Drei Frauen - Robert Musil - E-Book

Drei Frauen E-Book

Robert Musil

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Beschreibung

Die drei Frauen dieser Erzählungen sind die Bäuerin Grigia, eine portugiesische Aristokratin und die Verkäuferin Tonka. Als fremd-vertraute Wesen werden sie den ihnen verbundenen Männern zum Schicksal. Die äußere Wirklichkeit bildet die Kulisse für eine unergründliche innere Wirklichkeit. Mit dem Erzählband »Drei Frauen«, einem konzentrierten Meisterwerk der literarischen Moderne, begibt sich Robert Musil tief hinein in die Erkundung der seelischen Labyrinthe und des Beziehungsgeflechts zwischen Mann und Frau.

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Seitenzahl: 156

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Robert MusilDrei Frauen

Robert Musil

Drei Frauen

Die Novellensammlung Drei Frauen erschien zuerst 1924 bei Rowohlt in Berlin. Der Text wurde unter Wahrung von Lautstand, grammatischen Eigenheiten und Interpunktion behutsam den Regeln der neuen Rechtschreibung angeglichen.

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet unter http://dnb.d-nb.de abrufbar.

© 2013 Anaconda Verlag GmbH, Köln

Alle Rechte vorbehalten.

ISBN 978-3-86647-894-7

eISBN 978-3-7306-9027-7

www.anacondaverlag.de

[email protected]

Inhalt

Grigia

Die Portugiesin

Tonka

Grigia

Es gibt im Leben eine Zeit, wo es sich auffallend verlangsamt, als zögerte es weiterzugehn oder wollte seine Richtung ändern. Es mag sein, dass einem in dieser Zeit leichter ein Unglück zustößt.

Homo besaß einen kranken kleinen Sohn; das zog durch ein Jahr, ohne besser zu werden und ohne gefährlich zu sein, der Arzt verlangte einen langen Kuraufenthalt, und Homo konnte sich nicht entschließen, mitzureisen. Es kam ihm vor, als würde er dadurch zu lange von sich getrennt, von seinen Büchern, Plänen und seinem Leben. Er empfand seinen Widerstand als eine große Selbstsucht, es war aber vielleicht eher eine Selbstauflösung, denn er war zuvor nie auch nur einen Tag lang von seiner Frau geschieden gewesen; er hatte sie sehr geliebt und liebte sie noch sehr, aber diese Liebe war durch das Kind trennbar geworden, wie ein Stein, in den Wasser gesickert ist, das ihn immer weiter auseinander treibt. Homo staunte sehr über diese neue Eigenschaft der Trennbarkeit, ohne dass mit seinem Wissen und Willen je etwas von seiner Liebe abhanden gekommen wäre, und so lang die Zeit der vorbereitenden Beschäftigung mit der Abreise war, wollte ihm nicht einfallen, wie er allein den kommenden Sommer verbringen werde. Er empfand bloß einen heftigen Widerwillen gegen Bade- und Gebirgsorte. Er blieb allein zurück und am zweiten Tag erhielt er einen Brief, der ihn einlud, sich an einer Gesellschaft zu beteiligen, welche die alten venezianischen Goldbergwerke im Fersenatal wieder aufschließen wollte. Der Brief war von einem Herrn Mozart Amadeo Hoffingott, den er vor einigen Jahren auf einer Reise kennengelernt und während weniger Tage zum Freund gehabt hatte.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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