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Bei der Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln handelt es sich um keine neuzeitliche Erfindung. Heute sind die wichtigsten Beweggründe der Wunsch nach einer höheren Qualität der Erzeugnisse und das Bestreben, den eigenen Geldbeutel zu entlasten. Derartige Einsparungen lassen sich oft schon mit ein paar Küchenkräutern in einem Umfang realisieren, den manche Menschen nicht für möglich halten. Am Anfang steht die Analyse, welche Kapazitäten in Form der Faktoren Zeit, Fläche, Bodenqualität, Lagerungsmöglichkeiten und gegebenenfalls auch Voraussetzungen für eine weitgehend artgerechte Tierhaltung vorhanden sind. Cornelia Gutjahr führt Schritt-für-Schritt zum eigenen Selbstversorgergarten.
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Seitenzahl: 115
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Axel Gutjahr
EINFACHE UND SCHNELLE SELBSTVERSORGUNG
Voraussetzungen, Tierhaltung, Anbauportraits, Konservierung
AXEL GUTJAHR
EINFACHE UND SCHNELLE SELBSTVERSORGUNG
VORAUSSETZUNGEN, TIERHALTUNG, ANBAUPORTRAITS, KONSERVIERUNG
HEEL
HEEL Verlag GmbH
Gut Pottscheidt
53639 Königswinter
Tel.: 02223 9230-0
Fax: 02223 9230-13
E-Mail: [email protected]
www.heel-verlag.de
© 2024 HEEL Verlag GmbH
Autor: Axel Gutjahr
Satz und Gestaltung: gb-s, Königswinter
Coverdesign: Axel Mertens, Königswinter
Projektleitung: Helge Wittkopp
Lektorat: Peter Diekmann
Fotos:
© Cornelia Gutjahr
Mit Ausnahme von:
© Fotolia.de: Martina Berg (U1 o l), c.moulton (U1 o r), Natasha Breen (U1 u l), )WavebreakmediaMicro (U1 u r), coco (S. 6 o, U4 u r), Friedberg (S. 6 u), vulkanismus (S. 8, U4 o l), Maria (S. 9), Milan (S. 10, S. 115), M. Schuppich (S. 11), Fiedels (S. 13 u), Elenathewise (S. 15, S. 95), schulzie (S. 18 u, U4 u l), Schlegelfotos (S. 20), natara (S. 25), Viesturs Kalvans (S. 26), WF Seydlbast (S. 28 o), AleksFil (S. 20 hinten), ciuli (vorne), Robert Przybysz (S. 34 o), Carola Schubbel (S. 36), ScullyPictures (S. 37 vorne), Nitr (S. 42), am13photo (S. 43 o), Büro Z (S. 44), lovelymama (S. 45 vorne), lily_rocha (S. 46), Sunny Forest (S. 47), ifiStudio (S. 48), Costas (S. 49 o), orestligetka (S. 50 o, S. 70 o), barmalini (S. 50 u), Ruckszio (S. 52 u), Harmony Video Pro (S. 56 u), alisseja (S. 57 o), tchara (S. 57 u), DLeonis (S. 58 o), dean (S. 59 o), uppichaya (S. 60 u), Lubos Chlubny (S. 62 o), Africa Studio (S. 64 u), Botanik Guide (S. 65 o), focus finder (S. 68, U4 u M), Kalle Kolodziej (S. 69 o), Elena (S. 69 u), Tamara Kulikova (S. 71 o), phanthit malisuwan (S. 74 o), sonyachny (S. 75 o), breakingthewalls (S. 76 o), Tatiana Belova (S. 77 o), mythja (S. 82), mahey (S. 83 o), Dusan Kostic (S. 83 u), LianeM (S. 84 o), SusaZoom (S. 84 u), foxytoul (S. 85 u), vaitekune (S. 87 o), Vadim (S. 92 o), goodcatfelix (S. 92 u), koss13 (S. 93), sonyakamoz (S. 94), vladdeep (S. 96 o), foodinaire (S. 96 M), Ольга Гагарова (S. 97), exclusive-design (S. 98), M.studio (S. 5 ,)99ph (S. 103 o, S. 110, U4 l M), HandmadePictures (S. 104 u), Elena Moiseeva (S. 105 o), udra11 (S. 105 u), Shmel (S. 107), iuliia_n (S. 109), Lumixera (S. 113), desertsands (S. 114)
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Die Texte und Rezepte wurden nach bestem Wissen und Gewissen verfasst. Weder der Verlag noch der Autor tragen die Verantwortung für ungewollte Reaktionen oder Beeinträchtigungen, die aus dem Sammeln und/oder der Verarbeitung der Zutaten entstehen.
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Printed in Croatia
ISBN 978-3-96664-565-2
eISBN: 978-3-96664-697-0
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INHALT
Vorwort
WIE VIEL IST MÖGLICH?
Der Faktor „Zeit"
Der Faktor „Fläche"
Der Faktor „Bodenqualität"
Leichter Boden
Mittelschwerer Boden
Schwerer Boden
Der pH-Wert
Der Kompost
Der Wasserbedarf
Der Faktor „Lagerkapazität"
Voraussetzungen für eine Tierhaltung
Hühnerhaltung kompakt
Kaninchenhaltung kompakt
Bienenhaltung kompakt
Gratisprodukte aus der Natur
ANBAUPORTRAITS VON GEMÜSE, KARTOFFELN, KRÄUTERN UND OBST
Gemüse und Kartoffeln
Artischocke
Aubergine
Blumenkohl
Brokkoli
Buschbohne
Chinakohl
Erbse
Feldsalat
Grünkohl
Gurke
Karotte
Kartoffel
Knollensellerie
Kohlrabi
Kopfsalat
Kürbis
Mangold
Melone
Paprika
Pastinake
Porree
Puffbohne
Radieschen
Rattenschwanzwürze
Rettich
Rhabarber
Rosenkohl
Rote Bete
Rotkohl
Schwarzwurzel
Spinat
Spargel
Stangenbohnen
Tomate
Weißkohl
Wirsing
Zucchini
Zwiebel
Kräuter
Bärlauch
Basilikum
Beifuß
Bohnenkraut
Borretsch
Dill
Estragon
Gartenkresse
Kapuzinerkresse
Knoblauch
Koriander
Kraut der Unsterblichkeit
Kümmel
Liebstöckel
Majoran
Meerrettich
Oregano
Petersilie
Pfefferminze
Rosmarin
Echter Salbei
Schnittlauch
Süßdolde
Thymian
Waldmeister
Zitronenmelisse
Obst
Apfel
Aprikose
Aroniabeere
Birne
Brombeere
Erdbeere
Hasel
Heideldbeere
Himbeere
Johannisbeere
Kirschpflaume
Pfirsich
Pflaume und Mirabelle
Quitte
Sauerkirsche
Stachelbeere
Süßkirsche
Walnuss
Weiki
Weinrebe
KONSERVIEREN
Einfrieren
Einwecken
Kaninchen-Leberwurst
Sauerkirschkonfitüre mit Eierlikör
Lindenblüten-Gelee
Konservieren mit Hilfe von Zucker
Mädesüß-Sirup
Einsalzen
Trocknen
Konservieren mit Hilfe von Säuren
Blitzgurken
Mixed Pickles
Saure Bohnen
Sauerkraut
Konservieren mit Ethanol
Schwarze Johanna
Pfefferminzlikör
Rumtopf
Konservieren mit Öl
Kräuteröl
ORGANISATION IM ÜBERBLICK
Beispiel für ein Selbstversorger-Grundstück
Jahresarbeitskalender für den gärtnerischen Bereich
Jahresarbeitskalender für den tierhalterischen Bereich
Selbsterzeugtes Gemüse ist frisch und reich an wertvollen Inhaltsstoffen
Bei der Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln handelt es sich um keine neuzeitliche Erfindung. Im Gegenteil, diese ist so alt wie die Menschheit. Allerdings gab es in den vergangenen 100 bis 150 Jahren immer wieder Zeiten, in denen die Motivation, selbst Nahrungsgüter zu erzeugen, etwas abflachte. Seit gut ein bis zwei Jahrzehnten befinden wir uns jedoch in einer Phase, in der die Tendenz zur Selbstversorgung wieder ansteigt.
Die Varianten, eine derartige Versorgung zu praktizieren, sind sehr vielfältig. So besteht bereits die Möglichkeit, etwas Gemüse und vor allem Kräuter auf einer Fensterbank, Dachterrasse oder einem Balkon anzubauen.
Ein „Minikräutergarten“ auf einer Fensterbank
Für einen umfangreicheren Anbau ist jedoch ein größeres Grundstück mit Garten beziehungsweise ein separater Garten erforderlich. Ergänzend können Nahrungsgüter aus der Natur gesammelt werden, wie etwa Waldpilze sowie Kräuter und Wildfrüchte, die sich unter anderem zu Salaten, Teemischungen und Marmeladen verarbeiten lassen.
Die wichtigsten Beweggründe (künftig) eine Selbstversorgung zu betreiben, sind der Wunsch nach einer höheren Qualität der Erzeugnisse sowie das Bestreben, den eigenen Geldbeutel zu entlasten. Derartige Einsparungen lassen sich oft schon mit ein paar Küchenkräutern in einem Umfang realisieren, den manche Menschen nicht für möglich halten. Ein Beispiel dafür ist der Anbau des sehr vielseitig verwendbaren Schnittlauchs. Um diesen als kompakten Bestand auf einer Fläche von etwa 20 x 50 cm zu kultivieren, sind zwei bis drei Tütchen Saatgut erforderlich, für die die Kosten rund 5 Euro betragen. Nachdem der Schnittlauch aufgelaufen ist und sich zu einem üppigen Bestand entwickelt hat, kann er 3 bis 5 Mal pro Jahr kräftig geerntet werden. Dabei fallen beachtliche Mengen an Erntegut an, die sich im Normalfall nicht sofort verwerten lassen. Stattdessen kann das überschüssige Erntegut in Portionen eingefroren werden, für die man beim Kauf pro Stück etwa 1,60 Euro zahlen müsste.
Auf der 20 x 50 cm großen Anbaufläche lassen sich jährlich problemlos 50 bis 60 solcher Portionen produzieren. Nach Abzug der Kosten für Erntegut, Gefrierfolie und Strom zum Betreiben des Tiefkühlschrankes sowie dessen Abschreibungskosten bleibt ein Gewinn von mindestens 50 bis 60 Euro.
Des Weiteren legen die Verbraucher von Obst, Gemüse, Kartoffeln und Kräutern zunehmend Wert darauf, dass diese Erzeugnisse voll ausgereift sind und nicht mit Unmengen von Pestiziden behandelt wurden.
Gleichzeitig besitzen Produkte, die in Gewächshäusern auf Kosten ihres Aromas „hochgepeitscht“ wurden - wie es häufig bei Tomaten der Fall ist -, in der Verbrauchergunst einen geminderten Stellenwert.
Derartige Qualitätsmängel treten bei selbsterzeugten Nahrungsmitteln in der Regel nicht auf. Hinzu kommt, dass Erzeugnisse aus dem eigenen Garten tatsächlich das Prädikat „erntefrisch“ verdienen, wodurch sie auch einen besonders hohen Gehalt an wertvollen Inhaltsstoffen aufweisen.
Portionierter Schnittlauch
Für viele Selbstversorger ist eine vollständige Eigenproduktion aller benötigten Produkte nicht möglich, da die Flächen begrenzt sind. Dies trifft beispielsweise auf die Eigenerzeugung von Getreide zu, welches unter anderem zum Backen von Brot erforderlich ist. Vor dem Einstieg ist es ratsam, die verfügbaren Kapazitäten zu analysieren: Zeit, Fläche, Bodenqualität, Lagermöglichkeiten und ggf. auch Voraussetzungen für eine artgerechte Tierhaltung.
Bei Überlegungen, in welchem Umfang eine Selbstversorgung möglich ist, wird dem Faktor Zeit häufig zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Bei der Analyse dieses enorm wichtigen Faktors muss man realistisch und ehrlich zu sich selbst sein. Keinesfalls darf mit Idealzahlen kalkuliert werden.
Nehmen wir beispielsweise einen Vollzeitbeschäftigten, der seine Selbstversorgung „nebenbei“ betreibt. Es wäre ein erheblicher Kalkulationsfehler, wenn er als Fahrzeit zur Arbeit eine Stunde ansetzt, diese aber lediglich 3 bis 4 Mal im Monat erreicht. Falls an den restlichen Arbeitstagen die tatsächliche Fahrzeit 1,5 Stunden beträgt, ist in der monatlichen Zeitkalkulation ein Minus von etwa 8 bis 10 Stunden vorhanden.
Im Zusammenhang mit einer realistischen Zeitkalkulation sind die jeweiligen Arbeitsabläufe so rationell wie möglich zu planen. Das bedeutet in erster Linie, sogenannte „Zeitkiller“ zu vermeiden. Diese entstehen unter anderem beim Zurücklegen unnötiger Wegstrecken. Ein Beispiel hierfür wäre, wenn man das Umgraben eines Beetes mehrfach unterbricht, um aus dem Schuppen weitere Arbeitsgeräte zu holen, wie etwa einen Rechen oder einen Korb für Steine. Durch ein gutes gedankliches Vorplanen des Umgrabens hätte man stattdessen sofort alle Geräte mit zum Beet nehmen können und dadurch Wegstrecke und Zeit gespart.
Das „Hinterhältige“ bei den meisten Zeitkillern besteht darin, dass jeweils nur ein paar Minuten pro unnötigem Arbeitsschritt verlorengehen. Oft merkt man dabei nicht, wie sich solche Zeitkiller allmählich summieren und zu größeren Zeiteinheiten anwachsen.
Es macht allerdings auch keinen Sinn, Selbstversorger-Tätigkeiten im Akkordtempo zu verrichten. Eine solche Arbeitsweise motiviert normalerweise nicht. Stattdessen verliert man eher die Lust. Deshalb sollten auch Pausen eingeplant werden, in denen man sich über das bereits Geschaffte freut und vielleicht auch einmal eine Flasche eines favorisierten Kaltgetränkes trinkt.
Wenn man für jeden Tag so viele Tätigkeiten plant, dass diese kaum zu bewältigen sind, leidet häufig die Qualität der Arbeitsergebnisse darunter. Letztere können sich beim Gemüseanbau beispielsweise in einer geringeren Erntemenge und/oder einer verminderten Qualität der Erzeugnisse niederschlagen.
Bei der Grobplanung der wöchentlichen oder monatlichen Arbeitsabläufe hat es sich deshalb als ratsam erwiesen, einige Zeitpuffer einzubauen, falls einmal etwas Unvorhergesehenes eintritt.
Den meisten Menschen, die Selbstversorgung betreiben (möchten), steht nur eine Nettowirtschaftsfläche (Bereiche, auf denen sich beispielsweise Gebäude, Gartenteiche, Kinderspielbereiche, aber auch Gartenwege und Einfriedungen befinden, sind aus dieser Fläche herausgerechnet) zwischen 200 und 500 qm zur Verfügung. Unter derartigen Voraussetzungen ist es erforderlich, die Fläche so effektiv wie möglich zu nutzen. Das bedeutet aber nicht, dass der gesamte Garten ausschließlich aus Gemüse- und Kräuterbeeten sowie Bereichen für die Tierhaltung und für den Obstanbau bestehen muss. Stattdessen fließen in die Nettoanbaufläche auch Beete mit ein, auf denen Schnittblumen kultiviert werden, die man als Dekoration für Wohnräume und/oder als Grabschmuck verwendet. Denn auch Blumen, die man nicht kaufen muss, fungieren als Bestandteile der Selbstversorgung.
Schnittblumen für den Eigenbedarf, wie diese Dahlien, stellen ebenfalls einen Bestandteil der Selbstversorgung dar
Eine effektive Beetnutzung lässt sich am besten auf der Basis gut durchdachter Fruchtfolgen verwirklichen. Letztere ermöglichen es, dass die Flächen über das Jahr hinweg entweder nicht oder nur kurzzeitig brach liegen.
Bei der Planung von Fruchtfolgen gilt es zu beachten, dass nicht über Jahre hinweg eng verwandte Arten, wie etwa Rosen- und Grünkohl, auf dem gleichen Beet platziert werden. Und das aus mehreren Gründen. So scheiden zahlreiche Pflanzen Substanzen über ihre Wurzeln aus, die hemmend auf das Wachstum verwandter Arten wirken. Außerdem sind bei eng verwandten Arten die Nährstoffansprüche oft identisch. Das kann dazu führen, dass dem Boden bestimmte Mineralstoffe in überdimensionalen Mengen entzogen werden und sich die Bodenfruchtbarkeit verringert. Dagegen wirkt sich ein Integrieren von Schmetterlingsblütlern, wie Erbsen und Bohnen, vorteilhaft auf die Bodenfruchtbarkeit aus. Das trifft auch zu, wenn schnellwüchsige Pflanzen, wie etwa Phacelia, im frischen Zustand als sogenannter Gründünger in die Beete eingegraben werden.
Als Fruchtfolge wird die Anbau-Reihenfolge von Nutzpflanzen bezeichnet, die über einen mehrjährigen Zeitraum auf einer Fläche kultiviert werden. Dabei kann man ohne zusätzlichen Aufwand mehrere positive Effekte erzielen. Diese reichen beispielsweise von Einsparungen an Düngemitteln über eine geringere Krankheitsanfälligkeit der Pflanzen bis zu höheren Erträgen pro Flächeneinheit.
Das folgende Schema zeigt beispielhaft, wie sich eine dreijährige Fruchtfolge ohne größere Brachzeiten auf einem Beet realisieren lässt:
Phacelia eignet sich hervorragend als Gründünger
Zum optimalen Gedeihen benötigen die Pflanzen ausreichend Platz
Bezüglich des Platzbedarfs der Pflanzen sei auf einen häufig praktizierten Fehler hingewiesen. So werden nicht selten Empfehlungen für Reihenabstände beziehungsweise Platzansprüche ignoriert und stattdessen eine viel zu dichte Aussaat/Pflanzung vorgenommen. Dadurch erreicht man jedoch keine höheren Erträge. Im Gegenteil: Zu dicht platzierte Pflanzen „hungern“ sich oft nur in die Höhe und bringen als Gesamtbestand eine geringere Erntemasse auf die Waage als jene Exemplare, denen ausreichend große Wuchsflächen zur Verfügung standen.
Eine Möglichkeit zur Ertragssteigerung besteht darin, für Beete, die sich an ungünstigen Standorten befinden, die Umwelteinflüsse zu verbessern. Das lässt sich oft durch Hochbeete realisieren, die man an bisher ungünstigen Standorten platziert. Beispielsweise befinden sich zahlreiche ebenerdige Beete im Schattenwurfbereich einer Hecke. Diese schützt die auf den Beeten befindlichen Kulturen zwar recht gut vor Wind, entzieht ihnen aber gleichzeitig viel Sonneneinstrahlung und Nährstoffe, wodurch fast immer Ertragseinbußen zu verzeichnen sind. Indem man auf derartigen Flächen Hochbeete installiert, werden die ebenerdigen Bereiche quasi in die Sonne gehoben, wo sie in der Folgezeit deutlich höhere Erträge liefern.
Letztlich hat es sich vor allem in kleinflächigen Gärten als vorteilhaft erwiesen, nach Platzreserven Ausschau zu halten. Und die gibt es überall. Beispielsweise sind häufig die Bereiche unter winterkahlen Gehölzen ungenutzt. Auf diesen Bereichen lässt sich beispielsweise Bärlauch gut kultivieren. Oftmals liegen auch die Randbereiche von zahlreichen Beeten dauerhaft brach. Diese lassen sich unter anderem gut für den Anbau von Küchenzwiebeln nutzen. Dadurch spart man sich häufig ein zusätzliches Zwiebelbeet und kann die Fläche stattdessen für den Anbau anderer Kulturen nutzen.
Küchenzwiebeln lassen sich auch auf den Randbereichen bepflanzter Beete anbauen
Mittels dieser Hochbeete wurden ebenerdige Flächen „in die Sonne gehoben“