Es war einmal im Ringgau - Edit Engelmann - E-Book

Es war einmal im Ringgau E-Book

Edit Engelmann

3,8

Beschreibung

Zwischen Eschwege und Eisenach, mit einem Ausläufer im Werra-Meißner-Kreis und mit dem anderen im Wartburgkreis, liegt der Ringgau. Ritter, Grafen, edle Jungfrauen, Minnesänger, Wichtelmänner, Könige und Heilige: Alle haben sie hier gelebt oder sind zumindest einmal vorbeigekommen. Neben Kaiser Barbarossa und der Heiligen Elisabeth hat auch Oma Christine ihre Spuren hinterlassen, in Form von Geschichten und Rezepten. "Gebannt saßen wir auf der wackeligen, lehnenlosen Bank unter dem kleinen Fenster am hölzernen Tisch ...", berichtet Edit Engelmann, die Jahre später das alte Kochheft ihrer Oma wiederentdeckt, "und lauschten Omas Geschichten, während sie auf dem riesigen Kohleherd mit den vielen eisernen weißen Klappen das Essen für uns alle zubereitete. Zwischendurch durften wir probieren und naschten mit dem Finger die Reste aus so mancher Schüssel, in der gerade Kuchen, Pudding oder andere Süßigkeiten zubereitet wurden. Wenn nichts Derartiges für uns Kinder zu ergattern war, bekamen wir eine dicke Scheibe Rotwurst - oder einen Runken 'Ahle Worscht', wie Oma es nannte." In Erinnerung an ihre Kindertage beschloss die Autorin, das Kochbuch der Oma Christine neu aufzuschreiben - und zwar so lebendig, wie es bei ihrer Oma in der Küche zugegangen ist: Gerichte und Geschichten - abwechselnd und im Einklang miteinander. Das vorliegende Buch ist ein nostalgischer Streifzug durch die Geschichten- und Sagenwelt Nordhessens. Bilder und Illustrationen schaffen das entsprechende Ambiente und zeigen Ausschnitte aus dem Leben von anno dazumal. Und die alten Rezepte - bestechend in ihrer Einfachheit, original, ohne Geschmacksverstärker, genau so naturbelassen, wie es bei Oma immer geschmeckt hat - laden dazu ein, in eine scheinbar vergessene Zeit einzutauchen. Es war einmal im Ringgau ...

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Es war einmal im Ringgau | Reihe: Gastronomia

 

 

Die Deutsche Nationalbibliothek – CIP-Einheitsaufnahme.

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet dieses Buch in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

 

Erste Auflage 2013

© Größenwahn Verlag Frankfurt am Main Sewastos Sampsounis, Frankfurt 2013

www.groessenwahn-verlag.de

Alle Rechte vorbehalten.

ISBN: 978-3-942223-24-9

Edit Engelmann

Es war einmal im Ringgau

Oma Christinesnordhessische Sagen und Rezepte

IMPRESSUM

Es war einmal im Ringgau

Reihe: Gastronomia

Autorin

Edit Engelmann

Seitengestaltung

Größenwahn Verlag Frankfurt am Main

Schriften

Constantia und Lucida Calligraphy

Covergestaltung

www.hasenstein-DESIGN.eu

Coverbild

Oma Christine (Privat)

Illustration

Marti O´Sigma

Lektorat

Alexandra von Streit

Größenwahn Verlag Frankfurt am Main

Juni 2013

ISBN: 978-3-942223-24-9

INHALT

EINLEITUNG

SUPPEN

JUNKER JÖRG AUF DER WARTBURG

WIE DIE WARTBURG ERBAUT WURDE

DER SÄNGERKRIEG AUF DER WARTBURG

DIE BRENNENDEN BUCHSTABEN

WIE DIE HEILIGE ELISABETH NACH THÜRINGEN KAM

WIE DER RÄUBERHAUPTMANN HENNING GEFANGEN WURDE

DIE GÄNSEKERLE

SALATE

DER TOD DES POSTILLIONS

DIE BLUTIGE KIRMES

DIE AAPDRÖCKERSCHE IN MÖHRA

BEILAGEN

DIE WILDE JAGD

DIE SAGE VOM RITTER TANNHÄUSER IM HÖRSELBERG

DIE BLINDEN HESSEN

GUTES VOM BLECH

DA ALSO LIEGT DER HUND BEGRABEN

AUS EINEM TOPF

DER TAPFERE RITTER WALTMANN VON SÄTTELSTÄTT

BESONDERHEITEN AUS OMAS KÜCHE

DER SAGE VON DEN FORELLEN UND DEN AALEN

GERICHTE MIT GEHACKTEM

DER ELBEL

DIE WICHTEL UND DER BAUER VON DANKMARSHAUSEN

FLEISCHGERICHTE

DER AUSZUG DER WICHTEL

DIE WICHTELMÄNNCHEN UND DIE BERGKIRCHE

KURZGEBRATENES

DER SCHUSTER JOBST UND DIE WICHTEL

SÜSSE SPEISEN

DER LETZTE TRAUERRITTER

OTTO DER QUADE VOR ESCHWEGE

NACHSPEISEN

DER SCHÄFER VOM RENDAER TAL

DIE BLUMEN AUF DEM RITTERSHÄUSER GRAB

DER HOCHHÄUSER HIRTE

OMAS BACKBUCH

DER SCHATZ DER BOYNEBURG

DER ARME SCHÄFER UND DIE JUNGFRAU

OMAS KAFFEETORTEN

DER BURGGEIST AUF DER BOYNEBURG

OMAS PLÄTZCHENDOSE

BROT BACKEN

DAS FRÄULEIN VON DER BOYNEBURG

EINGEMACHTES UND EINGELEGTES

DAS HOHE KREUZ

DAS SPINNRAD AM SIECHENRAIN

ANMERKUNGEN

LITERATURVERZEICHNIS

LANDKARTE RINGGAU

BIOGRAPHISCHES

EINLEITUNG

Unsere Vorfahren, so erzählte mir Oma Christine, waren Marketender. Im eigentlichen Sinne waren das eine Art Handlungsreisende, die während des 17. Jahrhunderts mit den kämpfenden Heeren reisten und diese mit allem Lebensnotwendigen versorgten. Es waren zum Teil ganze Familien, die schwer in ihren vollgestopften Planwagen arbeiteten, um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Es gab natürlich auch etliche Frauen, die nur zur Belustigung der Soldaten mitreisten und diese anderweitig schadlos hielten. Und so hat im Laufe der Jahre der Begriff Marketender etwas gelitten und einen Beigeschmack erhalten, der den ursprünglichen Sinn und Zweck dieses Berufsstandes nicht mehr korrekt widerspiegelt.

Unsere Vorfahren jedenfalls haben wohl das Heer der Schweden begleitet, das gegen Wallenstein und Tilly durch die deutschen Lande zog. Wer übrigens denkt, dass der Dreißigjährige Krieg ein einziger, 30 Jahre andauernder Krieg gewesen ist, liegt falsch. Jeder kämpfte quasi gegen jeden, Protestanten gegen Katholiken, Schweden gegen Deutsche, die deutschen Fürsten waren mit ihrem Kaiserreich nicht mehr einverstanden und ganz Europa sah eine willkommene Gelegenheit, die Balance der Macht wieder einmal komplett neu zu mischen. Und so war eigentlich jeder auf die eine oder andere Weise beteiligt an diesem Krieg, der sich in zahlreiche Unterkriege aufteilte. Im Laufe der andauernden Auseinandersetzungen ließ die Disziplin der verschiedenen Heere und Soldaten immer mehr nach, die Sitten wurden rauer und das Geld knapper. Sehr zum Unwillen der Bevölkerung verpflegten die Soldaten sich nunmehr über Plünderungen, was den Berufsstand der Marketender – bis eben auf jene gewisse Damen – überflüssig machte. Und so blieben unsere Vorfahren inmitten dieses Tohuwabohus irgendwo in einem kleinen Tal im Nordhessischen hängen – im Ringgau. Sie wurden als Bauern sesshaft. Wann und wie das genau geschehen ist, ist nicht mehr nachzuvollziehen, aber so um 1770 herum können sie in der dortigen Ortschaft Datterode nachgewiesen werden.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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