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Wir spüren intuitiv, wenn wir ein gutes Foto sehen. Aber meist bleibt uns verborgen, wie der Fotograf dies erreicht hat und wie wir es auf unsere eigenen Fotos anwenden können. Das Buch bietet Antworten, wie wir ohne viel Mühe zu großartigen Ergebnissen gelangen. Es vermittelt die Grundlagen der Fotografie in simplen Grafiken und zeigt uns mit 50 außergewöhnlichen Bildern und den dazugehörigen Erklärungen, wie wir klassische Fehler vermeiden und tolle Fotos aufnehmen. Wir lernen, wie Komposition funktioniert, welche Auswirkungen die Belichtung oder allgemein das Licht auf unsere Bilder hat und was wir mit Kreativität alles erreichen können.
Egal, ob man sich gerade zum ersten Mal mit der Fotografie befasst oder bereits Erfahrungen sammeln konnte – das Buch bietet ambitionierten Einsteigern eine Fülle an nützlichen Tipps und Inspirationen.
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Seitenzahl: 98
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Tipps und Ideen für den Einstieg in die Fotografie
Antony Zacharias
Alles beginnt mit
Komposition
Die Drittelregel
Führungslinien
Interessanter Vordergrund
Balance & visuelles Erscheinungsbild
Blickwinkel
Maßstab & Perspektive
Muster finden
Einrahmung
Den Bildausschnitt füllen
Minimalismus
Abstraktion
In Farbe denken
Schwarz & Weiß
Belichtung
Kameramodi
Blende
Geringe Schärfentiefe
Große Schärfentiefe
Belichtungszeit
Bewegung einfrieren
Bewegungsunschärfe
Schwenken
ISO-Einstellung
Licht messen
Dynamikumfang
Histogramme
Belichtungskorrektur
Licht
Licht
Hartes Licht
Weiches Licht
Low-Light-Fotografie
Gerichtetes Licht
Weißabgleich
Silhouetten
Sonnenaufgang & Sonnenuntergang
Objektive
Objektive
Weitwinkelobjektive
Teleobjektive
Standardobjektive
Makroobjektive
Filter
Kreativität
Kreativität
Sehen lernen
Erzählen Sie Ihre Geschichte
Faszination wecken
So gelingt es
Verbindungen herstellen
Den Zeitpunkt vorwegnehmen
In Bewegung bleiben
Hintergründe
Fokus
Problemlösung
Glossar
Index
Die Fotografie verleiht Ihnen die Fähigkeit, Licht einzufangen. Ihre Kamera ist ganz einfach ein Werkzeug, das Licht in ein Bild verwandelt. Auf diese Weise friert sie alles in einem magischen Moment ein. Sie können das Gesehene in einem Sekundenbruchteil aufzeichnen und daraus ein Bild für die Ewigkeit erschaffen. Jeder kann das. Und in diesem Buch geht es darum, wie Sie es besser machen können.
Verinnerlichen Sie die wenigen Regeln und einfachen Techniken der ersten Seiten – und fangen Sie dann an, künstlerisch und kreativ zu fotografieren. Dabei ist es egal, ob Sie eine digitale Spiegelreflexkamera, eine spiegellose, eine Kompakt- oder eine Handykamera verwenden. Sie werden lernen, wie Sie damit aussagekräftigere Bilder erstellen können und das Gesehene nicht mehr einfach nur ablichten, sondern es dem Betrachter so zeigen, wie er es wahrnehmen soll.
Kameras sind zu immer komplexeren Werkzeugen mit zahlreichen Tasten und Menüs geworden. Schnell könnten Sie in Versuchung geraten, den Automatik-Modus zu wählen, damit die Kamera für Sie denkt. Aber es ist wirklich ganz einfach, selbst die Kontrolle zu übernehmen – damit geben Sie das volle Potenzial Ihrer Kamera frei und eröffnen sich eine neue, fotografische Welt.
Zuerst erhalten Sie einen kurzen, anschaulichen Leitfaden für die beiden wichtigsten Prinzipien einer gelungenen Aufnahme. Das Erste ist die Komposition – Sie entscheiden, was Sie ins Bild aufnehmen und was Sie weglassen und wie Sie alles im Bildausschnitt anordnen wollen. Das Zweite ist die Belichtung. Dabei geht es darum, das Licht durch eine Kombination aus Belichtungszeit, Blende und ISO einzufangen.
Sobald Sie diese Grundlagen beherrschen, brauchen Sie keine Schaubilder mehr. Alles andere demonstriere ich Ihnen anhand einer Vielzahl von Fotos. Ich zeige Ihnen, wie Sie kreative Ideen in die Praxis umsetzen können, und erkläre, warum diese Fotos so gut wirken. Sie werden bald erkennen, dass Sie mit Ihrer Kamera alles und jeden erreichen können und dass die einzige Beschränkung Ihrer Fotografie Ihre eigene Vorstellungskraft ist.
Bei der Bildkomposition wählen Sie aus, was im Bildausschnitt zu sehen ist (und was nicht!) und wie die Hauptmotive auf dieser Fläche verteilt sind. Wenn Sie ein ansprechendes Motiv sehen, ist es verlockend, einfach Ihre Kamera darauf zu richten und draufloszufotografieren. Wenn Sie sich jedoch Ihre Fotografien als gerahmte Gemälde vorstellen, werden Sie automatisch darüber nachdenken, wie Sie eine Bildkomposition ausarbeiten können.
Einige einfache Regeln und Techniken können helfen, sich mit den Grundlagen vertraut zu machen: Fangen Sie an, die Objekte in Ihren Bildern als Formen zu betrachten. Machen Sie sich Gedanken über den dazwischenliegenden Leerraum sowie über die Art und Weise, wie sie sich gegenseitig ausbalancieren. Damit haben Sie den ersten großen Schritt hin zu besseren Fotos getan.
(Mehr über Komposition erfahren Sie ab Seite 12.)
ZENTRALE KOMPOSITION
Wenn Sie den wichtigsten Teil Ihres Motivs in der Bildmitte platzieren, erhalten Sie einen sicheren Ausgangspunkt für eine gute Komposition.
DRITTELREGEL
Teilen Sie den Bildausschnitt vertikal und horizontal in drei gleiche Teile und platzieren Sie Ihr Motiv auf den Schnittpunkten der Linien (siehe Seite 14).
FÜHRUNGSLINIEN
Achten Sie auf Linien – z. B. eine Reihe von Bäumen – und führen Sie damit das Auge zum interessantesten Bildteil.
GOLDENER SCHNITT
Stellen Sie sich eine Spirale in Ihrem Bild vor, in der alle Punkte zum Zentrum führen. So können Sie perfekte Kompositionen aus der Natur nachahmen.
Die Belichtungszeit ist die Zeitspanne, in der sich der Verschluss Ihrer Kamera öffnet und schließt und in der demnach Licht auf den Sensor treffen kann. Die Belichtungszeit bestimmt, wie hell oder dunkel Ihr Foto ausfällt.
Die Belichtungszeit wird in der Regel in Sekundenbruchteilen gemessen. Sie kann an Ihrer Kamera als Ganzzahl oder als Bruch dargestellt werden (sowohl 125 und 1/125 bedeuten eine Belichtungszeit von 1/125 Sekunden).
Eine längere (langsame) Belichtungszeit (z. B. 1/30 Sek.) lässt mehr Licht in die Kamera. Sie ist oft erforderlich, wenn Ihr Motiv im Dunkeln liegt. Durch lange Belichtungszeiten werden bewegte Objekte zudem unscharf dargestellt.
Eine kürzere (schnelle) Belichtungszeit (z. B. 1/500 Sek.) lässt weniger Licht herein und ist oft bei einer helleren Szene notwendig. Kurze Belichtungszeiten sorgen auch dafür, dass bewegte Objekte scharf bleiben.
KREATIVE BELICHTUNGSZEIT
Bei einer langen Belichtungszeit hat das Motiv mehr Zeit, sich im Bild zu bewegen: Es erscheint unscharf.
Bei einer kurzen Belichtungszeit hat das Motiv weniger Zeit, sich im Bild zu bewegen. Dadurch bleibt es scharf.
Wenn Sie eine lange Belichtungszeit wählen und Ihrem Motiv mit der Kamera folgen (Schwenken), bleibt das Motiv scharf und der Hintergrund wird unscharf.
(Mehr über die Belichtungszeit erfahren Sie auf Seite 50.)
Die »Blende« ist die Öffnung im Objektiv, durch welches das Licht den Kamerasensor erreicht. Mit ihr steuern Sie, wie viel Licht in die Kamera eintritt, genau wie der Durchmesser eines Rohres bestimmt, wie viel Wasser hindurchläuft.
Die Größe der Blende wird in Schritten gemessen, die als Blendenstufen bezeichnet werden. Jede Blendenzahl in der Sequenz verdoppelt (oder halbiert) die Lichtmenge.
Eine große Blende (z. B. f/2,8) lässt mehr Licht herein. Dies wird durch eine kleinere Blendenzahl dargestellt, da es sich dabei um einen Bruch handelt.
Eine kleine Blende (z. B. f/22) lässt weniger Licht herein. Dies wird durch eine größere Blendenzahl dargestellt. Jedes Mal, wenn Sie einen Blendenwert um einen Schritt verkleinern, halbieren Sie die Lichtmenge, die den Sensor erreicht.
KREATIVE BLENDE
Eine kleine Blende (f/22) führt zu einer umfangreichen Schärfentiefe: Ein großer Bereich Ihres Fotos wird scharf abgebildet.
Eine große Blende (f/2,8) führt zu einer geringen Schärfentiefe: Nur ein kleiner Bereich Ihres Bilds wird scharf abgebildet. Der Rest wirkt verschwommen.
(Mehr über die Blende erfahren Sie auf Seite 44.)
Die ISO-Einstellung der Kamera bestimmt die »Lichtempfindlichkeit« des Sensors und somit, wie viel Licht für eine gelungene Belichtung nötig ist.
Verdoppeln Sie die ISO-Zahl, steigt die Empfindlichkeit um einen Schritt.
Eine niedrige ISO-Einstellung (ISO 100) bedeutet weniger Lichtempfindlichkeit des Sensors. Für eine korrekte Belichtung wird mehr Licht benötigt, aber Sie erhalten eine hohe Bildqualität.
Eine hohe ISO-Einstellung (ISO 6400) bedeutet mehr Lichtempfindlichkeit des Sensors. Für eine gute Belichtung wird weniger Licht benötigt, aber die Bildqualität ist geringer: Eine körnige Textur, das »Rauschen«, wird sichtbar, die Details reduzieren sich.
KREATIVE ISO
Wenn Sie ein dunkles Motiv bei ISO 100 fotografieren, benötigen Sie eine lange Belichtungszeit, damit genügend Licht auf den Sensor trifft. Das kann zu Verwacklungen und einem unscharfen Bild führen.
Bei ISO 1600 ist weniger Licht nötig. Zwar entsteht Bildrauschen, aber Sie können eine kürzere Belichtungszeit verwenden – dadurch bleibt das Bild scharf.
(Mehr über den ISO-Wert erfahren Sie auf Seite 58.)
Die Belichtung ist die Lichtmenge, die Sie für die Aufzeichnung Ihres Bilds verwenden. Das Resultat ist ein mehr oder weniger helles Foto. Wie Sie gesehen haben, steuern Sie die Belichtung, indem Sie Belichtungszeit, Blende und ISO aufeinander abstimmen. Durch zu viel Licht wird Ihre Aufnahme zu hell oder »überbelichtet«. Durch zu wenig Licht wird sie zu dunkel oder »unterbelichtet«.
KREATIVE BELICHTUNG
Ein unterbelichtetes Bild weist mehr dunkle Farbtöne auf. Sie erhalten ein Low-Key-Bild mit gedämpfter, düsterer Stimmung. Bei starker Unterbelichtung werden die Schatten schwarz, Details gehen verloren.
Ein überbelichtetes Bild enthält mehr helle Töne. Ein High-Key-Bild entsteht. Bei starker Überbelichtung werden die Lichter weiß, Details verlieren sich.
(Mehr über die Belichtung erfahren Sie ab Seite 40.)
BELICHTUNGSDREIECK
Wenn Sie Belichtungszeit, Blende oder ISO verändern, müssen Sie auch die beiden anderen Komponenten neu einstellen, um die gleiche, korrekte Belichtung zu erhalten. Dieses Belichtungsdreieck hilft Ihnen, die Auswirkungen der drei Komponenten zu erkennen. Beachten Sie die Ecken des Dreiecks – hier sehen Sie, dass die Änderung eines Elements bei einem anderen eine entsprechende Anpassung erfordert.
Die Drittelregel
Führungslinien
Interessanter Vordergrund
Balance & visuelles Erscheinungsbild
Blickwinkel
Maßstab & Perspektive
Muster finden
Einrahmung
Den Bildausschnitt füllen
Minimalismus
Abstraktion
In Farbe denken
Schwarz & Weiß
Fotografen verwenden häufig den Begriff der »Drittelregel«, wobei mancher sie für eine starre Regel hält, die bei Nichtbeachtung zu schrecklichen Bildern führt. Worum handelt es sich also bei der Drittelregel, warum sollten Sie sie anwenden – und ist sie wirklich notwendig?
Viele Fotografen haben Schwierigkeiten, ein eindrucksvolles Bild zu kreieren. Abhilfe kann die Drittelregel schaffen: Sie gibt Hinweise, wo Sie das Motiv im Bildausschnitt platzieren können. Sie ist einfach anzuwenden und führt oft zu einer aussagekräftigen Aufnahme. Wenn Sie nicht sicher sind, wie Sie ein bestimmtes Motiv in Szene setzen sollen, bietet die Drittelregel einen guten Anhaltspunkt.
Es geht darum, Ihr Bild anhand von imaginären, regelmäßig angeordneten Linien vertikal und horizontal in jeweils drei Zonen zu unterteilen. Wenn Ihr Bild vertikale oder horizontale Objekte enthält, etwa den Horizont oder einen einsamen Baum, dann versuchen Sie, diese auf einer der Linien zu platzieren, und prüfen Sie, wie sich dadurch Ihre Komposition verändert. Oft werden Sie merken, dass Ihr Bild ausgewogener und optisch ansprechender wirkt. Sie können auch probieren, einzelne Elemente (oder das Hauptmotiv) auf einem der Punkte zu platzieren, an denen sich die imaginären Linien treffen.
Auch wenn man von einer »Regel« spricht, handelt es sich eigentlich lediglich um eine Richtschnur. Sie müssen sie also nicht unbedingt immer anwenden. Sicherlich kann ein langweiliges, nichtssagendes Foto entstehen, wenn Sie das Motiv in der Bildmitte anordnen; aber manchmal erhalten Sie so auch einen kraftvollen Eindruck von Symmetrie. Entscheiden Sie also selbst!
Warum dieses Foto so gut wirkt:
STURMHIMMEL
In diesem Bild wollte ich die Kraft und Schönheit des Sturms, der sich am Himmel hinter dem Leuchtturm zusammenbraut, verdeutlichen. Durch die Platzierung des Leuchtturms auf der linken senkrechten Drittellinie ergab sich viel Raum für die Darstellung des Sturms. Den Horizont platzierte ich ebenfalls grob auf der unteren horizontalen Drittellinie, weil der Himmel das Bild dominieren sollte.
Mehr zu dem Thema finden Sie unter:
Balance & visuelles Erscheinungsbild
Blickwinkel
Die Linien in einem Bild sind äußerst wirkungsvoll und können auf vielfältige Weise genutzt werden. Besonders wichtig ist, dass sie als »Führungslinien« wirken können, die den Blick des Betrachters auf verschiedene Bildelemente oder -bereiche lenken und einen Bewegungs- oder Richtungseindruck erzeugen können. Dem Betrachter ist dies oft nicht einmal bewusst, aber sein Blick folgt ganz von alleine der natürlichen Richtung der Linien.
Verschiedene Linientypen können Ihre Fotos auf unterschiedliche Weise beeinflussen. Kurven und »S«-Formen schlängeln sich scheinbar und schicken das Auge des Betrachters auf eine sanfte Erkundungstour, während gerade Linien eine schnellere Augenbewegung hervorrufen. Horizontale Linien – etwa ein gerader Horizont – stehen für Ruhe und Gelassenheit, während vertikale Linien Kraft und Stabilität symbolisieren. Diagonale Linien sind besonders dynamisch und vermitteln dem Betrachter oft das stärkste Gefühl von Energie und Bewegung.