Die Sichel des Todes - Maria Rhein - E-Book

Die Sichel des Todes E-Book

Maria Rhein

4,9

Beschreibung

Münster, 1877. Kommissar Heinrich Maler wird von der Preußischen Geheimpolizei beauftragt, den Millionär John Rodman, der seit einiger Zeit Drohbriefe erhält, zu beschützen. Kurz darauf findet man Rodman erhängt in seinem Arbeitszimmer. Alle Spuren deuten auf einen Zusammenhang mit einem verschollen geglaubten Urevangelium, dessen Auftauchen die Kirche in ihren Grundfesten erschüttern könnte. Hat die Kirche etwas mit dem Mord zu tun oder hat der Auftragsmörder »Die Sichel« seine Hand im Spiel?

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Maria Rhein  / Dieter Beckmann

Die Sichel des Todes

Historischer Kriminalroman

Impressum

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© 2016 – Gmeiner-Verlag GmbH

Im Ehnried 5, 88605 Meßkirch

Telefon 0 75 75 / 20 95 - 0

[email protected]

Alle Rechte vorbehalten

1. Auflage 2016

Lektorat: Claudia Senghaas, Kirchardt

Herstellung/E-Book: Mirjam Hecht

Umschlaggestaltung: U.O.R.G. Lutz Eberle, Stuttgart

unter Verwendung des Bildes: © https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Cornelis_Norbertus_Gysbrechts_-_Quodlibet.jpg

ISBN 978-3-8392-5078-5

Widmung

Für Binetha und Karsten.

­

Prolog: Münster im Jahre 1535

Er konnte das Klirrender Waffen und das Geschrei der Verwundeten kaum noch vom Tosen des Unwetters unterscheiden, das über Münster tobte. Fast erschien es ihm so, als sei das Brausen des Sturms die Antwort Gottes auf das grausame Kampfgetümmel. Schwer atmend streifte er sich das verdreckte Wams eines toten Landsknechtes über. Es stank nach Blut und Schweiß, aber so gekleidet würde Bernhard Rothmann, der Worthalter des Königs von Zion, vielleicht der Hölle von Münster entkommen. Er stolperte in den Keller hinunter, entzündete einen Kienspan und löste zwei Steine, hinter denen er sein kostbares Gut verstecken wollte. Bernhard bückte sich tief hinunter, um in die Öffnung zu schauen, und schnürte ein Lederbündel auf, das ihm Hinrich Krechting mit dem Auftrag gegeben hatte, es im Keller seines Hauses zu verstecken. Soweit er fühlen konnte, mussten sich Perlen und Goldstücke darin befinden. Nichts anderes hatte Bernhard vom Kanzler des Königs erwartet. Wenn es Hinrich möglich gewesen wäre, hätte er, im Wissen um das Ende der Herrschaft Jan van Leidens, jede Unze Gold aus der Schatzkammer des Königs von Münster zur Seite geschafft, dachte er. Die Zeit schritt unaufhaltsam fort, und der Platz in dem Versteck ließ nur wenige Habseligkeiten zu. Bernhard legte das Bündel in die obere Maueröffnung und verschloss sie mit dem herausgelösten Stein. Nun kam endlich der wichtigste Teil seiner Mission. Bernhard spürte, wie seine Hände zitterten, als er die Kostbarkeit ergriff, die er um jeden Preis vor den gottlosen Landsknechten und den Falschgläubigen in Sicherheit bringen musste. Es galt, das Einzige zu retten, was in seinen Augen von Wert war. Vor Wochen hatte er das Pergament und den Ring entdeckt, ohne zunächst den wahren Wert seines Fundes zu begreifen. Doch nach und nach verstand er, um was es sich handelte. Er betrachtete das Dokument in seiner Hand. Es würde ihm den Weg zu einem unendlich kostbaren Schatz weisen. Vorsichtig legte er den Ring und das Pergament in ein Holzkästchen und deponierte es in einer zweiten Öffnung in der Mauer. Bernhard verschloss auch sie mit einem Stein und vergewisserte sich, dass alles wieder unverdächtig am rechten Platz war. Dann griff er nach dem mitgebrachten Werkzeug, schlug das Zeichen des Fisches in den Sandstein und verließ unbemerkt das Haus. In der Dunkelheit der Nacht hallten die Schreie der Kämpfenden bedrohlich durch die Straßen Münsters. Sie klangen so nah, dass sein vom Hunger getrübtes Hirn ihm jeden Schatten als bedrohlichen fürstbischöflichen Gegner vorgaukelte. Hoffentlich gelang es ihm, die Wagenburg noch rechtzeitig zu erreichen. Die Schergen des Bischofs ermordeten jeden, den sie zu fassen bekamen. Eile war geboten. So schnell er konnte, hastete Bernhard weiter, in der bangen Sorge um das Leben seiner Brüder im rechten Glauben. Nur noch um die letzte Häuserecke, dachte Bernhard und verlangsamte seine Schritte. Er erkannte die Barrikade, die seinen Weg versperrte. Eine gespenstische Ruhe lag über den umgestürzten Wagen, den Bergen von Trümmern, Holz, Möbeln und Schutt. Bernhard schlich, sich Schritt für Schritt herantastend, vorwärts. Das Geräusch eines Schwertes ließ ihn zurückfahren.

»Der Friede Gottes sei mit dir!«, war alles, was er noch sagen konnte. Er rutsche aus, verlor den Halt und fiel zu Boden. Als er den Kopf hob, sah er eine große Gestalt, die sich über ihn beugte, seinen Arm ergriff und ihn wieder auf die Beine zog.

»Um ein Haar hätte ich Euren Kopf gespalten.«

»Schemering! Dem Herrn sei Dank!«

Wolter Schemering, ehemaliger Mundschenk im Königreich des Jan van Leiden, eilte ihm voraus in die Wagenburg. Dort angekommen trat Hinrich auf ihn zu. »Bernhard, gelobt sei der Allmächtige Gott! Wie gut, Euch lebendig zu sehen! Ein Wunder, dass Ihr noch lebt! Ihr habt alles erledigt?«

Bernhard antwortete mit einem Nicken und deutete dann auf die Eingeschlossenen. »Das Wunder ist jedoch ebenso auf Eurer Seite. Es war ein Leichtes, sich der Wagenburg zu nähern. Wie könnt Ihr Euren Wachen nur solch eine Nachlässigkeit durchgehen lassen?«

»Alle sind übermüdet, auch unsere Gegner. So lange trotzen wir bereits der übermächtigen Streitmacht des Fürstbischofs. Bisher konnten sie sich nicht auf Lanzenlänge nähern. Und immer noch haben wir genügend Pulver und Kugeln, sie uns vom Leibe zu halten.«

»Bis jetzt!«, zischte Bernhard vor sich hin.

Hinrich wollte sich von ihm wegdrehen. Da ergriff Rothmann energisch den Arm des königlichen Kanzlers. »Hinrich, wir haben lange über unsere Lage gesprochen und sind uns beide einig, dass der gerechten Sache Christi hier nicht mehr gedient werden kann. Unser Versuch, in Münster das ›Neue Jerusalem‹ zu erschaffen ist gescheitert. Unser aller Verderben steht bevor. Und wir beide kennen die Wurzeln des Übels. Wenn es uns aber gelingt, unser Leben zu retten, so wird es vielleicht möglich sein, ein anderes Gott wohlgefälliges Reich zu gründen. Sieh selbst, was aus dem Königreich Jans des Gerechten geworden ist.«

Hinrich blickte sich um, und Bernhard fuhr fort: »Wir haben zu lange die Augen vor der Scharade geschlossen, die der angebliche Prophet uns vorgespielt hat.«

»Ja, ich weiß«, stimmte Hinrich ihm zu. »Ich hätte energischer gegen sein Ansinnen vorgehen müssen, spätestens, als er im letzten Sommer seine Offenbarung zur Vielweiberei kundtat. Unfassbar, welches Ausmaße der Frevel angenommen hat. Alles nur wegen eines Mannes, der sich zum Propheten berufen sah und selbst zum König ernannte. Prunksucht, Völlerei und blutdürstiges Morden.«

»Hinrich! Wir alle haben ihn zu dem gemacht, was er geworden ist. Wir alle haben an ihn geglaubt! Er hat uns verhext mit seinem prophetischen Gehabe. Selbst Hungers waren wir gewillt zu sterben.«

Bernhard hielt es für besser, einen Moment zu schweigen, und dachte an die letzten Monate. Dann sprach er zögernd weiter: »Ich erinnere mich noch gut, als wir alle beim Abendmahl vor dem Dom gesessen sind und seine Worte gehört haben: ›Seid ihr alle willig, des himmlischen Vaters Willen zu tun und zu leiden?‹ Wir alle, Hinrich, du, ich und die Einwohner Münsters haben ihm darauf zugejubelt und gerufen: ›Ja, bis zum Tode!‹ Wir alle sind mitschuldig. Ich habe geglaubt, dass der wahre Glaube, der die Irrlehren des Papstes aufdeckt, triumphieren wird, und dass die Weissagungen eintreffen. Doch dies geschieht nicht mehr.« Bernhard fühlte, wie seine eigenen Fehler auf seiner Seele lasteten, und die Worte kamen immer leiser über seine Lippen. »Ist es nicht unsere Pflicht, getreu dem Worte Gottes zu leben? Vielleicht aber wissen wir noch nicht alles, Hinrich. Was wäre, wenn wir nicht die wahren Worte des Herrn kennen, wenn sie uns noch verborgen sind?«

Bernhard sah den ungläubigen Blick Hinrichs. »Was meint Ihr? Ihr sprecht in Rätseln.«

In kurzer Zeit schon würde ihr Kampf beendet sein, und sie mussten sich den bischöflichen Truppen geschlagen geben. Es drängte Bernhard danach, seine Entdeckung mit einer menschlichen Seele zu teilen. Er musste endlich jemandem von seinem Fund erzählen, endlich mit jemandem über das Geheimnis reden. Dass er das Pergament und den Ring ebenfalls im Hause Krechtings versteckt hatte, durfte jedoch niemand wissen. »Ihr erinnert Euch daran, dass ich den König um die Reliquie des Heiligen Paulus bat?« Hinrich nickte.

Bernhard fuhr fort: »Eine göttliche Stimme gebot mir des Nachts, sie zu öffnen. In der Reliquie fand ich neben einigen wenigen Knochensplittern etwas, das alles verändert hat, Hinrich. Zu niemandem habe ich ein Wort darüber verloren. Zunächst wusste ich nicht, was ich von dem halten sollte, aber dann kamen die prophetischen Träume. Ich sah grausame Bilder. Bilder, die sich bei Licht bewahrheiteten, und mit jedem Tag wuchs in mir die Gewissheit, dass das, was wir für die Wahrheit halten und in unserer heiligen Bibel lesen, noch nicht alles ist. Die wahren Worte des Herrn sind uns noch verborgen, Hinrich!« Bernhard dachte an das Ausmaß dessen, was sein geheimer Fund bedeuten konnte. Dann starrte er auf seine Hände, die sich in Hinrich Krechtings Arm krallten.

Hinrich starrte ihn entgeistert an und riss seinen Arm aus Bernhards Griff. »Was redet Ihr da, Rothmann?«

Bernhard wollte vermeiden, dass jemand hörte, wovon sie sprachen. Er schaute sich prüfend um, doch niemand schien sie zu beobachten. Trotzdem senkte er seine Stimme. »Ich weiß, dass ein unfassbar wertvoller Schatz an geheimem Ort versteckt liegt. Wer den Schatz findet, wird in der Lage sein, die Macht der Kirche zu zerstören.«

»Warum habt Ihr Euer Wissen nicht König Jan offenbart? Ihr hättet uns zum Sieg über die Gottlosen verhelfen können!«, zischte Hinrich ihm entgegen.

»Nein!« Bernhard war erbost. »Die Herrschaft Jan van Leidens fußte auf falschen Schriften. Die Weissagungen und Prophezeiungen des Jüngsten Gerichts sind falsch wie alles, worauf sie gründen. Denn das, was wir als Heilige Schrift kennen, ist unvollständig!«

Hinrich sah ihn nachdenklich an. Bernhard drängte es fortzufahren: »Und somit war das ›Neue Jerusalem‹ von Beginn an dem Untergang geweiht. Wir müssen erst wissen, was die wahren Worte Christi sind, um diese befolgen zu können.«

Hinrich starrte ihn an, schwieg und wandte sich dann zur Seite. Schließlich sagte er: »Rothmann, was immer Ihr gefunden habt: So Gott will, werden wir diesem Gemetzel entrinnen und zu späterer Zeit das Geheimnis ergründen. Es gibt dringlichere Dinge, um die wir uns jetzt sorgen sollten. Was zum Beispiel macht unser sogenannter König jetzt? Wo ist er? Warum kämpft er nicht an unserer Seite bis zum bitteren Ende?«

Während sich Hinrich weiter über Jan van Leiden und dessen Feigheit ausließ, musste Bernhard an das Versteck des Pergaments denken. Er wusste, dass er alles getan hatte, das Pergament vor dem Zugriff der Landsknechte und aller anderen Unwissenden zu bewahren. Wenn die Zeit gekommen ist, werde ich den heiligen Schatz mit Gottes Hilfe finden, dachte er. Mehr konnte er im Moment nicht tun. Er wandte sich wieder Hinrich zu: »Nicht nur der König ist verschwunden! Viele seiner Würdenträger und sogenannten Herzöge haben sich aus dem Staub gemacht!«

Hinrich legte ihm seine Hand auf die Schulter. »Es ist nun an uns, den wahren Glauben zu retten.«

»Ja.«

»Seid vorsichtig und wartet, bis der Sturm sich gelegt hat, der über uns hinwegfegt. Und sollten wir ihn überleben, so wird das wahre Reich Christi neu erstehen«, sagte Hinrich.

Plötzlich wurde ihr Gespräch unterbrochen und Hinrich zum Rand der Verschanzung gerufen. Bernhard erkannte im noch schwachen Licht der Morgendämmerung Parlamentäre der fürstbischöflichen Truppen, die eine weiße Fahne mit sich führten. Eine Zeit lang verhandelten sie miteinander, dann kehrte Hinrich ins Innere der Wagenburg zurück. »Die Unterhändler bieten freien Abzug und Geleit, wenn wir uns ergeben. Das ist göttliche Fügung und unsere letzte Möglichkeit, unsere Haut zu retten. Man gibt uns nur eine kurze Bedenkzeit.« Hinrich nickte ihm zu, und Bernhard verstand, dass er bereit war, das Angebot anzunehmen. Alle Umstehenden stimmten mit einem erleichterten Murmeln zu, und Hinrich Krechting schickte die Parlamentäre zurück zu den Befehlshabern mit der Zusage der Niederlegung aller Kampfhandlungen.

Während die Waffen schwiegen, bereiteten sich die eingeschlossenen Wiedertäufer für den Auszug aus der Stadt vor. Vereinzelt hörte Bernhard Stimmen der Männer, die glaubten, es müsse ihnen erlaubt sein, noch zu ihren Häusern zu gehen und einige Besitztümer mitzunehmen. Bernhard fühlte, wie die Niedergeschlagenheit der letzten Tage allmählich in eine Erleichterung umschlug, die einzig durch den drängenden und allgegenwärtigen Hunger geschmälert wurde.

»Es ist so weit«, hörte Bernhard die leise Stimme Hinrichs neben sich, drehte sich um und erblickte im Morgenlicht fünf Menschen auf die Wagenburg zukommen. Es handelte sich um drei bewaffnete Landsknechte und zwei Offiziere, die den Bewaffneten vorausgingen. Der Ranghöchste blieb mit einem verwunderten Gesichtsausdruck einige Schritte vor ihnen stehen.

»Hinrich Krechting? Ihr seid es tatsächlich!«

Der Offizier trat auf Hinrich zu und streckte seine Hand aus.

»Gott zum Gruße, Oberst von Raesfeld«, erwiderte Hinrich.

»Ich habe schon vernommen, dass Ihr Euch unter den Täufern von Münster befindet. Euch lebend anzutreffen, freut mich.«

»Auch ich bin erfreut, Euch zu sehen. Es ist viel geschehen in den letzten Jahren, ich hoffe, Eure Familie ist wohlauf?«, sagte Hinrich zu dem Offizier, den er gut zu kennen schien.

»Dank Gottes Schutz geht es den Meinen gut. Unsere Befehlshaber haben den hier Eingeschlossenen freien Abzug zugesichert, wenn jeder seine Waffen niederlegt und unverzüglich die Stadt verlässt.«

Bernhard sah, dass Hinrich dem Oberst zunickte. Oberst von Raesfeld trat ganz nah an Hinrich Krechting heran und übergab ihm ein Schreiben. »Ich glaube, es ist sicherer, wenn Ihr einen Passierschein mit Euch führt, der es Euch und Euren engsten Vertrauten ermöglicht, die Stadt und den Belagerungsring zu durchqueren.« Dann sagte er leiser: »Der alten Bekanntschaft wegen.«

Er trat einen Schritt zurück und ließ Hinrich Krechting, Bernhard Rothmann und weitere 22 Männer passieren.

I. Kapitel: Münster im Jahr 1877

Heinrich Maler sah den Droschken und Landauern zu. Auf der Lindenallee herrschte geschäftiges Treiben. Die Geräusche der Stadt – rollende Kutschen und die Rufe der Kutscher – vermischten sich mit dem Stimmengewirr der Menschen, die an diesem herrlichen Spätherbsttag des Jahres 1877 zum Flanieren unterwegs waren. »Berlin bleibt doch Berlin!«, sagte Heinrich zu seinem Kutscher Jolmes Winterbach, der neben ihm auf der Bank saß, lehnte sich zurück und atmete tief ein.

Jolmes zog die Nase kraus. »Ja. Es ist schon ganz nett hier, wobei es sich in Münster auch nicht schlecht leben lässt.«

Heinrich blinzelte in die Sonne und drehte seinen Kopf zu Jolmes. Seit den Ereignissen in Münster, bei denen er gemeinsam mit Jolmes einen gefährlichen Mörder dingfest machen konnte, war ihm der junge Mann mit dem Hinkefuß ein echter Freund geworden. Zunächst hatte Heinrich darüber nachgedacht, dem Polizeidienst als Kommissar in Münster den Rücken zu kehren, sich dann aber auf Drängen seines Vorgesetzten Wittemeier doch anders entschieden. Im Grunde war er mit seinem Leben zufrieden, genoss als Polizeikommissar in Münster hohes Ansehen und hatte seine Vergangenheit bei der preußischen Geheimpolizei glücklicherweise hinter sich gelassen. Bis jetzt, dachte er. Sie werden mich wohl niemals ganz in Ruhe lassen. Vor zwei Wochen war ein Schreiben aus Berlin gekommen, in dem er aufgefordert wurde, bei seinem ehemaligen Kollegen Otto Weber im Zentralen Nachrichtenbüro vorzusprechen. Die Behörde wurde mittlerweile von Geheimrat Weber geleitet. Eigentlich war die Polizeiarbeit seit der Bismarck’schen Reichsverfassung grundsätzlich Angelegenheit der Bundesstaaten. Eine Ausnahme bildete hierbei die preußische Geheimpolizei als Reichssache. Doch was sollte das Reich schon in Gefahr bringen? Wahrscheinlich mal wieder Katholiken oder Kommunisten, dachte Heinrich. Er hatte jedoch nicht ablehnen können, abgesehen davon gehörte Otto Weber zu den Männern, die er schätzte, und er war einer der wenigen Freunde Heinrichs. Sie hatten gemeinsam gedient und sich im deutsch-österreichischen Krieg angefreundet. So kamen sie auch beide zur Feldpolizei und lernten Wilhelm Stieber kennen, Ottos Vorgänger, der sie seinerzeit zur preußischen Geheimpolizei geholt hatte.

Sein Blick fiel auf eine junge Frau, die an ihnen vorbeiflanierte. Bittersüße Erinnerungen an Katharina wurden in ihm wach. Heinrich vermisste sie. Katharina war seine große Liebe gewesen. Sie hatten sich nach den Mordfällen in Münster geliebt und gestritten. Katharina wollte oder konnte sich als überzeugte Spiritistin nicht vom Hokuspokus des Spiritismus lösen, den er nach wie vor für kompletten Unsinn hielt. Vielleicht hätte er sich gegenüber Katharina seine abfälligen Kommentare sparen sollen. So stand am Ende schließlich die Trennung. Jolmes riss ihn aus seinen Grübeleien. »Du hast gesagt, Inspektor Wittemeier schickt uns von Münster nach Berlin, um deinen Freund Otto Weber zu treffen. Das ist doch der, mit dessen Hilfe ich dich damals aus dem Zuchthaus geholt habe.«

»Das stimmt. Wir sollen in einer Stunde in seinem Büro sein.«

»Werde ich bei dem Gespräch dabei sein?«

»Aus welchem Grund solltest du nicht dabei sein?«

»Ich bin dein Kutscher. Ist das nicht ein bisschen ungebührlich?«

»Du bist mein Gehilfe und Assistent, außerdem kennt Otto dich. Er weiß, dass ich dir ohnehin alles erzählen werde.«

»Mein lieber Mann! Wer hätte gedacht, dass der kleine Kutscher aus Münster mit dem Hinkefuß einmal das Zentrale Nachrichtenbüro von Berlin betritt?«, feixte Jolmes.

Heinrich stand auf. »Ja, wer hätte das gedacht.«

»Seit ich dich kenne, ist mein Leben tatsächlich keine einzige Minute langweilig gewesen, Heinrich Maler!«

Heinrich musterte den jungen blonden Mann, den er jetzt seit gut zwei Jahren kannte, und dachte an ihre erste Begegnung zurück, damals in Münster, als der humpelnde Kutscher ihn vom Bahnhof abgeholt und sich in den darauffolgenden Monaten nicht aus Heinrichs Arbeit herausgehalten hatte. In dieser Zeit hatte Heinrich Jolmes’ hervorragende kriminalistische Talente zu schätzen gelernt. Darüber hinaus mochte er den jungen Mann mit dem ungestümen Temperament. Es wird langsam Zeit, dachte Heinrich. Wie spät mochte es sein? Er zog seine Taschenuhr aus seinem Gehrock und vergewisserte sich. »Komm, Jolmes, lass uns gehen!«

*

»Ich schwöre, dass seine Heiligkeit, der Papst, Christi Stellvertreter hier auf Erden ist und das wahre und einzige Haupt der Katholischen Kirche … Er hat die Macht, ketzerische Könige und Regierungen aus dem Amt abzusetzen …« Vincenzo Luga flüsterte den geheimen Schwur der Jesuiten leise vor sich hin, während er aus dem Fenster des Zuges starrte, der in Richtung Münster fuhr. Er war schon immer ein treuer Diener der Kirche gewesen. Aus wie vielen Menschen hatte Vincenzo den Teufel ausgetrieben? Er zählte sie schon lange nicht mehr. Ein einziges Mal hatte er sich von Gott abgewandt. Damals, vor 20 Jahren, war er den fleischlichen Gelüsten erlegen und in eine Intrige geraten. Sie hatten ihn aus Rom verbannt. Doch wahrlich, Gottes Wege waren unergründlich. Sie führten ihn zurück ins Zentrum der Macht, als vor wenigen Jahren der Vatikan seine Hilfe beim Verfassen des Unfehlbarkeitsdogmas brauchte. Mit diesem Dogma sollte die Vormachtstellung des Heiligen Vaters gegenüber den weltlichen Machthabern sichergestellt werden. Papst Pius hatte sich seiner erinnert, und in kurzer Zeit war er erneut aufgestiegen. In Rom hörte man wieder auf sein Wort. Das galt sowohl für die Kardinäle als auch für den Heiligen Vater selbst. Seit der Abschaffung der Inquisition durch Napoleon hatte die Kirche viel von ihrer Macht eingebüßt. Doch solch mutige Männer wie er, die sich dem Glauben vollkommen verschrieben hatten, dienten der Kirche mit all ihrer Leidenschaft und der ganzen Kraft ihres Daseins. Der Heilige Vater durfte nicht alles, was die Jesuiten beschäftigte, erfahren, und auch bei einigen Kardinälen musste man vorsichtig sein, doch Vincenzo Luga verstand es, die richtigen Brüder um sich zu scharen. Alles Männer, die die alte Macht der Kirche wieder herbeisehnten. Sie trafen sich regelmäßig an einem geheimen Ort in Rom. Doch nur ein kleiner Kreis von ihnen gehörte zum inneren Zirkel, dem er vorstand. Luga wusste viele seiner Jesuitenbrüder hinter sich. Er dachte an den preußischen Reichskanzler Bismarck und fühlte eine Woge des Hasses in sich aufsteigen. Die Jesuiten wurden verfolgt und aus seinem Heimatland, dem Deutschen Reich, gejagt. Luga atmete tief ein. Seine Gedanken schweiften zurück in seine Kindheit. In Münster geboren, hatte er dort studiert und gerne in der Bischofsstadt gelebt. An seinen deutschen Namen dachte er nicht mehr, seit der hässlichen Sache damals in dem italienischen Kloster trug er einen italienischen Namen: Vincenzo Luga. Alles andere war mit den Prozessakten in den Archiven des Vatikans verschwunden, und das würde auch so bleiben. Jetzt empfand er ein merkwürdiges Gefühl dabei, wieder in seiner alten Heimat zu sein. Luga versuchte, sich auf die bevorstehende Aufgabe zu konzentrieren. Vor einigen Wochen hatte er sich an den im Exil lebenden Bischof von Münster Johannes Brinkmann gewandt und ihn um seine Unterstützung gebeten, woraufhin ihm der Bischof den Namen eines Pfarrers genannt hatte: Konrad Nordmann. Angeblich sollte er sehr zuverlässig sein. Lange hatte er mit seinen Brüdern in Rom zusammengesessen und beratschlagt, was zu tun sei. Schließlich kam man überein, die Ereignisse in Münster und die dazugehörigen Personen notfalls mit Gewalt zu stoppen. Überall lag der Teufel auf der Lauer, und ein weiteres Mal sollte es Münster sein. Wie damals, als die ungläubigen Wiedertäufer die Stadt ins Unglück gestürzt hatten. So weit würde er es nicht noch einmal kommen lassen, erst recht nicht durch die Worte des Teufels, seien sie nun niedergeschrieben oder gesprochen. Dafür würde er sorgen.

*

Das Zentrale Nachrichtenbüro lag im zweiten Stock eines herrschaftlichen Hauses unweit der Lindenstraße. Heinrich klopfte und hörte von drinnen die Stimme Otto Webers rufen: »Herein!«

Er betrat zusammen mit Jolmes das Büro. Der hohe, weite Raum, an dessen Ende sich ein großer Mahagonischreibtisch befand, wirkte auf Heinrich majestätisch, so als habe er eine Audienz beim Reichskanzler persönlich. Otto thronte auf seinem Bürostuhl und paffte eine Zigarre. Heinrich mochte den schlaksigen Kerl, dessen einstige Haarpracht sich bereits deutlich lichtete. Otto hatte ihm das eine oder andere Mal aus der Patsche geholfen. Mit der preußischen Geheimpolizei verband Heinrich jedoch nichts mehr, von seiner Freundschaft zu Otto einmal abgesehen. Heinrich bewunderte vor allem dessen Ausdauer und Loyalität ihm gegenüber.

»Heinrich, Jolmes, wie schön, dass ihr da seid, kommt rein!«, rief Otto während er weiter an seiner Zigarre zog.

Heinrich setzte sich, Jolmes tat es ihm gleich, und Otto griff nach der Zigarrenkiste. »Bitte!«

Heinrich lehnte ab und beobachtete Jolmes, der sofort dankbar zugriff. »Otto, Inspektor Wittemeier aus Münster hat mir mitgeteilt, wir sollen zu dir nach Berlin kommen. Das Nachrichtenbüro hat um eine Zusammenarbeit gebeten. Also, da sind wir! Worum geht es? Wenn wieder einmal Bischof Brinkmann euer Ziel sein sollte, sage ich dir gleich: Vergiss es!«

Otto machte eine abwertende Handbewegung. »Nein, nein. Der Bischof befindet sich im Exil. Die Reichsregierung hat im Augenblick ganz andere Sorgen.«

»Was heißt das?«

»Die Polizei von Münster soll jemanden beschützen, der außerordentlich wichtig für das Deutsche Reich ist.«

»In Münster? Warum schickt ihr nicht einfach einen eurer Agenten?«

Otto atmete tief durch. »Das haben wir überlegt, doch ich möchte, dass du den Auftrag übernimmst, Heinrich. Ich vertraue dir und schätze deine Fähigkeiten, außerdem kennt sich keiner meiner Agenten besser in Münster aus als du. Und wir wollen die Sache ohne Aufsehen erledigt wissen. Der Mann ist wichtig für das Reich, allerdings ist er auch etwas wunderlich. Wir können ihm nicht einfach einen Sergeanten vor die Tür stellen. Abgesehen davon, will er auch niemand anderen als dich.«

Das verblüffte Heinrich ein wenig. »Mich?« Der geheimnisvolle Mann schien ihn zu kennen. Allerdings weckte die Information auch seine Neugierde. »Um wen handelt es sich?«

»Sein Name ist John Rodman. Er lebt schon seit über 20 Jahren in den Vereinigten Staaten, genauer gesagt in Chicago. Rodman besitzt ein nicht unerhebliches Vermögen, und er versteht es, selbiges zu mehren. Er ist einer der reichsten Männer von Illinois und ein erfolgreicher Unternehmer.«

»Was macht so jemand in Münster?«, fragte Jolmes.

Otto zuckte mit den Schultern. »Wir haben ihn eingeladen, nach Berlin zu kommen, ohne Erfolg. Seine Familie stammt ursprünglich aus dem Münsterland, und er wollte unbedingt dort ein Anwesen beziehen. Preußen braucht Geld für Investitionen, und so forciert Bismarck die Bildung von Kapitalgesellschaften. John Rodman zeigte sich an einer geschäftlichen Beteiligung interessiert und ist daher ein wichtiger Mann für die Reichsregierung.«

Heinrichs innere Stimme regte sich. Irgendetwas an Ottos Geschichte klang nicht stimmig. »Und warum schaltet sich die preußische Geheimpolizei ein? Wo liegt das Problem?«

Otto Weber zog noch einmal an seiner Zigarre und blickte ihn an. »Mr Rodman hat Drohbriefe erhalten, und der Kanzler selbst ist um seine Sicherheit besorgt.«

Heinrich schaute zu Jolmes und dann wieder zu Otto. »Warum wendet er sich nicht an die Polizei von Münster, wenn er bedroht wird?«

Otto Weber seufzte. »Das haben wir ihm nahegelegt, doch er hat über deinen Vorgesetzten Inspektor Wittemeier ganz offiziell nach dir und Jolmes gefragt. Er bat darum, dass ihr auf seinem Landsitz einzieht, bis der Fall geklärt ist. Etwas ungewöhnlich, ich weiß. Offiziell erhältst du dafür dienstfrei und stehst vorübergehend, das jedoch inoffiziell, in unseren Diensten.«

Das konnte doch nicht wahr sein. Heinrich glaubte, seinen Ohren nicht zu trauen. Dafür hatte er die weite Reise gemacht? »Und warum schickt mich der Inspektor dafür extra nach Berlin?« Dieser Rodman glaubte scheinbar, nur mit dem Finger schnippen zu müssen, und das ganze Kaiserreich tanzte nach seiner Pfeife.

»Wittemeier hat sich schon gedacht, dass du es wahrscheinlich ablehnen wirst …«, sagte Otto, doch Heinrich ließ ihn nicht ausreden.

»… das Kindermädchen für einen Millionär aus Chicago zu spielen!«

Otto nickte.

»Da hat er auch verdammt recht! Das kann doch wohl nicht wahr sein! Ihr lasst mich bis nach Berlin reisen wegen eines solchen Blödsinns? Wittemeier soll ihm einen Sergeanten vor die Tür stellen!« Beim Gedanken an den Polizeiinspektor brannte sein Magen. Wittemeier hatte ihn scheinheilig nach Berlin geschickt und war doch längst über seinen Auftrag sowie den Sinn der Reise im Bilde gewesen. »Warum hat mich Wittemeier nicht direkt gefragt?«

Jolmes grinste plötzlich. »Weil er genau mit dieser Reaktion gerechnet hat!«, feixte er.

Otto sagte: »Heinrich! Wir nehmen die Drohungen sehr ernst. Rodman ist wichtig für die Reichsregierung.«

Heinrich stand auf und lief in dem Zimmer auf und ab. Er versuchte, sich zu beruhigen und seine Gedanken zu ordnen. Ein Mann wie John Rodman, der über viel Geld verfügte, konnte an einer Hand so viele Privatdetektive haben, wie er wollte. Warum also unbedingt ihn? Was wusste Rodman von ihm, und von wem wusste er es? Heinrich musste sich eingestehen, dass ihm der Wunsch des Millionärs in gewisser Weise schmeichelte, doch behagte ihm der Gedanke, als privater Schutz eines stinkreichen Mannes zu arbeiten, immer noch nicht sonderlich. Was sollte er Otto antworten? Er musste sich entscheiden. »Also gut. Morgen reisen Jolmes und ich zurück nach Münster. Wir reden mit deinem Mr Rodman. Aber wenn es nicht mindestens um Leben und Tod geht, sitze ich nächste Woche wieder in meinem Büro!«

Otto Weber stand auf und lächelte ihn an, dann ging er um den Schreibtisch herum und legte ihm seine Hand auf die Schulter. »Heinrich! Ich wusste, dass ich mich auf dich verlassen kann!«

Heinrich wurde das Gefühl nicht los, dass irgendetwas an der Geschichte faul war, jedoch siegte seine Neugier. »Schon gut. Wo wohnt denn euer Mr Rodman?«

Otto Weber ging zum Schreibtisch und überreichte ihm einen Zettel mit der Adresse. Heinrich gab ihn an Jolmes weiter. »Kennst du das Anwesen?«

Jolmes überflog den Zettel und nickte. »Ja, es handelt sich um einen alten Gräftenhof in der Nähe von Münster. Das Haus sieht aus wie eine kleine Burg.«

»Eine Burg? Nun ja, wir werden sehen.«

II. Kapitel

Konrad Nordmann fühlte die Müdigkeit bei jedem einzelnen Schritt. Seit mehr als zwei Tagen war er jetzt bereits unterwegs, und endlich lag sein Ziel vor ihm. Imposant erhob sich die Pfarrkirche von St. Lambertus über die Dächer der kleinen niederrheinischen Gemeinde Leuth. Beim Gedanken an die ständigen Auseinandersetzungen mit den kaiserlichen Behörden, die der Grund dafür waren, dass er sich auf die heimliche und beschwerliche Reise an den Niederrhein machen musste, verzog Konrad verärgert sein Gesicht. Wird der Kampf irgendwann einmal aufhören?, fragte er sich und fühlte gleichzeitig, wie aussichtslos sein Wunsch war. Doch beim Anblick des großen Kirchenschiffes, das den Vorplatz durch seinen neu ummantelten Turm dominierte, siegte sein Kampfgeist. Schließlich war er nicht gekommen, um aufzugeben. Er sollte wichtige Nachrichten überbringen und freute sich auf die Begegnung mit dem Bischof von Münster. Bernhard Brinkmann würde immer sein Bischof bleiben, daran änderte auch das Exil nichts. Seit zweieinhalb Jahren lebte der Bischof von Münster nun bereits hier. Alle Welt, so auch der Geheimdienst seiner kaiserlichen Majestät, wusste, dass Brinkmann im Exil weilte, doch wo genau er sich aufhielt, war ihnen bisher verborgen geblieben. Bis auf wenige Eingeweihte kannte kaum jemand seinen genauen Aufenthaltsort. Dass Brinkmann hier in Leuth am Niederrhein, in einer Gemeinde des Bistums Münster lebte, ahnte die Geheimpolizei nicht. Gott sei Dank, dachte Nordmann und erinnerte sich an das Absetzungsverfahren und die hohe Geldstrafe im letzten Jahr. Er durchschritt einen niedrigen Mauerdurchlass in einem roten zweigeschossigen Backsteinhaus. Die Eingangstür befand sich im dahinter liegenden Haupthaus. Drei Stufen führten zu der schmalen grünen Holztür. Er klopfte das verabredete Zeichen: zwei Schläge kurz hintereinander, dann pausierte er und klopfte anschließend drei Mal. Konrad ging die Stufen wieder hinab und wartete. Unruhig wippte er auf seinen Fußballen vor und zurück. Im Haus blieb alles ruhig. Zögerlich trat er noch einmal an die Eingangstür. Er legte seine Hände auf das Türblatt und neigte den Kopf vor, bis schließlich sein Ohr das Holz berührte. Er lauschte mit angehaltenem Atem und meinte, ein leises Knacken zu hören. Im nächsten Augenblick stürzte er zu Boden.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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