Inhaltsverzeichnis
Buch
Autor
Vorwort
Kapitel 1. - Zu Bewusstsein kommen …
… durch Überschreiten des Verstandes
… durch die Intuition
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Buch
»Erkenne dich selbst!«, lautet die große Auforderung aller bedeutenden Lehrmeister wie Laotse, Konfuzius, Buddha, Sokrates oder Jesus an den Menschen. So lange wir uns nicht selbst er ken nen, leben wir wie Schlafwand ler und ha ben nicht die ge ringste Ah nung von unse rem wah ren Poten zial. Zum Po ten zial eines jeden Menschen ge hört, ein Leben in solch ei ner Tiefe zu führen, wie es die großen Lehrmeister der Menschheit vorgelebt haben - jedoch nicht im romantischen Sinne »zurück zur Natur«, sondern sich den An forderungen der modernen technischen Welt stellend.
In diesem Buch stellt sich Kurt Tep perwein den ewig wiederkeh renden Grundfragen des Lebens, die Religion und Philosophie schon immer zu beantworten suchten. Das zent rale The ma ist das Erwachen des Ein zelnen aus der »Ego-Trance« und die Hingabe seines Lebens an höhere Ziele. Das Leben zu meistern beginnt man erst dann, wenn der subjektiv gefärbte Schein der Realität durchschaut und die tie fer liegende Wirk lich keit er kannt wird. Erwachen zum wahren Sein bedeutet daher, die Trance der Selbstvergessenheit zu beenden und in voller Bewusstheit »das Leben zu einem Kunstwerk zu gestalten«. Tepperwein greift in diesem Buch nicht nur auf seine langjährige Erfahrung in Seminaren zurück, sondern zieht auch andere spirituelle Autoren wie Ken Wilber, Deepak Chopra oder Neale Donald Walsch zu Rate. Meditation, Erleuchtung und die Weisheit des Tao spielen dabei eine wichtige Rolle. So ist ein Werk entstanden, das für jeden verständlich und inspirierend ist und eine Orientierung bietet auf dem Weg zu wahrem Glück und Erfüllung.
Autor
Kurt Tepperwein, gebo ren 1932 in Lobenstein, war er folg reicher Unter neh mer, ehe er sich 1973 aus dem Wirtschaftsleben zurückzog. Er wurde Heilpraktiker und Forscher auf dem Gebiet der wahren Ursachen von Krankheit und Leid. Er lehrte als Dozent an verschiedenen internationalen Institutionen, unter anderen an der Friedensuniversität in Berlin. Seit 1997 ist Kurt Tepperwein Dozent an der Internationalen Akademie der Wis senschaften in Va duz. Die von ihm entwickelte Technik des Mental- und Intuitionstrainings ist für viele Menschen unverzichtbarer Bestandteil ihres Lebens.
Von Kurt Tepperwein sind im Goldmann Verlag außerdem erschienen:
Die Geistigen Gesetze (21610), Geistheilung durch sich selbst (11738), Kraftquelle Mentaltraining (12141), Jungbrunnen Entsäuerung (14207), Der Weg zum Millionär (21551), Bewusstseinstraining (21549), Wunder vollbringen durch schöpferische Imagination (21642), Gesund für immer (21703), Von Angst zur Lebensfreude (21734), Verwirklichen (21735), Ge lassenheit (21738), Erfinde dich neu (21752), Die hohe Schule des Lebens (21762), Selbstheilungskräfte aktivieren (21769), Das Buch der Erfolgsgesetze (21789), Die Kraft der positiven Psychologie (21793), Glücks-Gesetze (21814), Das Geldgeheimnis (16380)
Vorwort
Die Menschheit erwacht! Gott sei Dank!
Heute sind es nicht mehr nur einzel ne erleuchtete Wesen, die wie ein Leuchtturm als Wegweiser für ande re Menschen die nen, es ist ein globa les Erwachen, so als ob der Pla net Erde durch den Menschen seiner selbst bewusst würde.
Wir kön nen in der bis he rigen Geschichte zwei große »Epochen des Erwachens« unterscheiden: zunächst das Achsenzeitalter (etwa 500 vor Christus) mit den großen Lebenslehrern Laotse und Konfuzius in Chi na, die Upanischaden und Buddha in Indien, Za rathustra in Persien, den Propheten in Palästina, Sokrates und Platon in Griechenland.
In den drei Hochkulturen der Menschheit löste sich der mythische Geist und das my thische Zeitalter, entstanden Philosophie (Logik) und Wissenschaft (Astronomie und Mathematik), Recht und Ord nung in ge regelten Gesellschaftssystemen. Mit ihnen (oder deren Nachfolgern wie Jesus und Mo hammed) entstanden die großen Welt religionen.
Ein zweites Erwachen kön nen wir mit der Epoche der Aufklärung im 16. - 18. Jahrhundert in Europa verbinden: Kopernikus, Galilei, Descartes, Rousseau, Kant und die vielen anderen Namen, die uns in eine ganz neue Epoche der Mensch heitsgeschichte ge führt haben, die »Moder ne«. Viele dieser führenden Köpfe berichteten in ihren Biographien von »Erleuchtungserlebnissen«, waren ganz andere »erleuchtete Wesen« als die der Achsenzeit. Sie wurden zu Giganten des wissenschaftlichen menschlichen Geistes, und alle verstanden sich als Licht ge genüber der Dun kelheit des Mittelalters.
Wir wissen, dass diese allzu verstandesorientierte und herzlose Moderne die Menschheit vor große globale Probleme gestellt hat (Rousseau erkannte dies schon in der Frühzeit und plädierte in seiner Gesellschaftskritik für ein romantisches Rückbesinnen des Menschen auf seine Naturkräfte und eine neue Religion).
Unsere globalen Probleme sind weitgehend »menschengemacht« und nur von Menschen zu lösen. Aber von Menschen, die sich aus den Prob lemen der Zeit wirk lich er hoben haben, erwacht sind aus der ge sellschaft lichen Hypnose des Medien-Konsums. Ähn lich der Renaissance im Mittelalter gegenüber den »Klassikern« findet heute eine Rückbesinnung statt auf eine authentische Spiritualität, Buddha und Jesus werden wieder gelesen, ihre Lehren praktiziert. Das führt uns zur dritten Welle des Erwachens der Menschheit. Es ist kein Erwachen unter einem religiösen Dogma, sondern der un mittelbaren Erfahrung des EINEN.
Die Menschheit ist reif, erwachsen zu wer den. Das betrift auch das Verhältnis zu Gott oder einem spirituellen Lehrer. Gott ist kei ne strafende Vaterperson mehr, ein spiritueller Lehrer kein unfehlbarer Allwissender. Der Weg des Erwachens ist zu ei nem persön lichen Weg geworden - jenseits der Persönlichkeit: in der Stille der Meditation und Kontemplation, im immer stärkeren Durchlichten der Welt.
Will die Welt ein wirkliches Zuhause der Menschheit werden, dann werden wir gemeinsam den Einweihungsweg hin zu einer geeinigten und erwachten Menschheit gehen.
Möge dieses Buch ein Beitrag auf diesem, Ihrem Weg sein. Ihr Kurt Tepperwein
1.
Zu Bewusstsein kommen …
Die meisten Menschen leben ein Leben, das weit unter dem Niveau des tatsächlich Möglichen liegt. Geben wir uns also hier eine Chance, miteinander zu entdecken, welche wunderbaren Möglichkeiten unser Leben uns bietet - und das in jedem Augenblick.
Dabei kommt es da rauf an, dass schon der erste Schritt stimmt. Es ist wie beim Zuknöpfen: Wenn Sie das erste Knopfloch ver feh len, ist al les nicht zu gebrauchen, was danach kommt. Bei die sem Buch ist es also besonders wichtig, dass wir von Anfang an stimmen.
Dabei soll ten wir nicht versuchen, den zweiten Schritt vor dem ers ten zu tun, sonst scheitern wir, bevor wir angefangen haben. Über das Vorläufige finde zum Endgültigen, denn versäumst du das Vorläufige, verfehlst du das Endgültige. Oft kann man den zweiten Schritt erst erkennen, wenn man den ersten getan hat. Also vollziehen wir zunächst den ersten Schritt.
Als Erstes stellen Sie einmal fest, WER dieses Buch liest!
Ich meine das ganz ernst. Schauen Sie einmal hin, fühlen Sie, nehmen Sie wahr. WER ist es, der das Buch liest, WER beginnt, diese Zeilen zu lesen?
Wenn Sie sagen: »Wer soll hier anders lesen als ICH?«, dann frage ich Sie: Wie kommen Sie darauf, dass Sie »Ich« sind? Was meinen Sie damit?
Begin nen Sie das Lesen dieses Buches in einer bestimmten ROLLE, z. B. als Mensch, der sich dadurch Meisterschaft in sei nem Leben verspricht? Stu die ren Sie die sen Text als ein Mensch, der sein EGO befriedigen will, der mit dem Lesen eine konkrete Erwartung verbindet? Oder lesen Sie das Buch als SIE SELBST?
Wenn Sie jetzt prüfen, wer das Buch liest, stellen Sie fest, ob Sie da mit zu frieden sind. Sorgen Sie da für, dass der Richtige sich in diese Lektüre vertieft: ein Ego oder SIE SELBST. Jetzt, in diesem Moment! Prüfen Sie das einmal sehr sorgfältig, damit der Richtige dieses Buch liest - wir gleich beim Zuknöpfen das richtige Loch finden.
… durch Überschreiten des Verstandes
Mit dem Verstand werden Sie in die sem Buch nicht weit kom men. Des halb wieder hole ich noch ein mal kurz, wie Sie den Verstand überschreiten.
Wir werden jenseits des Verstandes immer wieder in die Ebene des Paradoxes kommen. In der können wir nur bestehen, wenn wir den Ver stand los lassen und in die Wahrnehmung gehen. Vielleicht darf ich Ihnen das mit einem Koan er leichtern - als Übung, den Verstand zu überschreiten:
Um anzukommen,wo du schon immer warst,musst du dich auf den Weg machen,den es nicht gibt.Und das Einzige,das du sicher wissen kannst, ist,dass du nichts weißt.Wo du glaubst zu sein,da bist du nicht,und was du siehst,gibt es in Wirklichkeit gar nicht,sonst könntest du es ja nicht sehen.Alles was ist, was wirklich ist,ist nicht sichtbar.Und erst wenn du angekommen bist,wirst du erkennen,dass du nie fort warst.
Versuchen Sie jetzt einmal, diese Sätze nicht mit der Logik zu verste hen, sondern zu spü ren, was sie bewir ken. Das hilft Ihnen, Ihren Verstand zu überschreiten. Denn er kann damit nicht viel anfangen.
Sie können das natür lich unterstützen, wenn Sie Ihr Kronenchakra öfnen, über sich hinauswachsen. Zwei Meter groß werden und das Zentrum Ihrer Wahrnehmung über Ihren Kopf legen und von dort aus leben.
Dann hört diese Form des Lernens auf, denn Lernen heißt in Zukunft: nicht mehr Wissen in den Verstand zu stopfen, etwas Gedachtes nachzudenken, sondern Zugang zur »Allwissenheit« haben, lesen im Buch der Schöpfung und bisher Ungedachtes, Unerkanntes erkennen.
Diese Reise zu sich selbst kann eine Ewigkeit dauern - oder sie endet in diesem Augenblick. Es ist Ihre Entscheidung. Wenn Sie also erwarten, bei diesem Lehrgang etwas zu ler nen, werden Sie nicht enttäuscht wer den, aber Sie betrügen sich selbst um das Wesentliche, das hier geschehen kann. Bes ser wäre es also, Sie las sen den In halt dieses Buches einfach geschehen.
Die neue Art des Lernens
Erleben Sie gleich die neue Art des Ler nens. Die bis herige Art des Lernens ist Ihnen vertraut: zuhören, auswählen, merken, aufschreiben, sortieren, bewerten, durcharbeiten, alte Gewohn heiten ab legen, sich allmählich neue Gewohnheiten angewöhnen und end lich das im Alltag auch zu tun. Es ist Lernen mit dem Verstand.
Dabei wird vieles vergessen. Oder wir haben das Wissen, wenden es aber nicht an, be kom men dann ir gendwann ein schlechtes Gewissen und fangen vielleicht wieder von vorn an. Nehmen nach zwei Jahren die Zeilen wieder hervor und sagen: »Ich möchte wieder einmal eintauchen.«
Die neue Art des Lernens, das Lernen im und als Bewusstsein, ist viel einfacher und vor allem wir kungsvoller.
Nur drei Schritte:
1. Wahrnehmen durch Lesen oder Zuhören.
2. Erinnern, dass ich es schon weiß.
3. Sein, der ich bin.
Lernen im tra ditionellen Sinne findet so über haupt nicht mehr statt. Alles wird sofort Teil des eigenen Bewusstseins. Wenn wir aus dem Bewusstsein leben - oder besser: Wenn wir als Bewusstsein leben -, dann sind wir in jedem Augenblick auf dem letzten Stand. Wenn Sie wol len, hören Sie jetzt auf zu lernen. Fangen Sie an, einfach nur da zu sein. Da ist nichts mehr zu ler nen oder zu ver ler nen, nichts zu üben. Nichts kann ver gessen werden. Es stimmt einfach. Einzige Voraussetzung: Es stimmt nur, wenn Sie als Bewusstsein leben.
Prüfen Sie noch einmal, ob Sie mit Ihrem Bewusstsein wahrnehmen und seien Sie dabei mindestens zwei Meter groß und bleiben Sie dort. Lassen Sie das Zentrum Ihrer Wahrnehmung über dem Kopf, denn das hat den großen Vorteil: dort wird nicht gedacht. Das Denken geschieht unter Ihnen. Lassen Sie den Verstand ruhig weiter mit den Gedanken spielen, aber bleiben Sie eine Etage höher. Dort ist Gedankenstille. Dort ist Ruhe. Dort finden Sie »selbst« statt. Spüren Sie nicht nur hin, ob es geschieht. Tun Sie es!
Wachsen Sie also über sich hinaus und gehen Sie in diese Freiheit, in diese Stille. Unbeeindruckt von Persönlichkeit, Eigenschaften, Verhaltensmustern. Dort ist al les das nicht. Dort ist nur Bewusstsein.
Die 7 Lernschritte - von der Information zum Sein
1. Die Information richtig aufnehmen. Der Verstand will immer »NEUE« Informationen.
2. Die Information als Wesen sprechen. Die Sackgasse vermeiden: Was weiß ich schon? Die Frage ist, ob ich das Wissen lebendig werden lasse.
3. Das Wissen zur Erkenntnis verdichten. Was bedeutet das für MICH? Damit wird das Wissen individuell und persönlich.
4. Welche Konsequenzen ergeben sich aus meinen Erkenntnissen? Sich die Konsequenzen zunächst theoretisch bewusst machen. Die Konsequenzen praktisch im Leben umsetzen. Eventuel le Hinder nis se und Blocka den er ken nen und beseitigen.
5. Das führt zu Veränderungen in meinem Leben, bis hin zur Erkenntnis. Ich muss also meinen individuellen Weg und die für mich besten Schritte finden und diese Schritte auch tun, den Weg auch gehen.
6. Das führt zu neuen Gewohnheiten. Ich muss aber auch die alten Gewohn heiten auflösen. Mich durch bestimmte Signale an neue Gewohnheiten erinnern: - Uhr piepst jede Stunde oder - immer wenn ich durch eine Tür gehe, dann umsetzen.
7. Wenn ich den Weg gefunden habe und erfolgreich gehe, werde ich so selbst zum Weg - zum Vorbild. Dann lebe und lehre ich, was ich weiß. Das ist dann »gelebte Weisheit«!
… durch die Intuition
Nur dort können wir Intuition unmittelbar erreichen. Solange Sie im Verstand sind und so lange der Verstand denkt (und das tut er immer), ist die Leitung besetzt. Intuition geschieht ständig, kann Sie aber nicht er reichen. Die Intuition kommt nicht durch. Mal in sel tenen Augenblicken, zwischen zwei Gedanken, am besten, wenn Sie sich tage- oder wochenlang mit einer Aufgabe auseinandergesetzt haben, nicht weiterkommen und verzweifelt loslassen. Sich dann sagen: »Es hat keinen Zweck, ich schafe es nicht. Ich gebe auf! Ich lasse los.« In diesem Moment ist für einen kleinen Augenblick die Leitung frei. Jetzt kann Intuition geschehen. Viele große Entdeckungen, Gedanken sind in dieser winzigen Pause gedacht worden, haben unser Bewusstsein erreicht. Wir sprechen dann von »Ein fall«, »Inspiration«, »Eingebung«, einer »zündenden Idee«.
Wenn wir im Bewusstsein leben, sind wir ständig offen für Intuition. Wir haben somit eine Dauerleitung geschaltet. Ich bin sicher, dass unsere Enkel bereits in der Schule lernen werden, ihrer Intuition zu folgen. Sie werden nicht mehr totes Wissen anhäufen, sondern lernen, wie man über die Intuition ständigen Zugang zu allem Wissen der gesamten Menschheit hat und zu dem allumfassenden Wissen des »All-Bewusstseins«. Es gilt, sich auf das universelle Informationsfeld einzustimmen. Machen Sie mit.
Übung zur Intuition
Stellen Sie sich vor, außerhalb Ihres Körpers ist ein unendliches Meer von Energie, und dieses Energiemeer enthält alle Informationen, alles Wissen. Das »All-Bewusstsein« umgibt Sie, endet aber an Ihrem Körper. Sie tauchen erst ein, wenn Sie Ihren Körper überschreiten und in dieses allumfassende Informationsfeld eintauchen, die Gedanken hinter sich lassen und wahrnehmen.
Wenn Sie jetzt dort sind, kommt es da rauf an, dass Sie Ihre Wahrnehmung einmal wahrnehmen, sonst merken Sie gar nicht, was Sie alles wissen. Richten Sie einfach Ihr Bewusstsein auf eine Frage, auf eine Aufgabe und bleiben Sie dort und schauen Sie hin! Und ehe Sie sich die Frage ganz bewusst gemacht haben, haben Sie die Antwort.
Probieren Sie es gleich aus!
Das heißt also, dass wir uns in der Zu kunft in das universel le In for mations feld einschalten werden und dort die benötigte In for mation ein fach ab lesen, anstatt im Gehirn danach zu suchen. Wir werden in der Schu le der Zukunft mit jedem beliebigen Teil des Universums verschmelzen und so eins werden, dass wir alles über diesen Menschen oder über diese Sache in uns füh len. Wir werden aus dieser Verschmelzung unseres Bewusstseins heraus alles wissen.
Tauchen Sie doch ein mal ein und verschmelzen Sie mit allem. Nicht nur ein Bewusstsein, ein »Sein«!
Wenn Sie noch ei nen Schritt weiter gehen können und die Einheit spüren, überschreiten Sie auch die Einheit. Denn die Einheit ist noch Teil der Dualität. Nur in der Dualität gibt es Einheit. Ge hen Sie einfach ei nen Schritt weiter, und wir sind. Nicht miteinander, ineinander, beieinander, wir sind. Aus die sem Sein kön nen wir jederzeit eintauchen in das »Sein« des anderen. Können sein »So-Sein« erfassen, er leben, wis sen, spü ren, ken nen den anderen. Niemand kann Sie belügen!
Beginnen wir mit dieser Einheit. Jedoch nicht wie in einer Meditation! Wir stellen uns auf Ze henspitzen, tauchen ein in die Einheit, werden eins miteinander, ein Bewusstsein und lassen uns wieder heraussinken. Zurück ins »Ich«, in die Persönlichkeit.
Bleiben Sie doch einmal für den Anfang, nur übungshalber, zwei Tage lang mit allem »eins«. Die ganze Zeit! Ein Bewusstsein, ein »Sein«!
Nehmen Sie sich Zeit und Muße in sich hineinzuhören, nach innen zu lauschen, auf das, was da innen ist. Wenn Sie ganz ein tauchen, haben Sie auf einmal keinen Körper mehr. … Sicher, wenn Sie das jetzt lesen, den ken Sie sofort wieder an Ihren Körper und spüren ihn wieder. Aber Sie können sofort wieder herausgehen und sind außerhalb Ihres Körpers. Sie sind frei! Ein wunderbares Wohlgefühl erfüllt Sie. Sie treten ein in diesen Augenblick, und die Zeit steht still. Gehen Sie einmal mit in die Zeit losigkeit. Sobald Sie über sich hinauswachsen, ist keine Zeit mehr - oder alle Zeit. Bleiben Sie einmal oberhalb Ihres Körpers und nehmen Sie ganz bewusst Zeitlosigkeit wahr. Die Zeit steht nicht still, vielmehr: Es gibt sie nicht! Alle Ewigkeit ist jetzt! In dieser Zeitlosigkeit können Sie wahrnehmen, Ihre Intuition wahrnehmen. Aber sobald da wieder jemand ist, der wissen will, sind Sie wieder im Verstand und in der Zeit. Seien Sie nicht je mand, der wahr nehmen will, sondern seien Sie die Wahrnehmung. Lösen Sie den auf, der wahrnehmen will, der wissen will. Seien Sie selbst Wahrnehmung! Dann machen Sie sich bewusst: Das ist Ihr natürlicher Zustand. Da ist kei ner, der handelt, kei ner, der wahr nimmt. Da ist nur Wahrnehmung. Kein Körper, keine Sorgen, keine Zeit. Sobald Sie aus Ihrem Körperbewusstsein herausgehen, sind Sie frei. Sie entscheiden, ob Sie draußen bleiben.
Es gibt eine Stelle im Körper, die die Chinesen das »Tor zum Himmel« nennen. Sie kön nen diese Stelle genau lokalisieren, vielleicht sogar fühlen, sie sitzt an Ihrem Hinterkopf.
Die Lebensberater und Menschen ken ner wissen, es ist der Ego-Punkt. Dort, wo Ego, Ma te rie und Körper enden. Das Ende der Wirbelsäule, die geistig weiter reicht, als Sie sie anatomisch fühlen. Der Schritt aus der Materie heraus in die Bewusstheit. Vor dieser Tür ist Materie, ist Verstand, ist Ego, ist Zeit, ist Dualität, ist Il lusion. Sobald Sie diesen Schritt durch das Tor zum Himmel tun, ist Bewusstheit, Eintreten in das »Ich bin«, in die Ewig keit, in die Wirk lichkeit.
Probieren Sie es gleich aus!
Dieses Tor zu höherem Bewusstsein spielt in den alten Mysterien-Schulen, bei den Rosenkreuzern, bei den Sufis, eine große Rolle. Es kann bewusst geöfnet werden, und wer hindurchgeht, er kennt die Geheimnisse des Lebens unmittelbar.
Es ist niemand da, der Sie drängt, aber wenn Sie wol len: Hier ist die Tür. Sie ist ofen, und Sie können eintreten. Jetzt, in der nächsten Inkarnation, irgendwann.
Diese Tür ist seit Ewig keit in Ihnen und war im mer offen. Niemand ist da, der Sie hindert hindurchzugehen. Es ist keine geheime Einweihung nötig. Keine entbehrungsreichen Jahre zu Füßen eines Meister im Himalaja. Sie brauchen vor her nicht er leuch tet zu sein. Sie öf nen einfach die Tür und ge hen hindurch. Ver lassen Materie, Raum und Zeit.
Redaktionelle Mitarbeit: Hans-Jürgen Schröter
1. Auflage
Originalausgabe September 2008 © 2008 Wilhelm Goldmann Verlag, München in der Verlagsgruppe Random House GmbH
Umschlagillustration: Walter Holl/Klaus Holitzka (Sun) Lektorat: Sabine Lechleuthner WL · Herstellung: CZ
eISBN : 978-3-641-03492-2
Leseprobe
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