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Mit dem über tausend Meter hohem Brocken ist der Harz seit Millionen von Jahren das höchste Gebirge Norddeutschlands. Und doch gibt es im Harz Veränderung: Immerhin gilt er als das geologisch vielfältigste deutsche Mittelgebirge. Perfekt für so manche Entdeckung! Folgen Sie den Touren dieses Wanderführers zu Harzrandbergen und Trabanten des Brockens, zu talnahen Granitklippen, über Felsblöcke und gefallene Bäume – stets bereit, Neues zu sehen.
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Seitenzahl: 129
Der Adelheidfels steht im Bodetal direkt gegenüber der Jugendherberge Waldkater (Tour 11).
Richard Goedeke
31 außergewöhnliche Wanderungenabseits des Trubels
Exklusiv für Sie als Leser:
MIT GPS-DATEN ZUM DOWNLOAD
unter: gps.bruckmann.de
Am Waldwandel-Stieg bei Torfhaus (Tour 11)
An den Goetheklippen (Tour 14)
Die Goetheklippen und ihre Halden vom Goetheplatz. Von hier führt nach links der Pfad hinauf (Tour 14).
Vorwort
Willkommen im Harz
Bruckmann-Tourenfinder
Piktogramme & Anforderungen
Den Harz zu Fuß erleben
DIE TOUREN
Nordharz
1Stille Waldtäler zu lichten Höhen
Von Hahausen am Steimker Bach zum Lindtalskopf
2Wege im sich wandelnden Wald
Von Wolfshagen um den Sommerberg
3Stramme Runde über markante Harzrandberge
Vom Bollrich über den Giengelsberg und Brautstein
4Vom Tourismus-Highlight zu aktuell weiten Ausblicken
Von Romkerhalle zum ruhigen Eichenberg und Kahberg
5Zum Rand des populären Felsentals
Vom Goldberg-Café zur Käste und über den Röhrtanz
6In einem bedrohten Harztal zum Wildkatzengehege
Von Bad Harzburg zur Marienteichbaude
7Nahe der früheren deutsch-deutschen Grenze
Von der Harzrandsiedlung Eckertal zu den Rabenklippen
8Von Bergbaurelikten zur felsigen Kuppe
Von Altenau zum Bruchberg
9Urige Wege in der Ostflanke des sumpfigen Berges
Vom Torfhaus zum Magdeburger Weg und zum Märchenweg
10Ruhige Runde im Bannkreis des großen Berges
Vom Torfhaus zum Nordhang des Brockens
11Über das Bodemoor zum höchsten Gipfel des Nordens
Vom Oderbrück zum Brocken
12Zwei der höchsten Harzgipfel auf einen Streich
Von Königskrug über Achtermann und Wurmberg
13Wo schon Goethe über Gesteine spekulierte
Rund um den Rehberg-Gipfel
14Harzrandberg mit aktueller Rundsicht
Von Ilsenburg über den Halberstädter Berg
15Altehrwürdiger Wanderweg zu Trabanten des Brockens
Von Ilsenburg bis zu den Zeterklippen
16Vom Holtemmetal zu alten Bäumen und vielen Steinen
Von der Steinernen Renne zu Dachsstein und Birkenkopf
17Felsburgen hinter bizarren Baumskeletten
Von Steinerne Renne zu den Höhen des Renneckenbergs
18Vom Bergbau-Lehrpfad zu Bächen und Felsen
Vom Thumkuhlental zum Ottofels und zum Hippelhangweg
19Herbschöner Wildnisstieg mit viel Natur pur
Von Drei Annen Hohne über den ganzen Hohnekamm
20Vom Kurort-Bahnhof zu einsamen Felsgestalten
Von Schierke zu Brockenkindern und Zeterklippe
21Waldkuppen im Wandel und gestautes Wasser
Vom Zillierbach zum Kaiserturm und zur Zillierbachsperre
Ostharz
22Krasser Waldwandel im oberen Teil des Bodetals
Von Königshütte nach Susenburg und zurück
23Durch das Felsenreich des Bodetals
Von Thale zu Hexentanzplatz und Rosstrappe
24Vom romanischen Stift zur Kuppe des Rambergs
Von Gernrode zur Viktorshöhe
25Zu Winkeln und Kanzeln über dem Selketal
Von Mägdesprung entlang der Talhänge über der Selke
26Zur Ruine der Burg Anhalt
Von Harzgerode zur Selkemühle und über Burg Anhalt
27Auf der Trasse einer mittelalterlichen Fernstraße
Vom Gasthaus zum Falken zur Hohen Warte
28Im Quellgebiet der Selke zu Relikten früherer Zeiten
Vom Haltepunkt Albrechtshaus zum Kanonenplatz
Südlicher und westlicher Harz
29Zu ramponierten Wundern des Gipskarstes
Von Tettenborn zum Römerstein und zu den Kranichteichen
30Zu den Kuppen von zwei Vulkankegeln der Permzeit
Von Herzberg über den Großen Knollen und den Eichelnkopf
31Im Tal früher Eisenindustrie und auf der Hochfläche
Von Lerbach zum Heidelbeerkopf und zurück
PS: Bei Wind und Wetter
Register
Impressum
Bärenklippe (Tour 20)
Auf dem Staufenküppl: Reste eines Riffes des Zechsteinmeeres auf einem überfluteten Vulkan (Tour 31)
Leicht
28Vom Haltepunkt Albrechtshaus zum Kanonenplatz
Mittel
1Von Hahausen entlang dem Steimker Bach zum Lindtalskopf
2Von Wolfshagen um den Sommerberg
3Vom Bollrich über den Giengelsberg und Brautstein
4Von Romkerhalle zum ruhigen Eichenberg und Kahberg
5Vom Goldberg-Café zur Käste und über den Röhrtanz
6Von Bad Harzburg zur Marienteichbaude
7Von der Harzrandsiedlung Eckertal zu den Rabenklippen
8Von Altenau zum Bruchberg
10Vom Torfhaus zum Nordhang des Brockens
11Vom Oderbrück zum Brocken
12Von Königskrug über Achtermann und Wurmberg
13Rund um den Rehberg-Gipfel
14Von Ilsenburg über den Halberstädter Berg
16Von der Steinernen Renne zu Dachsstein und Birkenkopf
17Von Steinerne Renne zu den Höhen des Renneckenbergs
18Vom Thumkuhlental zum Ottofels und zum Hippelhangweg
20Von Schierke zu Brockenkindern und Zeterklippe
21Vom Zillierbach zum Kaiserturm und zur Zillierbachsperre
22Von Königshütte nach Susenburg und zurück
24Von Gernrode zur Viktorshöhe
25Von Mägdesprung entlang der Talhänge über der Selke
26Von Harzgerode zur Selkemühle und über Burg Anhalt
27Vom Gasthaus zum Falken zur Hohen Warte
29Von Tettenborn zum Römerstein und zu den Kranichteichen
30Von Herzberg über den Großen Knollen und den Eichelnkopf
31Von Lerbach zum Heidelbeerkopf und zurück
Mittel bis schwer
9Vom Torfhaus zum Magdeburger Weg und zum Märchenweg
Schwer
15Von Ilsenburg bis zu den Zeterklippen
19Von Drei Annen Hohne über den ganzen Hohnekamm
23Von Thale zu Hexentanzplatz und Rosstrappe
leicht
mittel
schwer
Gehzeit
Höhenunterschied
Weglänge
Wandertour mit Laufrichtung
Tourenvariante
Ausgangs-/Endpunkt der Tour
Wegpunkt
Bahnlinie mit Bahnhof
S-Bahn
Tunnel
Seilbahn, Gondelbahn
Bushaltestelle
Parkmöglichkeit
Hafen
Autofähre
Personenfähre
Flugplatz
Kirche
Kloster
Burg/Schloss
Ruine
Wegkreuz
Denkmal
Turm
Leuchtturm
Windpark
Windmühle
Mühle
Hotel, Gasthof, Restaurant Jausenstation
Schutzhütte, Berggasthof (Sommer/Winter)
Schutzhütte, Berggasthof (Sommer)
Unterstand
Grillplatz
Jugendherberge
Campingplatz
Information
Museum
Bademöglichkeit
Bootsverleih
Sehenswürdigkeit
Ausgrabung
Kinderspielplatz
schöne Aussicht
Aussichtsturm
Wasserfall
Randhinweispfeil
Maßstabsleiste
Brocken vom Abstieg vom Armeleuteberg (Tour 22)
DAS GROSSE MITTELGEBIRGE IM NORDEN DEUTSCHLANDS ist ein großartiges Wandergebiet. Mit einem über Hunderte von Kilometern beherrschenden höchsten Gipfel. Je nach der Lage im kühleren und feuchteren zentralen Bergland oder auf den weiten Hochflächen oder in den markanten Tälern oder am Fuß des Gebirges gibt es hier eine reiche Auswahl von sehr unterschiedlichen Wandermöglichkeiten. Die lassen uns das Harzgebirge sehr vielfältig erleben. Denn das geologische Inventar, Verwitterung und Abtragung, die natürliche Pflanzen- und Tierwelt und die Spuren und Relikte menschlichen Handelns wie Forstwirtschaft, Bergbau, Wasserbau und Verkehr sowie die verschiedenen Wirtschaftsweisen der Jahrhunderte prägen jede Wanderung in jeweils anderer Mischung.
In einer seit Jahrtausenden besiedelten Landschaft können wir natürlich nicht erwarten, hier etwas zu erleben, was nicht auch schon andere vor uns gesehen und erlebt haben. Aber das macht nichts. Es ist Entdecken für uns selbst. Beim Wandern begegnen wir immer wieder Neuem oder auch lieb Gewordenem in neuer Weise. Analog und mit allen Sinnen. Im uns eigentlich angepassten Tempo des Fußgängers. Auch verbunden mit der belebenden Anstrengung des Steigens oder Dahingehens. Und wenn ich dieses Gebirge nun schon seit vielen Jahren durchstreife, so finde auch ich dort immer noch neue Winkel und Erfahrungen oder bin von vertrauten oder auch frisch veränderten Orten durch diesmal andere Stimmungen neu verzaubert.
So lade ich mit diesem Buch jetzt neu ein. Meine Wanderführer Harz sind jeweils mit einem besonderen Blickwinkel geschrieben. Für Langschläfer (markant harztypisch, kurze Routen), Vergessene Pfade (ruhige), für Senioren (kurz, hindernisarm, steigungsarm), Geheimnisvolle Pfade (mit besonderem Erlebniswert) und Historische Pfade (zu Orten mit Geschichte). Nun für Entdecker (eher abseits der üblichen Wege). Sie alle richten sich an Leute, die hier schon lange wohnen und ihre Heimat näher kennenlernen wollen. Aber natürlich auch an solche, die hier neu hergekommen sind und mit diesem Land als neuer Heimat vertraut werden wollen.
Ich beschreibe die Wanderungen nach bestem Wissen. Auch bemühe ich mich, fehlerfrei zu arbeiten, schaffe es aber natürlich nicht perfekt. Außerdem verändert sich die Landschaft manchmal rasch. Ein gefallener Baum kann sperren oder ein Wegeschild fehlen. Das verlangt unterwegs auch mal Improvisation. Und Nutzung der Karten. Und manchmal Änderungen der Routen oder ihrer Beschreibung. Deshalb bin ich für Tipps und Hinweise dankbar. Auf jeden Fall wünsche ich allen Benutzerinnen und Benutzern bei ihren persönlichen Entdeckungen gutes Erleben und viel Freude unterwegs!
Im Frühjahr 2022
Richard Goedeke
Der Harz, das nördlichste Mittelgebirge Deutschlands, bietet vielfältige Naturerlebnisse: Die großartigen Panoramen, schroffen Klippen, sanften Hügel und hübschen Täler sind einzigartig!
Wandern im Harz
Der Harz zeigt sehr unterschiedliche Landschaften. Im frühen Frühling finden wir in der Höhe noch Schnee und Eis und glitzernden Reif. Im Herbst färben sich die Laubbäume bunt. Bei trübem Wetter müssen wir ohne Aussicht auskommen. Aber Im Sommer bei Sonnenschein ist die Stimmung heiterer und Wandernde haben einen herrlichen Blick auf Berge nebenan und ins weite Vorland. Unterwegs helfen ausgebaute Wege und schmalere Pfade und Einkehrmöglichkeiten hier und da.
Waldgebirge
Der 1141 m hohe Brocken und seine Nachbarberge und die Hochfläche sind kühleres und feuchtes Mittelgebirge.
10 %
Der Nationalpark reicht über 10 % der Fläche des Harzes vom Südrand über die höchsten Berge zum nördlichen Vorland. Hier gilt hoher Schutz der natürlichen Vorgänge. Diese wirken sich aus auf die Rückkehr artenreicher Laubwälder sowie in der Höhe auf die Entwicklung von Mooren und Nadelwald.
Bergbaurelikte
Der Harz wurde über Jahrtausende auf Erze erkundet und durchwühlt. Schmelzhütten verheizten zur Gewinnung edler Metalle den Wald. Doch Erzlager sind endlich …
Walpurgisnacht
In der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai sind die Hexen los, ganz besonders auf dem Brockengipfel und auf dem Hexentanzplatz bei Thale.
Fangfrisch!
Auch Fischliebhaber kommen im Harz voll auf ihre Kosten: Fangfrische Forellen sowie Räucherforellen kann man sich zum Beispiel am Wendefurther Stausee schmecken lassen.
Holz und Steine
Bauen braucht beides – Holz wächst nach, Stein gibt es reichlich. Nach dem Raubbau der Bergleute gelang die Wiederbewaldung eindrucksvoll, jedoch war sie zu sehr auf rasche Erträge ausgerichtet. Dies stellt uns heute nun vor neue Aufgaben.
Wasserwirtschaft
Die »Oberharzer Wasserwirtschaft« ist UNESCO Weltkulturerbe. 107 Teiche, 310 km Gräben und 31 km Wasserläufe stellten die benötigte Wasserenergie für die Harzer Bergwerke und Schmelzen zur Verfügung. Heute werden die denkmalgeschützten Anlagen teils immer noch zur Wassergewinnung genutzt.
Erholungsraum Harz
Der Harz ist als herausgehobenes Paket unterschiedlicher alter Gesteine in seiner flacheren und fruchtbaren Umgebung ein herberes Gebirge. Gelungene und misslungene Nutzungen prägen im Harz zusätzlich die heutige Landschaft, was sie besonders vielfältig und interessant macht: nicht nur für Wanderer, sondern ebenso für alle, die dieses Gebirge per Rad, Kanu, Ski oder kletternd genauer erkunden möchten.
Blick in den wildesten Teil des Bodetals, zum Tempel und zur Teufelskanzel (Tour 24)
INFO
PIKTOGRAMME ERLEICHTERN DEN ÜBERBLICK
Gehzeit
Länge
Höhenunterschied
Einkehr
kintergeeignet
Sehenswürdigkeit
wintergeeignet
viel Sonne
schattiger Weg
Seilbahn
Schwimmen
ÖPNV
ANFORDERUNGEN
Die schwierigste Passage ist maßgebend für die Einstufung der jeweiligen Tour, auch wenn nur einzelne Komponenten aus den Angaben der Einstufungen zutreffen.
LEICHT
Technisch einfache Wanderung auf guten Wegen und Pfaden ohne starke Steigungen, die aber ggf. auch einmal ohne Markierung sein können. Ausgesetzte oder schwierige Stellen sind hier nicht vorzufinden.
MITTEL
Mittelschwere Wanderung auf Pfaden und Wegen, die aufgrund von Länge und Höhenunterschieden eine gewisse Kondition, Ausdauer und einen guten Orientierungssinn erfordert. Diese Wege können teilweise unmarkiert sein.
SCHWER
Anspruchsvolle Wanderung auf teilweise steilen oder sehr langen Wegen mit hohen Anforderungen an die Kondition. Ein gutes Orientierungsvermögen ist unbedingt geboten.
Geologisch und botanisch und kulturgeschichtlich vielfältig ist dieses Gebirge. Und es bietet für alle, die es besuchen, Ziele und Wege jeder gewünschten Länge, zu jeder Jahreszeit.
Unterwegs von Harzgerode ins Selketal zum IV. Hammer (Tour 27)
Vom norddeutschen Tiefland aus gesehen ist der Harz das erste Gebirge. Seine Gesteine wurden im Erdaltertum in der variskischen Gebirgsbildung gefaltet und weithin von Vulkanismus und aufsteigendem Magma geprägt. Das Letztere erkaltete unter Deckschichten zu grobkristallinen Tiefengesteinen, meist zu Granit. Dieses Gebirge wurde in den nachfolgenden Erdzeitaltern weitgehend abgetragen. Über einer flach gewellten Rumpffläche blieben schließlich nach vielen Jahrmillionen nur das zentrale Bergland um den Brocken und seine umgebenden Berge wie Wurmberg, Achtermann, Rehberg und Hohne stehen.
Erst zum Ende des Erdmittelalters wurde bei der Kollision der afrikanischen und der fennoskandischen Platte neben der Hebung der Alpen und dem Aufreißen der großen Grabenbrüche von Rhône, Rhein und Leine ein Block des alten Gebirges nochmals aus seiner Umgebung herausgehoben. Erst so erhielt der Harz seine heutige Gestalt.
Über der etwas schief gestellten Hochfläche erhebt sich das alte kristalline Bergland mit abgerundeten Gipfeln bis über 1000 Meter Höhe – ein echtes Mittelgebirge mit kühlerem und feuchterem Klima. Die Ränder des Harzes zeigen steile Hänge, ebenso wie die nach der Hebung des Gebirges in alle Richtungen tief eingeschnittenen Täler. Die natürliche Vegetation war nach den Kaltzeiten im Tiefland und in den niederen Lagen Laubmischwald. Der reichte zeitweilig in Warmphasen bis zu den Gipfeln. Später dominierte in den höheren Lagen die Fichte.
In diese nacheiszeitliche Naturlandschaft griffen Menschen erst vor einigen Tausend Jahren spürbar ein. Zuerst kam die Rodung der Wälder im Tiefland an für Ackerbau geeigneten Stellen. Später begann an den im Harz zugänglichen alten Gesteinsschichten ein anfangs geringfügiger, dann in geeigneteren Gebieten intensiverer Erzbergbau mit Verhüttung und Metallverarbeitung. Dieser Bergbau war mit Weidewirtschaft im Wald und auf dafür geschaffenen Wiesen verbunden. Der Bergbau brauchte Holz für Holzkohle und Anlagenbau und auch die Waldweide dezimierte im Harz die natürlichen Wälder. Erst vor 300 Jahren wurde damit begonnen, durch planmäßige Forstwirtschaft neue Wälder zu schaffen. Darum sind die Wälder im Harz nach Baumarten und Struktur weithin forstlich geprägt – was die Erosion stoppte und für Wasserwirtschaft und Klima sowie für den Naturhaushalt insgesamt eine große Bereicherung ist, wenn es auch mit verinnerlichter Geometrie und dem Bau immer größerer Forststraßen nicht ganz so romantische Ergebnisse brachte.
Aber die Romantiker und damit die Wanderer und der Tourismus kamen eben erst später – und ohne gewichtige ökonomische Interessen dahinter. Immerhin wird ein großer Teil des Gebirges seit 1990 als Nationalpark besonders geschützt mit dem Ziel, zumindest dort die natürlichen Zustände und Lebensgemeinschaften zu stärken (www.nationalpark-harz.de). Ebenso wie die Forstbehörden zunehmend ökologisch und sozial lernfähig und lernbereit sind.
Bei genauem Hinsehen gibt es verschiedene Sorten von Wandererlebnis Harz: etwa den kühleren Hochharz mit nach wie vor vorherrschendem Nadelwald, höherer Niederschlagsmenge und Nebelhäufigkeit sowie entsprechend höherem Bedarf an Wettertoleranz im Allgemeinen und an warmer und mehr oder weniger wasserdichter Kleidung und entsprechendem Schuhwerk. Mit dem Reiz großzügiger Wanderstrecken und weiter Ausblicke verbindet sich in einem überdurchschnittlich großen Teil des Jahres auch die Begegnung mit Schnee und Eis.
Brockenkinder auf der höchsten Kuppe des Renneckenbergs (Tour 21)
Ein anderes Landschaftselement sind die nur sanft gewellten Weiten der Harzhochfläche. Im Westen liegt sie bei 600 Metern über Meereshöhe und ist dort nur mit Wald oder auch mal mit Wiese bedeckt. Im Osten erstreckt sie sich eher um 400 Meter über Meereshöhe und zeigt dort teilweise auch Ackerflächen. Das bedeutet beim Wandern Abwechslung – und nur geringe Höhendifferenzen.