Eine Autobiographie - Leopold von Sacher-Masoch - E-Book

Eine Autobiographie E-Book

Leopold von Sacher-Masoch

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Beschreibung

In 'Eine Autobiographie' von Leopold von Sacher-Masoch taucht der Leser tief ein in die Gedankenwelt des Autors und entdeckt seine Erfahrungen und leidenschaftlichen Sehnsüchte. Sacher-Masochs literarischer Stil ist von einer sinnlichen und gleichzeitig reflektierten Sprache geprägt, die die Leser in eine Welt voller Obsessionen und Verlangen zieht. Das Buch, das im 19. Jahrhundert veröffentlicht wurde, steht im Kontext der aufkeimenden Psychoanalyse und reflektiert die damaligen gesellschaftlichen Normen und Tabus. Durch die detaillierten Beschreibungen von sinnlichen Erlebnissen und inneren Konflikten bietet 'Eine Autobiographie' einen faszinierenden Einblick in die Psyche des Autors und die gesellschaftlichen Strömungen seiner Zeit. Leopold von Sacher-Masoch, selbst ein umstrittener Persönlichkeit des 19. Jahrhunderts, war bekannt für seine experimentellen Schreibweisen und seine Neigung zu erotischen Themen. Die persönlichen Erfahrungen und Sehnsüchte des Autors fließen in sein Werk ein und machen 'Eine Autobiographie' zu einem faszinierenden Spiegelbild seiner innersten Gedanken und Emotionen. Für Leser, die an psychologischen Charakterstudien und literarischen Werken mit einer tiefen emotionalen Ebene interessiert sind, ist 'Eine Autobiographie' von Leopold von Sacher-Masoch ein empfehlenswertes Buch, das Einblicke in die dunklen Seiten der menschlichen Psyche bietet und zum Nachdenken über gesellschaftliche Normen anregt.

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Seitenzahl: 29

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Leopold von Sacher-Masoch

Eine Autobiographie

Memoiren des Namenspatrons des Masochismus

Books

- Innovative digitale Lösungen & Optimale Formatierung -
2017 OK Publishing
ISBN 978-80-272-0740-4

Inhaltsverzeichnis

Cover
Titelblatt
Text

Ich wurde am 27. Jänner (dem Geburtstage Mozart's) des Jahres 1836 in Lemberg, der Hauptstadt des Königreiches Galizien, geboren. Die Familie meines Vaters ist spanischen Ursprungs. Einer meiner Ahnen, Don Mathias Sacher, kämpfte als Rittmeister unter Kaiser Karl V. in der siegreichen Schlacht bei Mühlberg gegen die deutschen Protestanten, wurde verwundert nach Böhmen gebracht, vermählte sich hier mit einer Marquise Elementi und blieb im Lande. Professor Schleicher, der bekannte Sprachforscher, sagte mir, daß, wenn meine spanische Abkunft erwiesen sei, er nicht im mindesten daran zweifle, daß ich von den Arabern abstamme. Der Name Sacher kann im Arabischen auf mehr als fünfzig Wurzeln zurückgeführt werden, kommt bei diesem Volke häufig vor und es giebt sogar einen arabischen Dichter Sacher, von dem in der Hamasa (Sammlung arabischer Dichter) von Rückert die Rede ist.

Durch meinen Großvater Johann Nepomuk Ritter von Sacher kam die Familie nach Galizien zur Zeit, als dieses Land bei der Theilung Polens 1772 österreichisch wurde. Mein Großvater war Gubernialrath und Administrator von Galizien und erwarb sich als solcher so viel Vertrauen und Liebe, daß ihn der galizische Adel in seine Reihen aufnahm und ihm das Indigenat verlieh.

Mein Vater war der Polizeichef von Galizien und k.k. Hofrath Leopold Ritter von Sacher-Masoch, ein Staatsmann, der sich in drei polnischen Revolutionen 1831, 1846, 1848, bedeutende Verdienste erworben hat. Meine Mutter, Caroline Edle von Masoch, war die Letzte ihres alten slavischen Geschlechtes, mein Vater vereinigte daher – wie es in adeligen Familien Sitte – mit Bewilligung des Kaisers von Oesterreich, ihren Namen mit dem seinen und die Familie heißt seitdem Sacher-Masoch.

Ich brachte meine Kindheit in einem Polizeihause zu. Nur wenige wissen noch, was dies in Oesterreich vor 1848 sagen will: Polizeisoldaten, welche Vagabunden und gefesselte Verbrecher einbringen, finster aussehende Beamte, ein magerer, schleichender Censor, Spione, die Niemandem in das Gesicht zu sehen wagen, die Prügelbank vergitterte Fenster, durch welche hier lachend geschminkte Dirnen, dort melancholisch bleiche polnische Verschworene blicken. Das war, weiß Gott, keine fröhliche Umgebung!