Durch Traum und Zeit - Harald Hillebrand - E-Book

Durch Traum und Zeit E-Book

Harald Hillebrand

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Beschreibung

Kurzgeschichten aus Oberhavel führen Sie durch Traum und Zeit, erzählen Skurriles und Spannendes aus fast zwei Jahrzehnten zu Themen, die bis heute aktuell sind.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Das Buch:

Dieses Büchlein soll allen die Zeit verkürzen, die sehnsüchtig auf den nächsten Oberhavel-Krimi warten. Er wird kommen, aber es dauert noch. Bis dahin lesen Sie Kurzgeschichten aus fast zwei Jahrzehnten zu Themen, die bis heute aktuell sind.

Der Autor:

Harald Hillebrand (Jahrgang 1958) wuchs in Frankfurt (Oder) auf, lebte einige Jahre in Berlin, bis er 1998 in den Landkreis Oberhavel kam. Viele Jahre war er als Kriminalist tätig, ab 1992 als Ausbilder für Kriminalbeamte. Seit 1997 arbeitet er als Verwaltungsbeamter in Gransee.

Bisherige Roman-Veröffentlichungen:

Flucht – ein Oberhavel-Krimi (2016, BoD)

Wolfsruh – ein Oberhavel-Krimi (2015, BoD)

Brand(t)helfer – ein Oberhavel-Krimi (2014, BoD)

Pfingstschleier – ein Oberhavel-Krimi (2014, BoD)

Ochsenblut – ein Oberhavel-Krimi (2013, BoD)

Begegnung mit den Göttern (2006, Lerato-Verlag)

Jard – der Druidenlehrling (2005, Gipfelbuch-Verlag)

Eismenschen (2005, Lerato-Verlag)

Alle Personen und Handlungen sind frei erfunden. Etwaige Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind (meist) rein zufällig.

Ansonsten stimmen die Schauplätze des Buches im Wesentlichen

mit bekannten Verhältnissen überein.

Alle verwendeten Markenzeichen verbleiben im jeweiligen Eigentum.

Inhalt

Laufen, Laufen …

Vereintes Land

Weihnachten in Feuchtwiesen

Helfer

Warnhinweis

Die Zukunft ist so nah

Experimentelle Biologie

Behördensommer

Der Schwarzarbeiter

Deutschland-News, 20.01 Uhr

Die Drohung des Alterns

Erfolgreich therapiert

Kleinstadtgefühle

Psycho

Großwildjagd

Was übrig bleibt

Der Letzte

Frau Holle bäckt

Laufen, Laufen …

Als Ina die Autotür hinter sich zuschlug, kam es ihr vor, als hätte sie zumindest einen Teil ihrer Arbeitssorgen dort eingesperrt. Aber sie machte sich nichts vor: Die fanden sicher wieder einen Weg zu ihr zurück.

Im Schlafzimmer tauschte sie Jeans und Pullover gegen den schwarze Dress mit der Aufschrift Lupus-Team Zehdenick, zog ihre Laufschuhe an und dachte an den Wald, an die Schatten und die grünen Augen, die sie nun erwarteten.

Kräftig und regelmäßig ging Inas Atem. Die weichen Sohlen der Laufschuhe verschluckten fast jedes Geräusch, wenn sie nicht gerade eine Stelle erwischte, wo der Regen des gestrigen Tages Sand auf den Asphalt gespült hatte. Von Pfützen war auch nichts mehr zu sehen. Heute schien der Mond silbrig hell durch die Baumwipfel und wies ihr den Weg.

Sie achtete nicht auf ihre Schritte, die Straße war eben. Sie stammte aus einer Zeit, in der der Landkreis noch Geld hatte für den Straßenbau. Ihre Gedanken begannen abzuschweifen, zurück zu den Problemen des Tages. Noch vor Wochen hatte sie diese Art der Problembewältigung geliebt. Doch seit diesem einen Tag wartete sie auf etwas anderes.

Plötzlich waren Schritte hinter ihr. Ebenso leise wie ihre eigenen. Sie drehte sich nicht um. Sie kannte dieses Geräusch, das zwischen dicht stehenden Fichten hindurch und unter den großen Eichen und Buchen hervorkam. Es war der Wald, der sie begleitete und das Echo ihrer eigenen Schritte zurückwarf. Alles war in Ordnung. Ihr Körper lief den Rhythmus eines Metronoms. Sie genoss den leichten Wind. Ihre Blicke huschten über die silbern glimmende Straße und die grauen Stämme am Rand.

Hecheln näherte sich. Zuerst glaubte sie, es sei ihr eigenes, doch der Rhythmus war schneller.

Angst hatte sie nicht. Stattdessen genoss sie seine Gegenwart, als er zu ihr aufschloss. Sie spürte das leise Trommeln seiner Pfoten. Es ähnelte dem eines galoppierenden, unbeschlagenen Pferdes. Nur viel, viel leiser. Sie wusste: wenn sie jetzt zur Seite schaute, wäre alles vorbei. Sie würde nur für einen Moment seine grünen Augen sehen, dann wäre er verschwunden. Aber das wollte sie nicht. Er sollte bei ihr sein, mit ihr laufen, laufen, laufen ...

Viel zu schnell näherten sie sich der Stelle, an der sie immer wendete. Es war eine dicke Eiche, die sie umrunden musste. Der Wald endete hier. Bis zum nächsten bewohnten Haus war es zwar noch ein Kilometer, aber sie wollte nicht, dass der Graue verschwand, wenn sie den Wald verließ. Schon spürte sie, wie er zurückblieb.