Endspurt Vorklinik: Anatomie III -  - E-Book

Endspurt Vorklinik: Anatomie III E-Book

0,0
24,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Die erste große ärztliche Prüfung und endlich die Vorklinik abschließen: Die Endspurt-Skriptenreihe bereitet dich ideal aufs Physikum vor – auch in der siebten Auflage wieder komplett überarbeitet und aktualisiert durch neue Prüfungsinhalte.

  • Mit den Endspurt-Skripten hast du eine präzise Zusammenfassung des prüfungsrelevanten Stoffs. Die Inhalte, zu denen das IMPP seit Frühjahr 2012 Fragen gestellt hat, sind im Text gelb hervorgehoben.
  • Jedes Skript ist in überschaubare, thematisch zusammengehörende Lernpakete aufgeteilt – ideal abgestimmt auf den Lernplan in via medici (https://viamedici.thieme.de/lernplaner).
  • Lerntipps und Merke-Boxen unterstützen dich beim strukturierten Lernen, und mit den Rechenbeispielen kannst du mathematisch ausgerichtete Prüfungsaufgaben einüben.
  • „Blick in die Klinik“-Boxen enthalten spannendes Wissen, das im klinischen Studium vertieft wird – unser Motivationsschub für dich.
  • In den IMPP-Fakten-Kästen sind alle gelb hinterlegten IMPP-Prüfungsinhalte noch einmal komprimiert und prägnant zusammengefasst.

Endspurt Anatomie III: Dieses Heft befasst sich mit den anatomischen Strukturen von Kopf und Hals inkl. den Sinnesorganen Auge und Ohr. Auch das ZNS mit seinen Funktionssystemen ist hier beschrieben. In der Neuroanatomie geht es viel um Bahnen und Verknüpfungen zwischen verschiedenen Strukturen, sodass es dir helfen kann, ab und zu unseren Verlinkungen zu den entsprechenden Zielstrukturen in anderen Teilen des Skripts zu folgen, bevor du weiterliest. Die Inhalte zur Histologie werden in einem eigenen Skript behandelt.

Unter www.thieme.de/endspurt findest du Aktualisierungen zu den Endspurt-Skripten. In via medici werden die Inhalte kontinuierlich aktualisiert.

Ob alles sitzt, weißt du erst, wenn du gekreuzt hast. Deshalb findest du in via medici die passenden Prüfungsfragen zu jedem Lernpaket.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 465

Veröffentlichungsjahr: 2025

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Endspurt Vorklinik: Anatomie III

Skript 3 Kopf; Hals; Sinnesorgane; ZNS

Beate Brand-Saberi, Joachim Kirsch, Dietrich Lorke, Christian Albrecht May, Michael Schmeißer, Erik Schulte, Sven Schumann

7., vollständig überarbeitete Auflage

103 Abbildungen

Auf zum Endspurt!

Das Physikum naht, und „richtige“ Bücher scheinen alle zu dick? Dann laufe mit unseren Endspurt-Skripten in die Zielgerade ein! Eng angepasst an unsere digitale Lernplattform via medici bieten die neuen Endspurt-Skripten wie bisher schwerpunktmäßig jene Inhalte, auf die das IMPP mit seinen Physikumsfragen in den letzten Jahren abzielte. Doch beschränkt haben wir uns darauf nicht, denn schließlich überlegt sich das IMPP immer neue Fragen, und auch das Mündliche will bestanden werden.

Für Endspurt haben wir das gesamte Physikumswissen in 12 Hefte gefasst, die du ideal parallel zu via medici nutzen kannst. Einige Inhalte zur Biochemie und Physiologie liegen sehr nah beieinander und werden sinnvollerweise gemeinsam gelernt. Diese findest du in dem „gemischten“ Skript Nr. 8. Es enthält jene Themen, die man in der klassischen Fächeraufteilung sowohl in der Biochemie als auch in der Physiologie findet. Ein weiteres Heft mit Inhalten aus zwei Fächern ist Skript Nr. 5 – es enthält die Chemie und die Biologie.

Integrierter 60-Tage-Lernplan. Jedes Skript ist in mehrere Lerntage untergliedert. Diese sind ideal abgestimmt auf den Lernplan in via medici, wo du jeweils am Nachmittag die Kreuzsitzungen zu den Inhalten des Vortages findest (https://viamedici.thieme.de/lernplaner). So kannst du nach jedem Lerntag direkt prüfen, ob du den Inhalt verstanden und behalten hast. Auf diese Weise bringt dich unser Zeitplan in 60 Tagen zum Physikum. Darin enthalten sind 1 Tag „Zwischencheck“, an dem du ausschließlich Fragen zu den bis dahin gelernten Inhalten kreuzt, und am Ende 8 Tage Generalprobe mit den 4 jüngsten Examina.

Im Endspurt-Paket sind 3 Monate Zugang zu via medici enthalten. Wenn du nur einzelne Hefte gekauft hast, erkundige dich bei deiner Uni: Viele Unis stellen ihren Studierenden einen kostenlosen Zugang zu via medici bereit! Sollte deine Uni das bisher nicht tun, kannst du natürlich auch privat einen Zugang erwerben. Im via medici Lernplan werden übrigens stets die neuen Examensfragen ergänzt, damit dir keine Frage entgeht.

Prüfungsrelevante Inhalte.Inhalte, zu denen das IMPP zwischen Frühjahr 2012 und Herbst 2024 Fragen gestellt hat, sind im Text gelb hervorgehoben. Auch die meisten älteren Prüfungsinhalte seit 2008 sind gelb markiert. Wenn du nur diese Inhalte lernst, bist du für die Beantwortung der Altfragen gut gewappnet.

IMPP-Fakten

IMPP-Fakten-Kästen sind zum Wiederholen der Altfragen-Inhalte gedacht – oder für die ganz Eiligen unter euch. Sie listen die gelb markierten Antworten des vorangehenden Abschnitts noch einmal auf.

Die Anzahl der ! zeigt an, wie häufig der Inhalt von 2008 bis 2024 vom IMPP gefragt wurde:

! Hierzu gab es eine Frage.

!! Dieser Sachverhalt wurde zweimal gefragt.

!!! Zu diesem Thema stellte das IMPP drei Fragen.

!!!! Dieses Thema gehört zu den Lieblingsthemen des IMPP und wurde viermal oder öfter gefragt.

Lerntipps und Co. Weitere Unterstützung beim Lernen bieten dir unsere Lerntipps, Merke- und Klinik-Texte.

Lerntipp

In diesen Kästen findest du Hinweise darauf, welche Inhalte auch mündlich besonders gern gefragt werden, welche Tücken in bestimmten IMPP-Fragen auf dich warten oder wie du dir manche Fakten besser merken kannst.

Merke:

Besonders wichtige Sachverhalte sind in Merke-Kästen nochmal hervorgehoben.

Blick in die Klinik

Das Physikum ist zwar wichtig, aber sicher nicht dein Endziel. Die Ausblicke in die Klinik sind unser Motivationsschub für dich. Hier findest du spannendes Wissen, das später im klinischen Studienabschnitt vertieft wird, sodass du dir die „Warum muss ich das eigentlich Lernen?“-Frage hoffentlich nur selten stellst.

Weiterlesen mit via medici. Durch die enge Verzahnung mit via medici kannst du, falls dir die Texte in Endspurt nicht ausführlich genug sein sollten, sehr einfach in den entsprechenden Lernmodulen in via medici nachlesen und noch mehr spannendes Wissen entdecken.

Fehlerteufel. Viele Augen sehen mehr! Sollten deine Augen in unseren Skripten etwas entdecken, das nicht richtig ist, freuen wir uns über jeden Hinweis! Schicke deine Fehlermeldung bitte an [email protected] oder schreibe einfach ein Feedback zu dem entsprechenden via medici Modul. Du kannst auch das Formular auf www.thieme.de/service/feedback.html benutzen. Wir werden alle Fehler in einem Erratum sammeln und unter „Aktualisierungen“ auf www.thieme.de/endspurt online stellen. Und sollten dir unsere Hefte gefallen: Lob ist natürlich ebenso willkommen ☺.

Alles Gute für dein Physikum wünscht dirdas Endspurt-Team

Endspurt Anatomie III

Dieses Heft befasst sich mit den anatomischen Strukturen von Kopf und Hals inkl. den Sinnesorganen Auge und Ohr. Auch das ZNS mit seinen Funktionssystemen ist hier beschrieben. In der Neuroanatomie geht es viel um Bahnen und Verknüpfungen zwischen verschiedenen Strukturen, sodass es dir helfen kann, ab und zu unseren Verlinkungen zu den entsprechenden Zielstrukturen in anderen Teilen des Skripts zu folgen, bevor du weiterliest.

Für alle Anatomie-Skripten gilt: Die Inhalte zur Histologie werden in einem eigenen Skript behandelt.

Inhaltsverzeichnis

Titelei

Auf zum Endspurt!

Endspurt Anatomie III

Teil I Kopf und Hals

1 Entwicklung

1.1 Überblick

1.2 Entwicklung des Kopfes

1.2.1 Entwicklung der Schädelknochen

1.2.2 Entwicklung der Kopfmuskulatur

1.2.3 Nase, Gesicht und Gaumen

1.2.4 Entwicklung der Zunge

1.2.5 Entwicklung der Speicheldrüsen

1.2.6 Entwicklung der Zähne

1.3 Schlundbögen, Schlundtaschen und Schlundfurchen

1.3.1 Schlundbögen

1.3.2 Schlundtaschen

1.3.3 Schlundfurchen

1.3.4 Aortenbögen (Schlundbogenarterien)

1.4 Entwicklung des Halses

1.4.1 Entwicklung der Halsmuskulatur

1.4.2 Entwicklung des Kehlkopfs

1.4.3 Schilddrüse und Nebenschilddrüse

2 Schädelknochen

2.1 Schädel: Aufbau und Funktion

2.1.1 Schädel und Schädelnähte im Überblick

2.1.2 Schichtaufbau des Schädels

2.1.3 Neurokranium

2.1.4 Viszerokranium

2.1.5 Kiefergelenk

2.1.6 Orbita (Augenhöhle)

2.2 Öffnungen in der Schädelbasis

2.2.1 Innenfläche (Basis cranii interna)

2.2.2 Außenfläche (Basis cranii externa)

2.3 Fossae im Bereich des Schädels

2.3.1 Fossa temporalis

2.3.2 Fossa infratemporalis

2.3.3 Fossa pterygopalatina

3 Muskeln und Faszien

3.1 Mimische Muskulatur

3.1.1 Mimische Muskeln im Überblick

3.1.2 Mimische Muskeln am Schädeldach

3.1.3 Muskeln der Lidspalte

3.1.4 Muskeln der Nasenregion

3.1.5 Muskeln des Mundes

3.1.6 Muskeln der äußeren Ohrregion

3.2 Kaumuskulatur

3.2.1 Oberflächliche Kaumuskeln

3.2.2 Tiefe Kaumuskeln

3.2.3 Innervation der Kaumuskeln

3.3 Zungenbeinmuskulatur

3.3.1 Obere Zungenbeinmuskulatur

3.3.2 Untere Zungenbeinmuskulatur

3.4 Halsmuskeln

3.4.1 Oberflächliche Halsmuskeln

3.4.2 Tiefe Halsmuskeln

3.4.3 Kurze Nackenmuskeln

3.5 Halsfaszien

3.5.1 Bindegewebshüllen des Halses

3.5.2 Bindegewebsräume des Halses

3.6 Halsregionen und Halsdreiecke

3.6.1 Regionen des Halses

3.6.2 Halsdreiecke

4 Leitungsbahnen

4.1 Arteria carotis

4.1.1 Verlauf der A. carotis communis

4.1.2 A. carotis externa

4.1.3 A. carotis interna

4.2 Arteria subclavia

4.2.1 Verlauf und Äste der A. subclavia

4.3 Venöser Blutabfluss

4.4 Lymphabfluss

5 Nase und Nasennebenhöhlen

5.1 Nase und Nasennebenhöhlen

5.1.1 Äußere Nase

5.1.2 Aufbau der Nasenhöhle (Cavitas nasi)

5.1.3 Nasenmuscheln (Conchae nasales)

5.1.4 Nasengänge

5.1.5 Nasennebenhöhlen (Sinus paranasales)

5.1.6 Feinbau der Nasenhöhle und Nasennebenhöhlen

5.1.7 Gefäßversorgung und Innervation

6 Mundhöhle, Zunge und Zähne

6.1 Mundhöhle und Gaumen

6.1.1 Mundhöhle (Cavitas oris)

6.1.2 Gaumen (Palatum)

6.2 Zunge (Lingua)

6.2.1 Aufbau und Funktion

6.2.2 Zungenmuskulatur

6.2.3 Zungenpapillen (Papillae linguales)

6.2.4 Gefäßversorgung und Innervation

6.3 Zähne (Dentes)

6.3.1 Gebissarten des Menschen

6.3.2 Zahnschema

6.3.3 Abschnitte eines Zahns

6.3.4 Zahnhalteapparat (Parodontium)

6.3.5 Gefäßversorgung

6.3.6 Innervation

7 Rachen, Kehlkopf und Drüsen

7.1 Speicheldrüsen

7.1.1 Glandula parotidea

7.1.2 Glandula submandibularis

7.1.3 Glandula sublingualis

7.1.4 Glandulae salivariae minores

7.2 Rachen (Pharynx)

7.2.1 Etagen des Pharynx

7.2.2 Pharynxmuskeln

7.2.3 Gefäßversorgung und Innervation

7.2.4 Schluckakt

7.3 Kehlkopf (Larynx)

7.3.1 Lage und Aufbau des Kehlkopfskeletts

7.3.2 Kehlkopfmuskeln

7.3.3 Stimmbildung (Phonation)

7.3.4 Gefäßversorgung und Innervation

7.4 Schilddrüse

7.4.1 Funktion der Schilddrüse

7.4.2 Lage und Aufbau

7.4.3 Gefäßversorgung und Innervation

7.5 Nebenschilddrüsen

7.5.1 Funktion der Nebenschilddrüsen

7.5.2 Aufbau, Lage und Versorgung

8 Auge

8.1 Entwicklung

8.1.1 Augenbläschen, Linsenplakode und Augenbecher

8.1.2 Retina, Iris und Ziliarkörper

8.1.3 Linse

8.1.4 Choroidea, Sklera und Kornea

8.1.5 Glaskörper (Corpus vitreum)

8.1.6 Nervus opticus

8.1.7 Augenmuskeln, Lider, Tränendrüse

8.2 Bulbus oculi

8.2.1 Augenhäute

8.2.2 Augenkammern und Kammerwinkel

8.2.3 Kammerwasser

8.2.4 Linse

8.2.5 Glaskörper

8.3 Schützende Strukturen

8.3.1 Lidapparat

8.3.2 Tränenapparat

8.4 Augenmuskeln

8.4.1 Lage der äußeren Augenmuskeln

8.4.2 Wirkung der Augenmuskeln

8.4.3 Innervation der Augenmuskeln

8.5 Gefäßversorgung und sensible Innervation

8.5.1 Gefäßversorgung des Auges

8.5.2 Innervation

9 Ohr

9.1 Entwicklung

9.1.1 Innenohr

9.1.2 Mittelohr

9.1.3 Außenohr

9.2 Überblick

9.3 Außenohr und Trommelfell

9.3.1 Außenohr

9.3.2 Trommelfell (Membrana tympanica)

9.4 Mittelohr

9.4.1 Wände der Paukenhöhle

9.4.2 Gehörknöchelchen (Ossicula auditoria)

9.4.3 Mittelohrmuskeln

9.4.4 Tuba auditiva (Eustachi-Röhre)

9.4.5 Antrum mastoideum und Cellulae mastoideae

9.5 Innenohr

9.5.1 Aufbau des Innenohrs

9.5.2 Kochlea

9.5.3 Corti-Organ

9.6 Gleichgewichtsorgan

9.6.1 Aufbau

9.6.2 Funktionsweise

9.7 Funktionsprüfungen des Vestibularsystems

9.7.1 Pathologische Nystagmusformen

9.7.2 Physiologische Nystagmusformen

9.8 Gefäßversorgung und Innervation

9.8.1 Gefäßversorgung

9.8.2 Innervation des Ohrs

10 Hirnnerven

10.1 Überblick

10.1.1 Faserqualitäten und Lage der entsprechenden Hirnnervenkerne

10.1.2 Austrittsstellen der Hirnnerven

10.2 Nervus olfactorius (I) und Nervus opticus (II)

10.2.1 N. olfactorius (I)

10.2.2 N. opticus (II)

10.3 Nervus oculomotorius (III), Nervus trochlearis (IV), Nervus abducens (VI)

10.3.1 N. oculomotorius (III)

10.3.2 N. trochlearis (IV)

10.3.3 N. abducens (VI)

10.4 Nervus trigeminus (V)

10.4.1 Qualität und Kerngebiete

10.4.2 Verlauf und Funktion

10.4.3 N. ophthalmicus (N. V1)

10.4.4 N. maxillaris (N. V2)

10.4.5 N. mandibularis (N. V3)

10.4.6 Lokalanästhesie und Ausfallfolgen

10.5 Nervus facialis (VII)

10.5.1 Qualität und Kerngebiete

10.5.2 Verlauf und Funktion

10.5.3 Ausfallfolgen

10.6 Nervus vestibulocochlearis (VIII)

10.6.1 Qualität und Kerngebiete

10.6.2 Verlauf, Funktion und Ausfallfolgen

10.7 Nervus glossopharyngeus (IX)

10.7.1 Qualität und Kerngebiete

10.7.2 Verlauf und Funktion

10.7.3 Ausfallfolgen

10.8 Nervus vagus (X)

10.8.1 Qualität und Kerngebiete

10.8.2 Verlauf und Funktion

10.8.3 Ausfallfolgen

10.9 Nervus accessorius (XI) und Nervus hypoglossus (XII)

10.9.1 N. accessorius (XI)

10.9.2 N. hypoglossus (XII)

10.10 Halsnerven

10.10.1 Plexus cervicalis

10.10.2 Rami posteriores

10.11 Vegetative Innervation von Kopf und Hals

10.11.1 Sympathikus im Kopf- und Halsbereich

10.11.2 Parasympathikus im Kopf- und Hals-Bereich

Teil II Zentralnervensystem

11 Entwicklung und Grundlagen

11.1 Entwicklung

11.1.1 Rückenmark

11.1.2 Gehirn

11.2 Aufbau des Nervensystems

11.2.1 Gliederung des Nervensystems

11.2.2 Graue und weiße Substanz

11.2.3 Afferenz und Efferenz

11.3 Sympathikus und Parasympathikus

11.3.1 Sympathikus

11.3.2 Parasympathikus

11.3.3 Sympathikus und Parasympathikus im Vergleich

11.4 Gliederung des Gehirns

11.4.1 Allgemeine Begriffe

11.4.2 Achsen des Gehirns

12 Großhirn

12.1 Großhirn (Telencephalon)

12.1.1 Überblick

12.1.2 Großhirnlappen

12.2 Großhirnrinde (Cortex cerebri)

12.2.1 Gyri und Sulci

12.2.2 Rindenfelder und Brodmann-Einteilung

12.2.3 Kortikale Asymmetrie

12.3 Subkortikale Kerne

12.3.1 Basalkerne

12.3.2 Weitere subkortikale Kerne

12.4 Bahnsysteme des Großhirns

12.4.1 Projektionsbahnen

12.4.2 Assoziationsbahnen

12.4.3 Kommissurenbahnen

12.5 Limbisches System

12.5.1 Hippocampus

12.5.2 Corpus amygdaloideum (Amygdala)

12.5.3 Gyrus cinguli

12.5.4 Septumkerne

13 Zwischenhirn

13.1 Zwischenhirn (Diencephalon)

13.2 Thalamus

13.2.1 Lage und Aufbau

13.2.2 Thalamuskerne

13.3 Subthalamus, Epithalamus und Metathalamus

13.3.1 Subthalamus

13.3.2 Epithalamus

13.3.3 Metathalamus

13.4 Hypothalamus

13.4.1 Lage und Aufbau

13.4.2 Kerngebiete des Hypothalamus

13.4.3 Bahnsysteme des Hypothalamus

13.5 Hypophyse

13.5.1 Lage und Aufbau

13.5.2 Adenohypophyse

13.5.3 Neurohypophyse

13.5.4 Hypophysäres Pfortadersystem

14 Hirnstamm

14.1 Hirnstamm (Truncus cerebri)

14.1.1 Aufbau des Hirnstammes

14.1.2 Rautenhirn (Rhombencephalon)

14.2 Mittelhirn (Mesencephalon)

14.2.1 Lage und Aufbau

14.3 Brücke (Pons)

14.3.1 Lage und Aufbau

14.4 Verlängertes Mark (Medulla oblongata)

14.4.1 Lage und Aufbau

14.4.2 Aufgaben der Medulla oblongata

14.4.3 Kernkomplexe in der Medulla oblongata

14.5 Formatio reticularis

14.5.1 Einteilung

14.5.2 Kerne der Formatio reticularis

14.5.3 Funktionelle Zentren

14.6 Bahnen des Hirnstamms

14.6.1 Bahnen innerhalb des Hirnstamms

14.6.2 Den Hirnstamm durchquerende Bahnen

15 Kleinhirn

15.1 Aufbau und funktionelle Gliederung

15.1.1 Lage

15.1.2 Makroskopischer Aufbau

15.1.3 Funktionelle Gliederung

15.1.4 Kleinhirnkerne

16 Rückenmark

16.1 Lage und Aufbau

16.1.1 Allgemeines

16.1.2 Spinalnerven

16.2 Rückenmarkquerschnitt

16.2.1 Graue Substanz (Substantia grisea)

16.2.2 Weiße Substanz (Substantia alba)

16.3 Segmentale Gliederung und Reflexverschaltung im Rückenmark

16.3.1 Dermatom

16.3.2 Kennmuskeln

16.3.3 Reflexverschaltung

16.3.4 Überblick über Dermatome, Kennmuskeln und Muskeleigenreflexe

17 Systeme

17.1 Sehbahn

17.1.1 Retina

17.1.2 N. opticus und Tractus opticus

17.1.3 Corpus geniculatum laterale und Radiatio optica

17.1.4 Visueller Kortex

17.1.5 Gesichtsfeld und Ausfälle der Sehbahn

17.2 Hörbahn und Hörrinde

17.2.1 Hörbahn

17.2.2 Hörrinde

17.2.3 Richtungshören

17.3 Vestibularbahn und Vestibulariskerne

17.3.1 Ganglion vestibulare und N. vestibularis

17.3.2 Vestibulariskerne (Ncll. vestibulares)

17.4 Riechbahn

17.4.1 Regio olfactoria, Fila olfactoria und Bulbus olfactorius

17.4.2 Tractus olfactorius

17.4.3 Stria olfactoria

17.5 Geschmacksbahn

17.6 Sensibles System

17.6.1 Allgemeines

17.6.2 Hinterstrangsystem

17.6.3 Sensibles Vorderseitenstrangsystem

17.6.4 Spinozerebelläres System

17.6.5 Trigeminussystem

17.7 Motorisches System: Überblick

17.8 Pyramidalmotorisches System

17.8.1 Pyramidenbahn

17.9 Extrapyramidalmotorisches System

17.9.1 Funktion des extrapyramidalmotorischen Systems

17.9.2 Verschaltung der Basalkerne

17.9.3 Extrapyramidale Bahnen

17.10 Motorische Funktion des Hirnstamms

17.10.1 Koordination der Stützmotorik

17.10.2 Kornealreflex

17.10.3 Pupillenreflex

17.10.4 Vestibulookulärer Reflex (VOR)

17.11 Motorische Funktion des Kleinhirns

17.11.1 Funktionen der Kleinhirnanteile

17.11.2 Verschaltung der Kleinhirnrinde

17.11.3 Projektion Kleinhirnrinde – Kleinhirnkerne

17.11.4 Efferenzen der Kleinhirnkerne

17.11.5 Kleinhirnstiele (Pedunculi cerebellares)

17.11.6 Kleinhirnschädigung

17.12 Papez-Neuronenkreis

17.12.1 Verschaltung

18 Hirnhäute und Liquorsystem

18.1 Hirn- und Rückenmarkhäute

18.1.1 Harte Hirnhaut (Dura mater cranialis)

18.1.2 Weiche Hirnhäute (Leptomeninx)

18.1.3 Rückenmarkshäute

18.1.4 Versorgung der Meningen

18.2 Liquorsystem

18.2.1 Äußeres Liquorsystem

18.2.2 Inneres Liquorsystem

18.2.3 Liquorzirkulation

18.2.4 Liquorzusammensetzung

18.2.5 Zirkumventrikuläre Organe

19 Gefäße

19.1 Arterielle Versorgung des Gehirns

19.1.1 Circulus arteriosus cerebri

19.1.2 Karotisstromgebiet: A. carotis interna

19.1.3 Karotisstromgebiet: A. cerebri anterior

19.1.4 Karotisstromgebiet: A. cerebri media

19.1.5 Vertebrobasiliäres Stromgebiet: A. vertebralis und A. basilaris

19.1.6 Vertebrobasiliäres Stromgebiet: A. cerebri posterior

19.2 Venöser Abfluss des Gehirns

19.2.1 Äußere Hirnvenen

19.2.2 Innere Hirnvenen

19.2.3 Sinus durae matris

19.3 Gefäßversorgung des Rückenmarks

19.3.1 Arterielle Versorgung des Rückenmarks

19.3.2 Venöse Versorgung des Rückenmarks

Anschriften

Sachverzeichnis

Impressum

Quelle: © Karl Wesker |

Teil I Kopf und Hals

1 Entwicklung

2 Schädelknochen

3 Muskeln und Faszien

4 Leitungsbahnen

5 Nase und Nasennebenhöhlen

6 Mundhöhle, Zunge und Zähne

7 Rachen, Kehlkopf und Drüsen

8 Auge

9 Ohr

10 Hirnnerven

1 Entwicklung

B. Brand-Saberi

1.1 Überblick

Viele Strukturen von Kopf und Hals und ihre Lage sowie Fehlbildungen lassen sich besser verstehen, wenn man die Embryologie nachvollzieht. Verschiedene Teile des Embryos bilden Anlagen für Gesicht, Schädel und Hals. Diese Anlagen bestehen nicht alle gleichzeitig, sondern entwickeln sich um die 4./5. Woche herum. Manche Strukturen sind bereits zurückgebildet, wenn neue entstehen.

1.2 Entwicklung des Kopfes

1.2.1 Entwicklung der Schädelknochen

Das Material für den Hirnschädel (Neurokranium) stammt aus

dem Mesektoderm (Neuralleistenmesenchym) des Kopfes → bildet die flachen Deckknochen der Schädelkapsel

dem prächordalen Mesoderm: bildet einen großen Teil der Schädelbasis

den okzipitalen Somiten (paraxiales Mesoderm): bildet einen Teil der hinteren Schädelbasis.

Ossifikation des Schädels. Die Knochen des Schädeldachs (Calvaria, Kalotte) entstehen durch desmale Ossifikation. Dabei bildet Bindegewebe die Knochennähte zwischen zwei benachbarten Knochenanlagen (Suturen). Die Sutura frontalis verknöchert im 2. Lebensjahr, die übrigen Suturen erst um das 40. Lebensjahr.

Die Knochen der Schädelbasis hingegen entstehen überwiegend durch chondrale Ossifikation.

Der Gesichtsschädel (Viszerokranium) geht im Wesentlichen aus den ersten beiden Schlundbögen hervor.

1.2.1.1 Suturen und Fontanellen

Für den Geburtsvorgang ist es wichtig, dass der Schädel sich noch verformen kann. Dies wird insbesondere durch die Schädelnähte, die Suturen, ermöglicht, die zunächst bindegewebig angelegt sind. Zudem braucht das sich entwickelnde Gehirn Platz und die flachen Schädelknochen wachsen mit. Beim Blick von oben kann man vier Suturen erkennen:

Sutura frontalis zwischen linkem und rechtem Os frontale

Sutura coronalis zwischen Os frontale und Os parietale

Sutura sagittalis zwischen linkem und rechtem Os parietale

Sutura lambdoidea zwischen Os parietale und Os occipitale.

Suturen und Fontanellen bei einem Neugeborenen

Abb. 1.1

(Quelle: Schünke, Schulte, Schumacher. Prometheus Kopf, Hals und Neuroanatomie. Illustrationen: Voll, Wesker. Thieme, 2018)

Zwischen den Stellen, an denen die Knochen aneinandergrenzen, liegen zunächst bindegewebige Zonen vor, die Fontanellen:

Fonticulus anterior („große Fontanelle“, Stirnfontanelle): groß, viereckig, grenzt an die Sutura sagittalis, die Sutura frontalis und die Sutura coronalis. Sie liegt zwischen Ossa parietalia und Ossa frontalia. Verschluss im 2. Lebensjahr.

Fonticulus posterior („kleine Fontanelle“, Hinterhauptfontanelle): klein, dreieckig, zwischen Ossa parietalia und Os occipitale. Sie grenzt an die Lambda- und Sagittalnaht an. Verschluss im 3. Lebensmonat.

4 Seitenfontanellen:

vordere Seitenfontanellen (Keilbeinfontanellen, Fonticulus sphenoidalis): Verschluss um den 6. Lebensmonat

hintere Seitenfontanellen (Warzenfontanellen, Fonticulus mastoideus): Verschluss gegen Ende des 1. Lebensjahres.

1.2.2 Entwicklung der Kopfmuskulatur

Aus den ▶ Schlundbögen entstehen die Kaumuskeln, die Mundbodenmuskeln, die mimischen Muskeln und die Rachenmuskeln.

Das Mesenchym der Prächordalplatte bildet drei paarige mesenchymale Verdichtungen, aus denen die äußeren Augenmuskeln hervorgehen:

aus der oberen Verdichtung entstehen Muskeln, die vom N. oculomotorius (III. Hirnnerv) innerviert werden: M. rectus inferior, medialis und superior; M. obliquus inferior; M. levator palpebrae superioris

aus der mittleren Verdichtung entstehen: M. obliquus superior, innerviert vom N. trochlearis (IV. Hirnnerv)

aus der unteren Verdichtung entstehen: M. rectus lateralis, innerviert vom N. abducens (VI. Hirnnerv).

1.2.3 Nase, Gesicht und Gaumen

Die primären Nasenhöhlen entstehen in der 6. Woche, indem sich die Riechgruben nach hinten erweitern. Sie sind durch die Mund-Nasen-Membran (Membrana oronasalis) noch von der darunterliegenden Mundanlage getrennt. Durch das Einreißen dieser Membran entstehen die primären Choanen (primäre innere Nasenöffnungen), die die primären Nasenhöhlen mit der Mundhöhle verbinden.

Die definitiven Choanen (Verlagerung der primären Choanen nach dorsal) entstehen durch Bildung des definitiven Gaumens. Sie verbinden die Nasenhöhle mit dem Nasenrachenraum (Nasopharynx). Gleichzeitig entwickelt sich vom Dach der Nasenhöhle ausgehend das mediane Nasenseptum (Scheidewand).

Blick in die Klinik

Bei einer Choanalatresie ist die hintere Nasenöffnung knöchern oder membranös verschlossen. Bei beidseitigem Verschluss kann eine lebensbedrohliche Atemnot des Neugeborenen auftreten.

Das Gesicht (äußere Nase, Ober- und Unterkiefer) entsteht überwiegend aus Material des ersten Schlundbogens sowie aus Neuralleistenmesenchym.

Entwicklung des Gesichts in der 7. bzw. 10. Woche

Abb. 1.2 Der Oberkieferwulst und der Unterkieferwulst entstehen aus dem Mesenchym des ersten Schlundbogens. Das Philtrum der Oberlippe entwickelt sich aus dem medialen Nasenwulst, welcher aus Neuralleistenmesenchym entsteht.

(Quelle: Brand-Saberi, Ulfig, Kurzlehrbuch Embryologie, Thieme, 2023)

Der Gaumen entsteht aus drei Anlagen:

dem primären Gaumen

den beiden (lateralen) Gaumenfortsätzen (Gaumenplatten, Processus palatini laterales).

Blick in die Klinik

Bei Gaumenspalten ist die Vereinigung der beiden Gaumenfortsätze nicht oder nur teilweise erfolgt. Die Ausdehnung von Gaumenspalten variiert.

Die Spalten können auch kombiniert als Lippen-Kiefer-Gaumenspalten auftreten. Sie gehören zu den häufigsten angeborenen Fehlbildungen. Laterale Lippen- und Kieferspalten (am Oberkiefer) sind das Resultat von Verschmelzungsdefekten durch ungenügende Mesenchymbildung zwischen dem medialen Nasenwulst und dem Oberkieferwulst. Sie kommen ein- oder beidseitig vor und ihre Ausdehnung ist variabel.

Nur sehr selten treten mediane Oberlippenspalten durch fehlende Verschmelzung der medialen Nasenwülste auf.

1.2.4 Entwicklung der Zunge

An der Entwicklung der Zunge sind mesenchymale Anteile der ersten vier Schlundbögen beteiligt: Die sensible Innervation der Schleimhaut am Zungenkörper erfolgt durch den N. lingualis aus dem N. mandibularis (V. Hirnnerv, Nerv des 1. Schlundbogens). Der Zungengrund wird vom N. glossopharyngeus (IX. Hirnnerv, Nerv des 3. Schlundbogens) und hinten vom N. laryngeus superior aus dem N. vagus (X. Hirnnerv, Nerv des 4. Schlundbogens) innerviert.

Die Zungenmuskulatur entsteht aus Myoblasten, die aus okzipitalen Somiten eingewandert sind. Alle Zungenmuskeln werden entsprechend vom N. hypoglossus (XII. Hirnnerv) innerviert.

Das Epithel des Zungenkörpers (Corpus linguae) leitet sich von der Mundbucht ab und ist daher ektodermal, das Epithel des Zungengrunds (Radix linguae) stammt von unterhalb der Oropharyngealmembran und ist somit endodermal. Die Grenze zwischen beiden ist der Sulcus terminalis.

1.2.5 Entwicklung der Speicheldrüsen

Die Speicheldrüsen entstehen in der 6. und 7. Woche als solide Epithelsprossen der Mundbucht, die in das angrenzende Mesenchym einwachsen.

1.2.6 Entwicklung der Zähne

Beim Menschen wird das erste Gebiss (Milchzähne, Dentes decidui) durch ein zweites (bleibende Zähne, Dentes permanentes) ersetzt.

1.2.6.1 Anlage der Zähne

Ein Zahn entwickelt sich aus zwei Anteilen:

Aus dem Ektoderm in der Mundbucht wird das Schmelzorgan (der Zahnschmelz) gebildet.

Aus dem Neuralleistenmesenchym entstehen alle anderen ▶ Zahnbestandteile.

Der Zahnschmelz entsteht durch Proliferation von ektodermalem Epithel in das Mesenchym des Ober- und Unterkiefers. Dabei entsteht in jedem Kiefer eine sog. generelle Zahnleiste, aus der sich in der 8. Woche je 10 Zahnknospen entwickeln. Diese vergrößern sich und formen schließlich Glocken (Schmelzglocken).

Das Schmelzorgan besteht aus zwei Schichten: dem äußeren Schmelzepithel und dem inneren Schmelzepithel, welches aus Adamantoblasten besteht. Die Adamantoblasten des inneren Schmelzepithels bilden den Zahnschmelz. Zwischen den beiden Schichten befindet sich die Schmelzpulpa.

Die Zahnpapille entsteht durch Verdichtung des Mesenchyms, das vom inneren Schmelzepithel der Zahnglocke umgeben wird.An der Spitze der Zahnpapille bilden sich in der Nähe des inneren Schmelzepithels Präodontoblasten – die Vorläufer der Odontoblasten, der künftigen Dentinbildner. Vor dem Zahndurchbruch entwickelt sich um den gesamten Zahnkeim herum das Zahnsäckchen. Aus dem Zahnsäckchen entsteht später der Zahnhalteapparat.

Zahnentwicklung (Schema)

Abb. 1.3 Das Schmelzorgan besteht aus innerem und äußerem Schmelzepithel und der dazwischenliegenden Schmelzpulpa. Die Adamantoblasten des inneren Schmelzepithels bilden den Zahnschmelz.

(Quelle: Drews, Taschenatlas der Embryologie, Thieme, 2006)

Lerntipp

Beschäftige dich mit dem histologischen Bild der Zahnanlage – das IMPP lässt dieses bisweilen in Examina beschriften.

Zahnentwicklung (Katze)

Abb. 1.4

(Quelle: Lüllmann-Rauch, Taschenlehrbuch Histologie, Thieme, 2015)

Hartgewebebildung.Am höchsten Punkt der Zahnkrone beginnt die Bildung der Hartsubstanz, zu der das Dentin zählt. Zunächst kommt es zur Verdickung der Basallamina und zur Entstehung der Basalmembran. Diese sog. „Membrana preformativa“ induziert die Differenzierung der Präodontoblasten zu Odontoblasten mit der Bildung von Prädentin.

Mit der Bildung des Prädentins kommt es zur Differenzierung des inneren Schmelzepithels zu Präadamantoblasten, auf die die präsekretorischen Adamantoblasten folgen. Auf dieses Signal hin mineralisiert das inzwischen gereifte Prädentin durch die Einlagerung von Hydroxylapatit [Ca10(PO4)6(OH)2] zu Dentin. Sobald die erste Dentinschicht entstanden ist, sezernieren die präsekretorischen Adamantoblasten organische Schmelzmatrix auf das Dentin. Die Adamantoblasten differenzieren sich zu sekretorischen Adamantoblasten. Sie sterben beim Durchbruch des Zahnes ab, weshalb der Schmelz zellfrei ist. Die Odontoblasten durchziehen die Dentinschicht zeitlebens und können auch nach der Geburt Dentin bilden. Dentin ist daher ein lebendes, regenerationsfähiges Gewebe.

Auch das Wurzeldentin wird in einer epithelialen Gussform gebildet. Vom Rand der Schmelzglocke aus wächst ein zweischichtiges Epithel als Wurzelscheide über den entstehenden Zahnhals hinaus nach apikal. Die Mesenchymzellen des Zahnsäckchens kommen mit dem Wurzeldentin in Kontakt und bilden Zement und Wurzelhaut (Desmodent). Dieser Prozess startet erst 2–3 Jahre nachdem der Zahndurchbruch erfolgt ist!

1.2.6.2 Zeitlicher Ablauf

Die Entwicklung der Milchzähne beginnt im 2. Embryonalmonat und endet im 2.–4. Lebensjahr, die Entwicklung der bleibenden Zähne beginnt in der Embryonalperiode und endet etwa im 12. Lebensjahr. Zum Zeitpunkt der Geburt sind also alle Zähne angelegt.

Ab dem 5./6. Lebensjahr werden die Wurzeln der Milchzähne durch Osteoklasten abgebaut und die Anlagen der bleibenden Zähne beginnen zu wachsen.

Im Durchschnitt sind bis zum 30. Lebensmonat alle 20 Milchzähne durchgebrochen, und zwar von vorn nach hinten:

Im Milchgebiss bricht in der Regel der untere mediale Schneidezahn zuerst durch (Dens incisivus I), am häufigsten im 6.–12. Lebensmonat.

Der 2. Milchmolar (Dens molaris II) ist in der Regel der letzte Milchzahn, der durchbricht.

Der erste bleibende Zahn ist normalerweise der erste Mahlzahn (1. Molar, Dens molaris 1). Er bricht in etwa im 5./6. Lebensjahr hinter der Milchzahnreihe durch und wird deshalb auch 6-Jahr-Molar genannt.

Zwischen dem sechsten und dem achten Lebensjahr verlieren Kinder zunächst die mittleren Schneidezähne, dann die seitlichen. Zwischen dem 9. und dem 11. Lebensjahr werden die Eckzähne und die ersten Milchmahlzähne ersetzt, zuletzt etwa bis zum 13. Lebensjahr die zweiten Milchmahlzähne. Anschließend bricht dann noch der zweite Backenzahn durch. Die sog. Weisheitszähne bekommt man erst mit 17 Jahren oder noch später.

IMPP-Fakten

!! Fonticulus anterior: groß, viereckig, grenzt an Sutura coronalis, Sutura frontalis und Sutura sagittalis, zwischen Ossa parietalia und Ossa frontalia.

!!!! Fonticulus posterior: klein, dreieckig, zwischen Ossa parietalia und Os occipitale, grenzt an Lambda- und Sagittalnaht, Verschluss im 3. Lebensmonat.

!! Laterale Lippen- und Kieferspalten (am Oberkiefer) sind das Resultat von Verschmelzungsdefekten zwischen Nasen- und Oberkieferwulst.

! Das Schmelzorgan bildet den Zahnschmelz.

!!! Odontoblasten liegen an der Spitze der Zahnpapille, die Schmelzpulpa liegt zwischen innerem und äußerem Schmelzepithel (im histologischen Bild der Zahnentwicklung erkennen!).

!! Odontoblasten können auch nach der Geburt Dentin bilden. Dentin ist somit regenerationsfähig.

! Die Entwicklung der bleibenden Zähne beginnt in der Embryonalperiode.

! Der erste bleibende Zuwachszahn ist normalerweise der erste Mahlzahn (1. Molar).

1.3 Schlundbögen, Schlundtaschen und Schlundfurchen

In der 4. bis 5. Woche entstehen insgesamt 5 Schlundbögen als schräg verlaufende, spangenförmige Wülste. Sie sind mit Mesenchym gefüllt, das der Neuralleiste und dem Kopfmesoderm entstammt.

Embryo in der 4. bis 5. Woche mit angelegten Schlundbögen

Abb. 1.5 Der Schnitt durch die Schlundbogenregion (rechts) zeigt die angelegten Schlundbögen (fettgedruckte Nummern) sowie die von innen eingestülpten Schlundtaschen und die von außen eingestülpten Schlundfurchen. Die Schlundbögen entstehen aus Zellen der Neuralleiste und aus Mesoderm, die Schlundtaschen aus Endoderm und die Schlundfurchen aus Ektoderm. Jeder Schlundbogen enthält eine Knorpelspange, Muskulatur, einen Hirnnerv sowie eine Arterie.

(Quelle: Schünke, Schulte, Schumacher. Prometheus Kopf, Hals und Neuroanatomie. Illustrationen: Voll, Wesker. Thieme, 2022)

Die Schlundbögen werden auch als Branchialbögen, Pharyngealbögen (veraltet: Kiemenbögen) bezeichnet.

Zwischen den 5 Schlundbögen befinden sich Einfaltungen oder Einbuchtungen, die außen 4 Schlundfurchen (auch Kiemenfurchen) und innen 4 Schlundtaschen bilden. Die Schlundfurchen sind ektodermalen Ursprungs, die Schlundtaschen endodermal. Der 1. Schlundbogen ist auch auf der Innenseite von Ektoderm überkleidet.

1.3.1 Schlundbögen

1.3.1.1 Entstehung

In der lateralen Wand des Kopfdarms (primitiver Pharynx) entstehen in der 4. bis 5. Woche durch Proliferation mesenchymaler Zellen, die aus der Neuralleiste und aus paraxialem Mesoderm einwandern, die Schlundbögen.

Es handelt sich um 5 schräg verlaufende (spangenförmige) Wülste. Dabei wird wie folgt gezählt: 1 bis 4 und 6.

Lerntipp

Der 5. Schlundbogen ist nur rudimentär angelegt und wird in der aktuellen Embryologie-Literatur nicht beschrieben. Irreführenderweise wird manchmal trotzdem von Bogen 4 bis 6 gesprochen.

Lerntipp

Die Embryonalentwicklung von Kopf und Hals wird gerne gelehrt und geprüft. Mach dir also gut klar, welche Ursprungsstrukturen (also z.B. welche Schlundbögen) welche späteren Gewebe bilden und – umgekehrt – aus welchen Strukturen sich ein bestimmtes Gewebe ableitet.

1.3.1.2 Typischer Aufbau

Zu jedem Schlundbogen (Pharyngealbogen) gehören:

charakteristische Muskeln

ein Schlundbogennerv

eine Knorpelspange

eine Schlundbogenarterie.

Die Knorpelspangen lösen sich zum Teil auf oder sie bilden bestimmte Knorpel und Knochen.

Die Muskelanlagen der einzelnen Bögen können in benachbarte Gebiete auswandern. Die Herkunft der ausgewanderten Muskeln ist jedoch anhand ihrer Nervenversorgung (Nerv des Ursprungsbogens) erkennbar.

Innervation der Schlundbögen

Abb. 1.6

(Quelle: Schünke, Schulte, Schumacher. Prometheus Kopf, Hals und Neuroanatomie. Illustrationen: Voll, Wesker. Thieme, 2022)

Lerntipp

Da Strukturen immer ihre Innervation behalten, egal wo ihr endgültiger Bestimmungsort im Körper ist, kann man herleiten, aus welchem Bogen sie entstanden sind, wenn man die Innervation kennt. Andersrum kann man sich die Innervation gut ableiten, wenn man weiß, aus welchem Schlundbogen eine Struktur stammt.

1.3.1.3 Erster Schlundbogen (Mandibularbogen)

Kaumuskeln: M. masseter, M. temporalis, M. pterygoideus medialis, M. pterygoideus lateralis

ausgewanderte Muskeln: M. mylohyoideus und Venter anterior des M. digastricus (suprahyale Muskeln des Mundbodens), M. tensor veli palatini (Gaumenmuskel), M. tensor tympani (Mittelohrmuskel).

Der zugehörige Nerv ist der N. mandibularis des N. trigeminus (V. Hirnnerv).

Die Knorpelspange ist der Meckel-Knorpel. Er liegt größtenteils in der Anlage des Unterkiefers. Aus zwei kleinen Anteilen am oberen hinteren Ende des Meckel-Knorpels entstehen die Gehörknöchelchen Malleus (Hammer) und Incus (Amboss). Aus der Knorpelspange leitet sich noch das Lig. sphenomandibulare (und das Lig. mallei anterius) ab. Der übrige größere Teil des Meckel-Knorpels (innerhalb der Unterkieferanlage) bildet sich zurück.

Zusätzlich entstehen aus dem Mesenchym des ersten Schlundbogens der Oberkieferwulst und der Unterkieferwulst ( ▶ Abb. 1.2). Das Philtrum der Oberlippe entwickelt sich aus dem medialen Nasenwulst, welcher aus Neuralleistenmesenchym entsteht.

Strukturen der Schlundbögen beim Erwachsenen

Abb. 1.7 In diesem Bild sind jene Strukturen farblich markiert, die aus den knorpeligen Anlagen der Schlundbögen hervorgehen. Man sieht hier auch, wie weit diese Strukturen teilweise wandern, beispielsweise Hammer (Malleus) und Amboss (Incus) die aus dem Meckel-Knorpel entstehen.

(Quelle: Schünke, Schulte, Schumacher. Prometheus Kopf, Hals und Neuroanatomie. Illustrationen: Voll, Wesker. Thieme, 2022)

1.3.1.4 Zweiter Schlundbogen (Hyoidbogen)

mimische Muskeln, d.h. Gesichtsmuskulatur wie der M. buccinator

ausgewanderte Muskeln: M. stylohyoideus und Venter posterior des M. digastricus (suprahyale Muskeln) und der M. stapedius (Mittelohrmuskel).

Der zugehörige Nerv ist der N. facialis (VII. Hirnnerv).

Die Knorpelspange ist der Reichert-Knorpel, aus dem der Stapes (Steigbügel, 3. Gehörknöchelchen), der Proc. styloideus, das kleine Horn (Cornu minus) des Zungenbeins (Os hyoideum) und der obere Teil des Zungenbeinkörpers hervorgehen.

Ferner entsteht aus der Spange das Lig. stylohyoideum.

1.3.1.5 Dritter Schlundbogen

obere Muskeln des Pharynx: M. constrictor pharyngis superior und M. constrictor pharyngis medius (teilweise), M. salpingopharyngeus und M. stylopharyngeus

Teil der Gaumenmuskeln (Muskeln des weichen Gaumens, Velum palatinum): M. palatoglossus und M. palatopharyngeus.

Der zugehörige Nerv des 3. Schlundbogens ist der N. glossopharyngeus (IX. Hirnnerv).

Die Knorpelspange bildet den unteren Teil des Körpers und das große Horn (Cornu majus) des Os hyoideum.

1.3.1.6 Vierter Schlundbogen

untere Muskeln des Pharynx: M. constrictor pharyngis medius, M. constrictor pharyngis inferior

äußerer Kehlkopfmuskel: M. cricothyroideus

M. palatopharyngeus.

Der zugehörige Nerv ist der N. vagus (X. Hirnnerv) bzw. sein Ast, der N. laryngeus superior.

Aus seinem knorpeligen Teil entsteht die obere Hälfte des Schildknorpels (Cartilago thyroidea) des Kehlkopfes.

1.3.1.7 Sechster Schlundbogen

alle inneren Kehlkopfmuskeln

M. constrictor pharyngis inferior.

Der zugehörige Nerv ist der N. vagus (X. Hirnnerv) bzw. sein Ast, der N. laryngeus recurrens. Zudem werden der M. sternocleidomastoideus und M. trapezius manchmal dem 6. Schlundbogen zugeschrieben. Ihr Nerv ist der N. accessorius (XI. Hirnnerv).

Aus dem knorpeligen Teil entstehen Kehlkopfknorpel, nämlich die Cartilago thyroidea (unterer Teil), die Cartilago cricoidea (Ringknorpel) und die Cartilago arytenoidea (Stellknorpel).

1.3.2 Schlundtaschen

Am primitiven Pharynx sind in der 4. bis 5. Woche innen jeweils 4 Einbuchtungen zwischen den Schlundbögen, die Schlundtaschen, zu finden. Aus ihrer endodermalen Auskleidung entstehen verschiedene Organe der Kopf-, Hals- und oberen Brustregion.

Lerntipp

Die Nummerierung der Schlundtaschen kann verwirrend sein. Während in älteren Quellen oft 5 Taschen beschrieben werden, wird heute die kleine Einkerbung der 4. Tasche nicht mehr als eigenständige 5. Tasche sondern „nur“ als Ultimobranchialkörper bezeichnet. Aus ihm gehen die C-Zellen der Schilddrüse hervor. Ältere Prüfungsfragen bieten zwischenzeitlich richtige Aussagen zur Schlundbogennummer der C-Zellen noch als Distraktoren an.

Erste Schlundtasche. Aus dem tiefen Teil der ersten Schlundtasche entsteht durch Aussackung die Anlage der Paukenhöhle (Cavitas tympani), aus dem oberflächlichen die Tuba auditiva (Ohrtrompete). Dadurch verbindet später die Ohrtrompete die Paukenhöhle mit dem Nasenrachenraum. Das Endoderm der Paukenhöhle bildet zudem die Innenfläche des Trommelfells.

Zweite Schlundtasche. Ein Teil des Endoderms der zweiten Schlundtasche proliferiert und wird zum Oberflächen- und Kryptenepithel der Gaumenmandel (Tonsilla palatina). Der Rest dieser Schlundtasche bildet beim Erwachsenen die Fossa supratonsillaris, eine Vertiefung über der Gaumenmandel.

Dritte Schlundtasche. Diese und auch die 4. Schlundtasche besitzen je eine ventrale und eine dorsale Ausstülpung (Knospe). Aus der ventralen Knospe der dritten Schlundtasche geht die epitheliale Thymusanlage hervor, aus der dorsalen die Anlage des unteren Epithelkörperchens (Glandula parathyroidea inferior). Beide Organanlagen wandern abwärts und verlieren ihre Verbindung zur Schlundtasche.

Vierte Schlundtasche. Das Epithel der dorsalen Ausstülpung der vierten Schlundtasche bildet die oberen Epithelkörperchen. Die ventrale Knospe bildet den Ultimobranchialkörper der Schilddrüse. Dieser ist für die Entstehung der C-Zellen verantwortlich.

1.3.3 Schlundfurchen

Die Schlundfurchen sind die äußeren ektodermalen Einstülpungen zwischen den Schlundbögen. In der 5. Woche sind noch 4 Schlundfurchen sichtbar; aber nur die erste bildet eine Organanlage. Sie wird zum äußeren Gehörgang und ihr Epithel bildet den äußeren Anteil des Trommelfells.

Durch starke Proliferation seines Mesenchyms dehnt sich der 2. Schlundbogen weit nach unten aus und überlagert die Furchen 2 bis 4, die dadurch ihre Verbindung mit der Oberfläche verlieren. Diese Furchen bilden vorübergehend eine kleine (von Ektoderm ausgekleidete) Höhle, den Sinus cervicalis, der während der weiteren Entwicklung verschwindet.

Schlundfurchen und -taschen

Abb. 1.8 Links: 4. bis 5. Woche. Rechts: Kurze Zeit später. Im rechten Bild sind die Strukturen eingetragen, die aus dem Gewebe der Schlundtaschen hervorgehen.

(Quelle: Brand-Saberi, Ulfig, Kurzlehrbuch Embryologie, Thieme, 2023)

Blick in die Klinik

Persistiert der Sinus cervicalis, d.h. wenn die Schlundfurchen 2 bis 4 sich nicht vollständig verschließen, entsteht eine laterale Halszyste. Bleibt auch eine Verbindung zur äußeren Oberfläche, so entsteht eine Halszyste mit einem Fistelgang (Verbindungsröhre), dessen Öffnung vor dem M. sternocleidomastoideus liegt (meist auf Höhe des Kehlkopfes).

1.3.4 Aortenbögen (Schlundbogenarterien)

1.3.4.1 Entstehung der Schlundbogenarterien

Die Begriffe Schlundbogenarterie, Kiemenbogenarterie, Pharyngealbogenarterie oder Aortenbogen werden synonym verwendet.

Bei der Entwicklung der ▶ Schlundbögen erhält jeder Bogen eine eigene Arterie. Die Aortenbögen entspringen dabei aus der Aortenwurzel, die sich in die beiden ventralen Aorten aufzweigt. Sie münden dorsal beidseits in die paarige Aorta dorsalis. Weiter kaudal verschmelzen die paarigen Aorten zur absteigenden Aorta.

Aortenbögen

Abb. 1.9 5. Entwicklungswoche.

Es werden beidseits 6 Aortenbögen angelegt, die jedoch nie gleichzeitig vorhanden sind. Das heißt, dass zu dem Zeitpunkt, an dem das 6. Aortenbogenpaar angelegt wird, sich das 1. und 2. Paar schon zurückgebildet haben.

1.3.4.2 Derivate der Schlundbogenarterien

Aus den Aortenbögen gehen folgende Strukturen hervor:

1. Aortenbogen: verschwindet größtenteils; nur kleine Abschnitte beteiligen sich an der Bildung der A. maxillaris und der A. carotis externa.

2. Aortenbogen: bildet sich größtenteils zurück; nur aus dem dorsalen Abschnitt entstehen die A. stapedia und die A. hyoidea.

3. Aortenbogen: bildet mit seinem distalen Abschnitt die A. carotis interna und mit dem proximalen die A. carotis communis

4. Aortenbogen: bildet links den definitiven Aortenbogen, rechts den proximalen Abschnitt der A. subclavia dextra

5. Aortenbogen: wird (analog zum 5. Schlundbogen) häufig nicht angelegt und hat keine Derivate

6. Aortenbogen: bildet links den Ductus arteriosus (Botalli) sowie den proximalen Teil des Truncus pulmonalis und rechts den proximalen Teil der A. pulmonalis dextra.

IMPP-Fakten

!! Der 1. Schlundbogen bringt die Kaumuskeln sowie die kleinen Gehörknöchelchen Hammer (Malleus) und Amboss (Incus) hervor.

! Der 2. Schlundbogen bringt die mimischen Muskeln hervor.

! Der N. facialis wird dem 2. Schlundbogen zugeordnet.

! Aus der Knorpelspange des 2. Schlundbogens (Reichert-Knorpel) gehen u.a. Teile des Os hyoideum hervor.

! Der Stapes geht aus dem 2. Schlundbogen hervor.

! Weitere Teile des Os hyoideum stammen aus dem 3. Schlundbogen.

!! Der N. glossopharyngeus ist der zugehörige Nerv des 3. Schlundbogens.

! Der 6. Schlundbogen bringt die innere Kehlkopfmuskulatur hervor.

! Die 1. Schlundtasche bildet u.a. die Tuba auditiva.

!! Aus der dorsalen Knospe der 3. und 4. Schlundtasche geht die Anlage des Epithelkörperchens (Glandula parathyroidea) hervor.

!! Wenn die Schlundfurchen 2 bis 4 sich nicht vollständig verschließen, also der Sinus cervicalis persistiert, entsteht eine laterale Halszyste.

!! Die A. carotis interna entwickelt sich aus dem 3. Aortenbogen.

!! Der Ductus arteriosus (Botalli) entstammt dem 6. Aortenbogen.

1.4 Entwicklung des Halses

1.4.1 Entwicklung der Halsmuskulatur

Die infrahyalen Muskeln des Halses entsprechen der Fortsetzung der vorderen Längsmuskelplatte der Rumpfwand.

Der M. sternocleidomastoideus stammt wie der M. trapezius größtenteils aus dem Seitenplattenmesoderm. Ihre gemeinsame Innervation ist der N. accessorius (XI. Hirnnerv).

1.4.2 Entwicklung des Kehlkopfs

Der Kehlkopf entwickelt sich aus:

dem Endoderm des kranialen Abschnitts des Laryngotrachealschlauches

dem Mesenchym des 4. und 6. Schlundbogens ( ▶ Abb. 1.7).

1.4.3 Schilddrüse und Nebenschilddrüse

Schilddrüse. Die Schilddrüsenanlage entsteht um den 24. Tag aus Epithelgewebe des Schlunddarms. Der Anlageort entspricht dem späteren Foramen caecum (am Sulcus terminalis) und befindet sich damit zwischen Material, das später zur Zunge wird. Von der Epithelknospe wächst ein Epithelstrang nach unten in das Mesenchym und bildet einen Schlauch, den Ductus thyroglossus. Das solide Ende des Ductus wächst weiter kaudalwärts und bildet zwei seitliche Lappen, die über ein schmales Querstück (Isthmus) verbunden bleiben. Die C-Zellen wachsen aus dem Ultimobranchialkörper der 4. Schlundtasche ein.

Der Ductus thyroglossus kann vom Isthmus bis zum Zungenbein reichen. Er bildet sich normalerweise zurück. Bleibt er bestehen, können mediane Halszysten entstehen. Der untere Anteil des Ductus kann als Lobus pyramidalis erhalten bleiben.

Nebenschilddrüse (Epithelkörperchen).Die unteren Epithelkörperchen leiten sich von der 3. Schlundtasche, die oberen von der 4. Schlundtasche ab.

Blick in die Klinik

Mediane Halszysten sind Überreste des Ductus thyroglossus. Sie liegen in der Mittellinie meist zwischen dem Zungenbein und dem Kehlkopf. Ein Fistelgang, welcher in der Mundhöhle endet, kann jedoch auch bis zum Foramen caecum ziehen.

IMPP-Fakten

! Der Hauptteil der Schilddrüse stammt von Epithel zwischen den Zungenanlagen ab.

! Eine Halszyste entsteht aus Überresten des Ductus thyroglossus.