlen Linie der Elfen, ist es, dein Volk über deine Wünsche zu stellen."
"Wie du, Vater? Um in einer lieblosen Ehe zu enden, so wie du und Mutter?"
"Deine Mutter und ich lieben einander." Aber die Aussage des Königs klang nicht überzeugend. Das überraschte mich nicht. Ich hatte Leanders Mutter kennengelernt, und obwohl sie ihre Pflichten mustergültig erfüllte, hatte ich sie dabei ertappt, wie sie mit einem anderen Elfen heimliche Blicke austauschte, wenn sie dachten, dass niemand es sah. Leanders Mutter war sehr wohl verliebt, nur nicht in ihren Mann.
Falls Leander seinem Vater geantwortet hatte, hatte ich es nicht gehört.
"Mein Sohn, wie deine Mutter und ich, hast du die Pflicht, nach politischen Erwägungen zu heiraten. Du musst deinem Volk helfen, indem du ein Bündnis mit dem richtigen Feen-Clan eingehst. Auf diese Weise hat unser Volk seit Jahrhunderten seine Stärke aufgebaut. Die Welt der Übernatürlichen ist in Aufruhr. Es ist wichtig, dass wir unsere Macht angesichts der Bedrohung durch die Stimme weiter ausbauen."
"Die Stimme hat die Feen nicht bedroht", sagte Leander. "Nur Rina und Ky. Sie wollen nichts von unserem Volk."
"Im Moment. Die Stimme sehnt sich nach mehr Macht. Das ist es, was solche Kreaturen immer wollen. Sie begehren, was sie nicht haben. Darum ist es wichtiger denn je, dass unser Volk in der Lage ist, ihnen Widerstand zu leisten."
Die Stimme des Königs wurde weicher: "Die Zukunft ist unvorhersehbar, mein Sohn. Das Beste, was wir für die Feen tun können, ist, unsere Macht so gut wie möglich zu stärken. Du wirst eine Frau meiner Wahl heiraten müssen."
"Und wenn ich das nicht will?"
"Wenn dein König dir befiehlt zu heiraten, wirst du das tun. Es geht nicht um deine Wünsche. Das tat es noch nie."
Mein Inneres fühlte sich plötzlich leer an. Das war's also? Was immer Leander und ich teilen, ist vorbei, bevor es überhaupt eine Chance hatte? Mein Herz schmerzte, und ausnahmsweise machte ich mir nicht die Mühe, etwas dagegen zu tun. Ich war es leid, meine Gefühle zu kontrollieren.
"Und wenn ich mich weigere?", fragte Leander und mein Puls schnellte in die Höhe.
"Dann missachtest du einen direkten Befehl deines Königs. Obwohl du mein Sohn bist und ich dich liebe, werde ich dich bestrafen, wenn du nicht tust, was von dir erwartet wird. Das ist meine Pflicht als König gegenüber unserem Volk."
Ich hatte keine Ahnung, was das für eine Strafe sein würde, aber es konnte nichts Gutes sein. Das konnte ich Leander nicht antun. Ich würde nicht zulassen, dass er sich für mich entschied, wenn das sein Leben ruinierte.
Einen Moment lang war es still und ich fragte mich, ob es das gewesen war oder ob sie ihr Gespräch leiser fortsetzten, bis ich erneut Leanders Stimme hörte. Hoffnungsvoll rückte ich näher heran, um kein Wort zu verpassen.
"Vater, gehe ich recht in der Annahme, dass dein Widerstand gegen mein Werben um Rina nur darin besteht, dass du mich und damit das Königreich mit einer möglichst mächtigen Partnerin verbinden willst, ganz egal, ob diese Macht ihre eigene ist oder die ihres Volkes?"
Der König zögerte, und ich konnte bildlich vor mir sehen, wie er seine strahlend blauen Augen misstrauisch auf seinen Sohn richtete. "Ja, natürlich."
"Sonst hast du keine Vorbehalte gegen Rina?"
"Nein, das habe ich nicht." Der König zog seine Worte in die Länge als warte er genau wie ich darauf, welche Bombe Leander platzen lassen würde.
"Und was ist, wenn Rina sich dir gegenüber als würdig erweist?"
Oh. Verdammt. Nein.
Da Leander nicht sehen konnte, wie sich die Panik bei mir ausbreitete, fuhr er fort: "Was wäre, wenn sie dir ihre Macht beweisen würde?"
Der König gluckste. "Ich verstehe, dass du etwas für dieses Mädchen übrig hast, aber mach es wie dein Bruder. Hab deinen Spaß mit ihr, diskret. Genieße die Zeit mit dem Mädchen, bis du sie satt hast, und dann kannst du ohne Bedauern ein Bündnis eingehen."
"Was ich für Rina empfinde, ist etwas anderes."
"Das weißt du doch gar nicht. Du benimmst dich wie ein Kind, Leander Verion. Du bist verliebt und wirst darüber hinwegkommen."
"Und wenn ich es nicht tue?"
Der König knurrte. "Dann wirst du trotzdem nicht anders handeln. So wie ich es getan habe. Genauso wie dein Bruder es tun wird. Und so, wie es eine lange Reihe unserer Vorfahren getan hat. So ist es nun mal. Pflicht hat nichts mit Liebe zu tun."
"Das sollte sie aber."
"Du kannst doch nicht wirklich glauben, dass du dieses Mädchen liebst ..."
Ich hielt den Atem an, während ich wartete, und fragte mich, ob ich diese Unterhaltung lieber nicht gehört hätte, auch wenn Leander darauf bestanden hatte, dass ich hier wartete. Ach, wem wollte ich etwas vormachen, ich musste dieses Gespräch genauso unbedingt hören, wie ich atmen musste.
Als Leander schließlich sprach, war es so leise, dass ich Mühe hatte, ihn zu verstehen: "Ich glaube, was ich für sie empfinde, könnte Liebe werden. Wir könnten uns lieben, wenn wir eine Chance bekämen."
"Du benimmst dich wirklich wie ein Kind! Es könnte Liebe werden - nein! Das geht nicht! Es ist unmöglich. Du machst es dir nur noch schwerer, wenn du jemanden liebst, den du nicht haben kannst."
Ich sprang auf, unfähig, länger still zu sitzen, und lief rastlos umher, wobei ich die bunten, duftenden Blüten, die in den tiefen Steinkübeln des Hofes blühten, kaum wahrnahm. Nervös kaute ich an meiner Nagelhaut, bis Leander wieder sprach.
"Wenn Rina sich dir gegenüber als würdig erweist, darf ich ihr dann den Hof machen?"
Ich blieb stehen und starrte dumpf auf die Mauer vor mir, hinter der Leander so einen Quatsch redete.
"Das Mädchen hat keine Macht, Leo." Die Stimme des Königs klang jetzt ruhiger. "Ihre Macht wurde ihr genommen. Sie wird sie nicht zurückbekommen. Hab deinen Spaß mit ihr und dann vergiss sie. Mehr kannst du dir nicht erhoffen."
"Aber wenn sie sich dir gegenüber beweist, wirst du sie dann akzeptieren?"
"Sie hat keine Chance.“
"Dann riskierst du nichts, wenn du zustimmst."
"Ich habe auch nichts davon."
"Ich werde nicht mehr mit dem Thema anfangen", bot Leander an.
"Nie wieder? Kein einziges Mal? Und du wirst das Mädchen nicht mehr hierher bringen?"
"Erst wenn es darum geht, dir zu beweisen, dass sie würdig ist, so lautet die Vereinbarung."
"Also treffen wir jetzt eine Vereinbarung?", fragte der König.
Nein, absolut nicht.
"Ja, das tun wir", sagte Leander. "Wenn Rina, sagen wir mal, Galen in einem Wettkampf besiegen kann, dann erlaubst du mir, sie uneingeschränkt zu umwerben."
"Du machst wohl Witze."
"Nein, tue ich nicht. Sie kann nicht mich herausfordern, um dir ihre Macht auf die traditionelle Art der Elfen zu beweisen. Du würdest nicht glauben, dass ich sie im Kampf nicht schonen würde. Sie wird Galen herausfordern müssen."
"Natürlich würde ich das nicht. Ein Mann kämpft nie fair, wenn er mit einer Frau ins Bett will."
"Ich will mehr als das von Rina", sagte Leander, aber mir schoss die Hitze ins Gesicht bei dem Gedanken. Wenigstens war niemand hier, der mein Unbehagen beobachten konnte.
Der König lachte wieder. "Du willst doch nicht etwa andeuten, dass du die ehemalige Wandlerin heiraten willst."
"Nein, das will ich nicht. Aber ich schließe auch nichts aus, was eine Zukunft mit ihr betrifft."
Meint er gerade das was ich denke? Ich konnte es nicht fassen. Mein Prinz wollte uns nicht nur eine Chance geben, er schloss auch eine gemeinsame Zukunft nicht aus.
"Mein Sohn, du kannst doch nicht ernsthaft glauben, dass du das Mädchen heiraten wirst. Sie ist machtlos in einer Welt, in der Macht alles bedeutet."
"Ja, und da Macht alles ist, wirst du kein Problem damit haben, meinem Werben zuzustimmen, wenn sie Galen im Kampf besiegen kann. Du weißt, dass es keinen Besseren gibt. Und du weißt, dass er es ihr nicht leicht machen wird."
"Nein, das wird er nicht."
"Es gibt also kein Risiko bei unserer Vereinbarung."
Der König zögerte, und mein Herz krampfte sich in meiner Brust zusammen. Was zum Teufel hat Leander mir da eingebrockt? Ich war glücklich über sein Vertrauen in mich, aber hatte er den Verstand verloren? Hatte er vergessen, dass Jevan erst vor ein paar Wochen meine Gestaltwandler-Magie auf Fury übertragen hatte? Hatte er vergessen, dass ich jeden Morgen mit einer klaffenden Wunde anstelle meines Herzens aufwachte, weil ich meine Löwin vermisste? Ich musste irgendwie weitermachen ... weil sie nie wieder zurückkommen würde.
"Du meinst also, wenn Rina Galen besiegt, soll ich deine Verbindung mit ihr gutheißen?" Der Unglaube des Königs war deutlich zu hören, und ich konnte es ihm nicht verdenken.
"Das ist genau mein Vorschlag. Zu einem Zeitpunkt ihrer Wahl, wohlgemerkt. Nicht jetzt sofort. Sie muss zuerst trainieren."
"Egal, wie lange und wie hart du das Mädchen trainierst, sie wird deinen Bruder niemals besiegen. Er wurde ausgebildet, dieses Königreich zu verteidigen, seit er das erste Mal ein Schwert halten konnte."
"Ganz genau. Er wurde von den Besten der Besten trainiert, denselben, die auch mich ausgebildet haben."
"Was du vorschlägst, ist Wahnsinn. Du wirst sie noch umbringen."
"So oder so verlierst du nichts, wenn sie scheitert."
"Und sie wird niemals gewinnen ..." Ich konnte mir den gierigen Blick des Königs nur allzu gut vorstellen. "Wenn ich dieser Herausforderung zustimme - nennen wir es so, auch wenn der passendere Begriff "aussichtslos" wäre -, dann wirst du sie nie wieder hierher bringen."
"Richtig. Erst wieder, wenn sie bereit ist, den Erbprinzen herauszufordern."
"Und du wirst dich von ihr fernhalten."
"Ich werde ihr nicht offiziell den Hof machen, aber ich werde mich nicht von ihr fernhalten. Das kann ich nicht."
Ein Lächeln schlich sich auf mein Gesicht. Wahrscheinlich ein Zeichen dafür, dass ich übergeschnappt war, aber Leanders Worte wärmten mir das Herz.
"Du wirst deine Affäre mit ihr geheim halten."
"Wie du wünscht. Haben wir eine Abmachung? Wenn Rina Galen besiegt, sagst du kein Wort mehr gegen unsere Beziehung. Und du weist deine Berater an, Rina nicht mehr schräg anzusehen. Der gesamte Hof wird unser Werben öffentlich gutheißen."
"Das wird nie passieren."
"Dann hast du nichts zu verlieren und alles zu gewinnen. Für den Rest meines Aufenthalts hast du Ruhe vor mir."
Ich schlug die Hand vor den Mund und sank auf die Bank, konnte aber nicht stillsitzen und schoss wieder hoch, um weiterhin sinnlos herumzulaufen.
"Gut", sagte der König mit fester Stimme. "Aber du hältst deine Zuneigung zu dem Mädchen geheim, solange du hier bist. Ich will nicht, dass irgendjemand an meinem Hof denkt, du würdest die falsche Person heiraten."
"Das würde mir im Traum nicht einfallen", sagte Leander fest. "Haben wir eine Abmachung?"
"Wenn auch nur, damit ich den Namen des Mädchens nicht mehr hören muss. Ja, wir haben eine Abmachung, aber ich muss es Galen sagen. Er wird vor Lachen umfallen. Du hast gerade den Untergang dieses Mädchens besiegelt."
"Das glaube ich nicht."
"Hast du das noch nicht gelernt, mein Sohn? Glaube reicht nicht aus, um zu bekommen, was du willst."
"Ich denke, du irrst dich, Vater. Glaube ist alles."
Ich konnte nur hoffen, dass der Glaube ein Regenbogeneinhorn war, dem die Magie aus dem Hintern schoss, denn ich würde eine Menge Magie brauchen, die ich nicht hatte, um die Vereinbarung zu erfüllen, die Leander gerade in meinem Namen getroffen hatte.
Aber wenn er an uns glaubte, dann tat ich das auch. Und wenn er an mich glaubte, würde ich einen Weg finden, das Gleiche zu tun.
Hoffentlich hatte er ein oder zwei Tricks in petto. Wir würden ein ganzes Arsenal davon brauchen.
"Es tut mir leid, dass du das hören musstest", sagte Leander, während er sich neben mich setzte und seine Flügel über die Lehne der steinernen Bank drapierte. Seine silbernen Augen musterten mich. "Ich habe nicht mit etwas derartigem gerechnet, sonst hätte ich dich nicht gebeten, hier auf mich zu warten."
Ich war hin- und hergerissen, ob ich ihm eine Ohrfeige geben sollte, weil er ein totaler Trottel war, oder ihn küssen bis uns die Luft knapp wurde, weil er an mich glaubte, während ich es selbst nicht konnte.
"Warum hast du vorgeschlagen, dass ich gegen deinen Bruder kämpfe? Das ist Wahnsinn."
"Es ist der einzige Weg, meinen Vater dazu zu bringen, unserer Beziehung zuzustimmen. Er wird sie nicht dulden, wenn du dich ihm gegenüber nicht als würdig erweist." Leander senkte den Kopf. "Es tut mir leid. Du solltest niemandem etwas beweisen müssen."
"Schon in Ordnung. Aber abgesehen davon muss dir doch klar sein, dass ich nicht die geringste Chance habe, deinen Bruder in irgendetwas zu schlagen, oder? Er ist eine gottverdammte Tötungsmaschine, und das an einem seiner schlechten Tage. Ich habe noch nie gesehen, dass bei ihm auch nur ein einziges Haar falsch lag."
Leander schürzte amüsiert die Lippen. "Er erweckt den Eindruck, den er erwecken soll, nichts weiter. Das wird von ihm erwartet."
"Willst du damit sagen, dass er mich nicht innerhalb von fünf Sekunden umbringen könnte, wenn ich ihm die Chance dazu gebe?"
Er nahm meine Hand und legte sie auf sein Knie. "Ich will damit sagen, dass du mit Training und ein bisschen Vertrauen viel mehr erreichen kannst, als du dir selbst zutraust."
"Selbst eimerweise Vertrauen würde nichts daran ändern, dass dein Bruder locker siebzig Pfund mehr Muskelmasse hat als ich und sich so schnell bewegt wie eine Klapperschlange ..."
"Stimmt. Aber ich bin auch nicht davon ausgegangen, dass du ihn mit deiner, hm, wunderschönen Figur besiegen wirst." Er ließ seinen Blick über meinen Körper gleiten, ohne sich die Mühe zu machen, die Richtung seiner Gedanken zu verbergen. Meine eigenen Gedanken folgten ihm natürlich fröhlich. Trotz der Missbilligung des Königs hatten wir die Woche seit dem Ende des Schuljahres genutzt, um in den schattigen Ecken des Palastes, in den verwunschenen Wäldern, die den Palast umgaben, und an so ziemlich jedem anderen ungestörten Ort rumzuknutschen.
Leander richtete seinen Blick wieder auf mein Gesicht, betrachtete meine geröteten Wangen und grinste. "Ich finde, wir haben Besseres zu tun, als unseren Atem damit zu verschwenden, über bereits gelegte Eier zu reden."
Ich prustete, stammelte dann aber: "Du hast deinem Vater angekündigt, dass ich gegen deinen Bruder kämpfen werde! Willst du etwa ernsthaft vorschlagen, dass ich das tun soll?"
"Rina, hast du vergessen, dass du etwas ganz Besonderes bist? Du hast vielleicht deine Wandler-Kraft verloren, aber du hast immer noch deine Magier-Kraft."
"Vielleicht. Nicht einmal Sir Lancelot ist sich da sicher. Und in der ganzen Zeit, in der ich versucht habe, darauf zuzugreifen, habe ich es nur zweimal geschafft. Zweimal! Das ist nicht gerade das, was ich eine zuverlässige Gabe nennen würde."
"Noch einmal: Alles, was du brauchst, ist Training. Deine Magier-Kraft ist wie jeder andere Muskel. Du musst lernen, sie zu kontrollieren, um sie effektiv einzusetzen."
"Und wenn ich gar keine Hexen-Magie mehr habe? Was dann?"
Er zuckte mit den Schultern. "Dann wird mein Vater unserer Verbindung nicht zustimmen, und nach diesen Ferien darfst du nicht mehr mit mir herkommen.“
"Das ist doch ätzend."
"Stimmt, das ist es, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass das auch ohne die Vereinbarung passiert wäre. Die Geduld meines Vaters hätte nicht mehr lange angehalten. Er hätte mir sowieso verboten, dich nochmal hierher einzuladen, genauso wie er mir untersagt hätte, meine Zuneigung zu dir öffentlich zu zeigen."
Ich spottete. "Ja genau, hab diskret deinen Spaß mit mir, bevor du mich ausrangierst."
Leander drückte meine Hand und rückte näher an mich heran, womit er die Anweisung des Königs, unsere Beziehung geheim zu halten, völlig ignorierte. Wir waren immer noch allein im Hof, aber ich war sicher, dass neugierige Augen alles mitbekamen, was im Palast geschah. Dieses Mal war alles so anders als im letzten Sommer, als Ky und Boone ebenfalls Gäste des Hofes gewesen waren. Seit meiner Ankunft hier hatte ich herausgefunden, dass es zwei Grundtypen von Feen gab: Die unbeschwerte, fröhliche, angenehme Art und die machiavellistische, intrigante, machthungrige Art. Ich zweifelte nicht daran, dass der König einen Schwarm von Spionen hatte, genau wie jede andere Fee von politischer Bedeutung. Wissen war Macht, im Goldenen Wald der Feen genauso wie überall sonst.
Leander ignorierte meinen Versuch eines Scherzes. "Versuch bitte zu verstehen. Mein Vater regiert nach den alten Regeln. Vor allem die Elfen halten sich an uralte Traditionen, und im Laufe der Jahrtausende hat sich kaum etwas Wesentliches geändert. Mein Vater denkt nur an die Herrschaftslinie und die Erbfolge. Ihm kommt gar nicht in den Sinn, dass seine Denkweise komplett veraltet sein könnte."
"Mit anderen Worten: Er hat kein Problem damit, dass ich deine heimliche Geliebte bin, solange niemand davon erfährt."
"Im Prinzip ja." Er schnitt eine Grimasse. "Ich weiß, es ist schwer zu verstehen ..."
"Oh, ich verstehe sehr gut." Ich schnaufte und blies mir verirrte Haarsträhnen aus dem Gesicht. Aber ich war nicht wütend auf Leander, nicht wirklich. Er hatte mich verteidigt, ohne Rücksicht darauf, was es ihn kosten könnte. Anscheinend machte er sich um sich selbst keine Sorgen, aber ich hatte genug vom Verhalten des Königs gesehen, um besorgt zu sein, dass es später noch Konsequenzen für Leander haben könnte.
"Hör zu", sagte er, "es tut mir leid, dass ich nicht zuerst mit dir über die Herausforderung gesprochen habe, aber ich habe wirklich geglaubt, mein Vater würde meiner Bitte nachkommen. Ich hatte gehofft, er wäre nicht so ein ..." Leander brach ab und ließ seine intelligenten Augen durch den Innenhof schweifen. "Ich hatte gehofft, er würde mir erlauben, mit dir zusammen zu sein, aber im Gespräch wurde mir klar, dass es keine Chance gab. Es stimmt, dass mein Bruder ein furchtbarer Gegner ist, aber ich weiß, du bist es ebenfalls."
Ich lachte düster.
"Das meine ich ernst. Ich habe dich in deinen Kursen und Trainingseinheiten beobachtet. Du denkst über den Tellerrand hinaus und kommst auf haarsträubende Lösungen, auf die sonst niemand kommen würde."
"Ja, und hast du auch gesehen, wie lange ich gebraucht habe, um mich ... mich zurück zu verwandeln? Und dass ich selbst zu meinen besten Zeiten nur zu etwa achtzig Prozent eine Verwandlung geschafft habe?" Ein dumpfer Schmerz blühte in meiner Brust auf. Ich konnte nicht an meine Löwin denken, ohne dass ihre Abwesenheit weh tat.
"Ich habe gesehen, wie du dich mit mehr Mut als die meisten anderen gegen Rage und Fury gestellt hast. Du hast Hexen-Magie gezeigt, als sie eigentlich gar nicht möglich war. Du hast Kys Halsband zerstört und ihn gerettet. Wenn du das nicht getan hättest, hätte er wahrscheinlich ebenfalls seinen Löwen verloren." Leander beugte sich vor, um meine freie Hand zu ergreifen; sein Blick brannte sich in meinen. "Du bist erstaunlich. Nichts an dir ist gewöhnlich, und das macht dich nur noch faszinierender. Du steckst voller Überraschungen. Wir verlieren nichts durch die Vereinbarung mit meinem Vater. Er hätte so oder so alles in seiner Macht stehende getan, um dich aus meinem Leben zu verdrängen. Wenn du gewinnst, kann er nichts mehr gegen dich sagen. Er wird gezwungen sein, unsere Beziehung zu billigen."
"Für den unwahrscheinlichen Fall, dass ich deinen Bruder auf wundersame Weise besiege, wird sich dein Vater dann wirklich an die Vereinbarung halten?"
"Das wird er. Ein Elf hält immer, was er verspricht. Er hat nur zugestimmt, weil er glaubt, dass du keine Chance hast zu gewinnen."
"Das klingt fair." Zögernd sah ich Leander an. "Ich mag dich wirklich. Sehr sogar. Aber ich bin noch nicht bereit, jemanden zu heiraten, das ist dir doch klar, oder? Ich bin erst neunzehn und fühle mich noch nicht in der Lage, über eine derart feste Beziehung nachzudenken."
Leander lächelte. "Elfen haben ein langes Leben. Es liegt in unserer Natur, auf lange Sicht zu planen. Keine Sorge, ich habe nicht vor, in nächster Zeit auf die Knie zu fallen und dir einen Antrag zu machen. Wer weiß, vielleicht passen wir am Ende nicht einmal gut zusammen."
Ich rückte etwas näher und neigte kokett den Kopf. "Ich hatte bisher den Eindruck, dass wir ganz gut zueinander passen.
"Da stimme ich dir zu." Seine Stimme senkte sich verführerisch. "Ich fühle mich zu dir hingezogen, Rina. Ich behaupte nicht, die Zukunft zu kennen, aber so, wie ich für dich empfinde, möchte ich keine Möglichkeit ausschließen. Wie siehst du das?"
"Es geht nichts über Möglichkeiten." Ich löste eine meiner Hände und fuhr mit den Fingerspitzen an seinem Unterarm entlang. "Ich hätte sogar nichts dagegen, diese Möglichkeiten jetzt sofort weiter zu erforschen."
Leander wölbte seine dunklen Augenbrauen. "Ist das so?"
"Der König sagte, er würde uns nicht aufhalten, solange wir diskret sind. Und ich habe ein privates Zimmer, weit weg von den Quartieren des Königs und der Königin, falls das wichtig ist."
Leander wurde ganz still. "Lädst du mich gerade in dein Zimmer ein?", fragte er.
"Ist es nicht das, was Mätressen tun?"
Seine Schultern spannten sich an. "Nur weil mein Vater das unterstellt hat, heißt das noch lange nicht, dass ich dich auch so sehe."
Ich lächelte ihn beruhigend an. "Das weiß ich. Und ja, ich lade dich in mein Zimmer ein. Wir werden bald wieder zur Schule gehen und haben dort kaum Zeit für uns. Als wir letzten Sommer hier waren, hatte ich nicht die Gelegenheit, dich richtig kennenzulernen, aber jetzt ... gibt es nur dich und mich."
Und Hunderte von Feen um uns herum, aber egal. Ich war nicht in der Stimmung, wählerisch zu sein, nicht während der Mann, den ich wollte, direkt vor mir stand und um sein Recht kämpfte, mit mir zusammen zu sein.
Leander musterte mich so intensiv, dass mir die Hitze ins Gesicht stieg und ich plötzlich unsicher wurde. Verlegen zuckte ich mit den Schultern. "Wir müssen aber nicht, wenn du nicht willst. Es war nur ein Vorschlag. Wenn du mit dem Training für meinen Kampf des Untergangs beginnen willst, ist das auch in Ordnung. Ich werde einfach ..."
Leander unterbrach mich, indem er seine Lippen auf meine presste, und alle Gedanken und Unsicherheiten verschwanden. Ich beugte mich zu ihm, schlang meine Arme um seinen Nacken und zog ihn näher zu mir. Seine Lippen waren voll und weich - die reine Perfektion. Als er meine Lippen teilte und unseren Kuss vertiefte, stöhnte ich unwillkürlich auf, und Leander zog sich zurück.
"Was? Was ist los?", fragte ich und ließ meinen Blick nervös über den Hof schweifen. "Beobachtet uns jemand?"
Schließlich richtete ich meine Aufmerksamkeit wieder auf ihn. Er starrte mich an, seine Augen glühten so intensiv, als ob er mich allein mit seinem Blick verschlingen würde. Ich biss mir auf die Unterlippe, und seine Augen folgten meiner Bewegung. Als sein Blick mich zu durchbohren drohte, fragte ich: "Leander? Ist alles in Ordnung?"
Es dauerte einen Moment, bis er mir antwortete. "Wenn du dir wirklich sicher bist, dann lass uns gehen."
Sofort sprang ich auf und zog an seiner Hand, um ihn zum Aufstehen zu bewegen. Ich eilte in Richtung meiner Gästegemächer, denn ich befürchtete, dass ich die Nerven verlieren würde, wenn wir noch länger hierblieben. Leander folgte mir, wurde aber langsamer, als wir den Rand des Hofes erreichten, und ließ meine Hand los.
"Oh, richtig", sagte ich. "Geheime Geliebte." Leanders Blick sich verdüsterte sich und ich bereute meine unbedachte Bemerkung.
"Rina ..."
"Das war ein Scherz. Aber keine Sorge, ich werde mich benehmen." Ich wandte mich in Richtung meines Zimmers, Leander direkt hinter mir, bevor ich mich noch einmal zu ihm umdrehte. "Zumindest, bis wir hinter verschlossenen Türen sind. Danach sind alle Vereinbarungen ungültig und ich kann mich nicht oft genug daneben benehmen."
Leander blinzelte ein paar Mal, und ich konnte nicht sagen, ob er schockiert oder erregt war. Während wir uns schnellstmöglich auf den Weg zu meinem Zimmer machten, fragte ich mich, wie es wohl sein würde, mit dem Prinzen zu schlafen. Wir hatten es beide nicht ausgesprochen, aber die Spannung, die sich zwischen uns aufbaute, zeigte deutlich, dass Leander wusste, was ich mir wünschte.
Mein Zimmer befand sich am gegenüberliegenden Ende des Palastes, und noch nie war mir das Gebäude so groß vorgekommen, mit seinen scheinbar endlosen, prächtig geschmückten Sälen und Zimmern. Jedes von ihnen war magisch gestaltet, sodass der Palast wie ein verwunschener Wald wirkte. Aber zum ersten Mal achtete ich kaum auf meine Umgebung, während ich mich bemühte, nicht im Eiltempo durch die Flure zu rennen.
Schließlich erreichten wir die schlichte Tür zu meinem Zimmer, die sich von denen, die sie umgaben, durch eine einzelne, in das rohe Holz eingewebte violette Blüte unterschied, deren Duft frisch und berauschend war. Während ich meine flache Hand an die Tür legte, um den Raum zu bitten, uns einzulassen, drehte mich gleichzeitig zu Leander um.
Ich wollte ihn fragen, ob er sich sicher sei, aber die eigentliche Frage war, ob ich mir sicher war. In seinem sanften Gesicht sah ich eine unerwartete Verletzlichkeit und mir wurde klar, dass er sich genauso fühlte wie ich – offen und aufgeregt. Angst stieg in mir auf, aber der Wunsch, mich mit diesem Mann auf eine Weise zu verbinden, wie ich es noch nie zuvor getan hatte, war bei weitem größer. Und als Leander sich an mich lehnte, sanft und zärtlich, als ob jede seiner Handlungen meine Erlaubnis erbat, sprang die Tür hinter mir auf. Da ich noch nicht um Einlass gebeten hatte, stürzten Leander und ich über die Schwelle, doch er fing mich auf, bevor ich fallen konnte. Er starrte mir in die Augen, als gäbe es in dieser verzauberten Welt nichts außer uns, und ich bemerkte kaum, dass sich die Tür hinter uns schloss. Welche Magie auch immer den Palast kontrollierte, sie hatte uns in meinem Zimmer eingeschlossen.
Alleine. Nur Leander und ich.
Mein Zimmer hatte ein Doppelbett und ein eigenes Bad mit einer tiefen Badewanne. Hier gab es keinen Rage und keinen Fury, keine dunklen Zauberer, keine verräterischen Vollstrecker. Es gab auch keinen älteren Bruder mit seinen wachsamen, verurteilenden Augen.
Mein Herzschlag wurde ruhig und gleichmäßig, während alles um mich herum verblasste. Die Ruhe verdrängte jede Spur von Angst, und ich lächelte.
Als Leander seine Lippen noch einmal auf meine drückte, hielt ich mich nicht zurück. Das Leben war dazu da, gelebt zu werden. Ich hatte meine Löwin verloren, aber nicht meinen Lebenswillen, meine Leidenschaft, meine Hoffnungen und Träume.
Ich war Rina Nelle Mont, nur eine andere Version von ihr und ich war dabei herauszufinden, wer - und was - ich war, und Leander Verion, der Prinz der Elfen, half mir dabei.
Unser Kuss vertiefte sich, und ich stöhnte auf. Ich würde mich nicht länger zurückhalten. Ich wollte einfach ich sein.
Ich hatte erwartet, dass der Mann, der die rothaarige Stacy mit der beeindruckenden Oberweite und den ewig grabschenden Händen, wie ein Accessoire in der Schule mit sich herumschleppte, auch im Schlafzimmer wusste, was er tat. Leander glitt mit den Lippen an meinem Hals entlang bis zu meinem Schlüsselbein. Aber als ich an den Ärmeln meines Kleides zerrte, um die störende Stoffschicht loszuwerden, die uns trennte, erstarrte er.
"Was ist los?", fragte ich, während er seine Lippen auf meine Haut presste.
"Es ist alles in Ordnung." Aber er löste sich von mir und trat einen halben Schritt zurück, sodass ich seine Flügel in der Silhouette sehen konnte. Unter anderen Umständen wären wir uns immer noch nahe genug gewesen, aber jetzt hatte ich das Gefühl, dass etwas definitiv nicht stimmte.
Ich zog den Ärmel meines Kleides wieder über die Schulter. "Bist du sicher, dass es dir gut geht?" Vergeblich versuchte ich, in seinen sonst so ausdrucksstarken Augen zu lesen, aber sein Blick richtete sich stur auf meinen Körper.
"Mir geht es gut, wirklich. Ich bin nur ein bisschen nervös, und das hat mich überrascht." Schließlich sah er auf und erwiderte meinen Blick. "Tut mir leid, damit habe ich nicht gerechnet. Es ist gleich vorbei." Er lehnte sich wieder an mich und hielt mich von der Seite fest, so dass ich fühlen konnte, dass das, was ihn beunruhigte, nichts mit seiner Anziehung zu mir zu tun hatte.
Ich legte meine Arme um seine Schultern, streifte dabei seine Flügel und schmiegte meinen Kopf an seinen Hals. "Wir müssen nicht weitergehen."
Ein Zittern der Begierde durchfuhr ihn, und ich wusste, dass mein Atem daran schuld war. Ich hatte absichtlich gegen seine nackte Haut geflüstert.
"Du verstehst das falsch. Ich will unbedingt weitermachen."
Wärme flammte in meiner Brust auf. Ich war es nicht gewohnt, dass Jungs - Männer - so offen mit ihren Gedanken und Gefühlen umgingen. Bisher hatte ich gedacht, dass der einzige Weg, in der Dating-Welt zu überleben, darin bestand, meine wahren Gedanken zu verbergen, um mich nicht verletzlich zu machen und mein Herz nicht zu riskieren. Aber Leander war so offen und schien keine Angst vor dem Schmerz zu haben, den ich ihm zufügen könnte. Liebe war gefährlich und riskant, aber das hatte den Elfen nicht daran gehindert, seinem Vater gegenüber anzudeuten, dass er mich vielleicht wirklich lieben könnte. Warum also zog er sich jetzt zurück?
Leander schluckte, als müsste er sich zusammenreißen, und zog mich dicht an sich. Alle Gedanken wurden unwichtig, als seine Lippen sich mit einer unendlichen Zärtlichkeit über meine bewegten, und ich vertiefte den Kuss, wollte alles von ihm haben. Seine Zunge umschlang meine. Seine Hände fuhren über meinen Körper, streichelten meine Schultern, meinen Rücken, meine Taille ...
Und trotzdem war es nicht genug. Es war so unzureichend, dass mir ein leises Knurren entfuhr. Kurz dachte ich an meine verlorene Löwin, verdrängte diesen Gedanken aber sofort und ersetzte ihn durch mein rasendes Verlangen nach dem Elfenprinzen. Wo seine Berührung sanft gewesen war, war meine fordernd. Ich grub meine Finger in seine Schultern, seinen Rücken, seine Taille, wollte jeden Teil von ihm. Als ich seinen Hintern umfasste und sein Becken fest gegen meins drückte, stieß sein Atem heftig in meinen Mund
"Bevor wir weitergehen, muss du noch etwas wissen." Seine Worte klangen weit entfernt in meinem entrückten Geist. Einen Moment lang wunderte ich mich über Leanders Wirkung auf mich; kein Mann vor ihm hatte mich je so in seinen Bann gezogen.
"Hmm", murmelte ich unverbindlich gegen seine Lippen.
"Ich ... ich habe noch nie mit einer Frau geschlafen."
Ich blinzelte ihn an und bemühte mich, den Schleier zu lichten, der meinen Verstand vernebelte. "Hast du mit einem Mann geschlafen?"
"Was? Nein. Ich habe es noch nie getan ... mit niemandem."
Mein Herz klopfte wie wild und meine frühere Angst vor Ablehnung flammte auf. "Und du willst es auch nicht mit mir tun?" Ich wollte die Frage eigentlich nicht stellen. Seine Begeisterung für mich und die Art und Weise, wie sein Körper verriet, dass er mich wollte, hätten ausreichen müssen, um meine Zweifel zu vertreiben. Aber die Angst, dass ich nicht genug war, hatte sich tief in mir eingenistet. Sie war furchtbar hartnäckig und flüsterte mir zu, dass ich vielleicht nicht das war, was Leander wollte. Mein ganzer Körper verspannte sich und verscheuchte die Hitze meiner Erregung, während ich atemlos darauf wartete, dass Leander diese Angst vertrieb.
Seine Hände umfassten meine Arme und rissen mich aus dem Strudel der Gefühle, der mich immer tiefer zog. "Rina." Er wartete, bis ich meinen Blick auf seine Augen richtete. "Ich möchte nichts mehr, als mein erstes Mal mit dir zu erleben. Ich bin nur nervös, das ist alles, und ich wollte, dass du verstehst, warum ich ein wenig unsicher bin."
Mein Blick verriet offenbar meine Zweifel. Meine Gefühle hatten die Kontrolle übernommen, ich handelte irrational, wie so häufig.
"Rina", drängte er erneut, "bitte versteh mich nicht falsch. Ich möchte sehr gerne mit dir schlafen. Ich zögere nicht deinetwegen. Es ist nur ... ich bin es gewohnt, zu wissen, was zu tun ist. Mein ganzes Leben lang wurde ich darauf trainiert, in allem, was ich tue, der Beste zu sein. Ich ... Mist, das funktioniert so nicht."
Seine Augen leuchteten wie zwei Sterne, als er mich erneut küsste. Aber nicht wie zuvor. Diesmal verriet sein Kuss die geheimen Ängste seines eigenen Herzens, die ihn dazu drängten, sich zurückzuhalten, die ihn dazu gebracht hatten, mich im letzten Schuljahr wegzustoßen, um mich vor ihm - und ihn vor mir - zu schützen.
Aber während sein Kuss meinen Körper, meinen Verstand und mein Herz entflammte, teilte ich die Erkenntnis, zu der er offensichtlich gelangt war: Wir durften nicht zulassen, dass die Angst unsere Entscheidungen beherrschte. Und so ließen wir gemeinsam unsere Ängste los, und sie vermischten sich in unserem Kuss, wo sie Feuer fingen und verglühten. Die Chance auf wahre Liebe war jedes Risiko wert.
Als diesmal seine Hände an meinen Ärmeln zerrten und so den Ausschnitt meines Kleides bis unter meine Brüste zogen, legte ich beide Hände an sein Gesicht, brachte seinen Mund ganz nah an meinen und teilte ihm flüsternd mit, was ich noch niemandem verraten hatte: "Ich bin auch noch Jungfrau."
Seine Augenlider flatterten vor Überraschung, doch als er seinen Kopf zurückziehen wollte, schüttelte ich den Kopf. "Nicht jetzt. Ich will jetzt nicht reden. Dafür ist später Zeit."
Ich legte meine ganze Überzeugung und mein Verlangen in jede Bewegung meiner Lippen und meiner Zunge. Jedes Stöhnen, das sich zwischen uns entlud, unterstrich meine Wahrheit. Ich wollte Leander, wie ich noch nie einen Mann zuvor gewollt hatte.
Hastig zerrte ich an der Seide, die meine Brüste umschloss, bis ich sie ganz befreit hatte, meine Brustwarzen streckten sich ihm begierig entgegen. Er keuchte und löste sich von mir, um mich anzusehen. Sein hungriger Blick huschte über meinen nackten Oberkörper, wanderte von meinen Brüsten zu meinem Gesicht und zu meinem nackten Bauch.
Blitzschnell zog er sich die Tunika über den Kopf und warf sie achtlos zu Boden. Dann drückte er mich an seine muskulöse Brust.
Mein Kopf fiel nach hinten, als sich sein Mund auf meinen nackten Körper senkte. Zweifel und Gedanken verschwanden und ließen mich vollkommen und wunderbar entblößt zurück, bereit für all das Vergnügen, das Leander mir so begierig bereitete. Seine Zunge leckte über meine Brüste und ich stöhnte hemmungslos auf und verschränkte meine Hände in seinem langen Haar. Jetzt war er es, der stöhnte, und ich zog fester.
Als er mich zum Bett führte und mich sanft darauf niederließ, schloss ich die Augen, bereit, mich ihm hinzugeben. Jede Berührung seiner Hände und seines Mundes war für mich wie ein Zauber, der ein Feuer in mir entfachte, von dem ich nicht gewusst hatte, dass es existierte und das tief in mir brannte. Leander befreite mich von meinem Kleid und ich hob meine Hüften an, um es ihm zu erleichtern, die letzte Barriere zwischen uns zu entfernen. Und als er sich mit seinem nackten Körper über mich beugte, gehorchte ich seiner stummen Aufforderung, ihm in die Augen zu sehen, während wir beide zum ersten Mal eins wurden.
Er breitete seine Flügel zu beiden Seiten hinter sich aus, deren große Spannweite die Welt außerhalb ausblendete. Dann senkte er sein Gesicht zu meinem, während seine Augen mit einer Intensität leuchteten, die meiner in nichts nachstand. Glaube, Hoffnung und Zärtlichkeit strahlten aus seinem Blick, während wir verschmolzen. Er raubte mir den Atem ... bevor er mich erfüllte und seine Hoffnung teilte.
Mein Herz schlug schneller, als das Gefühl mich verzehrte und mich in Besitz nahm. Ich wurde zu einem ganz neuen magischen Geschöpf. Und für die Dauer meiner Verwandlung ließ ich Leanders Blick nicht los.
* * *
Ich lag in Leanders Armen, mein Körper halb auf dem seinen, unsere Glieder ineinander verschlungen, ein perfektes Abbild der Verschmelzung unserer Herzen, vielleicht sogar unserer Seelen. Meine Wange lag auf seiner Brust und ich stieß einen zufriedenen Seufzer aus.
"Hey", murmelte er, strich mit einer Hand über mein langes Haar und zog mich mit seinem anderen Arm fester an sich. "Ich dachte, du wärst für einen Moment eingeschlafen."
"Hmm, nein, nur glücklich."
Er senkte seinen Kopf auf den meinen, seine Lippen lagen auf meinem Scheitel. "Ich auch. Das war unglaublich. Ich wünschte, ich hätte uns im letzten Schuljahr nicht auseinandergehalten mit meinem Vorsatz, etwas Ehrenhaftes zu tun."
Ich lachte entspannt auf. "Hiervon hätte ich wirklich viel gebrauchen können."
Leander gab mir einen leichten Kuss auf die Stirn, und ich hob meinen Kopf an seiner Brust entlang nach oben, um seinem Blick zu begegnen. "Ich werde dir so viel Liebe geben, wie du willst", sagte er. "Alles, was ich will, ist, dich glücklich zu machen."
Mein Herz machte einen unbeholfenen Purzelbaum, es fühlte sich an, als würde es in meiner Brust schwimmen.
"Ist dir das unangenehm?", fragte er.
"Nein, natürlich nicht. Überhaupt nicht." Auch wenn das nicht ganz die Wahrheit war. "Ich finde toll, was du gesagt hast; ich liebe es, dass du dich nicht zurückhältst und mir sagst, was du fühlst. Ich bin das nur einfach nicht gewohnt. Die meisten Männer halten sich zurück. Sie wollen nicht schwach wirken, indem sie zeigen, dass ihnen etwas an dir liegt."
"Fürsorge ist keine Schwäche, sondern Stärke."
"Da hast du recht." Irgendwann konnte ich mich bestimmt selbst überzeugen, dass ich mich ihm gegenüber nicht durch Zurückhaltung schützen musste. "Ich liebe es, dass du dich so um mich sorgst. Du bist nur anders als die Männer, die ich gewohnt bin."
"Ist das etwas Gutes?"
Ich küsste seine Brust, die bis auf ein paar dunkelsilberne Haare kahl war, und ließ meine Augenlider zufallen. "Es ist großartig. Besser geht’s nicht, wirklich. Du bist alles, worauf ich gewartet habe." Na also. Es war viel einfacher, mein Herz auszuschütten, wenn seine silbernen Augen nicht in bis meine Seele starrten. "Ich liebe es, dass du anders bist. Ich liebe es, dass du ... magisch bist."
"Du bist auch magisch", flüsterte er.
"Ich bin froh, dass ich mit dem Sex bis zu dir gewartet habe."
"Das bin ich auch, aber ich frage mich warum du gewartet hast, obwohl du doch mit anderen Männern ausgegangen bist?"
"Weil das keine Männer waren, jedenfalls noch nicht. Ich wollte, dass mein erstes Mal etwas ganz Besonderes ist. Ich wollte Zuneigung für den Mann empfinden, mit dem ich dies teilen würde. Vor dir habe ich mich bei niemandem sicher gefühlt. Ich hatte nie das Gefühl, hmm, ich weiß auch nicht, bei dir fühle ich mich wie eine Königin oder so."
"So sollte es sein. Aus diesem Grund habe ich auch gewartet. Du hast meinen Vater gehört, ich durfte mir jede Konkubine nehmen, die ich wollte. Aber die Mädchen, mit denen ich vor dir zusammen war, haben mich immer als eine Art Trophäe gesehen. Sicher, ein paar von ihnen mochten mich, aber sie alle erhofften sich etwas, was ich für sie oder ihre Familien tun könnte, sofort oder später."
"Das muss hart sein. Aber ich glaube, ich kann es ein Stück weit nachvollziehen. Alle Kerle, mit denen ich zusammen war, schienen mich immer nur wegen meines Körpers zu wollen." Ich kniff die Augen zusammen, weil meine Wangen bei diesem Geständnis heiß wurden.
"Du hast einen wunderschönen Körper, das ist offensichtlich, aber ich glaube, er ist deshalb schön, weil er dein Inneres widerspiegelt."
Ein dicker Kloß bildete sich in meiner Kehle. "Weißt du, die Menschen sagen nicht solche Dinge wie du. Ich bin nicht sicher, ob sie überhaupt so denken."
"Das sollten sie aber, und du scheinst meine Denkweise zu teilen. Du hast auf die Liebe gewartet, bevor du dich selbst gegeben hast. Und ich fühle mich unglaublich geehrt, dass du dich entschieden hast, mir deine Unschuld zu schenken. Ich danke dir."
Ich nickte gegen Leanders Brust, unfähig, ein Wort zu sagen. Vermutlich verstand er, dass ich ein wenig Zeit brauchte, um seine Worte zu verarbeiten.
"Schon als kleiner Junge wusste ich, dass ich mir die Frau, die ich heirate und mit der ich mein Leben teile, nicht würde aussuchen können, und als ich alt genug war, um zu verstehen, wie schwer das werden würde, schwor ich mir selbst zu entscheiden, wem ich mein Herz schenke. Mein Vater mag entscheiden, wen ich heirate, aber er kann nicht über mein Herz bestimmen. Ich kann lieben, wen ich will, und es gibt nichts, was er dagegen tun könnte. Mit einigen der Mädchen, die sich um mich bemühten, habe ich ein gewisses Maß an Intimität geteilt, aber wenn ich ihnen diesen Teil von mir vorenthielt, hatte ich das Gefühl, meinem Vater zu trotzen. Weder er noch die Mädchen und ihre Familien konnten mich für ihre politischen Manipulationspläne benutzen."
"Willst du damit sagen, dass die Familien der Mädchen sie zu dir geschickt haben?" Der Gedanke schockierte mich, obwohl die Spannungen am Hof des Königs auf alle möglichen Machtspielchen schließen ließen.
"Natürlich. Für ihre Familien sind sie genauso Spielbälle, wie ich für meinen Vater. Sie alle versuchen, die Aufmerksamkeit des Prinzen auf sich zu ziehen, auch wenn ich der zweite in der Thronfolge bin."
"Und was ist mit deiner Mutter?"
"Sie hat kein Mitspracherecht, nicht in dieser Sache. Die Beziehung meiner Eltern ist kompliziert und etwas, das ich lieber nicht besprechen möchte, wenn ich nackt mit dir im Bett liege. Da denke ich lieber an andere Dinge."
"Ach ja? An was zum Beispiel?", neckte ich ihn.
"Ich habe gefühlt, dass sich nicht nur unsere Körper verbunden haben, sondern auch unsere Seelen. Ich hatte gehofft, dass es so sein würde. Es fühlte sich so an, als hätte meine Magie nur darauf gewartet, sich mit deiner zu verbinden. Als ob ..."
"Als ob wir füreinander bestimmt wären." Mein Puls beschleunigte sich. Es hatte mich viel Mut gekostet, das zu sagen.
"Genauso ist es. Meine Magie mag dich." Er zog mich auf sich. "Alles an mir mag dich." Anzüglich wackelte er mit den Augenbrauen, während sein Körper seinen Teil dazu beitrug, seine Aussage zu unterstreichen.
"Das ist gut", lächelte ich, "ich mag dich auch sehr."
"Darf ich ... möchtest du es noch einmal tun?"
Ich grinste. "Ich will es wieder und wieder und wieder tun. Wie gesagt, ich habe es satt, mich zu benehmen und mir das Leben vermiesen zu lassen. Ich will leben und alle Freuden annehmen, die es mir bietet."
Sein Lächeln wurde breiter. "Du bist nicht wund?"
Ich biss mir auf die Lippe, fuhr dann aber fort. "Ich habe das Gefühl, dass du mich heilst. Ich weiß, es ergibt keinen Sinn, aber es fühlt sich an, als würdest du mich und meine Magie heilen."
Er grinste. "Ausgezeichnet. Dann darf ich mich gut dabei fühlen, dich noch einmal zu …?"
"Schatz, du darfst so oft, wie du willst. Ich werde dasselbe tun."
"Ist das ein Versprechen?"
"Auf jeden Fall." Um es ihm zu beweisen, setzte ich mich mit gespreizten Beinen auf ihn und fuhr mit meinen Händen erst an seiner Brust entlang und dann zu seinem Bauch hinunter. Als ich mich zu ihm hinunterbeugte, um ihn zu küssen, pressten sich meine Brüste an seinen Oberkörper, und er schlang seine Flügel um uns als sei ich sein Eigentum.
Magie lag in der kühlen Luft des Schlafzimmers, während die Welt - und ihre Sorgen – im Nichts verschwand.
Abgesehen von der Zeit, in der Leander mich für meinen Kampf des Untergangs trainierte, vergingen die restlichen drei Wochen der Winterferien in einem Gewirr aus Gliedmaßen, Lippen und geflüsterten Hoffnungen. Er verbrachte jede Nacht in meinem Zimmer, und seine Zuneigung erwies sich als Balsam für mein verletztes Herz und meine Magie. Wenn ich morgens aufwachte, empfand ich als erstes Zufriedenheit, was es mir viel leichter machte, den Verlust meiner Löwin zu ertragen. Es gab sogar einen kleinen Teil in mir, der die winzige Hoffnung hegte, ich würde einen Weg finden, sie zurückzubekommen, auch wenn ich nicht die geringste Ahnung hatte, wie ich das schaffen sollte.