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Dieses Buch ist jenen Familien gewidmet, die den Mut haben, sich im postmodernen Zeitalter der kulturellen Anpassung zu widersetzen. Es ist eine wahre Fundgrube nützlicher Ideen. Das Ehepaar Tson appelliert, die Tiefe, Weite und Schönheit des Ehelebens zu entdecken, die eigentliche Romantik wieder zu finden. Denn nirgendwo kann man sich einfallsreicher entfalten als in der Ehe. Es weckt Lust, Zeit zu investieren in die Gestaltung eines schönen Miteinanders. Für menschliches Denken wird es immer unbegreiflich bleiben, warum Gott die Geschichte der Menschheit mit der Einheit von Mann und Frau angefangen hat. In dieser lebenslangen Gemeinschaft geht es Gott um die Entfaltung unserer von ihm geschenkten Persönlichkeit. Deshalb segnet Gott das Respektieren und Einhalten seiner Gebote immer. Dieses Buch informiert nicht nur verständlich über das Eheleben, es zeigt auch Hilfen auf. Auch wird die Tragweite falscher Entscheidungen nicht verschwiegen. Darum ist jedes Ehepaar gut beraten, sehr genau nach Gottes Kriterien zu fragen und alle gut gemeinten Ratschläge daran zu prüfen. Tson und seine Frau erklären in einfachen Schritten, wie Gottes große Liebe in Ehe und Familie erlebbar werden kann. Das Buch richtet sich an alle Christen, die es wagen, in unserer heutigen Zeit über die Plausibilität ihres eigenen Glaubens im ehelichen Alltag nachzudenken. Deutlich wird, wie wesentlich die Wertschätzung der Gebote Gottes ist sowie die Erwartung des verändernden Wirkens des Evangeliums in Ehe, Familie und Gesellschaft.
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Seitenzahl: 240
Heinrich Klassen
Ehe und Familieim Aufwind
Den lieben Glaubensgeschwistern der Gemeinde Bielefeld-Heepen/Oldentrup, ie großzügig mit mir umgingen, mir Chancen zum Training gaben, Vertrauen zu mir entwickelten und den weltweiten Dienst im Reich Gottes ermöglichten
Heinrich KlassenEhe und Familie im Aufwind
1. Auflage 2010
© Lichtzeichen Verlag und MBG BielefeldUmschlag: Manuela Bähr-JanzenSatz: Gerhard FriesenLektorat: Annette Wall
E-Book Erstellung:LICHTZEICHEN Medien - www.lichtzeichen-medien.com
ISBN 978-3-86954-876-0Bestell-Nr.: 548876
BITTE ZUERST LESEN
1.Die Herkunftsfamilie
2.Vertrauen / Treue
3.Die Arbeit am eigenen Charakter
4.Familiengeheimnisse und Besserwisserei
5.Fragwürdige Familienentwicklung
6.Drei Generationen in einem neuen Land
7.Mahlzeiten – das schmackhafte Essen
8.Gemeinschaft mit Gott
9.Kind oder Idol?
10.Bewegung und die richtige Sportart
11.Familienandacht
12.Unser Geld wird immer knapper!
13.Risikominimierung und Versicherungen
14.Kommunikation und Konfliktlösung
15.Wunderglaube und Gottes Wunder
16.Meine Arbeitsstelle gehört mir!
17.Die Fertigkeit, Werte zu vermitteln
18.Verantwortung übernehmen und verantwortungsbewusst handeln
19.Hilfe, unser Kind ist behindert!
20.Kindstod in der Familie
21.Kindesmissbrauch
22.Liebe und Eifersucht
23.Im Falle der Scheidung
24.Heirat nach Tod eines Elternteils
25.Kernstrategie für eine treue Beziehung
26.Der Computer im Kinderzimmer
27.Schulische und musische Erziehung
28.Strafe als Erziehungsmittel
29.„Kleine Fische werden groß” – die Erziehung ist vorbei
30.Unsere Eltern werden alt
31.Wenn Kinder den Traummann oder die Traumfrau suchen
32.Bis dass der Tod euch scheidet – zur Dauer des Ehebundes
33.Zwei Bemerkungen zum Schluss
34.Literaturempfehlung
Auf die Frage: „Darf man dieses Buch als Single in die Hand nehmen?”, antworte ich: „Ja, aber nicht nur man(n), sondern auch frau!” Alleinstehende und vor allem Verheiratete sollten es lesen – für sich und auch gemeinsam. Ebenso kann es in Kleingruppen als Lektüre verwendet werden.
„Ehe und Familie im Aufwind!” Diesem Titel liegt ein Phänomen aus der Natur zugrunde. Ein Aufwind bezeichnet eine örtlich begrenzte, vertikale Luftbewegung. Bei großräumigen Effekten, etwa an einer Front, spricht man in dem Zusammenhang von „Aufgleiten”. Genau das soll in Ehen und Familien geschehen. Es geht darum, dass Bewegung in sie hinein kommt und sie dadurch selbst in Bewegung geraten.
Ferner hängt die Intensität der Aufwinde von der Sonneneinstrahlung, dem Temperaturverlauf der Atmosphäre, der Beschaffenheit der Erdoberfläche, der Feuchtigkeit und dem Einstrahlungswinkel ab – auch hier verhält es sich in Bezug auf unser Thema ähnlich. Das Leben hängt nicht von einer einzigen falschen oder richtigen Entscheidung ab, sondern von vielen Entscheidungen, Ereignissen und Vorkommnissen im Alltag. Dabei spielen Charakter und Menschentypen sowie die Herkunftsfamilie und die Bereitschaft zur Veränderung eine Rolle. Auch innere Werte und Überzeugungen, Verantwortungsgefühl, Beruf, Familiengröße und nicht zuletzt die Umgebung beeinflussen das, was um uns und zwischen uns geschieht, maßgeblich.
Durch Gottes Gnade konnte ich das in Bielefeld begonnegne Projekt während meines Sabbat-Halbjahres in Brasilien zu Ende führen. Mein besonderer Dank geht dabei an die Mennoniten-Brüdergemeinde Bielefeld in den Stadtteilen Heepen und Oldentrup, die mir nach achtzehn Jahren im Leitungsdienst eine Auszeit gewährt hat. Nun haltet ihr ein Ergebnis, das in dieser Zeit entstanden ist, in euren Händen – eine Lektüre für Jungverheiratete, für Väter, die sich über die Erziehung ihrer Kinder Gedanken machen, für Ehefrauen, die ihre Männer besser verstehen wollen, für Personen, die ihre Eltern pflegen müssen und für junge Leute, die heiraten möchten. Jede(r) findet ein oder mehrere Kapitel, die hilfreich, nützlich und zukunftsweisend für ihn oder sie sind.
Der Einfachheit halber erlaube ich mir, jeden in diesem Buch mit „Du” anzusprechen. Auch die am Ende eines jeden Kapitels formulierten Fragen, Überlegungen und Aufgaben sind in der Du-Form gehalten. Diese können alleine, mit dem Ehepartner oder auch in einer Kleingruppe erarbeitet, diskutiert und beantwortet werden.
Zwei Bitten seien vorab noch von meiner Seite genannt: Zum einen, dass kein Name in diesem Buch mit einer Person gleichen Namens in Verbindung gebracht wird. Alle Namen sind willkürlich gewählt. Dabei basiert der Inhalt jedoch auf achtzehn Jahren vollzeitlicher Seelsorge- und Gemeindeleitungserfahrung und mehr als 25 Jahren eigenen Ehelebens. In dieser Zeit haben meine liebe Frau und ich wohl mehr als 200 verlobte Paare in unserem Wohnzimmer begrüßt, mit ihnen zusammen gebetet, diskutiert, ihren Hochzeitstag geplant, uns untereinander ausgetauscht und ihr gemeinsames Leben angedacht. Zum anderen überfliege bitte zunächst das Inhaltsverzeichnis, entscheide dich daraufhin für ein Thema, schlag die entsprechende Seite auf und beginne zu lesen! Fang also nicht unbedingt mit dem ersten Kapitel an. Da sich jeder Mensch in einer anderen Lebensphase befindet, interessieren ihn jeweils vorrangig bestimmte Themen, die sich nicht zwangsläufig mit der von mir für dieses Buch festgelegten Reihenfolge decken müssen.
Also, nichts wie ran und viel Freude beim Lesen, Nachdenken, Diskutieren und Planen sowie dem Austausch mit anderen Ehepaaren!
Heinrich Klassen
Wir alle können uns an Zeiten erinnern, wo uns unsere Omas oder Opas etwas aus ihrem Leben erzählten. Zwischendurch ärgerte uns das. Wieso redeten sie immer nur über die Vergangenheit? Auf der anderen Seite wurden wir von ihren Geschichten gefesselt, denn es waren echte Erlebnisse. Auf jeden Fall wurde es immer dann interessant, wenn sie etwas von ihren eigenen Kindern erzählten, vor allem, wenn es sich dabei um unsere eigenen Eltern handelte. Durch diese Erzählungen erfuhren wir, dass sich die damalige Welt nicht bedeutend von der heutigen unterschied. Für die Schule pauken, arbeiten, Freunde finden, einen Beruf erlernen, mit dem Leben klar kommen – die Zeiten haben sich zwar geändert, nicht jedoch das Bedürfnis des Menschen nach Liebe und Geborgenheit und vor allen Dingen nach Zugehörigkeit. Anhand der erzählten Geschichten erhielten wir nun die Möglichkeit, unsere Zugehörigkeit zu der Großfamilie zu rekonstruieren. Dabei genügte es uns meistens bereits zu wissen, wie Tante und Onkel heißen; die Cousinen und Cousins waren ja bekannt.
Bei einer Beschäftigung mit der Herkunftsfamilie geht es darum, dass die jungen Leute einander und ihre verwandten Familien besser kennen lernen, wohl wissend, dass diese ihr Leben geprägt haben1; zwischendurch stärker, als ihnen lieb und bewusst ist.2 Als Teenager ist man selten an solchen Dingen interessiert. Schule, Freunde und Ausbildung nehmen einen zu stark in Anspruch. Doch in den Mittzwanzigern beginnen viele damit, sich Gedanken über ihre Herkunft zu machen. Sie wollen Informationen über Verwandte einholen und sehen so manches in einem neuen Licht. Oft kommt es jedoch vor, dass zu dem Zeitpunkt bereits ein Opa verstorben oder die Oma krank ist. Häufig erzählen die Großeltern auch einfach nicht mehr so viel und haben meistens keine schriftlichen Aufzeichnungen zu den familiären Hintergründen hinterlassen.
Etwas komplizierter wird es nun, wenn jemand heiratet. Dabei gerät man bzw. frau unweigerlich in eine neue Verwandtschaft hinein. Desto länger Irma und Jakob verheiratet sind, desto mehr wird ihnen die Anpassung an die Familie des jeweils anderen wichtig. Wieviel Aufwand das kostet, bekamen sie schon recht bald nach ihrer Hochzeit zu spüren. Die beiden hatten im Oktober geheiratet und mussten nun darin übereinkommen, wie sie es arrangieren sollten, das Weihnachtsfest mit den Verwandten beider Familien zu feiern. Jeder von ihnen wollte sowohl mit den eigenen Eltern als auch anschließend mit den Eltern der Mutter und denen des Vaters feiern – und das gleich doppelt! Jakob legte großen Wert darauf, dass alle Feste in seiner Verwandtschaft im Terminkalender eingetragen waren und kein Treffen ausgelassen wurde, auch nicht von Verwandten, die in anderen Städten lebten. Irma erwartete dasselbe, jedoch nur bezüglich der Verwandten in ihrem Wohnort. Die anderen interessierten sie weniger. So kam es, dass die Weihnachtszeit mit einem richtigen „Terminstress” verbunden war. Doch gleichzeitig trugen vor allem der Austausch mit den anderen Gästen und die Geschenke dazu bei dass Irma und Jakob die Zusammenkünfte als wunderschön empfanden und sie in guter Erinnerung behielten.
Zunehmend entdeckten sie jedoch Ungereimtheiten in der Großfamilie des anderen. Beiden fiel vor allen Dingen das, was für sie ungewohnt war, stark auf. Auch stellten sie fest, dass die Familienfeiern ganz unterschiedlich begangen wurden. Dabei wurde ihnen eines allmählich klar: Sie hatten nicht nur eine Person, sondern diese als „Gesamtpaket” mit der restlichen Verwandtschaft geheiratet und würden letztere ebenfalls annehmen müssen. Beide hatten somit quasi die Verwandten des anderen mitgeheiratet.
Nach dieser neuen Erkenntnis und daran anschließenden Diskussionen lesen sie von einer Studie, die für sie sehr aufschlussreich und hilfreich ist. Darin werden sie in ihren Beobachtungen, dass die Herkunftsfamilie sie beide stark beeinflusst hat, bestätigt. Sie erfahren, dass im Hinblick darauf in der Forschung viel über Frauen und verhältnismäßig wenig über Männer geschrieben wird, wobei gerade deren Überzeugungen und ihre Prägung im Bereich der Eheschließung und Vaterschaft eine große Rolle spielen.
„…So haben Erfahrungen mit emotional engen Beziehungen aus der Zeit des Aufwachsens langfristig Auswirkungen auf die Gestaltung und den Verlauf des partnerschafts- und familienbezogenen Bereichs des späteren Erwachsenenlebens bei Männern.”3
Frühe Verlusterfahrungen, sei es durch den Tod eines Elternteils oder durch Scheidung, wirken sich auf das Verhalten im Hinblick auf die eigene Familiengründung aus. In Fällen, wo Jungen mit Geschwistern aufgewachsen sind, fällt es ihnen leichter, ans Heiraten zu denken. Im Grunde genommen lässt sich also sagen, dass Männer darin bestärkt werden, selbst eine Familie zu gründen, wenn sie eine stabile Ehe der Eltern erlebt haben und mit mindestens einem Geschwisterkind aufgewachsen sind.
Das Sprichwort: „Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm...” hat demnach wohl doch seine Richtigkeit. Ein guter Einfluss trägt Früchte, selbst Jahre später noch. Irma und Jakob wird bewusst, dass die Herkunftsfamilie eine bedeutsame Rolle spielt und sie mächtig geprägt hat. In ihr lernten sie Verhaltensmuster kennen, die nun ihr Leben bestimmen. Falls sie nicht aufpassen, übernehmen sie zu den brauchbaren aber auch falsche oder negative Verhaltensweisen. Beide machen es sich deshalb zur Aufgabe, stärker daran zu arbeiten zu erkennen, wer und was ihre Persönlichkeit geformt hat. Dabei wollen sie das sie belastende „Reisegepäck” zu Gott bringen und sich von ihm freisetzen lassen, um nicht zu Sklaven der eigenen Vergangenheit zu werden.4
Das Ehepaar beschließt auch, einen Familienstammbaum auf einem DIN-A-3-Blatt zu erstellen. Dafür machen sie sich auf die Suche nach Zusammenhängen in ihrem Leben. Dies gestaltet sich zu einer äußerst interessanten Angelegenheit. Jeder von ihnen sammelt Informationen und bemüht sich, herauszufinden, woher seine Eltern und Großeltern tatsächlich stammen. In beiden Fällen ergibt sich ein völlig unterschiedliches Bild: Die vielen Onkel und Tanten leben nicht nur in verschiedenen Städten innerhalb Deutschlands, sondern zwei von ihnen sind sogar in Brasilien ansässig, während eine weitere Tante in Kanada wohnt. Irma und Jakob fragen sich, was diese Personen dazu bewogen haben mag, ins Ausland zu gehen. Beide haben kaum Kontakt zu ihnen und kennen von den wenigsten die Geburtsdaten. Sie nehmen sich daraufhin vor, alle kennen zu lernen, um den Familienstammbaum anschließend zu vervollständigen. Dazu schreiben sie erst einmal alles auf, was sie über ihre Verwandten wissen – Namen, Vornamen, Adressen, Geburtstage. Dann entschließen sie sich dazu, bei jedem anzurufen oder per E-Mail nachzufragen, ob die Informationen auch stimmen. Bei den meisten Ehepaaren fehlt ihnen zudem das Hochzeitsdatum. Mit viel Mühe und Sorgfalt gehen sie an die Ausarbeitung des Stammbaums heran. Nach einigen Monaten ergibt sich für sie ein Bild, das immer klarere Konturen annimmt. Das DIN-A-3-Blatt ist inzwischen mit unleserlichen Kritzeleien überfüllt und bereits viel zu klein, da sie mit der Zeit eine Menge Daten gesammelt haben. Im Internet stoßen sie schließlich auf eine Seite, von der sie sich ein kostenloses Programm zur Erstellung eines Stammbaums herunterladen können und geben dort ihre Daten ein.5
1 1. Mose 1,27-28: „Und Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; männlich und weiblich schuf er sie. Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel des Himmels und über alles Lebendige, was auf Erden kriecht!”; Matt.1,2-5: „Abraham zeugte den Isaak, Isaak zeugte den Jakob, Jakob zeugte den Juda und seine Brüder, Juda zeugte den Phares und den Zara mit der Tamar, Phares zeugte den Esrom, Esrom zeugte den Aram, Aram zeugte den Aminadab, Aminadab zeugte den Nahasson, Nahasson zeugte den Salmon, Salmon zeugte den Boas mit der Rahab, Boas zeugte den Obed mit der Ruth, Obed zeugte den Jesse, Jesse zeugte den König David ...”
2 Verwandtschaft (zu spätmittelhochdeutsch verwant, eigentlich hinwenden) bezeichnet eine Beziehung zwischen Menschen, die aufgrund einer gemeinsamen biologischen Abstammung bzw. Heirat gegeben ist. In allen Gesellschaften wird mit der Beziehung zwischen Verwandten eine bestimmte soziale, juristische, politische und ökonomische Bedeutung verbunden. („Familie”. In: Microsoft Encarta 2003 Enzyklopädie. Redmond (WA): Microsoft Corporation, 1993-2002.)
3 Tölke, Angelika: Die Bedeutung von Herkunftsfamilie, Berufsbiografie und Partnerschaften für den Übergang zur Ehe und Vaterschaft.http://www.de-mogr.mpg.de/papers/working/wp-2004-007.pdf.
4 2. Mose 20,6: „… der aber Gnade erweist an vielen Tausenden, die mich lieben und meine Gebote halten.”; 1. Petr. 1,18-19: „…da ihr ja wisset, dass ihr nicht mit vergänglichen Dingen, mit Silber oder Gold, losgekauft worden seid von eurem eitlen, von den Vätern überlieferten Wandel, sondern mit dem kostbaren Blute Christi, als eines unschuldigen und unbefleckten Lammes.”
5 siehe dazu: www.familytreemaker.com; www.verwandt.de; www.ancestry.de; www.geneologie.com; www.familytree.com
1.Notiere die Namen, Geburtsdaten und den Wohnort deiner Verwandten und erzähle deiner Frau/deinem Mann/deinen Kindern dazu eine gute Geschichte.
2.Was weißt du über die Todesursachen deiner nächsten Verwandten?
3.Gibt es Erfahrungen aus deiner Vergangenheit, die dich „gefangen” nehmen? Welche sind das?
Irene und Björn müssen mühsam lernen, dass mit dem Ehegelöbnis auf der Hochzeit kein Automatismus einsetzt bzw. dadurch ein statischer Zustand gegenseitigen Vertrauens entstanden ist. Zu Beginn ihrer Ehe lief alles ganz glatt und reibungslos ab. Alles war so schön – bis auf einige Kleinigkeiten, die beide ärgerten. Doch diese scheinbaren Nebensächlichkeiten wurden einfach nicht weiter beachtet. Mal handelte es sich um eine Bargeldabhebung, von der nachher keiner genau wusste, zu welchem Zweck sie verwendet wurde, dann um das späte Nachhausekommen. Die Begründungen, die dafür angeführt wurden, reichten zunächst aus. Doch mit der Zeit rieben sie sich immer mehr aneinander. Björn als ausgesprochener Sanguiniker überspielte aus Irenes Sicht alles viel zu schnell – hier mit einem feinen Lächeln, dort mit einer freundlichen Erklärung. Sie als Melancholikerin sehnte sich hingegen nach einer gründlichen Aussprache und suchte nach Ursachen für Björns Verhalten. Ihr reichten seine Erklärungen irgendwann nicht mehr aus. Zwischendurch verlor sie die Nerven und schrie ihren Mann an. Später entschuldigte sie sich dafür. Doch dies machte Björn wiederum umso stutziger. Konnte es sein, dass seine Frau ihm nicht mehr vertraute?
Man kann sich vorstellen, dass es nicht sehr lange gedauert hat, bis die beiden in einer Sackgasse landeten. Zum Glück hielten sie bald nach Hilfe Ausschau und versuchten nicht, alles alleine zu meistern; denn dabei hätten sie sich gegenseitig noch stärker verletzt und wären wohl kaum von der Stelle gekommen – wie ein im Sand festgefahrenes Auto.
Björn gab im Gespräch, das wir daraufhin miteinander führten, zu: „Wir sehen für unsere verzwickte Ehesituation keinen Ausweg mehr.” Irene bestätigte seine Aussage.
Wir trafen uns inzwischen bereits zum dritten Mal, um über ihre eheliche Beziehung zu sprechen und die bestehenden Unstimmigkeiten in Ordnung zu bringen. Diese waren nicht sonderlich groß, doch bestand die Gefahr, dass sie anwachsen würden, sobald man sie unter den Teppich kehrte. Dies wollten Irene und Björn glücklicherweise nicht. Sie liebten sich und waren bereit, an ihrer Beziehung zu arbeiten.
Besonders hilfreich erwies sich für sie dabei eine Liste mit Fragen und Aussagen, die sie ausfüllten. Hier wurden vor allem die Bereiche „Vertrauen” und „Treue” unter die Lupe genommen. Die Überschrift des ersten Teils lautete: „Bereiche, die Vertrauen zerstören”. Irene und Björn vertieften sich darin und schrieben „ja” neben einen Aussagesatz, falls er auf sie zutraf und „nein”, wenn das nicht der Fall war, sodass am Ende folgendes Ergebnis vorlag:
-Mein Vertrauen wird missbraucht – ja
-Die Versprechen in der Ehe werden nicht eingehalten – ja
-Meine Erwartungen werden nicht erfüllt – ja
-Ich fühle mich missverstanden – ja
-Immer wieder wird gestichelt – ja
-Ich habe ein schwaches Urteilsvermögen – nein
-Ich drücke mich vor schwierigen Entscheidungen – ja
In fast jedem dieser Sätze fanden sich die beiden wieder – leider. Doch ihr ehrliches Geständnis trug dazu bei, dass ihnen geholfen werden konnte. Wir setzten nun bei ihrem Grundproblem an und erarbeiteten gemeinsam konkrete Handlungshilfen, die sich bei Anwendung nach und nach vertrauensfördernd auf sie auswirken sollten. Anschließend versprachen Irene und Björn, diese Verhaltensmuster Tag für Tag zu Hause einzuüben:
-sich gegenseitig Transparenz und Offenheit zeigen
-sich beiderseits an Entscheidungen beteiligen
-das eigene Herz vor Gott im gemeinsamen Gebet öffnen
-das Wort Gottes für spezifische Situationen zu Rate ziehen6
-Eigenschaften wie Mitgefühl, Freundlichkeit und Sanftmut immer wieder zum Ausdruck bringen
-Mut haben, eine anders lautende Meinung zum Ausdruck zu bringen, auch auf die Gefahr hin, sich angreifbar zu machen
-die Bereitschaft aufbringen, sich auf die Persönlichkeit und die Art des anderen einzustellen
In einer Ehe entwickelt sich Vertrauen auf der Grundlage eines konstanten Austauschs von Verhaltensweisen (und damit auch Informationen) zwischen den Partnern. Irene und Björn lernen in dieser Hinsicht jeden Tag etwas dazu. Mit der Zeit begreifen sie, dass Vertrauen nicht etwas ist, das der eine oder andere als persönliche Qualität oder Charaktereigenschaft in die Ehe mitbringt. Vielmehr bildet sich diese innere Haltung zwischen zwei Menschen heraus, wenn und indem die Kommunikationswege auf beiden Seiten offen gehalten werden.
Gegenseitiges Vertrauen kann weder erwartet noch eingefordert werden. Stattdessen wächst es als Ergebnis gegenseitig mitgeteilter Erfahrungen, welche für beide Personen einsichtig sind, immer weiter an. Es geht also darum, einander zu gewinnen zu suchen, indem man sich Treue und Vertrauen entgegenbringt. Dabei verhält es sich nicht anders als mit unserem Gottvertrauen. Auf Gottes Treue antwortet der glaubende Mensch mit Vertrauen. Ja, er rechnet felsenfest mit dessen Treue, denn Gott ist in sich selber treu, weshalb seine Zusagen auch zuverlässig sind.
Treue ist eine innere Haltung, aus der heraus Versprechen erfüllt werden und Verpflichtungen nachgegangen wird. Treue beinhaltet eine grundsätzliche Zuverlässigkeit, die mit Wahrheit und Gerechtigkeit eng verbunden ist (Röm. 3,3-4).
6 Grund und Voraussetzung für jegliche menschliche Treue ist die Treue Gottes. Bereits die Erzväter haben Gott mit dieser Eigenschaft erfahren (1. Mose 32,11). Als der treue Gott offenbart er sich weiterhin auch Mose und dem Volk Israel (5. Mose 7,9). Schließlich wird vor allem in den Psalmen dieser Wesenszug an ihm gepriesen.
1.Was bedeutet die Aussage: „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!” für dich?
2.Formuliere drei Maßnahmen, die aus deiner Sicht vertrauensbildend sind!
3.Wodurch kann eine Atmosphäre von Offenheit und Vertraulichkeit geschaffen werden?
Das aus dem Griechischen stammende Wort „Charakter” wird in der heutigen Sprache mit dem Begriff „Persönlichkeit” umschrieben, meint jedoch dasselbe. Grundsätzlich liegt in ihm die Gesamtheit der Eigenschaften oder Wesenszüge eines Menschen verborgen, die ihn als ein Individuum von anderen Personen unterscheiden. Von daher ist es nicht verwunderlich, dass beide Begriffe synonym verwendet werden.
Daniel hatte seinen Vater in seiner Kindheit als jemanden erlebt, der immer wieder die Nerven verlor, ihn und seine Geschwister anschrie und sie zwischendurch auch ohne Vorwarnung und einen erkennbaren Grund verprügelte. Dabei wirkte er fast abwesend – von seiner Wut gepackt, schlug er zu. Anschließend tat es ihm leid und er entschuldigte sich jedes Mal mit den Worten: „Ich kann nichts dafür. Die Zornesausbrüche habe ich von meinem Vater geerbt.”
Du kannst dir sicher vorstellen, was Ina empfinden musste, als sie Jahre später als Daniels Verlobte eines Tages mit ansah, wie ihr zukünftiger Schwiegervater sich im Zorn dem jüngsten Kind der Familie gegenüber verhielt. Sie war zutiefst erschrocken. Wie konnte ein erwachsener Mann nur derartig handeln? Als Daniel sie später nach Hause brachte, teilte sie ihm ihre Gedanken und Bedenken mit. Daniel wurde daraufhin sehr traurig und erzählte ihr mit kummervollem Herzen, wie er seinen Vater in all den Jahren kennengelernt habe – als eine Person, von der man dauernde Ausschreitungen zu befürchten hatte, und die mit einer Unberechenbarkeit, die sich mit Worten kaum beschreiben ließ, in Raserei verfiel. Daniel war nicht dazu imstande, mit dem Verhalten seines Vaters umzugehen und verstand auch nicht dessen Hinweise auf das angeblich „schwere Erbe” des Zorns, das er mit sich trug.
Ina und er vereinbarten ihr nächstes Treffen. Sie würden es dieses Mal nicht bei einem von ihnen zu Hause oder bei McDonalds stattfinden lassen, sondern in die Stadtbücherei gehen. Sie beschlossen, dort gemeinsam nach Literatur zum Thema „Charakter” zu suchen. Ihre Fragen bewegten sich dabei im Bereich der Charakterprägung, der möglichen Veränderungen und Beeinflussungen der eigenen Persönlichkeit und der eventuellen „Vererbung” schlechter Gewohnheiten.
Als es dann soweit war und sie in der Bibliothek standen, fühlten sie sich zunächst etwas unwohl. Noch nie hatten sie gemeinsam nach Büchern gesucht. Als sie jedoch das Buch Die Arbeit am Charakter7 von Fritz Künkel entdeckten und einige Abschnitte daraus gelesen hatten, wussten sie, dass der Weg sich gelohnt hatte. Je stärker sie sich in die Lektüre vertieften, auf desto mehr wertvolle Hinweise stießen sie, die sie einen Schritt weiterbrachten.
Bei der Beschäftigung mit diesem Buch lernten Ina und Daniel, dass die Arbeit am eigenen Charakter an der Stelle beginnt, wo man begreift, dass man selbst das Produkt seiner Persönlichkeit ist. Im Grunde genommen ist der Charakter die eingeübte Stellungnahme zu den Gegebenheiten des Lebens. Der Gedanke, dass jeder die Möglichkeit hat, auf seine Vererbung aktiv Einfluss zu nehmen, verlieh ihnen eine völlig neue Sicht der Dinge.
Stell dir vor, deine Persönlichkeit würde zu 50% von der Erbanlage und zu weiteren 50% von der Umgebung, in der du aufgewachsen bist, abhängen. Das wäre doch toll! Dann hättest du für jede negative Handlung eine Entschuldigung: einmal wären es deine Eltern, das andere Mal die schulische Umgebung, die für dein Verhalten zur Verantwortung gezogen werden könnten. Wie würdest du dann aber den Tatbestand erklären wollen, dass vier Geschwister, die in einer Familie leben und dasselbe Umfeld haben, gleichzeitig doch so unterschiedlich sind? Die Antwort auf diese Frage ist einfach. Jeder von uns agiert und reagiert auf seine Art und Weise und wird dadurch zu einer eigenständigen Persönlichkeit geformt. Denn sowohl unsere Umwelt als auch unsere Vererbung sind Bausteine, die jeder von uns schöpferisch umgestalten und verarbeiten kann. Deshalb ist nicht in erster Linie wichtig, was der Einzelne geerbt hat und welchen Einflüssen er oder sie in seinem bisherigen Leben ausgesetzt war, sondern was ausgehend von seinen Reaktionen in den verschiedensten Situationen daraus geschaffen und gestaltet wurde.
Diese Ausführungen fanden Ina und Daniel einleuchtend. Ina fiel dazu eine Begebenheit ein, in der sie und ihre ältere Schwester Nadja auf eine ähnliche Situation eine ganz unterschiedliche Reaktion gezeigt hatten. Als Nadja vor einigen Jahren damit begonnen hatte, Flöte zu spielen, wurde sie dazu zunächst jede Woche entweder von ihrem Vater oder ihrer Mutter am Nachmittag zum Musikunterricht gebracht. Die Eltern hatten jedoch zuvor beschlossen, dass ihre Tochter ab dem zehnten Lebensjahr alleine mit dem Bus zur Musikschule fahren müsse. Als es soweit war, wurde sie bei den ersten Fahrten noch von einem Elternteil begleitet, doch dann musste Nadja den Weg endgültig alleine bewältigen. Ihr widerstrebte das zutiefst. Sie wollte nicht alleine in den Bus steigen. Sie hatte Angst.
Ina, die drei Jahre jünger als ihre Schwester war und sich das Ganze besah, bekam stattdessen richtig Lust, mal eine eigene Fahrt in diesem Vehikel zu unternehmen. Ohne jemandem in der Familie Bescheid zu geben, ging sie daraufhin eines Tages zu der Haltestelle, wartete, bis ein Bus vorbeikam und ließ sich dann für zwei Stationen mitnehmen. Anschließend lief sie wieder alleine nach Hause. Sie sagte sich: „Wenn Nadja es schafft, alleine Bus zu fahren, dann kann ich das auch.” Ihre Mutter erfuhr nichts davon. Als dann auch Ina zehn Jahre alt wurde und Geigenunterricht nahm, begleitete ihre Mutter sie so wie Nadja zur Haltestelle, um ihr das Busfahren beizubringen. Ina reagierte nun ganz im Gegensatz zu ihrer ältesten Schwester ohne Angst und Bedenken darauf. Sie freute sich auf dieses Abenteuer.
Und jetzt, als sie Daniel dieses Erlebnis mitteilte, verstand Ina umso mehr, was es bedeutet, schöpferisch und eigenständig auf die Vorkommnisse im Alltag zu reagieren. Wenn man diese Option berücksichtigte, die jeder Mensch hat, dann bedeutete das, dass sich im Grunde auch jeder zum Positiven verändern konnte!
Ina und Daniel begannen zu verstehen, dass sie sich in ihrer Kindheit immer wieder mit bestimmten Situationen auseinandersetzen und anschließend eine Entscheidung hatten treffen müssen. Diese konnte entweder JA oder NEIN lauten. Fritz Künkel drückt dies mit dem Wort „Spannungsbogen” aus. Normalerweise neigen Kinder dazu, ihre Entscheidung nach dem Bequemlichkeitsgrad auszurichten. Sie bewegen sich zwischen einem schnellen JA und einem raschen NEIN. Die größte Prägung, die ein Charakter erfahren kann, besteht nun darin, sich weder von Gefühlen noch von Bequemlichkeit bestimmen zu lassen, sondern zu einem TROTZDEM zu gelangen. Eltern, die ihren Kindern zu einem solchen TROTZDEM verhelfen, lehren sie, Krisen zu meistern, wobei es nicht ihr Ziel ist, dem Nachwuchs Krisen zu ersparen, sondern ihn möglichst gut darauf vorzubereiten.
Das junge Paar entscheidet sich dazu, diese „Spannung” in Zukunft ganz bewusst auszuhalten und in ihr zu leben. Sie wollen agieren und nicht nur im Nachhinein reagieren. Deshalb beginnen beide damit, ihre Handlungen gegenseitig zu beobachten und lernen sich so besser kennen. Außerdem bedeutet im Leben zu agieren, die Aufgaben, die einem heute und morgen gestellt werden, zu erfüllen. Daniel und Ina stellen fest, dass ihr Leben an Sinn gewinnt, je mehr sie diese Aufgaben erkennen.
Beide beschließen weiterhin, die Worte des Vaters, der seinen Zorn trotz dem, dass er Christ ist, nicht unter Kontrolle hat, niemals zu wiederholen. Den Jähzorn hatten sie nicht erben können, genauso wenig wie Daniels Vater ihn vererbt bekommen hat. Sie stellen fest, dass diese Verhaltensweise vielmehr seine erlernte Reaktion auf unangenehme Situationen darstellt, indem er den bequemeren Weg einschlägt und seinen eigenen Willen durchsetzt und sich andere gefügig macht.
Bevor Daniel seine Verlobte heute nach Hause bringt, lesen sie noch zusammen in der Bibel. Sie schlagen Epheser Kapitel 4, Verse 25-29 auf. Auch hier ist die Rede von einer Veränderung der Persönlichkeit. Der Apostel Paulus fordert den Leser dazu auf, negative Reaktionen nicht nur abzulehnen, sondern gleichzeitig neue Verhaltensweisen einzuüben bzw. das Falsche durch Richtiges zu ersetzen:
-wer gelogen hat, der rede die Wahrheit;
-wer gestohlen hat, der gebe den Armen;
-wer geschwätzt hat, der rede Gutes.
Der Buchautor und langjährige Seelsorger Reinhold Ruthe beleuchtet diesen Bereich aus einem anderen Blickwinkel und spricht in dem Zusammenhang von der Wahrnehmung und Erfüllung von Aufgaben. Er meint, dass, wer keine Aufgaben habe, konsequenterweise sein ganzes Leben als sinnlos betrachte. Wer sich dagegen bemühe, seine Pflichten mit ganzem Einsatz zu erledigen, erfahre neben der persönlichen Zufriedenheit zusätzlich, wie sein Charakter beschaffen ist. Der Sinn des Lebens liege demnach nicht in theoretischen, phantastischen Zielen verborgen und sei auch nicht mit der Verfolgung großartiger Ideale aufzuspüren, sondern er bestehe in der Erfüllung des Alltäglichen.8
Worin besteht also deine alltägliche Pflicht? Nun, im Sinne dieser Überlegungen eigentlich darin, deinen Anforderungen im Alltag nachzukommen und sie zu erfüllen. Diese Erkenntnis kann für dich bedeuten, dass du überprüfen solltest, ob du in bestimmten Situationen Ängstlichkeit oder Faulheit an den Tag legst bzw. dies deine eingeübten Reaktionsweisen sind, um der Pflichterfüllung zu entgehen. Wenn das der Fall ist, dann nimm solche Verhaltensmuster aktiv in Angriff! Es wird dazu beitragen, die Formung deines Charakters voranzutreiben.
7 vgl. Künkel, Fritz: Die Arbeit am Charakter. Die neuere Psychotherapie in ihrer Anwendung auf Erziehung, Selbsterziehung und seelische Hilfeleistung. 2. Bearb. Konstanz: Bahn, 1991.
8 vgl. Ruthe, Reinhold: Verliebt bis über beide Ohren. Partnerwahl ohne falsche Illusionen. Moers: Brendow, 1994.
1.Nenne zwei Charakterstärken von dir!
2.Beschreibe deine Reaktion in einer für dich komplizierten Situation, die sich in der vergangenen Woche abgespielt hat.
3.Falls die Möglichkeit besteht, teste deine Stärken und Schwächen anhand eines Persönlichkeitstests!
Im Buch der Sprüche kannst du vieles über die Macht des menschlichen Wortes nachlesen. Als Kostprobe zitiere ich hier vier Stellen:
-Spr. 18,13: „Wer antwortet, bevor er zugehört hat, zeigt seine Dummheit und macht sich lächerlich.”
-Spr. 18,19: „Ein Bruder, mit dem man sich entzweit hat, ist schwerer zu gewinnen als eine Burg…”
-Spr. 18,21: „Tod und Leben steht in der Zunge Gewalt;…”
-Spr. 26,21: „Zur Glut braucht es Kohlen und zum Feuer Holz, und um Streit anzufangen, einen zänkischen Mann.”
Was hat das nun mit unserem Thema zu tun? Nun, ganz viel, denn immer, wenn ein Teil der Familie oder auch ein gesamter Familienverband sich entzweit oder sich dazu entschließt, gewisse Themen zu tabuisieren, entsteht ein Familiengeheimnis