Die Versteigerung - Lala Idrisse - E-Book

Die Versteigerung E-Book

Lala Idrisse

0,0
2,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Gute Sklaven haben ihren Preis. Wie viel bist du wert? Die Königin des zärtlichen FemDoms und des Fußfetischs meldet sich mit diesem ungewöhnlichen Buch zurück: Lala Idrisse! Eine Versteigerung. Fünf Ladies. Ein Sklave. Fünf unerhört heiße SM- und Fetischgeschichten.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Seitenzahl: 108

Veröffentlichungsjahr: 2021

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhaltsverzeichnis

Vorspiel

Ankunft

Hoffnung

Die Versteigerung

Anna

Selina

Jana

Babsi

Caro

Die Auktion

Von Lala Idrisse in Zusammenarbeit mit Team Lala D.A.CH.

Vorspiel

Eine schwarze Limousine bog auf die mit Splitt belegte, lange Zufahrt eines majestätischen Herrenhauses ein. Platanen säumten die schmale Straße und zerschnitten das blasse Sonnenlicht, das auf akkurat getrimmten Rasen, einen trockenen Aphroditenbrunnen und einen künstlichen See samt darüber gebeugter Trauerweide schien. Eine junge Frau steuerte die Limousine und zog ob des beinahe schmerzhaften Wechselspiels aus Licht und Schatten eine breite Sonnenbrille in ihr Gesicht. Sie hatte ihr blondes Haar in einen strengen Dutt gebunden trug ein scharf geschnittenes schwarzes Jackett. Ihrer schwarzen Limousine folgte ein ebenso schwarzer Kleintransporter. Ein Mann saß an dessen Steuer und wischte Schweißperlen von seiner Stirn.

Die Limousine erreichte das Herrenhaus und kam ein wenig versetzt zur großzügigen Eingangstür zum Stehen, Platz für den Kleintransporter lassend. Der Fahrer stellte den Motor ab und legte seine Hände sichtbar auf das Lenkrad. Die Tür der Limousine öffnete sich und die blonde Frau entstieg ihrem Fahrzeug. Die Augen des Fahrers fixierten die dunkle Sonnenbrille. Sie wies in einer knappen Geste auf das Haus, der Fahrer nickte. Verstanden.

Sie ging zwischen den beiden Fahrzeugen hindurch und trat ohne anzuklopfen durch das Portal. Sobald die langen Absätze ihrer Stiefel verschwunden waren, seufzte der Fahrer laut. Seit der Motor still stand hatte er gespannt die Luft angehalten. Ihm war diese Lieferung suspekt. Das Paket zu schwer, die Antworten zu knapp, die Kundin zu unterkühlt. Er hatte in seiner Jugend ein paar Erfahrungen jenseits der Legalität gemacht und war kein Naivling. Hier fühlte er sich wie in jene Zeit zurück versetzt.

„Was transportiere ich denn eigentlich, Frau…?“

„Ware und Verschwiegenheit, Herr Sözer.“

Das Paket, ein schwarzer Lederkoffer mit goldenen Schließen, im Laderaum hinter ihm wog mindestens achtzig Kilogramm. Wenn es Drogen waren, dann musste es sich bei seiner Kundin um eine kolumbianische Kokainbaronin handeln. Er wischte eine Schweißperle von seiner Stirn und fluchte leise. Eine junge Frau in einer viel zu großen, beinahe albern wirkenden Latzhose aus Gummi, wie sie Angler trugen, wenn sie tief in Flüsse waten, ging über die weitläufige Wiese. Sie bemerkte seine Blicke und winkte freundlich zu ihm herüber. Sie trug ein langes Werkzeug, das sie wahrscheinlich benutzen würde, um den künstlichen See von Algen und Entengrütze zu befreien. Er winkte halbherzig zurück, ein wenig erleichtert. Die Gärtnerin verströmte Banalität. Vielleicht lag da in seinem Laderaum nur ein teures Kunstwerk. Eine komplizierte Installation eines im Exil lebenden chinesischen Aktionskünstlers oder etwas anderes in dieser Richtung.

Die Tür des Herrenhauses öffnete sich und Herrn Sözers Auftraggeberin erschien in Begleitung einer zweiten Frau. Sie trug einen pastellfarbenen Hosenanzug und hielt eine braune Aktenmappe in einem sehr femininen, beinahe verschämt wirkenden Griff vor ihren Bauch. Er entschied, nun auszusteigen und in Richtung der Heckklappe zu gehen. Die zweite Frau begrüßte ihn freundlich: „Herr Sözer, ich grüße Sie.“ Er erwiderte den Gruß ohne den Namen der Frau zu kennen und lächelte unsicher. Die Frau wirkte tatsächlich wie eine Galeristin. Oder besser: Wie die unterbezahlte, quirlige Assistentin einer richtigen Galeristin. Herr Sözer blickte seine blonde, schweigsame Auftraggeberin kurz an. Sie nickte. Er öffnete die Heckklappe, „so, da haben wir…“, setzte er an, „ähm, da haben wir es…“

Die beiden Frauen warteten, während er an dem großen Lederkoffer vorbei in den Laderaum stieg und eine Sackkarre von ihrer Halterung an der Wand löste. Er stellte sie hinter sein Fahrzeug und zog kräftig an dem schwarzen Koffer. Die Ladung bewegte sich langsam, war hinten schwerer als vorne und kippte nur ungern über die Kante der Ladefläche hinab auf die Schippe der Sackkarre. Die Damen beobachteten ihn schweigend. Als er den Koffer ausbalanciert hatte und sicher fahren konnte, wies die kleine Galeristin auf die Tür, „bitte fahren Sie das Paket ins Haus.“ Er nickte, „sehr gerne, die Damen“, und setzte sich ächzend in Bewegung. Seine Auftraggeberin war eisig wie eh und je, die Galeristin schien ein wenig aufgeweckter. „Ich tippe ja auf ein Kunstwerk“, sagte er in Plauderton, „aber es könnte auch ein uraltes Möbel sein, so ne‘ Großvateruhr, wie man immer sagt.“ Die Galeristin lachte freundlich, „oh, mit Kunstwerk liegen Sie schon fast richtig, Herr Sözer.“ Er summte triumphierend (und erleichtert), „wusste ich’s! Weil das Gewicht wirklich ganz eigenartig verteilt ist, verstehen Sie? Ich habe schon die sprichwörtlichen Säcke Reis gefahren, Turbinen für Siemens in die Tschechei, volle und leere Gasflaschen, einfach alles. Irgendwann kriegt man ein Gespür, verstehen Sie?“ Die Galeristin lächelte breit und wies auf die Mitte der großen Eingangshalle, die sie soeben durchschritten, „stellen Sie es bitte dort ab.“ Er gehorchte mit einem letzten Stoßseufzer, als er das schwere Paket in die Senkrechte wuchtete und die Schippe des Wagens darunter hervor zog. Seine Auftraggeberin blickte ihn kurz an: „Ich danke Ihnen, Herr Sözer“, und öffnete eine kleine Geldbörse, aus der sie einen 200 Euro Schein zu Tage beförderte.

Seine Augen weiteten sich. Sie ließ die Sonnenbrille ein wenig von ihrem Nasenrücken rutschen, um ihn über ihren Rand hinweg aus kühlen Augen zu fixieren: „Wissen Sie, wie man diesen Schein in Italien nennt, Herr Sözer?“ Er schüttelte den Kopf. Sie zeigte keine Gemütsregung: „L’invisibile – der Unsichtbare.“ Die kleine Galeristin lächelte ein wenig verschämt und kicherte albern über die unangenehme, plötzlich aufflackernde Spannung in der Luft. Sie hob den Schein an: „Natürlich nur, weil er so selten benutzt wird, obwohl es ihn schon immer gibt. Fünfhunderter sieht man häufiger, nicht wahr?“ Die eifrig grinsende Galeristin nickte überdeutlich, Sözer runzelte angespannt die Stirn. „Sie sollten diesen Auftrag ebenfalls als unsichtbar behandeln, Herr Sözer. Es könnte bedeuten, in Zukunft noch weitere unsichtbare Aufträge zu erhalten, für die sie mit Unsichtbaren entlohnt werden“, sie lächelte zum ersten Mal und steckte den gelben Schein in die Brusttasche seines Blaumanns. Er räusperte sich, jeder Hoffnung auf die Legalität dieses Auftrags beraubt, „danke. Ich, äh. Ich gehe jetzt.“ Die Galeristin neigte süßlich den Kopf, „wir danken Ihnen sehr, lieber Herr Sözer!“ Seine Auftraggeberin nickte nur.

Der Kleintransporter verschwand rasend schnell vom Grundstück. Die beiden Frauen blickten ihm hinterher, bis er die Straße erreichte und ohne zu blinken abbog. Die Frau in Pastell reichte der Frau in Schwarz die lederne Mappe, „die Verträge sind vorbereitet, Madame.“ Sie nahm die Mappe entgegen, öffnete sie und nickte. Nach einem peinlichen Moment der Stille schoss die Hand der Frau in Schwarz hervor und versetzte der anderen eine schallende Ohrfeige.

„Kugelschreiber.“

Mit zitternden Händen fischte die Geschlagene einen Kugelschreiber aus ihrer Tasche und reichte ihn weiter. Die Frau in Schwarz unterzeichnete das Papier, fuhr die Mine klickend ein und hielt der Frau in Pastell den Stift hin. Ihre Hand fuhr aus, doch der Stift wippte zurück. Unter einem strengen Blick fragte die Frau in Schwarz: „Wie sagt man?“

„Verzeiht meine Unachtsamkeit, Madame“, flüsterte die Geohrfeigte kleinlaut und erhielt dann ihren Stift zurück. Madame fixierte sie lange, um sich der Wahrhaftigkeit ihrer Reue zu überzeugen und trat dann an den schwarzen Lederkoffer mitten im großzügigen Eingangsbereich des Herrenhauses. „Ich werde ihn vermissen.“ Sie fuhr zärtlich über das Leder, „er ist tatsächlich ein Kunstwerk. Mein Meisterwerk. Es schmerzt mich, ihn abgeben zu müssen.“ Die Frau in Pastell nickte vorsichtig, doch sagte nichts. Madame seufzte, „gäbe es dieses Haus nicht“, und wies auf das prachtvolle Barock um sie herum, „wäre er noch heute“, sie öffnete die Schließen des Koffers, „mein Sklave.“

Ankunft

Aus einer dünnen Linie hellen Lichts wurde eine gleißende Sonne. Du fielst aus dem Koffer und landetest, Arme und Beine auf dem Rücken verbunden, flach auf dem Bauch. Damit hattest du gerechnet und den Aufprall durch Anspannung der Bauchmuskeln äußerst geschickt gedämpft, dennoch stießt du deine Rippen. Du lagst leise stöhnend auf feinem, leider eiskalten Marmor. Das blendende Licht fiel aus hohen, schlanken Fenstern, die auch in einer Kathedrale eine exzellente Figur gemacht hätten.

Madames Absätze waren zu hören. Eine fremde Frau sagte in hoher, lobender Stimmlage, „was für ein Prachtkerl, Madame. Wir sind zu beneiden, ihn von Euch in Empfang nehmen zu dürfen.“ Du konntest den Kopf wenden wie du wolltest, außer einem paar alberner, pastellfarbener Ballerinas und darin steckender, von blickdichten Strümpfen verhüllten Füßen konntest du nichts von der unbekannten Dame sehen. Du trugst nur Boxershorts und ein ledernes Halsband. Die Kälte des Bodens fuhr von überall durch deinen Körper und ließ dich frösteln. Madames Stimme antwortete der Ballerina spät, hörbar ungeduldig: „Lady Jana ist instruiert, ihn besonders zuvorkommend zu behandeln. Ich bin überzeugt, in diesem Haus wird ein Preis für ihn erzielt, der meine Aufwendungen, meine Mühen müsste ich eigentlich sagen, ausgleicht.“ Die blassen, langweiligen Ballerinas tippten nervös auf, „verlasst Euch auf Lady Janas Erfahrung im Umgang mit solch‘ wertvollen Investitionen, Madame. Ihr werdet mehr als zufrieden sein mit dem Ergebnis der Versteigerung.“

Das war also „der große Tag“, von dem Madame in jüngster Vergangenheit so oft gesprochen hatte. Sie klang beinahe wehmütig, wenn sie davon sprach. Sie bedauerte, dich weggeben zu müssen. Dir lief ein Schauer über den Rücken. Du hattest von dieser Einrichtung, in der du dich befandest, schon einmal gehört. Lady Janas Haus. Hier wurden Sklaven an zahlungskräftige Frauen versteigert. Man las davon in den tiefsten Abgründen der BDSM- Foren, doch meist nur in vorsichtigem, spekulativem Ton. Nicht einmal über den genauen Standort des Hauses herrschte Einigkeit. Viele Gerüchte waren im Umlauf. Urbane Mythen über das „Auktionshaus“, das von wohlhabenden Frauen aus der ganzen Welt besucht wurde, um sich ungestraft an anonymen Männern zu vergehen. Männer, die niemand vermisste, wenn sie spurlos verschwänden.

Hm? Klingt nach Dingen, zu denen sich verträumte Fetischisten jeden Tag im Internet verabreden? Richtig, doch der Unterschied bestand in der Qualität: Madame hatte dich aufgenommen und geformt wie einen Klumpen Lehm, bevor sie dich brannte. Stunden, Tage, Wochen lang hatte sie dich ausgebildet, malträtiert, gelehrt, belohnt, vorenthalten und erzogen. Du warst kein grunzender „ins Dominastudio- Schleicher“ mit Bierbauch und „geil, Weiber mit Peitschen ey!“- Attitüde, sondern das Ergebnis femininer Wunschträume. Gebildet, muskulös, gutaussehend, kultiviert, intelligent, ausdauernd, charmant, jung, wissbegierig und auf nicht obszöne, sondern sehr liebenswert subtile Weise unterwürfig. Madame hatte einmal leise Selbstironie bewiesen und dich abwesend „Rosamunde Pilchers feuchten Traum“ genannt. Alles war dir fehle sein ein bescheuerter Adelstitel und eine Yacht, von deren Reling aus du dich per dramatischem Blick in den Sonnenuntergang nach deiner Geliebten verzehren konntest. „Kleiner Lord Zehenlecker“, hatte sie dann gescherzt und dir ihre Füße zur wohlfeilen Anbetung dargelegt.

Dein Waschbrettbauch spannte sich, als Madame dich an deinem Halsband in eine kniende Position zog. Dein seidenweiches Haar fiel dir ins Gesicht. Die Ballerina mit der hohen Stimme juchzte: „Was für ein Anblick, Madame! Seid versichert…“ Ein Grinsen schlich sich in dein Gesicht, denn du wusstest was nun …Peng. Eine schallende Ohrfeige traf die enervierende Frau ins Gesicht. War das die Zweite dieser Art? Du hättest schwören können, den Klang von außerhalb des Koffers schon einmal gehört zu haben. Zwei junge Frauen in den englischer Hausmädchenkleidung lugten scheu um eine Säule und tuschelten miteinander. Du schautest dich um und entdecktest mehrere schweigende Frauen in diesem Empfangssaal. Zwei staubten weiße Büsten antiker Philosophen ab, eine Dritte und eine Vierte gingen dienstbeflissen an euch vorbei. Wieder andere trugen Werkzeuge oder Reinigungsmittel mit sich herum.

„Genug gelobt, ich weiß, dass mein Sklave großartig ist. Er wird jetzt auf sein Zimmer gebracht“, entschied Madame ganz allein. „Ich habe einen Flieger zu erwischen – Au revoir.“

„Au revoir, Madame.“ Antwortete die Ballerina mit brechender Stimme und zusammengebissenen Zähnen.

Madame ging ohne sich von dir zu verabschieden. Du hättest dies als besonders schreckliche Strafe oder letzten Beweis ihrer emotionalen Distanz zu dir empfinden können, doch du wusstest, dass sie sich nur vor ihren eigenen Gefühlen in Sicherheit brachte. Du hattest den Flug schließlich gebucht – und er ging erst übermorgen.

Hoffnung

Die Pastellballerina wartete bis das große Portal ins Schloss fiel und wandte sich dir zu.

„Aufstehen“, gebot sie mit schlecht gespielter Dominanz in der Stimme und schnippte albern mit dem Finger. Du gehorchtest mit neckischem Blick. Dieses kleine Fräulein besaß die Autorität einer Schülerpraktikantin, doch du gingst davon aus, dass sie eine Angestellte Lady Janas war – die nun de facto deine neue Besitzerin darstellte. Sie hielt sich an der braunen Ledermappe mit deiner Besitzurkunde und deinem Sklavenvertrag fest. Du lächeltest höflich. Sie suchte nach Autorität und räusperte sich schließlich. „Willkommen in der Villa von Lady Jana, Sklave.“ Du sprachst nur auf Aufforderung hin, woran sich der quirlige Hosenanzug erst nach einem peinlich langen Moment zu erinnern schien und schließlich einfach weiter sprach: „Ich muss dir jetzt die Augen verbinden.“ Du beugtest zuvorkommend deine Knie, um deinen Kopf auf Höhe ihrer Schultern zu bringen. Sie erschrak ob der plötzlichen Bewegung und atmete scharf ein. „Huch, äh. Gut, Sklave.“ Sie beförderte ein schwarzes Tuch aus der Tasche ihres Jackets und band es dir um wie ein kleines Mädchen, das mit ihrer Freundin „blinde Kuh“ spielt. Dann rasselte eine Kette. Du recktest automatisch den Nacken und sie hakte dein Halsband daran ein. Erneut überrascht von deiner Kooperation, „äh, brav.“

Die leise überforderte Ballerina führte dich eine mit weichem Teppich ausgelegte Treppe empor – sie ließ dich dabei beinahe stolpern, weil sie vergaß, dich vor der ersten Stufe zu warnen – und dann einen ebenso weich ausgekleideten Gang hinab. Sie bremste dich per „halt!“ nach sehr vielen Schritten und eine Türklinke schnappte. „Hinein.“ Ohne eine genauere Beschreibung deines Weges warst du gezwungen, dich einfach umzudrehen und grob in ihre Richtung zu gehen. Sie japste sogleich, „halt! Ne, Mensch! Hier rein…“ ärgerte sie sich und schob dich in das Zimmer. Du konntest nichts sehen, doch die Helligkeit in diesem Raum war sogar durch die Augenbinde wahrzunehmen.

„Äh, hinknien!“, hüstelte die Ballerina und du gingst in die Knie.

„Ich nehme sie dir jetzt ab…“ kündigte sie an, als seist du ein zurückgebliebener Wilder, dem man seinen nächsten Schritt ankündigen muss, weil er sonst zubeißen könnte. Die Augenbinde hob sich unangenehm schnell von deinem Gesicht, du stöhntest verärgert. Als sich deine Augen an das Licht gewöhnt hatten, offenbarte sich dir ein schönes Gästezimmer mit großen Fenstern, einem weißen Bett samt hohen, eleganten Bettpfosten, einem eigenen Bad und zahlreichen rustikalen, von kluger Hand ausgewählten Möbeln.

Sie räusperte sich hinter dir und die lederne Mappe öffnete sich schmatzend.

„Ich habe die Verpflichtung, dich über die bei deiner Versteigerung anwesenden Damen zu unterrichten. Du hast keinen Einfluss auf den Ausgang der Versteigerung und kein Recht, einzelne Damen abzulehnen. Unsere Kundinnen müssen sich vor ihrer Anmeldung jedoch einem ausgiebigen Persönlichkeitstest unterziehen, in dessen Zuge sie ihre Neigungen preisgeben. Die Damen bei deiner Versteigerung wurden von deiner Vorbesitzerin persönlich akkreditiert.

Die einzelnen Damen heißen wie folgt:

1. Anna N.

Für dich Lady Anna.

Anna ist eine junge Sklavenhalterin und dennoch konservativ. Sie liebt gemütliche Abende, die du zu ihren Füßen verbringen darfst und legt besonderen Wert auf Luxus und anspruchsvolle Unterhaltung. Du solltest kulturell bewandert sein und verschiedene klassische Komponisten (die sie gerne hört, während du ihre Füße küsst) unterscheiden können, wenn du sie glücklich machen willst. Anna ist keine Sadistin, kann aber durchaus wütend werden, wenn sie sich unverstanden fühlt oder enttäuscht wird. Annas Lächeln ist absolut ansteckend und sie hat einen Schuhschrank voller Sandalen und Heels, um den du dich kümmern darfst. Ihr ist allerdings auch ein tatkräftiger Sklave wichtig: Stelle dich auf allerlei handwerkliche Tätigkeiten ein, die Anna dir grinsend überlässt.

2. Selina K.

Für dich Lady Selina.

Selina ist über den „Shades of Grey”- Hype in die Szene gerutscht und hat sie bald darauf frustriert wieder verlassen, als ein selbsternannter möchtegern- Dom sie verletzt hat. Sie hat über ein Internetportal zu einem freundlichen devoten Mann Kontakt behalten und sich nach mehreren Wochen Abstinenz entschieden, sich als dominante Partnerin zu versuchen. Es war keine Liebe auf den ersten Blick zwischen ihr und dem Dasein als Herrin, doch sie liebt das Prickeln der Dominanz und das Gefühl einer Zunge auf ihren Zehen. Ihre Unsicherheit macht sie manchmal ein wenig labil - es kann sein, dass sie sich plötzlich wieder für ein „normales” Sexleben entscheidet und dich ziehen lässt. Ihre mangelnde Erfahrung macht sie durch Zärtlichkeit wieder wett, allerdings sind „fortgeschrittene” Spielweisen ihr zuwider.

3. Jana Z.

Für dich Lady Jana.

Du hast richtig gehört. Jana ist die Organisatorin der Versteigerung und liebt die Hilflosigkeit der Sklaven. Sie ist eine Sadistin, die dich gerne bloßstellt und vor aller Augen die Füße von dir geleckt bekommt, auch während über deinen Kopf hinweg über dich verhandelt wird. Einige ihrer Vorlieben sind dir – unterrichtete mich Madame – allerdings neu und sie ist sich nicht sicher, ob du sie erfüllen kannst. Allerdings ist Janas Erfahrung ein Vorteil: Sie hat keine Hemmungen vor dir - du wirst vollkommen erniedrigt werden.

4. Barbara T.

Genannt „Babsi“, für dich „Herrin.“:

Babsi hatte einen Freund mit Fußfetisch und liebt es, Massagen zu bekommen. Sie beginnt allmählich mit der Anschaffung der nötigen Spielzeuge und Kleidungsstücke. Die anderen Damen haben schon bemerkt, dass sie in die Richtung der „klassischen” Dominanz tendiert und bald mehr Leder und Latex als Kleider und Sandalen tragen wird. Wie sich ihr Interesse weiter entwickelt ist schwer vorherzusagen, es könnte sein, dass sie das Interesse an Fußfetisch verliert und in die „ursprüngliche” Form des SM überwechselt: zugeknöpft, viele Stacheln und Nieten, wenig Hautkontakt.

5. Caroline F.

Für dich Lady Caro.

Caro ist eine absolut herausfordernde Frau, die dich auf eine harte Probe stellen wird. Sie hält wenig von zweiten Chancen und erhofft sich, hier auf dieser Auktion endlich einen „ordentlichen” Sklaven zu finden. Sie möchte von allen fünf am ehesten mit dir ins Bett, was du als deine größte Belohnung verstehen solltest. Caro hält allerdings wenig von „Versagern”, die vor ihr kommen oder nicht ausreichend gut bei der Tätigkeit sind. Solltest du in ihren Augen zu den „Versagern” gehören, wird sie mitunter vernachlässigend und vergesslich - so sehr, dass du dich ärgerst. Wenn du ihre Vorstellungen jedoch erfüllst, ist absolut möglich, dass ihre Zehen die letzten sind, die du in deinem Leben lutschen wirst, denn sie ist ein echter „Langzeit-Typ” und wird dich in ihrem Leben behalten wollen.“

Die Mappe schloss sich mit einem trockenen, sehr endgültigen Klatschen. „Du wirst zu gegebener Zeit abgeholt, Sklave. Dieses Zimmer steht dir zu deiner Verfügung, deine Habseligkeiten werden dir in den nächsten Minuten gebracht. Auf Wiedersehen.“ Die Tür fiel ins Schloss und du erhobst dich.

---ENDE DER LESEPROBE---