Erwin und Elmire - Johann Wolfgang von Goethe - E-Book

Erwin und Elmire E-Book

Johann Wolfgang von Goethe

0,0

Beschreibung

Dieses Singschauspiel handelt von der verzweifelten jungen Dame Elmire. Nachdem sie ihren Verehrer Erwin eiskalt abgewiesen hat, ist dieser spurlos verschwunden und Elmire versinkt in ihrem Kummer, da sie glaubt er habe sich etwas angetan. Insgeheim liebt sie Erwin sehr und kann sich nicht vorstellen ihn nie wieder zu sehen. Elmires Mutter und ein Freund und Lehrer des Hauses, Bernardo, wissen, wo sich Erwin versteckt hält und möchten das junge Paar wieder glücklich zusammenführen. Werden sie es schaffen die beiden zu vereinen?-

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern

Seitenzahl: 33

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Johann Wolfgang von Goethe

Erwin und Elmire

ein Schauspiel mit Gesang

Saga

Erwin und Elmire

 

Coverbild/Illustration: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/92/Szinyei_Merse%2C_P%C3%A1l_-_Lovers_%281869%29.jpg

Copyright © 1775, 2021 SAGA Egmont

 

Alle Rechte vorbehalten

 

ISBN: 9788726957242

 

1. E-Book-Ausgabe

Format: EPUB 3.0

 

Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit der Zustimmung vom Verlag gestattet.

Dieses Werk ist als historisches Dokument neu veröffentlicht worden. Die Sprache des Werkes entspricht der Zeit seiner Entstehung.

 

www.sagaegmont.com

Saga Egmont - ein Teil von Egmont, www.egmont.com

Den kleinen Strauß, den ich dir binde,

Pflückt' ich aus diesem Herzen hier.

Nimm ihn gefällig auf Belinde!

Der kleine Strauß, er ist von mir.

Personen

Olimpia Elmire, ihre Tochter Bernardo Erwin

Der Schauplatz ist nicht in Spanien

Olimpia tritt herein, und findet Elmiren traurig an einem Tische sitzen, auf den sie sich stemmt. Die Mutter bezeigt ein zärtliches Mißvergnügen, und sucht sie zu ermuntern.

Olimpia

Liebes Kind, was hast du wieder?

Welch ein Kummer drückt dich nieder?

Sieh! wie ist der Tag so schön;

Komm, laß uns in Garten gehn.

War das ein Sehnen,

War das ein Erwarten:

Blühten doch die Blumen!

Grünte doch mein Garten!

Sieh! die Blumen blühen all,

Hör! es schlägt die Nachtigall.

Was hast du? ich bitte dich, was hast du? klage, so lange du willst, nur das Schweigen ist mir unausstehlich.

Elmire Liebe Mama, man gibt sich den Humor nicht selbst.

Olimpia Wenns Humor wäre, wollt' ich kein Wort sagen. Wenn dir eine Ratte durch den Kopf läuft, daß du einen Morgen nichts reden magst, oder bei Tische das Maul hängst, sag' ich da was drüber? Hat man jemals eine schönere Haushaltung gesehn, als unsre, da man einander aus dem Wege geht, wenn man üblen Humors ist? Nein Liebchen, du sollst nicht lachen, wenn dirs weinerlich ist; aber ich wollte, daß dirs nicht weinerlich wäre. Was ist dir, was fehlt dir? sags! Rede!

Elmire Mir? Nichts, Mama.

Olimpia Da sei Gott vor, daß du so ohne Ursache den Kopf hängst. Nein, das ist nichts. Und doch begreif ich nicht – daß ein Mädel den Kopf hängt, die auf Erlösung paßt, wenn die nicht kommen will, das ist natürlich! daß eine verdrießlich ist, die nach allen Mannsleuten angelt und keinen fängt, sehr natürlich. – Ist denn das dein Fall? Du, die du sechse haben kannst für einen, die du eine Mutter hast, die sagt: nimm, welchen du willt von den sechsen, und wenn dir ein siebenter etwa in die Augen sticht, dir etwa am Herzen liegt; sag mir ihn, nenn mir ihn! Wir wollen sehn, wie wir ihm ankommen. Und doch immer Tränen in den Augen! bist du krank, willst mirs nicht sagen?

Elmire Ich bin ja lustig.

Sie lächelt, und wischt sich die Augen.

Olimpia Das ist eine aparte Art von Lustbarkeit. Unterdes ich wills so annehmen, (treffend) Ich weiß wohl, wo dirs stickt!

Elmire(lebhaft) Liebe Mama!

Olimpia(nach einer Pause) An all dem Mißvergnügen, der üblen Laune unsrer Kinder sind wir selber Schuld, ist die neumodische Erziehung Schuld. Ich fühls schon lang!

Elmire Liebe Mama, daß sie doch nie die Sorge gereuen möchte, die sie auf mich verwendet haben.

Olimpia Nicht das, meine Tochter. Ich sagts deinem Vater oft; er wollte nun einmal ein kleines Meerwunder aus dir gemacht haben, du wurdest's und bist nicht glücklicher.

Elmire Sie schienen doch sonst mit mir zufrieden zu sein.

Olimpia