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Den Hund von der Leine lassen zu können, ohne sich Sorgen machen zu müssen – davon träumt jeder Hundebesitzer. Unsere enger gewordene Umwelt erfordert aber mehr denn je, dass der Vierbeiner trotzdem jederzeit verlässlich unter Kontrolle bleibt. Wie man diese "unsichtbare Leine" aufbaut, zeigt Hundetrainerin und Erfolgsautorin Sabrina Reichel Ihnen hier in praktischen Trainingsschritten. Mit konsequenter positiver Verstärkung lernt der Hund, welches Verhalten erwünscht ist und dass es sich lohnt, stets auf den Menschen zu achten. Mit realistischen Zielsetzungen und durchdachtem Einsatz der einzelnen Trainingselemente können Sie Ihrem Hund schon bald entspanntes Freilaufvergnügen gönnen!
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Seitenzahl: 80
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Sabrina Reichel
Die unsichtbare Leine
Positives Freilauftraining für Hunde
© 2016 KYNOS VERLAG Dr. Dieter Fleig GmbH
Konrad-Zuse-Straße 3, D-54552 Nerdlen/Daun
Telefon: 06592 957389-0
Telefax: 06592 957389-20
www.kynos-verlag.de
Grafik & Layout: Kynos Verlag
eBook (epub)-Ausgabe der Prinversion
ISBN eBook (epub): 978-3-95464-114-7
ISBN der gedruckten Ausgabe: 978-3-95464-100-0
Bildnachweis: Alle Bilder Sabrina Reichel, Patrick Eckert, Meike Böhm, Archiv Kynos Verlag, außer Titelfoto: www.fotolia.de/Westend61 Alle Zeichnungen Nicole Hilgers
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Einleitung
Grundsätzliches zum Thema Freilauf
Freilauf – Achtsamkeit auf beiden Seiten
Was wird zum Training benötigt?
Ihr Bild von einem gelungenen Freilauf
Wie sag ich’s meinem Hund? – Markersignale
Effektiv Feedback geben – Belohnungen
Ablenkungsliste
Der richtige und sichere Umgang mit der Schleppleine
Freilauf beginnt im Auto – entspanntes Aussteigen aus dem Auto
Trainingsschritte
Du bist gemeint – der Name als Check in – Signal
Freilauf formen – Buffet-Übung
Orientierungs- / Radiustraining
Freiwilliger Blickkontakt
Da lang
Der sichere Rückruf – das A und O
Der einfache Rückruf
Der doppelte Rückruf mit Ankersignal
Gründe, warum Ihr Hund doch nicht kommt
Begegnungssituationen
An den Wegrand schicken
Das Signal „Rüber“ einführen
Das Kontaktsignal
Impulse kontrollieren
Etwas beobachten dürfen
Barrieren kennenlernen
Unerwünschtes Verhalten stoppen und plötzliche Situationen meistern
Der Geschirrgriff – das Universal-Abbruchsignal
Der U-Turn – aus Situationen schnell herauskommen
Sitzen auf Distanz
Signale für den Freilauf
Weiter
Neben den Menschen laufen
Hinter mir
Raus da – Auf den Weg
Das Leine-los-Spiel
Entspannung im Freilaufgebiet
Ruheinseln
Standortpause
Konditionierte Entspannung
Beschäftigung auf dem Spaziergang
Verlorensuche auf der Rückspur
Objektsuche mit Wäscheklammer
Sprühfährten
Was tun, wenn…
… der Hund sich nicht mehr anleinen lässt?
…der Hund wegrennt und verschwunden ist?
…der Hund Wild hinterherrennt?
…der Hund einen Menschen anspringt oder erschreckt?
…der Hund auf einen fremden Hund zurennt?
Danke
Serviceteil
Quellenangaben
Über die Autorin
Das eigene Trainingsprotokoll
Die Sonne geht gerade unter und taucht den Wald und die Wiese in schönes Licht. Ein Mensch und sein Hund schlendern entspannt am Wegesrand entlang, die Blicke beider streifen sich immer wieder – nur verbunden durch gegenseitige Aufmerksamkeit.
So stellte ich mir immer einen Spaziergang vor – ohne Leine querfeldein und mein Hund immer bei mir. Doch die Realität hat mich selbst sehr schnell eingeholt. Was so einfach aussieht, ist es nicht immer.
Hunde haben andere Interessen und nehmen ihre Umwelt viel feiner und nuancierter wahr als wir Menschen: Dort hinten hat sich ein Ast bewegt und hinter dem kleinen Bach riecht es so gut, ach, und da ist ein anderer Hund.
Unsere Anforderung an unseren Hund, dass er einfach im Freilauf bei uns bleiben soll, ist demnach gar nicht so leicht für ihn zu erfüllen. Die Umwelt ist für unsere Hunde wahnsinnig interessant und unser größter Konkurrent.
Den eigenen Hund entspannt im Freilauf führen zu können, ist eine tolle Erfahrung. Sie ist aber auch mit Training und Rücksicht auf die Umwelt verbunden. Doch auch für Sie und Ihren Hund ist ein Spaziergang ohne Leine möglich.
Gemeinsam statt einsam miteinander spazieren gehen.
Mit diesem Buch möchte ich Ihnen Trainingsmöglichkeiten vorstellen, wie Sie genau zu diesem Ziel gelangen können – ein Spaziergang ohne Leine mit Ihrem Vierbeiner.
Für Welpen und Junghunde dient dieses Arbeitsbuch als Prävention und Grundlagentraining, für erwachsene Hunde bekommen Sie Trainingsvorschläge an die Hand, wie Sie Ihrem Hund wieder Freilauf ermöglichen können. Auch für jagdlich motivierte Hunde bietet Ihnen dieses Buch einige Anregungen, jedoch ist es nicht speziell darauf ausgelegt.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Trainieren mit Ihrem Hund und einen entspannten Freilauf.
Ihre Sabrina Reichel
Freilauf ist super und macht sowohl uns als auch unseren Hunden Freude. Jedoch ist zu bedenken, dass Freilauf nicht überall und immer möglich ist.
Grundsätzlich hat jeder Mensch das Recht, sich in der freien Landschaft und in Wäldern aufzuhalten (siehe §59 Bundesnaturschutzgesetz und §14 Bundeswaldgesetz). Jedoch kann dieses Recht durch Verordnungen eingeschränkt werden. Bitte erkundigen Sie sich in Ihrem Bundesland / Land und auch bei der Gemeinde, welche Gesetze und Verordnung bei Ihnen gültig sind. Diese variieren von Ort zu Ort.
Allgemeingültige Höflichkeits – und Respektregeln sollten allerdings immer gelten:
Gehen wir in der Natur mit unserem Hund spazieren, betreten wir die Heimat der Wildtiere. Diese sind überwiegend in der Dämmerung aktiv. Ihren Nachwuchs bekommen Sie im Frühling und Frühsommer in der so genannten Brut – und Setzzeit, die vom 01. April bis zum 15. Juli dauert. Die Jungtiere sitzen oft in hohen Wiesen. Damit die Wildtiere ungestört leben können, ist es immens wichtig, unseren Hund während dieser Zeit entweder angeleint oder nur dann im Freilauf zu führen, wenn wir ihn sicher abrufen können. Manche Landesgesetze sehen auch vor, dass der Hund während der Brut – und Setzzeit grundsätzlich anzuleinen ist.
Zudem kommt hier der Jagdschutz ins Spiel. Ein Hund darf sich nicht außerhalb des Einwirkungsbereiches seines Besitzers aufhalten. Stellt er eine Gefahr für das Wild dar, dürfte der Jagdschutzberechtigte diesen sogar erschießen.
Wie wir Hundehalter möchten auch andere Menschen die Natur genießen – egal ob zu Fuß, mit dem Fahrrad oder zu Pferd. Nicht jeder mag Hunde, manche haben sogar Angst vor ihnen. Aus diesem Grund gehört es zum höflichen Miteinander, den eigenen Hund bei Begegnungen mit anderen Menschen zu sich zu rufen und anzuleinen. So kann kein Missverständnis entstehen und jeder hat die Möglichkeit, die Natur auf seine Weise zu genießen.
Das Feld bestellen, Wiesen mähen und das eigene Vieh füttern – das zählt zu den Grundarbeiten eines landwirtschaftlichen Betriebs. Die Landwirte versorgen uns mit Nahrung. Doch wenn wir Felder und Wiesen als Spielwiese und Kotplatz für unseren Hund benutzen, kann das zu Verlusten für den Landwirt führen, denn Wiese und Feld sind dann der Fütterung nicht mehr dienlich. Es besteht die Möglichkeit, dass sich die Rinder durch das Fressen des mit Hundekot verunreinigten Grases mit dem Erreger Neospora caninum infizieren, was bei ihnen einen Abort auslösen kann. Hier gilt es Rücksicht zu nehmen und den eigenen Hund weder in ein Feld seinen Kot absetzen zu lassen noch durch eine schöne hohe Wiese zu gehen.
Nicht jeder Hund liebt andere Hunde. Manche Hunde haben Angst vor fremden Artgenossen oder reagieren aggressiv auf sie. Kontakt sollte weder Mensch noch Hund aufgezwungen werden, egal, ob ein Hund wirklich „nur spielen“ möchte oder „nur kurz schnuppern“. Direkter Kontakt sollte immer einvernehmlich stattfinden. Fragen Sie also Ihr Gegenüber, ob ein Hundekontakt erwünscht ist. Wenn ja, können die Hunde über die Wiese flitzen, wenn nein, führen Sie Ihren Hund ohne große Diskussionen an dem anderen angeleint oder bei Ihnen laufend vorbei. Es gibt sicherlich einen guten Grund für den anderen Hundehalter, warum er keinen Kontakt möchte.
Die Freiheit des einen endet dort, wo die des anderen beginnt. An diesen Spruch sollten wir uns alle, egal ob Hundehalter, Fahrradfahrer oder Reiter, halten – für ein respektvolles und höfliches Miteinander.
Damit Sie Ihren Hund sicher und entspannt ohne Leine laufen lassen können, wird von Mensch und Hund einiges verlangt:
Der kleine Hundeknigge für den Freilauf
•Kommt mir ein angeleinter Hund entgegen oder bittet mich ein anderer Hundehalter, meinen Hund nicht zum anderen hinzulassen, leine ich meinen eigenen Hund ohne Wenn und Aber an. Es gibt einen Grund, warum Kontakt unter den Hunden unerwünscht ist.
•Egal ob Jogger, Fußgänger, Radfahrer, Reiter oder Hundehalter – ich lasse meinen Hund nicht hinstürmen.
•Ich habe immer Kotbeutel dabei und nehme die Hinterlassenschaften meines Hundes mit. Damit die Hände frei sind, gibt es mittlerweile tolle Möglichkeiten, den vollen Kotbeutel zu transportieren. Hier gibt es beispielsweise das Sackerlblech. Das Sackerlblech ist ein metallener Haken, an dem der zugeknotete Kotbeutel einfach eingehakt und transportiert werden kann.
•Läuft mein Hund frei, habe ich ihn immer und jederzeit im Blick und achte darauf, dass er weder Mensch noch Tier belästigt.
•Ich achte darauf, dass mein Hund im Wald die Wege nicht verlässt und kein Wild jagt.