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1 | Carl Friedrich von Weizsäcker: Gedenkrede auf Albert Einstein anlässlich seines 80. Geburtstags Sendung: 07.06.1959, SWF Einsteins Ruhm ist zwischen Größe und Unverständlichkeit. Zwar ist er einer der wichtigsten Denker des Jahrhunderts und doch versteht kaum jemand, was er eigentlich gefunden hat. Einstein kann – in Funktion und Größe korrespondierend – als Gesprächspartner von Isaac Newton aufgefasst werden: Newton entdeckt in jungen Jahren dreierlei: das Gravitationsgesetz, die Differentialgleichung und die Spektralanalyse des Lichts. Mit etwa vierzig Jahren gelingt ihm die Theorie über den Aufbau der klassischen Mechanik. Bei Einstein hat man ebenfalls drei große theoretische Würfe: die spezielle Relativitätstheorie, die Lichtquantentheorie (für die er den Nobelpreis bekam) und seine Untersuchungen zur Brownschen Molekularbewegung. Eine allgemeine Theorie der Physik ist ihm jedoch nicht gelungen. Dieses Scheitern Einsteins, nicht-lineare Feldgleichungen zu lösen, ist nicht auf mathematisches Unvermögen, sondern das Fehlen eines zwingenden Ansatzes zurückzuführen, die Welt insgesamt beschreiben zu können und nicht nur in isolierten Phänomenen. Dies kann nur gelingen, so Weizsäcker, wenn Einsteins Auffassungen mit der Quantentheorie versöhnt werden. 2 | Ernst-Peter Fischer/Harald Lesch: Die Geburt der modernen Naturwissenschaften (4) – Der Anfang aller Dinge Sendung: 09.04.2007, SWR Trotz allen wissenschaftlichen Fortschritts, trotz der Entdeckung der DNS oder der kosmischen Hintergrundstrahlung werden die einzelnen Disziplinen immer wieder konfrontiert mit dem Unerkennbaren. Typisch dafür ist im Bereich der Kosmologie die Urknall-Theorie. Sie versucht die alte Frage zu beantworten, was war am Anfang, was ist der Urgrund aller Dinge. Sie kann jedoch nicht erklären, was zuvor war und danach sein wird, sondern nur was innerhalb einer Entwicklung ist. So steht in allen Disziplinen immer wieder die Forderung auf der Tagesordnung, man möge die eine große Theorie des Weltganzen entwickeln. Demgegenüber steht die nüchterne Einsicht, dass sich der wissenschaftliche Fortschritt wesentlich den partikularen Erkenntnissen der Spezialdisziplinen verdankt.
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