8,99 €
Bezaubernde neue Gedichte von Nr.1-SPIEGEL-Bestsellerautorin Julia Engelmann.
»Wenn mir Regenbögen wie Graustufen erscheinen, denk ich daran, wie du gesagt hast: ›Schau dir diese Farben an!‹, und alles wird wieder bunt. Du hast dich gefragt, was bleiben wird: Ich sehe die Welt mit deinen Augen.« In bewegenden Gedichten spürt Julia Engelmann dem Glück und den großen und kleinen Fragen des Lebens nach: Woran denkst du? Wer sind wir? Wie gehen wir mit Neuanfang, Sehnsucht und Veränderung um? Wie finden wir neue Blickwinkel? Aus ihren Versen erklingt die Botschaft: Das Leben ist einzigartig, es gibt so viel Wundervolles zu entdecken, also lass uns gemeinsam um die Sonne fliegen und die Welt mal mit anderen Augen betrachten.
Gefühlvolle Poesie, die Mut macht und das Herz berührt – liebevoll von der Autorin selbst illustriert.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 61
Buch
»Wenn mir Regenbogen wie Graustufen erscheinen, denk ich daran, wie du gesagt hast: ›Schau dir diese Farben an!‹, und alles wird wieder bunt. Du hast dich gefragt, was bleiben wird: Ich sehe die Welt mit deinen Augen.«
In bewegenden Gedichten spürt Julia Engelmann dem Glück und den großen und kleinen Fragen des Lebens nach: Woran denkst du? Wer sind wir? Wie gehen wir mit Neuanfang, Sehnsucht und Veränderung um? Wie finden wir neue Blickwinkel? Aus ihren Versen erklingt die Botschaft: Das Leben ist einzigartig, es gibt so viel Wundervolles zu entdecken, also lass uns gemeinsam um die Sonne fliegen und die Welt mal mit anderen Augen betrachten.
Weitere Informationen zu Julia Engelmannsowie zu lieferbaren Titeln der Autorinfinden Sie am Ende des Buches.
Julia Engelmann
Gedichte
Mit Illustrationen der Autorin
Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen.Sollte diese Publikation Links auf Webseiten Dritter enthalten, so übernehmen wir für deren Inhalte keine Haftung, da wir uns diese nicht zu eigen machen, sondern lediglich auf deren Stand zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung verweisen.
Originalausgabe August 2022
Copyright © 2022 by Wilhelm Goldmann Verlag, München,
in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH,
Neumarkter Str. 28, 81673 München
Umschlaggestaltung: UNO Werbeagentur, München
Umschlagillustrationen: Julia Engelmann
Autorenfoto: © Calvin Müller
KS · Herstellung: ik
Satz: Uhl + Massopust, Aalen
ISBN: 978-3-641-28852-5V001www.goldmann-verlag.de
Ich habe das immer missverstanden:
Ich verliere mich nicht,
wenn ich alte Teile von mir loslasse,
sondern ich finde mich,
weil ich alte Teile von mir loslasse.
Du lässt jemanden gehen,
obwohl dich das zerbricht.
Du traust dich, dir einzugestehen,
dass du etwas vermisst.
Du fragst dich irgendwas still,
dann fragst du’s irgendwann laut.
Du bist mutig und fühlst,
was du dich sonst nicht traust.
Und die Gefühle tun weh,
jemand sagt: »Das geht vorbei.«
Trotzdem musst du da durch,
bis auf die andere Seite.
Du fragst dich: »Wie soll das gehen?«
Und: »Wie komm ich dahin?«
Gerade noch war’s schwer zu verstehen,
und dann ergibt vieles Sinn.
Manchmal gibst du fast auf,
du bist müde und platt.
Doch du stehst wieder auf,
du rennst los und springst ab.
Und du fliegst durch die Luft,
du schaust zurück und kommst an.
Und so hört etwas auf.
Und so fängt es an.
Glück ist,
wenn du mich hochwirfst und auffängst,
ohne mich ganz loszulassen.
Glück ist,
wenn du schwimmst
und ich mich an dir festhalte
wie an einer Insel.
Glück ist
aufwachen,
und ihr steht schon am Fußende meines Bettes
mit Kuchen und Luftballons.
Glück ist,
wenn ihr mich an den Händen haltet
und ich alle paar Schritte
ein kleines Stück schwebe.
Glück ist,
wenn es nach deinem Rasierwasser
und frischen Brötchen duftet
und du mal wieder Manu Chao hörst.
Glück ist,
hochgeworfen und aufgefangen zu werden,
ohne ganz loszulassen.
»Mein kleiner Falke«, sagst du,
und obwohl ich noch nicht viel verstehe,
verstehe ich jedes Wort.
Du musst deine erste Grapefruit
in deinem glücklichsten Moment essen
und deinen ersten vietnamesischen Kaffee
in absoluter Freiheit trinken,
dann fühlst du dich ab jetzt –
bei jeder Grapefruit und jedem vietnamesischen Kaffee –
immer glücklich und frei.
Wie du die Gitarre an die Wand hängst,
nachdem du morgens auf dem Sofa für uns singst.
Wie der ICE an Gleis 8 anhält
und wir uns nachts im Hauptbahnhof entgegenspringen.
Wie du mit mir das Bild des Beamers einstellst
und alle Bilderaufhänghöhen mit mir vermisst.
Wie oft einem jeden Tag irgendetwas einfällt
und wie oft man es sofort wieder vergisst.
Und wie wir gegen den Sturm gehen,
das ist wie gegen den Strom schwimmen irgendwie.
Wie wir so selten auf die Uhr sehen,
wenn wir zusammen sind – Zeit ist wirklich relativ.
Und wie wir tanzen …
gefühlt in jedem Wohnzimmer, gefühlt in jeder Stadt.
Und wie wir lachen …
als würde man vom Lachen niemals ansatzweise satt.
Und wie wir tanzen …
Tanzen ist wie Small Talk mit dem Körper.
Und wie wir lachen …
Lachen ist wie Reden ohne Wörter.
Wenn’s am schönsten ist, soll man bleiben.
Das hier sind schon die guten alten Zeiten.
Was am schönsten ist, soll man behalten.
Wir sind mitten in den guten alten Zeiten.
Wie ich male, auch am Abend, ohne Zeugen,
wie du schreibst, für dich, auch wenn es keiner liest.
Wie wir verkatert in den See springen an Neujahr.
Wie sich Ideen anfühlen können – als ob man fliegt.
Und dein Geburtstagsdinner: Jeder hält eine Rede.
Dein Geburtstagsmorgen: Jeder singt ein Lied.
Wenn du mir schreibst,
dass du im Bus und auf dem Weg bist.
Wie wir schweigen und spazieren, mit Musik.
Und wie wir immer wieder Chancen bekommen,
und immer wieder lernen wir dazu.
Auf die eine Wange küsst mich jetzt die Sonne,
auf die andere Wange küsst mich gerade du.
Und wie wir lieben …
alles und Momente und noch uns.
Und wie wir fühlen …
als wäre das große, ganze Leben Kunst.
Und wie wir lieben …
Das ist die Sprache, die weltweit alle sprechen.
Und wie wir fühlen …
Wir fühlen, also sind wir lebendig.
Wenn’s am schönsten ist, soll man bleiben.
Das hier sind schon die guten alten Zeiten.
Was am schönsten ist, soll man behalten.
Wir sind mitten in den guten alten Zeiten.
Manchmal will ich alles ändern,
dann wünsche ich mich ganz woandershin.
Dann glaube ich, es wird eines Tages besser,
wenn ich jemand anders bin.
Doch das ist falsch, das weiß ich,
es ist nur eine Lüge, die bestimmt nicht lange hält.
Denn das Gras auf der anderen Seite scheint nur grüner,
weil das Licht dort anders fällt.
Das Glück ist nie so weit weg, wie man denkt,
es ist zwischen deinen Zeilen versteckt.
Mach dir lieber viele Träume als Stress –
denn die guten alten Zeiten sind jetzt.
Wenn’s am schönsten ist, soll man bleiben.
Das hier sind schon die guten alten Zeiten.
Was am schönsten ist, soll man behalten.
Wir sind mitten in den guten alten Zeiten.
Du fragst dich, woher ich das weiß?
Warum bin ich mir dessen jetzt bewusst?
Ich war in allen guten alten Zeiten schon dabei …
doch ich habe es währenddessen nie gewusst.
»WirmalenheuteEnten«, sagst du.
Ich bin noch jung,
ich habe keine Vorstellung
von gestern und morgen.
Momente passieren mir
und ich ihnen auch,
ich mache überall mit.
Ich male an diesem Tag zwei Enten.
Eine genau so, wie ich sie kenne,
aus dem Park oder aus Geschichten halt.
Weiße Federn, schwarze Augen,
orangefarbener Schnabel.
Du sagst, ich soll noch eine malen.
Eine, die so verrückt ist,
dass sie noch nie einer gesehen hat.
Eine, die es eigentlich nicht gibt.
Eine, die mir Spaß macht.
Du sagst, ich soll mich trauen.
Bis heute hängt eine der beiden Enten
in deiner Küche.
Es ist die, mit der du mir deinen Blick
auf das Leben erklärt hast.