Eine versunkene Welt - Franz Treller - E-Book

Eine versunkene Welt E-Book

Franz Treller

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Beschreibung

Franz Treller (1839 - 1908) war ein deutscher Schauspieler, Regisseur und Schriftsteller. Bekannt geworden ist Franz Treller durch Abenteuerromane im Stile Karl Mays, die bis in die 1960er Jahre häufig gelesen wurden.

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Eine versunkene Welt

Eine versunkene WeltInhaltImpressum

Eine versunkene Welt

Mittelamerikanische Reiseerlebnisse erzählt für die Jugend

Inhalt

Anda hermosa! Oh, anda capitana, dulce!« flüsterte der Arriero mit schmeichelnder Stimme dem zögernden Tiere zu. Auch die gehorsame Mula schien ein Grausen befallen zu haben vor dem Abgrund, der sich vor ihr auftat. Ich starrte fassungslos in die gähnende Schlucht hinab.

Jenseits stiegen dunkle Felsen jäh, fast senkrecht empor, und der Schluß lag nahe, daß die Seite, an der wir hinabklettern sollten, genau das Gegenstück zu der bildete, die wir vor uns sahen.

» Anda, valida mio! Anda capitana!« klang es wieder in weichem Tone von den Lippen des Führers.

Außer ihm war noch ein indianischer Peon vorhanden und mein Diener Heinrich, der mit sehr sorgenvoller Miene hinter mir hielt.

Zwei Saumtiere trugen mein Gepäck.

»Da sollen wir hinunter, Herr Doktor?« fragte Heinrich, und das Beben seiner Stimme verriet seine Unruhe.

Er hatte in meiner Schwadron den Krieg mitgemacht und mehr als eine tolle Attacke geritten, er war ein Mann, dessen Mut nicht anzuzweifeln war; aber angesichts dieser 3000 Fuß tiefen Barranca schien er doch ins Wanken zu kommen. Übrigens war mir auch gar nicht wohl zumute. Zwar wußte ich bereits aus Erfahrung, wie vorsichtig und zuverlässig die Maultiere des Landes auf gefährlichen Wegen sind, kannte diese Abgründe und ihre Durchquerung längst aus Beschreibungen, aber ein anderes ist es doch, sie vor sich in schreckhafter Wirklichkeit gähnen zu sehen, als von ihnen lesen.

Mit möglichster Ruhe erwiderte ich dem ehemaligen Husaren: »Es ist weniger gefährlich, als es aussieht, Heinrich. Die Tiere sind an diese Pfade gewöhnt. Überlassen Sie sich ruhig Ihrer Mula, und sie wird Sie sicher hinübertragen.«

Er murmelte etwas in sich hinein, was ich nicht verstand, und warf einen trostlosen Blick in die Tiefe.

»Anda, adelante! Capitana!« ermunterte der Führer von neuem sein zögerndes Tier, und die Mula setzte sich in Bewegung und ließ das silberne Glöckchen, das sie am Halse trug, wiederum erklingen.

Die wohlgeschulten Tiere folgten der Capitana, das meinige zunächst, dann das Heinrichs. Die zwei beladenen Mulas schlossen sich an, und der braune Peon des Arriero bildete den Schluß. Wir ließen den Tieren ruhig den Zügel; die spanischen Sättel kamen uns bei diesem Ritte wohl zustatten. Auf schmalem Fußpfade bewegten wir uns zur Tiefe, ein Rückwärts gab es für uns nicht, denn unmöglich war es, umzukehren, unmöglich für Tier und Mensch. Zu unserer Linken erhob sich schroff die kahle, dunkle Felswand, zur Rechten gähnte der Abgrund. Es kostete Energie, den Schwindel fern zu halten.

Melodisch klang vor uns die Glocke der Capitana. Vorsichtig schritt das Tier hinab, vorsichtig und gemessen. Ich heftete den Blick auf die Gestalt des Arriero vor mir, um nicht immer den Abgrund vor Augen zu haben. Von den geräuschlos mir folgenden Maultieren gab nur ihr Schnauben zuweilen Kunde. Mich umzuschauen wagte ich nicht. Das Schweigen meines sonst so munteren Begleiters ließ darauf schließen, wie ernst er gestimmt war.

Kein Land der Erde weist auf beschränktem Raume eine wechselvollere, bald anmutig liebliche, bald großartige oder schreckenerregende Bodengestaltung auf als Guatemala. Die vulkanische Tätigkeit der Vorzeit hat hier mit Gigantenkraft Fels auf Fels getürmt und Spalten zwischen ihnen gerissen von einer solch schauerlichen Erhabenheit, wie wir sie jetzt mit innerem Beben vor uns sahen.

Nachdem wir einige Minuten auf dem mählich sich senkenden Felspfad langsam uns fortbewegt hatten, klopfte das Herz weniger ungestüm, und das Auge wagte es, zur Tiefe hinabzusehen.

Drüben war die Felswand, sonnig beleuchtet, während wir im Schatten ritten; sie war wohl 300 Schritte entfernt. Unter uns die grüne Talsohle, mit Büschen durchsetzt, und Felsbrocken, zwischen denen ein glitzernder Bach sich hinwand.

Das Bild war lieblich, doch immer mußte nach einem solchen Blicke in die Tiefe das Auge wieder einen Halt in der Nähe suchen, er verwirrte die Sinne.

Tiefer und tiefer gelangten wir hinab, oftmals in Zickzackwendungen, und mit der zurückkehrenden Seelenruhe wuchs das Interesse an der Umgebung. Mächtiger und mächtiger, düsterer, himmelanstrebender stiegen die Felswände um uns empor, und die Wucht der gigantischen Massen sprach mit jedem Schritt zur Talsohle eindringlicher zu uns. Doch die grauenvolle Majestät dieser Einrahmung vermochte die Anmut des Grundes, dem wir näher und näher kamen, nicht zu beeinträchtigen. Ehrfurcht vor den Gewalten der Urzeit mischte sich mit dem Behagen an freundlicher Gegenwart.

Endlich nach einem Ritte, der länger als eine Stunde gedauert hatte, berührten die Hufe der Capitana das Gras des Tales, und dicht hinter ihr verließen wir den Felspfad, freudig aufatmend.

Der mit Blüten geschmückte, von Büschen durchsetzte grüne Teppich zu unseren Füßen, aus dem einzelne gewaltige Ceibabäume aufragten, die wir von oben für Gestrüpp gehalten hatten, zerstreute Felsbrocken, zwischen denen sich der glitzernde, murmelnde Bach durchwand, boten ein Bild, so lieblich und friedlich, daß wir die Schrecken der letzten Stunde rasch vergaßen und selbst der einengenden, finsteren Riesenmauern, über denen sich der wunderbar klare, tiefblaue Himmel der Tropen wölbte, kaum noch achteten.

»Für Jemsen eene scheene Jegend, Herr Doktor,« sagte mein Heinrich und sprang, dem Beispiel des Führers folgend, aus dem Sattel, »aber für meiner Mutter Sohn taugt et doch nich.«

»Nun, wir haben die Kletterpartie hinter uns.«

»Und die Jeschichte jeht wieder los, wenn et nach oben jeht. Et is doch eene unheimliche Sache, so janz von die Laune eenes Maultieres abzuhängen.«

»Man gewöhnt sich an alles, selbst an diese Barrancas und ihre schwindelerregenden Steige.«

»Ick jönne sie die Leute hier neidlos; ick halte et mit jlattem Boden, wenn ick im Sattel bin.«

»Nur getrost! Wir erreichen auch bald wieder die Ebene.«

Mein Führer gab die Absicht kund, die Tiere zu tränken und zu füttern, ehe wir den Weg nach oben nahmen, und ich war ganz damit einverstanden.

Man sattelte die Tiere ab, und Heinrich, der geborene Koch, der seine kulinarischen Talente oft genug in Frankreich zur Geltung gebracht hatte, zündete mit überraschender Geschwindigkeit Feuer an und brachte in unserem Blechtopfe Wasser zum Sieden. Bald hatten wir Tee in Blechbechern vor uns, Tortillas, die wir am Morgen gekauft hatten, und kalten Hammelbraten.

Es war der achte Tag, seitdem ich die Stadt Guatemala auf der Straße nach Norden hin verlassen hatte. Teobaldo, der Arriero, war mir von unserem Generalkonsul als ein zuverlässiger Mann empfohlen worden, und ich hatte ihn für meine Fahrt um so lieber in Dienst genommen, als mir der Mann, – er war ein Vollblut-Indianer – durch sein Äußeres Vertrauen einflößte und seine Tiere kräftig und wohl genährt waren.

Meine Reise über den Ozean galt den Ruinenstädten Mittelamerikas, von denen schon Cortez in seinem vierten Briefe an Kaiser Karl V. bei der Schilderung seines grauenvollen Zuges nach Honduras spricht.

Seit früher Jugend trieb mich die Sehnsucht nach diesen Resten einer eigenartigen untergegangenen Welt.

Der Krieg hatte meine Reise verzögert, doch jetzt war ich nach mancher Mühsal auf dem Wege, meinen Wunsch zu verwirklichen.

Heinrich Schmidt, mein Putzkamerad, während ich mein Jahr abdiente, 1870 mein Kriegskamerad, ein auf alle Fälle zuverlässiger Mensch, begleitete mich um so lieber, als er sehr geneigt war, ein Stück von der Welt zu sehen. Er war von Hause aus Schneider, hatte aber in Frankreich gezeigt, daß er auch die eiserne Elle recht gut zu brauchen verstand.

So waren wir beiden Deutschen, nachdem wir in San Thomas gelandet waren und von da den Weg nach der Hauptstadt genommen hatten, nach längerem Aufenthalte dort inmitten des wild zerklüfteten Teiles des Landes angelangt und ruhten behaglich auf dem Grunde einer Barranca, von deren schauerlichen Größe keine Schilderung auch nur einen annähernden Begriff zu geben vermag.

Der Feldzug hatte uns übrigens an manche Entbehrungen gewöhnt, so daß wir die Beschwerden der Reise in unwirtsamen Gegenden leichter ertrugen, als ohne diese harte Schule möglich gewesen wäre.

Wissenschaftlich war ich für meine Reise nicht übel vorbereitet, ich hatte sogar meinen Scharfsinn an den beiden geheimnisvollen Handschriften versucht, die die Bibliotheken in Dresden und in Madrid seit Jahrhunderten bewahren, und die unzweifelhaft aus Mittelamerika stammen. Freilich war auch ich dabei nicht viel weiter gekommen als meine Vorgänger.

So war ich jetzt auf dem Wege nach Palenque und Uxmal, um an Ort und Stelle meine Studien über ein Volk fortzusetzen, das uns außer seinen Bauten und Hieroglyphen keine Spuren seines Erdendaseins hinterlassen hat.

Schmidt und ich hatten die Begierde nach Speise und Trank gestillt, und mein Arriero, der mit seinem Stammesgenossen abseits von uns saß, blickte nach der Sonne und mahnte zum Aufbruch.

Rasch waren die Saumtiere mit der Geschicklichkeit dieser Leute beladen, wir im Sattel, Teobaldo ließ sein mahnendes Horn ertönen, und es begann der Aufstieg an der himmelanragenden Felsenwand.

Wir fanden ihn – es mochte das wohl daran liegen, daß man jetzt nach der Höhe zu strebte – weniger bedenklich und gefährlich als den Abstieg und erreichten nach zwei Stunden die Ebene, die der Felsspalt so jäh unterbrochen hatte.

Nach der Hitze auf dem Grunde der Barranca wehte uns die Luft hier oben, die uns am Morgen so sehr erfrischt hatte, recht kühl an, und wir hüllten uns fester in unsere Ponchos. Die Nacht brach herein, während wir den Weg zwischen Felstrümmern und Buschholz suchten, und das Haupt des gewaltigen Quezaltenango, der fern am Horizonte emporragte, hüllte sich in düsteren Feuerschein, ein warnendes Zeichen, daß die Kräfte, die einst diesen Boden erschütterten, nur schlummern, nicht erstorben sind.

Unser Führer leitete uns zu einem in einem Tale liegenden Rancho, wo wir gastliche Aufnahme und die geringen Bequemlichkeiten fanden, die ein solches Heim bieten kann. Eier, die landesüblichen schwarzen Bohnen, Schokolade und frisch gebackene Tortillas bildeten unser Nachtmahl. Wir hatten in Frankreich oft schlechter gegessen. Der Ranchero, ein freundlicher Mann, erfreute uns mit selbstgefertigten Puros, wirklichen Zigarren im Gegensatze zu Cigarritos, die unseren Zigaretten entsprechen, von vorzüglichem Tabak. Ich unterhielt mich etwas mit dem Manne, der wenig von der Welt wußte und nur von Zeit zu Zeit die Stadt Quezaltenango aufsuchte, um dort seinen Tabak und andere Erzeugnisse seiner kleinen Pflanzung zu verkaufen. Seine Frau, die uns beim Abendbrot Gesellschaft leistete, hatte die Provinzstadt nur einmal in ihrem Leben gesehen. Beide hatten von Ruinen aus der alten Heidenzeit nie etwas vernommen.

Da ich müde war vom langen Ritt, suchte ich bald meine Hängematte auf. Heinrich hatte sie, während ich mit dem Ranchero plauderte, gut angebracht.

Nach ruhig verbrachter Nacht – Moskitos gab es hier glücklicherweise nicht – erhoben wir uns bald nach Sonnenaufgang. Die Tiere hatten geruht und reichlich Futter bekommen. Schokolade, Eier und Tortillas bildeten unser Frühstück. Auch für Reisevorrat des landesüblichen Getränkes hatte die Frau gesorgt. Die anspruchslosen Leute verweigerten die Annahme von Bezahlung, doch gelang es mir, der Frau einen kleinen goldenen Ring mit einem Türkis aufzudrängen, der ihr sichtlich große Freude bereitete.

Aus dem lauschigen Tal, das sich nach Westen hin öffnete, erreichten wir wieder die Höhe, um über einen kahlen Gebirgskamm hinwegzugehen. Die Aussicht von hier war von einer Erhabenheit, daß ein andachtsvolles Gefühl sich tief im Herzen regte. Allmutter Erde zeigte ihr Angesicht hier in ihrer ganzen jungfräulichen Schöne. Hochragende Berge von malerischster Gestaltung ringsum, rötlich bestrahlt von der noch niedrig stehenden Sonne und umflattert von phantastisch geformten, langsam sich lösenden Nebelstreifen. Dazwischen waldige Hügel, Savannen mit frischem Grün und rauschende Bäche.

Weit hinaus schaute der Blick auf die zackigen Felsmassen, die den Horizont abschlossen.

Und noch mehr. Gleich darauf führte uns der hoch liegende Weg an einem See hin, der still und friedlich, wie soeben aus der Hand des Schöpfers hervorgegangen, tief unter uns lag, eingefaßt von Felsen und waldigen Hügeln. Die noch schräg fallenden Sonnenstrahlen verliehen dem Bilde einen zauberhaften Reiz.

Nur ungern verließ ich trotz der kalten Luft eine Stätte, deren landschaftliche Schönheit ihresgleichen auf Erden sucht.

Ich hatte Italien, Griechenland gesehen, ich war in den Fjorden Norwegens und auf seinen Höhen gewesen, ich kannte die Schweiz und Tirol, doch nichts von allem, was diese Landschaften auszeichnet, konnte sich dem Anblick vergleichen, den uns hier die Höhe der Cordillere Guatemalas bot.

Ganz leise und andächtig sagte Schmidt, der hingerissen war, wie ich: »Det is aber fein, Herr Doktor.«

Welch ein schönes Bild! Welch ein glückliches Land, das solch erhabene Schönheit in so reichem Wechsel birgt!

Und dazu einigt das sich aus dem Meere erhebende Land, dessen Bergriesen himmelan streben, alle Klimate der Welt in seinem Schoße; von der tropischen Glut der Niederungen an den Küsten, der tierra caliente, durch die gemäßigte Zone der tierra templata hinauf zur tierra fria der kalten, deren Winde den Wanderer eisig durchschauern.

Mit Bedauern schieden wir von dem wunderbaren Ausblick auf den Amitatlansee, um eine mit Felsbrocken überstreute und von karger Vegetation bedeckte Ebene zu überschreiten.

Nach Mittag lag wiederum eine dieser Barrancas vor uns, die wir unter ähnlichen Umständen durchqueren mußten, wie sie uns gestern Schrecken einflößten.

Doch besaßen wir, d. h. Schmidt und ich, diesmal größere Ruhe, wir hatten uns von der Vorsicht und Sicherheit der trefflichen Tiere, die wir ritten, überzeugt. Die beiden Indianer waren ganz apathisch der Gefahr gegenüber.

Der Arriero entlockte, ehe wir den Aufstieg begannen, einen weithin hallenden Ton seinem Büffelhorn und lauschte dann. Es ist das ein Zeichen, daß eine Maultierkarawane den Felspfad betreten will und wird von An- wie von Absteigenden gegeben; oftmals wird auch ein Läufer vorausgesandt, wenn die Zahl der Peons es erlaubt.

Der Untergang für alle ist es, wenn sich zwei Maultierzüge auf solchem Pfade begegnen.

Dreimal ließ der Arriero sein Horn ertönen. Keine Antwort folgte.

Darauf ritt er auf der Capitana hinab in die gähnende Schlucht, deren Wände näher aneinander gerückt waren, als jene, die wir gestern durchkreuzt hatten, und darum finsterer und drohender erschienen.

In derselben Ordnung wie gestern folgte man dem Führer, der auch auf dem Wege sein Horn noch brauchte. Langsam, oftmals nur Schritt für Schritt, hatten wir mehr als zwei Drittel des schwindelerregenden Pfades zurückgelegt, als zum Entsetzen des Arriero um einen Vorsprung, den ein hervorstehender Felszacken bildete, ein Reiter auf einem Maultier erschien, ein dunkel gefärbter Bursche, der nicht wenig erschrocken schien, als er unsere Karawane vor sich erblickte.

» Dios nos guarda!« (Gott behüte uns!) stöhnte mein Führer, der dicht vor mir ritt, auf. » Por el amor de Dios, hombre, was willst du?«

Der Mann, der vor ihm hielt, starrte mit Augen, in denen der Schrecken sich deutlich ausdrückte, zu uns her.

Auch unsere Karawane stand still, und Entsetzen durchschauerte auch mich; denn ich erkannte nur zu deutlich, daß der schmale Pfad, überragt von schroffen, nicht erklimmbaren Felsen, zur Seite eines viele hundert Fuß tiefen Abgrundes, dessen Wände ebenso steil abfielen als sie neben uns aufstiegen, nicht einmal ein Verlassen des Sattels gestattete, um wie viel weniger ein Ausweichen der Tiere, geschweige denn deren Wendung. Wir konnten stehen gleich zwei Hirschen, die im Kampf die Geweihe unlöslich miteinander verschränkt haben, bis der Tod uns erlöste.

»Um der Liebe Gottes willen, Mann, was tatest du? Hast du das Horn nicht gehört?«

Der braune Kerl, der ein häßliches, finsteres Gesicht hatte, antwortete nicht, er schien vor Schreck wie gelähmt. Die Lage, in der wir uns jetzt befanden, war furchtbar.

Sein Tier trug keine Glocke, war also kein Capitana.

Dies erkannte auch der Arriero.