Dieser eine Tag - Eine Story zum Valentinstag - Samantha Young - E-Book

Dieser eine Tag - Eine Story zum Valentinstag E-Book

Samantha Young

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Beschreibung

Neues Herzgeflüster zum Valentinstag - von Bestsellerautorin Samantha Young Man sollte meinen, dass es außerhalb des Möglichen sei, viermal in 10 Jahren ausgerechnet am Valentinstag verlassen zu werden. Aber genau das ist Hazel passiert. Als ihr neuer Freund sie eine Woche vor dem Valentinstag verlässt, um ihr die Schmach eines fünften Mals zu ersparen, beschließt Hazel, dass sie eine Pause von ihrem bisherigen Leben in Edinburgh braucht. Sie leiht sich den Campingbus ihres Bruders und fährt in die schottischen Highlands. Die Auszeit ist traumhaft. Frische Luft, eine wunderschöne Landschaft und vor allem: keine Männer. Bis zum Valentinstag. Denn just an diesem Tag begegnet ihr ein gutaussehender, um nicht zu sagen, sexy Amerikaner namens Liam. Eigentlich ein netter Zufall, wäre Hazel nicht gerade in die Wälder gegangen, um ein stilles Örtchen zu suchen. Doch Liam scheint sich an ihrem peinlichen Auftritt nicht zu stören, im Gegenteil: Zum ersten Mal seit Jahren verbringt Hazel den Valentinstag mit einem Mann, mit dem sie herzlich lachen kann. Und nicht nur das ....  

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Die Autorin Samantha Young wurde 1986 in Stirlingshire, Schottland, geboren. Seit ihrem Abschluss an der University of Edinburgh arbeitet sie als freie Autorin und hat bereits mehrere Jugendbuchserien geschrieben. Mit ihrer ersten Serie für Erwachsene, den Edinburgh Love Stories, wurde sie zur internationalen Bestsellerautorin. Homepage der Autorin: authorsamanthayoung.com

Das Buch

Man sollte meinen, dass es außerhalb des Möglichen sei, viermal in 10 Jahren ausgerechnet am Valentinstag verlassen zu werden. Aber genau das ist Hazel passiert. Als ihr neuer Freund sie eine Woche vor dem Valentinstag verlässt, um ihr die Schmach eines fünften Mals zu ersparen, beschließt Hazel, dass sie eine Pause von ihrem bisherigen Leben in Edinburgh braucht. Sie leiht sich den Campingbus ihres Bruders und fährt in die schottischen Highlands. Die Auszeit ist traumhaft. Frische Luft, eine wunderschöne Landschaft und vor allem: keine Männer. Bis zum Valentinstag. Denn just an diesem Tag begegnet ihr ein gutaussehender, um nicht zu sagen, sexy Amerikaner namens Liam. Eigentlich ein netter Zufall, wäre Hazel nicht gerade in die Wälder gegangen, um ein stilles Örtchen zu suchen. Doch Liam scheint sich an ihrem peinlichen Auftritt nicht zu stören, im Gegenteil: Zum ersten Mal seit Jahren verbringt Hazel den Valentinstag mit einem Mann, mit dem sie herzlich lachen kann. Und nicht nur das ....

Von Samantha Young sind in unserem Hause bereits erschienen:

Dublin Street – Gefährliche Sehnsucht • London Road – Geheime Leidenschaft Jamaica Lane – Heimliche Liebe • India Place – Wilde Träume • Scotland Street – Sinnliches Versprechen • Nightingale Way – Romantische Nächte • Fountain Bridge – Verbotene Küsse (E-Book) • Castle Hill – Stürmische Überraschung (E-Book) • Valentine- Tag der Liebenden (E-Book) • King’s Way –Verlockende Berührung (E-Book)

Hero – Ein Mann zum Verlieben

Into the Deep – Herzgeflüster • Out of the Shallows – Herzsplitter

The Real Thing – Länger als eine Nacht • Every Little Things – Mehr als nur ein Sommer

Play On – Dunkles Spiel

Samantha Young

Dieser eine Tag

Eine Story zum Valentinstag

Roman

Aus dem Englischen von Nina Bader

Ullstein

Besuchen Sie uns im Internet:www.ullstein-taschenbuch.de

Deutsche Erstausgabe im Ullstein Taschenbuch © für die deutsche Ausgabe: Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin 2018 © 2017 by Samantha Young All rights reserved including the right of reproduction in whole or in part in any form. Titel der englischen Originalausgabe: "One Day" Umschlaggestaltung: zero-media.net, München,

The Cairngorms, Schottland

Ein Tag.

»Ein ganzer verdammter Tag«, brummte ich verdrossen, als ich meine Wanderstiefel anzog. Ich kämpfte mit der eingebauten Taschenlampe meines Telefons und schnappte mir meine letzte Rolle Toilettenpapier. »So ein Mist.« Ich würde mir Nachschub besorgen müssen, wenn der Rest der Zivilisation endlich aufwachte.

Das war wieder typisch, dachte ich, als ich aus dem Campingbus sprang, den ich mir von meinem Bruder geliehen hatte. In der Eiseskälte des Februarmorgens richtete ich das Licht zitternd auf den Wald und erwog einen kurzen Moment, schnell meine Jacke aus dem Bus zu holen.

Doch der Druck auf meine Blase war zu stark, und so setzte ich mich in Bewegung. Und zwar zügig!

Leise fluchend steuerte ich auf den Wald zu, dabei wünschte ich diesen gottverfluchten Tag zum Teufel.

Valentinstag!

Während dieses Campingtrips hatte ich bislang noch kein einziges Mal so früh pinkeln müssen. Aber am Valentinstag, an einem stockfinsteren, arktischen Valentinstag, musste ich so dringend, dass ich unmöglich warten konnte, bis die öffentliche Toilette geöffnet wurde.

Als ob das nicht schon schlimm genug gewesen wäre, stand ich auch noch auf einem Parkplatz neben dem Loch Alvie. Um mich herum winzige Ortschaften. Die nächstgrößere Stadt war Aviemore, die, das muss ich fairnesshalber erwähnen, nur zehn Minuten entfernt lag, aber zehn Minuten waren eine Ewigkeit, wenn die Blase unerträglich zwackte. Außerdem … dort hätte ich dasselbe Problem … um diese Zeit war keine öffentliche Toilette geöffnet.

»Im Wald ist es vermutlich ohnehin sauberer«, knurrte ich, weil ich an ein paar versiffte öffentliche Klos denken musste, die ich in den letzten Tagen benutzt hatte.

»Aua!« Ich rutschte auf einer schlammigen Stelle im Wald aus, und mein Herz, das ohnehin schon heftig pochte, begann zu rasen. »Ich werde sterben«, flüsterte ich. Mit weit aufgerissenen Augen versuchte ich, im Licht meines Telefons etwas zu erkennen. So fingen Horrorgeschichten an. Ich sah die Schlagzeilen schon förmlich vor mir:

EINSAME FRAU ERMORDET IM WALD BEI LOCH ALVIE AUFGEFUNDEN.

Einheimische verdächtigen mythisches Waldungeheuer!

»Ach, hör schon auf, Hazel«, murmelte ich und blieb stehen, da ich meinte, weit genug von der Straße entfernt zu sein, um nicht von etwaigem frühmorgendlichen Berufsverkehr gesehen zu werden. »Es ist wahrscheinlicher, dass du von einem roten Eichhörnchen verstümmelt wirst, gegen das du dich nicht wehren darfst, weil sie unter Naturschutz stehen.« Und das konnten wirklich fiese kleine Biester sein.

Während ich den Reißverschluss meiner Sporthose aufzog und Hose samt Unterwäsche zu meinen Knöcheln hinunterstreifte, verwünschte ich den vermaledeiten Valentinstag erneut aus tiefster Seele. Ich kauerte mich hin, pinkelte in der klirrenden Kälte in den Wald und seufzte. Es sah so aus, als stünde mir an diesem Tag noch einiges bevor. Seit zehn Jahren ging das schon so! Was zur Hölle hatte ich getan, um Amor so zu vergrätzen?

Körperliche Erleichterung durchströmte mich, als der Schmerz in meiner Blase nachließ, doch gerade als ich einen weiteren dankbaren Seufzer ausstoßen wollte, verkrampfte ich mich beim Geräusch raschelnden Farngestrüpps. Ich blickte auf und bemerkte zu meinem Entsetzen ein ganz in der Nähe tanzendes zweites Licht.

Das mich plötzlich blendete.

Mein Schrei blieb mir in der Kehle stecken.

Mein letztes Stündlein hatte geschlagen!

Jemand trieb sich im Wald herum und sah mir beim Pinkeln zu, und ich würde sterben!!

Na, dann sitz doch nicht einfach nur tatenlos herum, du Dumpfbacke!

Bei dieser stummen Ermahnung löste ich mich aus meiner Erstarrung und riss den Arm hoch, um mein Telefon in die Höhe zu halten. Die eingebaute Taschenlampe trug auch nicht viel dazu bei, dass ich im Dunkeln sehen konnte. Was ich ausmachen konnte, waren die Konturen einer großen, kräftigen Gestalt.

Der eingefrorene Schrei entfuhr plötzlich meiner Kehle, und ich versuchte, meine Hose und mein Höschen hochzuzerren und davonzustürmen. Nur dass ich mich nicht mehr erinnern konnte, in welcher Richtung die Straße lag.

»Warte!«, hörte ich die tiefe Stimme eines Mannes. »Ich werde dir nichts …«

Was auch immer er sagte, es wurde von dem harten Erdreich erstickt, auf dem ich aufschlug, als ich stürzte. Das Blut rauschte in meinen Ohren, und mein Herz hämmerte schmerzhaft gegen meine Rippen. Das Knacken im Unterholz hinter mir verriet mir, dass der Mann mir folgte. Ich rappelte mich auf und versuchte verzweifelt, meine Hose hochzuziehen. Mit dem Höschen hatte ich es geschafft, aber die verdammte Hose war wieder heruntergerutscht, so dass ich mich darin verhedderte.

»Komm schon!«, flüsterte ich. Tränen brannten in meinen Augen, als ich sie endlich oben hatte. Plötzlich lagen die Bäume hinter mir, und … »Ahhh!« Ich kam schlitternd zum Stehen und rutschte auf den großen Kieseln am Ufer des Sees weg. Ich fuhr herum, als das helle Licht hinter mir aufleuchtete.

Ich würde hier nicht sterben.

Mit aller Kraft ging ich auf den Hünen los und stieß mit seinem festen Körper zusammen. Ich hoffte darauf, dass er zu Boden ging und ich mich an ihm würde vorbeidrängen können. Aber sein Stöhnen hallte in meinen Ohren wider, als wir beide über die Steine stolperten und kopfüber in Richtung Wald fielen. Mein Kopf knallte auf den Boden, und ich bekam keine Luft mehr.

»Fuck«, hörte ich die Stimme sagen. »Scheiße. Bist du okay?«

Die Besorgnis in der Stimme des Fremden beruhigte mich ein bisschen, und statt die Gelegenheit zu nutzen davonzurennen, als wäre der Teufel hinter mir her, japste ich aus irgendeinem idiotischen Grund: »Bist du Amerikaner?«

Er regte sich neben mir, und ich begriff, dass wir total ineinander verschlungen dalagen und seine schweren Beine auf meinen lagen. Er zog sie behutsam weg und stellte seine Taschenlampe zwischen uns. Ein gespenstisches Gesicht blickte mich an. Ich nahm an, dass mein Gesicht im Licht der Taschenlampe genauso gespenstisch aussah. Seine Augen waren jedoch nicht die eines durchgeknallten Psychos. Aufrichtige Sorge schien darin zu schimmern.

»Ja, ich bin Amerikaner. Liam Brody.« Er streckte mir die Hand hin, aber ich starrte sie nur an, da ich immer noch nicht davon überzeugt war, nicht mehr in Gefahr zu schweben. »Du kannst mich Brody nennen.«

Ich fuhr fort, seine Hand zu betrachten, dabei fragte ich mich, ob ich wohl entkommen konnte, wenn ich jetzt einen Fluchtversuch unternahm.

»Ich bin kein mordlustiger Irrer.« Belustigung schwang in seiner Stimme mit. »Ehrlich nicht. Ich bin aus meinem Zelt gekommen, weil ich pinkeln musste, und danach hab ich dein Licht im Wald gesehen, und dann sah ich dich … und dann hast du geschrien und bist abgehauen. Mir wurde klar, dass ich dir eine Scheißangst eingejagt habe, und im Nachhinein betrachtet hätte ich dir wohl nicht nachlaufen sollen, um dir zu versichern, dass ich dich nicht umbringen will. Also … es tut mir leid.«

Wenn ich nicht vor Adrenalinstößen am ganzen Körper gezittert (und ihn dafür verantwortlich gemacht) hätte, dann hätte mir diese Erklärung vielleicht ein Grinsen entlockt. »Wo ist dein Zelt?«

Er schwenkte die Lampe in die Richtung links von mir, so dass sie das flache steinige Ufer des Sees beleuchtete. In der Ferne konnte ich die Umrisse eines Zelts erkennen.

»Ich glaube, das ist gar nicht erlaubt«, sagte ich. »Und bei diesem Wetter absolut dämlich.« Ich sah ihn wieder an. »Du musst dich ja totfrieren.«

»Ich bin nicht derjenige, der nur einen Pullover anhat.«

Tatsächlich konnte ich sehen und spüren, dass er eine dicke Jacke trug. »Ich habe zwei T-Shirts unter dem Pulli.«

Liam ging über die Bemerkung hinweg. »Wo steht dein Zelt?«

»Campingbus.« Ich stand auf. »Auf dem Parkplatz.«

Er erhob sich ebenfalls, überragte mich um gut zwanzig Zentimeter oder mehr. Mit eins fünfundsechzig war ich klein, also fiel es einem wirklich groß gewachsenen Typen nicht schwer, neben mir wie ein Riese zu wirken. Etwas eingeschüchtert trat ich einen Schritt zurück.

»Meinst du, du findest den Rückweg?«

»Klar, ich – oh, verfluchter Mist!«, stieß ich hervor, als ich merkte, dass ich auf meiner Flucht vor Liam mein Telefon hatte fallen lassen.

»Was ist?«

»Ich hab mein Telefon verloren.«

»Ich kann dich den Weg zurückführen, den wir gekommen sind – ich habe einen guten Orientierungssinn.«

Nachdenklich musterte ich ihn einen Moment. »Du schwörst, dass du kein mordlustiger Irrer bist?«

»Ich schwöre es. Aber merk dir für die Zukunft, dass das ein mordlustiger Irrer auch schwören würde, bevor er dir den Garaus macht.«

Ich starrte ihn voller Entsetzen an.

»Aber ich bin keiner.«

»Du verstehst es wirklich, eine fremde Frau zu beruhigen, die sich im Wald verlaufen hat und sich nur auf dich und deine Taschenlampe verlassen kann.«

Er schnaubte und stapfte an mir vorbei auf den dunklen Baldachin aus Blättern zu. »Du kannst dich an meiner Jacke festhalten, wenn du willst. Oder ich nehme dich an die Hand.«

»Es geht schon«, beharrte ich, weil ich etwas Abstand zwischen uns nicht für das Schlechteste hielt, falls ich von ihm weg- und um mein Leben rennen musste. »Scheiß-Valentinstag«, grollte ich.

»Was war das?«

»Ach, nichts.«

Wir verfielen in Schweigen. Außer dem Knarren der Bäume, den frühmorgendlichen Lauten der Vögel und Insekten und einem in der Ferne vorbeifahrenden Auto war kein Geräusch zu hören.

»Ganz schön mutig von dir«, meinte Liam plötzlich.

»Hm?« Ich hatte mich darauf konzentriert aufzupassen, wo ich im schwachen Licht, das seine Taschenlampe hinter ihn warf, hintrat.

»Mutterseelenallein im Wald zu pinkeln.«

»Sonst hätte ich mir in die Hose gepinkelt.«

»Du hättest auf dem Parkplatz pinkeln können.«

Diskutierte ich wirklich mit einem Wildfremden über öffentliches Urinieren? Der Gedanke entlockte mir ein gereiztes Schnauben. »Auf diesem Parkplatz sind auch andere Leute. Ich hatte nicht die Absicht, da hinzupinkeln. Außerdem hätte jeder, der vorbeigekommen wäre, meinen nackten Hintern gesehen.«

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