Epistola ad Herimannum Mettensem episcopum - Kerstin Engelmann - E-Book

Epistola ad Herimannum Mettensem episcopum E-Book

Kerstin Engelmann

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 2,0, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (Institut für Geschichte), Veranstaltung: Kaiser und Papst im Konflikt: Der sogenannte Investiturstreit, Sprache: Deutsch, Abstract: Streitschriften des Investiturstreits, Libelli de Lite, werden in der modernen Forschung häufig als mittelalterliche Propaganda dargestellt. In Streitschriften wird zunächst zu einer Kontroversfrage Stellung genommen und dann mittels rhetorischer Mittel Propaganda für die zu unterstützende Partei gemacht. Streitschriften entstanden aus bestimmten Motiven zeitgeschichtlicher Ereignisse heraus und haben sich daher nicht schrittweise entwickelt. Das bedeutet, dass in Streitschriften eine politische Stellungnahme sowie Ziele und Argumentationsweisen der Zeit bezeugt werden können. Die Argumente stützen sich, laut Suchan, häufig auf „Sentenzen kirchlicher Autoritäten, der Heiligen Schrift, der Kirchenväter und der Kanones“, wobei den Fürsprechern Gregors VII. oft vorgeworfen wird, dass sie die religiösen Argumente als Vorwand und zu ihrem besonderen Vorteil nutzten. Oft werden diese auch „durch historische Exempla angereichert“ und „zum Teil auch direkt auf zeitgenössische Ereignisse oder den konkreten Schreibanlass [...] bezogen“. Die Streitschriftenliteratur des Investiturstreits teilt sich in zwei Parteiungen. In dieser Arbeit sollen für die Anhänger der jeweiligen Partei die Begriffe Gregorianer und Antigregorianer verwendet werden, die zwar die jeweiligen Gruppen nicht umfassend charakterisieren können, aber stark vereinfacht die unterschiedlichen Meinungen darstellen soll. In Anlehnung an die Forschung sollen diese Begriffe daher auch in dieser Arbeit Verwendung finden. Bereits Carl Mirbt beschreibt dies in seinem Werk, welches auch heute noch für die Streitschriftenliteratur des Investiturstreits maßgeblich ist. Obwohl sein Werk zuerst 1894 publiziert wurde, wird Mirbt von der modernen Forschung häufig zitiert und soll in dieser Arbeit ebenfalls Berücksichtigung finden. Gebhards Werk „Epistola ad Herimannum Mettensem episcopum“ gehört zu den Streitschriften, welche die gregorianische Seite unterstützen.

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Veröffentlichungsjahr: 2009

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Inhaltsverzeichnis
III. Epistola ad Herimannum Mettensem episcopum
IV. Fazit
VI. Quellenverzeichnis
VII. Hilfsmittel
VIII. Abkürzungsverzeichnis

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I. Einleitung

Streitschriften des Investiturstreits, Libelli de Lite, werden in der modernen Forschung häufig als mittelalterliche Propaganda dargestellt. In Streitschriften wird zunächst zu einer Kontroversfrage Stellung genommen und dann mittels rhetorischer Mittel Propaganda für die zu unterstützende Partei gemacht. Streitschriften entstanden aus bestimmten Motiven zeitgeschichtlicher Ereignisse heraus und haben sich daher nicht schrittweise entwickelt. Das bedeutet, dass in Streitschriften eine politische Stellungnahme sowie Ziele und Argumentationsweisen der Zeit bezeugt werden können.1Die Argumente stützen sich, laut Suchan, häufig auf „Sentenzen kirchlicher Autoritäten, der Heiligen Schrift, der Kirchenväter und der Kanones“, wobei den Fürsprechern Gregors VII. oft vorgeworfen wird, dass sie die religiösen Argumente als Vorwand und zu ihrem besonderen Vorteil nutzten. Oft werden diese auch „durch historische Exempla angereichert“ und „zum Teil auch direkt auf zeitgenössische Ereignisse oder den konkreten Schreibanlass [...] bezogen“.2Die Streitschriftenliteratur des Investiturstreits teilt sich in zwei Parteiungen. In dieser Arbeit sollen für die Anhänger der jeweiligen Partei die Begriffe Gregorianer und Antigregorianer verwendet werden, die zwar die jeweiligen Gruppen nicht umfassend charakterisieren können, aber stark vereinfacht die unterschiedlichen Meinungen darstellen soll. In Anlehnung an die Forschung sollen diese Begriffe daher auch in dieser Arbeit Verwendung finden.3Bereits Carl Mirbt beschreibt dies in seinem Werk, welches auch heute noch für die Streitschriftenliteratur des Investiturstreits maßgeblich ist. Obwohl sein Werk zuerst 1894 publiziert wurde, wird Mirbt von der modernen Forschung häufig zitiert und soll in dieser Arbeit ebenfalls Berücksichtigung finden.

Gebhards Werk „Epistola ad Herimannum Mettensem episcoum“ gehört zu den Streitschriften, welche die gregorianische Seite unterstützen. Gebhard schreibt daher zur Unterstützung des Papstes Gregor VII. und gegen Heinrich IV. und dessen Anhänger. Die Schrift Gebhards ist in sechs Handschriften überliefert, welche in zwei Handschriftengruppen eingeteilt sind.4Die Tatsache, dass eine einigermaßen große Anzahl von Handschriften überliefert ist, zeigt, dass dem Werk eine relativ große Bedeutung beigemessen wurde. Denn eine gute Überlieferungslage beweist, dass die Schrift verhältnismäßig verbreitet gewesen

1Vgl. Suchan, Monika: Königsherrschaft im Streit. Konfliktaustragung in der Regierungszeit Heinrichs IV. Zwischen Gewalt, Gespräch und Schriftlichkeit. Stuttgart 1997, S. 253f.

2Suchan, S. 255.

3Vgl. Mirbt, Carl: Die Publizistik im Zeitalter Gregors VII. Leipzig 1965, S. 92.

4Vgl. Schmale-Ott, Irene: Gebhard von Salzburg. Einleitung. In: Quellen zum Investiturstreit. Zweiter Teil. Schriften über den Streit zwischen Regnum und Sacerdotium.(= Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters. Freiherr vom Stein- Gedächtnisausgabe; Bd. 12b) Darmstadt 1984, S. 17.