Elstertränen - Cornelia Lotter - E-Book
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Cornelia Lotter

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Beschreibung

Im Elsterflutbecken in Leipzig wird eine nackte Mädchenleiche angeschwemmt. Sie starb an einer Überdosis GHB, wurde missbraucht und weggeworfen. Dieser Fall geht KHK Martin Bender besonders an die Nieren, ist er doch selbst Vater eines kleinen Jungen. Und auch Kirsten Stein, die wieder auf ganz eigene Weise im Pädophilenmilieu ermittelt, hat einen sehr persönlichen Bezug zu dem Thema. Als wieder ein Mädchen verschwindet, beginnt der Kampf gegen die Zeit.

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Cornelia Lotter

 

 

 

Elstertränen

 

Ki und die verlorenen Kinder

 

 

2. digitale Auflage 2016

© 2014 Cornelia Lotter

Wiebelstraße 6, 04315 Leipzig

[email protected]

www.autorin-cornelia-lotter.de

 

E-Book Erstellung: mybookMakeUp.com

Covergestaltung: Tanja Prokop

unter Verwendung eines Fotos vonbigstockphoto.com

 

Alle Rechte vorbehalten!

Nachdruck, auch auszugsweise,

nur mit schriftlicher Genehmigung der Autorin.

Inhaltsverzeichnis

Das Buch

Über die Autorin

1. Kapitel

2. Kapitel

3. Kapitel

4. Kapitel

5. Kapitel

6. Kapitel

7. Kapitel

8. Kapitel

9. Kapitel

10. Kapitel

11. Kapitel

12. Kapitel

13. Kapitel

14. Kapitel

15. Kapitel

16. Kapitel

17. Kapitel

18. Kapitel

19. Kapitel

20. Kapitel

21. Kapitel

22. Kapitel

23. Kapitel

24. Kapitel

25. Kapitel

26. Kapitel

27. Kapitel

28. Kapitel

29. Kapitel

30. Kapitel

31. Kapitel

32. Kapitel

33. Kapitel

34. Kapitel

35. Kapitel

36. Kapitel

37. Kapitel

38. Kapitel

39. Kapitel

40. Kapitel

41. Kapitel

42. Kapitel

43. Kapitel

44. Kapitel

45. Kapitel

46. Kapitel

47. Kapitel

48. Kapitel

49. Kapitel

Nachwort

Danksagung

Das Buch

 

Im Elsterflutbecken in Leipzig wird eine nackte Mädchenleiche angeschwemmt. Sie starb an einer Überdosis GHB, wurde missbraucht und weggeworfen. Dieser Fall geht KHK Martin Bender besonders an die Nieren, ist er doch selbst Vater eines kleinen Jungen. Und auch Kirsten Stein, die wieder auf ganz eigene Weise im Pädophilenmilieu ermittelt, hat einen sehr persönlichen Bezug zu dem Thema. Als wieder ein Mädchen verschwindet, beginnt der Kampf gegen die Zeit.

Über die Autorin

 

Cornelia Lotter wurde in Weimar geboren, wuchs in der Nähe auf und studierte in Meiningen Lehramt. Nach zwei Jahren im Schuldienst entschloss sie sich, einen Ausreiseantrag zu stellen und wechselte deshalb als Pflegerin in ein christliches Alterspflegeheim. 1984 durfte sie nach Tübingen übersiedeln, wo sie eine Umschulung zur Industriekauffrau absolvierte. Bis 2014 arbeitete sie als Sekretärin. Seit 2015 ist sie als Freie Autorin tätig.

 

"Elstertränen" ist der 2. Fall für die Leipziger Ermittler Kirsten Stein und Martin Bender.

 

Cornelia Lotter veröffentlicht unter insgesamt 5 Pseudonymen sowohl in Verlagen als auch als Self-Publisherin.

 

Sie ist Mitglied im Verband deutscher Schriftsteller, im Syndikat und im Selfpublisher-Verband.

1. Kapitel

 

Sein Blick glitt über den jungen Körper auf dem Uferstreifen. So nackt. So ungeschützt. So ausgeliefert. Er kniete sich nieder und breitete die verfilzten langen Haare um den Kopf aus wie einen Strahlenkranz. Als die nassen Strähnen durch seine Hände glitten, lief ihm ein Schauer über den Rücken. In den Haaren hatten sich Blätter und kleine Zweige verfangen, und er zupfte sie mit klammen Fingern heraus.

Die blauen Augen starrten in die Äste der Weide. Blicklos. Leer. Er ertrug diesen Blick nicht und schloss ihre Lider. Seine Gedanken überschlugen sich. Weg, nur weg! Doch plötzlich hörte er die Stimme seiner Mutter: Du kannst das arme Mädchen doch nicht so liegen lassen!

Gehetzt schaute er sich um. Niemand zu sehen. Erneut glitt sein Blick zu der Leiche.

Der rechte Fuß war etwas nach innen gedreht. Er nahm ihn behutsam in die Hände und legte ihn gerade wieder ab. Die Haut fühlte sich weich an. Weich und kühl. Vorsichtig strich er am Bein hinauf bis zum Knie. In seinem Kopf war ein Summen wie in einem Bienenschwarm. Er schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. Aufhören! Doch er sah Bilder; Bilder von kleinen Mädchen mit langen blonden Haaren, mit Zöpfen, mit Pferdeschwanz, mit Locken. Er riss die Augen von der Toten los und schaute wieder nach oben auf den Weg. Noch immer war niemand zu sehen. Was sollte er tun? Sein Körper schien sich in einem Kraftfeld zu befinden. Zwei Magnete zogen ihn in unterschiedliche Richtungen. Zwei Impulse sendeten gegensätzliche Signale an seine Muskeln. Weglaufen oder bei ihr bleiben? Schließlich ließ er sich erschöpft an der Seite des Mädchens nieder. In den Ohrläppchen blitzten rote Steine. Kleine rote Sonnen. Dasselbe Rot wie auf dem Etikett der Colaflasche, die nur wenige Meter entfernt lag und die er schon in der Hand gehabt hatte, um sie mitzunehmen. Er nestelte an dem Ohrstecker im linken Ohr und versuchte, den kleinen Verschluss hinter dem Ohrläppchen herunterzuziehen. Wie schwer das ging! Du kannst ihr nicht mehr wehtun!, beruhigte er sich und griff den Stein mit dem Zeigefinger und Daumen der linken Hand. Gleichzeitig zog er mit den Fingern der rechten am Stecker hinter dem Ohrläppchen. Es dauerte eine Weile, bis es ihm gelang, die beiden Teile voneinander zu lösen. Schließlich lag der Ohrstecker in seiner Hand wie ein winziger Tropfen Blut. Während er sich nochmals umsah, schob er ihn, nachdem er den Verschluss wieder auf den Stecker gedrückt hatte, hastig in die Hosentasche. Dabei richtete er sich vorsichtig auf. Er trat auf den breiten Weg oberhalb des Ufers und blickte in beide Richtungen. War um diese frühe Zeit ein Jogger unterwegs oder jemand, der seinen Hund ausführte? Hatte einer etwas gesehen? Wie viel Zeit war vergangen? Schon lange trug er keine Uhr mehr, und sein Handy lag meistens zu Hause. Wieder überkam ihn der Drang wegzulaufen. Doch da war die Stimme seiner Mutter. Nein, er konnte sie nicht so hier liegenlassen. Den Blicken aller schutzlos preisgegeben. Er bemerkte die niedrige Hecke, die den Weg vom Uferstreifen mit den Bäumen abtrennte. Der Weißdorn begann gerade zu blühen. Er packte einen Zweig und zuckte zurück. Ein Blutstropfen wuchs auf seinem Daumen. Er schob den Daumen in den Mund und schmeckte die metallische Flüssigkeit. Der Zweig hing noch an einem biegsamen Stück Rinde fest; er musste ziehen und die andere Hand zu Hilfe nehmen, um ihn abzubekommen. Mit dem Zweig in der Hand lief er die paar Schritte bis zur Leiche und überlegte kurz, wo er ihn platzieren sollte. Schließlich entschied er sich und legte den Zweig auf der Blöße zwischen ihren Schenkeln ab. Dort wuchs noch kein Härchen, sie war glatt und rein. Er schüttelte sich und ging wieder zur Hecke hinauf. Auch mit dem nächsten Zweig mühte er sich ab, bis er ihn endlich in der Hand hielt. Hektisch schaute er immer wieder den Weg entlang, ob jemand sich näherte. Dann nahm er den nächsten Zweig. Er stellte fest, dass es einfacher ging, wenn er den Zweig etwas drehte und dabei gleichzeitig zog. Knicken. Drehen. Ziehen. Schweiß trat ihm auf die Stirn. Er keuchte. Der Geruch der Weißdornblüten betäubte ihn. So süß. So berauschend. Wie die verbotenen Gedanken und Bilder, die ihn immer wieder überfielen. Aber da war auch ein leicht muffiger Geruch, der die Süße überlagerte und der ihm vorkam wie eine Mahnung. Nicht trödeln! Machen! Er riss, bog und knickte. Lief von der Hecke zum Uferstreifen und bedeckte den Körper mit den Zweigen wie mit einem Kleid. Mit einem Hochzeitskleid aus Spitzen. Immer, wenn er dabei die Haut berührte, die kühle, weiche Haut, fuhr ihm ein Schauer durch den Körper, hinein in das Zentrum seiner verbotenen Lust. Er achtete nicht auf die Dornen, an denen er sich blutig stach.

Als der Körper mit den schaumig weißen Blüten bedeckt war und nur noch die dünnen Ärmchen und die kleinen Füße herausschauten, warf er einen letzten Blick auf die Leiche, dann stieg er auf sein Rad, das an der Laterne lehnte, und trat in die Pedale, als würde er verfolgt. Das T-Shirt klebte ihm am Körper und er fröstelte im Fahrtwind. Als er schon am Altersheim angekommen war, fiel ihm ein, dass er vergessen hatte, die Colaflasche mitzunehmen. Egal, nur weg hier!

Hinter seiner Stirn kündigten dumpfe Schmerzen das Gewitter an.

2. Kapitel

 

Schon in der Nacht hätte sie es wissen müssen. Da war das typische Ziehen im Unterleib gewesen. Bitte nicht, hatte sie im Halbschlaf gedacht und gehofft, dass das nicht die Vorboten ihrer Regel waren. Jetzt saß sie auf der Klobrille und sah das Blut auf dem Papier. Wieder nicht schwanger! Sie schob einen Tampon in die Scheide und holte einen ihrer alten Slips aus dem Wäschefach. Dann ging sie in das Wohnzimmer und rollte sich in dem Ohrensessel zusammen wie eine Katze. Wie lange werde ich diese Enttäuschung noch ertragen können?, fragte sie sich. Monat für Monat, nun schon seit einem halben Jahr, wieder ein Stück Hoffnung begraben. Hoffnung darauf, endlich schwanger zu werden.

Martin schlief noch. Er war in der letzten Nacht spät gekommen. Im Halbschlaf hatte Ki bemerkt, wie er sich unruhig herumgewälzt hatte. Sicher ging es um das verschwundene Mädchen.

War es gut,so übereilt zusammen zu ziehen?, fragte Ki sich. Schließlich hatten sie sich kaum gekannt. Überhaupt nicht, berichtigte sie sich selbst. Er hatte ihr vermutlich das Leben gerettet, okay ganz sicher, und sie hatte damals keine Wohnung gehabt. Doch war das ein Grund, auf seinen Vorschlag einzugehen? Den er ihr gemacht hatte, sobald die Entlassung aus dem Krankenhaus angestanden war. Ki wimmerte. Noch immer konnte sie nicht an die quälend endlosen Minuten zurückdenken, an ihre Angst, während sie ihrem Peiniger ausgeliefert gewesen war. Nie wieder wollte sie sich so allein, so hilflos fühlen. Doch war das Grund genug, sich dem Erstbesten an den Hals zu werfen? Und ist das Grund genug, dir vom Erstbesten ein Kind zu wünschen?, fragte sich Ki gleich darauf.

Unverbindlicher Sex war für Ki nie ein Problem gewesen. Doch dann war dieser Vorfall auf der Polizeischule passiert. Danach hatte sie ungefähr ein Jahr lang überhaupt keinen Mann an sich herangelassen. Das war mittlerweile fast zehn Jahre her, und die Erinnerung daran holte sie nur noch selten ein. Sie hatte sich weiterhin ihre Bettgefährten genommen, wie sie gerade Lust gehabt hatte. Tiefere Gefühle hatte sie nie mehr empfunden. Martin Bender war der erste Mann, von dem sie mehr wollte. Das hatte sie schon sehr bald gespürt. Und so hatte sie alles auf eine Karte gesetzt.

Ki hörte Martins Schritte näher kommen. Sie blieb regungslos sitzen, den Kopf in die Arme gelegt, die Augen geschlossen. Unsicher schien er neben dem Sessel zu stehen. Ki ahnte, wie sich in seinem Gesicht die widerstreitenden Gefühle spiegelten. Wie immer würde er nichts falsch machen wollen, um keine ihrer unvorhersehbaren heftigen Reaktionen zu provozieren. Endlich legte er ihr sacht eine Hand auf den Kopf. “Soll ich dir einen Kaffee machen? Oder lieber Tee?”

Ki ließ einen Arm sinken und mit der anderen Hand zog sie seine zu sich herunter. Er kniete sich vor den Sessel und sie hob den Kopf. In seinen Augen lag Besorgnis. Das Grau war dunkel wie die aufgewühlte Oberfläche eines Sees bei Sturm.

“Hast du schlecht geschlafen? Albträume?”

Ki schüttelte den Kopf. “Ist schon gut. Nur meine Regel.”

Sie spürte den leichten Druck seiner Hand auf ihrem Oberarm und wusste, dass es auch ihm leidtat. Leidtat, sie so zu sehen. Auch, wenn er ihrem Kinderwunsch nicht unkritisch gegenüberstand. Martin erhob sich aus der unbequemen Stellung. “Ich mache Frühstück”, sagte er im Weggehen.

Ja, tu das, auch wenn ich keinen Bissen herunterbekommen werde. Mühsam setzte sie sich auf. Sie fühlte nicht genug Kraft, ins Bad zu gehen. Also lehnte sie die Wange an die Wölbung des Ohrensessels und versuchte, ihre Gedanken von dem Thema abzulenken, das sie seit sechs Monaten beschäftigte.

Den Sessel hatten sie gefunden, als sie an einem ihrer ersten Abende durch die dunkle Stadt gegangen waren. Überall standen Möbel und Gegenstände für den Sperrmüll an der Straße. Auch ein alter Ohrensessel stand dort, und Ki erinnerte sich sofort an den von ihrer Großmutter. Dort, bei den Großeltern, war sie als Kind oft gewesen. Im Sommer unterm Birnbaum im Garten, vertieft in Gespräche mit imaginären Verehrern und Talentsuchern; im Winter mit den Füßen im Backrohr des alten Herdes, auf den Holzscheiten, die dort zum Trocknen gestapelt waren. Oder auf dem Schoß der Großmutter, deren Stammplatz der Ohrensessel in der “guten Stube” war. Die Stube, die man nur an Sonntagen oder anlässlich von Familienfeiern nutzte. Oder wenn Besuch kam.

Sie musste diesen Sessel haben! Zu zweit hatten sie das Ungetüm nach Hause gewuchtet, um es später von einem Polsterer abholen, aufarbeiten und neu beziehen zu lassen. Jetzt war es ihr Stammplatz, ihre Erdung, der Gegenstand, der sie am meisten mit ihrer Vergangenheit, ihrer Kindheit verband. Fehlt nur noch eine schnurrende Katze, dachte Ki und verscheuchte gleich darauf die Bilder, die ihr Hirn überschwemmten. Sie, die ehemalige Katzenhasserin, hatte mit ansehen müssen, wie Wotan, der Kater ihrer Klienten, so bestialisch getötet und zur Schau gestellt wurde. Von einem irren Killer, der damit nur eines erreichen wollte: sie zu schocken. Damit und mit allem anderen, was er sich in seinem kranken Hirn während der sechs Jahre seines Gefängnisaufenthaltes ausgemalt hatte.

Aus der Küche zog Kaffeeduft ins Wohnzimmer.

Schwerfällig wie eine alte Frau stand Ki auf, schlurfte in die Küche und ließ sich auf einen Stuhl fallen. Sie war unendlich müde. War sie dabei, in eine Depression zu versinken? Müsste sie ihrem Prof wieder einmal einen Besuch abstatten?

Martin tat, als wäre alles normal, und schenkte ihr Kaffee in eine große Tasse. Was er wohl sah, wenn er sie anschaute? Die Frau mit den wild zerzausten halblangen Haaren und dem zerknitterten Gesicht, das ihr zuvor aus dem Spiegel des Badezimmers entgegengeblickt hatte? Oder etwas, zu dem er sie in seiner Phantasie zusammensetzte? War es nur der Beschützerinstinkt, den sie bei ihm angesprochen hatte? Er war kein Freund von vielen Worten, wie die meisten Männer, die sie bis jetzt kennengelernt hatte. Doch irgendwann in nächster Zeit mussten sie sich unterhalten. Über ihre Gefühle füreinander und über ihre Erwartungen. Nichts konnte so tödlich für eine Beziehung sein wie enttäuschte Erwartungen. Auch das wusste Ki.

Geräuschvoll schlürfte sie den heißen Kaffee. Martin strich Butter auf ein Toastbrot und wies auf die beiden Marmeladensorten, die auf dem Tisch standen. “Keinen Hunger”, presste Ki hervor. Warum ließ sie ihre schlechte Laune an ihm aus? Es war nicht seine Schuld, dass sie nicht schwanger wurde. Sie würde in eine Spezialpraxis gehen; es gab doch diese Kinderwunschsprechstunden. Noch heute würde sie einen Termin dort machen. Sie atmete tief durch und richtete sich auf. “Es ist spät geworden gestern Abend.”

Er nickte und biss in das Brot, das er mit Erdbeermarmelade bestrichen hatte. Seine Lieblingssorte. “Wir haben die kleine Ilka gefunden.” Seine Augen sagten alles. Als sie vor anderthalb Jahren von Halle nach Leipzig gekommen war, lag der Mord an Michelle erst einige Wochen zurück und die Polizei suchte fieberhaft nach dem Täter. Und nun schon wieder!

Sie wusste von früheren Fällen, dass Martin nur das erzählen würde, was er durfte. Deshalb fragte sie nicht.

“Kann sein, dass ich heute wieder länger arbeiten muss. Was hast du vor?”

Ki überlegte. Am liebsten hätte sie sich wieder ins Bett verkrochen und wäre den ganzen Tag dort geblieben. Aber sie wusste, dass ihr das nicht gut tat. Selbstmitleid und Trauer würden so nur übermächtig werden. Dagegen half nur Aktivität. “Training, und vielleicht fange ich mit dem Frühjahrsputz an.”

Martin lächelte. Ki wusste, warum. Sie hasste Putzen. Den Großputz schob sie schon seit Wochen vor sich her und fand immer wieder neue Ausreden, warum sie keine Fenster putzen, keine Gardinen waschen und keine Heizkörper entstauben wollte.

“Mein Angebot steht: Wir können eine Putzfrau einstellen. Dann musst du dich darum überhaupt nicht mehr kümmern.”

Ki seufzte. Das wäre himmlisch! Aber eine Fremde in der Wohnung, inmitten all ihrer privaten Sachen, nein, das kam für sie überhaupt nicht in Frage.

Jetzt hab dich nicht so und denk daran, wo du noch vor ein paar Monaten gehaust hast! Da konntest du froh sein, wenn dich keine Ratte angeknabbert hat. Da war Staub und Dreck dein geringstes Problem!

Ja, ihre innere Stimme, die sie immer mal wieder zurechtstutzte, hatte, wie meistens, recht. Ki erinnerte sich mit Schaudern an den dunklen feuchten Keller unter der Fabrikhalle an der Lützner Straße, in dem sie sich vor ihrem Ex-Freund nach dessen Entlassung aus dem Knast verkrochen hatte. Schnell schob sie den Gedanken daran beiseite. Sie musste noch lernen, diese Geschehnisse zu verarbeiten und dann für immer in die hinterste Schublade ihres Gedächtnisses zu verbannen, wo sie hoffentlich für alle Zeiten gut verschlossen sein würden. Ihr Therapeut Robert Ackermann, den sie nur Prof nannte, weil er tatsächlich ihr Professor während der paar Semester Psychologie gewesen war, die sie in Tübingen studiert hatte, half ihr dabei.

Martin trank den letzten Schluck seines Kaffees aus, gab Ki einen Kuss auf die Stirn und verließ die Küche. Als die Haustür ins Schloss fiel, atmete Ki auf.

3. Kapitel

 

Auf der Fahrt in die Dimitroffstraße sann Martin Bender wieder einmal über Kis Kinderwunsch nach. Er schaffte es ja noch nicht einmal, Lukas gerecht zu werden! Sein Sohn war gerade eingeschult worden, und er hatte so gut wie nichts davon mitgekriegt. Kein Wunder, dass seine Ehe gescheitert war! Und alles auf den Beruf zu schieben, war auch nur die halbe Wahrheit. War es nicht sogar oft so gewesen, dass er länger im Büro geblieben war, obwohl dazu gar keine Veranlassung bestanden hatte? Denn wenn er ehrlich war, fühlte er sich immer etwas hilflos im Umgang mit Lukas. Als der noch ein Baby war, konnte er nicht viel mit ihm anfangen. Und entgegen seiner Hoffnung, dies würde sich ändern, sobald er älter wäre, hatte er sich in seiner Gegenwart immer unsicher und überfordert gefühlt. Wie spielte man mit so einem Zwerg? Was erwartete er von einem? Er kam sich immer ein wenig komisch vor, wenn er neben ihm auf dem Boden saß und Holzklötze aufeinander stapelte. Oder mit kleinen Autos die aufgezeichneten Straßen des Teppichs entlangfuhr und die Geräusche dazu imitierte.

Mittlerweile hatte Sarah, seine Exfrau, wieder geheiratet und ein gemeinsames Kind mit ihrem neuen Partner bekommen. Das hatte ihn schwer getroffen, und er schwankte nicht selten zwischen Selbstmitleid und Selbstzerfleischung. Erst als er Ki kennenlernte, schaffte er es, Sarah loszulassen. Ki, diese starke und doch so verletzliche Frau, hatte ihm ziemlich bald, nachdem sie zusammengezogen waren, zu verstehen gegeben, dass sie ein Kind von ihm wollte. Angesichts ihres fortgeschrittenen Alters war keine Zeit geblieben, es langsam anzugehen. Genau genommen war er gar nicht gefragt worden. Eigentlich, so machte er sich wieder einmal klar, wollte er nicht unbedingt noch ein Kind. Er liebte Ki zwar, doch für ihn gehörte es nicht unbedingt dazu, diese Liebe mit einem gemeinsamen Kind zu krönen. Für seinen Sohn Lukas, zu dem er mittlerweile ein engeres Verhältnis hatte, fehlte ihm oft die Zeit. Würde er für ein neues Kind mehr Zeit haben? Martin Bender schüttelte unwillkürlich den Kopf, um sich von diesen Gedanken zu befreien. Nein, er wollte nicht noch einmal in diesem Teufelskreis aus Vorwürfen und Schuldgefühlen gefangen sein. Vielleicht sollte er es als Fingerzeig des Schicksals oder der Natur nehmen, dass Ki einfach nicht schwanger wurde. Dennoch, es tat ihm weh, sie so leiden zu sehen.

Als das Gebäude der Polizeidirektion in Sicht kam, zwang er sich, seine Gedanken auf den aktuellen Fall zu lenken. Das Schlimmstmögliche war geschehen: Ein Kind war ermordet worden. Das vierte innerhalb von nur drei Jahren in Leipzig und Umgebung. Er dachte an zwei der größten Aktionen, die es je in Leipzig gegeben hatte: Die Suche nach dem Mörder des neunjährigen Mitja 2007 und ein Jahr später die nach dem Mörder der achtjährigen Michelle. Nun also Ilka Weiß, deren Mutter sie als vermisst gemeldet hatte, als sie nicht vom Spielplatz nach Hause gekommen war. Wahrscheinlich war sie gar nicht dort angekommen. Der angeforderte Hund hatte zwar die Spur des Mädchens von der Wohnung in Richtung Spielplatz aufgenommen, doch irgendwo davor war die Spur abgebrochen. Der Ort, an dem der Mantrailer stehen geblieben war, musste nicht unbedingt der Ort sein, an dem das Kind zum Beispiel in ein Auto eingestiegen war. Die Spezialhunde nahmen die Gerüche wahr, die den Hautschuppen oder Schweißtröpfchen anhafteten, die jeder Mensch verlor. Und die wurden vom Wind auch dann noch weitergeweht, wenn der Mensch selbst dort gar nicht mehr langgegangen war. Natürlich hatte man auch, wie in solchen Fällen üblich, mit Flächensuchhunden des DRK die Umgebung des Spielplatzes abgesucht, jedoch ohne Erfolg.

Bender betrat das Gebäude durch den Hintereingang, vor dem gerade zwei Kollegen hastig eine Zigarette rauchten, und nahm die Treppe hinauf in den zweiten Stock. Hier waren bereits alle fünfzehn Mitglieder der Mordkommission im Besprechungsraum versammelt. Auch Roland Zimmer, der übergewichtige Staatsanwalt nahm an dieser ersten Sitzung teil und nickte ihm zu, als er den Raum betrat.

Bender begrüßte die Anwesenden. „Ihr wisst alle, was geschehen ist; ich muss euch nicht sagen, dass wir mit Hochdruck und höchstem persönlichen Einsatz daran arbeiten müssen, den Täter zu schnappen. Vor euch in der Lichtbildmappe findet ihr alle Fotos, die relevant sind.“ Bender wandte sich an Herbert Wachendörfer. „Herbert, du warst bei der Obduktion dabei, fass doch bitte für uns kurz das vorläufige Obduktionsgutachten zusammen.“

Herbert Wachendörfer stellte die Tasse ab, aus der er gerade getrunken hatte und begann stockend. „Also das Wichtigste: Das Opfer ist nicht ertrunken. Die Lungen waren nicht, wie beim Ertrinken üblicherweise, luftüberbläht. Todesursächlich ist eine Überdosis von Gamma-Hydroxybuttersäure. Besser bekannt als Liquid Ecstasy oder K.O.-Tropfen. Außerdem wurde das Kind vor seinem Tod missbraucht. Darauf weisen das eingerissene Hymen sowie Schleimhautrisse in der Vagina hin. Auch der Damm ist eingerissen. Allerdings scheint sie zum Zeitpunkt der Vergewaltigung nicht bei Bewusstsein gewesen zu sein, worauf die fehlenden Abwehrverletzungen hindeuten. Keine Spuren von Samenflüssigkeit, jedoch von Spermiziden, was auf den Gebrauch von einem Kondom schließen lässt.“

Die plötzliche Stille, die sich im Raum ausbreitete, zeigte Bender, dass nicht nur ihm der Fall naheging. Jeder würde, ebenso wie er, alles daran setzen, um den Eltern der kleinen Ilka so bald wie möglich Gewissheit verschaffen zu können. Erst, wenn der Täter gefasst wäre, würde hier in diesen Räumen wieder so etwas wie Normalität einziehen. Herbert war noch nicht am Ende mit seinen Ausführungen. Er räusperte sich. „Außerdem fehlt der Ohrstecker im linken Ohr. Ein Foto des noch vorhandenen Steckers ist in der Lichtbildmappe auf Seite 13 zu finden. Fremd-DNA konnte an oder in der Leiche nicht sichergestellt werden, auch nicht unter den Fingernägeln. Der Todeszeitpunkt wird angegeben mit ein bis drei Uhr am Mittwoch.“

Benders Blick schweifte über die Köpfe seines Ermittlerteams. Manche blätterten in der Mappe, einige sahen aus dem Fenster, obwohl es dort nichts als Himmel zu sehen gab. Ein grauer Frühlingshimmel, der wie Blei über der Stadt hing. Er wusste, dass einige der Kollegen und Kolleginnen selbst Kinder hatten. Und aus eigener Erfahrung wusste er auch, dass es für diese besonders schwer war, im Fall eines getöteten Kindes zu ermitteln. Dass Herbert Wachendörfer sich bereiterklärt hatte, an der Obduktion teilzunehmen, rechnete er ihm hoch an. Einer von ihnen musste dabei sein; aber der Anblick eines kleinen Kinderkörpers auf dem großen Edelstahltisch war etwas, das man ein Leben lang mit sich herumschleppte. Und obwohl Herbert selbst keine Kinder hatte, wusste Bender, dass das Kreischen der Knochensäge, der Geruch des Todes und der Anblick des kleinen Herzens in der Metallschale, in die es zum Wiegen gelegt wurde, ihn noch lange begleiten würde.

„Danke Herbert.“ Bender bedachte seinen Kollegen mit einem langen Blick.

An die Mitarbeiter der KT gewandt, fragte er: „Wie sieht es mit der Spurenlage am Tatort aus?“

„Wie ihr euch denken könnt, laufen die Auswertungen noch. In der Lichtbildmappe findet ihr auf den Seiten 1 bis 10 Fotos der Auffindesituation. Das Opfer wurde aus dem Wasser gezogen, auf den Rücken gedreht und drapiert. Der nackte Körper wurde mit Weißdornzweigen zugedeckt. Die Haare um den Kopf ausgebreitet. Wir haben an den Dornen der Zweige Blutanhaftungen gefunden, die im LKA gerade priorisiert ausgewertet werden. Außerdem lag in unmittelbarer Nähe der Leiche eine leere Colaflasche, auf der wir einige unterschiedliche Fingerabdrücke sicherstellen konnten. Ob die Flasche allerdings mit unserem Fall im Zusammenhang steht, ist unklar. Jedenfalls hat es keinen Treffer gegeben, als wir die Abdrücke durchs System gejagt haben. Im Wasser konnten wir an den am Ufer angeschwemmten Ästen Haare der Toten sicherstellen. Wir gehen also davon aus, dass das Mädchen angetrieben wurde und dort festhing. Das wiederum lässt den Schluss zu, dass es nicht vom Täter, sondern vielleicht von einem zufällig vorbeikommenden Passanten gesehen und herausgezogen wurde. Anhand der frischen Bruchstellen der Zweige, zu denen wiederum die Bruchstellen an der Hecke passen, die den Weg vom Uferstreifen abgrenzt, können wir davon ausgehen, dass das erst am frühen Morgen geschehen ist, also nicht lange, bevor die Zeugin, die mit ihrem Hund Gassi ging, den Leichenfund gemeldet hat.“

Abwartend schaute der Oberkommissar in die Runde. Martin Bender kaute auf seinem Stift. „Warum hat dann aber dieser erste Finder nicht die Polizei gerufen, sondern sie so hergerichtet? Das macht doch nur dann Sinn, wenn es sich um eine persönliche Beziehung zwischen Täter und Opfer handelt.“ Verena Zetschke führte seinen Gedanken fort. „Du meinst, er wollte die Tötung ungeschehen machen, quasi Abbitte leisten? Warum sollte ein völlig Fremder so etwas tun? Einer, den mit dem Mord und dem Mädchen überhaupt nichts verbindet?“

Sebastian Bauer warf zögernd ein: „Vielleicht handelt es sich nicht um einen Einzeltäter, vielleicht hat einer die Leiche ins Wasser geworfen und ein zweiter hat sie wieder herausgezogen? Vielleicht ohne Wissen des Ersten?“

Bender spürte, wie es in den Köpfen der Anwesenden arbeitete. Auch er fand den Gedanken interessant.

Bodo Seibert fragte: „Was wissen wir überhaupt darüber, wo genau die Leiche des Mädchens ins Elsterbecken geworfen wurde? Das kann ja nur hinter dem Wehr flussabwärts gewesen sein, andernfalls wäre sie ja dort hängengeblieben. Und unser Auffindeort ist nicht allzu weit davon entfernt. Hat der Täter gehofft, die Leiche würde weiter treiben und nicht schon kurz darauf am Ufer hängenbleiben? Wieso hat er sie nicht beschwert, damit sie nicht so schnell entdeckt wird? War er in Eile?“

Die Anspannung unter den Kollegen war einem fiebrigen Eifer gewichen. Bender hörte, wie Füße unter dem Tisch über den Linoleumboden scharrten, sah, wie Sebastian Bauer mit der Rückseite seines Kulis auf einen Schreibblock klopfte und dabei angestrengt nachzudenken schien, während Verena die Kaffeekanne nahm und sich und ihrem Nachbarn etwas von dem Muntermacher in die Tasse goss. Es herrschte jene Atmosphäre, in der Ideen und neue Ermittlungsansätze geboren wurden. Auch ihn hatte eine gewisse Unruhe gepackt. Es war wie ein Jagdfieber. Und obwohl sie noch kaum etwas hatten, schien jeder zu spüren, dass alles möglich war.

Jetzt warf er mit dem Beamer einen vergrößerten Kartenausschnitt an die Wand, auf dem das Elsterbecken zwischen Zeppelinbrücke und Elsterwehr samt den Uferflächen zu sehen war. Der Auffindeort war mit einem roten Kreuz markiert. Er tippte mit dem Metallstab auf eine Ansammlung von Gebäuden westlich des Wehrs. „Das ist doch das Bootshaus des Rudervereins, wer kann sich dort mal umhören, wie da die Zugangsmöglichkeiten sind? Also wer hat alles einen Schlüssel, wann kann man Boote ausleihen, wird das in einem Buch vermerkt und so weiter. Außerdem sollten wir dort nachfragen, ob jemand, der in einem Boot unterwegs war, vielleicht Beobachtungen gemacht hat. Das Bergen und Schmücken des Mädchens wird ja auch eine gewisse Zeit gedauert haben.“

Sophia Grün erklärte sich bereit, zum Bootshaus zu gehen. Noch etwas fiel Bender ein „Wir müssen auch einen Aufruf in der Zeitung bringen. Und zwar betreffs des Zeitpunkts des Verschwindens von Ilka gegen sechzehn Uhr und dem vermutlichen Todeszeitpunkt, nachts zwischen ein und drei Uhr. Wer hat sie gesehen und wo. Außerdem die Frage, wer zwischen sechs und neun Uhr am Elsterkanal Beobachtungen gemacht hat. Vielleicht hat ja auch ein Radfahrer etwas gesehen.“

Herbert Wachendörfer hatte noch eine andere Idee: „Gleich hinter dem Wehr flussabwärts, also auf der Seite, an der das Opfer angeschwemmt wurde, ist doch ein Altenheim. Vielleicht könnte man dort mal fragen, ob in der Nacht oder am Morgen zufällig jemand von den Insassen aus dem Fenster gesehen und etwas beobachtet hat.“

Bender fand den Ansatz gut. „Sehr gut, Herbert, dann geh doch mal dort vorbei!“

Jetzt meldete sich Verena Zetschke. „Wie sieht es mit der Spurenlage rund um den Auffindeort aus? Sollten wir nicht das Ufer beidseits des Elsterbeckens vom Fundort bis zum Wehr absuchen? Vielleicht gibt es dort Spuren, die auf den Ort hinweisen, wo die Leiche ins Wasser gelegt wurde? Oder sogar auf den Tatort. Außerdem könnte es ja sein, dass wir die Kleidung des Mädchens finden.“ Gemurmel erfüllte den Raum. Allen war klar, dass sie hierfür nicht genug Leute hatten.

Auch Bender überlegte. „Du hast Recht! Wir sollten so schnell wie möglich die Kollegen der BePo um Hilfe bitten, bevor mögliche Spuren zerstört werden.“

Der Staatsanwalt bekräftigte diesen Vorschlag. „Ich würde auch Suchhunde einsetzen. Sprich doch mal mit dem Hundeführer in Naustadt. Vielleicht ist dafür ja auch ein Mantrailer geeignet. Sag ihm, worum es geht, dann wird er dir schon das Geeignete liefern.“ Bender widersprach. „Mantrailer nützen uns da nichts. Die können eine Spur nicht zurückverfolgen. Und einen Ausgangsort haben wir nicht, denn das wäre der Tatort. Auch die Flächensuchhunde bringen da nichts. Nach Kleidung können auch die Kollegen von der BePo suchen. So unwegsam ist das Gelände ja nicht. Da kommt man überall gut hin.“ Wenn die Spuren nicht schon von den Gaffern und Pressefritzen zerstört worden sind, ging Bender durch den Kopf.

„Wir müssen uns auch noch mit dem Umfeld des Mädchens beschäftigen.

---ENDE DER LESEPROBE---