Selbstheilungskräfte aktivieren - Kurt Tepperwein - E-Book

Selbstheilungskräfte aktivieren E-Book

Kurt Tepperwein

4,4

Beschreibung

>Gesund ist, wer im Einklang mit sich selbst ist< Kurt Tepperwein gibt eine prägnante Einführung in sein ganzheitliches Konzept seelischer und körperlicher Gesundheit. Es sind unsere Gedanken und Gefühle, die uns krank oder gesund machen. Krankheit ist eine Aufforderung, eine geistige Fehlhaltung zu korrigieren, mit uns selbst wieder ins Reine zu kommen und unseren Bewusstseinszustand zu verändern. Der Weg zur vollkommenen Heilung ist der Weg zum Einswerden mit sich selbst.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern

Seitenzahl: 256

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
4,4 (13 Bewertungen)
8
2
3
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.


Sammlungen



Die hier vorgestellten Informationen sind nach bestem Wissen und Gewissen geprüft. wir übernehmen keinerlei Haftung für Schäden irgendeiner Art, die sich direkt oder indirekt aus dem Gebrauch der hier vorgestellten Anwendungen ergeben. Bitte nehmen Sie bei ernsthaten Beschwerden professionelle Diagnose und Therapie durch ärztliche und naturheilkundliche Hilfe in Anspruch.

Inhalt

Ein heilsames Vorwort

Einleitung: Das Wesen der Heilung ist Selbstheilung

Sinn und Ursache von Krankheit

Was also ist Heilung?

Wer kann geheilt werden?

Was kann geheilt werden?

Heilung ist Rückkehr zur Ganzheit

Der Weg der Heilung: Sei du selbst!

Die Erde heilen

Das Heilungsprogamm: Achtsamkeit

Heilung auf der seelischen Ebene: Seelenheil

Der Unterschied zwischen Seele und Bewusstsein

Heilung – heil – heilig

Heilung durch den Tod

Heilung auf der geistigen Ebene: Geistheilung

Geistheilung ist uralt

Das Lenken von Energie

Heilung auf der emotionalen Ebene: Herzenergie

Emotionen: so wechselhaft wie das Wetter

Übung zur Wahrnehmung von Gefühlen

Beziehungen heilen

Heilung auf der körperlichen Ebene: Körperbewusstsein

Ihr vollkommener Körper

Spüren Sie die Energie des Körpers

Die Dynamik der Heilung

Die Hilfe von Heilern: Annahme

Faktoren des Heilungsprozesses

Wer kann heilen?

Der Heiler als Geburtshelfer

Kriterien für heilsame Heiler

Die Ego-losigkeit des Heilers

Der inneren Weisheit folgen

Der innere Heiler

Hilfe durch Geistführer

Zusammenfassung: die Hilfe von Heilern

Diagnose als Heilung: Durchblick

Die beste Diagnose

Heilung durch Chakra-Diagnose

Den Sinn der Krankheit erkennen

Schritte zur Anamnese: Selbsterkenntnis

Die Bilanz Ihres Lebens

Fragen zur Konfliktanalyse

Situationsanalyse aus der Perspektive des Beobachters

Der Weg der Heilung: Sei du selbst!

Was bedeutet es, ICH SELBST zu sein?

Der Schlüssel zur Lebensfreude

Schritte zu mir selbst

Die sieben Geburten der Menschenseele

Was muss ich tun, um ICH SELBST zu sein?

Der Weg ist das Ziel

Methoden der Selbstheilung: Werkzeug sein

Heilung durch Medikamente

Heilung durch Energie

Heilung durch Imagination

Heilung durch Glauben

Heilung durch Stille

Heilung durch Kontemplation

Heilung durch Gebet und Meditation

Heilung durch Vertrauen

Heilung durch Segnen

Heilung durch den Tod

Von der Selbst-Vergessenheit zur Selbst-Identifikation

Schluss: Die sieben Schritte zur wahren Heilung

Literaturangaben und Hinweise zur Vertiefung

Ein heilsames Vorwort

Unser Geist erschafft buchstäblich unseren Körper.

Candace Pert

Das vorliegende Buch – Selbstheilungskräfte aktivieren – folgt auf das im gleichen Verlag erschienene Buch Gesund für immer. War der Vorgängerband sehr körperorientiert, so stehen in diesem Band Seele, Geist und Bewusstsein als Kräfte der Selbstheilung im Mittelpunkt. Heilung will letztlich Seelenheil, unser tägliches Glück – aber nicht nur für uns selbst, sondern für alle Wesen. Das Buch ist thematisch in sich geschlossen und bedarf zu seinem Verständnis nicht des Vorgängerbandes. Wenn Ihnen aber die körperliche Ebene der Heilung hier zu kurz zu kommen scheint, dann lege ich Ihnen mein Buch Gesund für immer sehr ans Herz.

Schulmedizin und Wissenschaft tun sich immer noch schwer mit Begriffen wie »Heilung«, »Selbstheilung«, »heil sein«, »Seelenheil« – dort spricht man lieber von »Salutogenese«. Heilung ist ein sehr erhabener und großherziger Begriff: Er geht weit über den Horizont der Schulmedizin hinaus, ist ganzheitlich und holistisch wie kaum ein anderer in unserer Sprache. Ein Beispiel: Wir haben durchaus eine Vorstellung vom Inhalt solcher Begriffe wie: die Heilung einer Familie, die Heilung einer Beziehung, die Heilung der Menschheit, sogar die Heilung des Planten Erde. Für die Schulmedizin sind solche Themen aber völlig außerhalb ihres Horizonts und nicht begreifbar. Der Horizont der Schulmedizin ist der Körper mit seinen Organen und inneren Funktionen bis hin zur Haut und nicht weiter. Auf diesem Gebiet hat sie Großartiges geleistet und viel zu unserem Verständnis der Körperfunktionen beigetragen.

Schulmedizin repariert. Das kann in manchen Situationen lebensrettend sein, in vielen Situationen eine große Linderung bei aktuellen Schmerzen verschaffen. Aber heilt Schulmedizin wirklich und nachhaltig? Ist die Heilung überhaupt ihr Anliegen, oder geht es nicht in den meisten Fällen darum, einen Menschen für den Arbeitsprozess wieder »funktionsfähig« zu machen? Das Resultat der Reparaturmedizin ist oft nicht mehr, als dass der Patient in einem »krankhaften Alltag« wieder normal funktioniert. Kann das nachhaltige Heilung sein?

Heilung findet da statt, wo Schulmedizin mit ihrem Horizont nicht hinreicht. Allein der Begriff »Selbstheilung« ist für die Schulmedizin schwer zu greifen. Hier wird die Rolle des Immunsystems zwar immer mehr gewürdigt (die Psychoneuroimmunologie ist überhaupt erst eine junge Disziplin), und doch bleibt das mechanische Denken der Schulmedizin gleich: Als gelte es, das Immunsystem mit geeigneten Mitteln funktionsgerecht zu »reparieren«.

Selbstheilung geht aber davon aus, dass nichts von außen repariert wird, sondern dass sich die Heilung von innen selbst vollzieht. Hierin unterscheidet sich die alte mechanistische Philosophie von einer echten Lebensphilosophie: Leben heilt sich in allen seinen Erscheinungsformen von selbst. Die Mechanik einer defekten Uhr kann sich nicht selbst reparieren, doch die Verletzung der Haut heilt sich von selbst. Das ist Leben. Und alles kann sich nur selbst heilen, wenn es einen »heilen inneren Kern« hat, der immer danach strebt, Verletzungen zu heilen, das Ganze heil zu halten (wobei »heil« ein anderes Wort für »ganz« ist).

Die Selbstheilungskräfte aktivieren heißt so verstanden, sich des inneren heilsamen Kerns bewusst zu werden (das ist das Hauptthema dieses Buches) und alles zu beseitigen, was diesen inneren Selbstheilungskräften im Wege steht, was sie blockiert. Der heile Kern ist die Seele, das Bewusstsein. Gerade bei den heutigen »Kopf-Menschen«, die von der »modernen Wissenschaft« geprägt sind (sie ist schon seit über hundert Jahren überholt), fehlt oft der Zugang zur Tiefe der Seele, zur Verzauberung der Welt, zur Mystik und Spiritualität des Lebens.

Doch auch die Wissenschaft öffnet sich für neue Perspektiven, auch hier wirken »Selbstheilungskräfte«. Gerade die Quantenphysik revolutioniert seit hundert Jahren das Denken der Wissenschaft und hat selbst viele Impulse für das Verstehen so unglaublicher Phänomene wie Fernheilung gegeben: Für die Übertragung von Energien spielen Raum und Zeit keine Rolle. Die Quantenphysik erkennt das unendliche Potenzial des HIER (Raum) und JETZT (Zeit), sie verweist auf die Macht des Geistes und liefert uns eine völlig neue Sicht dessen, was »Realität« wirklich ist: eine Möglichkeit unseres Geistes. Alles kann zur Realität werden, was für unseren Geist möglich ist. Auch und gerade Heilung.

Wer Geist- oder Fernheilung grundsätzlich ausschließt, ist wissenschaftlich noch nicht einmal im letzten Jahrhundert angekommen, lebt mental noch in der Vorzeit der Quantenphysik. Vielleicht haben wir in Deutschland auch ein spezielles Problem mit dem Begriff »Heil«. Hier werden heilsame Konzepte schnell zur »Heilslehre« stigmatisiert und verdammt. Man braucht einer Idee nur das Etikett »Heilslehre« anzuheften, schon setzt die Verteuflung ein, schon werden Ideen, Heilmethoden, Menschen ausgegrenzt.

Doch genau das sind typisch krankhafte Mechanismen: abspalten, ausgrenzen, verdrängen, verteufeln, verbannen, vernichten. Gerade diese Mechanismen gilt es zu heilen! Dazu gehört sicherlich auch, diesen tiefsinnigen Begriff der Heilung in der Sprache selbst wieder zu heilen, ihn in seiner ganzen spirituellen Bedeutung wieder erstehen zu lassen. Ich würde mich freuen, wenn dieses Buch einen Beitrag zu einem solchen Heilungsprozess leisten kann.

Aber vor allen Dingen geht es um Sie! Seien Sie sich bewusst: Heilung ist möglich, wenn Sie sich dafür entscheiden. Heilung ist möglich, wenn Sie Ihren inneren Selbstheilungskräften den Raum zur Wirkung geben. Heilung ist möglich, wenn Sie Heilung geschehen lassen können. Gewiss: Dazu bedarf es eines grenzenlosen Vertrauens ins Leben. Aber genau darum geht es! Vertrauen ins Leben ist eine der großen Selbstheilungskräfte, die es zu aktivieren gilt.

Der große amerikanische Zukunftsforscher John Naisbitt hat einmal gesagt: »Wir ertrinken in Informationen, aber dürsten nach Weisheit.« Dieses Buch richtet sich nicht an Ihren Verstand und Ihr Informationsbedürfnis. Hier gibt es nichts im klassischen Sinne zu lernen. Hier wird vielmehr die Weisheit Ihrer Selbstheilungskräfte aktiviert. Das ist nicht der Weg des Verstandes, sondern der Seele, des Bewusstseins. Die Seele ist es, die dem Leben vertraut, der Verstand ist eher ein Zweifler und Verzweifler. Lesen Sie das Buch mit den Augen der Seele!

Einleitung: Das Wesen der Heilung ist Selbstheilung

Der moderne Materialismus beraubt die Menschen der Notwendigkeit eines Verantwortungsgefühls! Auch Religion tut das oft. Aber ich glaube, wenn man Quantenmechanik ernst nimmt, erlegt sie einem die Verantwortung voll auf, und sie liefert auch keine eindeutigen und tröstlichen Antworten. Sie sagt: »Ja, die Welt ist ein riesiger Ort voller Geheimnisse.« Mechanismus ist nicht die Antwort, aber ich verrate dir die Antwort nicht. Weil du alt genug bist, selbst zu entscheiden.

Jeffrey Satinover

Für uns alle wird es Zeit zu erkennen, dass Krankheit weniger im Körper als vielmehr im Geist und in der Seele ihre Ursache hat. Es sind unsere Gedanken und Gefühle, die uns krank oder gesund machen, denn Gesundheit und Heilsein sind ewig gegenwärtig und sollten unser Normalzustand sein.

Heilen kann nur der Geist. Noch nie hat ein Arzt einen Menschen wirklich geheilt, denn der Heilung muss immer die richtige geistige Einstellung des Heilers und Heilenden zugrunde liegen. Krankheit ist vor allen Dingen eine Aufforderung, die durch sie zutage getretene geistige Fehlhaltung zu beseitigen und unseren Bewusstseinszustand zu verändern.

Alle körperlichen Äußerungen und Zustände sind das Ergebnis unserer geistigen Einstellung und Haltung. Wer in seinem Bewusstsein ständig aufbauende und positive Gedanken trägt, dessen Körper ist auch gesund. Natürlich genügt es nicht, positiv zu denken und gleichzeitig elementare Naturgesetze zu missachten, indem wir schlecht atmen, uns falsch ernähren, uns Umweltbelastungen wie Elektrosmog aussetzen, ein Leben in Stress und Hektik führen usw.

Leben ist eine intelligente Form von Energie, und diese Energie kann vom Menschen selbst in seinem Körper gelenkt werden.

Als ich diese Erkenntnis bekam, begann ich mit meinem Körper zu sprechen. Ich sagte meinem Herzen, dass es stark sei und ruhig und gleichmäßig schlage, und meiner Lunge, dass sie ruhig und tief atme und Gelassenheit meinen Körper durchströme und jede Zelle meines Körpers erfülle – und es geschah.

Sinn und Ursache von Krankheit

Wenn man das Wesen von Krankheit verstehen will, muss man etwas über »Identifikation« wissen: Womit identifiziere ich mich? Was verstehe ich darunter, wenn ich sage »ich«? Jeder Mensch hat ein wahres Wesen, ein SELBST. Wenn ich mich mit diesem Wesen, meinem wahren Selbst, identifiziere, in der »Selbst-Identifikation« lebe, dann lebe ich mit mir in Harmonie, dann bin ich »heil«.

Wir haben vergessen, wer wir sind, und leben mit einer falschen Identität:

Der eine identifiziert sich mit seinem Körper, seiner Makellosigkeit, Wirksamkeit, Leistungsfähigkeit: der Sportler, der Bodybuilder, das Model als Wahrzeichen des Körperkults.

Der andere identifiziert sich mit seinem Beruf und seiner Karriere oder einer anderen gesellschaftlichen Rolle, baut um sich eine riesige, schillernde Fassade an »Persönlichkeit« auf. Mancher identifiziert sich mit seinem Vermögen.

Wieder eine andere identifiziert sich mit der Partnerschaft, der Familie und den eigenen Kindern. Die Identifikation wird zur »Inbesitznahme«, lässt dem anderen wenig Freiraum zur eigenen Entfaltung und führt auch so zu Unglück und Leid.

Die falsche Selbst-Identifikation wird bei den meisten Menschen sichtbar, wenn sie plötzlich arbeitslos werden, ihr Vermögen verlieren, in den Ruhestand geschickt werden, das Zerbrechen einer Partnerschaft erleben oder wenn die Kinder aus dem Haus sind. Das Leben wird leer, sinnlos, bedeutungslos, wertlos. Das, womit man sich identifiziert hat, ist weg. Und allzu häufig haben diese Menschen sich so verloren, dass sie nach diesen Verlusten nicht mehr lange leben.

Das sind nur ein paar sehr offensichtliche Zeichen von falscher Selbst-Identifikation. In unserem Alltagsstress werden wir uns dessen gar nicht bewusst, spüren wir nicht, dass wir nicht auf unserem Weg sind, sondern uns von Sachzwängen, Erwartungen, Partnern oder was auch immer fremdbestimmen lassen.

Das Nachlassen oder der Verlust von echter Selbst-Identifikation aber erzeugt im Selbst Disharmonie. Durch die Identifikation mit dem Körper, dem Ego, der Persönlichkeit spüren wir die Disharmonie im Selbst nicht, solange wir das Zentrum der Wahrnehmung im Körper haben.

So projiziert das Selbst diese Disharmonie auf den Körper, solange dort das Zentrum der Wahrnehmung durch Körper-Identifikation ist. Dort nehmen wir dann zwangsläufig durch die falsche Identifikation die Disharmonie im Körper wahr, als Schmerz, Symptom, Bewegungseinschränkung, als das, was wir (körperliche) Krankheit nennen.

Wir können hier schon erkennen, dass unsere traditionelle Vorstellung von (körperlicher) Krankheit sehr eingeschränkt ist. Auch unsere Art, wie wir arbeiten und Geld verdienen, kann krank sein, die Art, wie wir unsere Partnerschaft führen, die Art, wie und wo wir wohnen, die Art, wie wir mit unseren Kindern und alledem umgehen, wofür wir verantwortlich sind. Überall, wo nicht das wahre SELBST, sondern das ängstliche oder aggressive EGO (die zwei Seiten derselben Medaille) das Sagen hat, äußert sich diese Disharmonie in der Form von (partnerschaftlichem, beruflichem, sozialem…) Schmerz und Krankheit.

Durch diese zunehmende Disharmonie zwischen SOLL (Leben in Selbst-Identifikation) und IST (Leben in Selbst-Vergessenheit) wird die Körper-, Ego- und Persönlichkeits-Identifikation zunehmend unangenehmer und schmerzhafter. Das Selbst will uns so zwingen, aus der Illusion des Ich in die Selbst-Identifikation zurückzukehren. Es ist sozusagen ein Regulativ, reißt uns aus der Illusion des falschen Lebens heraus, rüttelt uns wach, damit wir endlich unser Leben leben, wie es gedacht ist.

Korrigieren wir unser Leben nicht, zerstört diese Disharmonie letztlich den Körper und beendet dadurch zuverlässig die Identifikation mit dem Ego und der Persönlichkeit, beendet die Illusion des Ich durch den frühzeitigen Tod. Vergessen wir nicht: Wir haben das Potenzial, mindestens 120 Jahre bei bester Gesundheit zu leben. Noch einer, der achtzigjährig stirbt, hat diese lebenslängliche Disharmonie mit vierzig Lebensjahren bezahlt. Natürlich ist das Leben keine mathematische Formel, und die Lebensaufgabe ist nicht erst mit präzise 120 Jahren erfüllt. Viele verlassen ihren Körper viel früher, weil alles getan ist. Aber wir sollten uns doch immer bewusst sein, wie wenig wir das biologische Potenzial unseres Körpers nutzen, indem wir die meiste Zeit in Disharmonie leben.

Lassen wir uns aber durch die Krankheit wachrütteln und kehren wir in die Selbst-Identifikation zurück, werden die Schmerzen, die Symptome, die Beschränkungen sofort nicht mehr wahrgenommen, da das Zentrum der Wahrnehmung wieder im Selbst liegt. Gleichzeitig beendet die erfolgte Selbst-Identifikation die Disharmonie und beseitigt die Ursache der Krankheit. Der Körper wird so »von selbst« (vom Selbst) wieder gesund, weil der harmonische Zustand »Selbst-Identifikation« wiederhergestellt ist.

Wir brauchen keine Wissenschaft, um diese Wahrheit intuitiv zu fühlen. Wir spüren die Situationen, wo wir ganz bei uns sind, in unserer Begeisterung, in der Lebensfreude, im »Enthusiasmus« (gr. »in Gott sein«). Dann spüren wir unser Heilsein, das Einssein mit uns selbst und allem, was ist. Und wir spüren auch immer sensibler, wenn diese Harmonie nicht vorhanden ist, wenn wir mit uns, unseren Partnern, unseren Aufgaben in Disharmonie leben. Es bereitet schon innerlich einen kaum wahrnehmbaren Schmerz, der durch unser Ignorieren immer stärker wird – bis wir ihn endlich wahrnehmen.

Evolution oder Schöpfung ist das Spiegeln und Entfalten des Selbst in der Materie und in der Form, in der Illusion des Ich, im Ego und der Persönlichkeit, also in der scheinbaren Individualität. Das Getrennt-Sein ist nicht die Krankheit selbst, denn dann wäre die Schöpfung in ihrer ganzen Dualität eine Krankheit. Diese »Selbst-Vergessenheit«, die wir bei jedem Säugling deutlich wahrnehmen können, ist ein Teil der Evolution. Denn ohne Vergessenheit (die »Involution«) kann es kein Erwachen und keine Erleuchtung geben. Dieses Erwachen und die Entfaltung der Evolution können harmonisch stattfinden, ohne dass wir unser Selbst vergessen, also im vollen Selbst-Bewusstsein.

Vielleicht klingt das paradox. Doch Paradoxien sind Denkvorgänge an der Grenze dessen, was gerade noch zu denken und zu sagen ist. Wer diese Harmonie mit der Schöpfung in sich spüren kann, der braucht keine Worte mehr – und kann dieses Einssein nicht mehr in Worte fassen.

Es geht uns hier wie Laotse, dem großen Weisheitslehrer Chinas, der in seinem Tao Te King sagte, das TAO (also das Leben, die Schöpfung, der WEG) sei nicht beschreibbar, und darüber ein Buch mit 81 Kapiteln geschrieben hat.

Was also ist Heilung?

Heilung ist die Herstellung vollkommener Gesundheit auf allen Ebenen des Seins. Ich betone: auf ALLEN Ebenen des Seins. Wirkliche Gesundheit ist mehr als das Nichtvorhandensein von Krankheit. Gesundheit ist das Vorhandensein von Lebendigkeit, Energie, Begeisterung und Lebensfreude.

In meiner Naturheilpraxis musste ich bald erkennen, dass jede Therapie, die nur die äußeren Symptome behandelt, die Menschen nur noch kränker statt gesünder macht. Bald bricht die unterdrückte Krankheit wieder hervor, meist schwerer, oder sie wird von einer anderen, noch schwereren abgelöst. Dabei gehen die Lebensfreude, der Glaube an den Sinn des Lebens und der Reichtum der Seele verloren. Was übrig bleibt, ist ein trauriger Rest dessen, was einmal hätte werden sollen. Heilung, ganz gleich, in welcher Form sie erfolgt, ist immer Selbst-Heilung. Der beste Therapeut, das teuerste Medikament kann immer nur die Selbst-Heilungskräfte aktivieren. Je intensiver und direkter das geschieht, desto schneller kann Heilung erfolgen. Die traditionelle Medizin ist immer mehr zur reinen »Feuerwehr-Medizin« geworden, die erst dann eingreift, wenn’s brennt, und meist nur den größten Brand löscht, wobei der »Wasserschaden« oft noch größer ist als der eigentliche Brandschaden.

Einer meiner Freunde, ein Chirurg mit über dreißigjähriger Erfahrung, vertraute mir einmal an, dass die Mehrheit seiner chirurgischen Eingriffe rückblickend als das Herausschneiden der inneren Sprachorgane seiner Patienten betrachtet werden könnte. Damit meinte er, dass er durch das Entfernen bestimmter Organe oder Gewebe die innere Stimme zum Schweigen brachte, die versuchte, die Aufmerksamkeit auf das Vorhandensein von tieferen emotionalen oder spirituellen Problemen zu lenken:

Das Heilungsziel kann daher nur sein:

das Gesundheitsbewusstsein der Menschen zu wecken,

zuverlässige Wege zur Erhaltung der Gesundheit in der Form einer umgreifenden Prophylaxe aufzuzeigen

und erst zuletzt durch angemessene Heilmaßnahmen die Krankheit zu kurieren. Wobei der sorgfältigen Diagnose ein hoher Stellenwert zukommt, und die Symptome erst beseitigt werden sollten, wenn die Ursache erkannt und beseitigt wurde.

Wirkliche Heilung ist immer ein Ganzwerdungsprozess, das heißt, immer vollkommener, immer heiler und damit immer mehr wir selbst zu werden, immer mehr eins zu werden mit uns selbst, dem Partner und letztlich mit allen und allem.

Wenn wir diesen natürlichen Evolutionsprozess behindern, ihn blockieren, wird Krankheit »not-wendig«. Wenn wir durch unsere Vorstellungen, Verhaltensmuster oder Ideale unseren Evolutionsprozess begrenzen und so unbewusst oder bewusst etwas nicht leben, das uns entspricht, kann Lebensenergie nicht ungehindert fließen, und diese Disharmonie tritt als Krankheit in Erscheinung.

Sehr wichtig für unser Heilungsverständnis ist aber: Es muss nicht unbedingt eine Störung als Ursache einer Krankheit vorliegen. Krankheit kann uns auch »wie aus heiterem Himmel« treffen, um uns wieder aufzurütteln und heil zu machen, denn jede Krankheit ist immer ein Weg zu uns selbst. Durch die Krankheit eröffnen sich uns neue Perspektiven, neue Ebenen des Seins, erscheinen neue Aspekte von uns selbst, um uns zu helfen, umfassender und letztlich allumfassend zu werden. So wie Kinder nach einer überstandenen Krankheit reifer sind, so werden auch wir durch Krankheit erwachsener. Heilwerden, das auch durch Krankheit ausgelöst werden kann, ist ein natürlicher Entwicklungsprozess, und so will uns letztlich alles zum Heilsein führen. Unheil schaffen wir nur durch unsere Ablehnung, unseren Widerstand, unsere Arroganz gegenüber dem, was IST.

Zum Glück beginnt auch die Medizin allmählich erwachsen zu werden. Aus der Quantenphysik heraus hat sich eine neue Wissenschaft vom Lebendigen entwickelt, die weitgehend die Auffassungen bestätigt, die in der Naturheilkunde seit Jahrhunderten überliefert sind. Die »postmoderne« Wissenschaft beschreibt jetzt den lebenden Organismus als ein Energiefeld, wodurch die uralte Überlieferung vom Energiekörper des Menschen eine wissenschaftliche Bestätigung erfährt. Dieser pulsierende Energiekörper aus Licht steuert alle biochemischen Vorgänge in unserem Organismus. Auch die Wirkung von Medikamenten beruht darauf, dass die ihnen innewohnende Energie das Energiefeld des Organismus beeinflusst. Sie wirkt über ihre Schwingung und gibt so auf elektromagnetischem Weg eine Information an das Energiefeld des Organismus.

So wird auch die Wirkung von Fernheilung, Geistheilung oder Handauflegen verständlich als Übertragung einer bestimmten Schwingung auf den Energiekörper, der auf dem Weg der Resonanz zum Gleichschwingen veranlasst wird. Ja, allein schon die Anwesenheit eines Menschen kann durch sein Energiefeld heilen.

Wer kann geheilt werden?

Die Antwort ist eindeutig: Jeder kann geheilt werden – wenn er die Heilung zulässt. Aber »zulassen« wäre nur passiv. Das äußere Geschehen wird immer mit seinem inneren Glauben übereinstimmen, nach dem Gesetz: »Einem jeden geschieht nach seinem Glauben.« Das mag sehr provokant klingen! Wenn einem eine »unheilbare Krankheit« mitgeteilt wird und wenn diese Mitteilung vom Bewusstsein des »unheilbar Kranken« Besitz ergreift, dann entsteht ein Glaube: Er glaubt der erschütternden Diagnose, die ihm gestellt worden ist. – Aber wenn er sich nicht selbst aufgibt, sondern an sich selbst glaubt, dann kann eine solche Diagnose auch einen neuen Lebenswillen entflammen: »Jetzt zeige ich es allen (und vor allem mir selbst), dass ich mich noch nicht aufgegeben habe, sondern mich ›wiederbelebe‹ und ein neues Leben beginne.«

Was kann geheilt werden?

Da die Kraft, die heilt, unbegrenzt ist, kann es keine heilbaren und unheilbaren Krankheiten geben, sondern nur Menschen, die zum derzeitigen Zeitpunkt nicht bereit sind, Heilung zuzulassen, oder eine Medizin, die zum derzeitigen Zeitpunkt noch keinen Weg der Heilung gefunden hat.

Machen wir uns bewusst: Für die eine universelle Kraft des Kosmos gibt es überhaupt keine Krankheiten. Diese universelle Kraft der Schöpfung ist (nicht nur, aber auch) Heilkraft. Sagen wir es noch deutlicher: Gott kann nicht krank sein und auch keine Krankheiten verursachen. Er erschafft keine kranke Schöpfung. Es sind in der Evolution zwar immer Katastrophen möglich, doch die Schöpfung hat den Mechanismus der Rettung und Heilung mit eingebaut. Wie sagte es Hölderlin: »Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch.«

Sobald diese universelle, heilende Kraft in das kranke System einfließen kann, stellt sie die fehlende Harmonie wieder her. Das Wort »unheilbar« würde ja bedeuten, dass jemand von der Möglichkeit des Heilwerdens ausgeschlossen wäre. Wer ist der Richter, der einen Menschen als unheilbar aussondert? Wer erlaubt sich ein solches Todesurteil? Es sollte nur die Aussage zugelassen werden: »Ich kann Ihnen nicht weiter helfen.« Wie viele Menschen gelten als »austherapiert«, weil für das System die Kosten-Nutzen-Rechnung nicht mehr stimmt. Ein Privatpatient wäre möglicherweise gar nicht »unheilbar krank«, sondern da hätte man doch noch eine – wenn auch sehr kostspielige – Therapie anzubieten. Wollen Sie sich in eine solche Abhängigkeit vom System begeben? Ist die Botschaft einer jeden Krankheit nicht auch die Aufforderung: »Nimm dein Leben in die eigenen Hände, werde für die Qualität deines Lebens selbst verantwortlich!«

Die gestörte Harmonie und Ordnung kann jederzeit wiederhergestellt werden, sobald eine ordnende Kraft in Aktion tritt. Die Heilung selbst wird durch die Erkenntnis der wahren Zusammenhänge bewirkt, durch Auslöschung falscher Gedankenbilder und das Einlassen der vollkommenen Idee der Schöpfung in das subjektive Gemüt.

Die Behandlung einer Krankheit oder Unstimmigkeit sollte immer ganzheitlich sein, das heißt, die Einheit von Körper, Seele und Geist erfassen. Die Behandlung sollte nie gegen eine Krankheit, sondern hin auf die Heilung, die Stärkung des eigenen Lebenswillens gerichtet sein.

Die Behandlung kann auf viele Arten eingeleitet werden:

Durch ein Gespräch über die Ursache und Bedeutung der Krankheit, wobei wir nicht Ursache und Auslöser verwechseln sollten.

Durch Medikamente, wenn sie auf biologischem Weg die natürlichen Selbstheilungskräfte des Menschen unterstützen.

Oder durch eine gemeinsame Meditation und die Einswerdung von Therapeut und Patient.

Es gibt unzählig viele Wege der Gesundung. So individuell, wie jeder Krankheitsverlauf ist, ist auch der Weg der Heilung. Der Körper wählt dabei immer den besten verbliebenen Weg. Er ist stets dankbar, wenn man ihm den allerbesten Weg, den Weg nach innen öffnet. Dann kann die Heilung über die Bewusstwerdung und Erkenntnis erfolgen, und er braucht den körperlichen Hilfeschrei nicht mehr. Die Seele braucht den Menschen nicht mehr über die Krankheitssymptome zu zwingen, sich mit einer bestimmten Lebensproblematik auseinander zu setzen.

Aber vergessen wir nicht: Nicht nur der Körper kann geheilt werden, auch Gedanken, Gefühle, eine Beziehung, eine Arbeit, eine Lebensgemeinschaft, ein Haus, ein Garten, eine Gemeinde, ein Volk, die Menschheit, der Planet. Alles in der Schöpfung, was aus der Harmonie gefallen ist, kann geheilt werden.

Heilung ist Rückkehr zur Ganzheit

Der Arzt fragt den Rat suchenden Patienten sinnigerweise: »Was fehlt Ihnen?«

Wenn uns etwas fehlt (zum Beispiel Liebe), dann versagen wir uns etwas. Etwas, das wir uns versagen, schwächt uns, bis wir merken, dass wir selbst das waren, was wir uns vorenthielten. Wir haben zwar auf die Liebe anderer gewartet, sie aber weder uns selbst noch anderen gegeben. So haben wir uns selbst die Liebe im Leben versagt und unsere Ganzheit verloren.

Was ist das überhaupt: »Ganzheit«? Wenn es schwer ist, etwas zu beschreiben, dann helfen oft Bilder. Vielleicht hilft Ihnen dieses weiter:

Stellen Sie sich vor, dass wir alle Eisberge wären, die auf dem Meer der Erleuchtung schwimmen. Als Eisberg sehen wir hinab auf den Ozean der Erleuchtung und verspüren den Wunsch, selbst ein Teil von ihm zu sein. Dann entdecken wir, dass auch wir aus Wasser bestehen, mit dem Unterschied, dass es gefroren ist. Wir sind genau wie das Meer, der einzige Unterschied ist die Temperatur. Wenn wir den Mut dazu aufbringen, beginnen wir uns zu fragen, warum wir so kalt sind. Wenn wir uns tief auf diese Frage einlassen, werden wir früher oder später einen Lehrer aufsuchen und ihm bestimmte Fragen stellen. Und der Lehrer wird uns einen Spiegel vorhalten. Wenn wir mutig genug sind, werden wir in diesen Spiegel blicken und die unzähligen Wege sehen, wie wir unsere wertvolle Lebenskraft verlieren. Wir sind wie ein Sieb mit vielen Löchern, durch die unsere natürliche Lebensenergie oder Wärme sickert, und deshalb sind wir so kalt. Wenn wir diese Löcher verschließen, behalten wir unsere Kraft. Wir erwärmen uns, der Eisberg schmilzt und löst sich im Meer der Erleuchtung auf.

Mit anderen Worten: Wir trennen uns, weil wir in einer anderen Energie schwingen, in einer gröberen, langsameren, dunkleren, kälteren. Sobald unser Energiesystem subtiler wird, schneller, lichter und wärmer, werden wir eins mit dem Ganzen, das immer in dieser Energie schwingt. Das ist doch ein sehr schönes Bild, oder? Ein anderes:

Bewusstsein können Sie sich auch als Meer vorstellen. Es ist ein riesiges Meer, und Sie nehmen ein Weinglas und schöpfen aus diesem Meer etwas Wasser. Das heißt, dieses Bewusstsein, das durch das Wasser symbolisiert wird, bekommt eine Form, die Form dieses Weinglases. Das ist eine Inkarnation: das Hineingehen des Bewusstseins in eine bestimmte Form. Und irgendwann gießen Sie den Inhalt (das Bewusstsein) in ein anderes Glas mit einer anderen Form. Und Sie haben eine andere Inkarnation. Sie gießen diesen Inhalt weiter in ein neu geformtes Glas, eine weitere Inkarnation; und so gehen diese Bewusstseinsinhalte durch viele Inkarnationen, bis Sie das Wasser ganz zum Schluss zurück ins Meer gießen. Und die Kette der Inkarnation ist zu Ende, das Heil oder das GANZE ist erreicht.

Deswegen ist es seit alters Sache der Religion, einen Heilsweg anzubieten. Ein Heilsweg meint: den Menschen zurückzuführen zu seinem Ursprung, zum Ganzsein, zum Einssein, zum kosmischen Bewusstsein, zur Vollkommenheit. Das meint Heilung, wenn wir sie wörtlich verstehen. Nicht umsonst haben die Worte »heilen« und »Heilung« im Deutschen eine sprachliche Verwandtschaft zur »Heiligung«, zum »Heil« auch im religiösen Sinne. Menschsein ist also mit Polaritäten, mit Unheilsein und damit mit Kranksein aufs Engste verknüpft.

Wenn der Prozess der Selbst-Erkenntnis zu einer wirklichen Selbst-Heilung geführt hat, kann dies auch eine körperliche Heilung bewirken, das heißt, die Symptome beseitigen. Aber wahre Heilung geht über die Beseitigung von Symptomen hinaus. Sie ist damit verbunden, dass man sich über seine wahre Identität und seine Lebensaufgabe klar wird.

Aus diesem Grund kann Heilung manchmal bedeuten, dass man den Rest seines Lebens im Rollstuhl verbringt, wenn man seine Lebensaufgabe auf diese Weise am besten erfüllen kann. Selbst wenn man an den Rollstuhl gefesselt ist, kann man »geheilt« sein, vorausgesetzt, man erkennt, dass dies das Leben ist, für das man bestimmt ist. In gleicher Weise kann Heilung bedeuten, dass es in Ordnung ist zu sterben. Es kann bedeuten, dass die Probleme und Konflikte, vor die man in diesem Leben gestellt wurde, gelöst sind und man nun frei ist, diese Welt zu verlassen.

Der Weg der Heilung: Sei du selbst!

Heil sein bedeutet also auch, dass wir »ganz« sind, vollständig, dass wir hier und jetzt ganz so sind, wie wir eben jetzt sind. Dass wir nichts von uns verleugnen, ablehnen, verstecken oder zu vertuschen versuchen. Wir können nur heil sein, indem wir ganz so leben – ganz so sind, wie wir jetzt zu diesem Zeitpunkt, an diesem Ort sind. Und gleichzeitig achtsam uns »zusehen«, ob wir wirklich uns SELBST leben oder Muster, Programme und Rollen ausagieren. Doch all das können wir nur erkennen, wenn wir diese Unstimmigkeiten auch zulassen. Nur so haben wir die Chance, sie aufzulösen. Was wir verdrängen, löst sich nicht von uns, sondern führt sein Eigenleben, das uns selbst Lebensenergie und Authentizität nimmt.

Der einzige Weg ist, in jedem Augenblick so sein, wie wir JETZT sind, und uns mit jedem Schritt zu entwickeln, unsere individuelle Art, unser einzigartiges Sein herauszufinden, unseren individuellen, einzigartigen Weg zu finden und zu gehen.

Damit kristallisiert sich der Sinn unseres Lebens, unseres Hierseins auch immer mehr heraus. Wir leben, um uns selbst zu finden und um wir selbst zu sein, um dann anderen helfen zu können, ebenfalls sich selbst zu finden, um sie selbst zu sein. Das ist der Sinn unseres Erdendaseins, unsere Pflicht und Mission, unsere Verpflichtung gegenüber uns selbst, dem Leben und allem, was existiert.

Die Erde heilen

Das GANZE zu heilen, gilt für verschiedene Ebenen. Die für unseren Planeten höchste Ebene ist die Erde selbst. Das ist wahrscheinlich die Aufgabe dieses neuen Jahrtausends.

Um diese Aufgabe erfüllen zu können, müssen wir zulassen, dass die Erde selbst zu unserem Lehrer und Heiler wird. In alten Traditionen waren die Erde und die natürlichen Elemente unsere Lehrmeister. In jüngerer Zeit haben wir der Weisheit der Erde den Rücken gekehrt, wollten sie uns »untertan machen«. Wir haben eine andere Richtung eingeschlagen und eine komplizierte, technologische Lebensweise entwickelt. Aber nun hat es den Anschein, dass die Grenzen dieser Lebensweise erreicht sind. Den Menschen wird klar, dass sie auf eine soziale und ökologische Katastrophe zusteuern, wenn sie so weitermachen wie bisher.

Wenn wir wollen, dass diese Wendung zu einem planetaren Bewusstsein erfolgreich ist, und beginnen, wieder auf die Erde zu hören, werden wir entdecken, dass sie uns lehrt, wie wir gesund, harmonisch und integriert leben können. Auch hier können wir durch unsere eigene innere Führung in Kontakt mit den Lehren der Erde und der Natur kommen.

Diese Richtung müssen wir einschlagen, denn letztlich können wir die Heilung des Einzelnen nicht von der Heilung unseres Planeten trennen. Sie sind ein und dasselbe, weil das Bewusstsein jedes einzelnen Menschen mit dem kollektiven Bewusstsein verbunden ist. Obwohl wir Individuen sind, ist jeder Einzelne von uns auch ein Teil des Ganzen. Wenn wir beginnen, uns als Individuen zu heilen, verändern wir ganz natürlich auch das Bewusstsein des Planten insgesamt. Und wenn dieser kollektive Bewusstseinswandel stattfindet, wird jeder Einzelne wiederum davon beeinflusst. Daher verändert sich die Welt umso mehr, je mehr Menschen ihr Bewusstsein und ihre Lebensweise verändern. Und je mehr sich die Welt verändert, desto mehr Menschen verändern sich.

1. Das Heilungsprogramm: Achtsamkeit