Disziplin als Anfang - Doris Zölls - E-Book

Disziplin als Anfang E-Book

Doris Zölls

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Beschreibung

Innere Ordnung - innere Ruhe

Eine Begegnung in ihrer Tiefe wahrzunehmen gelingt, wenn wir mit unseren Gedanken ganz in der Situation sind und uns nicht ablenken lassen. Gedanken, die abschweifen, tragen uns aus der Situation in eine fantasierte Welt, die nichts mit der Gegenwart zu tun hat. Das regelmäßige Still-Sitzen und Meditieren auf dem Zen-Kissen beruhigt die Gedankenflut und führt zu kraftvoller Präsenz. Eine Disziplin, die sensibilisiert und glücklich macht.

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Seitenzahl: 239

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Das Buch

»Die Erfahrung, sich in der Welt beheimatet zu fühlen, steht uns allen offen. Im Zen wird dies mit der radikalen Akzeptanz aller Wesen in Verbindung gebracht. Wer dorthin gelangen möchte, braucht stetes, aufmerksames Hören auf das, was das Leben bereithält, Durchhaltevermögen, Mut und Kraft – Disziplin. Diese Disziplin hat also nichts mit Unfreiheit und Zwang zu tun, sondern es stellt sich im Gegenteil bereits mit dem Beginn der Übung eine allumfassende Liebesbeziehung ein.«

Doris Zölls

Die Autorin

Doris Zölls, Myô-en An, ist seit 2003 spirituelle Leiterin des Zentrums für Meditation und Achtsamkeit Benediktushof. Die evangelische Theologin wurde von Willigis Jäger, Kyo-un Roshi, im Jahr 2000 als Zen-Meisterin autorisiert. Sie gehört außerdem zur Sanbô-Zen Schule in Tokio. Doris Zölls ist verheiratet und hat drei Kinder.

DORIS ZÖLLS

DISZIPLIN ALS ANFANG

Der Zen-Weg zur Liebe

Kösel

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Copyright © 2018 Kösel-Verlag, München,

in der Verlagsgruppe Random House GmbH,

Neumarkter Str. 28, 81673 München

Umschlag: Weiss Werkstatt, München

Umschlagmotiv: © gettyimages / Trineette Reed / Bild Nr. 532032433

Ochsenbilder: Looking for the Ox von Tenshō Shūbun, https://commons.wikimedia.org

Satz: Greiner & Reichel GmbH, Köln

Druck und Bindung: GGP Media GmbH, Pößneck

Printed in Germany

ISBN 978-3-641-21214-8 V002

www.koesel.de

INHALT

Disziplin üben heißt lernen und verstehen

Die Zen-Geschichte vom Ochsen und seinem Hirten

1. BILD – IM DICKICHT DER GEDANKEN

Getrieben von der wilden Suche nach immer mehr

Dem ungezähmten Angstmacher begegnen

2. BILD – SPIEGELUNGEN AUSHALTEN

Widerstand erschöpft

Wenn kein Gedanke den Spiegel trübt

3. BILD – UMDENKEN UND ERWACHEN

Selbstbeschränkung durch alles wissen, benennen und ordnen

Kraft aus der Offenheit ins Ungewisse

4. BILD – STAUNEN

Das Außen ist das Spiegelbild des Innen

Durchhalten lohnt sich

5. BILD – EIN AUGENBLICK KENNT WEDER ZEIT NOCH RAUM

Dein Geist ist ein Verführer

Üben mit sanfter Beständigkeit

6. BILD – GELASSENHEIT

Mit »Wozu« und »Warum« landen wir im Graben

Den Ochsen reiten – klar sein – Kraft gewinnen

7. BILD – AUF DEM WEG ZUR LIEBE

Durch Konzentration zur Energie

Disziplin ist bereits das Ziel

8. BILD – IM AUGENBLICK SEIN WIE DER SCHNEE AM HEISSEN HERD

Der Hirte wird zum Ochsen und ist wirklich wach

Ein ruhiges Herz führt zu mitfühlendem und liebendem Wissen

9. BILD – FREI VON ABSICHT UND WOLLEN

Das Ende der Bewertungen führt zu wahrem Erfülltsein

Rot ist rot oder die Dinge sind, wie sie sind

10. BILD –DAS WUNDER DES LÄCHELNS BEIM ÜBEN

Der Weg liegt immer unter deinen Füßen

Erleuchtung ist immer da – auch beim Üben

Die Zehn Ochsenbilder von Kuoan Shyuan

Anmerkungen

DISZIPLIN ÜBEN HEISST LERNEN UND VERSTEHEN

Wach auf, sagt Zen, erfahre dein Denken, Fühlen und Handeln als leer und substanzlos. Nur so verlieren sie ihre Macht über uns.

Diese Wachheit will geübt sein. Sie ist zwar nicht eine Fähigkeit, die wir uns von außen her aneignen müssten. Uns ist allen der Bodhisattvageist, der Geist des Erwachens, zu eigen. Bei den meisten von uns ist er jedoch verschüttet. Ihn freizulegen, bedarf der Disziplin, die sich als Durchhaltevermögen, Mut und Kraft zeigt.

DISZIPLIN NEU VERSTANDEN

Über Disziplin spricht man heute wenig, es hat einen sehr negativen Beigeschmack. Sie wird als Unterdrückung, als Gängelei angesehen, als Fremdbestimmung, Gehorsam, als eine Unterordnung unter eine Autorität oder Regeln, die freiwillig geschehen kann, doch meist erzwungen wird. Unter Disziplin fällt auch die Selbstdisziplin, die als Selbstbeherrschung verstanden wird, als ein kontrolliertes Verhalten, das große Anstrengung erfordert, um seine angestrebten Ziele erreichen zu können. In beiden Bedeutungen klingt ein sehr negativer Zug mit. Schon die Worte Beherrschung oder Gehorsam lassen uns an Unfreiheit und Zwang denken, die den Menschen in seiner Entfaltung eher behindern als fördern.

Ich möchte der Disziplin gerne einen neuen Stellenwert geben.

Für mich war und ist Disziplin eine große Hilfe, gesund und zufrieden durchs Leben zu gehen.

Ursprünglich kommt das Wort Disziplin von dem lateinischen Wort disciplina und wird mit Lehre oder Schule übersetzt. Sowohl eine Lehre wie die Schule gehen meines Erachtens nicht zwangsweise mit Beherrschung und Unterordnung einher. Schule kann ein Ort sein, an dem wir die Möglichkeit haben, für unser Leben zu lernen, wo wir Wissen über das Leben vermittelt bekommen. Geht es bei Disziplin um die Lehre des Lebens kann das ganze Leben für uns eine Schule, ein Feld des Lernens und Verstehens sein. Dass Menschen in der Geschichte Machtstrukturen aufgebaut haben und es noch immer machen, mit denen sie andere beherrschen oder willkürlich Gehorsam einfordern und dies dann mit Disziplin beschreiben, ist meines Erachtens eine Fehlinterpretation des Wortes Disziplin. Mich vom Leben inspirieren und schulen zu lassen, mich den Gesetzen des Lebens zu stellen und ihnen gerecht zu werden, ist für mich Disziplin. Dazu gehört, dass ich das Leben beobachte, es erkunde, hineinspüre, was es von mir fordert, damit ich glücklich und zufrieden sein kann. Selbstdisziplin hat für mich daher nichts damit zu tun, mich selbst zu knechten und zu kontrollieren. Selbstdisziplin ist für mich: mich ganzheitlich, sprich mit Körper, Geist und Seele in den Dienst des Lebens zu stellen, dem Leben gerecht zu werden. Dass dies meinem Trägheitsprinzip und meinen Trieben oft entgegensteht, ist ganz natürlich. Doch gerade durch Selbstdisziplin ist es möglich, diesem »inneren Schweinehund« nicht das Feld zu überlassen, der mich und meine Mitmenschen stets frustriert und unzufrieden zurücklässt, wenn wir ihm gefolgt sind.

Ich möchte aus meinem persönlichen Leben dafür ein Beispiel geben:

Ich hatte schon in jungen Jahren körperliche Beschwerden, die von mir täglich Körperübungen verlangten. Ließ ich sie weg, tauchten sehr schnell wieder Schmerzen auf. Mein Körper, mein Leben gaben mir die Aufgabe auf, täglich zu üben. Freunde und Geschwister bemitleideten mich, dass ich jeden Tag die Kraft und das Durchhaltevermögen aufbringen musste, zu üben und mich nicht einfach mal gehen lassen zu können. Heute nach fast 50 Jahren klagen sie, dass sie nicht so selbstdiszipliniert waren, für ihren Körper mehr zu tun.

Natürlich gab es Zeiten, wo es mir schwerfiel, meine Übungen auszuführen, doch die bevorstehenden Schmerzen waren für mich die Motivation, zu üben. Die Schmerzen haben mich beherrscht, nicht die tägliche Praxis, sie gaben mir Mut, Ausdauer und Kraft.

KRAFT AUS DER ÜBUNG

Wie oft jammern Erwachsene darüber, dass sie nicht die Kraft hatten, als Jugendliche ein Instrument zu erlernen. Ihnen hatte das Durchhaltevermögen gefehlt, was sie später sehr bereuten.

Es gibt eine breit angelegte Studie1, die herausfand, dass Menschen, die in der Kindheit Selbstdisziplin erlernt haben, Gewissenhaftigkeit und Ausdauer entwickelten. Diese wiederum haben einen starken Einfluss auf spätere Erfolge, materiellen Wohlstand, Gesundheit und auch Zufriedenheit.

Es geht für mich nicht darum, mit einer regelmäßigen Übung wie Zazen Herrschaft auszuüben, weder über mich noch über andere, sondern es geht darum, die Kraft, die aus dieser Übung heraus entsteht, in den Vordergrund zu stellen. Sie ist die Motivation, sich in seinem Leben zu einer regelmäßigen Übung zu disziplinieren.

Im Zen werden wir Schüler des Lebens. Wir üben uns auf der einen Seite, in die große Stille einzutauchen. Sie schenkt uns Zufriedenheit, wir können spüren, wie ein Glücksgefühl in uns aufsteigt, wir uns erfüllt und voll-kommen erfahren. Nur einen Zipfel dieser Stille zu erhaschen kann schon Motivation genug sein, die Praxis beständig aufrechtzuerhalten. Da sie unserem normalen, umherspringenden Geist jedoch so fremd und auch zuwider ist, braucht es unentwegt die Motivation, dranzubleiben. Ich habe bewusst das Wort Motivation gewählt, um aufzuzeigen, dass Disziplin keine Unterdrückung ist. Bei einer Sache zu bleiben ist befriedigend. Ständig abgelenkt zu sein macht unruhig und unzufrieden.

Schaue ich Kindern beim Spielen zu, erlebe ich immer wieder, wie gerne sie tätig sind. Sie sind so neugierig auf die Welt, wollen alles lernen, alles erkunden. Manche Kinder können so in ihr Spiel vertieft sein, dass sie nicht mehr aufhören können. Das Spiel trägt so viel Motivation in sich, dass sie ohne Schwierigkeiten die Disziplin aufbringen, das Spiel mit all seinen Anstrengungen zu Ende zu führen und es immer, immer wieder zu spielen. Würde man sie aus dem Spiel herausreißen und ihnen unentwegt ein anderes Spiel anbieten, was leider manche Erwachsene machen, da es für sie selbst schwer ist, länger bei einer Sache zu verweilen, wären diese Kinder unglücklich und unzufrieden. Normalerweise jedoch unterstützt man solche Kinder in ihrer anhaltenden Aufmerksamkeit und stört sie nicht. Manchen Kindern fehlt diese Kraft der anhaltenden Aufmerksamkeit. Dann wird man ihnen durch Motivation helfen, ihre Aufmerksamkeit zu steigern, damit sie nicht von einer Sache zur anderen springen und unzufrieden sind. Wir unterstützen sie, Ausdauer und Durchhaltevermögen aufzubauen, da wir erleben, dass sie damit zufriedener und erfüllter sind.

Es geht bei Selbstdisziplin um die Fähigkeit, seine Aufmerksamkeit nicht unentwegt umherschweifen zu lassen, sondern bewusst bei einer Sache bleiben zu können. Diese Kraft brauchen wir auch im Umgang mit unseren Trieben. Ihnen nachzugeben und sie auszuleben, schadet uns und unseren Mitmenschen. Sie in eine kreative Kraft umzuwandeln bedarf der Disziplin, um von ihnen nicht beherrscht zu werden.

AUF DAS LEBEN HÖREN

Disziplin ist weder blinder Gehorsam noch rücksichtslose Beherrschung. Sie ist ein Hören auf das, was das Leben für uns bereithält, und sich davon nicht ständig abbringen zu lassen. Sie ist die Kraft, bei einer Sache zu bleiben. Natürlich erfordert dies eine stabile Aufmerksamkeit, die wir üben müssen. Unser Geist rutscht lieber unentwegt ins Unbewusste. Disziplin ist, sich wachzurütteln, was manchmal als anstrengend erlebt wird, doch Anstrengung ist nicht negativ. Jeder, der einen Berg besteigen will, nimmt diese Anstrengung gerne auf sich. Manchmal ist die Anforderung groß und dann darf man nicht verzagen und aufgeben. Natürlich kostet dies Überwindung, denn die Unbewusstheit und Trägheit, der Wunsch, es bequem zu haben, seinen Begierden nachzugehen, zerren an uns. Spüren wir jedoch in den Moment hinein, wie enttäuscht wir sind, wenn wir dem nachgegeben haben, sind sie es, die uns beherrschen, und nicht Disziplin, die uns Kraft gibt. Blinder Gehorsam ist, an seine Geistesgifte2 gefesselt zu sein, sie beherrschen uns. Disziplin dagegen befreit uns von ihnen, sie lehrt uns das Leben.

Als Kind war ich oft und gerne Schlittenfahren. Wir fuhren so lange, bis es fast dunkel war. Jetzt mussten wir noch nach Hause laufen, wir waren völlig erschöpft. Während wir Schlitten fuhren, hatten wir es nicht gemerkt, aber jetzt beim Nachhauseweg war jeder Schritt mühsam. Am liebsten hätte man sich in den nächsten Schneehaufen fallen lassen und wäre dort selig eingeschlafen. Man wusste genau, dieser Wunsch ist Irrsinn, und so brachten wir die letzten Kräfte auf, uns nach Hause zu schleppen. Die Disziplin rettete uns das Leben.

Es gibt so viele Situationen, in denen wir unserem widerstrebenden Geist gerne folgen würden, das Wissen jedoch, wohin es führt, hält einen ab. Zen zeigt uns auf, wohin es führt, wenn wir unseren zweifelnden und vergleichenden Gedanken folgen, wie wir uns verlieren, wenn wir diesem Ego nachgeben, das uns unentwegt einflüstert, sich in den Schneehaufen fallen zu lassen.

Das Leben kennenzulernen, zu erkennen, dass es nicht vorhat, uns zu quälen, sondern uns die Fähigkeit mitgegeben hat, zufrieden und glücklich zu sein, ist Motivation und gibt mir die Kraft, auch gegen meine Trägheit, meine Wut, meine Gier, meinen Stolz, meinen Neid und meine Unzufriedenheit anzugehen. Sie alle entschlüpfen der Unwissenheit über das Leben.

Diese Unkenntnis kann ich nicht durch andere Denkmodelle austauschen. Was Leben ist, muss ich ganzheitlich erfahren, damit es trägt, auch in schwierigen Situationen. In die Stromschnellen des Lebens zu springen und sie mit aller Kraft zu durchschwimmen ist Zen. Die Erfahrung, nicht unterzugehen, lehrt mich das Leben. Dafür braucht es Ausdauer, Durchhaltevermögen, Kraft und Mut, es bedarf der Disziplin. Sie ist wie das Schwimmen, das mir hilft, über Wasser zu bleiben, sie hilft mir, die Wellen des Lebens zu reiten.

Anhand der Zehn Ochsenbilder möchte ich dieses Wellenreiten des Lebens vorstellen. Sie beschreiben die Praxis des Zen-Weges.

In diesem Buch soll es jedoch neben der Disziplin auch um Liebe gehen. Liebe als die Erfüllung des Menschen, als Dynamik des Lebens. In den Ochsenbildern wird immer davon gesprochen, dass wir nach dem Sinn des Lebens fragen, uns selbst, unser wahres Wesen suchen, das uns zufrieden sein lässt. Das Finden meiner wahren Natur ist das Erleben, nach Hause gekommen zu sein. Anders ausgedrückt ist es die tiefe Einsicht, ganz und gar geborgen zu sein in der Welt, wo es immer wieder Ablehnung und Ausgrenzung gibt. Es ist die Erfahrung, geliebt, gesehen und angenommen zu sein. Rainer Maria Rilke hat über die Liebe geschrieben:

»Es gibt nur die Liebe. Die Leute haben, wie so vieles andere, auch die Stellung der Liebe im Leben missverstanden, sie haben sie zu Spiel und Vergnügen gemacht, weil sie meinten, dass Spiel und Vergnügen seliger denn Arbeit sei; es gibt aber nichts Glücklicheres als die Arbeit, und Liebe, gerade weil sie das äußerste Glück ist, kann nichts anderes als Arbeit sein. Wer also liebt, der muss versuchen, sich zu benehmen, als ob er eine große Arbeit hätte: er muss viel allein sein und in sich gehen und sich zusammenfassen und sich festhalten; er muss arbeiten; er muss etwas werden.«

Diese Zeilen lassen die beiden Aspekte, die im Titel dieses Buches erst einmal als Gegensätze erscheinen, nämlich Disziplin und Liebe, zusammenwachsen. Liebe, obwohl wir sie als unser ureigenstes Wesen erfahren können, ist uns vielfach so fern, erscheint uns unerreichbar, und wie oft bleibt sie unerfüllt. Wenn Rilke davon spricht, dass es Arbeit braucht, sie zu entfalten, drückt er genau das aus, was unser Gedichtzyklus als den Weg zu sich selbst aufzeigt. Sich selbst verloren zu haben, mündet in die Verzweiflung an sich selbst. Wie sollte ich mich annehmen, mich selbst lieben können, ohne an meiner Unzulänglichkeit zu scheitern? Erst durch die Liebe zu sich selbst, durch die Hingabe an das Leben, kann sich die Liebe zu allen anderen Wesen gestalten. Im Zen wird viel von der radikalen Akzeptanz gesprochen, die wir allen Wesen gegenüber entfalten sollen. Diese Annahme ist kein neutrales Gefühl. Wir erleben sie als eine tiefe Empfindung von Verstehen, als Vergebung, als eine tiefe Liebe. Liebe umfasst Mitfühlen, sie verbindet Getrenntes, versteht Unfassbares. Sie geht über Mögen und Nicht-Mögen weit hinaus. Sie ist die radikale Akzeptanz, sie ist das Durchschneiden aller Gegensätze, sie unterscheidet nicht und trennt nicht, baut nirgendwo eine Grenze auf. Sie gibt sich jedem Augenblick hin und birgt in sich Segen und Glück für alle Wesen. Liebe ist unser wahres Selbst. Und doch wissen wir nicht, was Liebe ist. Sie hat unendliche Seiten. Sie ist nie das, was wir glauben, was sie sein soll. Sie ist frei von meinen Vorstellungen. Mir erzählte einst eine Mutter, deren Tochter heroinsüchtig war, was sie auf diesem Weg durchgemacht hatte. Die Beratungsstelle sagte ihr, sie dürfe ihr Kind nie wieder bei sich aufnehmen. Eines Tages, es war Winter, stand ihr Kind vor der Tür, blau gefroren in einem Sommerkleid und bat: »Bitte, Mutter, nimm mich auf.« Sie schloss die Tür. Sie sah aus dem Fenster und sah ihr Kind im Schneetreiben. Die Mutter beschrieb ihr Erleben als inneren Tod. Die Tochter machte nach diesem Ereignis eine Therapie und konnte genesen. Dieser Akt der Liebe der Mutter war ganz und gar kein erhebendes Gefühl, keine Romanze, keine Absicht. Ihre Liebe zeigte sich im Sterben ihrer selbst, im Sterben all ihrer Muttergefühle. Wir wissen auch nicht, ob dies immer der rechte Weg ist, wir wissen so wenig, was die Liebe von uns in einem Moment fordert, denn Liebe hat weder mit Gefühl noch mit Verstand zu tun. Liebe ist die radikale Hingabe an das, was das Leben gerade in mir lebt, ohne zu wissen, ob ich gewinne oder verliere, ob ich lebe oder sterbe.

Die Ochsenbilder führen uns auf diesen Weg, zeigen uns, welche Schritte dafür notwendig sind, welche Hürden und Gefahren wir auf uns nehmen sollten, ohne vorzuschreiben, was wir tun müssen. Sie zeigen den Weg, uns der Offenheit des Lebens hinzugeben, ohne zu wissen, wohin unser Weg geht.

DIE ZEN-GESCHICHTE VOM OCHSEN UND SEINEM HIRTEN

Die Ochsenbilder, die mir in diesem Buch als Grundlage dienen, um den Zen-Weg darzustellen, gehen auf Meister Kuoan Shyuan zurück und entstanden etwa um 1150. Auch wenn das Original verschollen ist, finden sich die Bilder mit ihren Gedichten in den unterschiedlichsten Versionen heute wieder. Zu den beliebtesten Ausführungen in Japan zählen die Drucke des Hanga-Holzschneider Tokuriki Tomikichiro (1902–1999). Im Westen wurde die Übersetzung von D. T. Suzuki berühmt, die mit Illustrationen des Priesters Shubun aus dem 15. Jahrhundert versehen sind.

DIE SUCHE NACH DEM SINN DES LEBENS

Die Bilder, entlehnt aus der Natur und der bäuerlichen Umgebung, beschreiben den spirituellen Weg eines Zen-Schülers. Doch wonach sucht ein Zen-Schüler, was will er erreichen? Er will erkennen, wer er wirklich ist und welchen Sinn sein Leben hat. In der ganzen Menschheitsgeschichte ging es immer um diese Fragen: Warum sind wir Menschen hier auf Erden, welchen Sinn hat unser Leben angesichts der wenigen Jahre, die wir hier auf dieser Welt verbringen? Dabei spielte immer das Verhältnis von Geistigem und Materiellem die entscheidende Rolle. Im Zen wird dieses Verhältnis mit Leere und Form beschrieben. Erleben wir Menschen die Einheit von Form und Leere, die Einheit von Unendlichem und Endlichem, erfahren wir dies als die große Befreiung. So ist es die große Sehnsucht im Zen, diese Einheit zu erkennen.

In den Ochsenbildern wird nun diese Suche nach der Einheit von Form und Leere beschrieben. Es wird davon erzählt, dass ein Hirte sich aufmacht, die Leere, seinen Ochsen, zu finden. Da das Geistige keine Substanz hat und keine eigenständige Entität besitzt, ist das Unterfangen, es zu finden, eine riesige Herausforderung für uns Menschen. Uns bleibt ja nur das Materielle, wo wir suchen können, und das erscheint unserem äußeren Auge so widersprüchlich. So muss der Hirte sich ganz und gar auf das Leben mit all seinen Formen einlassen, um darin das wahre Sein zu erfahren. Erkennen wir dieses wahre Sein in seiner konkreten Form, wird dies im Zen als Erwachen bezeichnet. In dem Moment stehen sich Materielles und Geistiges nicht mehr gegenüber, sondern das Materielle, die Form, wird als Vollzug des Geistigen, der Leere, erlebt.

Dabei geht es immer um ein Erleben, nicht um ein Denken. Ein Erleben verändert uns zutiefst. Es gibt uns ein Wissen, das wirklich ganzheitlich in uns wirkt. Es verwandelt unsere ganze Daseinsweise. In dem Erleben der Einheit von Form und Leere löst sich mein isoliertes Ich auf. Es wird ebenso als eine vergängliche Form, in der sich die Leere ausdrückt, erkannt, vergleichbar den Wolken am Himmel. Das Kriterium dafür, ob wir wirklich diese Einheit erleben und nicht nur denken, zeigt sich darin, wie wir in der Welt stehen. Im Erleben der Einheit wird in uns eine Energie freigesetzt, die bestimmt ist von Mitgefühl, von Liebe und Ehrfurcht. Achtsamkeit erfasst unser Handeln und eine tiefe Einsicht in die Zusammenhänge der Welt.

EINHEIT IM AUGENBLICK

Da das Geistige, sprich die Leere, sich in allen Formen ausdrückt, die Form sich jedoch als instabil, ja im Grunde genommen als nicht existent erweist – hätten wir Augen, die Atome sehen könnten, wäre dies für uns ganz selbstverständlich –, ist die Leere die wahre Natur allen Seins. Der Ochse steht daher nicht nur für die Leere, er ist auch das Bild für das wahre selbst alles Seins und damit für unsere eigene wahre Natur. Der Hirte steht für uns Menschen, der sein wahres Selbst scheinbar verloren hat. Die Ochsenbilder schildern die Suche des Hirten nach sich selbst und das Finden seiner wahren Natur. Dieses Selbst ist jedoch nichts Festes, es hat keine Substanz, keine eigenständige Entität. In vielen Gedichten wird es als Mond dargestellt, der sich in allen Wassern spiegelt, doch nicht zu fassen ist. Dieses Selbst ist der unendliche, alles umfassende Geist. Er lässt sich immer nur im Augenblick erleben. Er kann nicht gedacht, nicht definiert werden und doch ist er in allem zu erfahren. Sogar unser kleiner verwirrter Geist, der uns vorgaukelt, getrennt, verlassen und einsam zu sein, entpuppt sich als ein Ausdruck dieses einen Selbst. Erliegen wir dem Gefühl, getrennt von diesem Einen Sein zu sein, sind wir verstrickt in Illusionen.

EIN STUFENWEG

Die Ochsenbilder spiegeln den Weg aus diesen Illusionen. Auf den ersten Blick erscheinen sie wie ein Stufenweg. Beginnend mit der Verzweiflung darüber, sich selbst verloren zu haben, und dem schrittweisen Wiederfinden seines wahren Selbst. Dieser Eindruck täuscht. Die Bilder sind nicht linear zu verstehen, ausgehend von einem Anfang bis hin zu einem Endpunkt, anhand derer man ablesen kann, auf welcher Stufe man gerade auf seinem spirituellen Weg steht. Unsere wahre Natur, dieser allumfassende Geist, ist immer schon vollkommen da, er kann nicht erarbeitet werden. Jedes Bild zeigt daher eine bestimmte Perspektive dieses Selbst, als Verstrickung, als Kampf, als ein Sich-Finden, als Erwachen. Als großes Erwachen wird im Zen diese Erfahrung bezeichnet, die uns alles als Eines erkennen lässt, nichts voneinander getrennt. Dieses Erleben kann nicht gedacht, geschweige denn beschrieben werden. Worte sind ja selbst ein Ausdruck dieses Selbst. Sie können ein Erleben beschreiben, es jedoch nie erfassen. Sich an einem Feuer zu brennen ist ein Erleben, das auch mit den eindrucksvollsten Worten nicht beschrieben werden kann. Ein Erleben verändert uns auch zutiefst. Es gibt uns ein Wissen, das wirklich ganzheitlich in uns lebt. So ist auch die Erfahrung dieses wahren Selbst nicht nur ein neuer Gedanke, mit dem ich jetzt die Welt betrachte, sondern sie verwandelt unser Leben. Durch dieses Erleben der Einheit löst sich mein isoliertes Ich auf, ich werde mit allem eins. Das Kriterium, dass wir dieses Einssein wirklich erlebt haben und nicht nur denken, zeigt sich in einem großen Verständnis der Welt. Mitgefühl erfasst uns, Liebe und Ehrfurcht erfüllen uns, unser Handeln ist durchdrungen von Achtsamkeit und tiefer Einsicht.

DER DICHTER UND DER HIRTE

Die Ochsenbilder zeugen davon, dass ihr Autor die Verzweiflung kannte, sich im Leben verirrt zu haben, er wusste von der brennenden Sehnsucht nach Glück und der Erfüllung seines Lebens. Er durchlebte die Schwierigkeiten und den Schmerz auf der Suche danach. Immer und immer wieder erfuhr er, wie er im Außen in all den unendlich vielen Ablenkungen die Befriedigung suchte, begierig nach Glück. Gleichzeitig wurde er auch unentwegt von der Vergänglichkeit seiner Begehrlichkeiten enttäuscht. Die Heftigkeit seiner Gefühle darüber, die Wut und der Zorn rissen ihn entzwei. Er wurde von Sorgen und Ängsten geplagt. Er spürte, wie schnell er von seinen Illusionen umgarnt, wie er in sie verstrickt war und wie sie ihn zu ersticken drohten. So machte er sich auf den Weg. Er merkte schon bald: Solange er im Außen sucht, wird er zu keinem Ende kommen. Auf die Dinge da draußen kann er nicht bauen, sie sind zu unzuverlässig. Sein Weg führt in sein Inneres, führt ihn in sein Herz.

So wie Meister Gantô dies seinem Mitbruder Seppô bei einem Ausflug klarmachte.

Beide waren Schüler des berühmten Meister Tokusan und lebten im 9. Jahrhundert im Alten China.

Eines Tages waren Gantô und Seppô unterwegs, als sie von einem Schneesturm überrascht wurden. Sie fanden in der Berghütte Gôzanten Unterschlupf und wurden dort eingeschneit, sodass sie einige Tage in der Hütte verbringen mussten. Während dieser Zeit des Wartens gab sich Seppô eifrig von morgens bis abends der ZazenÜbung hin. Gantô hingegen streckte sich entspannt auf dem Lager aus und schlief die meiste Zeit des Tages. Er sagte zu sich: »Wenn ich einfach meine Füße auf dem Lager ausstrecke und nichts anderes mache wie schlafen, gibt es weder Wahrheit noch Falschheit.« Als er sah, wie Seppô den ganzen Tag Zazen praktizierte, sagte er zu ihm: »Du siehst aus wie eine Buddhastatue am Stadtrand. Was machst du da eigentlich?« Seppô entgegnete: »Trotz meiner großen Anstrengungen öffnet sich mein Herz-Geist nicht. Mir bleibt gar nichts anderes übrig, als Zazen zu üben.«

Gantô meinte daraufhin: »Erzähle mir einmal, welche Erfahrungen du bisher gemacht hast und was du davon verstanden hast! Ich will es für dich prüfen.«

Seppô begann zu erzählen, wie er bei verschiedenen Meistern Zazen geübt habe und manchen Geistesblitz und auch innerlich stille Zeiten hatte. Zudem sei er bei diesen oder jenen Worten besonders ergriffen gewesen. Darauf sagte Gantô: »Hast du nie gehört, dass alles, was von außen hereinkommt, nicht der Hausschatz sein kann! Deine Erfahrung muss direkt aus deinem eigenen Herzen her kommen und das ganze Universum erfüllen. All dieses angesammelte Zeug ist nichts als Müll.« Seppô erlangte bei diesen Worten Erleuchtung, heißt es, und rief aus: »Heute hat Gôzanten den Weg erreicht.«

Dieser Ruf ist großartig, Gôzanten, die Hütte, die sie festhielt, ist auf einmal der vollkommene Ort, nicht mehr ein Ort, an dem sie auf besseres Wetter warten, nein, Gôzanten war in dem Moment der Sinn seines Lebens. Einfach da zu sein, nichts mehr zu wollen, offenbarte ihm sein wahres Wesen.

Nur mit dem Herzen können wir die Dinge wirklich sehen, sagte Meister Ryokan. Es ist keine intellektuelle Erkenntnis, kein Verstehen mit dem Verstand. Es ist ein Erleben, das sich als Befreiung zeigt. Zazen ist die Übung, diesen Herzgeist zu entfalten. Es führt uns ins Erleben dessen, was gerade ist. Solange wir glauben, wir könnten im Außen unseren Sinn des Lebens finden, und meinen, wenn ich nur den richtigen Partner oder die passende Partnerin hätte, dann wäre alles gut, wenn ich Kinder hätte oder wenn ich Karriere mache, großes Ansehen genieße, dann könnte ich glücklich sein, solange uns solche Vorstellungen treiben, stecken wir in dem wuchernden Gras unserer Vorstellungen fest. Wir werden immer verzweifelt sein. Wie sollten wir in den vergänglichen Dingen einen bleibenden Sinn finden können?

Auf seinem Weg nach dem Sinn seines Lebens hatte der Dichter zutiefst erkannt, dass nichts im Außen ihm die Sinnfrage bleibend beantworten kann. Doch gerade durch diese Irrwege, die er gegangen ist, konnte er erleben, wie sich sein Geist wandelte, wie das Außen abfiel und der Blick auf sein Inneres gelenkt wurde. Damit durchströmte ihn Friede; von einem Moment auf den anderen änderte sich in ihm alles, alle Sorgen fielen von ihm ab und er konnte zufrieden und im Einklang mit sich und der Welt sein.

JEDER IST BEIDES – WILD UND GEZÄHMT

Diese Erfahrungen wollte er mit anderen teilen. Er kleidete sein Erleben in das Bild von einem Hirten, der seinen verloren gegangenen Ochsen sucht. Damit verglich er unseren Geist sowohl mit einem ungebändigten Ochsen als auch mit dem Hirten, der diesen wilden Ochsen fängt und zähmt. Beides, Ochse und Hirte, sind zwei Seiten des einen Geistes. In seiner Wildheit und gleichzeitig in seiner Zähmung erscheint er. Er offenbart sich als Hirte auf der Suche nach sich selbst, seinem Ochsen. Er ist Subjekt und Objekt der Suche zugleich. Wir sind Vollzug dieses Geistes. Dieser trägt alles in sich und zeigt sich in jedem Moment in unterschiedlichster Gestalt. Mit dem Geist ist nicht nur das Denken gemeint. Dieser Geist ist das Leben an sich, tut sich kund in Geburt und Tod, ist Wachsen und Vergehen. Er ist das alles umfassende Sein. So kann sich dieser Geist als Hirte zeigen, der sucht, und auf der anderen Seite als Ochse, der gesucht wird.

Damit sind Hirte und Ochse nicht getrennt, sie sind eins und zugleich unterschiedlich.

Mit unserem Alltagsgeist erleben wir dies ganz anders. Wir haben den Eindruck, der Ochse wäre von dem Hirten völlig verschieden und nicht nur das, oft sehen wir uns nur als Hirten, der sich in Sehnsucht nach sich selbst, seinem Ochsen, verzehrt. Doch der Ochse ist nicht erkennbar. Wie kann es geschehen, dass ein Hirte seinen Ochsen nicht sieht? Sind wir nicht wach genug dafür, was in uns vorgeht? Achten wir nicht auf das Leben? Oder ist die Weide, unser Leben, so weitläufig, dass sich unser wahres Sein darin verstecken kann?

WAS BEIM ENTDECKEN GESCHIEHT

Die Bilder malen diese unterschiedlichen Aspekte unseres Geistes nach. Der Dichter ruft uns mit ihnen ins Bewusstsein, uns auf die Suche nach dem Sinn unseres Lebens zu machen. Zu vertraut ist uns oftmals das Gefühl der Sinnlosigkeit, sodass wir es als das normale Lebensgefühl halten und es aufgegeben haben, nach unserem Glück Ausschau zu halten.

Der Dichter weist uns daher mit seinen Bildern den Weg, weckt uns auf, nicht weiter zu schlafen. Er ruft uns zu: »Nehmt die Suche nach euch selbst auf, gebt euch nicht zufrieden mit eurer Dumpfheit, sucht euer Glück und erkennt, wer ihr wirklich seid, welchen Sinn euer Leben hat!«

Hören Kinder Märchen, können sie meist tief in deren Bilder eintauchen, sie identifizieren sich mit allen Gestalten der Geschichte. Sie werden zum Geschehen des Märchens, sie sind Prinzen und Prinzessinnen, freuen sich, sind verzweifelt, haben Angst und werden schließlich erlöst. Als Erwachsene tun wir uns schwer, so unmittelbar in ein Erleben einzutauchen, doch es ist es wert, sich mit dem Hirten auf den Weg zu machen, seine Suche und sein Finden in uns lebendig werden zu lassen und vielleicht sogar unsere eigene Befreiung in ihnen zu erleben.