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Als Galileo Galilei 1633 wegen seines Eintretens für das heliozentrische Weltbild von der Inquisition verurteilt wurde, befand sich Descartes' Le Monde gerade in der Endredaktion. Für René Descartes war die Verurteilung Galileis, wie er seinem Freund Marin Mersenne versicherte, der Anlass, von einer Veröffentlichung seiner Physik abzusehen. Erst 1677 wurden die erhaltenen Teile von Le Monde aus dem Nachlass herausgegeben. Die Abhandlung über die Welt besteht aus zwei Teilen: einer Physik (Traité de la Lumière), die sich vor allem mit einer Theorie des Lichtes beschäftigt, und einer Physiologie (Traité de l'Homme), deren zentraler Bestandteil - neben der anatomischen Beschreibung des menschlichen Körpers und der Theorie des Blutkreislaufs - eine mechanistische Erkenntnistheorie ist. Le Monde ist in seinen beiden erhaltenen und - wie der Herausgeber in seiner Einleitung darstellt - auch einzigen Teilen der kühne Versuch, einen Bogen von der Physik bis zur Physiologie zu schlagen, und damit ein gegenüber den späteren Prinzipien von 1644 sogar weitergehender Gesamtentwurf der Cartesischen Philosophie. Indessen hat Descartes die in Le Monde behandelten Themen keineswegs ad acta gelegt. Teile des ursprünglichen Manuskripts sind in die Dioptrique und die Météores eingeflossen, und im Discours de la Méthode hat Descartes keine Skrupel, den Inhalt von Le Monde zu referieren (und gelegentlich etwas auszuschmücken). Vielleicht war es nicht allein die Verurteilung Galileis, die ihn dazu gebracht hatte, sein Werk zurückzuhalten, sondern doch auch die fast unlösbare Aufgabe, die gesamte Physik von der Elementenlehre bis hin zur Theorie des Lebendigen darzulegen.
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