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Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Sport - Sportökonomie, Sportmanagement, Note: 1,0, Hochschule Ansbach - Hochschule für angewandte Wissenschaften Fachhochschule Ansbach , Sprache: Deutsch, Abstract: Der Fall „Hoyzer“ hat in Deutschland die Diskussion um Spielmanipulationen im Fußball neu entfacht. Doch wie werden Fußballspiele manipuliert, welche Merkmale gibt es und wie wirksam sind Schutzmechanismen? Auf diese grundsätzlichen Fragen gibt die vorliegende Arbeit Antworten.
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Inhaltsverzeichnis
1. Einleitende Worte
2. Einführung in die organisierte Kriminalität im Fußball
2.1 Definitionen und Einordnung
2.2 Dimensionen der Wettmanipulation im Fußball
3. Wie Spiele manipuliert werden
3.1 Merkmale verschobener Begegnungen
3.2 Auswertung der DFB-Pokal-Begegnung zwischen dem SC Paderborn 07 und dem Hamburger SV vom 21. August 2004
4. Schutzmechanismen und ihre Grenzen
4.1 Maßnahmen der Verbände
4.2 Maßnahmen des Wettmarkts
4.3 Grenzen der Schutzmaßnahmen
3.4 Rechtsprechung zu Spielmanipulationen in Deutschland
5. Abschließende Bemerkung
6. Quellen
6.1 Literaturverzeichnis
7. Anhang
Es war der vorläufige Höhepunkt verschiedener Fußball-Wettmanipulationen der letzten Jahre. Am 4. Februar 2013 erschütterten die Ermittlungsergebnisse der europäischen Polizeibehörde Europol auf einer Pressekonferenz im niederländischen Den Haag die internationale Fußballwelt. Die Rede war vom bislang größten Wettskandal der Fußballgeschichte, aufgedeckt in Zusammenarbeit von Polizeiteams aus 13 Ländern.[1] Mehr als 380 Fußballspiele in 15 Ländern sollen demnach zwischen 2008 und 2011 verschoben worden sein.[2] Insgesamt ließen sich dem Bericht zufolge 420 Funktionäre, ehemalige oder noch aktive Spieler und Unparteiische zu Spielmanipulationen hinreißen.[3] Als Drahtzieher nannte die Behörde ein asiatisches Verbrechersyndikat, welches von Singapur aus agiert hatte.[4] In Deutschland ist das Thema Spielmanipulationen spätestens seit dem Fußball-Wettskandal aus dem Jahre 2005 präsent. Damals hatte der Schiedsrichter Robert Hoyzer mehrere Begegnungen verschoben und wurde vom Landgericht Berlin wegen Beihilfe zum Betrug zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und fünf Monaten ohne Bewährung verurteilt.[5][6] Immer mehr Betrüger setzen heutzutage auf die Masche der Wettmanipulation. Der Grund hierfür ist offensichtlich. Mit verschobenen Spielen lassen sich enorme Summen verdienen. Die asiatischen Betrüger sollen nach Angaben von Europol alleine acht Milliarden Euro durch Wettbetrug erhalten haben.[7] Trotz dieses jüngsten Ermittlungserfolges bleiben viele Spielmanipulationen unentdeckt. Die Kriminellen gehen hierbei sehr professionell vor.[8] Doch wie werden Spiele überhaupt manipuliert? Welche Merkmale gibt es? Und wie wirksam sind Schutzmechanismen? Auf diese grundsätzlichen Fragen gibt die vorliegende wissenschaftliche Arbeit Antworten.
Bei einer Manipulation handelt es sich grundsätzlich um eine Beeinflussung von Personen, um daraus zu seinen Gunsten einen Vorteil zu ziehen.[9] Von einer Spielmanipulation ist die Rede, wenn durch unerlaubte Handlungen das Spielgeschehen und dessen Ausgang beeinflusst wird.[10] Im Fußball werden die Spielmanipulatoren im allgemeinen Sprachgebrauch oft als „Wettmafia“ bezeichnet, weil sie unter Einsatz mafiöser Strukuren ihre Gewinnchancen bei Sportwetten gesetzeswidrig erhöhen.[11] Bei Sportwetten geht es generell darum, auf das Eintreffen eines Endergebnisses oder bestimmter Spielaktionen zu wetten.[12] Die Machenschaften der „Wettmafia“ fallen in Deutschland unter den Tatbestand der organisierten Kriminalität. Hierfür legt das Bundesministerium des Innern folgende Definition zugrunde:
„Unter dem polizeifachlichen Begriff Organisierte Kriminalität (OK) wird die von Gewinn- oder Machtstreben bestimmte planmäßige Begehung von Straftaten zusammengefasst, die einzeln oder in ihrer Gesamtheit von erheblicher Bedeutung sind.“[13]
Damit von organisierter Kriminalität gesprochen werden kann, gelten ferner gewisse Bedingungen. An dem Vorgehen müssen demnach mehr als zwei Personen gewerbliche oder geschäftsähnliche Strukturen verwenden, von Gewalt oder Einschüchterung Gebrauch machen, oder die Politik, die Medien, die öffentliche Verwaltung, die Justiz oder die Wirtschaft beeinflussen, indem sie auf längere Sicht zusammenarbeiten.[14]
Wettmanipulationen im Fußball blühen etwa seit Ende der 90er-Jahre mit dem Beginn der Globalisierung auf. Parallel dazu verbreitete sich allmählich das Internet. Genau das wussten die Kriminellen zu ihren Gunsten zu nutzen. Sie konnten von nun an aus sicherer Entfernung weltweit Spiele verschieben und dabei sekundenschnell auf Ereignisse reagieren.[15] Nach dem von Europol aufgedeckten Wettskandal [siehe Kapitel 1: Einleitende Worte] äußerte sich Friedhelm Althans, Hauptkommissar und Sprecher der Ermittlergruppe, infolge der Ermittlungsergebnisse gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) wie folgt:[16]