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Ein schwäbischer Junge mit schlechten Voraussetzungen wie 7,5 Jahre Volksschule, Fettsack genannt und schlechter Aussprache schafft den Aufstieg zum Techniker, Diplomingenieur, Landesbeamten, Projektleiter für das Statistische Bundesamt, - für das Bundeskriminalamt. Ist am Neuaufbau von Vertrieben für Kleincomputern, Hochgeschwindigkeitsnetzwerken, Officecomputern, Workstations leitend beteiligt. Kommt früh schon in die Siemens-Zentrale am Wittelsbacher Platz, hat bei amerikanischen Firmen Leitungsfunktionen bis zum General-Manager D-A-CH. Und setzt sich Ende 56 Jahren zur Ruhe. Um dann in der Gesundheitsberatung federführend Impulse zu setzen.
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Veröffentlichungsjahr: 2022
Alfred Neubauer, legendärer Rennleiter des Mercedes-Benz-Grand-Prix-Teams von 1926-1955, wohnte und starb in Stuttgart am Killesberg. Er war schon lange fürchterlich dick gewesen, aber immer noch gut drauf. Als Hannes bei dem Vermessungsbüro Haug am Killesberg tätig war (als Vermessungstechniker), ging er gelegentlich zu dem Tante-Emma-Laden in der Nähe, um etwas zum Essen zu kaufen und da konnte man ihn gelegentlich treffen. Alfred Neubauer freute sich, wenn er jemand zum Reden hatte und es etwas zu plauschen gab. 1962 ließ es Neubauer bei Mercedes auslaufen.
In den 30er-Jahren wurde er sehr berühmt durch die häufigen Erfolge mit seinen Mercedes-Silberpfeilen. Bei den Radioübertragungen war der charakteristische Heulen der Kompressor Motoren das Kennzeichen der Mercedes-Silberpfeile. Auch nach dem Krieg war er noch, bis 1955, der Rennleiter des Mercedes-Grand-Prix-Teams.
Das Vermessungsbüro Haug hatte in der Nähe noch eine Außenstelle in einem Wohnhaus. Dort war das Erdgeschoß als Büro für Haug eingerichtet. Anwesend waren, wenn nicht gerade im Außendienst, 6-8 jugendliche Vermessungstechniker im Alter von 18 – 25 Jahren sowie ein älterer Vermessungstechniker, der die praktische Aufsicht ausübte. War der mal nicht anwesend, dann wurde oft mit kindischem Einsatz geblödelt. So gab es zum Beispiel Papierschlachten. Dabei bewarf man sich gegenseitig mit zusammengeknülltem Papier. Wer langsam und dicker war, bekam die meisten Treffer ab. Hannes gehörte auch zu diesen.
Eines Tages war große Aufregung. Die einzige Toilette im Erdgeschoß war verstopft. Bei den ganzen Versuchen, den Abfluss wieder in Gang zu setzen, lief das Wasser über.
Totale Hilfslosigkeit bei den jugendlichen Angestellten.
Die Hauseigentümerin hatte offenkundig mitbekommen, dass irgendetwas nicht stimmt. Sie kam die Treppe herunter, elegante Stuttgarter Lady im mittleren Alter, weiße Bluse. Blickte sich die Bescherung an, dann mit bloßer Hand ein kurzer Griff in die Toilette – ohne Gummihandschuhe, wie heutzutage üblich – zeigte kurz den Fund hoch und platzierte ihn in den beigestellten Eimer.
„Soooo geht das!“
„Und das nächste Mal passt Ihr besser auf, was ihr alles da hineinstopft!“ Und ließ die Horde der unreifen Vermessungstechniker beschämt zurück. Wer die Bombennächte in Stuttgart überlebt hat, der hat gelernt, beherzt zuzugreifen.
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