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Die Jagd nach der Bundeslade.
Es sollte der krönende Jahresabschluss sein für die Teilnehmer des Seminars über äthiopische Studien in Cambridge. Doch es wird ein grausames Massaker. Sämtliche acht Teilnehmer werden erschossen und enthauptet. Und das Morden geht weiter. Alle, die mit einer alten Handschrift aus einem geheimnisvollen äthiopischen Kloster in Berührung gekommen sind, müssen sterben. Heimlich und die Gefahr missachtend, fliegen die äthiopische Wissenschaftlerin Mariyam und Detective Conor O´Davoren nach Addis Abeba und beginnen zu ermitteln.
Der vierte Thriller von Daniel Easterman, ein Buch über christlich-fundamentalistischen Terror.
„Ein erstklassiger Thriller.“ Publishers Weekly.
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Seitenzahl: 419
Daniel Easterman
Die Templer-verschwörung
Thriller
Aus dem Englischenvon Helmut Ettinger
Titel der Originalausgabe
Night Never Ends
ISBN 978-3-8412-0501-8
Aufbau Digital,
veröffentlicht im Aufbau Verlag, Berlin, Februar 2013
© Aufbau Verlag GmbH & Co. KG, Berlin
Die deutsche Erstausgabe erschien 2013 bei Aufbau Taschenbuch, einer Marke der Aufbau Verlag GmbH & Co. KG
Copyright © 2011 by Daniel Easterman
Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jegliche Vervielfältigung und Verwertung ist nur mit Zustimmung des Verlages zulässig. Das gilt insbesondere für Übersetzungen, die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen sowie für das öffentliche Zugänglichmachen z.B. über das Internet.
Umschlaggestaltung morgen, Kai Dieterich
unter Verwendung mehrerer Motive von iStockphoto:
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Buch lesen
Innentitel
Inhaltsübersicht
Informationen zum Buch
Informationen zum Autor
Impressum
Inhaltsübersicht
PROLOG
ERSTER TEIL
1. KAPITEL
2. KAPITEL
3. KAPITEL
4. KAPITEL
5. KAPITEL
6. KAPITEL
7. KAPITEL
8. KAPITEL
8. KAPITEL
10. KAPITEL
11. KAPITEL
12. KAPITEL
ZWEITER TEIL
13. KAPITEL
14. KAPITEL
15. KAPITEL
16. KAPITEL
17. KAPITEL
18. KAPITEL
19. KAPITEL
20. KAPITEL
21. KAPITEL
22. KAPITEL
23. KAPITEL
24. KAPITEL
25. KAPITEL
26. KAPITEL
27. KAPITEL
28. KAPITEL
29. KAPITEL
30. KAPITEL
31. KAPITEL
32. KAPITEL
33. KAPITEL
34. KAPITEL
35. KAPITEL
36. KAPITEL
37. KAPITEL
38. KAPITEL
39. KAPITEL
40. KAPITEL
41. KAPITEL
42. KAPITEL
43. KAPITEL
44. KAPITEL
45. KAPITEL
46. KAPITEL
47. KAPITEL
48. KAPITEL
EPILOG
Addis Abeba
»Warum bin ich hier?«
Schweigen. Der Mann gegenüber gab keine Antwort.
»Ich habe gefragt: Warum bin ich hier?«
Erneut Schweigen, ein starrer Blick und zusammengepresste Lippen.
Zuvor hatte man ihn hierhergebracht, ihm befohlen, auf einem der beiden Stühle Platz zu nehmen und ihn sich selbst überlassen. Er hatte sich lange den Kopf zermartert und war auf dem harten Sitz hin und her gerutscht. Der Raum war keine Gefängniszelle, kam einer solchen aber ziemlich nahe. In der Ecke hockte eine Spinne in ihrem Netz. Kein Fenster. Nur eine nackte Glühbirne hing von der Decke und tauchte alles ringsum in farbloses Licht. Der Raum war ungeheizt, ob aus Nachlässigkeit oder Absicht, konnte er nicht sagen. Seine Kleider hatten sie ihm gelassen, aber Handy, GPS, Schreibblöcke und Stifte abgenommen.
Am Abend zuvor – er hatte vor dem Itegue Taitu an der Wingate Street gestanden und mit ein paar Hotelgirls geschwatzt – waren zwei Männer an ihn herangetreten –, sehr höflich, mit amerikanischem Akzent, deren braune Hosen und Blazer, korrekt zugeknöpfte weiße Popelinehemden mit einer Art gestreiftem College-Schlips sich stark von seiner eigenen Reisekluft abhoben. Sie stellten sich nicht mit Namen vor. Aber einer kannte seinen und sagte: »Können Sie uns bitte nach dort drüben folgen, Mr. Boothe-Rogers?« Er war mitgegangen, denn es gab keinen Anlass zu glauben, dass daran etwas nicht stimmen sollte. Immerhin hatte er die ganze Welt und in der letzten Zeit Äthiopien bereist, ohne dass ihm etwas zugestoßen war. Bis zu diesem Zeitpunkt. Während er neben dem Mann ging, der seinen Namen kannte, schob sich der zweite hinter ihn, drückte ihm etwas Hartes ins Kreuz, was die Hotelgirls nicht sehen konnten, und befahl ihm, in den Wagen zu steigen, der am Bordstein wartete. Natürlich wollte er protestieren, warum auch nicht? Aber da zückte der erste Mann ein kurzes Messer, hielt es vor sein rechtes Auge und raunte, er möge ein braver Junge sein. Also gehorchte er lieber und stieg in den Wagen, einen BMW, den man auf den Straßen dieser Stadt nicht häufig sah. Die Hotelgirls schauten weg, wie man es von ihnen erwartete.
»Ich will wissen, weshalb Sie mich hier festhalten«, sagte er. Es war nur noch eine Person im Raum – ein Mann um die vierzig, beide Arme von den Handgelenken bis zu den Schultern mit Tattoos bedeckt – Kirituhi der Maoris, für Ausländer gemacht. Ihm kam der Gedanke, sein Bewacher verstehe vielleicht kein Englisch und antworte deshalb nicht. Für einen Äthiopier war er viel zu hellhäutig, konnte aber Libanese oder Israeli, Spanier oder Portugiese sein. Minuten vergingen. Jonathan fragte sich, ob man ihn durch einen Einwegspiegel beobachtete. Er konnte sich absolut nicht vorstellen, was das Ganze sollte. Er war auf Demonstrationen gegen Israel gewesen, hatte dort »Hamas, Hamas, Juden ins Gas« gesungen, weil er für ein unterdrücktes Volk Solidarität empfand und dessen imperialistische Unterdrücker hasste. Aber selbst die Israelis sahen das nicht so verbissen, außerdem war der MOSSAD in Äthiopien bestimmt nicht aktiv und er ein britischer Bürger mit entsprechenden Rechten. Er hätte es für eine Verwechslung gehalten, wäre da nicht die Tatsache gewesen, dass die Entführer ihn mit seinem Namen angesprochen hatten. Wenn sie den kannten, dann wussten sie auch, wer er war. Er hatte über seine Reisen mehrere Bücher veröffentlicht und für das Fernsehen eine Serie gemacht, die ihn auf den Spuren des berühmten Forschungsreisenden Wilfred Thesiger bis ins Leere Viertel der Arabischen Wüste geführt hatte. Nach Äthiopien war er gekommen, um sich die Kirchen von Lalibela, die Obeliske von Axum und die Wüste Danakil mit ihren Salzlagerstätten und aktiven Vulkanen anzusehen. Die Erfahrung hatte ihn gelehrt, sich von Militärobjekten und anderen heiklen Orten fernzuhalten. Genau das hatte er getan. Nur Amateure stolperten ahnungslos in Raketentestgelände oder Folterzentren. Er war kein Amateur, was also sollte er in diesem Raum? Worauf wartete er hier?
Nach weiteren zehn Minuten ging die Tür auf, und die beiden Amerikaner traten ein, die ihn am Abend zuvor hierhergeschleppt hatten. Sie waren immer noch korrekt gekleidet und machten nicht den Eindruck, als hätten sie letzte Nacht schlecht geschlafen. Beide waren groß, schlank und frisch rasiert. Jonathan schätzte sie um die vierzig, so alt wie er selbst. Der eine hatte schwarzes, der andere graumeliertes Haar, beide waren kurz geschoren. Der Dunkelhaarige nahm auf dem Stuhl ihm gegenüber Platz, der Andere lehnte sich an die Wand. Er hatte eine braune Aktenmappe unter den Arm geklemmt. Es war der mit dem Messer. Jonathan fiel ein, dass es immer noch in seiner Hosentasche stecken konnte.
»Haben Sie gut geschlafen?«, fragte der Dunkelhaarige.
»Nicht besonders. Aber ich denke, Sie sind mir ein paar Erklärungen schuldig. Die erste Frage wäre: Wer sind Sie?«
»Haben Sie etwas gegessen?«
Man hatte ihm ein Stück altes Brot und eine Tasse lauwarmen Kaffee vorgesetzt. Er sagte nichts.
»Wo ist Washa Meskel?«, fragte jetzt der Grauhaarige.
»Was soll das sein? Es klingt äthiopisch, aber wieso soll ich das verstehen? Ich kenne kaum ein Wort dieser verdammten Sprache. Fragen Sie doch einen Äthiopier, der wird es vielleicht wissen.«
»Zeigen Sie es mir.«
Der Mann nahm eine Karte von Äthiopien aus der Mappe und breitete sie vor ihm auf dem Fußboden aus.
»Können Sie es mir zeigen? Ist es hier?« Er wies auf einen Punkt im Norden. »Oder hier?« Er zeigte auf den Südteil des Landes. »In der Nähe von Axum vielleicht? Oder bei Lalibela? Vielleicht auch weiter südlich, oder im zentralen Teil, in der Nähe der Hauptstadt? Möglicherweise am Tanasee? Auf einer der Inseln? Oder weiter im Süden?«
Er sagte nichts. Er wusste die Antwort, aber das behielt er für sich. Er vermutete, sie würden ihn töten, wenn er es sagte. Oder auch, wenn er stumm blieb. Das war jetzt wohl gleichgültig.
»Mr. Boothe-Rogers, seien Sie bitte ehrlich zu mir. Vor zwei Tagen sind Sie abends in der Bar My Pub an der Haile Gebreselassie Street gewesen. Stimmt das?«
Er schwieg.
»Sie brauchen sich nicht so zu haben«, sagte der Amerikaner. »Man hat Sie dort gesehen.«
»Dann war ich wohl dort.«
»Sehr gut. Sie waren dort mit ein paar britischen Entwicklungshelfern. Am frühen Abend haben Sie mit ihnen Poolbillard gespielt. Dann saßen Sie alle mit einer Gruppe Lehrer von der British International School zusammen. Sie haben eine Menge Bier getrunken, einige Männer haben Frauen getroffen und sind mit denen losgezogen. Sie sind beim harten Kern geblieben und haben sich Geschichten erzählt. Dabei hat jemand gehört, dass Sie behaupteten, Sie hätten ein tolles Felsenkloster namens Washa Meskel entdeckt und dort drei Tage verbracht. Leider haben Sie nicht gesagt, wo es liegt.«
Er zuckte die Achseln.
»Mr. Boothe-Rogers, Jonathan. Sie sind nicht gerade kooperativ. Ich möchte doch nur eine Ortsangabe von Ihnen. Was ist so Besonderes an Washa Meskel, dass Sie uns nicht sagen wollen, wo dieser Ort liegt?«
Eine lange Pause folgte. Keiner sagte ein Wort. Nun trat der Graumelierte an Jonathan heran und nahm dessen linke Hand. Er hielt sie fest und umwickelte sie mit einem weißen Tuch, einer Art Stoffserviette. Dann zog er eine kleine rote Gartenschere aus der Tasche, schob sie unter das Tuch, spreizte Jonathans kleinen Finger ab und hatte ihn im nächsten Augenblick durchgeschnitten. Für das Werkzeug war das nicht mehr als ein dünner Zweig.
Augenblicklich färbte sich das Tuch hellrot. Der Mann nahm Jonathans rechte Hand und befahl ihm, das Tuch gegen die Wunde zu drücken, um das Blut zu stillen. Der schrie und wollte gar nicht wieder aufhören.
»Mr. Boothe-Rogers, Sie haben noch sieben Finger und zwei Daumen. Ich knipse sie Ihnen einen nach dem anderen ab, bis Sie meinem Partner sagen, wo Washa Meskel liegt. Wenn das nicht hilft, haben Sie auch noch zehn Zehen. Und zwei Ohren.«
Der Schwarzhaarige lehnte sich auf seinem Stuhl nach vorn. Er hieß Gregory, war zweiundvierzig Jahre alt und stolzer Vater von vier Kindern, zwei Jungen und zwei Mädchen. Der Graumelierte lehnte wieder an der Wand. Sein Name war Daniel. Er betätigte sich auch als Opernbuffo und besaß eine riesige Sammlung von Opernaufnahmen. Bei Gelegenheiten wie dieser spielte er manchmal Arien, um die Schreie seiner Opfer zu übertönen.
»Wenn Sie mich zwingen, Ihnen die Finger abschneiden zu lassen«, sagte Gregory, »dann sind Ihre Tage als furchtloser Abenteurer gezählt. Sie sind jetzt vierzig Jahre alt. Da haben Sie noch viele Reisen, Bücher und Fernsehshows vor sich. Aber wenn wir mit Ihnen so umgehen, wie es unsere Vorfahren mit ihren Gefangenen getan haben, dann werden Sie mich noch anflehen, Sie zu töten, das können Sie mir glauben. Und ich werde nicht zögern. Aber es wird ein langsames Sterben werden.«
»Warum zum Teufel wollt ihr mich wegen einer so trivialen Sache umbringen?«, rief Jonathan mit vor Entsetzen bebender Stimme. »Oder mir die Finger abhacken? Versteht ihr Bastarde denn nicht? Ich war nie in diesem verdammten Washa Meskel! Ich habe nur den Namen gehört!«
»Und was sagt der Ihnen?«
»Gar nichts. Ich habe doch schon erklärt, dass ich höchstens zehn Wörter Amharisch spreche. Es ist ein Kreuz, es hat irgendwas mit einem Kreuz zu tun, das ist alles, was ich weiß.«
»Man hat gehört, dass Sie gesagt haben, Sie wären dort gewesen und hätten sich drei Tage lang dort aufgehalten.«
»Das habe ich nicht gesagt. Ihr Informant muss sich verhört haben.«
Das stimmte nicht. Er hatte all das gesagt und sogar noch mehr. Es war der Fluch des Abenteurers, seine Geschichten so auszuschmücken, dass den Zuhörern die Augen übergingen und sie nicht genug kriegen konnten. Er hatte von einem Kloster dieses Namens gehört, einem rätselhaften Ort, tief in den Bergen versteckt. Es passte so schön, zu behaupten, er sei dort gewesen. Die Story hatte er in sein nächstes Buch einbauen wollen. In Wahrheit hatte er diesen Ort nie gesehen.
»Ein Freund von mir hat es vor Jahren aufgesucht«, behauptete er jetzt. »Er ist eine Weile dort gewesen. Ein Kloster oder so etwas Ähnliches, nicht wahr? Mein Gott, tut das weh! Machen Sie doch was dagegen!«
»Und hat er dort etwas Interessantes gesehen?«
»Woher soll ich das wissen? Er hat nur erzählt, die Kletterei dort hinauf sei sehr gefährlich gewesen, und er würde das nie wieder ohne entsprechende Ausrüstung tun. Er meinte, ich sollte mich davon fernhalten. Er wollte mir nicht sagen, wo es liegt.«
»Hat dieser Freund auch einen Namen?«
»Den hab ich vergessen, es ist Jahre her. Wer sind Sie überhaupt? Von der CIA? Als Gangster verkleidet? Dürfen CIA-Leute foltern? Ich bin britischer Bürger, Sie und ich müssten doch Verbündete sein. Sie aber behandeln mich wie einen Terroristen von Al-Khaida oder Hamas. Fuck you!«
»Mr. Boothe-Rogers, Jonathan. Sie sind nicht von der schnellen Truppe, was? Wir können es auf die weiche Tour machen oder auf die harte. Das hängt ganz von Ihnen ab. Vielleicht kann mein Freund Ihrem Gedächtnis etwas nachhelfen.«
Er nickte dem Grauhaarigen zu. Der trat auf weichen Sohlen einen Schritt vor, lautlos wie ein Geist. Er hielt schon wieder eine Serviette in der einen und die Gartenschere in der anderen Hand.
»Die größeren Finger schmerzen mehr«, sagte er. »Sie werden wohl wegtreten. Aber keine Sorge. Wir kriegen Sie schon wieder wach.«
1. KAPITEL
Cambridge, Freitag, 6. Dezember 201 …
An einer Straßenecke von Cambridge, unweit des St. John’s College und nur wenige Schritte von der King’s Chapel entfernt, steht eine kleine Kirche von so ungewöhnlicher Herkunft und eigentümlicher Gestalt, dass jeder Passant sich nach ihr umdreht. An dem Morgen, von dem hier die Rede ist, war sie so tief eingeschneit, dass sie aussah wie eine riesige Torte. Ringsum fiel immer noch Schnee auf St. John’s Chapel, auf die Cambridge Union, auf das Café on the Round und das Café Uno, auf Sidney Street und Bridge Street, auf die ganze Stadt mit ihrer Gelehrsamkeit, ihrer Geschichte und ihren büffelnden Studenten. Weihnachten war nicht mehr weit, und Cambridge hatte Weiß angelegt – als weltliche Wohltat oder als Decke für begangene Sünden. In den Kirchen der Colleges übten Chöre die Choräle ein, die sie zur Mitternachtsmesse singen wollten. Überall blieben die Leute stehen, um etwas von den Engelsstimmen zu erhaschen, die den Himmel rühmten. Aber an geheimen Orten, wohin diese Stimmen nicht drangen und Schweigen über uralten Steinen lag, schweifte die Sünde umher. Hunde mit aufgestellten Schwänzen streunten durch düstere Kreuzgänge zwischen menschlichen Schatten, mit dürren Flanken nach Sünde hechelnd, mit langen, aus den Mäulern hängenden Zungen das Böse anziehend.
Die Kirche an der Ecke ist einzigartig. Ganz England hat nur vier davon. Man bewundert sie als ein Meisterwerk normannischer Architektur. Es ist ein kleiner kreisrunder Bau mit einem flachen Fenstergeschoss und einem Dach wie ein umgestülpter Eisbecher. Dieses wird im Innenraum von acht Säulen, dick wie Baumstämme, getragen. Sie laufen in acht Männerköpfen aus, die man gestaltet und platziert hat, als wären es abgeschlagene Sarazenenhäupter.
Das sollen sie vielleicht auch sein. Die Rundkirche heißt Vom Heiligen Grabe, womit der Bezug zu den Kreuzrittern hergestellt wäre. Hier im Herzen Englands, in William Blakes »grünem und lieblichem Land«, steht sie, benannt nach dem wichtigsten Gotteshaus der Christenheit, der Grabeskirche von Jerusalem. Jener Kirche auf dem Kalvarienberg, wo Jesus gekreuzigt wurde, die man über dem Heiligen Grab errichtete, in das man ihn bettete und aus dem er wiederauferstand. Die gleichnamige von Cambridge wurde im Jahre 1130 zwischen dem Ersten und dem Zweiten Kreuzzug erbaut. Vielleicht sollen die Köpfe auf den Säulen den mittelalterlichen Götzen Baphomet darstellen, den Menschenfresser, den man auch den falschen Propheten Mahound – später Mahomet – nannte, in unseren Tagen Mohammed, der die Menschen zu Wollust und Mord verführt. Die Kreuzfahrer glaubten daran, und bei den Tempelrittern galt es als unumstritten. Die Zeiten haben sich geändert. Heute wagt es niemand mehr, den Propheten der muslimischen Welt zu verhöhnen, aber die Köpfe in der Rundkirche schauen immer noch von ihren Säulen herab, scheinen zu lauschen und zu flüstern.
Kaleb Ameta überlief ein Schauer, als er die Sidney Street entlangging. Schnee gehörte nicht zu seiner natürlichen Lebensumwelt. Bevor er nach Cambridge gekommen war, um hier zu arbeiten, hatte er wirkliche Kälte nur aus dem Simien-Gebirge im Norden seines geliebten Äthiopiens gekannt. Aber der Schönheit der in strahlendes Weiß gehüllten Straßen und College-Gebäude konnte auch er sich nicht entziehen. Die Schneeluft machte seiner alten Lunge zu schaffen, doch sie verlieh allem ringsum eine Frische, die so recht zu seiner Stimmung passte. Er fühlte sich an diesem Tag so beschwingt, dass er überhaupt nicht an seine Lunge dachte. Das hatte seinen Grund. Die Aktentasche in seiner rechten Hand wog schwer, und der Gedanke an ihren Inhalt ließ sein Herz höherschlagen.
Zum Weihnachtsfest rüstete man sich hier reichlich früh. In seinem Heimatland hätte er noch weitere zwei Wochen warten müssen – bis zum 7. Januar, dem orthodoxen Christfest. Der Schnee war schön anzusehen, aber es strengte ihn an, sich einen Weg durch das frische Weiß zu bahnen. Er wurde alt – ein Mann in den Sechzigern mit weißem Haar und einem Buckel. In England lebte er bereits zu lange, hatte zwar an Jahren, aber nicht an Ansehen gewonnen. Seit seine Frau vor sechs Monaten gestorben war, stand er praktisch allein da. Freunde hatte er nur unter den Kollegen an der Universität oder unter den wenigen Äthiopiern in Cambridge. Heute war für sie ein wichtiger Tag. Ein Gottesdienst nach ihren Riten wurde in der Rundkirche abgehalten, die so gestaltet war, wie er sie als kleiner Junge in der nördlichen Stadt Axum gekannt hatte. Kirchen in Äthiopien waren entweder rund oder rechteckig, aber in jeder war hinter prächtigen Vorhängen eine Stein- oder Holztafel mit einer Abbildung der Bundeslade aufgestellt, die unter den goldenen Schwingen der Seraphim in Salomos Tempel gestanden hatte. Von ihr wanderten seine Gedanken zu der Lehrstunde des Zentrums für Afrikanische Studien, die er um 11.00 Uhr abhalten wollte. Es war der letzte Tag des Semesters; die meisten Studenten hatten sich bereits in die Weihnachtsferien verabschiedet. Für seine kleine Gruppe hielt er eine Überraschung bereit. Er wollte den jungen Leuten über die Feiertage etwas zum Nachdenken mitgeben. Jahre intensiver Forschungsarbeit zahlten sich jetzt endlich aus. Die Entdeckung, die er gemacht hatte, würde die Welt erschüttern.
Zu seiner Rechten ließ er Sidney Sussex College hinter sich. Bis zur Rundkirche blieben nur noch wenige Meter. Andere Äthiopier strebten ihr zu, die Gesichter vermummt, in Anoraks, Mäntel und Lederjacken gehüllt, um warm zu bleiben. Ob gläubig oder nicht, sie kamen alle, denn dies war ein Tag, an dem sie sich zu ihrer Kultur, zu ihrem Erbe bekennen konnten. Im Alltag waren sie Vertriebene, die fern von der Heimat in einem kalten Land ein trauriges Leben fristeten. Kaleb war dankbar, dass er sich als Leiter des Fachbereichs Äthiopische Studien der Universität in einigen winzigen Räumen des Zentrums für Afrikanische Studien täglich mit äthiopischer Kultur befassen durfte. Jetzt schickte er sich an, so meinte er, die größte Entdeckung in der Geschichte seiner Disziplin öffentlich zu machen, einen Fund, der auf allen Kontinenten Widerhall finden würde.
Der provisorische Altar in der Kirche stand, in eine Wolke von Weihrauch gehüllt, gleich dem Schirm, der die Lade vor dem Hohepriester verbirgt, wenn er sie am Tag des Sühneopfers aufsucht. Es wäre sein Tod, wenn er sich ihr so weit näherte, dass er die Cherubim erblickte oder gar die Lade mit eigenen Augen sähe und damit Gott zu nahe käme. Dieses Gebot galt vor vielen, vielen Jahren zur Zeit des Ersten Tempels, aber hier war nicht Jerusalem. Aus den Rauchschwaden leuchteten Kerzen herüber wie winzige Sterne im Pferdekopfnebel, fünfzig Millionen Lichtjahre entfernt, in einer anderen Galaxie, wo sie bis heute entstehen. In dieser englischsten aller Kirchen sang kein Chor vom Christuskind in der Krippe. Auf einer Seite ertönte eine Trommel – ein riesiges liturgisches Instrument, mit rotem geblümtem Stoff umhüllt. In ihren eindringlichen, stampfenden Rhythmus fiel bald eine zweite ein, der schwingende Hände dumpfe Töne entlockten. In zwei Reihen aufgestellte Diakone in weißen Gewändern, weiße Kronen auf den Köpfen und schwarze Umhänge wie Ebenholz über den breiten Schultern, wiegten sich im Rhythmus der Trommeln und schwangen dabei ihre Sistren, die die Pausen zwischen den Trommelschlägen mit ihren klappernden Tönen füllten. In der Linken hielten sie lange Gebetsstäbe wie Blindenstöcke, den Griff nach oben gerichtet. Die Trommler zogen endlose Kreise um sie, und ihre Schläge füllten wie Donnergrollen den Raum. Vor dem verhüllten Allerheiligsten klatschten Männer und Frauen in die Hände und bewegten sich ebenfalls im Rhythmus der Schlaginstrumente. Kantoren intonierten eine tiefbewegende Melodie in der uralten Sprache Äthiopiens. Kaleb genoss das mit allen Sinnen und spürte, wie sich sein Herz bei den Tönen, Gerüchen und Farben seiner Kindheit zusammenkrampfte. Wenn sie wüssten, was er wusste, würden sie ihn dann wohl auf ihre Schultern heben? Oder ihn auf der Stelle töten? Wenn er diese Zeremonie nun anhielt und es ihnen sagte, was würden sie wohl tun?
Die acht Häupter auf den Säulen schauten auf die Tänzer, auf Erlöste und Verdammte herab. Die Priester hatten aus ihrer Mutterkirche in London Ikonen mitgebracht und an den Wänden aufgehängt. Christus blickte von weit oben herunter, seine Mutter Maria stillte ihr Kind, und Reihen von Heiligen blickten vom Himmel herab. Ganz oben auf der Himmelsbrücke sah man die runden Gesichter singender Engel. Wer nicht tanzte, wiegte sich versunken hin und her, Körper und Geist im Banne der Musik, des Gesangs und der heiligen Texte.
Als der Gottesdienst dem Ende entgegenging, hätte Kaleb gern eine Zigarette geraucht. In der Kirche war das nicht möglich, aber er musste bleiben, weil hier nach dem Gottesdienst sein Seminar begann. Seine Gruppe bestand aus sieben Postgradualen, die sämtlich an ihren Dissertationen arbeiteten. Heute war ihr regulärer wöchentlicher Seminartag, an dem sie sich über ihre Forschungsergebnisse austauschten. Danach begannen auch für sie die Weihnachtsferien, die sie in Cambridge, in Äthiopien oder dort verbringen wollten, wo sie zu Hause waren. Er hatte sie zu diesem Gottesdienst eingeladen – die vier Äthiopier, denen Derartiges von Kindesbeinen vertraut war, und die drei Nichtäthiopier, die es zum ersten Mal erlebten. Sie waren allesamt gekommen, tanzten und wiegten sich zu der Musik. Er lächelte. Tage wie diesen gab es nicht oft. Er nahm seine Aktentasche auf, von der er sich keinen Schritt entfernt hatte. Wäre Zeit gewesen, dann hätte er gern mit ein paar alten Freunden gesprochen, vor allem mit der Abordnung, die aus London gekommen war. Aber sein Seminar ging vor, weil er der Gruppe etwas Wichtiges mitzuteilen hatte. Er öffnete die Tür und trat hinaus.
Draußen fiel immer noch Schnee aus einem bleigrauen Himmel. Nach der Wärme des Raumes spürte er die Kälte doppelt stark. Vielleicht lag das daran, dass der Gottesdienst, das Dröhnen der Trommeln, die Erregung in den Gesichtern der Tänzer und die Nähe des Geistes tief in ihm kein wirkliches Echo ausgelöst hatten. Etwas hatte sich verändert, das spürte er. Sein Atem hing weiß in der Luft und löste sich auf. Er zückte eine Packung Benson & Hedges und steckte sich eine Zigarette zwischen die Lippen. Seine Hand zitterte, als er sie anzündete. Da klopfte ihm jemand von hinten leicht auf die Schulter.
»Teanaste’lle’n, Professor.«
Er fuhr herum. Vor ihm stand Endriyas Yemata, einer der Äthiopier von Cambridge. Endriyas war ein verheirateter Pfarrer, der nach England gekommen war, um seine Kinder auf gute Schulen und später nach Oxford oder Cambridge zu schicken. Er hatte selbst nur eine geringe Bildung genossen, wusste aber, wie wichtig sie war, und wollte das Beste für seine Nachkommen, die sich alle Mühe gaben, ihn zufriedenzustellen. Er leitete die in unregelmäßigen Abständen stattfindenden Gottesdienste in der Rundkirche oder kleinere Zusammenkünfte in Privathäusern. Seinen Lebensunterhalt verdiente er sich als Kellner in einem Restaurant nahe des King’s College. Heute hielt er statt eines Tabletts ein prächtiges goldenes Prozessionskreuz in der rechten Hand. Von der feinen Filigranarbeit hingen zwei weiße Seidenbänder wie die Enden eines langen tibetischen Schals herab. Endriyas’ Gesicht war auf der einen Seite schön, auf der anderen jedoch von Pockennarben entstellt. Sein Lächeln hatte eine verblüffende Wirkung – als ob die Sonne hinter einer Wolkenbank erstrahlte.
Der Professor beugte sich nieder und küsste das Kreuz in der Hand des Jüngeren.
»Es ist jetzt sechs Monate her, nicht wahr?«, sagte der Priester. »Seit Melesse von uns gegangen ist.«
Kaleb wünschte, er hätte nicht davon angefangen.
»Sie waren lange nicht bei mir«, sagte Endriyas. »Kommen Sie nach Weihnachten vorbei. Sie müssen darüber reden.«
Kaleb fasste mit der Hand an seine Wange. Neuerdings hatte er seine Tränen nicht mehr unter Kontrolle. Freundliche Worte konnten bei ihm unerwünschte Emotionen auslösen. Ein zu schnelles Auto hatte ihm Melesse geraubt. Sie war im Krankenhaus gestorben, bevor er sie sehen oder noch mit ihr sprechen konnte. In der Kirche tönten die Trommeln wie der dumpfe Herzschlag eines Riesen, und die Diakone sangen eine Adventshymne. Der Gottesdienst ging seinem Ende zu.
»Ja«, sagte Kaleb. »Aber nicht jetzt, Abba. Ich habe in fünf Minuten ein Seminar.«
»Natürlich. Man hat mir gesagt, dass Sie hier sind. Und ich muss jetzt auch wieder hinein, um aufräumen zu helfen. Sie wissen, wo Sie mich finden. Besuchen Sie mich.«
Kaleb blieb vor der Tür stehen, um seine Zigarette zu rauchen. Die machte ihm keine Furcht, obwohl er wusste, dass sie ihn umbringen konnte. Schließlich hatte er das Derg überlebt. Er nahm einen tiefen Zug. Erinnerungen tauchten auf und verschwanden wieder. Das Derg – das Komitee – war Äthiopiens Junta unter dem brutalen Diktator Mengistu gewesen. In Kalebs Studentenzeit hatte das Derg 1975 alle Schulen, Universitäten und Colleges des Landes geschlossen und die Schüler und Studenten zur Arbeit aufs Land geschickt. Nicht dass es dort viel zu tun gegeben hätte. Äthiopien litt bereits an der von einer Dürre ausgelösten Hungersnot, die in weniger als einem Jahrzehnt ihren Höhepunkt erreichen sollte. Das Leben auf dem Lande war sehr hart. Viele starben. In den Städten erhängten und erschossen die Soldaten des Derg jeden, dessen Gesicht ihnen nicht passte.
Bald darauf begegnete er dem Mädchen Melesse, das seine Frau werden sollte. Ein Priester traute sie heimlich in ihrem Lager, dann flohen sie gemeinsam nach dem Sudan und schlugen sich langsam nach England durch, wo Kaleb während seines Studiums ein paar Jahre verbracht hatte. Sie ließen sich dort nieder und blieben, auch als Mengistu bereits gestürzt und aus Äthiopien nach Simbabwe geflohen war. Manche meinten, er habe über eine halbe Million Menschen auf dem Gewissen.
Einzeln und in Gruppen verließen die Gemeindemitglieder nach und nach das Gotteshaus. Kaleb ging auf die andere Straßenseite und stellte sich in den Ladeneingang von Thomas Tranter, einem Tabakmischer und Zigarrenhändler. Er rauchte seine Zigarette zu Ende und steckte sich eine zweite an. Einige bemerkten ihn und winkten ihm einen Gruß zu, aber keiner kam herüber und sprach ihn an. Ein paar Schritte weiter auf der Bridge Street vor dem Geschäft von Toni & Guy’s, wohin Kaleb nicht sehen konnte, stand ein hochgewachsener weißhäutiger Mann in einem hellen Mantel und beobachtete die Kirche. Von Zeit zu Zeit lugte er auch zu dem Professor hinüber und schaute dann rasch wieder weg. Dabei trat er von einem Fuß auf den anderen. Er trug schwarze Handschuhe, und die Schneeflocken bedeckten ihn wie Federn von Engelsflügeln.
Kaleb war jetzt viel allein und gab sich Erinnerungen an die Vergangenheit hin. Manchmal dachte er an seine tote Frau, dann wieder an seine Eltern, seine Brüder und Schwestern, die unter Mengistu ihr Leben gelassen hatten. Wenn er sich in sich selbst zurückzog, um Frieden zu finden, dann erwarteten ihn dort nur Dämonen – Zar-Geister, Hundeteufel und Nachthexen. Um sie zu überwinden, betete er. Zu Maria, ihrem Sohn und den Heiligen. Aber Gebete können Liebe nicht vertreiben, und Liebe bringt Leid. Bei Tag betete er, bei Nacht aber gab er sich seinem Leid hin, das ihn bedrängte, bis er kaum noch Luft bekam. Er hatte nicht gesehen, wie Melesse gestorben war. Aber er stellte es sich immer wieder vor – wie die Bremsen gequietscht hatten, wie ihr Körper hochgeschleudert wurde und mit welchem Geräusch er auf dem Boden aufgeschlagen war.
Als die Kirchgänger allesamt fort waren, trat Kaleb die halbgerauchte Zigarette auf dem Pflaster aus und ging zur Kirche zurück. Er öffnete die Tür und schüttelte sich den Schnee von Kopf und Schultern.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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