Eine andere Art der Raucherentwöhnung, sanft und stressfrei - Fernando Wambier - E-Book

Eine andere Art der Raucherentwöhnung, sanft und stressfrei E-Book

Fernando Wambier

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Beschreibung

Im Mittelpunkt dieses Ratgebers steht ein Aktionsplan, der Rauchern zeigt, wie sie auf sanfte und entspannte Weise mit dem Rauchen aufhören können. Die Entwicklung und Umsetzung des Konzepts basiert auf den eigenen Erfahrungen des Autors, der sich nach 52 Jahren Rauchen im Jahr 2017 ohne lästige Entzugserscheinungen und dauerhaft von der Nikotinsucht befreien konnte.

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Dieser Ratgeber basiert auf den persönlichen Erfahrungen des Autors im Umgang mit seiner Nikotinabhängigkeit. Nach einer 52-jährigen Raucherkarriere und unzähligen Versuchen ist ihm 2017 der Sprung zum Nichtraucher gelungen. Seine Entwöhnungsstrategie hat es ihm diesmal ermöglicht, sanft und ohne Stress dauerhaft mit dem Rauchen aufzuhören.

Ein derart entspannter Übergang zum Nichtrauchen war nur möglich, weil die gewählte Entwöhnungsstrategie sowohl die körperliche als auch die psychische Seite der Nikotinabhängigkeit berücksichtigte. Voraussetzung dafür war die Schaffung einer entspannten Atmosphäre, in der Entzugssymptome weitgehend ausblieben.

Die Entwöhnungsstrategien, die in diesem Buch thematisiert werden, lassen sich in drei Schwerpunkte unterteilen:

Neutralisierung der Entzugssymptome

Aufbau eines neuen Lebensstils

Schaffung eines langfristigen Ersatzes für das Rauchen

Es gibt eine andere Art, mit dem Rauchen aufzuhören – schonend und mit so gut wie keinen Entzugserscheinungen. Man muss nur wissen, wie es geht, und genau das steht im Mittelpunkt dieses Ratgebers.

Direkt zur Sache – Ihr Einstieg in den Ausstieg ...

Sie möchten entspannt mit dem Rauchen aufhören?

Dann sind drei Dinge angesagt:

Auswahl eines Hilfsmittels, um die Entzugserscheinungen zu unterdrücken

Einen neuen Lebensstil aufbauen

Einen Ersatz für das Rauchen finden

So können Sie in kurzer Zeit und ohne Stress von der Zigarette wegkommen. Versprochen!

Der Autor

Inhalt

Hinweis

Vorwort

Einleitung

Mein persönlicher Ausstiegsplan

ERSTER TEIL: Der Aktionsplan

1. Das Konzept

Das Raucherentwöhnungsprogramm im Überblick

Die körperliche Nikotinabhängigkeit

Die mentale Nikotinabhängigkeit

2. Entzugssymptome

Entzugssymptome: ein unterschätzter Feind

Neutralisierung der Entzugssymptome im Überblick

Nikotinersatztherapie (NET)

Nikotinersatzprodukte

Alternativtherapien

Welche Hilfsmittel sollten Sie verwenden?

3. Aufbau eines neuen Lebensstils

Gewohnheiten ändern

Selbstdisziplin trainieren

Selbstvertrauen stärken

Selbstbewusst zum Rauchstopp

Lassen Sie sich nicht von Mythen täuschen

Blockaden im Kopf lösen

Der Umgang mit Stress

Entspannungsmethoden

4. Ersatz für das Rauchen

Langfristiger Ersatz des Rauchens

ZWEITER TEIL: Der Rauchstopp

5. Die Zeit davor

Rauchstopp-Tag festlegen (Tag X)

Checkliste zum Rauchstopp-Tag (Tag X)

Ihr Raucherprofil – Fagerström-Test

Rauchertagebuch

Die Kraft der Motivation

Gemeinsam aufhören

Schwangerschaft und Stillen

Der Vortag des Rauchstopps

6. Der Rauchstopp-Tag

Erster Nichtrauchertag

7. Die Zeit danach

Die ersten Monate nach dem Rauchstopp

Motivation nachhaltig fördern

Rauchverlangen

Rückfall vorbeugen

Rückfällig geworden? Was nun?

Regeneration von Körper und Seele

Aktiv bleiben

Gewicht stabil halten

DRITTER TEIL: Gut zu wissen

8. Die Schattenseiten des Rauchens

Die E-Zigaretten-Falle

Kaum bekannte Folgen des Rauchens

9. Ein letztes Wort

APPENDIX

10. Auszug aus dem Tagebuch eines ehemaligen Rauchers

11. Literatur und weiterführende Internetadressen

12. Formulare

Autor

Hinweis

Die Informationen in diesem Ratgeber ersetzen nicht die Beratung oder Behandlung durch medizinisches oder anderes Fachpersonal.

Vorwort

„Natürlich ist es leicht, mit dem Rauchen aufzuhören, sagen manche. Man muss es nur wollen!“

Doch die Realität sieht anders aus. Allein der Wille und die Motivation reichen nicht aus, um dauerhaft vom Rauchen loszukommen. Dazu braucht es mehr. Ich bin seit 2017 Nichtraucher und blicke auf eine 52-jährige Raucherkarriere zurück. Ich weiß, wie schwierig es manchmal sein kann, ein neues Leben ohne Zigaretten zu gestalten. Die Tatsache ist, dass der Rauchstopp ohne einen realistischen Plan früher oder später zum Scheitern verurteilt ist.

Im Mittelpunkt dieses Ratgebers steht ein Aktionsplan, der Ihnen zeigt, wie Sie sanft und entspannt mit dem Rauchen aufhören können.

Der Aktionsplan besteht aus folgenden Bausteinen:

Neutralisierung der Entzugssymptome

Aufbau eines neuen Lebensstils

Schaffung eines langfristigen Ersatzes für das Rauchen

Die Tipps und Übungen in diesem Ratgeber helfen Ihnen, diese drei Bausteine in Ihr bisheriges Raucherleben zu integrieren. So wird der Rauchstopp zu einem sanften und stressfreien Erlebnis!

Hinweis: Sparen Sie Ihre Kräfte für das Wesentliche. Sie können bis zum Rauchstopp-Tag so viel rauchen, wie Sie möchten.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg. Diesmal schaffen Sie es!

Der Autor

Hamburg im Frühling 2024.

Einleitung

Rauchen ist Kopfsache. Deshalb muss die Raucherentwöhnung dort ansetzen.

Meine ersten Erfahrungen mit Zigaretten stammen aus meiner Jugend, als ich 13 Jahre alt war. Kürzlich habe ich nachgerechnet und festgestellt, dass ich in fünf Jahrzehnten die beeindruckende Zahl von fast einer halben Million Zigaretten geraucht habe.

Trotz meiner 52-jährigen Raucherkarriere hatte ich viel Glück mit meiner Gesundheit und abgesehen von ein paar kleinen »Baustellen« läuft es bei mir gut. Ich bin immer noch fit und gehe jeden Tag mindestens 12 km zu Fuß.

Als ich mit dem Rauchen aufgehört habe, war ich immerhin schon 65 Jahre alt, und ich bin stolz darauf, dass ich mich bis heute fast 7 Jahre später an meinen Vorsatz gehalten habe. Mein Entschluss, nie wieder zu rauchen, steht so fest wie am ersten Tag. Das Schöne daran ist, dass das Nichtrauchen für mich ein absoluter Normalzustand ist und die Zigarette keine Macht mehr über mich besitzt.

Ich bin seit einigen Jahren im Ruhestand, aber immer noch aktiv und arbeite mit großem Engagement an verschiedenen Projekten, die mir viel Freude bereiten.

Was für eine Genugtuung, heute hier zu sein, diese Worte zu schreiben und das Leben mit meiner Familie zu genießen!

Rückblick

Ich war selbst überrascht und empfand es als unglaublich, wie entspannt der Rauchstopp diesmal verlief. Ich frage mich heute noch, warum ich so lange gebraucht habe, um diesen Entschluss in die Tat umzusetzen. Eigentlich wollte ich schon vor Jahrzehnten aufhören, aber bis 2017 habe ich es nie wirklich geschafft. Zweimal habe ich es in den 90-er Jahren etwas länger ohne Zigarette ausgehalten: das erste Mal für 6 Monate, das zweite Mal für 5 Monate. Danach ging es wieder los. Jedes Mal, wenn ich wieder geraucht habe, habe ich mich unwohl gefühlt und war so gestresst, dass ich danach mehr geraucht habe als vor dem Rauchstopp. Anfangs tat ich es heimlich, bis ich es nicht mehr aushielt und mich öffentlich als Raucher outete. Ich weiß noch, wie beschämt ich mich damals fühlte, aber die Macht der Zigarette war stärker als mein Stolz.

In meinen letzten Raucherjahren habe ich fast alle verfügbaren Hilfsmethoden ausprobiert, aber die richtige Lösung für meine Zigarettenabhängigkeit habe ich erst beim letzten Versuch gefunden.

Aus den Erfahrungen der vielen gescheiterten Versuche habe ich drei Bausteine zur Raucherentwöhnung zusammengestellt und an mir selbst ausprobiert:

Die Nikotinersatztherapie

Die Lebensumstellung

Die Schaffung eines langfristigen Ersatzes für das Rauchen

Diese Strategie hat sich als sehr erfolgreich erwiesen. Auf den folgenden Seiten möchte ich Sie ausführlich darüber informieren, wie das Ganze funktioniert und was im Einzelnen zu beachten ist.

Der Ausstieg

Ein ehemaliger Raucher, der ebenfalls lange gebraucht hat, um mit dem Rauchen aufzuhören, rät mir, mich zunächst nur auf die größte Hürde beim Aufhören zu konzentrieren: die Entzugserscheinungen. »Wenn man dafür eine kluge Lösung findet, löst sich alles andere nach und nach fast von selbst. Dann sind die besten Voraussetzungen geschaffen, um die mentale Bindung an die Zigarette zu überwinden«, sagt er. Bei ihm hat es geklappt, seit zehn Jahren ist er clean.

Schließlich hatte ich nichts zu verlieren und beschloss, seinem Rat zu folgen.

Die Lösung

So wurde mein letzter Versuch zu einem außergewöhnlichen Erlebnis, denn zum ersten Mal gelang es mir, dauerhaft mit dem Rauchen aufzuhören, ohne die Zigarette zu vermissen, ohne Entzugserscheinungen zu verspüren und ohne einen einzigen Rückfall zu erleiden. Die Nikotinersatztherapie hat mir tatsächlich geholfen, die Entzugserscheinungen zu neutralisieren und den Weg zum dauerhaften Rauchstopp zu ebnen. Dazu benutzte ich das transdermale Nikotinpflaster mit einer Wirkdauer von 16 Stunden über einen Zeitraum von 12 Wochen. Trotzdem verspürte ich ab und zu das Verlangen zu rauchen, aber nichts Schlimmes. Dank des Nikotinsprays war es nach etwa 60 Sekunden vorbei. Ausführliche Informationen zur Nikotinersatztherapie finden Sie im Aktionsplan im ersten Teil dieses Buches.

So weit, so gut. Trotz der anfänglichen Euphorie fragte ich mich immer wieder, was passieren würde, wenn ich das Nikotinpflaster nach 12 Wochen absetzen würde. Im Nachhinein wurde mir klar, wie wichtig es war, die Entzugserscheinungen zu neutralisieren, denn so hatte ich den Kopf frei, um mich mit meiner mentalen Abhängigkeit von der Zigarette auseinanderzusetzen. Das war der Beginn einer radikalen Veränderung in meinem Alltag.

Doch bevor ich meine alten Rauchgewohnheiten ändern konnte, musste ich herausfinden, welche das genau waren. Ich begann ein Rauchertagebuch zu führen und war überrascht, wie wenige Rituale und Auslöser einen so großen Einfluss auf meinen Tagesablauf hatten. Jedenfalls war ich fest entschlossen, mit dem Rauchen aufzuhören, und so begann ich parallel dazu, neue Verhaltensweisen in meinen Alltag zu integrieren und alte Rauchgewohnheiten abzulegen. Am Anfang war es nicht immer einfach, aber ich habe mich schnell daran gewöhnt und genieße heute mein rauchfreies Leben sehr.

Das Nikotinpflaster habe ich wie geplant nach 12 Wochen abgesetzt und zu meiner großen Erleichterung blieben die befürchteten Entzugserscheinungen vom ersten Tag an aus. In dieser Zeit habe ich angefangen, regelmäßig spazieren zu gehen, was mir sehr viel Freude bereitet hat und mich von trüben Gedanken abgelenkte. Das Spazierengehen wurde zu einem festen Bestandteil meines neuen Lebens und gleichzeitig zu meinem persönlichen Ersatz für das Rauchen (→ Seite →).

Sie können es auch schaffen

Beginnen Sie zwei Wochen vor dem Rauchstopp-Tag mit den Vorbereitungen. Diese Zeit brauchen Sie, um Ihr Gehirn mit frischen Ideen fernab der Zigarette zu versorgen. Die mehr als 300 Übungen und Tipps in diesem Ratgeber helfen Ihnen, Ihren bisherigen, von der Zigarette dominierten Lebensstil zu ändern, was eine der Grundvoraussetzungen für den nächsten Schritt beim Rauchstopp ist: die Kontrolle über Ihre mentale Nikotinabhängigkeit zu gewinnen.

Das Gehirn muss sich an die veränderte Situation und die neuen Gewohnheiten anpassen, damit der Rauchstopp dauerhaft gelingt. Das benötigt Zeit: Die meisten Menschen schaffen es erst nach acht bis zwölf Wochen, neue Gewohnheiten im Gehirn zu verankern.

Den ersten Schritt in die richtige Richtung haben Sie bereits getan: Sie planen, mit dem Rauchen aufzuhören. Wenn Sie so weit sind, können Sie den gewählten Rauchstopp-Tag in Ihren Kalender eintragen.

Ich bin zuversichtlich, dass Ihr Rauchstopp ein unvergessliches Erlebnis wird. Am besten, Sie lesen weiter. Diesmal schaffen Sie es!

Mein persönlicher Ausstiegsplan

Mit ein paar Maßnahmen und viel Disziplin habe ich es endlich geschafft, was mir vorher unmöglich schien: sanft, stressfrei und dauerhaft mit dem Rauchen aufzuhören.

So sah mein Ausstiegsplan aus:

Maßnahmen zur Behandlung der physischen Nikotinabhängigkeit

Maßnahmen zur Behandlung der mentalen Nikotinabhängigkeit

Mehr über meinen Weg und meine Strategien für einen entspannten Rauchstopp erfahren Sie im weiteren Verlauf des Buches.

ERSTER TEIL: Der Aktionsplan

1. Das Konzept

Das Raucherentwöhnungsprogramm im Überblick

Der Aktionsplan erfordert Ausdauer und Selbstdisziplin. Dieser setzt sowohl an den körperlichen als auch an den mentalen Ursachen der Nikotinabhängigkeit an. Das Ziel ist ein Entwöhnungsprozess ohne Stress, bei dem Körper und Seele wieder in Einklang kommen.

Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass der Übergang zum Nichtraucher entspannt sein muss, sonst funktioniert das Ganze nicht: Die schwere Last der Entzugserscheinungen verhindert die Fokussierung auf das Wesentliche, nämlich die Überwindung der mentalen Nikotinabhängigkeit. Zunächst sollten also die Entzugserscheinungen neutralisiert werden. Dies kann durch eine Nikotinersatztherapie oder die Einnahme von Medikamenten schnell erreicht werden (→ Seite →).

Sie können in wenigen Wochen rauchfrei werden. Eine neue Lebensweise ist der Schlüssel zu einem dauerhaften Rauchstopp. Doch alte Rauchgewohnheiten zu überwinden, ist harte Arbeit, bei der man mit Herz und Seele dabei sein muss. Die gute Nachricht: Die nötige Disziplin lässt sich ohne großen Aufwand trainieren. Schon ein täglicher Spaziergang – egal wie kurz oder lang – ist optimal, um die eigene Motivation zur Verhaltensänderung zu fördern und schlechte Gewohnheiten abzulegen. Ausführliche Informationen und Übungen dazu finden Sie im Kapitel 3»Selbstdisziplin trainieren«.

Die körperliche Nikotinabhängigkeit

Hilfsmittel zur Neutralisierung der Entzugserscheinungen

Die Optionen zur Linderung der Entzugssymptome (→ Seite →) sind vielfältig:

Nikotinersatztherapie (Monotherapie): Nikotinpflaster, Nikotinspray, Nikotinkaugummi, Nikotininhaler, Nikotinlutschtablette

Nikotinersatztherapie (Kombitherapie): Nikotinpflaster und Nikotinspray

Medikamentöse Therapie: Champix®, Zyban®, Asmoken®

Alternativtherapie: Yoga, Laserakupunktur, Aurikulotherapie und Hypnose

Die mentale Nikotinabhängigkeit

Erst wenn die Entzugssymptome unter Kontrolle sind, sollte mit der Arbeit an der assoziativen Verknüpfung zwischen Kopf und Zigarette begonnen werden, denn hier liegt die Wurzel der Nikotinabhängigkeit.

Maßnahmen zur Kontrolle der mentalen Abhängigkeit

Die Überwindung der mentalen Abhängigkeit erfolgt auf 4 Ebenen:

Veränderung alter Gewohnheiten: Rauchgewohnheiten erkennen und beseitigen (→ Seite

).

Aufbau eines neuen Lebensstils: in wenigen Wochen ein rauchfreies Leben beginnen (→ Seite

).

Langfristiger Ersatz für das Rauchen: Alternative(n) zur Zigarette schaffen (→ Seite

).

Aktiv bleiben: Sport treiben, körperliche Aktivitäten ausüben (→ Seite

).

2. Entzugssymptome

Entzugssymptome: ein unterschätzter Feind

Entzugserscheinungen treten als Reaktion auf den Nikotinmangel im Gehirn auf. Ohne Nikotinersatztherapie oder medikamentöse Behandlung setzen das Rauchverlangen und die ersten Anzeichen des Nikotinentzuges bereits eine Stunde nach der letzten Zigarette ein. Die unangenehmen Entzugssymptome erreichen nach 24 bis 72 Stunden ihre maximale Intensität und innerhalb von 2 bis 4 Wochen klingen sie deutlich ab. Einige Symptome können jedoch mit unterschiedlicher und wechselnder Intensität über mehrere Monate anhalten und fast unerträglich werden. Entzugssymptome sind die häufigste Ursache für Rückfälle in den ersten 4 Wochen nach dem Rauchstopp.

Die Entzugserscheinungen machen den gesamten Entwöhnungsprozess sehr belastend und in den meisten Fällen erfolglos. Jeder Raucher, der schon einmal versucht hat, mit dem Rauchen aufzuhören, kennt die einen oder anderen Symptome. In der Tat kann es zu heftigen Entzugserscheinungen kommen, wenn keine geeigneten begleitenden Maßnahmen getroffen werden, um diese zu neutralisieren.

TYPISCHE SYMPTOME DES NIKOTINENTZUGSSYNDROMS

Aggressivität

Reizbarkeit

Emotionale Labilität

Unruhe

Frustration

Stress

Schweißausbrüche

Konzentrationsmangel

Kopfschmerzen

Übelkeit

Erbrechen

Verstopfung

Übermäßiger Appetit

Müdigkeit

Schlafstörungen

Langeweile

Zittern

Krämpfe

Anspannung

Angst

Schwindel

Appetitlosigkeit

Albträume

Apathie

All das kann man sich mit dem richtigen Hilfsmittel ersparen! Deshalb empfehle ich die Nikotinersatztherapie mit Nikotinpflaster und Nikotinspray oder die medikamentöse Therapie als besten Schutz vor Entzugserscheinungen. Damit sind die Erfolgsaussichten sehr hoch. Aber Achtung: Diese Therapien allein reichen für einen dauerhaften Rauchstopp nicht aus und sollten daher mit einer Änderung der Lebensgewohnheiten und einem langfristigen Ersatz des Rauchens gekoppelt werden. (→ Seiten →, →).

»Kalter Entzug« – Eine Alternative?

Vielleicht haben Sie schon einmal von Rauchern gehört, die erfolgreich einen »kalten Entzug« durchgemacht haben, d. h. ohne jegliche Unterstützung oder Verhaltensänderung. Es mag Raucher geben, denen es gelingt, die Entzugserscheinungen gut zu ertragen und gleichzeitig mit dem Rauchen aufzuhören. Studien zeigen jedoch, dass es nur etwa 4 Prozent schaffen, nach einem Jahr abstinent zu bleiben.

Ein »kalter Entzug« birgt immer die Gefahr, dass der plötzliche Nikotinentzug körperliche und mentale Probleme auslöst, die zum Teil sehr schwerwiegend sein können.

Fest steht: Der »Kalte Entzug« ist mit viel Stress und all seinen negativen Begleiterscheinungen verbunden.

Weitere mögliche Folgen eines plötzlichen Nikotinentzuges sind u. a.:

Herz: Blutdruck und Herzfrequenz können vorübergehend ansteigen und das Herz belasten.

Atemwege: Nach dem Rauchstopp beginnen die Flimmerhärchen in der Lunge wieder zu wachsen, was zu Husten und einem erhöhten Risiko für Atemwegsinfektionen führen kann.

Verdauung: Rauchen beschleunigt den Verdauungsprozess, da mehr Magensäure produziert wird. Ein plötzlicher Rauchstopp führt zu einer Senkung der Magensäure, was zu Verdauungsstörungen, Übelkeit und Erbrechen führen kann.

Psyche: Ein plötzlicher Rauchstopp ohne unterstützende Maßnahmen kann zu Angstzuständen, Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen und Konzentrationsschwierigkeiten führen. In einigen Fällen können auch depressive Symptome auftreten.

Es ist daher wichtig, dass Sie Ihren Arzt konsultieren, bevor Sie sich für diese Art der Raucherentwöhnung entscheiden.

Fazit

Schwere Entzugserscheinungen gehören der Vergangenheit an! Eine Nikotinersatztherapie oder eine medikamentöse Behandlung ermöglichen es Ihnen, innerhalb weniger Wochen ohne Stress und Druck endgültig rauchfrei zu werden.

Neutralisierung der Entzugssymptome im Überblick

Die heute zur Verfügung stehenden Mittel zur Neutralisierung der Entzugssymptome sorgen dafür, dass die erste Zeit nach dem Rauchstopp entspannter verläuft und die Wahrscheinlichkeit, dauerhaft rauchfrei zu bleiben, exponentiell steigt. Deshalb empfehle ich Ihnen nochmals dringend, in den ersten 12 Wochen nach dem Rauchstopp ein Hilfsmittel Ihrer Wahl zu verwenden.

Bei mir haben die Entzugserscheinungen bei allen gescheiterten Versuchen eine entscheidende negative Rolle gespielt, bis auf den letzten im Jahr 2017. Einen Rückfall wollte ich nicht riskieren und habe mit dem Nikotinpflaster und dem Nikotinspray die richtigen Vorkehrungen getroffen. Die berüchtigten Entzugserscheinungen blieben tatsächlich aus, sodass die Nikotinersatztherapie für mich Hoffnung und Chance zugleich war. So konnte ich meine 52-jährige Raucherkarriere beenden – diesmal ganz entspannt und ohne die geringsten Komplikationen.

Ich gehe davon aus, dass auch Sie schon einmal versucht haben, mit dem Rauchen aufzuhören und unter Entzugserscheinungen gelitten haben. Vielleicht haben Sie Kopfschmerzen, Aggressivität, Unruhe, Nervosität, Konzentrationsschwierigkeiten oder andere unangenehme Symptome verspürt. Das waren typische Reaktionen auf den Nikotinmangel im Gehirn, aber Ihr nächster Versuch wird anders verlaufen, vor allem stressfreier.

Die Neutralisierung der Entzugssymptome ist eindeutig der richtige Ansatzpunkt für einen dauerhaften Rauchstopp.

Derzeit gibt es zwei Methoden, die sich in wissenschaftlichen Studien als sehr wirksam zur Neutralisierung der Entzugssymptome erwiesen haben: die Nikotinersatztherapie (NET) und die medikamentöse Therapie.

Für die sogenannten Alternativmethoden → Seite →) gibt es keine wissenschaftlichen Studien, die ihre Wirksamkeit bei der Linderung von Entzugssymptomen belegen. Viele Raucher berichten aber auch von guten Ergebnissen, wenn diese Alternativmethoden mit Nikotinersatztherapie oder Medikamenten kombiniert werden.

Die Anwendung von Nikotinersatzprodukten und Medikamenten sowie deren Besonderheiten werden in den Kapiteln Nikotinersatzprodukte (→ Seite →) und Medikamente (→ Seite →) ausführlicher beschrieben.

Nikotinersatztherapie (NET) (rezeptfrei)

Das Prinzip besteht darin, das inhalierte Nikotin der Zigarette durch ein nikotinhaltiges Produkt zu ersetzen und so das Gehirn auszutricksen. Anders als beim Rauchen wird bei der Nikotinersatztherapie das Nikotin über die Haut oder die Mundschleimhaut aufgenommen. Diese Substitutionsmethode hat den großen Vorteil, dass nur das Nikotin dem Körper zugeführt wird und nicht die anderen ca. 5.000 Giftstoffe, die in Zigaretten enthalten sind. So wird das Rauchverlangen gestillt, ohne dass es zum Rauchen kommt. Die Kombitherapie aus Nikotinpflaster und Nikotinspray ist optimal, um Entzugserscheinungen oder plötzliches Rauchverlangen zu neutralisieren. Andere nikotinhaltige Produkte, die als Hilfsmittel eingesetzt werden können, sind Kaugummis, Lutschtabletten und Inhalatoren.

Medikamentöse Therapie (rezeptpflichtig)

Eine Alternative zur Nikotinersatztherapie (NET) sind hochwirksame Medikamente wie Champix®, Zyban® oder Asmoken®. Diese Medikamente enthalten kein Nikotin und ihr Wirkprinzip ist die Besetzung der Nikotinrezeptoren im Gehirn, wodurch die Entzugssymptome sehr effektiv neutralisiert werden.

Fazit

Die Neutralisierung der Entzugssymptome ist zweifellos das Geheimnis eines entspannten Rauchstopps. Damit schaffen Sie die idealen Voraussetzungen, um Ihre alten Rauchgewohnheiten zu verdrängen und einen neuen Lebensstil aufzubauen. Sind die Entzugssymptome erst einmal beseitigt und haben Sie die nötige Entspannung gefunden, können Sie sich mit der eigentlichen Ursache Ihrer Nikotinabhängigkeit auseinandersetzen, nämlich Ihrer langjährigen mentalen Bindung an die Zigarette. Sobald Sie sich von dieser Bindung befreit haben, werden Sie nicht mehr zur Zigarette greifen müssen, und das Rauchen wird der Vergangenheit angehören.

Nikotinersatztherapie (NET)