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Der Tod eines geliebten Menschen oder Tieres kann eine ganze Welt zum Einstürzen bringen. Oft fühlen wir uns traurig, einsam und verzweifelt. Wie eine Welle stürzen alle möglichen Gefühle auf uns ein.
Vielleicht Fragen Sie sich:
Jeder von uns kennt das Gefühl von Trauer:
Von dem Einen auf den anderen Moment ist alles anders. Vor einiger Zeit saßen sie noch zusammen und nun ist ein Liebster von Ihnen gegangen. Egal ob Eltern, Partner, Freunde, Arbeitskollegen oder Tiere: Das Gefühl von Trauer ist kein Leichtes.
Auch Sie können den Verlust eines geliebten Menschen verarbeiten:
Wenn wir Trauer erfahren, kommen wir mit vielen negativen Gefühlen und Emotionen in Kontakt. Manchmal sind sie so stark, dass wir das Gefühl haben, dass wir unser normales Leben nicht weiterleben können. DOCH: Trauer ist ein normaler Prozess, der wichtig ist. Nur wenn Sie die Trauer durchleben, kann sie gehen.
Fragen Sie sich jetzt?
In „Du bleibst in meinem Herzen“ bekommen Sie das Handbuch der Trauerbewältigung. Lernen Sie, weshalb Trauer wichtig ist und wie Sie am besten mit Trauer umgehen, um ein glückliches Leben zu führen.
Außerdem erhalten Sie:
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Veröffentlichungsjahr: 2021
Du bleibst in meinem Herzen
Wie Sie Trauer verstehen und bewältigen
Das Handbuch der Trauer-bewältigung
Deutschsprachige Erstausgabe April 2020 Copyright © 2020 Astrid Laub Imprint: Bücherglück Michael Jagielski | Grainauerstraße 1 | 10777 Berlin
Alle Rechte vorbehalten Nachdruck, auch auszugsweise, nicht gestattet Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung. Covergestaltung: Wolkenart - Marie-Katharina Wölk, www.wolkenart.com Bildmaterial: ©Shutterstock.com
Independently published 1. Auflage
ISBN: 978-3-9821935-1-9
Inhalt
1. Einleitende Worte
1.1. Warum es in Ordnung ist zu trauern
1.2. Ein paar kraftspendende Worte
1.3. Wie Sie dieses Buch nutzen sollten
2. Körper und Geist! Was Ihnen signalisiert wird.
2.1. Was in Ihrem Gehirn passiert
2.2. Was mit Ihrem Körper passiert
2.3. Können wir Trauer einfach wegmachen?
2.4. Sie müssen nicht leiden!
3. Die Phasen der Trauer
3.1. Phase 1: Verdrängung
3.2. Phase 2: Wut und Scham
3.3. Phase 3: Verhandlung
3.4. Phase 4: Verzweiflung
3.5. Phase 5: Akzeptanz
3.6. Selbsttest: In welcher Phase stecken Sie
4. Die 3 grundlegenden Schritte zur Trauerbewältigung
4.1. Schritt 1: Bewusstes Abschiednehmen
4.2. Schritt 2: Hilfe annehmen!
4.3. Schritt 3: Trauer Ausdruck geben
5. Umgang mit Trauer und negativen Gefühlen
5.1. Muss man funktionieren? Nein, man muss fühlen!
5.2. Was wir von anderen Kulturen im Umgang mit
5.3. Was tun, wenn die Sehnsucht so groß ist?
5.4. Selbstvorwürfe? Warum Sie keine Schuld trifft!
6. Ihr kleines Trauerjournal
6.1. Warum ein Trauerjournal so sinnvoll ist
6.2. Ihr persönliches Trauerjournal
7. Sie schaffen das! Abschließende Worte
D
er Tod eines geliebten Menschen ist eine der schmerzhaftesten Erfahrungen unseres Lebens. Natürlich wissen wir, dass der Tod zum Leben dazugehört. Vielleicht macht die Vergänglichkeit das Leben sogar erst so schön, bedeutsam und einzigartig. Doch trotz dieses Wissens kann uns nichts darauf vorbereiten, was es heißt, jemanden zu verlieren. Menschen reagieren ganz unterschiedlich auf einen solchen Verlust. Während manche erst Tage oder Wochen brauchen, das Ganze zu begreifen, sehen andere sich vielleicht direkt mit einem Meer von Emotionen konfrontiert, überfordert, damit umzugehen. Die Emotionen reichen dann von passiver Traurigkeit und Resignation bis hin zu Aggression, vielleicht sogar bezogen auf das Leben als solches.
Sollten Sie von einem solchen Verlust betroffen sein, dann sei Ihnen versichert, dass sich keiner auch nur anmaßen sollte, Ihre Gefühlswelt zu verstehen. All die Jahre, die wir mit unseren Mitmenschen verbringen, sind ebenso bunt und vielfältig wie wir selbst, die wir nun trauern. Entsprechend unterschiedlich gehen wir auch mit dem Tod um. Doch trotz dieser Unterschiede gibt es auch Gemeinsamkeiten. Diese liegen einerseits in Erfahrungswerten, wie es uns mit der Zeit gelingen kann, mit der Situation umzugehen und diese zu verarbeiten. Andererseits ist jedem Verlust gemein, dass wir lernen, mit ihm zu leben, auch wenn das für Sie aktuell noch unvorstellbar sein kann. Hier wäre es ebenso schlicht eine Unwahrheit zu behaupten, dass irgendwann alles so wie vorher wäre. Das wird es nie sein. Und doch können wir es schaffen, die Vergangenheit als solche zu akzeptieren und die gemeinsame Zeit als das zu sehen, was sie war: Ein unglaubliches, zerbrechliches Geschenk, das uns leider nur für eine begrenzte Dauer vergönnt war.
Dieses Buch soll Ihnen ein Begleiter bis hin zu dem Punkt sein, an dem Sie wieder Land sehen, ruhig an den Strand treten, den Horizont mustern und neues Selbstvertrauen schöpfen. Im Rahmen dieser Reise werden Sie lernen, Ihre Gefühle besser einordnen zu können. Das gelingt am besten, wenn man versteht, was eigentlich gerade im eigenen Körper und der Seele passiert und was menschliche Trauer eigentlich ist. Darüber hinaus erfahren Sie auch mehr über den Prozess der Trauer und wie dieser verstanden und unterstützt werden kann. Denn Zeit allein ist nicht immer heilsam, sondern kann unter Umständen auch verbittern oder unerträglich erscheinen. Wenn wir die Zeit aber nutzen und uns der Vergangenheit stellen, statt uns vor ihrem Schrecken abzuwenden, kann sie eine große Hilfe sein. Doch auch dazu ist es hilfreich zu verstehen, welche Phasen der Trauer Menschen erleben und welche Möglichkeiten Sie in diesem Prozess haben.
Sie befinden sich vielleicht noch am Anfang eines Abschieds, dessen Lebewohl einer Reise gleicht. Lassen Sie sich auf dieser Reise begleiten und bewahren Sie sich Ihre Zuversicht.
Die Trauer ist ein emotionaler Zustand, der schnell überfordert. Sie fühlen sich vielleicht in einem Moment einfach nur betrübt und nachdenklich, nur um dann wieder eine irritierende Gereiztheit und Wut zu verspüren. Manche Trauernde verspüren zeitweise dagegen überhaupt nichts und beschreiben eine Leere, die dem Gemütszustand der Depression nahekommt. Und all diese Emotionen vermengen sich, kommen, bleiben und vergehen, ohne dass wir volle Kontrolle darüber hätten. Diese negative Unordnung im eigenen Ich überfordert schnell und belastet sehr.
Wir nehmen Gefühle aber nicht nur wahr. Stattdessen bewerten wir sie auch bewusst oder unbewusst. Das betrifft natürlich auch die Trauer mit all ihren Emotionen, die damit einhergehen. Vielleicht verspüren Sie nicht nur eines dieser Gefühle, sondern alle gleichzeitig. Der Weg zu Selbstvorwürfen ist dann nicht weit. Schließlich stehen Ihre Emotionen in Konflikt mit den Werten und Ansprüchen, die Sie an sich selbst und Ihre Umwelt haben.
Habe ich überhaupt das Recht, mich so gehen zu lassen? Wie kann ich es eigentlich meinen Kindern antun, nicht für sie da zu sein, sondern nur mit mir selbst beschäftigt zu sein? Ich habe Angst davor, die Beherrschung zu verlieren. Warum bin ich nur so wütend? Bei der Arbeit muss ich doch funktionieren. Wie kann ich meine Kollegen nur so im Stich lassen? Das sind nur einige der Fragen, die Sie vielleicht jetzt plagen, nachts wachhalten und nicht mehr aus dem Kopf gehen wollen. Und sie sind ganz normal. Es ist vollkommen natürlich, dass ein Verlust große Wellen im Meer der Gefühle all jener schlägt, die dem Menschen nahestanden. Das kann schnell überfordern und zeitweise erkennt man sich vielleicht auch selbst nicht wieder. Doch ebenso wie der Verlust akzeptiert werden muss, sollten Sie auch anfangen, sich selbst als trauernde Person zu akzeptieren. Sie haben etwas Schlimmes erlebt. Sie haben ein Recht darauf, deshalb nun auch zu trauern. Schließlich ist die Trauer der Prozess, der es Ihnen letztlich erlauben wird, zu dem Menschen zu werden, der das Leben „danach“ wieder wertschätzen lernt und aktiv bewältigt. So kann die Trauer auch als eine Form der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit gedeutet werden, die wir aktuell noch nicht oder nur kaum begreifen können. Im Verlauf der Trauerarbeit, auf die später noch genauer eingegangen werden soll, arbeiten wir dieses Ereignis auf, das wir in seiner Plötzlichkeit oder Tragweite nicht sofort verstehen können. Allmählich lernen wir dann, den Tod als einen Teil des Geschehenen und der Vergangenheit zu akzeptieren. Wie jeder andere Prozess ist auch die Trauer mit Veränderungen verbunden, die Ihnen vielleicht sogar Angst machen. Vielleicht wird sie sogar begleitet von Momenten einer Fremde, die Sie in sich selbst finden. Das Trauern wirft diese Fragen auf und hilft Ihnen dabei, sie nach und nach zu beantworten.
Und vergessen Sie nicht, dass auch Ihr Umfeld nicht nur den Verstorbenen schätzte und liebte, sondern diese Gefühle auch Ihnen entgegenbringt. Ihre Freunde und Familie leiden ebenso wie Sie selbst nicht allein, sondern mit Ihnen. Empfinden Sie also keine Scham, Ihre Trauer vor Ihren Liebsten zu zeigen. Sie werden dann auf ein Maß von Akzeptanz und Mitgefühl treffen, das Sie vielleicht gar nicht erwartet hätten. Natürlich kann es dennoch passieren, dass Ihnen ein Mitmensch einmal das Gefühl gibt, dass Ihre Trauer unangebracht wäre. Das ist dann aber oft nur sein unterbewusster Versuch, einen neuen Alltag zu etablieren oder die Vergangenheit auszublenden. Vielleicht kommt Ihr Gesprächspartner selbst schlecht mit der Situation zurecht und klammert sich an gewohnte Abläufe, die durch Ihre Trauerarbeit gestört werden. Häufig kann hier ein offenes Gespräch helfen deutlich zu machen, dass man selbst noch Zeit braucht.
Nehmen Sie sich also die Zeit, die Sie brauchen, um Abschied zu nehmen. Akzeptieren Sie all die Widersprüchlichkeit der Gefühle, die Sie täglich erleben. Sie teilen gerade mit dem Verlust einen intimen Moment menschlichen Seins. Diesen Moment erleben nicht nur Sie selbst, sondern auch all Ihre Freunde und Familie, die ebenfalls trauern. Verschließen Sie sich nicht dieser Phase, sondern behandeln Sie sich selbst wie einen guten Freund. Würden Sie Ihrem besten Freund raten, sich seinen Gefühlen zu verschließen? Wahrscheinlich nicht. Geben Sie sich die Chance zu heilen. Haben Sie den Mut, der Situation ins Gesicht zu sehen und nicht daran zu verzweifeln. Es ist vollkommen in Ordnung zu trauern.
Jede Sache gibt es nur, weil sich etwas anderes von ihr unterscheidet. Ohne Schatten gäbe es kein Licht. Ohne Stille gäbe es keine Musik. Ohne Schwarz gäbe es keine blühenden Farben. Und ohne den Tod gäbe es kein Leben. Nehmen Sie diese Begleitung an, das Licht zu sehen, wo aktuell nur Dunkelheit herrscht. Fangen Sie wieder an, einen Weg aus der Stille zu finden und regen Sie sich wieder. Lassen Sie wieder Ihren Blick schweifen über all die Farben, von denen Schwarz nur eine ist.
Vielleicht finden Sie auch Trost und Inspiration in der menschlichen Kultur. Das kann einerseits die Kunst sein, die sich seit Menschheitsbeginn mit den Themen der Liebe und Verlusts als die zwei Kernstücke menschlichen Seins auseinandersetzt. In Gemälden, in der Literatur und in der Musik findet dieses Gefühl des Abschiednehmens auf unterschiedlichste Weise seine eigene Stimme. Wenn Sie dann diesen Stimmen lauschen, stellen Sie fest, dass Sie nicht allein mit Ihren Gefühlen sind, sondern dass Sie gerade eine der schmerzhaftesten Seiten des Menschseins erfahren, die wir alle teilen. Daneben können Ihnen auch der Glaube und die Religion Kraft geben. In diesem Zusammenhang ist es egal, ob Sie ein regelmäßiger Kirchgänger sind, sich seit Jahren nicht mehr mit dem Glauben beschäftigt haben oder Atheist sind. Falls Sie das Bedürfnis verspüren, im Rahmen Ihrer Trauerarbeit Halt in Religion zu finden, dann finden viele Menschen auch hier Antworten.
Sie haben mit der Person Jahre, ja vielleicht sogar Jahrzehnte verbracht. In dieser Zeit haben Sie gemeinsam erlebt, was Leben heißt, in all seinen strahlenden Farben, in seiner rasanten Entwicklung, in all seiner Freude. Diese Zeit ist nun zum Ende gekommen. Das letzte Kapitel des Buches ist beendet und der Erzähler ist verstummt. Manchmal mag die Stille nun unerträglich erscheinen, die sich wie Schnee über den Alltag legt. Hören Sie aber genau hin. Die Geschichte, die Sie mit der geliebten Person verband, war nur eine von vielen. Im Chor Ihres Lebens ist eine Stimme verstummt. Und doch singt der Chor weiter. Vielleicht gerade nur zaghaft, voller Trauer, Verzweiflung und Scham. Doch auch der Chorgesang wird wieder an Kraft gewinnen. Auch Sie werden wieder andere Geschichten mit Menschen schreiben können, die der bunten Schönheit des Lebens gerecht werden. Auch Sie werden irgendwann wieder das gemeinsame Buch mit Ihrem geliebten Menschen aufschlagen können und nicht Tränen der Trauer auf den Wangen, sondern ein sanftes Lächeln der Dankbarkeit auf den Lippen haben, diese gemeinsame Zeit erlebt zu haben.
Dieses Buch soll Ihnen ein Begleiter sein, der Ihnen wie ein Kompass helfen soll, den Weg der Trauer zu gehen. Dabei ist dieses Buch ganz klar kein Rezept oder Werkzeug, das einfach nur richtig eingesetzt wird, um die Trauer möglichst schnell zu überwinden. Dafür sind wir alle viel zu verschieden. Stattdessen sollen Sie hier neue Eindrücke und Informationen finden, die Sie dazu befähigen sollen, selbst handelnder Akteur in der Situation zu werden. Dann sind Sie nicht mehr nur der Hinterbliebene, der seine Emotionen selbst nicht versteht und frustriert feststellt, dass er aktuell keinen Ausweg mehr sieht. Vielmehr soll Ihnen dieses Buch dabei helfen, zumindest für einen Moment zurückzutreten, die eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen und zu verstehen und akzeptieren, warum man selbst aktuell so fühlt und denkt. Vielleicht finden Sie hier praktische Hinweise, die dabei helfen, den Alltag zu meistern oder bestimmte Dinge zu verstehen. Vielleicht finden Sie aber auch Inspiration und ein Stück Lebensfreude in dieser düsteren Zeit, um selbst beherzt den nächsten Schritt zu machen. Sie dürfen dieses Buch also so gebrauchen, wie es sich für Sie gut anfühlt. Wenn auch nur ein guter Hinweis dabei war, der Sie dabei unterstützt, den nächsten Schritt in der Trauerarbeit zu gehen, ist bereits etwas gewonnen.