Dr. Love und die schüchterne Forelle - Michael Bresser - E-Book

Dr. Love und die schüchterne Forelle E-Book

Michael Bresser

4,5

Beschreibung

Schon 28 Jahre alt, hat Timo Singer noch nie in seinem Leben eine Freundin gehabt. Er ist schüchterner als eine Forelle vor dem Köderfisch. In Gegenwart attraktiver Frauen beschleunigt sich sein Herzschlag, fließt Schweiß aus seinen Achselhöhlen und Unsinn aus seinem Mund. Zudem ist er finanziell chronisch klamm, da seine wohlhabende Familie ihm nur Miete und 50 Euro zum Leben gewährt. Den Rest verdient er sich als freier Mitarbeiter der Hannoverschen Zeitung hinzu. Er hofft, dass sich nach der Magisterprüfung seine finanzielle Situation verbessert, denn ihm wurde von der Zeitung bei Bestehen des Examens eine Stelle als Volontär zugesagt. Leider spielt ihm bei der Abschlussprüfung seine Schüchternheit einen Streich, denn in der Prüfungskommission sitzt eine attraktive Professorin. Timo bringt kein vernünftiges Wort über die Lippen, weil er halluziniert, dass sie ihn für einen hässlichen Vogel hält. Als die Prüfer auf Antworten drängen, behauptet er schließlich, krank zu sein. Dies akzeptiert die Kommission nicht, weil er eine Krankheit vor Beginn des Examens hätte anzeigen müssen. Sie lassen ihn durchfallen. Damit sind Timos Zukunftspläne erst einmal gestorben ...

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Seitenzahl: 284

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Ein satirischer Roman von Michael Bresser

DR. LOVE UND DIE SCHÜCHTERNE FORELLE

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National­bibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d­nb.de abrufbar.

ISBN 9783943172195

Der Autor:

Michael Bresser, geboren 1971 im Münsterland, studierte Germanistik und Philosophie in Essen, dazu Wirtschaftswissenschaften an der Universität von Cardiff in Wales. Dort merkte er, dass er der Droge Literatur verfallen war. Er veröffentlichte bei Ullstein Berlin mehrere satirische Münsterland­Krimis (u.a. „Die Sau ist tot“, „Mein Schwein pfeift“) voller schwarzem Humor, leitet Literaturworkshops, hält Lesungen und tritt bei Poetry­ Slams auf. 2007 emigrierte Bresser nach Hannover, wo er noch heute mit seiner Familie lebt.

Internet: www.rockdasdorf.de

Facebook: Michael Bresser

Twitter: @mickmagick

© 2012 MARLON

Ein Imprint der Joh. Brendow & Sohn Verlag GmbH, Moers

www.marlon­-verlag.de

Autor und Verlag haben dieses Buch sorgfältig geprüft. Für eventuelle Fehler kann dennoch keine Gewähr übernommen werden. Alle Rechte vorbehalten. Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der gesetzlich geregelten Fälle muss vom Verlag schriftlich genehmigt werden.

Lektorat: Otmar Fischer, Münster

Umschlag: BrendowPrintMedien, Moers

Titelfoto: Thinkstock

Satz: BrendowPrintMedien, Moers

1. digitale Auflage 2013: Zeilenwert GmbH

Cover

Titel

Impressum

00. Ouvertüre

01. Marx, Ökologie und andere Katastrophen

02. In Jägermeister getauft

03. Der Schlieffen-Plan wird ausgegraben

04. Lonley Wolf auf der Suche nach Hot Bunny

05. Die Knutschkugel rollt

06. Seeteufelallergie

07. Moviestar

08. Ein schweißtreibendes Rendezvous

09. Hundediebstahl

10. Endlich Sex

11. Die Magie der Rühreizubereitung

12. Zurück in die Natur

13. Loverman

00. Ouvertüre

When you were here before,

Couldn’t look you in the eyes

You’re just like an angel,

your skin makes me cry

You float like a feather

In a beautiful world

I wish I was special

You’re so fuckin special

But I’m a creep,

I’m a weirdo

What the hell am I doin’ here?

I don’t belong here

Thom Yorke

01. Marx, Ökologie und andere Katastrophen

»Raus aus dem Bett! Heute geht’s um die Wurst«, weckt mich mein bester Freund und Mitbewohner Zorro.

Es gibt Tage, auf die fieberst du seit Jahren hin. Du wachst morgens auf, reibst dir die verschwitzten Hände und weißt genau: An diesem Datum wird sich dein Leben komplett ändern. So oder so. Der achtzehnte Geburtstag ist so ein Meilenstein. Du darfst Auto fahren, bis zum bittersüßen Ende abfeiern und lässt den Eltern ihre Meinung, scherst dich aber nicht weiter darum.

Heute ist ein noch wichtigerer Tag in meinem Leben. Denn heute absolviere ich den letzten Teil meiner mündlichen Magisterprüfung. Fachgebiet Neuere Deutsche Literatur. Wenn ich diese Hürde überspringe, sind acht Jahre Plackerei mit kargem Budget überwunden. Eigentlich hätte ich mein Studium früher beenden müssen. Aber meine Familie hat mich immer knappgehalten, obwohl mein Großvater zu den fünfzig wohlhabendsten Hannoveranern zählt. Das stand vor einem Jahr im Stadtkind. Ihm gehört ein Maschinenbauunternehmen, und manchmal sagt er im Scherz, dass er ein Schild auf sein Konto kleben müsse: »Wegen Überfüllung geschlossen.« Wenn man wie ich jeden Cent drei Mal umdrehen muss, ist das gar nicht lustig. Aber manchen Leuten fehlt der Blick für die Realität des Otto-Normal-Studenten.

Mein Vater ist pensionierter Lehrer, der nagt auch an keinem Hungertuch. Doch er vertritt wie Opa die Ansicht, dass ich den Eintritt ins Berufsleben selber schaffen muss. Ein Mitglied der Familie Singer sollte seine Sporen verdienen. Schließlich musste er auch in den Sechzigern in einer Autofabrik Metallteile zusammenschrauben. Und das, wo er kapitalistische Ausbeutung hasst. Warum sollte ich es besser haben? Somit unterstützen mich meine Eltern nur durch Übernahme der Mietkosten. Fünfzig Euro monatlich erhalte ich noch zum Leben. Das hält mein Großvater für puren Luxus. Mit meinem Wohlstand hätte er in Fünfzigern eine vierköpfige Familie ernährt und noch zehn Prozent aufs Sparbuch gepackt. Studiengebühren und den Rest muss ich mir selbst dazuverdienen. Aber ich will mich nicht beschweren. Andere Kommilitonen erhalten nichts von ihren Eltern.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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