Intuition - die geheimnisvolle Kraft - Kurt Tepperwein - E-Book

Intuition - die geheimnisvolle Kraft E-Book

Kurt Tepperwein

4,6

  • Herausgeber: mvg
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2006
Beschreibung

Zahlreiche Menschen treffen Entscheidungen "aus dem Bauch heraus", andere haben "so ein Gefühl", das sich im Nachhinein als richtig herausstellt. Wenn auch Sie Fehltritte vermeiden wollen und richtig entscheiden und handeln möchten, dann sollten Sie mehr auf Ihre Intuition hören. Kurt Tepperwein zeigt Ihnen, wie Sie sich Ihrer inneren Stimme, diese wahrnehmen und intuitiver agieren. Zahlreiche Übungen, Tipps und Techniken helfen Ihnen, beruflich und privat Zweifeln zu widerstehen und so ein leichteres, erfolgreiches und erfülltes Leben führen.

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Seitenzahl: 277

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Kurt Tepperwein mit Felix Aeschbacher

Intuition – die geheimnisvolle Kraft

So nehmen Sie Ihre innere Stimme wahr und verwirklichen Ihre Träume

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://d-nb.de abrufbar.

Für Fragen und Anregungen: [email protected]

6. Auflage 2014

© 2014 by mvg Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH Nymphenburger Straße 86 D-80636 München Tel.: 089 651285-0 Fax: 089 652096

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Umschlaggestaltung: Vierthaler & Braun Grafikdesign, München

Umschlagabbildung: © The Image Bank/getty images

ISBN Print: 978-3-63607-177-4 ISBN E-Book (PDF): 978-3-86415-047-0 ISBN E-Book (EPUB & Mobi): 978-3-86415-245-0

Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter:

www.mvg-verlag.de

Inhalt

Vorwort von Felix Aeschbacher

Einleitung: Die Metamorphose vom Ego zum Selbst

Intuition: Der Beginn eines neuen Zeitalters

Die Entwicklung der Kommunikation

Die hohe Schule der Kommunikation

Übung 1: Auf Empfang gehen

Die Grenzen des Verstandes

Der Schritt zur Intuition

Vom Opfer- zum Schöpferbewusstsein

Träume wahrnehmen und verwirklichen

Die Quelle der Intuition

Das Leben als Spiel

Ein Leben ohne Stress

Übung 2: Gezielt intuitieren

Zu Bewusstsein kommen

Übung 3: Ganzheitlich atmen und denken

Stimmig leben

Die Leichtigkeit des Seins

Übung 4: Vom Ego zum Selbst

Wahrnehmen, erkennen, sein

Mitschöpfer der Schöpfung

Die Ego-Revolte

Frequenzen der Intuition

Zwei Arten der Wahrnehmung

Intuitiv leben

Im Zyklus der Zeit

Die Macht der Stimmigkeit

Das Geheimnis der Unbesiegbarkeit

Übung 5: Die Macht der einen Kraft

Übung 6: Gruppen-Energie wahrnehmen

Wahrnehmung wahrnehmen

Übung 7: Vom Ich zum Bewusstsein

Von der Persönlichkeit zum Wesen

Ich bin Schöpfer

Das Genie wecken

Intuition in der Kindheit

Konzentrative Entspannung

Ein Empfangsritual vereinbaren

Die Ampelintuition

Teil des Ganzen werden

Das Ebenbild Gottes

Die Egofalle

Ledigen Gemüts leben

Der neue Umgang mit Problemen

Werde was du bist!

Intuition wahrnehmen

Übung 8: Farben spüren

Übung 9: Partnerübung

Die stärkste Kraft

Übung 10: Training am Telefon

Übung 11: Beziehungen heilen

Zukunftswachtraum

Schutzengel sein

Vom Tun zum Sein

Übung 12: Optimierung des Werkzeugs

Übung 13: Erfolg imaginieren

Wahrhaftigkeit

Übung 14: Das Lebensalter intuitieren

Vorwort

Stellen Sie sich vor, Sie würden bei allen wichtigen Entscheidungen Ihres Lebens – sei es im privaten oder beruflichen Bereich – keine Fehler mehr machen: den richtigen Lebenspartner finden, im Traumberuf wirken, in einer harmonischen Familie leben, überall Anerkennung finden.

Mit einer schon „traumwandlerischen Sicherheit“ wären Sie überaus entscheidungsfreudig und würden keine Entscheidungen und Problemlösungen mehr auf die lange Bank schieben. Sie brauchten es sich in Ihrem Leben nicht mehr schwer zu machen, sondern lebten im Fluss der Zufriedenheit und des Glücks.

Nur ein Traumgebilde? Viel zu illusorisch? Kaum möglich in der heutigen Zeit, da das Leben komplexer und komplizierter wird?!

Ein solches „abgehobenes Leben mit Flügeln“ ist ganz und gar keine Utopie, denn wir machen es uns in der Regel in unserem Leben unnötig schwer. Jeder von uns verfügt über den besten Lebensberater, den man sich nur wünschen kann, und missachtet ihn tagtäglich: die „innere Stimme“. Sie will nur unser Bestes und wäre eine zuverlässige Begleiterin, unsere kühnsten Träume zu verwirklichen.

Sie haben Ihre innere Stimme sicher auch schon einmal – wahrscheinlich in extremen Krisensituationen – wahrgenommen und waren verblüfft über die Weisheit des Rates. Was wäre, wenn Ihre innere Stimme Ihre tägliche Lebensberaterin wäre? Was wäre, wenn Sie bei jeder Entscheidung Ihre innere Stimme wahrnehmen würden und ihr unbeirrt folgen könnten?

Das Ergebnis wäre sicher wundervoll. Aber warum sollte es ein Traum bleiben? Wir haben ein Instrument, das den Zugang zu solchen Wundern ermöglicht: unsere Intuition!

Was ist Intuition?

Intuition ist sozusagen die Verbindung zu Ihrer inneren Stimme. Sie muss übrigens nicht als Stimme im wahrsten Sinne des Wortes akustisch vernehmbar sein. Sie kann sich auch auf anderen „Kanälen“ bemerkbar machen: ein inneres Bild sehen, eine Empfindung wahrnehmen, eine innere Gewissheit verspüren. Unsere Intuition trägt zudem unterschiedliche Verkleidungen: zündende Idee, Einfall, Geistesblitz, Ahnung, Zufall, Instinkt.

Intuition wird zu oft als „sechster Sinn“ bezeichnet, weil uns Intuition – wie alle anderen Sinne auch – Informationen liefert, „übersinnliche“ Informationen. Stellen Sie sich vor, ein Blinder würde plötzlich sehen, ein Tauber plötzlich hören können. Was für eine neue Welt erschließt sich einem Menschen, wenn er die Welt mit einem zusätzlichen Sinn wahrnehmen kann! Und so ist es auch mit der Intuition. Sie wahrzunehmen eröffnet uns eine neue Welt, eine neue Lebensdimension!

Intuition geschieht immer. Wir müssen – im übertragenen Sinn – nur die Augen öffnen! Wir stolpern, wenn wir nicht offen für die Intuition sind, mit geschlossenen Augen durch das Leben, benehmen uns wie Blinde.

Intuition ist der komplexeste aller Sinne. Aber er lässt sich trainieren und muss trainiert werden, denn Intuition erschließt sich uns in den meisten Fällen nicht automatisch und in klaren, eindeutigen Worten. Die Sprache der Intuition sind Bilder, Symbole sowie Metaphern und bedürfen der Deutung, wollen wir sie verstehen.

Vom Sinn des Lebens zum stimmigen Leben

Intuition als „sechster Sinn“ hat auch viel mit dem Sinn des Lebens zu tun! Unsere innere Stimme kennt nicht nur den Sinn unseres Lebens, sondern versteht sich auch als unser innerer Coach, damit wir uns diesem Sinn immer mehr nähern.

Wer seiner inneren Stimme folgt, der lebt stimmig! Es stimmt im Leben einfach alles! Und das ist das Wunder gelebter Intuition.

Jeder hat schon die Erfahrung gemacht: Probleme, Krisen, Schmerzen und Leiden sind immer Signale, dass wir etwas falsch gemacht haben und korrigieren müssen. Mit Hilfe der Intuition können wir eine andere Einstellung gewinnen, und dann lösen wir Probleme nicht, sondern lassen sie sich erst gar nicht entwickeln. Mit anderen Worten: nicht erst etwas falsch machen müssen, um dann das Richtige zu tun, sondern gleich unserer Ahnung folgen, was in der Situation genau und passend zu tun ist.

Der Beginn einer neuen Epoche

So faszinierend die Vorstellung zur Veränderung unseres persönlichen Lebens auch ist, möchte ich noch einen Schritt weiter gehen: Intuition ist nicht nur für jeden einzelnen Menschen von großer Bedeutung, es ist die Lösung für die zentralen Probleme der Menschheit überhaupt! Ich möchte Ihnen Intuition gar als Epoche machendes Thema vorstellen! „Epoche machendes Thema“, welch große Worte! Was macht mich so sicher, die Bedeutung der Intuition für unsere Zukunft und die Zukunft der Menschheit so hoch zu bewerten?

Erlauben Sie mir dazu einen kurzen Rückblick in die Geschichte der Menschheit. Wir haben vor einigen Jahrhunderten bereits eine solche epochale Wende erlebt, und es deutet alles darauf hin, dass wir heute in ähnlicher Weise am Beginn einer neuen Epoche stehen, die die Welt in noch größerem Maße verändern wird. Wir brauchen diese globale und historische Perspektive, wenn wir den „Sinn des Lebens“ erfassen wollen. Lassen Sie mich zu dieser These ein Bild geben, das den Gedanken sofort einsichtig machen kann: Jede einzelne unserer Körperzellen würde verzweifeln, wenn sie sich nach dem Sinn ihres Lebens fragen würde. Was sollte der Sinn einer Herzzelle, einer Gehirnzelle, einer Haarzelle sein? Welche Antwort sollte sie darauf geben? Denn nur wenn sich die Zellen als Teil des ganzen Körpers verstehen, kann sich ihnen der Sinn ihres Lebens erschließen.

Und so ist es auch bei uns Menschen. Wir sind keine Einzeller, sondern Teil eines größeren Ganzen, der Menschheit, allen Lebens auf der Erde. Der Sinn unseres Lebens erschließt sich erst in diesem Zusammenhang: In welcher Epoche, welcher Zeit lebe ich? An welchem Ort? In welchen Beziehungen? Mit welcher Aufgabe für das Ganze? Machen wir uns darüber gemeinsam Gedanken!

Die zu Ende gehende Epoche

Die Epoche, die das Mittelalter vor etwa 600 Jahren beendete, wird „Neuzeit“ oder „Moderne“ genannt. Die Wissenschaft emanzipierte sich von der Kirche und ihren Dogmen; die freie Wirtschaft trennte sich von der Leibeigenschaft und entfaltete den freien Markt (zunächst Kaufleute und Handwerker); die Politik löste sich vom Absolutismus und der feudalen Diktatur. Kurz: Der kritische und logische Verstand begann seinen Siegeszug in der Geschichte der Menschheit. Die neue Epoche nach dem Mittelalter begann mit Helden wie Kopernikus (1473–1543) und Galilei (1564–1642), Märtyrern wie Jeanne d´Arc und Giordano Bruno (1548–1600), Bauernaufständen, Revolutionen, der Aufklärung mit Voltaire (1694–1778) oder der klassischen deutschen Philosophie mit Kant (1724–1804) oder Hegel (1770–1831). Die Ratio, das logische Denken, Verstand und Vernunft haben eine ganze Epoche begründet, die bis heute anhält. Verstand und Wissenschaft haben eine neue Welt geschaffen: die Neuzeit, die Moderne. Der religiöse und zum Dogma erstarrte Glaube wurde ersetzt durch den Glauben an die Ratio und die Wissenschaft.

Die Krise der Moderne

Doch inzwischen wissen wir, dass dies ein Irrglaube ist. Der analytisch-logische Verstand ist an seine Grenzen gestoßen. Die Menschheit war in einem omnipotenten Wahn angetreten, sich die Erde untertan zu machen und die Welt zu beherrschen. Wir sind dabei, sie (oder besser uns) zugrunde zu richten. Wir entdecken jetzt hinter der Ratio den alltäglichen Wahnsinn.

So geht es nicht weiter! Das Ende der Menschheit ist auf diesem Planeten bereits abzusehen. Nur noch eine dramatische Wende kann die Erde für unsere Kinder und Enkel wieder lebensfähig machen. Es geht um nichts weniger, als den Verstand als prägenden Faktor der vergangenen Epoche zu überwinden und Wissen in Weisheit zu transformieren. Denn uns fehlt nicht das Wissen des Verstandes, sondern die Weisheit des Herzens.

Intuition als Transformation

Intuition ist es, die den Verstand transformiert. Intuition ist nicht anti-rational, sondern trans-rational, integriert die Vorzüge der Ratio, ergänzt sie aber um spirituelle Weisheit. Es geht nicht um ein Zurück ins prä-rationale Mittelalter, sondern um den Aufbau einer neuen Epoche, einer trans-rationalen Epoche. (Diese fundamentale Unterscheidung haben wir Ken Wilber zu verdanken.)

Wie der Verstand (die Logik, die Ratio) die letzten 500 Jahre bestimmt hat, so wird die Intuition eine ganze Menschheitsepoche – die nächsten Jahrhunderte – bestimmen. Und es wird eine Veränderung der Welt sein, die der Veränderung vom Mittelalter zur Neuzeit in nichts nachstehen wird. So wie der Verstand für das materialistische Zeitalter steht (Materialismus in Philosophie, Naturwissenschaft und allgemeiner Weltanschauung), so wird Intuition für das postmaterialistische, das spirituelle Zeitalter stehen.

Die Geburt der wahren Menschlichkeit

Intuition hebt sich jedoch nicht nur vom Verstand ab, sondern auch vom Gefühl.

Gerade Intuition und Gefühl werden leicht verwechselt. Eine wirkliche Intuition erkennen wir am besten darin, dass sie uns völlig emotionslos erreicht und irrational erscheint. Intuition hat das Irrationale der Gefühle und das Emotionslose des Verstandes. Gefühle kommen aus dem Bauch (denken Sie zum Beispiel an Angst oder Verliebtheit), Intuition dagegen kommt vom Herzen.

Gefühl gilt als weibliche Domäne, repräsentiert den weiblichen Aspekt (den Yin-Aspekt) unserer Persönlichkeit. Verstand dagegen gilt als männliche Domäne, repräsentiert den männlichen Aspekt (den Yang-Aspekt). Intuition ist aber weder weiblich noch männlich, sondern menschlich und vereinigt weibliche wie männliche Stärken: Intuition wird empfangen und bedarf weiblicher Empfänglichkeit. Sie bedarf aber auch der Interpretation und damit sozusagen männlicher Eindringlichkeit. Wir empfangen Informationen aus der Wirklichkeit (Yin) und dringen aus dem Schein in die Wirklichkeit ein (Yang).

Das neue Zeitalter wird über die Intuition auch eines der tief gehendsten Konflikte in der bisherigen Menschheitsgeschichte überwinden: den Geschlechter-Konflikt. Intuition ist unsere gemeinsame Sprache. Die Zeit, als Frau und Mann aneinander vorbei redeten und lebten, wird vorbei sein. Unsere Beziehung zueinander, unsere Liebe wird vollkommen werden.

Wir stehen als Gattung am Beginn der eigentlichen Menschwerdung. Die Menschheit wird sich als eine Familie sehen, als ein Ganzes. Mit der Überwindung der aktuellen globalen Krise werden wir uns als Mitschöpfer der Schöpfung verstehen und verantwortungsbewusst handeln.

Das Verdienst von Kurt Tepperwein

Intuition ist das spannendste Thema in der heutigen Zeit, und wir haben es im deutschsprachigen Raum gerade Prof. Kurt Tepperwein zu verdanken, dass er schon sehr früh in seinen Seminaren vielen Menschen die intuitive Lebensführung nahe gebracht und den Weg gewiesen hat.

Sein Buch Super-Intuition (mvg, 1997), breitet das ganze Spektrum der Intuition gedanklich aus. Das hier vorliegende Buch trägt dieses Thema weiter und erleichtert darüber hinaus durch praktische, erprobte und effektive Übungen einer noch größeren Anzahl von Menschen den Zugang zur Intuition.

Zur Methodik dieses Buches

Zugegeben: Das klassische Medium des rationalen Denkens ist das Buch und es gleicht fast der Quadratur des Kreises, Intuition über ein Buch mit den Methoden der Ratio zu vermitteln. Intuition spricht darüber hinaus eine andere Sprache als der Verstand. Auch Gefühle lassen sich nur in begrenztem Maße in rationaler Sprache ausdrücken. Dies gilt um so mehr für die Intuition.

Das Ihnen in den Händen liegende Buch berücksichtigt diese Schwierigkeit in mehrfacher Weise:

Wir haben bewusst die überarbeitete Niederschrift eines Seminars von Prof. Kurt Tepperwein gewählt, das auch als Kassettenprogramm vorliegt. So können Sie die organische, gelebte Form des Seminars auch in einem Buch erleben. Das Hörprogramm erlaubt es Ihnen außerdem in Ergänzung zum Buch, die Grenzen dieses Mediums zu überschreiten und tiefer in die Intuitionsübungen einzudringen.

Inhaltlich entfaltet sich das Buch zyklisch in Spiralform (die Spirale öffnet uns der Intuition, wie Sie noch erkennen werden). Das Buch ist kein Fachbuch über Intuition, sondern Ihr Reisebegleiter – und der Weg zum Gipfel ist spiralförmig. Sie werden auf immer höherer Ebene zu den immer wiederkehrenden Themen geführt. Es geht dabei um drei Bereiche: 1. Lösen von Ego-Blockaden im Intuitionsfluss, 2. ein immer tieferes Selbst-Verständnis für die Intuition erreichen, 3. den Umhang mit der Intuition üben. Alle drei Bereiche werden Ihnen auf immer höherer Ebene begegnen und so Ihre intuitive Lebensführung verbessern.

Auf Punkt 3 möchte ich noch genauer eingehen. Das Buch ist ein praktisches Übungsbuch, in dem Sie viele Übungen zum Training Ihrer Intuition finden werden. Ich empfehle Ihnen deshalb, jede Übung sofort mitzumachen.

Letztlich ist es jedoch Ihre Entscheidung, ob Sie das Buch lediglich mit dem Verstand aufnehmen (an manchen Stellen für Ihren Verstand unerträglich!) oder ob es für Sie ein Reiseführer in eine ganz neue Welt, eine ganz neue Epoche wird. Diese neue Welt finden Sie nicht in diesem Buch. Sie ist in Ihnen. Das Buch ist lediglich Ihr Reiseführer.

Jetzt drei Lebensträume erfüllen!

Optimalen Gewinn erzielen Sie mit diesem Buch, wenn Sie sich jetzt drei Fragen überlegen.

Stellen Sie sich vor, eine gute Fee würde Ihnen die drei wichtigsten Fragen Ihres Lebens beantworten und dadurch würden Ihre größten Träume in Erfüllung gehen. Welche Fragen wären das? (Beispiel: Was soll ich tun, um den idealen Partner in mein Leben zu ziehen? Was soll ich tun, um gesund zu werden, zu bleiben und ein Leben in hohem Alter bei strahlender Vitalität zu führen? Was soll ich tun, um meine Berufung zu finden und zu leben?)

Dieses Buch wird Ihnen helfen, Antworten auf Ihre Fragen zu finden, denn Intuition beantwortet vor allem Fragen. Bitte schreiben Sie jetzt Ihre drei wichtigsten Fragen auf, legen Sie sie in dieses Buch, lesen Sie die Fragen immer wieder und öffnen Sie sich für die Antworten. Wenn Sie das Buch durchlebt haben, werden Sie die Antworten haben. Wenn Sie jedoch keine präzise gestellten Fragen haben, wie soll das Leben Ihnen dann eine Antwort geben können?

Bitte beginnen Sie erst mit dem Lesen des eigentlichen Buches, wenn Sie Ihre Fragen formuliert haben.

Gibt es auch ein paar leichte und aktuelle Probleme, die Sie gerne gelöst hätten? Sie werden immer wieder in dem Buch aufgefordert, ein Alltagsproblem unter einem neuen Gesichtspunkt zu lösen. Seien Sie sich eines Alltagsproblems bewusst, von dem Sie sich gerne lösen möchten.

Mit den drei großen Fragen des Lebens und dem zu lösenden Alltagsproblem haben Sie die richtige Vorbereitung getroffen, um das Buch mit großem Gewinn lesen zu können. Ich wünsche Ihnen viele neue Erfahrungen auf Ihrer Abenteuerreise.

Die Reise kann schon mit einer interessanten Aufgabe beginnen: Machen Sie sich doch einmal Gedanken darüber, wie dieses Buch in Ihre Hände gefallen ist. Zufall? Oder erkennen Sie darin bereits eine intuitive Fügung?

Felix Aeschbacher Studienleiter der Internationalen Akademie der Wissenschaften

Einleitung: Die Metamorphose vom Ego zum Selbst

Es gibt ein Schauspiel der Natur, das wie kaum etwas anderes symbolisch für den gegenwärtigen Umbruch steht: die Umwandlung der Raupe zum Schmetterling – diese Metamorphose der Natur, die uns schon als Kinder fasziniert hat. Sie könnte ein Sinnbild unserer Zeit sein!

Versetzen wir uns in die Lage der Raupe im Kokon. Fühlen Sie sich dann und wann auch unwohl in Ihrer Haut (eingeengt, bewegungslos), könnten aus Ihrer Haut fahren, sich häuten, neu geboren, ein neuer Mensch werden, sich verwandeln, transformieren? Vielleicht haben Sie manchmal auch schon den Eindruck, Ihre Ich-Strukturen lösen sich auf und fragen sich immer häufiger: Wer bin ich eigentlich in Wirklichkeit? Sie kennen dieses Lebensgefühl sicher. Ist es ein aktuelles Gefühl? Geht es Ihnen gerade jetzt so?

Sie wollen endlich abheben, könnten Flügel brauchen, um sich in neue Lebensdimensionen zu schwingen. Doch irgendwie fühlen Sie sich sonderbar bewegungslos, unerklärlich kraftlos, sich auflösend, regelrecht breiig.

Vielleicht sehnen Sie sich manchmal auch nach einer Rettung, einem Erlöser, einem Traumpartner (dann wäre alles anders), einem Lottogewinn (dann ginge alles leichter), einem alles verändernden Auftrag, einem Karrieresprung, einer Führung. Es würde Ihr Leben dramatisch verändern!

Möglicherweise geht es Ihnen gerade jetzt so wie dem Schmetterling, der sich noch in seinem Kokon gefangen fühlt. Es dauert nur noch eine kurze Zeit, bis das unglaubliche Wunder dieser Metamorphose geschieht: Der Schmetterling schlüpft aus seinem engen Panzer und fliegt zum ersten Mal in seinem Leben auf und davon! Doch im Kokon weiß er nichts von diesem Wunder, das ihn erwartet, und er fühlt sich einfach nur in einer tiefen Krise.

Als die Zeit für einen Umbruch reif war, hatte sich die junge Raupe, diese Vision des Schmetterlings, mit einem Kokon umhüllt. Doch mit der Verpuppung schien sich ihre Lage verschlimmert zu haben, schien sie sich von ihrer Vision als fliegendem Schmetterling weiter denn je entfernt zu haben. Eingezwängt im Kokon konnte die Raupe nicht einmal mehr kriechen, jetzt war sie sogar bewegungslos! Sie trauerte manchmal „den goldenen Zeiten“ ihres Raupendaseins nach. Wie herrlich war es doch, sich bewegen zu können!

Halten wir einen Moment inne. Ist Ihnen dieses Gefühl auch bekannt? Viele Menschen igeln sich heute ein, kapseln sich ab, fühlen sich nur noch in ihren vier Wänden wohl. Es ist ein so starker und offensichtlicher Trend, dass er einen Namen in der Trendforschung bekommen hat: „Cocooning“ oder „Leben im Kokon“.

Der Kokon ist eine Schutzhülle, ein Panzer, damit die Raupe sich gefahrlos in den Schmetterling verwandeln kann. Die Raupe zieht sich aus der Außenwelt zurück, geht in sich, brütet sozusagen ihre Zukunft aus. Um fliegen zu können, sich in ihr wahres Wesen zu entpuppen, muss sie erst den Weg nach innen wählen, den Weg des Alleinseins, der Einsamkeit, der Besinnung auf sich selbst, um wieder zu Sinnen zu kommen.

Es wäre für das Tier jedoch eine Katastrophe, wenn jetzt ein selbstherrlicher „Retter“ käme, der den Kokon öffnen würde. Diese „Rettung“ von außen wäre ihr Ende. Denn der Schmetterling lernt erst dann fliegen, wenn er bereit ist, die selbst gewählte Einsamkeit aufzubrechen, wenn er den Kokon aus eigener Kraft sprengen kann.

Nein, diesen Prozess der Verpuppung muss der Schmetterling auf sich selbst gestellt durchleben. Die Raupe ist im Kokon nicht nur bewegungslos, sie befindet sich in Auflösung, wird zu einem amorphen Brei, der sich selbst ernährt. Sie lebt von dem „Fett“, den sie sich als Raupe angefressen hatte. Jede einzelne Zelle vollzieht die Wandlung. Keine Raupenzelle gleicht mehr der späteren Schmetterlingszelle. Vor der Neustrukturierung steht der amorphe Brei. Es ist eine vollständige und wundervolle Umwandlung, Zelle für Zelle.

Nach der Metamorphose, der Transformation, ist der Schmetterling gegenüber seinem Raupendasein ein anderes Wesen – jetzt kann er fliegen, erobert neue Lebensdimensionen, ist von anmutiger Schönheit, sensibel, feinfühlig, ein wahrhaft göttliches Geschöpf! (Es gibt nur göttliche Geschöpfe!)

Lassen Sie uns diese Wandlung als Metapher betrachten: Jeder hat die Kraft, sich aus seinem Kokon (der Ich-Verkapselung) zu befreien. Die Kraft, die uns hilft, unsere Grenzen zu transformieren, ist die Kraft der Intuition. Sie hilft uns, aus unserer Verkapselung auszubrechen und das zu werden, was wir in Wirklichkeit sind: göttliche Geschöpfe, die zauberhafte Wunder vollbringen können. Es ist der Weg des Raupen-Ego zum Schmetterling-Selbst, der Weg wahrhaftiger Selbst-Verwirklichung.

Intuition: Der Beginn eines neuen Zeitalters

Wir leben zu Beginn einer neuen Epoche. Die „Neuzeit“ oder „Moderne“, die das Mittelalter ablöste, neigt sich ihrem Ende entgegen. Machen wir uns bewusst: Irgendwann im Mittelalter erkannten die Menschen, dass sie Teil eines unendlich großen, unbekannten Universums sind. Und um dieses Universum zu verstehen, begannen sie, Fakten von Aberglauben zu trennen. Das wissenschaftliche Weltbild entstand. Und dabei mussten sie zunächst einmal alles weglassen, was nicht zu begreifen, zu beweisen, zu reproduzieren war. Und alles, was nicht beweisbar war, galt automatisch als widerlegt. Dieses zugegebenermaßen sehr begrenzte Vorgehen hat den Menschen allerdings in der Vergangenheit gute Dienste geleistet.

Es hat ihnen ermöglicht, zunächst einmal ein realeres Bild der Wirklichkeit zu erfassen. Aber von Generation zu Generation erfolgt eine Evolution des Geistes, eine Entwicklung zu höherer Spiritualität, zu einer immer höheren Schwingung des Energiefeldes, das wir sind. Und allmählich wird diese begrenzte, streng rationalwissenschaftliche Anschauung der Welt zum Hindernis unserer weiteren Entwicklung. Wir müssen dieses Weltbild jetzt überschreiten.

Wir entwickeln nämlich eine immer höhere Sicht der Dinge, beginnen allmählich die Wirklichkeit hinter dem Schein zu erkennen. Im klassischen Sinne war Physik die Wissenschaft, die das Sichtbare, das Greifbare klassifizierte, quantifizierte, in Gesetzmäßigkeiten beschrieb. Die Wirklichkeit hinter diesem Schein hieß „Metaphysik“.

Die moderne Physik lehrt uns, dass wir mit unserem Hauptsinn nur acht Prozent des vorhandenen Schwingungsspektrums sehen können. 92 Prozent der Wirklichkeit sind unsichtbar. Aber viele Menschen verhalten sich so, als seien diese acht Prozent, die sie sehen, begreifen, beweisen und reproduzieren können, die Wirklichkeit, und ignorieren den größten Teil dessen, was ist.

Es wird also Zeit, dass wir die Wirklichkeit hinter dem Schein erkennen. Denn die Wahrnehmung dieser Wirklichkeit hilft uns zu werden, wer wir sind – an uns selbst zu erinnern, an den Teil der einen Kraft, das Ich Bin.

Die Entwicklung der Kommunikation

Wenn wir über Intuition sprechen, so sprechen wir über eine höhere Form der Kommunikation. Die Intuition ist kein Monolog und keine Einbahnstraße (wie häufig dargestellt), sondern ist ein Dialog, ein Zwiegespräch.

Schauen wir doch einmal zurück, wie alles begann: Am Anfang ging es der Menschheit nur ums Überleben, und damit hat sie einige zehntausend Jahre verbracht. Irgendwann fingen die Menschen dann an, ihre Eindrücke von der Welt den anderen mitzuteilen – der Beginn der Kommunikation. Es begann nonverbal mit Gesten (erwies sich als unpraktikabel, denn wenn das Gegenüber die Geste nicht sieht, kann er sie auch nicht wahrnehmen und deuten), bis einem Menschen ein Laut entfuhr und die anderen aufmerksam wurden.

Machen Sie sich bewusst: Das war die Erfindung der Sprache! Dies war für die Entwicklung der Menschheit ein noch größeres Ereignis als die Tatsache, dass irgendwann einmal ein Astronaut seinen Fuß auf den Mond setzte. Wir hatten die Sprache als Kommunikationsmittel entdeckt. Und natürlich haben wir die Sprache immer mehr verfeinert – bis zur Dichtkunst. Große literarische Werke sind entstanden. Alles in dieser Form der Kommunikation.

Und trotzdem beherrschen wir diese Form der Kommunikation noch immer nicht. Im Gegenteil – wir erkennen immer schmerzhafter, dass Sprache als Kommunikationsmittel eigentlich nur sehr begrenzt geeignet ist.

Wie oft erleben wir, dass eine Frau zu ihrem Mann sagt: „Ach, du verstehst mich nicht!“ Und sie hat Recht, er versteht sie wirklich nicht. Er kann sie gar nicht verstehen. Er hat ja nicht ihre Erfahrung, ihre Entwicklung, ihre Assoziationen, ihre weibliche Sicht der Welt.

Wir stellen immer mehr fest: Zur eigentlichen Bedeutung der Kommunikation gehören mehr als nur die gerade benutzten Worte.

Eine andere Frau kann mit: „Ach, du verstehst mich nicht!“ etwas ganz anderes ausdrücken wollen, obwohl beide die gleichen Worte verwenden.

Sie meint damit: Ach, du denkst wohl, ich sitze hier herum und passe nur auf die Möbel auf, während du dich da draußen abrackerst und glaubst der Einzige zu sein, der hier in der Familie arbeitet. Glaubst du, es ist nicht frustrierend, wenn man hier Staub wischt und hinterher rieselt es schon wieder herunter. Und ich weiß, dass ich morgen wieder Staub wischen muss und dafür überhaupt keine Anerkennung finde. Ich kann wieder sagen: Schatz, das Essen ist fertig, du kannst wieder meckern kommen!

Das hat diese Frau mit dem einen Satz energetisch alles ausdrücken wollen. Ob ihr Mann sie verstanden hat?

Für die erste Frau bedeutet der Satz „Ach, du verstehst mich nicht!“ etwas ganz anderes. Sie kommunizierte damit eigentlich: Schau doch mal her, nimm mich doch einmal wahr! Ich mache es dir doch wirklich leicht! Ich möchte doch nur beachtet werden. Ich möchte doch nur, dass wir wirklich Partner sind, dass wir uns näher kommen, dass du mich einmal so siehst, wie ich wirklich bin. Das hat sie zum Ausdruck bringen wollen. Ob sie verstanden wurde?

Deswegen ist es wichtig, wenn wir effektiv kommunizieren wollen, dass wir vor allem hören lernen. Dass wir lernen, was der andere wirklich sagen will, nicht nur mit seinen Worten. Das alles sind noch Potenziale, die in der Sprache liegen und die wir noch gar nicht ausgeschöpft haben.

Zur Sprache gehört natürlich auch das Lesen. Ich unterstelle, dass Sie alle nach den Regeln der Schule lesen und schreiben können, doch wirklich lesen kann kaum jemand. Wirklich lesen heißt zum Beispiel, selektiv lesen und erkennen, was da stimmt und was nicht. Oder: Das stimmt halb, das stimmt nur so weit, das ist wieder richtig.

Wenn Sie als Ich Bin lesen, werden Sie den Wahrheitsgehalt des Gelesenen „in Prozenten“ zum Beispiel automatisch mit wahrnehmen. So sollten wir lesen: Die Information nicht nur aufnehmen, sondern auch bewerten können. Dann würden Sie jeder Publikation mit Adleraugen das entnehmen, was wirklich wichtig ist. Und natürlich noch selektiver das, was für Sie wichtig ist (präziser das, was für Sie jetzt wichtig ist). So werden Sie in der Informationsflut nicht ertrinken, sondern immer nur das herausfiltern, was Sie gerade brauchen. Intuition ist Ihr Radar für diese relevanten Informationen.

Für alle, die im Beruf stehen, ist es noch hilfreicher, auch das „lesen“ zu können, was da gar nicht steht! Sie lesen ein Buch, einen Artikel, vielleicht etwas ganz Spezielles, Fachliches, Anspruchsvolles – und erkennen: Ja, das ist soweit ganz richtig, aber ein Punkt ist ja überhaupt nicht erwähnt, das müsste noch hier an dieser Stelle gesagt werden. Das gehört unbedingt hierher. Und das fällt Ihnen ein! Sie lesen also ergänzend; Sie lesen das, was da gar nicht steht. Das ist auch eine Art Umgang mit der Sprache, die erst gelernt sein will.

Das heißt, wir haben das Medium Sprache mit seinen vielen Möglichkeiten noch gar nicht ganz in Besitz genommen! Die eigentlichen Bereiche der Sprache warten noch darauf. Wenn ich es etwas überspitzt sagen darf: Wir sind gegenüber dem Potenzial der Kommunikation nur unwesentlich über das Grunzen des Neandertalers hinausgegangen!

Jetzt kommen wir langsam zu Bewusstsein und gehen ganz bewusst mit dem Medium Sprache um. Und dabei entdecken wir, welche grenzenlosen Bereiche der Kommunikation noch auf uns warten.

Gehen wir mit unseren Gedanken über Kommunikation noch ein Stück weiter: Später haben wir uns in unserer Evolution der Malerei zugewandt. Angefangen von der Höhlenmalerei, die vielleicht ein magischer Jagdzauber war, bis zur modernen Malerei, die man nicht mehr verstehen kann, wenn man nicht ein Fachmann ist. Die Bildhauerkunst, die Musik, die Dichtung – alles das sind Formen der Kommunikation. Wir teilen uns anderen mit.

Wir können zum Beispiel mit einem Musikstück die Aussage des Komponisten nacherleben, wir können in seine Schwingung kommen, in seine Energie, in seinen Bewusstseinszustand. Und obwohl er schon seit Jahrhunderten tot ist, teilt er uns jedes Mal, wenn wir dieses Musikstück hören, wieder sein Erleben mit. Diese nonverbale Form der Kommunikation über – allgemein gesprochen – die Kunst, die künstlerische Aussage, geht oft viel tiefer als reine Worte. Hier schwingen immer Emotionen mit.

In anderen Bereichen sind wir wieder absolute Analphabeten. Da haben wir nicht einmal einen Anfang gemacht, zum Beispiel in der Kommunikation über die äußere Form. Sie alle tragen Ihr Gesicht ganz offen vor sich her. Und in Ihrem Gesicht steht Ihr ganzes Sein, Ihr Charakter, Ihre Anlage, Ihre Möglichkeit, Ihre Entwicklung, das, was noch werden kann. In diesem Gesicht kann man Ihr Wesen erkennen, wo Sie stehen, die Hindernisse, ob Sie es in dieser Inkarnation schaffen oder nicht. Alles das steht im Gesicht. Sie kommunizieren mit Ihrer Umwelt über dieses Gesicht. Und das sollte eigentlich jeder lesen und verstehen können. Das ist Kommunikation über die Form, die eigentlich jeder braucht!

Das einfachste Beispiel: Wenn Sie Ihren Partner wählen, dann kommunizieren auch Formen miteinander, Körperformen! Vielleicht haben Sie es bei Ihrem Lebenspartner schon vergessen. Wenn Sie sich trauen – es gehört Mut dazu –, machen Sie sich das einmal bewusst, fragen Sie sich, was Sie an dem anderen beim ersten Blick so fasziniert hat. Dann kann die Antwort sein: Sie hat einen erregenden Gang; ihre Haare wippen so, das spricht mich an; sein Hinterteil; seine breiten Schultern usw. Wir kommunizieren auch über Formen, das heißt, der eine sendet und der andere empfängt.

Das kann fast schon archaisch sein! Einen Mann mit „breiter Schulter“ zu haben konnte vor Jahrtausenden für die Frau eine Frage des Überlebens gewesen sein. Aber heute? Fahren wir noch auf diese archaischen Signale ab? Was erhofft frau sich von „breiten Schultern“?

Das heißt, da wir Kommunikations-Analphabeten sind, hat kaum jemand wirklich die Chance, mit seinem Partner zusammenzuleben und nicht nur nebeneinander. So gut wie jeder ist mit seiner eigenen Vorstellung von seinem Partner zusammen und nicht mit dem Partner, wie er ist.

Und wehe, er entspricht dieser Vorstellung einmal nicht! Dann heißt es: Das hätte ich nie gedacht, dass du mich einmal so tief enttäuschst! Dass du mich so kränkst! Ich habe dir so vertraut! Doch die wirkliche Botschaft lautet: Ich habe mir vorgestellt, dass du das so machst, und jetzt machst du das anders! Jetzt bin ich aber sauer!

Was ist passiert? Der andere hat Sie tatsächlich enttäuscht, im wahrsten Sinne des Wortes! Er hat Ihnen gezeigt, dass Sie in einer Täuschung gelebt haben. Und er hat gerade diese Täuschung beendet. Sie müssten ihm für diese Ent-Täuschung eigentlich aus tiefstem Herzen dankbar sein, denn Sie sind gerade – vielleicht etwas schmerzhaft – in der Wirklichkeit angekommen!

Sie sehen: Ach so ist der wirklich! Jetzt sehe ich erst einmal, wen ich da gefangen habe! Denn nicht umsonst heißt es: Manche lernen sich kennen und heiraten. Die meisten heiraten und lernen sich dann irgendwann kennen. Viele lernen sich überhaupt nie kennen! Sie sterben, ohne sich je gekannt zu haben.

Alles das ist möglich, weil wir immer noch nicht gelernt haben, richtig miteinander zu kommunizieren, weil wir ganze Bereiche ausblenden, nur auf ganz primitive Signale reagieren.

Nehmen wir noch andere, ganz alltägliche Beispiele. Jeder Chef muss erkennen, muss wissen, wenn er dem neuen Bewerber ins Gesicht sieht (und sei es nur auf dem Foto): Der bewirbt sich für diese Stelle, doch der gehört eigentlich woanders hin. Das ist seine Stärke, sein Potenzial. Der Lehrer müsste in den Gesichtern der Kinder lesen können, damit er sie richtig fördern kann. Die Eltern sollten es wissen. Jeder Verkäufer müsste sehen: Ein Blick in das Gesicht des Kunden zeigt ihm, wie er hier verkaufen muss, welche Sprache er sprechen soll, damit er verstanden wird.

Wir haben also selbst die bisherigen Kommunikationsmittel (Sprache, Wahrnehmung) nur sehr, sehr unzureichend in Besitz genommen. Weitere Potenziale warten nur darauf, dass wir sie entdecken und nutzen.

Die hohe Schule der Kommunikation

Die höheren Kommunikationsformen sind von unserer Besitznahme fast unberührt: die Inspiration, der Einfall. Wir gehen sehr passiv damit um. Man hat einen Gedankenblitz oder man hat ihn nicht. Oder die zündende Idee kommt zu spät, wenn die Situation schon vorbei ist. Dann weiß man, was man hätte sagen oder tun müssen, der Einfall ist eben nicht rechtzeitig gekommen.

Doch Inspiration geschieht ständig, das heißt, Sie können sich jederzeit gezielt etwas einfallen lassen. Das setzt nur voraus, dass Sie sich dem Einfall öffnen.

Der Einfall ist eigentlich da! Nur Sie sind nicht da. Sie sind nicht im Bewusstsein, Sie sind auf der Verstandesebene, Sie denken darüber nach und bleiben damit innerhalb der Grenzen Ihrer Erfahrungen. Und der Einfall fällt vorbei, hat sie nicht berührt, nicht getroffen – Sie waren nicht offen dafür.

Die Intuition ist unsere ganz natürliche Sprache und Kommunikationsform. Es ist die natürliche Sprache nicht nur zwischen Menschen, sondern unter allen Lebewesen. Über Intuition können Sie auch mit Tieren kommunizieren oder mit Wesen, die gar nicht im gleichen Raum sind.

Intuition kann eine spezielle Form annehmen – Telepathie ist eine solche Form: Ich teile einem anderen ganz gezielt etwas mit, und es erreicht ihn. Und ich muss nicht einmal wissen, wo er sich gerade aufhält.

Wenn ich mit ihm normal kommuniziere, ihn z. B. anrufe, muss ich wissen, unter welcher Nummer ich ihn erreichen kann. Wenn ich telepathisch etwas aussende und ich ihn meine, dann kann er im Nebenzimmer sein oder am anderen Ende der Welt – und ich muss es nicht wissen –, aber es erreicht ihn, und zwar zeitgleich, in Punktzeit. In dem Augenblick, in dem ich es aussende, kommt es an. Es funktioniert wie beim Fax: Hier läuft es bei mir noch rein und beim anderen kommt schon die halbe Seite heraus. Ganz genauso ist es mit der Telepathie.

Und wie viel verstehen wir von dieser hohen Schule der Kommunikation? Fast nichts!