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Blasen oder Verletzungen auf der Wanderung? Retten Sie sich mit Wildkräutern! Kleeblüten helfen nach einem Insektenstich, Wald-Erdbeeren beruhigen die Haut bei Sonnenbrand, Gänseblümchen lindern den Schmerz nach einer Verstauchung. Viele unserer Allerweltskräuter können Sie ganz einfach dort draußen als Erste Hilfe einsetzen. Coco Burckhardt stellt die 46 besten Pflanzen für den kleinen Notfall unterwegs vor. Die grüne Hilfe ist blitzschnell hergestellt: Alle Pflanzen werden frisch und direkt angewendet, aufwändiges Vorbereiten unnötig. Neu in der aktuellen Auflage: Geniale Life Hacks für Outdoor-Pannen wie ein zerrissener Schnürsenkel oder vergessenes Deo. Ein Must-Have in jedem Rucksack!
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 56
Veröffentlichungsjahr: 2024
Coco Burckhardt
Erste Hilfemit frischenWildpflanzen
Die Naturapotheke für unterwegs
Soforthilfe aus der Natur
Wenn’s außen wehtut
Bei Schrammen, Sonnenbrand und Insektenstichen helfen Ampfer, Gundermann, Spitz-Wegerich, Wald-Erdbeere und Co. blitzschnell. Probieren Sie’s aus.
Mehr Wissen
Schnell gemacht: Breiumschläge
Wenn’s innen schmerzt
Gegen Muskelkater, müde Füße, Verstauchungen und auch bei Bauchweh, Zahnschmerzen, Kopfschmerzen helfen neben Beifuß, Gänseblümchen, Hirtentäschel und Vogelmiere noch viele weitere WIldpflanzen.
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Fit ins Frühjahr
Husten, Schnupfen, Heiserkeit
Wenn der kleine Hunger kommt
Verlaufen, falsche Richtung, keine Busverbindung? Bei knurrendem Magen unterwegs überbrücken Brennnessel, Weißdorn und Wiesen-Labkraut noch so manche Strecke.
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Knabbereien für Kids
Outdoor Life Hacks
Bei Pannen aller Art helfen zum Beispiel Waldrebe, Ahorn, Königskerze und Weide als Schnurersatz, Deo, Klopapier oder Zahnbürste.
Service
Alle Pflanzen und ihre Anwendung im Überblick
Zum Weiterlesen
Gegen alles ist ein Kraut gewachsen – und zwar direkt am Wegesrand. Genau hinschauen lohnt sich in jedem Fall. Denn oft wächst die schnelle Hilfe direkt vor Ihren Füßen.
Draußen unterwegs
Sicher kennen Sie das: Man ist unterwegs bei einer Wanderung oder einem Spaziergang, und schon ist es passiert – man stolpert, zieht sich eine Schramme zu oder verstaucht sich den Knöchel, schneidet sich beim Picknick in den Finger, sitzt zu lange in der Sonne, oder der Wind pfeift, und die Ohren fangen an zu schmerzen.
Eine kleine Apotheke hat man selten dabei, doch beim Blick in die umgebende Natur werden Sie so manche Pflanze finden, die Ihnen mit schneller Hilfe zur Seite steht.
So geht’s
Das Zerreiben der Pflanzen leistet gute Dienste, bei den meisten äußeren Blessuren ist das Zerkauen und Einspeicheln aber besser. Unser Speichel enthält Schleimstoffe, die die Wundheilung fördern, Enzyme, die die Verfügbarkeit der Pflanzeninhaltsstoffe steigern, und das Immunglobulin IgA zur lokalen Abwehr von Erregern. Wenn es Ihnen irgendwie möglich ist, sollten Sie den Pflanzenbrei auch an den zu behandelnden Stellen fixieren. Falls Sie kein Tuch oder ähnliches zur Verfügung haben, kann auch mal ein Blatt aushelfen, vom Ampfer beispielsweise oder vom Wegerich, einer Eiche oder einem anderen Baum.
Sammeln leicht gemacht
Da es hier ausschließlich um schnelle Hilfe und Sofortbehandlung geht, kann man das gerade herrschende Wetter logischerweise vernachlässigen. Auch der in den Porträts angegebene Erntezeitpunkt ist relativ: Wenn Sie die Pflanze brauchen, greifen Sie zu, auch wenn es gerade nicht die beste Zeit ist. Ihre Wirkung mag zwar etwas schwächer sein, aber helfen wird sie trotzdem. Des Weiteren gilt für das Sammeln:
• Nicht in Naturschutzgebieten
• Nicht an viel befahrenen Straßen
• Möglichst nicht auf konventionell bewirtschafteten Wiesen, Ackerrandstreifen oder an Hundegassiwegen
• Auf keinen Fall verwenden, wenn sich Tierkot in der unmittelbaren Nähe befindet
• Am besten auf Brachwiesen, an Bachufern, am Waldrand
• Nicht zu viel von einer Pflanze nehmen, sie soll danach noch weiterleben
• Nur so viel sammeln, wie benötigt wird
• Gesunde Pflanzen sammeln (ohne Mehltau, Läuse etc.)
Das Thema der Sofortbehandlung ohne weitere Verarbeitungsschritte finde ich sehr faszinierend. Es ist so einfach und dabei so wirkungsvoll und erfüllt mich mit einer besonderen Art von Dankbarkeit gegenüber „Floras Kindern“. Mal schauen, ob es Ihnen ähnlich ergeht …
Bei Schrammen, Sonnenbrand und Insektenstichen helfen Ampfer, Gundermann, Spitz-Wegerich, Wald-Erdbeere und Co. blitzschnell.
Darf ich vorstellen?
SO HEISST ER: Stumpfblättriger A., Rumex obtusifolius
SO SIEHT ER AUS: 50 – 100 cm hohe Staude;
Blätter: breit, lanzettlich; Blüte: 3 – 5 mm grün, rötlich
ER BLÜHT VON: Juni – August
HIER WÄCHST ER: Wegränder, Äcker, Wiesen
KANN VERWECHSELT WERDEN MIT: anderen Ampferarten, ungefährlich
Wann was sammeln?
Bereits im Winter kann man die Ampferrosette auf der Wiese entdecken. Die Blätter können Sie bis in den Spätsommer ernten. Danach beginnt er langsam zu welken. Wenn die Blätter welk, von Käfern durchlöchert oder vom Pilz befallen sind, kann man sie natürlich nicht mehr verwenden.
Schnelle Hilfe …
•BEI INSEKTENSTICHEN: Verreiben Sie die Blätter auf den entsprechenden Stellen. Sie werden augenblicklich Linderung erfahren.
•BEI BRENNNESSELVERBRENNUNGEN: Hier verhält es sich genauso wie bei den Insektenstichen: einfach Blätter darauf verreiben.
•KÜHLEND: Bei großer Sommerhitze kühlt so ein Ampferblatt Kopf, Nacken oder andere Körperstellen. Dazu einfach ein Blatt auflegen.
•ALS MINERALBOMBE: Sein junger Trieb, den er aus der Rosette schiebt, ist eine echte Mineralbombe. Um an ihn heranzukommen, den Trieb vorsichtig aus der Rosette ziehen. Er schmeckt etwas bitter und ist leicht schleimig, dabei aber erfrischend und sehr kräftigend.
Da hilft er noch
ALS HEILMITTEL INNERLICH: leicht abführend, regt den Gallefluss an, blutreinigend.
Darf ich vorstellen?
SO HEISST SIE: Gewöhnliche E., Fraxinus excelsior
SO SIEHT SIE AUS: bis zu 40 m hoher Baum; Rinde: grau, glatt, später dunkler und rissig; Blätter: 9 – 15-fach gefiedert, gesägt, langgestielt; Blüte: bräunlich violett in Rispen angeordnet; Samen: flache, elliptische, geflügelte Nüsschen
SIE BLÜHT VON: April–Mai
HIER WÄCHST SIE: Wegränder, Wälder
KANN VERWECHSELT WERDEN MIT: als Jungbaum mit Eberesche, ungefährlich
Wann was sammeln?
Idealerweise verwendet man die Blätter von Ende Mai bis Ende August. Sie können die Erntezeit aber auch gut bis Ende September ausdehnen.
Schnelle Hilfe …
•BEI WUNDEN: Mit den Blättern können Sie frische Wunden behandeln. Traditionell verwendete man die Esche vor allem bei Bisswunden. Zerreiben Sie die Blätter und geben Sie diese auf die Wunde. Falls es Ihnen möglich ist, fixieren Sie die Blätter, z. B. mit einem Tuch oder mit einem weiteren unzerriebenen Eschenblatt und einem Grashalm.
•BEI MÜDEN FÜSSEN: Ein Eschenblatt belebt Ihre Füße, wenn Sie es zwischen Fußsohle und Strumpf legen.
Da hilft sie auch
ALS HEILMITTEL INNERLICH: entwässernd, Nieren- und Gallensteine, milz-, nieren-, leberstärkend.
ALS HEILMITTEL ÄUSSERLICH: Muskelkater, Rheumaschmerzen.
LECKER
Die ganz jungen, noch klebrigen Blätter können Sie im Mai zu Salaten essen, etwas herb, aber erfrischend.
Darf ich vorstellen?
SO HEISST SIE: Rot-F., Picea abies
SO SIEHT SIE AUS: bis zu 60 m hoher Baum; Rinde: rötlich glatt, im Alter graubraun, schuppig; Nadeln: 4-kantig, spitz, glänzend grün (erneuern sich alle 7 Jahre); Blüte: weiblich: rötliche, kleine Kerzen; männlich: rot bis grüne Zapfen
SIE BLÜHT VON: April – Mai
HIER WÄCHST SIE: ursprünglich: Mittelgebirge, Bergwälder (bis 2000 m)
KANN VERWECHSELT WERDEN MIT: Tanne, Douglasie, ungefährlich
Wann was sammeln?
Das Fichtenharz kann zu jeder Zeit gesammelt werden. Für die hier beschriebenen Verwendungen nehmen Sie am besten frisches, d. h. weiches und klebriges Harz.
Schnelle Hilfe …
•BEI SPLITTERN IN DER HAUT: Geben Sie ein Stückchen Harz auf die Stelle und fixieren diese. Fichten haben oft Wunden, die der Baum mit seinem Harz verschließt. Achten Sie beim Ernten des Harzes darauf, die Wunde des Baums nicht erneut zu öffnen, entfernen Sie also nur ein klein wenig und nur ganz oberflächig.
•BEI ENTZÜNDLICHEN WUNDEN: Wenn sich um eine Wunde ein roter Wundrand gebildet hat oder sie leicht eitrig ist, können Sie diese ebenfalls mit Fichtenharz behandeln.
•KRAFTNAHRUNG UNTERWEGS: