Erzählen und Erzählung in Forschung und Grundschule - Angela Exel - E-Book

Erzählen und Erzählung in Forschung und Grundschule E-Book

Angela Exel

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  • Herausgeber: GRIN Verlag
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2003
Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: gut, Justus-Liebig-Universität Gießen (Institut für deutsche Sprache und mittelalterliche Literatur), Veranstaltung: Hauptseminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Arbeit beschäftigt sich mit Erzählung und Erzählen in Theorie und Praxis, mit Erzählentwicklung und Schreibanlässen in der Grundschule. Was ist eine Erzählung und wodurch ist sie gekennzeichnet? Das erste Kapitel der Arbeit untersucht hierfür unterschiedlich weit gefasste Begriffsdefinitionen. Es beginnt mit einer sehr eingeschränkten Definition der Erzählung von William Labov, um dann anschließend mögliche Ausweitungen des Begriffes zu betrachten. Weiterhin richtet sich der Blick im ersten Teil der Arbeit auf differierende Ansätze in der Erzählforschung, mit jedoch immer wiederkehrenden gemeinsamen Fragestellungen. Darüber hinaus geht es um den Entwicklungsprozess von Erzähl- bzw. Schreibfähigkeit. Gedanken und Ergebnisse zur Erzählentwicklung anhand der Arbeiten von Dietrich Boueke et al. und Heiko Hausendorf / Uta M. Quasthoff werden vorgestellt und die Aussagekraft von Dietrich Bouekes Stufenmodell der Erzählentwicklung hinterfragt. Der zweite Teil widmet sich dem schriftlichen Erzählen in der Grundschule. Motivation und Lernerfolg stehen hier im Mittelpunkt. Gibt es bestimmte Methoden der Vermittlung von Unterrichtsinhalten, die zum Lernerfolg führen und welche anderen Kriterien spielen hier noch eine Rolle? Verschiedene Unterrichtsweisen – traditionelle Aufsatzdidaktik, freies Schreiben, Schreibanlässe – werden aufgegriffen und deren Vor- und Nachteile erläutert. Im Zusammenhang mit den Unterrichtsmethoden und –mitteln wird immer wieder auf die Frage „Wie kann Motivation zum Schreiben geweckt und erhalten werden?“ eingegangen. Abschließend setzt sich das zweite Kapitel mit Schreibanlässen (Schreibanregungen) auseinander. Es wählt einige Schreibanlässe aus, um sie unter den Gesichtspunkten, welchen Grad an Freiheit ein Thema zulässt und wie stark es Phantasie belebend sein kann, zu vergleichen.

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Inhaltsverzeichnis

 

Einleitung

1. Erzählen – Erzählung

1.1. Forschungsansätze im Bereich des Erzählerwerbs

2. Schriftliches Erzählen in der Grundschule

2.1. Schreibanlässe

Fazit

Literaturverzeichnis

 

Einleitung

 

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit Erzählung, Erzählen und Erzählentwicklung.

 

Im ersten Kapitel werden die Begriffe Erzählung bzw. Erzählen erläutert. Von einer sehr eng gefassten Begriffsdefinition der Erzählung ausgehend betrachtet das Kapitel mögliche Ausweitungen der Wortbedeutung. Weiterhin wirft das erste Kapitel einen Blick auf den Anwendungsbereich des mündlichen und schriftlichen Erzählens.

 

Anschließend werden jeweilige unterschiedliche Focussierungen in der Erzählforschung, Wege, um zum zu untersuchenden Material zu gelangen sowie Gedanken und Ergebnisse zur Erzählentwicklung anhand der Arbeiten von Dietrich Boueke et al. und Heiko Hausendorf / Uta M. Quasthoff  vorgestellt.[1]

 

Das zweite Kapitel wendet sich dem schriftlichen Erzählen in der Grundschule zu. Hierfür werden verschiedene Unterrichtsweisen – traditionelle Aufsatzdidaktik, freies Schreiben, Schreibanlässe – aufgegriffen und deren Vor- und Nachteile erläutert. Im Zusammenhang mit den Unterrichtsmethoden und –mitteln wird immer wieder auf die Frage Wie kann Motivation zum Schreiben geweckt und erhalten werden? eingegangen.

 

Abschließend setzt sich das zweite Kapitel mit Schreibanlässen (Schreibanregungen) auseinander. Es wählt einige Schreibanlässe aus, um sie unter den Gesichtspunkten, welchen Grad an Freiheit ein Thema zulässt und wie stark es Phantasie belebend sein kann, zu vergleichen.

 

Um das Schriftbild der Arbeit einfach zu halten, wurde bei Begriffen wie Erzähler auf die explizite Nennung der femininen Form verzichtet. Gemeint sind grundsätzlich immer Erzählerin und Erzähler.

 

1. Erzählen – Erzählung

 

Betrachtet man die Definition der Erzählung nach William Labov, dann ist diese eine sehr eng gefasste – auf Labovs Untersuchungen eingeschränkte Definition. In „Sprache im sozialen Kontext“ heißt es: „Wir definieren die Erzählung als eine Methode, zurückliegende Erfahrung verbal dadurch zusammenzufassen, daß eine Folge von Teilsätzen (clauses) eine Folge von Ereignissen zum Ausdruck bringt, die, wie wir annehmen, tatsächlich vorgefallen sind.“[2] Die Teilsätze erfahren untereinander eine temporale Verknüpfung, wobei eine Minimalerzählung eine Verknüpfung enthält. Eine voll entfaltete Erzählung weist in Labovs Modell folgende Elemente auf: Abstrakt (Worum handelt es sich?), Orientierung (Wer, Was, Wann, Wo?) Handlungskomplikation (Was passierte dann?), Evaluation (Was soll das Ganze), Resultat (Wie ging es aus?) und Koda (abschließende Bemerkung wie Das war´s). Hierbei muss angemerkt werden, dass nicht immer alle Strukturelemente notwendigerweise in einer Erzählung vorhanden sind  - allerdings ist die Handlungskomplikation einer Erzählung wesentliches Merkmal - und dass sie nicht strikt in der aufgelisteten Reihenfolge erscheinen. So können beispielsweise Teile der Orientierung (Wer, Was, Wann, Wo?) im Laufe der Erzählung nachfolgen; evaluative Merkmale sind möglicherweise über die ganze Erzählung verstreut.[3]

 

Das Kennzeichnende in Labovs Definition ist die zurückliegende Erfahrung, die Mündlichkeit der Wiedergabe sowie die Tatsächlichkeit des Geschehenen. Der Begriff Erzählung lässt sich jedoch erweitern um die Schriftlichkeit sowie um Erfundenes. Otto F. Best charakterisiert die Erzählung als eine „als Gattung schwer definierbare, gering ausgeprägte, bereits durch Reihung von tatsächlichen oder erfundenen Geschehnissen entstehende epische Kurzform.“[4] Ist aber unter den einzelnen Geschehnissen keine temporale Verknüpfung zu erkennen, so handelt es sich – zumindest im Sinne von Labovs Definition – nicht um eine Erzählung.[5] Erzählt werden kann entweder aus der eigenen Erfahrung oder aus der berichteten. Die Erzählung teilt also eigene oder berichtete Erfahrung in sprachlicher Form (mündlich oder schriftlich) mit und ermöglicht damit den Zuhörenden oder Lesenden die Teilnahme an dieser Erfahrung.[6] Das Etymologische Wörterbuch des Deutschen weist erfahren aus als „Kenntnis erhalten, erleben, durchmachen, erleiden.“[7] Deutlich wird hier sowohl die eigene Erfahrung (erleben, durchmachen, erleiden) als auch die Erfahrung über jemanden, der etwas mitteilt (Kenntnis erhalten).