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Fachbuch aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Romanistik - Hispanistik, Note: 2,0, Universität Osnabrück, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Hauptfigur des Romans "Los lanzallamas", Remo Erdosain, beschreibt in einem Kapitel, dass er eine Sünde begangen habe, die nicht benannt werden kann. Auch wird er gleich zu Beginn des Romans von dem Zuhälter Haffner zur Rede gestellt ein überaus schreckliches Verbrechen begangen zu haben. Der Roman selbst gibt keine weiteren Hinweise zu dieser von Erdosain begangenen Sünde, jedoch einige Indizien zu seinem Verständnis von Sünde und wie er mit ihr umgeht. Um dies aufzuschlüsseln wird im ersten Teil dieser Arbeit geklärt, was unter Sünde überhaupt zu verstehen ist. Dabei wird erst einmal der spanische Begriff pecado nä-her definiert. Anschließend soll der Begriff Sünde aus der theologischen Sicht erläutert werden, sowie religionsphilosophischer und aus der Perspektive der christlichen Ethik. Daran schließt sich die Untersuchung entsprechender Textstellen aus dem Roman Los lanzallamas an, aufgeschlüsselt nach den Kategorien Demütigung, Sünde und Gleichstellung mit Gott, worauf ein abschließendes Resümee folgt.
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Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Was ist Sünde?
2.1 Bedeutung des Begriffs pecado
2.2 Sünde im theologischen Sinn
2.2.1 Begrifflich
2.2.2 Sündenerkenntnis
2.2.3 Sündenvergebung
2.2.4 Sünde als Form menschlichen Verhaltens
2.2.5 Ausmaß von Sünde
2.3 Sünde aus religionsphilosophischer Sicht
2.4 Sünde aus Sicht christlicher Ethik
3 Erdosains Umgang und Verständnis von Sünde
3.1 Demütigung
3.2 Sünde
3.3 Gleichstellung mit Gott
4 Resümee
Literaturverzeichnis
Die Hauptfigur des Romans Los lanzallamas, Remo Erdosain, beschreibt in einem Kapitel, dass er eine Sünde begangen habe, die nicht benannt werden kann. Auch wird er gleich zu Beginn des Romans von dem Zuhälter Haffner zur Rede gestellt ein überaus schreckliches Verbrechen begangen zu haben. Der Roman selbst gibt keine weiteren Hinweise zu dieser von Erdosain begangenen Sünde, jedoch einige Indizien zu seinem Verständnis von Sünde und wie er mit ihr umgeht.
Um dies aufzuschlüsseln wird im ersten Teil dieser Arbeit geklärt, was unter Sünde überhaupt zu verstehen ist. Dabei wird erst einmal der spanische Begriff pecado näher definiert. Anschließend soll der Begriff Sünde aus der theologischen Sicht erläutert werden, sowie religionsphilosophischer und aus der Perspektive der christlichen Ethik.
Daran schließt sich die Untersuchung entsprechender Textstellen aus dem Roman Los lanzallamas an, aufgeschlüsselt nach den Kategorien Demütigung, Sünde und Gleichstellung mit Gott, worauf ein abschließendes Resümee folgt.
In diesem ersten Teil soll erläutert werden, wie Sünde überhaupt zu verstehen ist. Dies soll dann als Grundlage für die Untersuchung von Erdosains Verständnis und Umgang mit der Sünde dienen.
Der spanische Begriff pecado ist vom lateinischen Begriff peccātum abzuleiten, der so viel wie Vergehen, Sünde, Irrtum, Versehen oder auch Fehler bedeutet. Dies beinhaltet sowohl eine sittliche Verfehlung als auch einen bloßen Fehler oder einen Irrtum.
Seit dem 8. Jahrhundert beschreibt der Begriff „rel[igiöse] bzw. kirchl[iche] Verfehlungen“[1], daher ist von einer eher theologischen Bedeutung auszugehen. Somit ist der Begriff pecado aus katholischer Sicht auch als Verstoß gegen ein religiöses Gebot zu verstehen[2], dies aber nicht nur in Form eines aktiven Verstoßes, sondern auch im Fall einer Unterlassung[3].
Unter pecado ist laut des Gran diccionario de la lengua española auch eine bloße Schuld zu verstehen, genauso wie die übertriebene Beschreibung von Fehlern und Übertretungen sowie von Verschwendung bzw. Vergeudung oder ähnliches. Außerdem wird es im übertragenen Sinn für Teufel und Satan verwendet.[4]
Das Dic. actual beschreibt die Sünde nicht bloß als einen Fehler oder eine begangene Straftat, sondern auch als einen Zustand, in dem sich jemand befindet, der eine Sünde begangen hat. Außerdem werden auch besondere Formen der Sünde definiert, wie z.B. pecado nefando, die Sodomie und pecado solitario, die Masturbation sowie das Leben in Sünde, wodurch ein uneheliches Zusammenleben definiert wird.[5]
Begrifflich gesehen bezeichnet Sünde den Bruch des Verhältnisses zwischen Gott und Mensch von Seiten des Menschen.[6] Somit bezieht sich Sünde also nicht nur auf moralisch falsches Verhalten auf der Welt, sondern zeichnet sich auch durch Unglauben aus.[7] Eine Abwendung von Gott nimmt auf ganzen Menschen Einfluss, so ist gemäß Römer 6,23 die Folge dieser Abwendung der Tod.[8]