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Wenn Hunde Angst vor dem Tierarzt haben, ist das für sie selbst und ihre Besitzer nicht nur unangenehm, sondern erschwert auch die Untersuchung oder gefährdet sogar den Behandlungserfolg. Mit durchdachtem "Medical Training", das ursprünglich für die Behandlung von Zootieren erdacht wurde und seit Jahren erfolgreich an Elefant, Tiger & Co. praktiziert wird, können Sie jetzt selbst zuhause gezielte Vorbereitungsübungen machen, damit Ihr Hund Tierarztbehandlungen positiver erlebt und aktiv dabei mitmacht, anstatt sich zu sträuben oder sie nur ängstlich und passiv über sich ergehen zu lassen.
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Seitenzahl: 54
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Sabrina Reichel
Keine Angst beim Tierarzt
Medical Training für Hunde
© 2016 KYNOS VERLAG Dr. Dieter Fleig GmbH
Konrad-Zuse-Straße 3, D-54552 Nerdlen/Daun
Telefon: 06592 957389-0
Telefax: 06592 957389-20
www.kynos-verlag.de
Grafik & Layout: Kynos Verlag
eBook (epub)-Ausgabe der Prinversion
ISBN eBook (epub): 978-3-95464-115-4
ISBN der gedruckten Ausgabe: 978-3-95464-101-7
Bildnachweis: Alle Bilder Sabrina Reichel außer Titelfoto: www.fotolia.de/kazoka303030;S. 7 Dr. Blaschke-Berthold; S. 16 Oliver Berkhausen; S. 17 Blick Winkel Fotografie Barbara Waas; S. 32 – 34 Nicole Hilgers; S. 62 Manuela Zaitz,
Zeichnungen: Nicole Hilgers
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Vorwort von Dr. Ute Blaschke-Berthold
Einleitung
Medical Training – wozu?
Tierarztauswahl
Die Körpersprache des Hundes
So sagen Sie Ihrem Hund, was richtig ist
Trainingsplan erstellen
Der Trainingsplan
Vorbereitende Übungen
Berührungen toll finden
Das Training mit Targets
Das Bleib dran-Signal
Medical Training
Ankündigen von Aktionen
Bürsten
Augen und Ohren untersuchen
Augen- und Ohrentropfen verabreichen
Spritze, Zeckenzange und Fiebermessen
Zähne pflegen
Medikamente eingeben
Hochheben
Auf dem Tisch
Schreckensort Tierarztpraxis
Unterstützende Maßnahmen
Die konditionierte Entspannung
Safety First – Maulkorbtraining
Interview mit einer Tierärztin
Danke
Über die Autorin
Onlinekurs, Videolinks
Literatur – und Webinarempfehlungen
Quellenangaben
Serviceteil
Empfehlenswerte Hundeschulen
Bezugs – und Informationsquellen
Das eigene Trainingsprotokoll
Das „goldene Zeitalter“ der medizinischen Versorgung unserer Haustiere ist angebrochen. Niemals zuvor war die Betreuung so gut, so vielfältig und voller Möglichkeiten. Dies betrifft allerdings nur den körperlichen Aspekt. Weit entfernt von vermenschlichender Dankbarkeit haben viele Hunde Angst vor dem Umfeld einer Tierarztpraxis, vor fremden Menschen und Tieren. Der behandelnde Tierarzt ist für sie kein Retter in der Not, sondern ein fremder Mensch, der die Individualdistanz unterschreitet, ungebeten anfasst und manipuliert. Normalverhalten in diesen Situationen ist meist nicht möglich und Meideverhalten wird systematisch gestraft: Das Tier wird festgehalten, sein emotionaler Zustand verschlimmert sich dadurch und öffnet noch mehr Angst, Agonie oder Aggression die Tür. Dabei haben Hunde ihre Angst vor dem Tierarzt nicht mit Absicht, sondern weil vielen Hundehaltern und oft auch dem behandelnden Personal das Wissen über die Emotionen und Verhalten der Tiere abhanden gekommen ist – oder aus vergangenen Zeiten stammt.
Dabei ist es so einfach. Emotionen werden durch Umweltereignisse aktiviert, zum Beispiel durch Aufenthalt in einem fremden, bedrohlichen Umfeld. Emotionen schützen, weil sie passendes Verhalten aktivieren, z. B. Meiden und Flucht. Obwohl diese Reaktionen angeboren sind, können sie durch anderes Verhalten ersetzt werden. Der Schlüssel zu Verhaltensänderungen ist Lernen. Dabei entscheidet die Art des Lernens darüber, welche Emotionen ausgelöst werden und ob Ihr Hund sich gut oder schlecht fühlt. Sie haben es in der Hand, welche Lerngelegenheiten Sie Ihrem Hund zur Verfügung stellen.
Sabrina Reichels Buch hilft Ihnen bei dieser Aufgabe. Die vorgestellten Übungen verändern nicht nur die Emotionen des Hundes, sondern auch sein Verhalten. Arbeiten Sie die Übungen in kurzen Trainingseinheiten durch und freuen Sie sich über das Ergebnis: Ihr Hund wird immer lieber bei Untersuchungen und Behandlungen mitmachen und immer seltener Opfer sein.
Viel Freude beim gemeinsamen Lernen mit Ihrem Hund!
Dr. Ute Blaschke-Berthold
Gründerin der Hundeschule CumCane, Verhaltenstherapeutin
Nicht schon wieder zum Tierarzt! Das war in den letzten Jahren oft mein Gedanke. Ich musste mit meinen beiden Hunden in den letzten drei Jahren ständig zum Tierarzt. Zahn-OP, Osteopathiebehandlungen, Jahres – Check up, Blutentnahme, Augenuntersuchung und Herzultraschall standen immer wieder auf dem Programm.
Meine Hündin leidet an einer Schilddrüsenunterfunktion und an Herzproblemen, deshalb sind Blutabnahme und Herzultraschall eine Regelmäßigkeit. Ständiges Aufregen würde ihr schaden und ist auch für die Untersuchungen nicht förderlich.
Lenni, unser großer Clown, hat leider vor knapp drei Jahren einen Schlaganfall erlitten. Durch diese Krankheit hat er eine enorme Angst vor dem Tierarzt entwickelt. Bereits vor der Tierarztpraxis begann seine Angst, entspannt in die Praxis zu gehen war ein Wunschtraum.
Doch nach geduldigem Training sieht das Ganze anders aus – er freut sich mittlerweile tierisch, wenn er zu seiner Tierärztin darf und lässt sich gut behandeln.
Leider wird die Angst eines Hundes vor dem Tierarzt oft einfach so hingenommen, und wenn er nicht mitmacht, dann wird er eben festgehalten oder aber sediert. Doch das muss wirklich nicht sein.
Mit sinnvollem Training können wir unsere Hunde auf viele medizinische Behandlungen vorbereiten und auch die Pflege entspannt gestalten.
Also los, lasst uns alle unseren Hunden helfen, den Tierarzt als Freund zu sehen!
Ihre Sabrina Reichel
Tierarzt, Hundephysiotherapeut oder Tierheilpraktiker – diese Helfer begleiten Ihren Hund in seinem Leben mehr oder weniger oft.
Doch allen ist eines gemeinsam: Sie müssen Ihren Hund anfassen, ihn untersuchen und behandeln.
Auch wenn Ihr Hund sich gerne anfassen lässt und mit fremden Menschen keine Probleme hat, kann sich das in diesen speziellen Situationen verändern.
Der Besuch beim Tierarzt bedeutet für viele Hunde Stress, weil
•er absolut nicht weiß, was gerade auf ihn zukommt. Er ist uns ausgeliefert.
•dort viele fremde Gerüche, Menschen und andere Tiere sind.
•der Hund körperlich oft sehr stark eingeschränkt wird und sich nicht frei bewegen kann.
•wir seine Individualdistanz extrem unterschreiten.
•wir seine Körpersprache ignorieren und er dadurch frustriert werden kann.
•Meideverhalten und auch Fluchtverhalten unterbunden oder sogar bestraft werden.
All diese Situationen zusammen lösen Angstverhalten beim Hund aus und können im Endergebnis zu aggressiven Verhaltensweisen führen.