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Unendlich Stolz ist man, wenn man etwas getan hat, was man nie zuvor erträumt hat, nie zuvor gemacht hat. Verlassen Sie die eingetretenen Pfade, Ihre Komfortzone, um neue Erfahrungen zu machen. Gehen Sie gleich auf die Überforderungszone, so wachsen Sie über sich hinaus. Es gehört Mut dazu. Markus Jotzo fordert Sie auf, Ihre Komfortzone zu verlassen und die normale Forderungszone zu überspringen - und sich direkt in die Überforderungszone zu katapultieren. Was einen da erwartet, ist schon eine Nummer aufregender: Der Leser soll dort seine eigenen Lebensträume, kleine oder große, die schon lange in ihm schlummern, ohne Umwege direkt in Angriff nehmen. Anders gesagt: Er soll das tun, was er noch nicht kann. Und sich damit bewusst dem Scheitern aussetzen. Der Effekt: das schnellste Lerntempo, das möglich ist. Und am Ende: unbändiger Stolz. Der Ratgeber von Markus Jotzo ist ganz und gar ungewöhnlich. Er geht über die gängigen Mut-Bücher hinaus. Radikal, erfrischend, gespickt mit Anekdoten und Geschichten. Die Unendlich Stolz-Formel kann jeder erreichen, mit dem, was er nie zuvor gemacht hat.
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Seitenzahl: 256
1. Auflage 2016
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Druck und Bindung: ***
Gedruckt auf säurefreiem Papier.
Print ISBN: 978-3-527-50886-0
ePub ISBN: 978-3-527-80850-2
mobi ISBN: 978-3-527-80851-9
Für meinen Sohn Oscar und meine Tochter Marlene,die beide mutig Tag für Tag diese Welt erforschen,entdecken und erobern.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort: Schon wieder Mettwurst!
1 Schritt für Schritt ins Durchschnittsglück
2 Schnupperkurs im Scheitern
3 Du hast Angst? Dann tu’s erst recht!
4 Blamier dich frei!83
5 Nasenfall macht schlau
6 Reicht dein emotionaler Kontostand?
7 Deine Verantwortung, dein Erfolg
8 Verlässt du dich oder verlässt man dich?
9 Die Unendlich-Stolz-Formel
Nachwort
Stichwortverzeichnis
Zwei Bauarbeiter in der Frühstückspause. Die Tupperdosen gehen auf, und die beiden packen ihre Brote aus. Da sagt der eine: „Oh Mist, schon wieder Mettwurst!“ Der andere entgegnet: „Sag doch deiner Frau, sie soll dir was anderes drauftun.“ Dann wieder der Erste: „Wieso das denn? Ich schmier mir mein Brot jeden Morgen selbst …“
Als ich diesen Witz gehört habe, ist mir das Lachen im Halse stecken geblieben. Er ging mir tagelang nicht mehr aus dem Kopf. Vermutlich weil ich darin die Tragik vieler Menschen wiederfinde, die alle ein Durchschnittsleben führen, obwohl jeder Einzelne seinen Traum leben könnte.
„Ich schmiere mir jeden Tag mein Brot selbst.“ Genau. Und ich schreibe auch jeden Tag mein Schicksal selbst. Ich, Sie, wir alle. Das gilt auch für die Teile des Lebens, die uns gar nicht mehr gefallen. Für die Dinge, die uns langweilen, nerven oder resignieren lassen. Alles, was Sie und ich tun, haben wir uns selbst eingebrockt. Denn jeder ist seines Glückes und auch seines Unglückes Schmied. Unser Leben ist nichts anderes als die Summe der Entscheidungen, die wir in der Vergangenheit getroffen haben. Oder nicht getroffen haben.
Wenn Sie also Ihren üblichen Anstrengungen, denen Sie sich verschrieben haben, nachgehen – Job, Familie, Freundeskreis, Freizeitaktivitäten – und sich fragen, warum Ihr Leben denn nicht mehr so bunt ist wie früher, dann ist die Antwort einfach. Sie haben vergessen, dass Sie jeden Tag Ihr Brot selbst schmieren und den Belag selbst wählen – bewusst oder unbewusst.
Jeden Tag haben Sie die Wahl zwischen Mettwurst, Avocado und Tomate, Frischkäse, Honig, Butter, Hartkäse, Marmelade. Müsli wäre eine Variante zu Brot. Oder Obstsalat. In manchen Kulturen wird sogar Suppe zum Frühstück gegessen. Oder Reis mit Gemüse. Oder oder oder.
Und jeden Tag haben Sie auch die Wahl, Ihrem Leben eine neue Richtung zu geben. Sie entscheiden, ob Sie glücklich oder unglücklich sind, indem Sie sich jeden Tag bewusst neu ausrichten oder unbewusst die Vergangenheit wiederholen und zur Routine für die Zukunft werden lassen. Die Vergangenheit wie in einer Wiederholungsschleife stets neu zu reproduzieren, macht aber nicht glücklich. Warum? Weil der Mensch stets in Bewegung ist. Das, was uns Erfüllung bringt, ändert sich mit der Zeit. Und wir können genau dann glücklich sein, wenn wir unsere Aktivitäten stets nach unseren Wünschen und Bedürfnissen neu ausrichten.
Meiner Erfahrung nach vergessen wir allerdings immer wieder uns zu fragen, was uns tief innen glücklich und zufrieden macht. Was uns innere Ruhe bringt. Was uns ein Lächeln auf unser Gesicht zaubert. Wir haben eine leise Ahnung davon, aber stempeln manchmal diese Impulse als Träumereien ab. Als unrealistisch, nicht machbar. Weil wir das allerdings nur ungern zugeben, werden wir zum Ausredenjohnny und sprechen nur zu gern darüber, warum dies und jenes schlicht nicht möglich ist. Häufigste Ausrede ist: Das KANN ich nicht tun, WEIL …
Ich kenne das von mir selbst. Und wenn Sie ehrlich sind, kennen Sie es auch von sich. Mit diesem Buch möchte ich Sie ermutigen, dieses Muster zu durchbrechen. Ich möchte Sie ermutigen, zu tun, was Sie nicht können. Ich möchte Ihnen zeigen, was Ihnen im schlimmsten Fall passieren kann, und warum das Allerschlimmste ist, sich nicht auf den Weg zu begeben. Ich möchte Ihnen zeigen, welches Glück auf Sie wartet, wenn Sie sich jeden Tag neu aufmachen.
Wenn Sie glücklich sein wollen, nehmen Sie Ihr Herz in die Hand. Hören Sie zunächst erstmal hin, was Ihr Herz Ihnen sagt – das ist leichter gesagt als getan. Und dann machen Sie sich auf. Der Weg zur Verwirklichung Ihrer Herzensangelegenheit kann lang und häufig auch steinig sein. Ich rede ihn nicht schön. Ich sage Ihnen nicht, dass es nicht hart wird. Ich verspreche Ihnen aber, dass dieser steinige Weg anfangen wird, Ihnen Spaß zu machen. Weil schon der Weg zu Ihrem Traum kein Energiefresser, sondern ein Zufriedensteller ist.
In diesem Sinne: Tu, was du nicht kannst!
Markus Jotzo
im Juni 2016
Zu diesem Buch gibt es Bonusmaterial, das Sie beiIhrer Umsetzung unterstützen wird. Sie erhaltendieses Material unter www.niezuvorgemacht.deoder über das Einscannen des QR-Codes.
Vor Kurzem auf einer Veranstaltung zeigt mir eine Besucherin eine WhatsApp-Nachricht, die sie von ihrer Freundin gerade bekommen hat.
„Sonne, Strand und 30 Grad. Liebe Grüße von Hawaii.“ Dazu ein Foto mit Cocktail, Palmen und blauem Himmel.
„Boah, da wäre ich jetzt auch gerne“, sagt sie und bekommt verträumte Augen.
Nach der Pause bin ich dran, meinen Vortrag zu halten. Ich gehe auf die Bühne, erzähle von der Nachricht und frage: „Wer von Ihnen wäre jetzt auch gern auf Hawaii bei Sonne, Strand und 30 Grad?“ Bei gut der Hälfte der Zuhörer schießen die Hände nach oben. Ein paar zucken kurz – das sind die, die sich erfahrungsgemäß nie melden. Und die restlichen lächeln. Sie ahnen wohl schon, auf was ich hinaus will.
„Wissen Sie was?“, sage ich dann. „Niemand von Ihnen will jetzt auf Hawaii sein. Kein einziger. Wenn Sie auf Hawaii sein WOLLTEN, hätten Sie vor ein paar Wochen ein Ticket gebucht, wären vor ein paar Tagen losgefahren und wären JETZT auf Hawaii. Was aber haben Sie gemacht? Sie haben sich vor einigen Wochen entschlossen, hierher zu kommen.“
Und ich setze augenzwinkernd hinzu: „Ich bin begeistert: So viele Männer und Frauen wollen lieber meinen Vortrag hören als auf Hawaii zu sein. Ich fühle mich geehrt.“
Nein, mir ging es nicht darum, mir öffentlich auf die Schulter zu klopfen, sondern darum, einen Punkt zu machen: Menschen tun immer das, was sie wollen. Sonst hätten sie sich anders entschieden.
Auch Sie wollen in diesem Augenblick nicht auf Hawaii sein. Mit großer Wahrscheinlichkeit lesen Sie dieses Buch nämlich nicht am Strand auf Hawaii, sondern zu Hause oder in einem Park oder auf dem Weg zur Arbeit. Sie haben sich dafür entschieden, an dem Platz zu sein, an dem Sie gerade sind. Falls Ihnen die Vorstellung, jetzt auf Hawaii zu sein, dennoch verlockend erscheint, dann nicht, weil Sie auf Hawaii sein wollen, sondern weil Ihnen die Idee gefällt.
Sie gefällt Ihnen, weil Sie ahnen, das kann nicht alles gewesen sein. Weil Sie eine Sehnsucht verspüren, an die Sie der Hawaii-Urlaub erinnert. Egal wie viel Sie in Ihrem Leben beruflich und privat schon erreicht haben. Hawaii steht für einen Traum, aber nicht für ein konkretes Ziel. Auf diese vage Idee, auf diese unkonkrete Sehnsucht zielen auch die vielen Werbeplakate von vermeintlichen Traumzielen oder Traumaktivitäten wie Tauchen, Sonnenbaden oder Segeln an den schönsten Orten dieser Welt. Diese Art von Träumen erkennen Sie an typischen Sätzen wie:
„Eigentlich müsste man mal …“ oder „Ich würde auch gern mal …“ oder „Das mache ich demnächst auch mal …“.Solche Sätze sind Indikatoren für Träume, die uns nicht ins Handeln bringen. Beim Aussprechen ist schon klar: Das wird nie passieren!
Solche Träume sind gefährlich. Weil sie Energievampire sind. Die lassen uns für einen kurzen Moment träumen und mit diesem Traum geben wir uns dann zufrieden. Sie gaukeln uns ein Scheinglück vor und rauben uns gleichzeitig den Raum im Denken, wirklich etwas anzupacken und umzusetzen. Die Zeit, die Sie mit diesen Träumen verbringen und auf diesem Niveau verbleiben, ist nutzlos verbrachte Zeit: Sie bringt Sie kein Stück näher an etwas Reales, das Sie wirklich glücklich macht.
Gefährlich wird es, wenn diese Träume keinen Raum mehr lassen für Träume, die eine Realisierungschance haben. Dann haben die Vampire wirklich alle Energie in ihre Gewalt gebracht und berauben Sie Ihrer Handlungsfähigkeit.
Aber selbst wenn Sie Ihren Traumurlaub tatsächlich nicht nur geträumt, sondern wirklich gebucht und genossen haben: Er wird Sie nicht für den Rest Ihres Lebens glücklich machen. Er wird hoffentlich schön, Sie haben ihn sich auch sicher verdient und denken auch immer mal wieder daran zurück. Aber er ist nicht DAS Glück Ihres Lebens.
All diese Dinge – ein Gleitschirmflug in den sonnigen Alpen, Cocktails am Strand, ein Segeltörn in der Ägais – bringen uns Freude, die zum Leben dazu gehört, und das ist gut so. Aber lassen Sie sich nicht blenden. Dies sind nicht die Dinge, auf die Sie am Ende Ihres Lebens zurückblicken und sagen: „Darauf bin ich stolz.“
Aber warum heben sich dann so viele Hände, wenn ich im Vortrag frage, wer jetzt auch gern auf Hawaii wäre? Weil es ihnen aktuell so schlecht geht? Wenn ich meine Seminarteilnehmer so befrage, dann sagen 99 Prozent: „Oh, eigentlich geht es mir ganz gut.“ Und vermeintlich tut es das auch.
Denn viele haben es schon weit gebracht im Leben: Sie haben einen guten Job, einen Partner, womöglich Kinder, ein Haus, ein schickes Auto und so weiter. Aber in vielen nagt eine Sehnsucht.
Ein Studienfreund von mir ist nach dem Abschluss zu einer Bank gegangen. Dort hat er eine sagenhafte Karriere hingelegt. Er hat eine sympathische Ehefrau, gesunde Kinder und ein großes Haus – materiell hat er ausgesorgt. Vor Kurzem saßen wir seit Langem einmal wieder beisammen und er hat mir eröffnet, dass er seine Löffelliste geschrieben hat – also eine Liste all jener Sachen, die er noch machen möchte, bevor er den Löffel abgibt.
„Weißt du, Markus“, hat er gesagt, „ich habe ja viel erreicht. Ich müsste total glücklich sein. Aber irgendwie fühle ich mich unbefriedigt.“
Und was steht ganz oben auf seiner Liste? Ein Porsche.
Es gab mal eine Werbung von Porsche, da stiefelt ein kleiner Junge ins Autohaus und steht bewundernd vor so einem glänzend polierten Sportwagen der Firma. Der Verkäufer spricht ihn an: „Na, willst du dich mal reinsetzen?“ Der kleine Junge nickt strahlend und klettert auf den Fahrersitz. Versunken sitzt er für eine Minute da, die Hände ganz vorsichtig auf das Lenkrad gelegt. Dann klettert er wieder aus dem Wagen und sagt mit fester Stimme: „Vielen Dank, dass ich Probe fahren durfte. Wir sehen uns in 30 Jahren wieder.“
Bei meinem Freund dagegen ist der Wunsch erst jetzt in der Midlife Crisis entstanden und ich traue mich zu wetten, dass die fehlende Befriedigung sich mit dem Besitz des Porsches nicht einstellen wird. Ich gönne ihm den Porsche – gern auch zwei. Aber ein Porsche trägt nicht mehr zum Lebensglück bei als ein Traumurlaub auf den Malediven.
Mein Freund ist keine Ausnahme, sondern ein häufiges Phänomen: Menschen arbeiten viele Jahre ihres Lebens daran, die Dinge zu erreichen, die gemeinhin für Attribute des Glücks gehalten werden. Sie glauben fest daran, dass – wenn sie erst alle diese Dinge erreicht haben– sie im Zustand des Glücks sind.
Und wenn sie diese Dinge erreicht haben? Dann stellen sie irgendwann fest, dass diese Attribute ihnen kein tiefgreifendes Glücksgefühl vermitteln. Sie sind in dem Zustand gelandet, den ich als Durchschnittsglück bezeichne.
Das Durchschnittsglück ist dadurch gekennzeichnet, dass es Normen und Erwartungen entspricht. Und zwar Einheits-Normen und Einheits-Erwartungen. Titel von Bestsellern wie 100 Dinge, die man einmal gemacht haben sollte oder 100 Orte, die man gesehen haben muss sprechen Bände von diesem Sog.
Aber Menschen, die im Durchschnittsglück angekommen sind, schauen sich um und haben das Gefühl: „Eigentlich habe ich keinen Grund, mich zu beklagen. Eigentlich geht es mir gut. Warum bin ich nicht glücklich?“ Sie spüren eine unbestimmte Sehnsucht. Das „eigentlich“ steckt wie ein rostiger Nagel in ihrem Bewusstsein und schmerzt bei jeder Bewegung. Sie suchen nach Wegen, den Schmerz zu betäuben, und probieren die vielen weiteren Dinge, von denen andere suggerieren, dass sie glücklich machen. Machen sie auch. Aber eben nur für einige Momente.
Und wie geht es Ihnen? Seien Sie ehrlich zu sich: Wie fühlen Sie sich morgens beim Aufwachen? Freuen Sie sich auf die Aufgaben und Ereignisse des bevorstehenden Tages? Ich gebe Ihnen mal eine Checkliste als Anregung, mit welchen Fragen Sie Ihrem Glücksstatus auf die Spur kommen.
Setzen Sie bei den Punkten, die Sie so bestätigen können, einen Haken.
Ich denke häufig: „Was habe ich nur für einen geilen Job!“ Ich bin richtig zufrieden mit meinem Freundeskreis und der Intensität meiner Kontakte. Ich bin rundum zufrieden mit meiner Partnerschaft und meiner Familie. Ich bin voll zufrieden mit meiner Fitness, Gesundheit und Ernährung. Ich verspüre tiefe Befriedigung mit meinem Lebenssinn. Ich betreibe das, was ich tue, jeden Tag mit Herzblut.Es ist eine gute Frage, warum so viele Menschen zunächst das Durchschnittsglück ansteuern. Ich glaube, dass die Basis dafür schon in der Kindheit gelegt wird. Überlegen Sie mal: Ab welchem Alter fragen wir unsere Kinder nach ihrer Meinung? Schon bevor wir anfangen, ihnen zu sagen, was man tut oder besser nicht tut, oder danach? Ab wann haben Kinder Mitspracherecht bei der Auswahl des Urlaubsortes? Oder bei der Anschaffung eines Haustiers? Oder beim wünschenswerten Zustand ihres Zimmers? Oder bei dem, was sie anziehen?
Ich stelle nicht in Frage, dass Kinder Regeln und Normen erlernen. Die gehören zur sozialen Kompetenz dazu. Sie sollten nur frühzeitig zusätzlich lernen, dass sie Normen auch bewusst überschreiten dürfen – falls sie bereit sind, mit den Konsequenzen zu leben. Genau das bekommen Kinder aber oft nicht beigebracht. Sie lernen nicht, in Möglichkeiten zu denken, sondern werden eingenordet auf das, was andere für das Maximum halten.
Ich war zum Beispiel als Kind bereits fasziniert vom Klavierspielen: Das hätte ich unglaublich gern gemacht. Aber ich habe meinen Eltern nie vom meinem Wunsch erzählt. Da Klavierstunden teuer waren und da wir nicht viel Geld hatten, hielt ich es einfach für unmöglich, dass dieser Wunsch in Erfüllung gehen könnte.
Kinder werden auch stark geprägt von dem, was ihre Eltern ihnen vorleben: Was hören sie abends vom Vater oder ihrer Mutter?
Hören sie „Heute war ich wegen der Gehaltserhöhung beim Chef – und habe es wieder nicht geschafft. Das wird halt nichts.“?Oder ihr Vater oder ihre Mutter sagt „Ich mache jetzt diese Weiterbildung und dann werde ich einen noch spannenderen Job machen. Darauf freue ich mich richtig.“?Auf der anderen Seite rate ich niemandem, das Elternhaus als Ausrede für sich zu nutzen: Die Prägung gibt eine Richtung vor, aber kein Mensch ist verpflichtet oder gezwungen, diese Richtung beizubehalten. Zur Frage, inwieweit die kindliche Prägung das Leben von Erwachsenen bestimmt, kursiert eine wunderbare Geschichte im Internet. Ich bin nicht sicher, ob sie real ist oder eine moderne Sage. Aber sie hat auf jeden Fall einen wahren Kern:
Ein Schwerverbrecher in den USA wird zum Tode verurteilt. Ein Journalist fragt ihn im Interview, warum er so geworden ist. Seine Antwort: „Wissen Sie, mein Vater und meine Mutter waren beide Alkoholiker, wir sind ständig verprügelt worden. Wir sind in einem verwahrlosten Ghetto aufgewachsen, keiner hat darauf geachtet, dass wir in die Schule gehen und keine Dummheiten machen. Aus dieser Situation heraus hatte ich gar keine andere Chance als Verbrecher zu werden.“
Der Reporter fragt: „Wir? Haben Sie denn Geschwister?“
„Ja“, antwortet der Delinquent, „ich habe einen Zwillingsbruder, aber ich habe schon lange keinen Kontakt mehr zu ihm.“
Der Journalist macht den Bruder ausfindig: Es stellt sich heraus, dass er ein erfolgreicher Rechtsanwalt ist. Auf die Frage, warum er so geworden ist, antwortet er: „Wissen Sie, mein Vater und meine Mutter waren beide Alkoholiker, wir sind ständig verprügelt worden. Wir sind in einem verwahrlosten Ghetto aufgewachsen, keiner hat darauf geachtet, dass wir in die Schule gehen und keine Dummheiten machen. Aus dieser Situation heraus hatte ich gar keine andere Chance als mein Leben dem Anliegen einer größeren Gerechtigkeit in der Gesellschaft zu widmen.“
Nein, das Elternhaus gilt nicht als Ausrede. Unbestritten aber richten sich Menschen nach Vorbildern aus, sowohl nach den großen bekannten Persönlichkeiten, als auch nach den Freunden und deren Zielen. Oder sie lassen sich beraten. Und lassen sich in der Beratung nur allzu oft durch die ach so vernünftigen Argumente von ihren Plänen abbringen. Weil sie sich von anderen und von äußeren Entwicklungen abhängig machen, anstatt das Steuer selbst in die Hand zu nehmen. Ich habe vor Kurzem mit einer Freundin telefoniert, die in fröhlichem Ton erwähnte: „Mal sehen, was das Leben mir an Möglichkeiten bietet.“ Das klingt so harmlos, aber genau genommen heißt das ja: Ich muss abwarten, was da so kommt. Einfluss nehmen kann ich nicht. Dabei bietet uns das Leben genau die Möglichkeiten, die wir suchen.
Denen steht aber das Sicherheitsdenken im Wege, das nicht nur die Kriegsgeneration gründlich geprägt hat. Heute grinsen wir, wenn wir den alten Gitte-Song „Ich will 'nen Cowboy als Mann“ hören. Da rät die Mutter der Tochter dringend, den Nachbarn zu heiraten, denn der sei schließlich bei der Bundesbahn. Sie kann sich für ihre Tochter kein größeres Glück auf Erden vorstellen als diese Sicherheit. Aber sind wir heute wirklich so viel weiter?
Als ich 2005 meine Anstellung bei Unilever gekündigt habe, um mich selbstständig zu machen, waren meine Eltern skeptisch: „Mensch, Markus“, sagten sie mit gerunzelter Stirn, „willst du das schöne regelmäßige Geld wirklich aufgeben?“ Und dabei wollten sie natürlich das Beste für mich!
Eine Vielzahl von Sprüchen zeigt, wie tief das Denken in Knappheiten in unserem kulturellen Erbe verwurzelt ist.
„Schuster, bleibt bei deinen Leisten!“
„Man kann nicht alles im Leben haben.“
Das mediale Lamento über Arbeitslosenzahlen und die Begrenztheit des Kuchens ist jedoch nur eine selbsterfüllende Prophezeiung. Ihre einzige Wirkung ist das Sicherheitsdenken zu befeuern. Wenn ich solche Schlagzeilen lese, sehne ich mich nach amerikanischeren Verhältnissen. Die „Alles-ist-möglich-Denke“ mag etwas übertrieben scheinen. Aber ich glaube, sie bestimmt den Erfolg vieler Amerikaner und vieler anderer Menschen weltweit. Das zeigt sich in der jährlichen Zahl der Unternehmens-Neugründungen: Während in Deutschland die eh schon bescheidene Zahl stetig sinkt, bleibt sie in den USA gleichbleibend hoch.
Dabei ist das Streben nach Sicherheit durch eine Festanstellung eine Illusion. Schauen Sie sich um: Praktisch alle großen Firmen bauen stetig Personal ab. Das Einzige, was auf Dauer sicher sein kann, ist, wenn Sie sich selbstständig machen und Ihr Glück selbst in die Hand nehmen. Dann können Sie direkt beeinflussen, ob Sie ein erfolgreiches Business haben oder nicht.
Wenn Sie erst einmal im Durchschnittsglück angekommen sind, arbeitet in Ihnen dieses ungute Gefühl der Unzufriedenheit. Irgendwie schwer beschreibbar, nicht fassbar und doch vorhanden.
Trotz dieses Gefühls machen viele einfach weiter, als wäre nichts. Denn es gibt drei mächtige Gründe, die Situation genau so zu lassen, wie sie ist.
Es ist, als würden Sie zwei große Magnete trennen wollen: Sie brauchen einen großen Kraftaufwand. Und selbst wenn Sie es geschafft haben, die Magnete um ein bis zwei Zentimeter zu trennen, streben sie wieder zueinander, sobald Sie sie loslassen.
Die Anziehungskräfte entstehen aus der gesellschaftlichen Anerkennung, die mit den Attributen des Durchschnittsglücks einhergehen: Wenn Sie Ihren Nachbarn von Ihrem tollen Urlaub auf den Malediven erzählen, werden Sie Bewunderung oder Neid aus deren Augen lesen können. Für Sie ein Anlass, sich auf die Schulter zu klopfen. Das Gleiche passiert, wenn Sie Ihren Eltern von Ihrer neuen gut dotierten Anstellung berichten. Oder Ihnen auf der Straße die Blicke folgen, wenn Sie mit Ihrem Sportwagen unterwegs sind.
Diese Anerkennung von außen verschafft uns unbestreitbar ein Wohlgefühl. Also streben wir danach, immer wieder dieses extern-eingeflüsterte Wohlgefühl zu genießen. Wenn Ihr Wohlgefühl aber davon abhängig ist, was andere von Ihnen denken, bleibt Ihnen nur übrig, sich danach zu richten, was die anderen gut finden. Das ist genau der Unterschied zwischen tiefer, innerer Befriedigung und diesem Wohlgefühl: Das von außen induzierte Wohlgefühl müssen Sie stets aufs Neue eintreiben durch Dinge oder Aktionen, die andere für bewundernswert halten. Tiefe, innere Befriedigung dagegen erhalten Sie nur, wenn Sie etwas tun, das Sie selbst für bewundernswert halten.
Fazit: Die Angst, die Bewunderung von außen zu verlieren, hält Sie davon ab, Dinge nicht mehr so zu tun, wie andere es für richtig halten. Wer sich aber entschlossen hat, sich aus dem Durchschnittsglück zu lösen, kann sich in seinen Entscheidungen nicht mehr nach dem erwartbaren Gusto der anderen richten. Er geht das Risiko ein, die gewohnte Anerkennung zu verlieren – und das tut weh.
Am Beginn des Kapitels hörten Sie von der Frage „Wer möchte jetzt gern auf Hawaii sein?“ Sie können sich schon denken, was ich von einigen Teilnehmern danach gehört habe: „Von wegen, ich will gar nicht auf Hawaii, sondern genau hier sein. Ich will doch gar nicht hier sein, aber ich muss.“
Diese Worte gibt es in 1000 Situationen:
„Ich muss arbeiten, um Geld zu verdienen.“„Ich musste diesen Job annehmen, weil ich arbeitslos war.“„Ich muss meine Mutter pflegen, ich kann nicht in Urlaub fahren.“„Wir müssen erst das Haus abbezahlen.“„Ich muss noch die Straße fegen.“„Ich muss noch die Tagesschau fertig ansehen.“Kennen Sie einen Menschen, der nicht mindestens einmal in der Woche sagt: „Ich muss dies oder das.“?
Aber: Kein Mensch muss müssen!
Wir müssen noch nicht einmal aufs Klo. Für das Nichtgehen würden wir einen übel riechenden Preis zahlen. Aber wir müssen nicht gehen.
Dieses „Muss“ ist ein ganz gefährliches Wort, denn Sie geben damit das Bewusstsein ab, dass Sie freie Entscheidungen treffen. Sie schieben damit innerlich die Entscheidungen aus Ihrem Verantwortungsbereich ab. Sie beschneiden sich ganz allein und ohne Not Ihren Horizont der Möglichkeiten.
Also in dem Gewohnten, dem Erprobten, dem vielfach Geübten. Wenn ich diesen Punkt in meinen Seminaren oder in Coachings anspreche, dann bekomme ich oft zu hören: „Ich und nicht aus meiner Komfortzone gehen? Wenn Sie wüssten, was ich jeden Tag mitmache: Wenn die Kinder nachts schreien, was meinen Sie, wie anstrengend das ist.“ Oder: „Wenn mein Chef schon wieder in der letzten Sekunde eine Präsentation anfordert und ich die Nacht durcharbeiten darf.“ Oder: „Ich schlage mich dauernd mit meinen Nachbarn herum. Also wenn ich nicht aus meiner Komfortzone gehe, weiß ich es auch nicht.“
Das ist aber Quatsch: Das passiert alles innerhalb der Komfortzone. In diesen Situationen, die diese Menschen beschreiben, ist einfach das zu machen, was halt eben dazu gehört: zur Arbeit, zum Großziehen der Kinder, zum Sozialkontakt.
Aus der Komfortzone herausgehen heißt etwas anderes: Es heißt, Entscheidungen zu treffen, die zu besseren Ergebnissen als bisher führen. Ohne Zweifel: Das kann anstrengend sein. Das kann Sie schwitzen und sich manchmal mies fühlen lassen. Aber es bringt Ihnen neue Ergebnisse – im Gegensatz zu den Aufgaben, die ohnehin dazu gehören und die Sie schon hundert Mal absolviert haben.
Um sich aus dem Durchschnittsglück zu neuen Ufern aufzumachen, gilt es sich dreifach zu befreien:
vom Urteil anderer,vom Müssen undvon der Komfortzone.Aber was sind die neuen Ufer? Und was erwartet Sie jenseits vom Durchschnittsglück?
Seine ehemaligen Chefs halten Otto vielleicht für einen Loser. Ich dagegen halte ihn für extrem erfolgreich. Otto ist nämlich endlich auf dem besten Weg ins Glück! Wobei … was sage ich da? Er erlebt JETZT ein echtes, tiefes, befriedigendes Glück. Auch wenn man es ihm im Moment nicht unbedingt ansieht.
Otto sitzt neben mir auf seinem Barhocker und schaut verloren in sein Glas Aperol Spritz.
„Als ich dem Kaltmüller heute morgen die Kündigung auf den Tisch gelegt habe“, sagt er, „war ich unendlich stolz auf mich, Markus. Ich habe mich richtig frei gefühlt. Danach hatte ich so viel Energie, ich hätte einen Marathon laufen können. Ohne Scheiß. Aber seit heute Nachmittag sind diese beschissenen Zweifel wieder da.
Bin ich zu unangepasst?
Gibt es irgendeine Firma auf dieser Welt, in der ich nicht anecke?
Gibt es irgendjemanden da draußen, der meine hinterfragende Haltung schätzt?
Verdammt, Markus! Ich weiß gar nicht, wo ich in dieser Wirtschaftswelt meinen Platz finden soll …“
Okay, die Selbstzweifel sind die eine Seite der Medaille. Die andere Seite ist, dass Otto aufrecht und konsequent seinen Weg geht. Das ist manchmal sehr erfüllend, manchmal wahnsinnig anstrengend. Aber um das tiefe Glück zu erfahren, gibt es keine Alternative zu diesem Wechselbad der Gefühle. Wer es immer kuschelig warm möchte, bekommt es am Ende lauwarm – und landet im Durchschnittsglück.
Schauen wir uns die Tatsachen im Fall meines Freundes etwas genauer an. Otto hat ja nicht von ungefähr gekündigt. Das letzte halbe Jahr hat er sehr genau abgewogen, ob er mit der aktuellen Geschäftspolitik, nämlich die Firma kurzfristig für den Verkauf aufzupimpen, mitgehen möchte. Und hat festgestellt: Nein. Es entspricht nicht seinen Werten, Entscheidungen zu treffen, die dem Unternehmen langfristig schaden. Und erst recht nicht, dessen Fassade zu polieren, um ein weniger wertiges Produkt teuer zu verkaufen. Mehr Konsequenz an den Tag zu legen als er es getan hat, geht ja kaum! Und das ist nicht das erste Mal, dass er das tut.
Bei seiner letzten Anstellung – als Geschäftsführer in der Tochtergesellschaft eines großen Telefonanbieters – wurde er vom Vorstand quasi gezwungen, Entscheidungen mitzutragen, hinter denen er nicht stand. Ein Standort sollte geschlossen werden, obwohl er profitabel war. Nur weil der Mutterkonzern Personalreduktion nach dem Rasenmäher-Prinzip verordnet hatte … Auch das hat Otto nicht hingenommen, sondern sich nach einem anderen Job umgeschaut.
Mit anderen Worten: Die letzten Berufsjahre waren nicht leicht, aber er ist sich immer treu geblieben! Und mit jeder Handlung oder Entscheidung, mit der er er selbst bleibt, baut er an seinem Glück.
Ja, der wesentliche Unterschied zwischen Durchschnittsglück und richtigem Glück, ist die innere Haltung. Stehen Sie wirklich hinter dem, was Sie tun? Sind Sie mit Herzblut dabei? Ist es Ihr Ding?
Ja?
Dann sind Sie sicherlich bereit, dafür zu kämpfen. Gegenwind in Kauf zu nehmen. Dann wird eine Brise Sie nicht umhauen. Selbst einem Orkan würden Sie standhalten, wenn Sie all Ihre Kräfte aufbieten. Denn Sie haben Ihr WOZU. Sie wissen, wofür Sie es tun. Sie spüren, dass, wenn Sie einer nötigen Konfrontation ausweichen, Sie sich von sich selbst entfernen. Von Ihrer Herzensangelegenheit.
Echtes Glück bedeutet sein Ding zu machen – auch gegen härteste Widerstände.
Oder wie Jürgen Klopp sagt: „Es ist nicht wichtig, immer zu gewinnen. Er ist wichtig, immer alles zu geben.“
Echtes Glück erleben Sie auch, wenn Sie sich von Menschen oder einem Umfeld distanzieren, das Ihrer Herzensangelegenheit entgegenläuft. Und genau das ist die Situation meines Freundes Otto.
„Hey, Otto, ich kenne dich jetzt schon ein paar Jährchen“, sage ich zu meinem Freund. „Ich weiß, was für ein wertefester Typ du bist. Ich bewundere dich dafür. Du machst es dir nicht echt leicht, Mann … kein Wunder, dass auch mal ein Zweifel kommt. Aber so viel will ich dir sagen: Du hast Rückgrat.“
In diesem Moment schaut Otto von seinem Glas hoch. Er guckt aus dem Panorama-Fenster der Cocktailbar auf die beleuchtete Stadtkulisse und sein Blick verweilt dort einige Sekunden. Dann sagt er:
„Hmm, vielleicht bin ich einfach nicht der Richtige, um in Konzernen zu arbeiten. Wer weiß, eines Tages mache ich vielleicht doch noch die Tauchschule in der Karibik auf …“
Ein ungläubiges Lächeln zieht über sein Gesicht. So als sei das ein völlig abwegiger Gedanke. Ein unrealistischer Kinderwunsch.
Ich sage nichts, lächele nur zurück. Aber in diesem Moment weiß ich: Mein Freund läuft gerade mit Riesenschritten auf seine Herzensangelegenheit zu.
Diese Herzensangelegenheit, die das große Glück bringt, hat die Eigenschaft, erstmal „verrückt“ zu klingen. Oder „nicht machbar“. Eben wie ein kindlicher Wunsch. Der Impuls kommt auf, diesen Wunsch beiseitezulegen. Denn er ist ja „unrealistisch“. Die Herausforderung des Glückssuchenden ist, dem Impuls zu widerstehen, diesen Wunsch beiseite zu legen. Ich habe keinen Schimmer, ob Otto jemals eine Tauchschule aufmachen wird – und ob die Tauchschule überhaupt das Richtige für ihn ist. Aber sie ist eine Vorstellung mit hoher Anziehungskraft. Mit der Idee einer Tauchschule verbindet er lauter Dinge, die ihm Herzensangelegenheiten sind. Und wenn er mutig genug ist, den kindlichen Impulsen zu folgen, wird daraus irgendwann ein handfestes, realistisches, erfolgversprechendes Vorhaben. Und er wird auf diesem Weg eine tiefe Befriedigung und echten Stolz erfahren.
Denn echtes Glück ist nicht, irgendwann einmal anzukommen und den Rest des Lebens im Wohlgefühl zu baden. Nein, die tiefe Befriedigung kommt daher, dass wir auf unserem Weg sind – und zwar auf dem richtigen.
Echtes Glück, echte tiefe, innere Befriedigung verspüren Sie, wenn Sie auf Ihrem Weg sind.
Sie wollen etwas bewegen. Sie wollen etwas in die Welt bringen. Etwas Eigenes erschaffen. Und genau das ist ein weiteres Unterscheidungskriterium zwischen Durchschnittsglück und echtem Glück:
Das echte Glück ist die natürliche Folge Ihres Erschaffergeistes.
Das Durchschnittsglück hingegen speist sich aus einer Konsumhaltung. Und es folgt einer Wenn-Dann-Logik:
Wenn ich eine Gehaltserhöhung bekomme, kann ich mir den Traum erfüllen, nach New York zu fliegen.Wenn ich bei der Arbeit angesehen bin, kann ich endlich stolz auf mich sein.Wenn ich eine Partnerin habe, wird mein Leben ein besseres.Und wenn nicht?
Die Krux beim Durchschnittsglück ist, dass die Möglichkeit – ja sogar eine hohe Wahrscheinlichkeit – besteht, dass Sie nie glücklich werden. Denn Sie machen Ihr Glück von äußeren Umständen abhängig. Und von anderen Menschen.
Wenn Sie aber Ihre Herzensangelegenheit erkennen und sich aktiv zu ihr aufmachen, erfüllt Sie schon diese Aktivität mit Dopamin.