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Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2,3, Freie Universität Berlin (Institut für Deutsche und Niederländische Philologie), Veranstaltung: Grundkurs C, Sprache: Deutsch, Abstract: 16105 diz maere ist niht von ritterschaft, noch von minnen, diu mit kraft an zwein gelieben geschiht; ez ist von aventiure niht, noch von der liehten sumerzit: ez ist der welte widerstrit ... 16118 sin lere ist reht und gotlich, sich mac wol wip unde man ane boesern bezzern dran. swem ez niht bezzerunge tuot, dem boesert ez ouch niht den muot. Diese am Ende des Barlaam und Josaphat stehenden Verse 16118-16122 veranlassen laut Schnell den Leser dazu, den Gehalt des Werkes in seiner belehrenden Vorbildlichkeit eventuell einzuschränken und lassen „ganz deutlich die innere Distanz des Dichters zu seinem Werk erkennen“ (Schnell 1968: 113). Dieser Frage nach der Vorbildlichkeit von Josaphats Verhalten, speziell bei seiner konkreten Weltflucht, und deren Bewertung durch Rudolf von Ems versucht diese Hausarbeit nachzugehen. Weiterhin soll der Gegensatz zwischen Herrscherpflichten und dem Streben Josaphats nach dem Eremitendasein aufgezeigt werden. Mit diesen Zielsetzungen möchte ich zunächst einen Blick auf Rudolfs eigene Wertvorstellungen innerhalb des Barlaam und Josaphat werfen. Hierzu eignet sich besonders gut ein Vergleich mit dem Laubacher Barlaam des Bischofs Otto II. von Freising, welcher der selben lateinischen Vorlage folgt. Danach sollen anhand der Königslehre (14785-14860) die Eigenschaften eines idealen Herrschers dargestellt werden. Auf der Grundlage dieser Betrachtungen wird dann die obige Frage eingehend untersucht sowie der benannte Gegensatz aufgezeigt. Die Frage nach der Vorbildlichkeit des Josaphat beinhaltet zwei Aspekte. Hier soll untersucht werden, ob Josaphats Verhalten bei der konkreten Weltflucht gerechtfertigt ist. Ebenso kann man fragen, in wieweit Rudolf den Leser zum Nachahmen des Eremitendaseins anregen wollte. Während die ältere Forschung den Barlaam und Josaphat aufgrund des Endes noch als Contemptus-mundi-Dichtung deutete (Walliczek 1991: 331), haben Rupp (1959), sowie auch von Ertzdorff (1967: 350-352) die These aufgestellt, dass das zentrale Thema des Werkes Josaphats Bewährung in der Welt sei.
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