Die Tricks der Abzocker Wie Betrüger - Luigi Panebianco - E-Book

Die Tricks der Abzocker Wie Betrüger E-Book

Luigi Panebianco

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Beschreibung

Abzocker gibt es überall: Ob am Bahnsteig der Helfertrick mit der Fahrplanauskunft: Da kommt plötzlich jemand und hilft Ihnen, den passenden Zug zu finden und erzählt Ihnen dann etwas von einem knurrenden Magen oder einer verlorenen Geldbörse. Sie wollen ihm helfen, und plötzlich rempelt Sie jemand an. Ihre Geldbörse ist verschwunden und der Helfer auch. Oder denken Sie an die Kaffeefahrt mit den überteuerten Rheumadecken. Wenn Sie nicht kaufen wollen, werden Sie unter Druck gesetzt oder unterwegs ausgesetzt. Sie alle haben eins gemeinsam: Sie wollen nur Ihr Geld abzocken. Seien Sie vorsichtig, wenn Ihnen jemand über die Straße hilft oder Ihnen anbietet, Ihre Einkaufstüten nach Hause zu tragen. Gehen Sie mit einer gesunden Portion innerer Distanz durch die Welt. Sagen Sie sich immer wieder selbst: Ich bin nicht für das Leid der Welt verantwortlich und kann auch nicht alle Probleme lösen. Denn Sie treffen häufig auf gut trainierte Schauspieler. Die haben oft nichts Anderes gelernt als andere Leute abzuzocken. Wer auf Kaffeefahrten nicht spurt und am Programm gegen Gebühren nicht teilnimmt, wird kurzerhand mitten auf der Strecke einfach ausgesetzt und kann sehen, wie er in einem fremden Land zurechtkommt. Überlegen Sie sich deshalb vorher ganz genau, ob sie an einer Kaffeefahrt teilnehmen.

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Die Tricks der Abzocker Wie Betrüger

Luigi Panebianco

schlemmerbox24

Vorwort

Die Methoden der Abzocker werden immer raffinierter. Dazu tragen nicht unwesentlich moderne Kommunikationswege wie Internet und Handys bei. Wenn der Gesetzgeber gerade einem neuen Trick den Riegel vorschieben will, haben die dreisten Abzocker längst ein anderes „Nachfolge-Produkt“ in der Pipeline. Es ist wie das aussichtslose Wettrennen von Hase und Igel. Der Kampf kann einfach nicht gewonnen werden.

Umso wichtiger ist es, über die Methoden und Ziele bisheriger Betrügereien im Bilde zu sein. Und genau dazu möchte dieses eBook einen Beitrag leisten! In diesem Buch finden Sie deshalb verschiedene Abzocker-Geschichten aus dem täglichen Leben. Zum Teil handelt es sich sogar um selbst erlebte Erfahrungen. Dieses eBook kann jedoch nicht den Anspruch auf Vollständigkeit erheben. Denn während Sie die neuesten Tricks hier gerade lesen, haben die üblen Gesellen längst das nächste Produkt in der Mache.

Dieses eBook enthält zahlreiche „Abzocker-Kurz-Geschichten“, damit Sie als Leserinnen und Leser einen Überblick der verschiedensten Abzockmachenschaften erhalten. Ich möchte Sie mit dieser Sammlung von betrügerischen Maschen für Ihren Alltag sensibilisieren. Denn ich bin der Meinung, man muss nicht immer erst selbst Opfer werden, um zu lernen und Vorkehrungen zu treffen.

Vielmehr sollte jeder aus den Erfahrungen Anderer oder aus entsprechenden Geschehnissen lernen und diese für sich selbst maximal verwerten. Denn durch die zunehmende Anzahl, zum Teil hoch professionell, agierender Betrüger, sind wir alle täglich der Gefahr ausgesetzt, Opfer von Abzocke zu werden.

Wer also künftig nicht mehr so einfach reinfallen will, sollte diesen Ratgeber unbedingt gelesen haben. Denn danach werden Sie vorsichtiger und kennen einige Fallstricke des Lebens – online wie offline.

Zu jeder Abzocker Masche finden Sie konkrete Ratschläge, wie Sie sich schützen und sich nicht mehr so leicht für die Betrügereien empfänglich machen.

Beherzigen Sie diese Tipps bei jedem Kauf, vor jedem Geschäft und bevor Sie wichtige Entscheidungen treffen. Mit diesem eBook sind Sie gegen Abzocker besser gewappnet. Und Sie sparen möglicherweise jede Menge Lehrgeld, das viele Unbedarfte täglich immer und immer wieder berappen, weil sie Betrügern weiterhin auf den Leim gehen.

Die Tricks der Offline-Abzocker

Abzocker gibt es überall: Ob am Bahnsteig der Helfertrick mit der Fahrplanauskunft: Da kommt plötzlich jemand und hilft Ihnen, den passenden Zug zu finden und erzählt Ihnen dann etwas von einem knurrenden Magen oder einer verlorenen Geldbörse. Sie wollen ihm helfen, und plötzlich rempelt Sie jemand an. Ihre Geldbörse ist verschwunden und der Helfer auch. Oder denken Sie an die Kaffeefahrt mit den überteuerten Rheumadecken. Wenn Sie nicht kaufen wollen, werden Sie unter Druck gesetzt oder unterwegs ausgesetzt. Sie alle haben eins gemeinsam: Sie wollen nur Ihr Geld abzocken.

Seien Sie vorsichtig, wenn Ihnen jemand über die Straße hilft oder Ihnen anbietet, Ihre Einkaufstüten nach Hause zu tragen. Gehen Sie mit einer gesunden Portion innerer Distanz durch die Welt. Sagen Sie sich immer wieder selbst: Ich bin nicht für das Leid der Welt verantwortlich und kann auch nicht alle Probleme lösen. Denn Sie treffen häufig auf gut trainierte Schauspieler. Die haben oft nichts Anderes gelernt als andere Leute abzuzocken. Wer auf Kaffeefahrten nicht spurt und am Programm gegen Gebühren nicht teilnimmt, wird kurzerhand mitten auf der Strecke einfach ausgesetzt und kann sehen, wie er in einem fremden Land zurechtkommt. Überlegen Sie sich deshalb vorher ganz genau, ob sie an einer Kaffeefahrt teilnehmen.

Callcenterabzocke ist ein anderes Problem. Die Leute werden darauf getrimmt, per Telefon Menschen übers Ohr zu hauen. Wer sein Tagessoll nicht bringt, steht am Pranger – wie in den Drückerkolonnen. Wer nicht genügend Zeitungsabos verkauft, wird mit Essens- und Schlafentzug bestraft. Die Leute werden im Abzocken extra geschult, haben teilweise Handbücher (Callcenter) auf dem Schreibtisch liegen. Darin stehen vorgefertigte Antworten auf Kundenreaktionen. Das sind alles gängige und bekannte Methoden. Abzocker bringen aber ständig neue Maschen auf den Markt. Damit wollen wir uns im Folgenden genauer beschäftigen.

Die Abofalle an der Haustür

Wie schnell stecken wir in der Abofalle? Ob in der Fußgängerzone oder an der Haustür, clevere Abzocker verstehen es mit allen Mitteln, Leute um den Finger zu wickeln. Ob durch Befragungen, als Meinungsforscher getarnt oder mit kleinen Präsenten geködert, manchmal merken Sie es gar nicht, dass Sie einen Zeitungsvertrag unterschrieben haben. Sie können aber bis zu 14 Tage nach Vertragsunterzeichnung kündigen. Allerdings bei in Geschäften abgeschlossenen Verträgen gilt das nur bedingt. Da dürfen Sie nur dann kündigen, wenn bis zur ersten möglichen Kündigungsfrist ein Betrag von über 200 Euro für das Abo zu zahlen wäre.

Der Enkel-Trick

Das oftmals schlechte Gehör älterer Menschen machen sich ganz miese Abzocker vor allem aus dem osteuropäischen Raum zunutze. Sie wälzen Telefonbücher deutscher Städte durch oder nutzen kaufbare Adressdaten-Software, die einen Altersfilter enthält und nur Personen ab einem bestimmten Alter auflistet. Darin suchen sie dann gezielt nach altmodisch klingenden Vornamen. Etwa Amalie, Josefa, Juliane, Adolf oder Ferdinand sind dann solche Opfer.

Sie werden angerufen, und dann erklingt am anderen Ende in der Ukraine oder Bulgarien: „Hallo Oma, rate mal wer hier ist?“ – „Bist Du es, Michael? Auf Deinen Anruf habe ich schon lange gewartet!“ Und schon sitzt die Seniorin in der Enkel-Falle. Deshalb nennt man diese miese Abzocke auch den „Enkel-Trick“. Das Gespräch ist vielleicht noch ein wenig verzerrt oder durchs Taschentuch gedämpft. Und dann geht´s plötzlich nach einem einleitenden netten Geplänkel um ein Problem, das der Möchtegern-Enkel oder die Nichte am anderen Ende der Leitung hat. Manchmal sind die betagten Gesprächspartner auch noch so leutselig und sprechen gleich ein bestimmtes Thema an, etwa: „Bist Du mit dem Verkaufdes Hauses schon weitergekommen; hast Du einen Interessenten gefunden?“ – Oder: „Wo lege ich denn jetzt am besten die 100.000 Euro aus der Lebensversicherung an, meinst Du, die Aktien sind sicher?“

Schon hat der „Enkel“ ein Thema und kann ganz vertraut mit der alten Dame oder dem alten Herrn ins Geschäft kommen.

Schnell wird ein Problem konstruiert. Man brauche dringend einen größeren Geldbetrag. Der Zeitpunkt wird vereinbart, und siehe da, plötzlich taucht entweder noch vor der Bank oder an der Haustür ein Freund des Enkels auf. Das hat nämlich folgenden Grund: Denn spätestens jetzt würde die Oma oder der Opa erkennen, dass es sich nicht um den eigenen Enkel handelt. Also muss eine glaubwürdige Ersatzperson her. Das besorgt der Freund, der nun wiederum erzählt, Omas oder Opas Enkel sei verhindert durch einen plötzlichen Interessenten für das Haus oder durch ein Gespräch mit der Bank über die Anlage der 100.000 Euro. Das schafft nämlich zusätzliches Vertrauen, wenn man private Details des „Deals“ kennt. Oder der Enkel sei in einen Unfall verwickelt. Und wie durch ein Wunder klingelt es just zu dem Zeitpunkt auf dem Handy des Freundes. Natürlich reicht der das Gespräch gleich weiter, um Oma oder Opa die letzten Zweifel zu nehmen.

Das Geld wird ausgehändigt, und der Freund ist schnell auf und davon.

Aufmerksame Bankmitarbeiter oder Taxifahrer haben in der Vergangenheit schon den einen oder anderen Coup dieser Masche verhindern können, indem sie die Polizei eingeschaltet haben, wenn sie Verdacht schöpften. In Köln stand kürzlich eine ganz dreiste „Enkelin“ vor Gericht, die in 30 Fällen rund 200.000 Euro erbeutet hatte. Dabei schreckte sie auch nicht davor zurück, alte Leute im Rollstuhl zu betrügen und sich den Familienschmuck aus dem Fenster reichen zu lassen oder dem Opfer gar ein Taxi zur Bank zu bestellen.

Der Enkel-Trick ist mittlerweile bandenmäßig in mafiösen Netzwerken organisiert und in Familienstrukturen eingebettet. Bei dieser Art von Abzocke muss man alte Menschen vorwarnen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten. Man vereinbart unter Verwandten ein Code-Wort, etwa „Hallo Oma Hamburg“ oder „Hallo Oma, hier ist Dein Lieblingsenkel Thomas“. Dann haben Abzocker keine Chance mehr. Oder man vereinbart bei der Bank eine Doppelunterschrift für größere Abhebungen – eben immer gemeinsam mit dem Lieblingsenkel oder einem anderen Familienmitglied.

So sichert man sich gegen den Enkeltrick ab.

Diese üble Masche macht aber noch eins ganz deutlich: Solche Abzocker sind nur über Handy- und Telefondaten zu überführen. Denn DNA-Spuren am Opfer oder Tatort hinterlassen sie ja nicht. Insofern sind die Strafverfolgungsbehörden auf Datenspeicherung angewiesen, auch auf Vorratsspeicherung. Alle Bestrebungen, diese Art von Datenspeicherung auch bei den Handynetzbetreibern und Internetbrowsern einzuschränken, verhindern die Aufklärung solcher Art von „Enkel-Taten“.

Abzocke mit Toten

Die Hinterbliebenen von Toten haben ja schon Leid genug zu ertragen, und dann flattert ihnen da auch noch die Mahnung eines Sexversands ins Haus. Angeblich habe der Tote Sextoys oder Pornofilme bestellt, die noch nicht bezahlt seien. Die Hinterbliebenen sind eh noch in Trauerstarre und wollen um Gottes Willen das Ansehen des Verblichenen nicht auch noch durch den Schmutz ziehen lassen – und zahlen in ihrer Verzweiflung.